Neuer Weg, 1970. január (22. évfolyam, 6429-6452. szám)
1970-01-14 / 6437. szám
i 7 00 Neuerzeugnisse im Maschinenbau Bohranlage für 2500 Meter aus Ploieşti / Komplette Produktionsstrecken für Investobjekte / 16 000 PKWs aus Piteşti Bukarest. — Die Einheiten des Ministeriums für Maschinenbauindustrie werden in diesem Jahr rund 700 neue Produkte in Fertigung nehmen. Um den Exportanforderungen zu entsprechen, haben alle Maschinenbausparten technisch hochwertige Erzeugnisse anzubieten. Besonderes Augenmerk gilt der Differenzierung des Werkzeugmaschinensortiments. Der technische Plan sieht die Fertigung neuer Typen von Karusselldrehmaschinen, Fräs- und Bohrwerken und Schleifmaschinen vor. Die Landmaschinenbauer nehmen den Mähdrescher mit Eigenantrieb sowie Bewässerungseinrichtungen in Fertigung. Neubauten haben auch die Efdölausrü&tungsbauer im Programm. Das l.-Mai-Werk in Ploieşti hat in den ersten Januartagen mit dem Serienbau der Bohranlage F 125 begonnen, die mit einem umlegbaren Bohrmast und zwei leistungsfähigen Triebwerken ausgestattet ist. Mit der Anlage können Bohrungen bis zu 2500 Meter Teufe niedergebracht werden. Als Bauvariante der Bohranlage 2 DH 75 erhielt sie einen Leistungszuwachs von 1000 PS. Die Montagezeit verringert sich um ein Drittel. Die Ploieştier Erdölausrüstungsbauer haben ausserdem Rollenmeissel für harte Gesteinsschichten in Fertigung genommen, die Vorrichtungen zum automatischen Bohrvortrieb und Düsen für das Strahlbohren besitzen. Sie eignen sich für das Niederbringen von Tiefbohrungen und sichern eine wesentlich höhere Bohrgeschwindigkeit Mit neuen Erzeugnissen wartet auch der Schiff- und Schienenfahrzeugbau auf. Besonderer Nachdruck wird auf die Erstellung kompletter technologischer Linien für die Chemie-, Nahrungsmittel- und Baustoffindustrie gelegt. Die Differenzierung des Fertigungsprogramms fällt mit einem Produktionszuwachs von rund 14,6 Prozent zusammen. Piteşti. — Das Piteşter Personenkraftwagenwerk, dessen Kompaktbauten sich über 100 Hektar erstrecken, wird in diesem Jahr 16 000 Fahrzeuge erstellen. Von dem seit Anfang dieses Jahres in Serie gebauten Mittelklassewagen Dacia 1300 sind 4000 Stück zu fertigen. Den Hauptanteil stellen die beiden Bauvarianten Dacia 1100 und Dacia 1100 S, von denen 12 000 das Montageband verlassen sollen. Durch die Fertigstellung weiterer Produktionseinheiten wird der Prozentsatz der in unserem Land gefertigten Fahrzeugbestandteile beim Dacia 1300 auf 30 Prozent und beim Dacia 1100 auf 22 bis 25 Prozent erhöht. UAP erzeugt heute neben Personenkraftwagen auch 65 verschiedene Aggregatetypen für fünf Kooperationsbetriebe. Hier entstehen auch 20 Schaltgetriebemuster für Lastkraftwagen, Autobusse und sonstige Nutzfahrzeuge. Das gegenwärtige Sortiment des Piteştier PKWWerks umfasst 750 Positionen. Temescher Entwässerungspläne 11 680 Hektar sollen trockengelegt werden Temesvár (NW). — Auf den Feldern der LPGs des Kreises Temesch sollen in diesem Jahr rund 11 680 Hektar Ackerboden entwässert werden. Dieses Vorhaben erfordert die Vertiefung schon vorhandener Kanäle sowie die Bewegung von 463 000 Kubikmeter Erde durch Ausheben neuer Abflussgräben. Den Grossteil der Arbeiten, auf etwa 7600 Hektar, wird der Temesváréi- Trust für Bodenmeliorationsbauten TCIF ausführen. Zur Bewältigung der restlichen Fläche sollen auch heuer Gemeinschaftsbaustellen, an denen sich mehrere Dörfer beteiligen, eingerichtet werden. Fussball Bacauer im Viertelfinale Messepokal : Dinamo Bacău — Kilmarnock 2:0 (1:0) Stadion : aufgeweichter RaFen Besondere Ereignisse : Pană trifft die Latte (41. Min.) ; Ene Daniel schiesst aus drei Meter Entfernung über das Tor (50.) ; Dembrovschi wegen Foulspiels in der 87. Min. vom Platz gestellt SR : István Zsolt (Ungarn) Torschützen : Ene Daniel (25.) und (79.) Die Mannschaften : Dinamo Bacău : Ghiţă — Comănescu, Nedelcu, Velieu, Kiss — Vătafu, Duţan — Pană, Dembrovschi, Ene Daniel, Băluţă. Kilmarnock : McLaughlan — King, Dickson, Gilmour, McGrory — Starchan, Cook — Mathie, Morrison, Waddell, McLean. Dinamó Bacău gewann das Fussballspiel um den Messepokal (Achtelfinale) gegen den schottischen Erstdivisionär Kilmarnock 2:0 (1:0) und erreichte, nachdem das erste Spiel in Kilmarnock 1:1 abgepfiffen worden war, das Viertelfinale dieses Wettbewerbs. Mit diesem Erfolg haben die Bacauer einen Erfolg aufgestellt : Bisher ist es noch keiner rumänischen Klubmannschaft gelungen, in den europäischen Pokalwettbewerben soweit vorzustossen wie Dinamo Bacău. V f IVSediasch erörtert Wettbewerbsziele Vorhaben sind gesteigerte Rentabilität und rhythmische Planerfüllung Mediasch (NW). — Beim Mediascher Munizipalparteikomitee wurden mit den Betriebsleitungen die Möglichkeiten zur Erfüllung aller wirtschaftlichen Aufgaben in diesem Jahr und einige Wettbewerbsvorhaben der Belegschaften erörtert. In der „Vitrometan“ hat sich das Arbeitskollektiv verpflichtet, zusätzliche 1,3 Millionen Lei beim Warenplan zu erzielen, den Exportplan um 700 000 Lei zu überbieten und die gleiche Summe bei der realisierten Warenproduktion zu verwirklichen. Beachtlich sind die 3 070 000 Lei zusätzliche Einsparungen bei Selbstkosten, für die sich die Unternehmen der Industriezen-trale für Erdgas verpflichtet haben, genauso wie die 1,3 Millionen Lei, die sie über den Reingewinnplan erzielen wollen. Die Belegschaft des Automecanica-Werks hat mit seinem Erfolgsjahr 1969 auch für heuer die besten Voraussetzungen geschaffen. 1,5 Millionen Lei über den Warenplan, für eine Million mehr Exporte und 0.5 Prozent höhere Produktivität als vorgesehen, lauten die bisher übernommenen Verpflichtungen. Bedeutende Ziele haben sich auch die Schraubenfabrik, das Bohrunternehmen und das Mechanische Werk gesteckt. 4 * t Kurznachrichten Einer Retrospektive der DDR-Filme ist die Woche vom 12. bis 18. Januar im Bukarester Cinemateca-Kino gewidmet. Die Streifen wurden von den Staatlichen Filmarchiven Berlins und unseres Landes zur Verfügung gestellt. Eine neue Serie von Flussdampfern mit je 300 Plätzen wird das Reisebüro ONT im Laufe dieses Jahres erhalten. Sie sollen auf der Schiffswerft von Olteniţa gebaut werden, wo im vergangenen Jahr eine grössere Serie von 5000-Tonnern vom Stapel gelassen wurden. Ein ausgewachsener Elch wurde vor einigen Tagen in den Wäldern des Kreises Suceava, nahe der Ortschaft Frasin, gesichtet. Bekanntlich lebt diese Hirschart nur in den nordischen Ländern oder in Reservationen mit kaltem Klima. Ein Standbild des Fürsten Mirceas des Alten wurde vor einigen Tagen in Tr.-Mägurele enthüllt. Die Skulptur, eine Arbeit des bekannten Bildhauers Oskar Han, schmückt die Grünflächen des neuesten Wohnviertels der Stadt. * Keine Hongkong-Grippe in Rumänien Keine Epidemie in diesem Winter / Auch gegen „familiäre Grippe“ wird geimpft Bukarest. — Laut Angaben des Gesundheitsministeriums wurde bisher in unserem Land keine Grippeepidemie verzeichnet, die die Ausmasse jener erreichte, die in vielen Ländern Westeuropas festzustellep waren. Bekanntlich gab es in Frankreich. Spanien und Italien in diesem Winter Millionen Grippekranke und zahlreiche Todesfälle. Die Erkrankungen wurden