Neuer Weg, 1973. november (25. évfolyam, 7616-7641. szám)
1973-11-01 / 7616. szám
Seite 2 Wahlergebnisse in Quebec Ottawa (Agerpres). — Die Wahlen zur Besetzung der itO Sitze in der Nationalversammlung der kanadischen Provinz Quebec vom 29. Oktober brachten der Liberalen (föderalistischen) Regierungspartei, die auch in der früheren Legislaturperiode die Mehrheit hatte, einen klaren Erfolg. Nach den endgültigen offiziellen Ergebnissen erzielte die Liberale Partei 102 Plätze. Es sprachen sich über 1 800 000 der 3 636 000 Wähler der Provinz, also mehr als 55 Prozent aller abgegebenen Stimmen, für sie aus. Die Separatisten brachten es nur auf 6 Plätze, die Partei des Sozialen Vertrauens auf 2. Die Nationale Union erzielte kein einziges Mandat. In einer Erklärung nach der Abstimmung gab der Ministerpräsident der Provinz, Robert Bourassan, bekannt, es werde keine grössere Regierungsumbildung erfolgen, doch müssten fünf Minister, die vor den Wahlen zurückgetreten waren, ersetzt werden. Politische Beobachter, die die diesjährigen Wahlen mit denen des Jahres 1970 vergleichen, sehen darin ein Bekenntnis der Bevölkerung zum Föderalismus; der das Hauptthema der Wahlkampagne bildete: Zum feil wird das regierungsfreundliche Wahlergebnis auch auf einige Leistungen der Regierung auf ökonomischem und sozialem Gebiet zurückgeführt. Kennzeichnenü 1st, dass die Oppositionsführer ihre Mandate nicht erneuern konnten und die Nationale Union, die 1970 17 Plätze erzielen konnte, in diesem Jahr im Landesparlament nicht vertreten sein wird. Neue Zwischenfälle in Ulster London (Agerpres). — Das Wiederaufflackern der Gewaltakte in Nordirland in den letzten drei Tagen, das auf eine verhältnismässig ruhige Periode von zwei Wochen folgte, hat in Belfast ein weiteres Opfer gefordert, das dritte während dar letzten 24, Stunden. Somit erhöhte sich die Zahl der in den letzten vier Jahren in Nordirland aus den Reihen der Bevölkerung und der Ordnungshüter gefallenen Opfer auf 896 Personen. Zugleich wurden Bombenangriffe auf einige Zivilbauten in Lurgan, Belfast und Clogher (an der Grenze zur Republik Irland) gemeldet. Dabei wurden mehrere Personen verletzt und erheblicher Sachschaden angerichtet. London: Konferenz über Verschmutzung der Meere London (Agerpres». — Bei der internationalen Konferenz über die Verschmutzung der Meere und Ozeane, die seit dem 8. Oktober in London tagt, wurde ein Beschluss gebilligt, der die Regierungen auffordertr die Ausgiessung giftiger Substanzen in fünf bedeutende Meereszonen zu verbieten, und zwar im Mittelmeer, im Schwarzen Meer, in der Ostsee, im Roten Meer und im Persischen Golf. Die Konferenz billigte ferner einen Sonderanhang mit der Liste der Substanzen, die nicht in die Meere ausgegossen werden dürfen, der einer künftigen internationalen Konvention über diese Frage beigefügt werden soll. Im Anhang wird unterstrichen, die Ostsee und das Schwarze Meer seien Zonen, „die besondere Methoden zur Verhütung der Verschmutzung mit schädlichen Flüssigkeiten erfordern”. Diese Massnahmen sind wegen der besonderen ozeanographischen und ökologischen Bedingungen in den genannten Meeren sowie dér regeti Schiffahrt erforderlich. ln Genf hat die 17. Tagung der UNOKommission für Bevölkerungsfragen begonnen. Besonderes Augenmerk gilt der Vorbereitung der Weltkonferenz über Bevölkerungsfragen, die im August 1974 in Bukarest stattfindet. Unser Land wird durch eine Delegation unter Leitung von Dr. Virginia Russ vertreten, die zur Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden der Tagung gewählt wurde. Die neue Tagung des britischen Parlaments wurde von Königin Elisabeth II. eröffnet, die vor den Mitgliedern beider Häuser die Thronrede verlas. Das Dokument, das von Premier Edward Heath abgefasst wurde, legt die gesetzgeberischen Absichten der konservativen Regierung für die nächsten 12 Monate dar. Der Prozeduralausschuss des amerikanischen Senats hat beschlossen, am 1. November das Verfahren zur Bestätigung der Ernennung des republikanischen Leaders im Repräsentantenhaus. Gerald Ford, zum USVizepräsidenten zu. beginnen. In Genf kam es zu einer weiteren Zusammenkunft der Delegationen der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten, die an den Verhandlungen über die Beschränkung strategischer Rüstungen teilnehmen. Nach Abschluss der Moskauer Verhandlungen zwischen Nikolai Podgornyi, dem Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, und dem Kaiser von Äthiopien, Haile Selassie I., reiste dieser zu einem Freundschaftsbesuch nach Belgrad. Gleich nach der Ankunft begannen zwischen dem äthiopischen Souverän und dem Präsidenten der SFR Jugoslawien, Josip Broz Tito, Gespräche. Auf der Tagesordnung stehen Probleme der Nahostlage sowie Rolle und Tätigkeit der nichtpaktgebundenen Länder nach der Gipfelkonferenz in Algier. Frankreichs Präsident Georges Pompidou wird England besuchen und dort am 16. und 17. November mit Premier Edward Heath Zusammentreffen. Schwedens Aussenminister Krister Wicknian ist infolge seiner Ernennung zum Präsidenten der schwedischen Nationalbank anstelle von Per Aasbrik von seinem Posten zurückgetreten. Wickmans Demission wurde von König Carl XVI. Gustaf angenommen. Italiens Präsident Giovanni Leone, der sich seit Montag zu einem Staatsbesuch in Brüssel aufhält, empfing Francois Xavier Ortoli. Vorsitzender der EWG-Kommission, und andere Vertreter des Gemeinsamen Marktes. Ein amerikanischer Gerichtshof verurteilte sieben Drogenschmuggler zu insgesamt 130 Jahren Gefängnis. Die Poliziei hatte sie im März d. J. festgenommen, nachdem das Wasserfahrzeug, mit dem sie 9,5 Tonnen Marihuana von Jamaika nach den USA transportieren wollten, auf einer Sandbank an der Küste Floridas gestrandet war. Bei einem Mailänder Betrieb, der Ampullen für Feuerzeuge herstellt, kam es zu einer heftigen Explosion, die von einem Brand gefolgt war. Drei Personen kamen dabei ums Leben, 20 wurden verletzt, einige davon besonders schwer. Eine Sondereinsatzbrigade ' der Antwerpener Polizei entdeckte im Wohnwagen eines Autos zahlreiche Pakete mit verschiedenen Rauschgiften, insgesamt 90 Kilogramm. Die Schieber versprachen sich von dieser „heissen Ware“ einen Gewinn in Höhe von 6 Millionen belgischen Francs. Ausland NEUER WEG / I. November 1973 Wien: Verhandlungen über Truppenabbau Botschafter Aninoiu legte Stellungnahme der rumänischen Wien (Agerpres). — In Österreichs Hauptstadt haben die Verhandlungen über die gegenseitige Truppen- und Rüstungsverminderung sowie darauf bezügliche Massnahmen in Mitteleuropa begonnen. Teilnehmer sind die Delegationen aus 19 Staaten •. England, Belgien, Bulgarien, Kanada, der Tschechoslowakei, Dänemark, der DDR, der BRD, aus Griechenland, Italien, Luxemburg, Norwegen, Holland, Polen, Rumänien, der Türkei, den USA, aus Ungarn und der Sowjetunion. Aussenminister R. Kirchschläger begrüsste die Teilnehmer im Namen der Regierung des Gastgeberlandes. Auf den Plenarsitzungen von Dienstag begannen allgemein einleitende Debatten, bei denen die Delegationsleiter die prinzipielle Stellungnahme ihrer Regierungen