Neuer Weg, 1971. április (23. évfolyam, 6811-6836. szám)

1971-04-01 / 6811. szám

Dia Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements t einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilem entgegengenommen SIBIU |BIBUOTi:CA„ASTRA"l Neuer weg Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien 23. Jahrgang J Nr. 6811 Bukarest, Donnerstag, 1. April 1971 Proletarier aller Länder, vereinigt euch Î Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefon : 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Ara'd, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln. Bistritz, Schässburg, Sathmar Bodenfeuchte überall auf Lager halten Meteorologen rechnen mit trockenem April / Gute Voraussetzungen für Feldarbeiten / Viel Walze und wenig Egge erforderlich Bukarest (NW). — Der Milte März noch allgemein sehr gute Stand der Wasserversorgung des Bodens ist im Abnehmen. Besonders die anhaltenden Winde der letzten Tage haben der Bodenieuchte stark zugesetzt, was einerseits für die Landmaschinen gute Arbeitsbedingungen brachte, andererseits kostbare Vorräte an vegetationswichtiger Feuchte verbrauchte. In einigen Gegenden Siebenbürgens und der Moldau, die landwirtschaftlich allerdings nicht schwer ins Gewicht fallen, ist der Wasserversorgungszustand des Bodens schon unter den normalen Werten für diese Jahreszeit. Für April ist trockenes Wetter angesagt. Wie immer es um die Wasserressour- men. Auf Feldern mit einer guten cen örtlich auch stehen mag, ist es eine Herbstackerung, die eine sehr lockere Grundforderung dieses Frühjahrs, alles Krume haben, ist es verfehlt, mit der zur Speicherung dieser grossen, mittleren schweren, tiefgreifenden Scheibenegge oder geringeren Vorräte zu tun. Hierbei einzufahren, wie dies jetzt leider man­­ist eine den örtlichen Verhältnissen, jeder cherorts geschieht. Au h ist die routine­einzelnen Parzelle angemessene Bear­beitung oberstes Gesetz für die Agrono-massige Pflege der 5 laten mittels Roll­hacke — in anderen Tahren eine durch­aus empfehlenswerte Arbeit — heuer meist schädlich. Fach ute der Forschung verweisen darauf, dass auch hier, wie auf den meisten Äckern die Walze das geeignetste Gerät ist. Géwarnt wird auch vor einer verfrühten Vorbereitung des Saatbetts : Die Folge ist grosser Wasser­ Ausläsidische Studenten nach Klausenburg Klausenburg (NW).----Studentenforma­tionen aus Italien und der Bundesrepu­blik Deutschland werden zurrt diesjähri­gen Klausenburger ..Studentenfrühling“ erwartet. Ihre Teilnahme am Festival ha­ben ferner Formationen der Hochschul­zentren Bukarest Temesvár und Jassy zugesagt. In Klausenburg werden zur Zeit die letzten Vorbereitungen zur Eröffnung der sechsten Veranstaltung dieses Studenten­festivals getroffen, das heuer im Zeichen des 50. Jahrestags der RKP stehen wird. Neben Konzerten, Ballett- und Volkstanz­abenden sowie Theateraufführungen sol­len auch Kunstausstellungen (Gemälde und Fotos) stattfinden. verlust und gute Startbedingungen für das Unkraut. Das beste Saatbett wird erst am Vortag des Anbaus bereitet. Die Egge soll nur auf scholligen Äckern ein­gesetzt werden, u. zw. senkrecht zur Furche. Die örtliche und langjährige Er­fahrung der Landwirte ist von den Agro­nomen heuer besonders zu berücksichti­gen. Alba Iulia (NW). —Überschwemmungs­und Stauwasser beeinträchtigen in der LPG Seiden alljährlich grosse Ackerflä­chen. Um diese Felder der Landwirt­schaft zu erhalten, hat die LPG auf einer Strecke von über einem