Neuer Weg, 1971. október (23. évfolyam, 6968-6994. szám)

1971-10-01 / 6968. szám

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September der Mais von etwa 600 000 Hektar, die Sonnenblumen von 425 000 Hektar sowie Kartoffeln und andere Herbstfrüchte von grösseren Flächen abgeerntet worden sind. Aufgeschlüsselt ergibt sich folgendes Bild I In den staatlichen Landwirtschaftseinheiten hat man den Mais zu 28, die Sonnenblumen zu 78 und die Kartoffeln zu 25 Prozent cingefahren. Die Prozent­sätze in den LPGs : 26, 79, 46. Im Lagebericht wird die Tatsache un­terstrichen, dass der Transport des Ern­teguts in manchen Kreisen und Wirtschaf­ten schwerfällig verläuft und dadurch Verluste entstehen. Auf den Feldern ei­niger Einheiten werden grosse Mengen Herbstfrüchte tagelang unter freiem Himmel lagert. Das ist beispielsweise in einten Wirtschaften des Kreises Ia­lomiţa der Fall, wo die Transportmittel nicht rationell ausgelastet werden. Es ist u. a. vorgekommen, dass sieben LKWs in acht Tagen nur 73 Tonnen Erntegut befördert haben (LPG Săgeata, Kreis Bu­zău). Das Ministerium für Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, Forstwesen und Wasserwirtschaft macht darauf aufmerk­sam, Sofortmassnahmen für eine substan­tielle Beschleunigung der Transporte des Ernteguts zu ergreifen. In diesem Herbst sind vorzügliche Be­dingungen für eine zeitgerechte Durch­führung der Bestellarbeiten vorhanden. Der Boden hat genügend Feuchtigkeit gespeichert, so dass der Anbau vorbild­lich durchgeführt werden kann. Diese Arbeiten kommen jedoch nicht überall zügig voran. Wenn die LPGs der Kreise Botoşani, Sathmar und Jassy jede Stunde Schönwetter nutzen und alle Kräfte auf den Anbau konzentrieren, ist man in anderen Gebieten stark im Rückstand ge­blieben. Das bezieht sich vor allem auf die Kreise in der Donauniederung. Der Anbaustand sieht Ende September so aus : Auf Landesebene wurden rund 350 000 Hektar mit Weizen, Roggen und Gerste angebaut, was nicht gerade zu­friedenstellend ist, eben weil die Aussaat des Wintergetreides bis zum 12. Okto­ber im ganzen Land abgeschlossen sein muss. Hermannstadt vor dem Erntetag Verkaufsausstellungen auf allen Märkten der Stadt Diesmal auch LPG-Kooperationsgemeinschaft dabei Von unserem Korrespondenten Oskar Bock Hermannstadt. — Allerorts im Kreis Hermannstadt treffen die Genos­senschaftsbauern, Staatsgutarbeiter und Handelsleute die letzten Vorbereitungen für das bevorstehende „Erntefest“. Wie Handelsinspektor Ortwin Gunne vom Hermannstädter Munizipalvolksrat, der mit der Organisierung dieses Festes be­traut wurde, milteilt, ist heuer mit einer grossen Beteiligung landwirtschaftlicher Produzenten zu rechnen. Das Gemüse- und Obstangebot auf den Märkten der Stadt am Zibin ist schon jetzt recht vielfältig und wird am Tag der Ernte die diesjährigen Leistungen der Landwirtschaft des Kreises Hermannstadt besonders prägnant widerspiegeln : 355 Tonnen Kartoffeln, 62 Tonnen Wurzel­gemüse, über 100 Tonnen Kraut, 156 Ton­nen Tafeltrauben, 122 Tonnen Äpfel, 200 000 Eier und 15 000 Stück Geflügel werden allein an diesem Tag zum Ver­kauf angeboten. Die Hauptattraktion des Erntetages wird in Hermannstadt der Zibinsplatz sein, wo ausser den ständi­gen Verkaufsstellen des Hermannstädter Betriebs für Gemüse- und Obstverwertung und der staatlichen Landwirtschaftsein­heiten