darlegten. Der Leiter der rumänischen Delegation, Dumitru Aninoiu, Botschafter unseres Landes in Wien, hob in seiner Rede die Bemühungen der Regierung der Sozialistischen Republik Rumänien um die Abrüstungsfrage hervor, ihre zahlreichen Vorschläge zu konkreten Massnahmen, die zur Einstellung des Wettrüstens, zur allgemeinen Abrüstung, in erster Linie zur nuklearen Abrüstung, führen sollen. Rumänien erachtet, dass die Ausschaltung der Gewalt und der Gewaltandrohung aus den Beziehungen zwischen den europäischen Staaten sowie die Herbeiführung einer Atmosphäre wahrer Zusammenarbeit, der Entspannung und des Friedens zwischen allen Völkern des Kontinents in unmittelbarem Zusammenhang steht mit effektiven Massnahmen zum militärischen Desengagement sowohl auf dem ganzen Kontinent wie in verschiedenen seiner Regionen. Die rumänische Regierung betrachtet die Verhandlungen über die gegenseitige Truppen- und Rüstungsverminderung sowie darauf bezughabende Massnahmen in Mitteleuropa bloss als eine.n Schritt in einer ganzen Reihe von Massnahmen, die zur Verwirklichung des Endziels führen — ein Europa der friedlichen Beziehungen, weit aufgeschlossen der Kooperation souveräner Staaten, die vor jedwelcher Gefahr einer Gewaltanwendung oder Gewaltandrohung geschützt sind. Die derzeitigen Verhandlungen, fuhr der rumänische Botschafter fort, verfolgen ein begrenztes, auf eine spezifische Zone des Kontinents beschränktes Ziel Unseres Erachtens dürfen Verhandlungen bei einem begrenzten Forum, wie es das in Wien ist, die Einleitung von Verhandlungen über militärische Aspekte in ganz Europa oder in anderen seiner Zonen nicht verhindern. Die Wiener Verhandlungen müssen durch konkrete Ergebnisse die Durchführung von Massnahmen des militärischen Desengagements und der Abrüstung in kontinentweitem Massstab anregen und beschleunigen. Der Redner erklärte, die rumänische Delegation werde im Verlauf der künftigen Debatten neue Ideen und Vorschläge unterbreiten -, er betonte, von allem Anfang an müsse man eine Reihe konkreter Massnahmen ins Auge fassen, wie z. B. die der Verringerung und schliesslich des Abzugs aller auf dem Territorium anderer Staaten befindlichen ausländischen Truppen. Der Redner unterstrich erneut ,die Notwendigkeit, die Vereinbarungen und Abmachungen in Mitteleuropa dürften in keiner Weise die Sicherheit eines der 19 Teilnehmerstaaten oder anderer Länder Europas beeinträchtigen. Davon ausgehend, dass jede Massnahme des militärischen Desengagements oder der Abrüstung in ganz Europa oder in einem seiner Teile sämtliche europäische Staaten angeht, unterstrich der rumänische Delegierte neuerlich die Notwendigkeit, andere europäische Staaten zur Teilnahme an den Verhandlungen in entsprechender Form einzuladen, damit diese ihren Stand- Regierung dar punkt präsentieren und ihre legitimen Interessen wahrnehmen können. Rumäniens Vertreter erinnerte daran, dass die rumänische Delegation an der Billigung von Beschlüssen über die Grundfragen nicht teilnehmen und die Dokumente und Vereinbarungen, die erzielt werden sollten, nicht unterzeichnen wird, da dies seines Erachtens Sache der unmittelbar interessierten Staaten ist. Zugleich aber ist die Delegation Rumäniens gewillt, einen effektiven Beitrag zu den Verhandlungen in konstruktivem Geiste und in Zusammenarbeit mit den anderen Delegationen aufgrund völliger Gleichheit zu leisten. Wir fassen diese Verhandlungen nicht als einen Dialog von Block zu Block auf, fuhr der Redner fort, sondern als das Zusammenwirken von Delegationen, die souveräne und