Kilometer Ab­flusskanäle angelegt. Dadurch wird das Stauwasser von rund 120 ha abgeleitet. Ebenfalls in Seiden hat die Staatsfarm mit den Feldarbeiten begonnen. In nur zwei Tagen wurden 60 ha mit Erbsen, 25 ha mit Luzerne und 10 ha mit Fut­terrüben bestellt. Gleichzeitig wurden die Weinreben aufgedeckt und mit dem Ver­edeln in den Rebschulen begonnen. Tagesspiegel Aufnahme 1971 Bukarest. — Dieser Tage erschien die Broschüre ..Aufnahme in die Hochschule 1971“. die von der Re­daktion der Zeitschrift „Forum“ in einer Auflage von rund 130 000 Exem­plaren herausgegeben wurde. Der 216 Seiten starke Leitfaden (Preis : 10 Lei) gibt Auskunft über die Stand­ortverteilung der Hochschulen, die Bedingungen der Aufnahmeprüfung, die Prüfungsfächer und den für je­des Fach verpflichtenden Lehrstoff. Pipelines für Eisenerz New York. — Eisenerz-Pipelines, durch die feingemahlenes Eisenerz an Bord der Frachtschiffe befördert wird, will eine amerikanische Firma im Ha­fen von San Franzisko installieren. Das gemahlene Erz wird mit Was­ser aufgeschlämmt und durch die Rohrleitung in sogenannte Erztanker gedrückt, wo sich das Erz absetzt, so dass die überstehende Flüssigkeit wieder abgesaugt werden kann. Beim Löschen der Ladung wird in umge­kehrter Reihenfolge verfahren. Stadtauto der Zukunft Paris. — Ein Pariser Ingenieur glaubt, das Stadtauto der Zukunft erfunden zu haben : Es* ist geräusch­los, geruchlos und keine zwei Meter lang. Unter der Kunststoffkarosserie rotiert ein Elektromotor, der auch von technisch wenig Begabten einfach zu bedienen ist. Die Testfahrer beanstan­deten allerdings noch die Spitzenge­schwindigkeit : Das neue Kleinstge­­fährt macht nur 27 Stundenkilometer. Antike Stadt ausgegraben Palermo. — Die Mauern der anti­ken Festung Liiybea wurden bei Ter­rassierungsarbeiten südlich der sizi­­lianischen Stadt Marsala gefunden. Die Reste stammen aus dem 4. Jahr­hundert v. u. Z. und erinnern an be­reits vorher gefundene Mauernfrag­mente auf der Insel Motya. Daraus lässt sich schliessen. dass Lil.ybea ebenso, wie Motya eine bedeutende Niederlassung der Karthager auf Si­zilien war. Ungewünschte Kohle London. — Beruhigt ging May Clar’ aus Holmes Chapel zum Ein­käufen. nachdem sie an ihre Haus­tür einen Zettel mit dem Hinweis ..Heute bitte keine Kohlen !“ gehef­tet hatte. Kurze Zeit später kippte ein Lastwagen, dessen Bremsen ver­sagten. vor ihrem Haus um. Er schüt­tete einen meterhohen Berg aus 14 Tonnen Kohle in den Eingang ihres H-uses. Wie wird das Wetter ? ' Die letzten 48 Stunden: Durch das Zusammentreffen eines Mitteimeer­tiefs mit einem kontinentalen Hoch­druckgebiet aus Noröosteuropa bewölk­tes und windiges Wetter. Im Bărăgan erreichte die Windgeschwindigkeit bis zu 80 Stundenkilometer. Nächtliche Tiefst­werte zwischen 1 Grad (Cimpulung Mold.) und 11 Grad (Brazi). Tageswerte zwischen 2 Grad (Suceava, Cotnari) und 16 Grad (Gurahonţ). Wetterentwicklung: In Rumä­nien dringt ein Antizyklon mit Warm­­iuftmassen ein. Dadurch leichte Auf­heiterung und Erwärmung. Mässig be­wölkter Himmel und schwache örtliche Niederschläge im Siidwesten und im Südosten des Landes. Nächtliche Tiefst­werte zwischen minus 2 und 8 Grad, Tageswerte 5 bis 15 Grad. Gebirge: Überwiegend heiter. Schneefäre nur im Karpatenbogen. Mor­gennebel. Weiter ; Eisenbahnstrecken elektrifiziert Gleisverdoppelung zwischen Bukarest und der Nordmoldau Arad : Waggonbauer entwickeln Neuausrüstungen Bukarest. —- Ausser der Strecke Bukarest—Konstanza, an der