hier sowie in England, Österreich, Belgien, der Schweiz, der Bundesrepublik Deutschland, Dänemark und in Jugoslawien grösstenteils von dem Grippevirus A2-Hongkong/68 verursacht. Dieser Erreger war aber bis zur Zeit in unserem Land nicht wirksam. In Rumänien wurden nur vereinzelte, vor allem familiäre, Grippeherde beobachtet, die vom B-Virus hervorgerufen wurden, der aber auch bereits in den vorangegangenen Jahren in unserem Land festgestellt werden konnte. Zu den vom Gesundheitsministerium getroffenen Massnahmen gegen die beiden Erregertypen gehört auch die stärkere Versorgung der Apotheken mit Medikamenten gegen die Grippe sowie die Sicherstellung einer entsprechenden ärztlichen Assistenz sowohl in den Krankenhäusern als auch durch Besuche bei den Patienten. Mit Impfungen gegen mögliche Grippe- Erkrankungen hat das Gesundheitsministerium vor kurzem in den Sanitätsstellen in allen Teilen des Landes begonnen. Bei der Schutzimpfungsaktion, die neben einer Reihe von antiepidemischen Massnahmen durchgeführt wird, sollen vor allem jene Bevölkerungsgruppen in Frage kommen, die durch die Art ihrer Tätigkeit einer eventuellen Grippe-Erkrankung stark ausgesetzt sind und die die Krankheit übertragen könnten. Für die Impfungen werden Vakzine verwendet, die die Bevölkerung sowohl gegen den B-Virus als auch gegen den Virus A2-Hongkong/68 schützen sollen. Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 22. Jahrgang / Nr.' 6437 Agnethler „Urzeln“ laufen am 1. Februar Siebenbürgisches Volksfest mit einigen Neuheiten Mediascher auch dabei Agnetheln (NW). — Das traditionelle Urzeinfest wird heuer in Agnetheln am Sonntag, dem 1. Februar, stattfinden. Dies wurde beim Stadtvolksrat bekanntgegeben, da hier am 25. Januar das lOOjährige Bestehen des Chors von Coveş (einer zum Stadtbereich gehörenden Ortschaft) gefeiert werden soll und gleichzeitig damit auclj das neue Stadtkulturhaus von Agnetheih in festlichem Rahmen eröffnet wird.’ A Für eine gute Gestaltung des Urzelntags 1970 hät das Agnethler „Urzelnkomitee“ einen ţrogrammentwurf besprochen. der wichtige Vorschläge enthält und im Vergleich zum Vorjahr viel Neues bringt. Man beabsichtigt, den grossen Umzug auf 10 Uhr vormittags vorzuverlegen, die Zünfte werden die ganze Hauptstrasse entlang auf marschieren. Das Hauptzeremoniell des Urzelnumzugs wird, wie im Vorjahr, vor dem Gebäude des Volksrates stattfinden. Der traditionelle Urzelnumzug wird diesmal ausser den Schuster-, Schneiderund Fassbinderzünften auch die Kürschnerzunft mitführen. Diese verspricht, mit besonders schönen Vereinssymbolen aufzuwarten. Und damit der Festzug auch stilecht ist, hat das „Urzelnkoniitee“ das Harbachtalmuseum ersucht, für den Um(Fortsetzung auf Seite Î) Wie wird das Wetter? Gestern: Für die Jahreszeit verhältnismässig warmes und feuchtes Wetter, vor allem im Süden und Osten des Landes. Kälter nur in der Nordmoldau und in Siebenbürgen. Veränderlicher Himmel, im Südwesten überwiegend bedeckt. Tiefstwerte zwischen minus 12 Grad (Joseni) und 8 Grad (Orawitza). Höchstwerte zwischen minus 9 (Miercurea Ciuc) und 11 Grad (Orawitza). Weiterentwicklung : Das weitere Vordringen einer kontinentalen Warmluftströmung hält das Wetter weiterhin mild und feucht. Bei überwiegend bedecktem Himmel Niederschläge als Regen im Südwesten des Landes, sonst auch örtlich Schneeregen und Schnee. Mässige, dann leicht auffrischende Winde aus Richtung West. Tiefstwerte zwischen plus 1 und 6 Grad im Westen und an der Schwarzmeerküste, sonst zwischen minus 3 und 3 Grad. Höchstwerte zwischen 2 und 5 Grad in der