auch die erste LPG-Kooperations­­gemeinschaft. die Handwerksgenossen­schaften und der Staatshandel Sonder­ausstellungen eröffnen. Mit eigenen Ständen werden hier auch die landwirt­schaftlichen Produktionsgenossenschaften Reussmarkt, Grosspold, Kleinpold, Gross­­u, Hermannstadt, Michelsberg und Sä­date vertreten sein. Am Theaterplatz dem ehemaligen Gelände der Her­mannstädter Mustermesse — bieten die landwirtschaftlichen Produktionsgenossen­schaften Schellenberg, Racoviţa, Alzen, und Rotberg ihre Waren an. Verkaufs- Stände wir'a man auch in anderen dicht­besiedelten Teilen Hermannstadts wie z. B. am Reitschulplatz, im Theresianum­viertel oder in den Mikrorayons Ziegel­gasse und Stefan-cel-Mare-Strasse ein­richten. Auf dem Lande steht das Erntefest 1971 im Zeichen der Arbeit — geht es doch darum, die Ernte dieses Jahres so­wie den Herbstanbau unter besten Be­dingungen abzuschliessen. Das Wetter ist günstig, die Beteiligung der LPG-Bauern beim Einbringen der Ernte ist ebenfalls gut. Beim Kartoffelroden z. B. wurde in den letzten Tagen ein Leistungsdurch­schnitt von 350 Hektar im Kreismassstab erreicht. Das heisst mit anderen Worten, in spätestens sechs Tagen wird die Kar­toffelernte abgeschlossen sein. Die mei­sten landwirtschaftlichen Produktionsge­nossenschaften haben sich dafür als Stichtag den Tag der Ernte festgesetzt. Telegramm GENOSSEN MAO TSE-TUNG Vorsitzender des Zentralkomitees der Chinesischen Kommunistischen Partei GENOSSEN LIN BIAO Stellvertretender Vorsitzender des Zentralkomitees der Chinesischen Kommunistischen Partei GENOSSEN TSCHOU EN-LAI Premier des Staatsrates der Chinesischen Volksrepublik Peking Liebe Genossen ! Anlässlich des 22. Jahrestages der Ausrufung der Chinesischen Volksrepublik übermitteln wir Ihnen, der Chinesischen Kommunistischen Partei, dem Staatsrat der Chinesischen Volksrepublik und dem ganzen chinesischen Brudervolk im Namen der Rumänischen Kommunistischen Partei, des Staatsrates und des Mini­­sterrates der Sozialistischen Republik Rumänien, im Namen des rumänischen Volkes und in unserem eigenen Namen die herzlichsten Glückwünsche und einen kameradschaftlichen Gruss. Die Gründung der Chinesischen Volksrepublik bildete die erfolgreiche Krönung des langwährenden revolutionären Kampfes, den das chinesische Volk unter Füh­rung der Kommunistischen Partei gegen die imperialistische Herrschaft, für nationale Befreiung, für den Aufbau der neuen Gesellschaftsordnung entfaltet hat ; sie bezeichnete eine grundlegende Wende in den Geschicken des chinesischen Volkes und bedeutete zugleich einen schweren Schlag für das imperialistische und kolcnialistische System, einen bedeutenden Beitrag zur radikalen Wandlung des Kräfteverhältnisses auf Weltebene zugunsten des Sozialismus. Das rumänische Volk freut sich von ganzem Herzen über die tiefgreifenden erneuernden Umgestaltungen, die das chinesische Brudervolk unter Führung der Kommunistischen PSrtei mit Genossen Mao Tse-tung an der Spitze vollbracht hat, über die grossen Leistungen, die es dank seiner selbstlosen schöpferischen Arbeit bei der Entwicklung der Industrie und Landwirtschaft, der Erhöhung des technischen und wissenschaftlichen Potentials des Landes sowie bei der Hebung des Lebensstandes erzielt hat, und betrachtet sie als einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Kraft