die Gleisver­doppelung noch in diesem Jahr abgesch lossen wird, sollen in nächster Zeit auch die Eisenbahnlinien Adjud—Suceava und Bukarest—Nordmoldau Doppelgleis erhal­ten. Bis 1975 soll die Kilometerzahl der Doppelgleisstrecken im Lande ungefähr zweimal so gross sein wie 1970. Das für diese Zeitspanne ins Auge ge­fasste Modernisierungsprogramm der Ei­senbahnen sieht ferner auch die Elektri­fizierung weiterer Strecken vor. Wie be­reits berichtet, stehen die Kiekti ipzie­­rungsarbeiten der Strecke Karänsebesch— Reschitza kurz vor ihrem Abschluss. In einem Presseinterview gab nun vor kur­zem der technische Direktor im Ministe­rium für Transport- und Fernmeldewesen, Ing. Ion Năstăsescu, bekannt, dass diese Arbeiten in Richtung Temesvár, Arad und Curtici fortgesetzt werden sollen. Um die im Schiltal geförderte Kohle schneller nach den Wärmekraftwerken Paroşeni und Işalniţa zu transportieren, soll auch die Strecke Filiaşi—Petroşeni—Simeria elektrifiziert werden. Bis 1975 werden — nach Angaben des Direktors — derartige Arbeiten auch auf den Strecken Adjud— Ciceu, Ciceu—Deva und Kronstadt—Ciceu durchgeführt. Ein weiteres Ziel der Mo­dernisierung bleibt die Montage von Gleisbildstellwerken an allen Strecken des Landes. Bis 1975 sollen etwa 10 000 Weichen, das heisst fast alle, elektrodyna­misch gesteuerf werder. Arad (NW). — Im Rahmen der Aktion zur Selbstausstattung, die heuer in den Arader Waggonwerken verstärkt durch­geführt werden soll, sind hier in den letzten Tagen wertvolle Ausrüstungen zur Verbesserung des Pi-oduktionsprozesses ge­baut worden. Zu den wichtigsten Maschi­nen gehören zwei halbautomatische Sand-­­gebläse für kleine Werkstücke und eine Öfenanlage zum Trocknen von Formsand. Dadurch wird die bisherige Handarbeit vollkommen ausgeschaltet. Zur Zeit wird an einigen Ausrüstungen und Vorrichtun­gen gearbeitet, die mehrere Arbeitsgän­ge beim Entladen der Waggons mechani­sieren sollen. Rauchfilter für Hunedoara Nun Öfen Nr. 3 und 4 vorgesehen Hunedoara (NW). — Auch die Öfen Nr. 3 und 4 des Martin-Stahlwerks Nr. 2 von Hunedoara sollen in Kürze mit Rauchfiltern ausgestattet werden. Die Elektrofilter sind bereits im Werk ein­getroffen und sollen in Kürze montiert werden. Bekanntlich ist die Luftverschmutzung durch die Schlote des Hüttenkombinats ein Problem, das in Hunedoara' bereits seit längerem im Gespräch ist. Ein erster Schritt zur Besserung der Lage wurde vor zwei Jahren durch die Montage von Filtern an der Erzsinteranlage Nr. 2 ge­tan. Die beiden Elektrofilter, die in Kür­ze aufgestellt werden sollen, werden das Mikroklima der Hüttenstadt bedeutend verbessern. Ausserdem können damit auch Tausende Tonnen Eisenoxid, die bis­her verloren gingen, der Produktion er­neut zugeführt werden. Im Kombinats­massstab sollen nach der Montage aller vorgesehenen Filter jährlich ungefähr 50 000 Tonnen Eisenoxid wiedergewonnen werden. Reschitza: Kooperation mehr beachtet Neue Beziehungen zu anderen Betrieben hergestellt Maramureşer Industrie schliesst Trimesterplan ab Reschitza (NW). — Gute Produktions­ergebnisse, die sich bei der Endbearbei­tung und Montage der Bauteile von Spitzenaggregaten widerspiegeln, bestäti­gen die Wirksamkeit der in letzter Zeit getroffenen technisch-organisatorischen Massnahmen im Resehitzaer Maschinen­bauwerk. Die Spezialisierung bestimmter Produktionsverfahren und die Erweite­rung der zwischenbetrieblichen Zusam­menarbeit, vor allem bei der Kaltbear­beitung, die etwa 65 Prozent der