Donautiefebene, sonst 5 bis 10 Grad. Gebirge: Allgemein feuchtes und verhältnismässig warmes Wetter bei überwiegend bedecktem Himmel, örtliche Schneefälle, vor allem ln höheren Lagen. Mässige Winde aus Richtung West. Nebel. Die Schneedecke : Predeal — 23 cm, Omul — 78, Paring — 18, Hohe Rinn« — 14, Semenik — 55, Ţarcu — 3», Raräu — 22. Sibiu I BIBLIOTECA,,ASTRA" Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Mittwoch, 14. Januar 1970 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefon : 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Vorsitzender des Staatsrates, Nicolae Ceauşescu, empfing Wirtschaftsund Finanzminister Frankreichs Der Vorsitzende des Staatsrales, Nicolae Ceauşescu, empfing Montag mittag in Predeal den Wirtschafts- und Finanzminister Frankreichs, Valéry Giscard d’Estaing, den Vorsitzenden der französischen Delegation, die an den Arbeiten der II. Tagung der gemischten rumänischfranzösischen Regierungskommission für wirtschaftliche, wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit teilnimmt Der Gast befand sich in Begleitung des Botschafters Frankreichs in Bukarest, Pierre Pelen. Am Empfang nahmen Manea, Mänescu, Vorsitzender des Wirtschaftsrates, Vorsitzender der rumäpischen Delegation bei der Tagung der gemischten rumänischfranzösischen Regierungskommission, und Constantin Fiitan, Botschafter Rumäniens in Paris, teil. Bei dieser Gelegenheit übermittelte Valéry Giscard d’Estaing dem Vorsitzenden des Staatsrates, Nicolae Ceauşescu, einen herzlichen Gruss des Präsidenten Frankreichs, Georges Pompidou, und dessen Wünsche für Wohlergehen des rumänischen Volkes sowie den Wunsch, dass sich die Beziehungen zwischen Rumänien und Frankreich auch künftig im Geiste der zwischen den beiden Ländern bestehenden guten Beziehungen entfalten mögen. Der Vorsitzende des Staatsrates, Nicolae Ceauşescu, dankte für die Botschaft und bat den Gast, Präsident Georges Pompidou seinerseits herzliche Grüsse und dem französischen Volk Wünsche für Gedeihen, Frieden und Fortschritt sowie den Entschluss Rumäniens zu übermitteln, die vielseitigen Beziehungen zu Frankreich im Interesse der beiden Völker, des internationalen Einvernehmens, des Friedens und der Sicherheit in Europa wie in der ganzen Welt zu entfalten. Während der Unterredungen wurde der gemeinsamen Genugtuung Ausdruck verliehen, dass die Beziehungen der wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und technischen Zusammenarbeit und Kooperation sowie die Handelsaustausche zwischen Rumänien und Frankreich eine aufsteigende Entwicklung im Interesse der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Vorteils, im Interesse der internationalen Kooperation und des Völkerfriedens verzeichnen. Die Begegnung verlief in einer herzlichen Atmosphäre. Der Besuch des Ministerpräsidenten Ion Gheorghe Maurer in Jugoslawien Belgrad. — Montag vormittag stattete Ministerpräsident Ion Gheorghe Maurer dem Vorsitzenden des Föderativen Exekutivwetsche, Mitja Ribicic, beim Sitz der jugoslawischen Regierung einen protokollarischen Besuch ab. In seiner Begleitung befanden sich Emil Drăgănescu, Gheorghe Buzdugan, Nicolae Ecobescu und Botschafter Vasile Şandru. Der herzlichen Unterredung, die bei dieser Gelegenheit geführt wurde, wohnten Duschan Gligorjevic, S. Maruschic, Anton Vratuscha und Botschafter Iso Njegovan bei. Genosse Mitja Ribicic gab Diner Belgrad. — Der Vorsitzende des Föderativen Exekutivwetsche, Mitja Ribicic, gab Montag mittag ein Diner zu Ehren des Ministerpräsidenten Ion Gheorghe Maurer. Rumänischerseits nahmen am Diner