und des Ansehens des Sozialismus in der Welt. Zwischen dem rumänischen und dem chinesischen Volke, zwischen unseren Parteiei und Ländern entstanden und entwickeln sich erspriessliche Beziehungen der Freundschaft und vielseitigen Zusammenarbeit, die sich auf die Prinzipien des Marxismus-Leninismus und des sozialistischen Internationalismus gründen. Wir schätzen diese Beziehungen hoch und verleihen unserer Überzeugung Aus­druck, dass der Besuch, den wir der Chinesischen VR abstatteten, die kamerad­schaftlichen Gespräche, die wir mit Ihnen sowie mit anderen chinesischen Partei­­und Staatsführern hatten, zum erfolgreichen Ausbau der brüderlichen Freund­schaft und Solidarität zwischen der Rumänischen Kommunistischen Partei und der Chinesischen Kommunistischen Partei, zwischen der Sozialistischen Republik Rumänien und der Chinesischen Volksrepublik führen werden, zum Wohle beider Völker im Interesse des Zusammenschlusses der Kräfte, die gegen den Imperia­lismus, für die allgemeine Sache des Sozialismus und des Friedens kämpfen. Anlässlich dieses grossen Feiertages wünschen wir Ihnen und dem chine­sische i Brudervolk von ganzem Herzen neue Siege beim Aufbau des Sozialismus und Aufblühen der Chinesischen Volksrepublik. NICOLAE CEAUŞESCU ION GHEORGHE MAURER Generalsekretär der Rumänischen Vorsitzender des Ministerrates Kommunistischen Partei der Sozialistischen Republik Rumänien Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien Taqesspiegel Enescu-Denkmal Bukarest. — Vor der Rumänischen Oper in Bukarest wurde ein Denkmal des grossen rumänischen Musikers George Enescu enthüllt. Das bronzene Werk stammt vom Künstler des Vol­kes Ion Jalea. An den Feierlichkei­ten beteiligten sich Tamara Dobrin, Stellvertretende Vorsitzende des Rates für Kultur und sozialistische Erzie­hung, Ilie Rädulescu, Sekretär des Munizipalparteikomitees Bukarest, Vertreter des hauptstädtischen Volks­rates, Kunst- und Kulturschaffende. Kupierproduktion unter staatlicher Kontrolle Lima. — Unter die Kontrolié des peruanischen Staates wurde das Kup­fer- und Goldbergwerk „Tintaya“ ge­stellt, das etwa 400 Kilometer vom Industriezentrum Cuzco liegt. In den kommenden Jahren will die Regie­rung annähernd 26 Millionen Dollar für die Modernisierung dieses Berg­werk? Investi er-n. i.Aus Lima und weiter gemeldet, dass etwa 150 Mil­lionen Dollar für den Bau einer Auto­bahn vorgesehen sind, die wesentlich zur Verbesserung des Transportwe­sens in Peru beitragen soll. Studenten protestieren Caracas. — Zu Zusammenstössen zwischen Studenten der Zentralen Universität und der Polizei kam es in Caracas. In Protestdemonstrationen forderten die Studenten von den Be­hörden, ihre inhaftierten Kollegen und Professoren freizulassen, sowie die Aufhebung einiger Massnahmen, die die demokratische Entwicklung des Hochschulwesens behindern. Be­kanntlich sind in Caracas die Hoch­schulen wegen den ununterbrochenen Zusammenstössen zwischen Studenten und Polizei seit über 11 Monaten ge­schlossen. Schauprozess Lissabon. — Ein Schauprozess gegen 31 Personen, die einer der Kommuni­stischen Partei Portugals angeschlos­senen Organisation angehören, hat in der portugiesischen Hauptstadt begon­nen. Unter den Angeklagten befinden sich die Gewerkschaftsführer Daniel Cabrita und Maria Julia dos Santos, denen zur Last gelegt wird, mehrere