Waren­produktion darstellt, haben den Produk­tionsrhythmus wesentlich beschleunigt. Entscheidenden Einfluss hatte dies auf die Fertigung von 1250- und 2.300-PS­­Motoren für Dieselloks, von Drehgestel­len für Schienenfahrzeuge, von Fahrge­stellen für E-Loks von 6580 PS sowie von Luftkompressoren, Turbinen und In­dustrieausrüstungen. In den letzten zwei Jahren hat man neben den bestehenden Kooperationsbeziehungen mit Betrieben der Landesindustrie zum Bau von Die­selmotoren und Fahrgestellen auch die Spezialisierung und Kooperation bei der Herstellung von Kurbelstangen und Kurbelwellen, sowie von Ölpumpen und Filtergeräten für Dieselmotoren vervoll­kommnet und erweitert. Temesvár (NW). — Das Nadrager Cio­­canul-Werk, das. wie aus den Bilanz­berichten der Industrie des Kreises Te­­mesch hervorgeht, stets gute Ergebnisse vor allem bei der Feinblechproduktion meldete, hat nun mit einem Vorsprung von fünf Tagen das Soll für das erste Vierteljahr erfüllt. Bis Monatsende hofft man noch eine Zusatzproduktion von 2,5 Millionen Lei zu erstellen. Baia Marc (NW). — Um rund 34 Mil­lionen Lei wird die Maramureşer Indu­strie den Produktionsplan für das erste Vierteljahr überbieten. Dies hat die Kreis­direktion für Statistik bekanntgegeben, nachdem das Trimesterziel auf Kreisebene um drei Tage vorfristig erreicht worden ist. 15 Industrieeinheiten, darunter das metallurgische Werk von Baia Mare und das Holzverarbeitungskombinat von Mar­­marosch-Sigeth, hatten bereits vor einer Woche die Erfüllung des. Trimesterplans gemeldet. Zu erwähnen ist, dass die In­dustrie dieses Kreises seit Jahresanfang eine um 70 Millionen Lei höhere Prijijuk­­tion . erstellt hat als in der - VergRffchs­­periöde des Vorjahres. Algerien: Naturreichtümer der Nation zum Nutzen Präsident Boumedienne über die algerisch-französischen Beziehungen Algier (Agerpres). — In einer Rede aul der 5. Landeskonferenz der kommunalen Volksversammlungen in Algerien ging Präsident Houari Boumedienne unter an­derem auf die Richtlinien der algerischen Innenpolitik ein. „Wir haben beschlossen“, sagte Boumedienne, „das Land aufzubauen und werden das tun. Unsere Naturreich-, tümer müssen von uns ausgebeutet wer­de? und der elgcrişchen Nation zun. Nut­zen gereichen.“ Eines der Hauptziele sei die Schaffung einer völlig unabhängigen Volkswirtschaft. Der Redner unterstrich, es sei binnen kurzer Frist gelungen, eine zuverlässige Grundlage für eine gesunde Wirtschaft zu schaffen. Uber die derzeitigen algerisch-franzö­sischen Beziehungen erklärte der Präsi­dent : „Was die französischen Interessen anbelangt, haben wir am 24. Februar er­klärt, dass wir bereit sind, die erforderli­chen Garantien zu gewähren. Wir sind ein Staat, der dje Interessen all seiner Partner achtet. Wir haben Zusicherungen gegeben, dass wir den französischen Markt mit Erdöl beliefern werden. Das sind erst 30 Tage her und doch fliesst schon algerisches Erdöl zu den französi­schen Raffinerien. Wir haben unsere Ab-sicht, Entschädigungen zu' zahlen, mitge­teilt“, fuhr der Präsident fort, „doch ha­ben gewisse französische Informationsor­gane unser Wort in Zweifel gezogen, Ak­ten verlangt und behauptet, wir würden entschädigungslos verstaatlichen. Das führte zu der Forderung, noch vor der Verstaatlichung Entschädigungen zu zah­len. Das aber würde das Prinzip der Sou­veränität berühren. Wir haben klar ge­sagt : Probleme, die die nationale Souve­ränität angehen, sind für uns kein Gegen­stand der Diskussion mit irgendeinem. Staat. Fragen unserer nationalen Souverä­nität gehen ausschliesslich das algerische Volk und seine Führung an.