unabhängige Staaten vertreten. Die rumänische Delegation ist bereit, aktiv an der Seite der anderen Delegationen an allen Arbeitsformen, die organisiert werden sollten, teilzunehmen, um so den Wiener Verhandlungen einen wahrhaft demokratischen Charakter zu verleihen. Jeder Delegation, sagte der Redner, muss praktisch auch das vom Prozeduralakt vom 14. Mai d. J. statuierte Recht gewährleistet werden, an jeder Arbeitsform teilzunehmen, ihren Standpunkt darzulegen und Dokumente zu verbreiten. Deshalb ist es absolut notwendig, dass die Arbeitsorgane, die geschaffen warden könnten, jeder Delegation offen stehen. Die rumänische Delegation beabsichtigt, ihr Recht auf Teilnahme an jeder Arbeitsform, -gruppe oder -organisation wahrzunehmen, die vom Standpunkt der Interessen unseres Landes bei diesen Verhandlungen Bedeutung haben könnte. Die Teilnahme an den Arbeitsgruppen, zusammen mit den anderen Tätigkeitsformen, einschliesslich der Organisation wöchentlicher Vollversammlungen oder solcher, die auf Ansuchen jeder teilnehmenden Delegation stattfinden, ist nach Überzeugung der rumänischen Delegation ein wesentliches Element des normalen Ablaufs der Verhandlungen. Abschliessend bekundete der Vertreter Rumäniens den Wunsch der Delegation unseres Landes, so mitzuarbeiten, dass bei den Wiener Verhandlungen Ergebnisse erzielt werden, die den Bestrebungen und Erwartungen der Völker Europas wie denen der ganzen Welt entsprechen. Beratungen über T ungsten-Problem Genf (Agerpres). — In Genf haben unter der Ägide der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung Regierungsberatungen über das Tungsten-Problem begannen. Zur Erörterung stehen Möglichkeiten für den Abschluss internationaler Übereinkommen, die die Fluktuation des Tungsten-Preises aüf dem Weltmarkt eindämmen sollen. Diese Gespräche sind ein Ergebnis des Beschlusses, über Grundrohstoffe, die von besonderem Interesse für den Export einiger Entwicklungsländer sind, regelmässig internationale Beratungen zu organisieren- Das Sekretariat der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung hat den Mitgliedstaaten amtlich nahegelegt, die Möglichkeiten für ein internationales Tungsten-Abkommen, ähnlich dem Zinn-Abkommen, zu prüfen. Im Politischen UNO-Ausschuss Initiative Rumäniens erörtert Diskussionsbeitrag des Vertreters unseres Landes Vereinte Nationen (Agerpres). — Im Rahmen der Debatten des Politischen Ausschusses der Vollversammlung über den Punkt : „Die ökonomischen und sozialen Folgen des Wettrüstens und seine zutiefst schädlichen Auswirkungen auf den Frieden und die Sicherheit in der Welt“ — ein Punkt, der auf Initiative Rumäniens den Anliegen der Organisation der Vereinten Nationen unterbreitet wurde — ergriff der Vertreter unseres Landes. Botschafter Constantin Ene, das Wort. Es ist notwendig, sagte der Redner, das Problem der Folgen, des Wettrüstens in der ständigen, Aufmerksamkeit der UNO zu halten, da dieses dazu beitragen kann, dass die Regierungen und die Öffentlichkeit die ernsten. Gefahren besser erkennen, die die horrenden Militärkosten und xyv allem die massive Hortung von Kernwaffen für den Frieden und die internationale Sicherheit sowie für die ökonomische und1 soziale Entwicklung aller Nationen dans teilen. Die Hauptmächte, die das Wettrüsten vorantreiben, befinden sich in ständigem Wettkampf um die Erzielung von Vorteilen, nicht nur was die Menge, sondern auch die Güte der Rüstungen anbelangt, und sie verwandeln das Wettrüsten in einen „militärischtechnologischen Wettlauf“. Gleichzeitig