Protestdemonstrationen organisiert zu haben. Wie wird das Wetter? Die letzten 48 stunden: Durch das Eindringen einer Kaltluftströmung aus dem Nordwesten des Kontinents war eine merkli­che Abkühlung in allen Gebieten des Landes festzustellen. Im Banat, in Oltenien und in der Crişana sind örtlich Regenfälle verzeichnet worden. Tiefstwerte zwischen 5 Grad (Joseni) und 16 Grad (Sulina). Mittagstemperaturen zwi­schen 11 Grad (Intorsura Buzăului) und 19 Grad (Sathmar). ln Bukarest bis zu 16 Grad. Wetterentwicklung : Weiterhin kühl und feucht bei stark bewölktem Himmel, be­sonders im südöstlichen Teil Munteniens und in der Dobrudscha. örtliche Niederschläge. Massige bis auffrischende Winde um Ost. Vor­aussichtliche Tiefstwerte zwischen 3 und 13 Grad, Höchstwerte bis zu 21 Grad. Gebirge: Kühles Wetter bei vorwiegend bewölktem Himmel, örtlich kurzzeitige Regen­fälle, leichter Temperaturabfall. Der Vorsitzende des Staatsrates, Nicoiae Ceauşescu, nahm Beglaubigungsschreiben des Botschafters der Demokratischen Republik Kongo entgegen Am 29. September d. J. empfing Ge­nosse Nicoiae Ceauşescu, Vorsitzender des Staatsrates, Jules Bokingi, der seine Be­glaubigungsschreiben als Ausserordentli­cher und Bevollmächtigter Botschafter der Demokratischen Republik Kongo in unserem Land überreichte. Botschafter Jules Bokingi und der Vor­sitzende des Staatsrates der Sozialisti­schen Republik Rumänien, Genosse Nico­iae Ceauşescu, hielten aus diesem Anlass Ansprachen. Nach der feierlichen Überreichung der Beglaubigungsschreiben führte der Vor­sitzende des Staatsrates, Nicoiae Ceau­şescu, ein herzliches Gespräch mit dem Botschafter der Demokratischen Republik Kongo, Jules Bokingi. Der Überreichung der Beglaubigungs­schreiben und dem Gespräch wohnten Constantin Stătescu, Sekretär des Staats­rates, sowie der Stellvertretende Aussen­­minister Vasile Gliga bei. Genosse Nicoiae Ceauşescu empfing den englischen Journalisten Henry Brandon Mittwoch nachmittag empfing Genosse Nicoiae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, Vorsitzender des Staatsrates, den engli­schen Journalisten Henry Brandon, Stell-vertretender Chefredakteur der Publika­tion „Sunday Times“, dem er ein Inter­view gewährte. Am Empfang nahm Constantin Mitea, Rat beim Zentralkomitee der Partei, teil. Waffenfunde in Italien Premier Colombo warnt vor Rechtsumtrieben Mailand (Agerpres). — Im Zuge von Grossfahndungen in der Lombardei, in Südtirol und Venedig stellte die italie­nische Polizei eine grosse Menge Waffen und Sprengstoff sicher. Die Untersuchung wurde nach Aufdeckung eines Waffen­schmuggels eingeleitet. Überdies wurden 58 Autos und ein Motorrad beschlag­nahmt. Bisher sind 68 Verhaftungen Vor­genommen worden. * • Rom. — In einer Rede auf dem Landes­parteitag der Christdemokraten rief der italienische Premierminister Emilio Co­lombo dazu auf, die Geschlossenheit der Zéntrumlinks-Regierungskoalition zu fe­stigen. Er äusserte sein Vertrauen in die Zentrumlinkspolitik seines Kabinetts (dem Christdemokraten, Sozialisten und Sozialdemokraten angehören und das sich der Unterstützung der Republikaner er­freut) und prangerte die Versuche an, die politische Achse im Lande nach rechts zu verlagern“. Unter Bezugnahme auf die sozial-öko­nomischen Zustände äusserte Colombo die Ansicht, dass Italien auf die Dauer nicht in der Lage 'ist,' einein