“ Ulysses Pereyra wieder entführt Montevideo (Agerpres). — Der General­direktor der Telefongesellschaft Uruguays, Ulysses Pereyra Reverbel, wurde von Tu­­pamaros entführt. Ulysses Pereyra befand sich gerade in einer Klinik, mitten im Stadtzentrum, in zahnärztlicher Behand­lung, als eine Gruppe Bewaffneter, drei Männer und eine Frau, ins zahnärztliche Kabinett eindrangen, ihn fesselten und mitnahmen. Pereyra wird zum zweitenmal von dieser Organisation entführt. Das er­ste Mal, 1968, wurde er fünf Tage fest­­gehalten. Ulster: Jugendliche verhaftet Belfast (Agerpres). — Nordirlands Pre­mier Brian Faulkner teilte mit. alle Per­sonen, die bis zum 8. April die Waffen abliefern, die sie gesetzwidrig im Besitz haben, würden amnestiert. Gleichzeitig gab die nordirische Poli­zei die Verhaftung von neun Jugendli­chen bekannt, die in den Eingang der Belfaster Universität Brandflaschen ge­worfen hatten. Levingston vor Gericht Buenos Aires (Agerpres). — Argenti­niens Ex-Präsident Roberto Levingston soll vor ein aus höheren Offizieren be­stehendes Ehrengericht gestellt werden. Er ist angeklagt, den Kommandanten der Landtruppen, General Alejandro Lanusse, den derzeitigen Staatschef, missbräuchlich seines Amtes enthoben zu haben. Bekanntlich musste Roberto Levingston demissionieren, als die beiden anderen Mitglieder der Militärjunta, Admiral Gnavi und General Rey, abgelehnt hatten, das Enthebungsdekret gegen General La­nusse zu bestätigen. An der Spitze des Volkes Die RKP — Organisator und Führer aller demokratischen und politischen Kräfte im Kampf gegen die militärfaschistische Diktatur / Von Dr. Ecaterina Cimponeriu Am 10. September 1940. wenige Tage nach dem Raub des nördlichen Transsil­vaniens und der Einsetzung der militär­faschistischen Diktatur. erschien ein wichtiges Dokument der Rumänischen Kommunistischen Partei, „Unser Stand­punkt“, das ein Licht auf die tragischen Ereignisse warf. Aufgrund einer tiefen Analyse der Situation und der Pflichten, die den antifaschistischen Kräften zu­kamen, half die Rumänische Kommuni­stische Partei den ehrlichen Bürgern, den echten Patrioten, sich in dem Chaos jener Tage zurechtzufinden und unter verschiedenen Formen den Kampf für den Sturz des Antonescu-Regimes zu be­ginnen. Streiks und Demonstrationen mit politischem Charakter waren die wichtig­sten Kampfmittel der Arbeiter. Die Wir­kung liess nicht auf sich warten. Die Arbeiter beherrschten die Strasse Die erste Antwort, kam von den Bür­gern der Hauptstadt. Schon am 7. Sep­tember. einen Tag nach Einsetzung der militärfaschistischen Diktatur, versam­melten sich mehr als .1000 Metallarbeiter von „Malaxa“ trotz des Terrors der Le­gionäre in den Werken zu einer Protest­versammlung und erhoben ökonomische Forderungen mit antifaschistischem Cha­rakter. Ähnliche Versammlungen fanden Anfang September auch in anderen Bu­­karester Unternehmen statt, so bei „Vul­can“, „Wolf“, „Voinea“. „SET“ und „Leo­­nida“. Beim „Metaloglobus“-Werk und­­anderen 17 Fabriken kam es auch zu kurzen Streiks. In wenigen Tagen ergriff die Bewegung für höhere Löhne, gegen den Terror, für den Sturz der militär­faschistischen Regierung das ganze Land. Durch Streiks und Arbeiterkundgebun­gen in den Kronstädter Werken „IAR“ und ..Astra“ wurden damals Lohnerhö­hungen durchgesetzt. Wie zur Zeit der grossen Kundgebungen gegen das Wie­ner Diktat