teil : Emil Drăgănescu, Stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates, Vorsitzender der rumänischen Seite in der gemischten rumänisch-jugoslawischen Kommission für Wirtschaftszusammenarbeit, Gheorghe Buzdugan, Nicolae Ecobescu, Grigore Bârgăoanu, Ion Morega, Ion Mineu und Vasile Şandru. Jugoslawischerseits namhen teil Gustav Vlahov, Stellvertretender Vorsitzender der Föderativen Skupşchtina, Mika Spiliak, Vorsitzender des Wetsche der Völker der Föderativen Skupşchtina, S. Maruschic, Vorsitzender des Exekutivwetsche der Autonomen Sozialistischen Provinz y Vojvodina, Duschan Gligorjevic, Mitglied des Föderativen Exekutivwetsche, Vorsitzender der jugoslawischen Seite der gemischten rumänisch-jugoslawischen Kommission für Wirtschaftszusammenarbeit, Miran Merjak, Mirjana Kristinic und Franjo Nadj, Mitglieder des Föderativen Exekutivwetsche, sowie Dolfe Vogelnik, Vorsitzender des Föderativen Rates zur Koordinierung der wissenschaftlichen Forschung, und andere offizielle Persönlichkeiten. Während des Diners, das in einer freundschaftlichen, herzlichen Atmosphäre verlief, hielten die Premierminister der beiden Länder Tischreden. Am Abend wohnten die rumänischen Gäste dem Film „Die Schlacht an der Neretva“ bei, einer neuen Produktion der jugoslawischen Studios, die einen dramatischen Augenblick im Kampf der jugoslawischen Partisanen gegen die hitleristischen Bezatzer zum Gegenstand hat. ' Während, des protokollarischen Besuchs Protokollarischer Besuch Biafra hat kapituliert Regierungschef Nigerias verkündet Amnestie / Umfassende internationale Hilfsaktion für die Bevölkerung Lagos (Ap/NW). — Nach der Besetzung von Owerri und des Flughafens von Uli durch die nigerianischen Bundestruppen haben die Truppen Biafras kapituliert. Dies ist aus einer Rundfunkerklärung des Generalstabschefs der Streitkräfte Biafras, Philip Effiong, ersichtlich, den der Führer Biafras, General Odumegwu Ojukwu, bevor er das Land verliess, zu seinem Stellvertreter ernannt hatte. Generalmajor Eifiong forderte in einer Rundfunkerklärung seine Truppen auf, die Waffen zu strecken. Der Chef der nigerianischen Bundesregierung, General Yakubu Gowon, erklärte sich mit der Kapitulation Biafras einverstanden. In einer Rundfunkansprache rief er die Truppen Biafras ebenfalls auf, sich „würdig zu benehmen und die Waffen zu strecken“. Er erteilte den nigerianischen Bundesstreitkräften Befehl, Massnahmen zur Entwaffnung der Biafraner zu treffen. Die Bundestruppen und die Polizei erhielten Befehl, nur im Falle von Widerstand von Schusswaffen Gebrauch zu machen. Überdies verkündete der nigerianische Regierungschef eine Amnestie für „alle, die an diesem nutzlosen Versuch, das Land aufzuspalten, teilgenommen haben“. General Gowon betonte, dass Nigeria „einen der wichtigsten Momente seiner Geschichte erlebt und dass ein tragischer, schmerzhafter Konflikt sein Ende fand“. Wie aus Lusaka verlautet, soll die Regierung Sambias auf einer ausserordentlichen Kabinettssitzung dem Führer Biafras, Odumegwu Ojukwu, Asyl gewährt haben. Bekanntlich hatte Sambia Biafra nach sei-ner Unabhängigkeitserklärung als selbständigen Staat anerkannt. Inzwischen hat sich die soziale und die Ernährungslage in Biafra bis aufs äusserste verschärft. Amtlichen Angaben zufolge hat sich die Zahl der Flüchtlinge, die auf rund 500 000 veranschlagt wurde, um weitere 450 000 erhöht. Zahlreiche Länder Europas, die Regierung der USA und Kanadas sowie andere Länder haben sich bereit erklärt, tatkräftig bei der Hilfsaktion für die notleidende Bevölkerung Nigerias mitzuwirken. Der Generaldelegierte des Internationalen Roten Kreuzes, Georges Hoffman, ist Montag abend nach Nigeria gereist, um bei der Regierung von Lagos zu erwirken, dass die drei Rotkreuz-Flugzeuge, die in Coutonou stationiert sind, ihre Hilfsflüge wieder aufnehmen. In Coutonou liegen bereits 6000 Tonnen Lebensmittel und Medikamente für die Zivilbevölkerung Biafras bereit. Vor wichtigen Entscheidungen und schwierigen Aufgaben Die Bundesrepublik Deutschland zum Beginn der siebziger Jahre .Vor dem 25. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus Von unserem Hamburger Mitarbeiter Wolfgang Hecht Nun haben sie begonnen, die schon im voraus viel beschworenen und oft kommentierten 70er Jahre. Die CDU versprach ihren Wählern, sie „sicher in die 70er Jahre“ zu führen, am Ende fand sie sich auf den harten Oppositionsbänken wieder. In der Bundesrepublik gibt es Firmen, die ihrer Kundschaft versichern, mit ihren Reifen und Fahrzeugen könnte man getrost in das neue Jahrzehnt rollen, vielleicht sogar bis zum Jahr 2000, aber bis dahin sind es immerhin noch 30 Jahre, erst einmal müssen vorher die 80er und 90er Jahre bewältigt werden. In einem Rückblick auf die 60er Jahre in der Sendung „Panorama“ des westdeutschen Fernsehens erinnerte der namhafte Journalist Sebastian Haffner daran, dass die Bundesrepublik in den 50er , Jahren nur einen Kanzler,' nämlich den alten Adenauer, hatte, während sich in den 60er Jahren Erhard, Kiesinger und Brandt ablösten. Seiner Meinung nach kommt es darauf an, die Überreste der Politik aus den vergangenen Jahren zu beseitigen. „Brandt hat im ersten Vierteljahr seiner Regierungszeit schon allerhand geschafft und in Bewegung gebracht“, sagte mir in diesen Tagen ein junger Angestellter des Hamburger Flughafens. Er hatte gerade im Rundfunk die Meldung über das längere Gespräch des Botschafters der Bundesrepublik ln Moskau mit dem sowjetischen Aussenminister Gromyko gehört. Er erinnerte noch an den Briefwechsel mit der DDR, die bevorstehenden Gespräche mit Warschau und setzte hinzu : „Dazu hätte es schon viel früher kommen sollen.“ Die „Anerkennungspartei“, wie der frühere Kanzler Kiesinger diejenigen politischen Kräfte abwertend bezeichnete, die sich für die Anerkennung der DDR einsetzen, wächst weiter. Meinungsumfragen in der BRD brachten kürzlich folgendes Ergebnis : 74 Prozent der Befragten sprachen sich für geregelte Beziehungen zur DDR aus. Das Jahr 1970 bringt im Mai den 25. Jahrestag der Befreiung des deutschen Volkes vom Hitler-Faschismus. Vor fünf Jahres lehnte es die CDU/CSU ab, den 20. Jahrestag zu begehen, wobei es als Begründung hiess, man könne doch nicht „die eigene Niederlage feiern“. Im Augenblick ist noch nicht bekannt, welche Pläne die SPD-FDP-Regierung hegt. Möglicherweise wird man in diesem Jahr auch offiziell des 8. Mai 1945 in der BRD gedenken, denn Bundespräsident Dr. Dr. Heinemann sprach auch zum 30. Jahrestag des 1. September 1939. In der Regierungserklärung betonte Bundeskanzler Brandt, es komme darauf an, die Folgen des Unheils zu überwinden, „die sich für das deutsche Volk aus dem zweiten Weltkrieg und aus dem nationalen Verrat durch das Hitlerregime ergeben haben“ und das „eine verbrecherische Clique über Europa gebracht hat“. Die grösste Vereinigung der ehemaligen Widerstandskämpfer in der Bundesrepublik, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), bereitet sich intensiv auf dieses Jubiläum vor. In Bad Godesberg will die Organisation am 7. Mai eine Festsitzung ihres Präsidiums abhalten und dabei prominente Persönlich(Fortsetzung auf Seite 5)