Produk­tionsrückgang und einer Stagnation stand­zuhalten. Wesentlich für die Ankurbelung der Wirtschaftstätigkeit sei die Entwick­lung der Investitionen, betonte er ab­schliessend. Schweiz tut ersten Schritt zur Einschränkung des Bankgeheimnisses Neues Finanzgesetz auch vom Ständerat gebilligt Bern (Agerpres). — Der Schweizerische Ständerat genehmigte einhellig das vom Nationalrat bereits vorher gebilligte neue Finanzgesetz, das am 1. Oktober in Kraft tritt und anstelle des bisherigen „Gentleman’s agreement“ zwischen der Nationalbank und den Privatbanken tritt. Im Einklang mit dem neuen Gesetz, dessen Laufzeit mit drei Jahren angege­ben ist, das jedoch auf fünf Jahre ver­längert werden kann, ist die Regierung bevollmächtigt, von sämtlichen Banken, Finanzgesellschaften und -Institutionen Angaben über Bankkonti-, Transaktio­nen und dubiose Deviseneinlagen zu ver­langen, ohne dass diese sich auf das Bankgeheimnis berufen dürfen. Die Re­gierung kann überdies in Zukunft, ohne vorherige Beratung mit dem Parlament, weitere Beschränkungen hinsichtlich des Zuflusses von Auslandskapital in die Schweiz verhängen. Beobachter sehen in diesem Gesetz einen ersten Schritt zur Einschränkung des Geheimnisses über die Bankoperatio­nen, demzufolge die schweizerischen Banken es ablehnen durften, selbst den Behörden Auskunft über Bankkonti und Bankoperationen zu erteilen. U Sprengstoffattentat in Belfast Belfast (Agerpres). — Eine heftige Explosion ereignete sich in einem Lokal im protestantischen Stadtviertel von Bel­fast. Zwei Personen wurden getötet und 25 verletzt. Das Gebäude wurde durch die Explosion einer Dynamitladung von etwa 40 Kilogramm zur Gänze zerstört, gab die Polizei bekannt. Zwar hat bisher noch keine einzige Terrororganisation die Verantwortung für dieses Attentat übernommen, doch scheint es sich um einen Anschlag der geheimen „Irischen Republikanischen Armee“ (IRA) zu handeln. Zugunglück in der Sahara — 22 Tote Algier. — Bei einem Zugunglück in der Sahara sind mindestens 22 Fahrgäste ums Leben gekommen. In der Wüste 14 Kilometer südlich von Biskra, rund 500 Kilometer südöstlich von Algier, entgleiste ein Personen- und Güterzug. Die meisten Opfer waren Nomaden, die mit ihren in den Güterwagen untergebrachten Schaf­­und Ziegenherden zu ihren Winterweiden zurückkehren wollten. Strassenschlacht in Söul Söul (Agerpres). — Mehr als 1000 Studenten der Universität von Söul de­monstrierten auf den Strassen der süd­koreanischen Hauptstadt zum Protest ge­gen die Politik Pak Tschishan His. Es kam zu heftigen Zusammenstössen, in deren Verlau» Polizei Tränengas ein­setzte, um die Demonstranten auseinan­derzutreiben. Die Strassenschlacht dauer­te mehrere Stunden. Rundschau international Steinzeit-Gelage mit Ren und Pferd Reste eines 33 000 Jahre alten Mittagstisches bei Köln entdeckt Düsseldorf. — Auf einem Rübenacker in einem Seitental der Erft süd­westlich von Köln fanden Archäologen in einem 13 Quadratmeter grossen und drei Meter tiefen Loch eine Feuerstelle und Speisereste von Menschen, die vor rund 33 000 Jahren dort gegessen haben. Man spricht von einer kleinen wissenschaft­lichen Sensation, denn die ebenfalls entdeckten Feuersteinwerkzeuge sind die bisher ältesten Spuren des Homo sapiens in diesem Gebiet. Handliche Steinmesser mit doppelten Schneiden, die von starkem