beherrschten auch weiterhin die Arbeiter die Strasse, und die Solda­ten, die ihre Kundgebung unterdrücken sollten, weigerten sich, auf sie zu schiessen. Ebenso wie in Kronstadt wa­ren bei den Streiks und Protestversamm­lungen in der zweiten Dezember-Hälfte in Temesvár und in Arad rumänische, ungarische und deutsche Arbeiter Seite an Seite. Die in langen Jahren gepfleg­ten internationalistischen Traditionen und die Kampfsolidarität des Proletariats aus unserem Land konnten von der wil­den chauvinistischen Propaganda der Le­gionäre. der deutschen Hitleristen oder der ungarischen Horthysten nicht zer­stört werden. Anfang Oktober zwangen die Arbeiter, während der allgemeinen Demonstrativ­streiks von Anina und Reschitza, die von den Kommunisten gemeinsam mit den linksgerichteten Sozialdemokraten organi­siert worden waren, trotz des Widerstands der Legionäre und der Hitleristen, die Her­ren der Reschitza-Werke und die schnell­verständigten Vertreter der Regierung, die Forderungen der Arbeiter zu akzeptie­ren. Zur gleichen Zeit erhoben dig Ar­beiter im Schiltal nachdrücklich ihré For­derungen. und es fand eine Kundgebung von 2000 Arbeitern der HatzEelder Zie­gelfabrik statt. Nach weiteren Streiks, wie denen der Forstarbeiter im Mieresch- Tal und der 2500 Arbeiter vom Unter­nehmen „Franco-Romänä“ berichtete die Siguranţa generală im September 1940, die Kommunisten strebten einen Gene­ralstreik in der metallurgischen und Rüstungsindustrie an. Dass die hitleristischen Armeen in die­sen Monaten (unter dem Vorwand der sogenannten „Mission des deutschen Mi­litärs“, das rumänische Heer auszubil­den), das Land überzogen, erbitterte die Volksmassen zutiefst. Ende Dezember 1940 mussten die Organe der Unterdrük­­kung und der Grosse Generalstab eine feindselige Einstellung angesichts des Ein­­marschs deutscher Truppen, wiederholte Zwischenfälle zwischen der Bevölkerung und den hitleristischen Truppen sowie zahlreiche Aktionen des Widerstands ge­gen die Eindringlinge verzeichnen. Krieg gegen den Willen der Werktätigen Im Januar 1941 richtete die Rumäni­sche Kommunistische Partei einen neuen Aufruf zum Kampf an alle politischen Gruppierungen und an alle ehrlichen Menschen, die bereit waren, für die Ret­tung des Landes aus der katastrophalen Lage zu kämpfen, die infolge der reaktio­nären Politik der herrschenden Klassen entstanden war. und schlug die Bildung einer breitén antihitleristisehen patrioti­schen Front , gegen die ’Umwandlung Ru­mäniens in ein Anhängsel des deutschen Imperialismus, für die nationale Unab­hängigkeit vor. Noch immer war der Kampf in erster Linie gegen die Legio­näre gerichtet, die dank der Aufklä-, rungsarbeit der Kommunisten, der links­gerichteten Sozialdemokraten und anderer konsequenter Antifaschisten sehr wenig Zulauf aus den Reihen der Werktätigen hatten. Als dann, am 23. Januar, drei Tage nach dem Beginn der hässlichsten Verbrechen und Schreckenstaten, die Legionäre von Antonescu mit Hilfe der Nazis gebändigt wurden, verstanden die Arbeiter, dass der Kampf gegen die Re­(Fortsetzung auf Seite 5) rJahf<& RKP Einzelpreis 30 Bani Kreis Hermannstadt mit grossen Vorhaben Millionenwerte durch Nutzung von Produktionsreserven NW-Gespräch mit Ing. Victor Mureşan, Sekretär für Wirtschaftsfragen im Hermannstädter Kreisparteikomitee Es gibt kaum einen Industriezweig, de» in der Wirtschaft des Kreises Hermann» stadt nicht in gutem Masse vertreten wä­re. Von der Leicht- und Nahrungsmittel­industrie über