Gebrauch ge­zackt sind, zierliche glatte Klingen aus Feuerstein und kräftige, zwischen Dau­men und Zeigefinger zu klemmende Schabesteine für Tierhäute sind unter den rund 1000 Werkzeugstückchen, die aus der Erdschicht geholt wurden, die in der Altsteinzeit eine Steppe mit einzelnen Nadelhölzern war. Die Cromagnon-Men­schen, die an dieser Stelle, wie Hahn nach den Knochenfunden schätzt, etwa fünf Rentiere und zehn Wildpferde ver­speist haben, jagten noch nicht mit Pfeil und Bogen, sondern wahrscheinlich mit Speeren, auf denen Knochenspitzen steck­ten. Tiere gab es für die Jäger und Sammler genug. In ganz Europa lebten damals schätzungsweise 100 000 Menschen. An der Feuerstelle wurden auch Kno­chen von Wolf, Fuchs und Steinbock ge­funden. Die Messungen des in den Funden ent­haltenen radioaktiven Kohlenstoffs erga­ben ein Alter von 33 420 Jahren. „Plus minus 500 Jahre muss man rechnen“”, meinte der Eiszeitforscher Joachim Hahn. Er kennt bisher sieben solcher Freiland­funde des Menschen der Altsteinzeit aus der Sowjetunion, einige aus Frankreich und aus Niederösterreich. Die Funde vom Höhlenmenschen der Altsteinzeit in Schwa­ben, zu denen auch Elfenbeinlöwen und Männerfiguren gehören, sind nach An­sicht Hahns jüngeren Datums, etwa 25 000 Jahre alt. Der Homo neandertalen­­sis, dessen Überreste im Neandertal bei Düsseldorf entdeckt wurden, hat bis vor etwa 40 000 Jahren gelebt. Die Lücke zum Cromagnon-Menschen, den man nach den Worten Joachim Hahns in normaler Kleidung auf der Strasse vom heutigen Menschen nicht unterscheiden könnte, ist noch nicht geschlossen. Skelette dieses Menschen wurden in der Cromagnon- Höhle in Südfrankreich entdeckt. (Fortsetzung aui Seite 2) Sie lesen heute AUSLÄND Festtag des chinesischen Volkes (Seite 2) WIRTSCHAFT / KULTUR Musterschau — nicht nur Schau NW-Gespräch mit Direktor Ovidiu Drägoi Abendkurs für Lehrlinge — in Agnetheln möglich Kronstädter Konzertsaison mit 47 Erstaufführungen Eröffnungskonzert mit Ion Voicu (Seite 3) FÜR DIE FRAU Wem gehört das Kind ? Der Kampf um ein Kind und seine Folgen Tun Sie wirklich alles für die Sicherheit Ihrer Kinder ? Die Jüngsten verunglücken leicht in der Wohnung (Seite 4) SPORT / SERIE Dreizehn Mann und eine Schlange VII. Folge der Delta-Reportage von Dr. Ludwig Rudescu (Seite 5) LOKALES : BANAT / SIEBENBÜRGEN Zehnstöckige Wohnblocks für Schässburg Schwergewicht auf Sozialbauten verlagert Grosse Ernten von kleinen Parzellen SLB-Farm Triebswetter : Gemüsebau in guten Händen (Seite 6) Beginn unter guten Vorzeichen Von Helga H ö f e r G efühlsbetonte Festlichkeiten, Blumen und adrett gekleidete Kinder kenn­zeichnen die alljährlichen Eröffnungs­feiern des neuen Schuljahres. Wenn sich zwei Wochen danach die Studenten in den inzwischen zahlreichen Hochschulstädten des Landes zum Start ins neue Unterrichtsjahr einfinden, geht es weniger gefühlsbetont zu. Den Beginn eines Hochschuljahres, eines neuen Abschnitts auf ihrem Weg der hoch­wertigen Ausbildung verbinden sie1 in grösse­rem Masse mit vernunttmässigen Überlegun­gen als mit rein gefühlsmässigen. Es geht hier gewissermassen „erwachsen“ zu. Der Hochschule unserer Zeit und unserer sozialistischen Gesellschaft kommt nicht nur eine grosse Bedeutung, sondern auch eine riesengrosse Verantwortung zu. Sie muss gründlich vorbereitete Fachleute heranbilden, die gleichzeitig aktive Kämpfer im Dienste des sozialistischen und kommunistischen Auf­baus sind. Sie muss den Studenten nicht nur Kenntnisse vermitteln, sondern auch das Wissen und das Können um die Art, wie man diese Kenntnisse ständig vervollkommnet, erweitert, ergänzt, wie man Schritt halten kann, mit der in der Tat stürmischen Ent­wicklung in allen Bereichen der Wissenschaft und Technik. Dies ist aber nur dann mög­lich, wenn schon die gesamte Ausbildung an der Flochschule eng mit der Praxis verknüpft ist. Genosse Nicoiae Ceauşescu sprach dar­über bei der Festversammlung anlässlich des 50. Gründungstages der Rumänischen Kom­munistischen Partei : „Das Hauptproblem der Entwicklung unseres Unterrichts unter den Bedingungen von heute ist die Verbesserung seiner Verbindung mit der Praxis. Der ge­samte Ausbildungsprozess muss von den Anforderungen der Wirtschaft, der Wissen­schaft und der Kultur ausgehen.“ Die Vorbereitungen für das Hochschul­jahr, das heute eröffnet wird, erfolgten un­ter den Bedingungen der Umsetzung in die Wirklichkeit der Verbesserung der politischen und kulturell-erzieherischen Tätigkeit der Werktätigen, sie berücksichtigen die wertvol­len Hinweise, die Genosse Nicoiae Ceauşescu während der Sitzung des Rates des Hoch­schulunterrichts gemacht hat. Studenten und Professoren, die Studentenvereinigungen, die Hochschulsenate, alle Faktoren, die in irgend­einer Beziehung zum Hochschulunterricht stehen, verfügen über genaue Richtlinien, wie man an eine bessere Gestaltung des Hochschulunterrichts herangehen muss. Zwei Hauptbestrebungen lassen sich erkennen, die eng miteinander verknüpft und erst miteinan­der vorbildlich durchführbar sind : der er­zieherische Teil der Ausbildung und die Aus­richtung auf die Praxis. Es ist für jeden klar, dass den Professoren grosse Aufgaben zukommen. Was Genosse Nicoiae Ceauşescu bei der Eröffnung des vorigen Hochschuljah­res sagte, hat auch in diesem Jahr seine ganze Gültigkeit : „Der Professor muss nicht meinen, dass er seine Tätigkeit zugleich mit dem Vortrag eines Kurses abgeschlossen hat; er muss der gesamten Studien-, Labor- und Produktionstätigkeit der Studenten beiwohnen und sie anieiten, indem er aktiv, gemeinsam mit den Studenten an dieser Tätigkeit teil­nimmt. Die Studenten werden von Professo­ren ausgebildet, angeleitet und erzogen — man beginge einen grossen, irreführenden Fehler, wenn man diese Tatsache dahinge­hend verstehen würde, dass Professoren die Studenten gängeln würden. Es handelt sich vielmehr um einen Arbeits-, um einen Ent­wicklungsvorgang, wobei die Beeinflussung in beide Richtungen geht. Man denke bloss an den Senat der Hochschulen, in dem die Studenten eine beachtliche Anzahl — man­cherorts schon ein Viertel — der Plätze be­legen, genauso ist es bei den Professoren­räten. Das ist ein beredter Beweis für die Demokratie, die in unserem Hochschulwesen herrscht. Sie ist bei uns deshalb möglich, weil Professoren und Studenten gleichermassen an einer hochwertigen Ausbildung, an guten Be­dingungen für diese Ausbildung interessiert sind.“ Die guten Bedingungen : Sie sind schon so selbstverständlich geworden, dass man darüber zu sprechen vergisst, obwohl Jahr für Jahr Riesensummen ausgegeben werden : 74 Millionen Lei waren es in diesem (Fortsetzung auf Seite 3)

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