die Chemie- und Förder­industrie bis zur Metallurgie und dem Maschinenbau ist so ziemlich alles in ver­schiedenen Varianten vorhanden. Diese» Vielfalt entspricht auch die grosse Zahl von Betrieben : mehr als 50. Auf der in diesem Monat stattgefundenen Kreisbera­tung des Parteiaktivs und der Hauptkader der Industrie, des Bau- und Verkehrswe­sens konnte die Industrie des Kreises Her­mannstadt eine positive Bilanz über die Erfüllung des vorigen Fünfjahrplans vor­legen. Die ursprünglichen Planaufgaben für die vorigen fünf Jahre wurden am 23. Oktober 1970 erfüllt und bis Jahresende um 2,3 Milliarden Lei überschritten. Mehr als Dreiviertel des Produktionszuwachses hat man durch Steigerung der Arbeitspro­duktivität erzielt. Als gute Ausgangspunkte für die Reali­sierung der wesentlich grösseren Vorha­ben in der Planperiode 1971—1975 wer­den diese Ergebnisse von Ing. Victor Mu­reşan, Sekretär für Wirtschaftsfragen des Hermannstädter Kreisparteikomitees, ein­geschätzt, mit dem wir ein Gespräch über die weitere Wirtschaftsentwicklung des Kreises führten. Dass die Aufgaben viel grösser geworden sind — so unser Ge­sprächspartner — geht schon daraus her­vor, dass die Investitionen für die Indu­strie des Kreises von weniger als drei Milliarden Lei im vorigen Planjahrfünft jetzt auf 7,8 Milliarden Lei gestiegen sind. Sämtliche Wirtschaftssparten des Krei­ses sollen ausgebaut und modernisiert werden. Die Industriezone in Kleinkopisch wird sich beispielsweise stark weiterent­wickeln. Allein dafür stehen mehr als anderthalb Milliarden Lei zur Verfügung. In Hermannstadt errichtet man für die „Independenţa“ einen Warmbearbeitungs­sektor — Giesserei und Schmiede —, des­sen Leistung, wie auch Genosse Nicolae Ceauşescu während seines diesjährigen Besuches in Hermannstädter Betrieben angeregt hat, dem Bedarf sämtlicher Ma­schinenbaubetriebe des Kreises angepasst wird. „Balanţa" baut sich eine modern eingerichtete Abteilung für hydro-pneu­­matische Geräte und Werkzeugmaschinen­zubehör, welche die Kapazität des Be­triebs verdoppelt, während das Maschi­nenwerk in Mîrşa, die Mediascher „Auto­­mecanica“ und eine Reihe anderer Be­triebe ausgebaut und modernisiert wer­den. All das wird dazu führen, dass der Anteil des Maschinenbaus an der gesam­ten Industrie des Kreises auf 42;2 Pro­zent steigt. Beachtliche Kapazitätserweite­rungen werden auch in der Leicht- und Lebensmittelindustrie, in der Holz- und Baustoffindustrie sowie in anderen Spar­ten vorgenommen. Auf der Kreisberatung wurde von einer beachtlichen Steigerung der Industriepro­duktion gesprochen. Für die Bruttoproduktion ist eine Zu­wachsrate von 10,4 Prozent vorgesehen, so dass die Industrie unseres Kreises im Jahre 1975 Erzeugnisse im Wert von 17,5 Milliarden Lei realisieren wird. Damit im Zusammenhang sei auf zw’ei Aspekte hin­gewiesen : Der überwiegende Teil des Produktionszuwachses’ — in diesem Jahr mehr als 80 Prozent — ist durch Produk­tivitätssteigerung zu erzielen ; gleichzei­tig muss ein qualitativer Aufschwung er­zielt werden, schon deshalb, weil die Ex­portlieferungen stark zunehmen und etwa ein Viertel der Gesamtproduktion aus­machen werden. Welche Voraussetzungen bestehen, um diese Aufgaben, vor allem was die er­wähnte Produktionssteigerung anbelangt, zu erfüllen ? \ Wir bauen in erster Linie auf die gro­ssen in unserer Industrie noch vorhande­nen Reserven. Ihrer Aufdeckung und (Fortsetzung aul Seite 5)

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