verschlingen die Militärausgaben materielle Ressourcen, die jährlich die 225- Milliarden-Dollar-Grenze erreicht haben. Würden nur 5 Prozent der gesamten Militärausgaben für die Entwicklung abgezweigt werden, könnte man die für die finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer im Laufe des zweiten UNOEntwicklungsjahrzehnts vorgesehene Summe erreichen. Der Redner untenstrich, dass die Zeit gekommen sei, da die UNO ihre Aktionsfähigkeit auf dem Gebiete der Abrüstung stärken, die Abrüstungsverhandlungen in Genf aus der bisherige!? Sackgasse freisetzen müssen, und hob hervor, dass sich unser Land für die Ausarbeitung und praktische Durchführung einiger Massnahmen ausspricht, die dazu berufen sind, zur Einstellung des Wettrüstens, vor allem des Kernrüstens, zum Einfrieren und zur allmählichen Verringerung der Militäretats, aufgrund eines konkreten Programms zu führen, beginnend mit den Etats der grossen, stark ausgerüsteten Länder. Der rumänische Vertreter bezog sich auf die Notwendigkeit, das Problem der ökonomischen und sozialen Folgen des Wettrüstens ständig, im Auge zu behalten, und legte Nachdruck darauf, dass bei jeder Einschätzung dieser Frage dem Studium der Auswirkungen der Kemrüstung besondere Aufmerksamkeit zu schenken sei. Im Ausschuss für Wirtschaftsprobleme Die Einschätzung der Tätigkeit der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (ONUDI) im Lichte ihrer gegenwärtigen, und künftigen Aufgaben für die Ausweitung der internationalen Kooperation auf dem Gebiete der Industrialisierung ist Gegenstand der Debatten des Ausschusses für Wirtschaftsfragen der Vollversammlung. Der Vertreter unseres Landes in diesem Ausschuss, Marian Chirilä, der auf die Tatsache hinwie6, class die Industrialisierung die einzige dauerhafte Alternative für den Abbau des Abstandes sei, der Rumänien von den fortgeschrittenen Ländern der Welt trennt, betonte die Notwendigkeit, dass die Mitgliedstaaten ihre Bemühungen darauf konzentrieren müssen, den Beitrag der ONUDI zur Förderung und zum Fortschritt der Industrialisierung in den Entwicklungsländern zu erhöhen. In diesem Zusammenhang hob der Redner die Tätigkeit des gemeinsamen Zentrums ONUDI—Rumänien für internationale Kooperation auf dem Gebiete der chemischen und petrochemischen Industrie hervor. Angriff auf Guinea-Bissau Guinea-Bissau (Agerpres). — Einem Kommunique der Afrikanischen Partei der Unabhängigkeit Guinea-Bissaus und der Kapverdischen Inseln zufolge haben portugiesische Kolonialtruppen im Süden der Republik die Zonen Balana, Cubare und Tombali bombardiert und im Norden sowie im Osten des Landes Nhara, Sara, Mores und Boe angegriffen. Allein im Gebiet von Tombali wurden bei Luftangriffen 40 Dörfer mit Bomben belegt 23. friedliche Einwohner Icámén ums Leben. Im Kommunique heisst e® ferner, die portugiesischen Kolonialtruppen betrieben in letzter Zeit eine offenkundige Politik des Terrors und Völkermords gegen die Zivilbevölkerung. • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Thailand ist keine sichere Basis mehr Durch den Sturz des Militärregimes hat „Amerikas grösster Flugzeugträger“ ein Leck bekommen SüddcutscheZciiung MÜNCHNER NtUfcSIF. N*CH*lCHT*K *U> POUTUC KULTUR RHR75CHR7T WQH München Das Regirtie ist über seine eigene Brutalität entsetzt. Thailands Generäle und Mai-schälle hatten offenbar die latente Gewalttätigkeit und den Umfang der Studentenbewegung unterschätzt, als sie vor kurzem im Zentrum Bangkoks ihren Truppen „Feuer frei“ gaben : 200 Tote, vielleicht 400 Tote — diese Schätzungen geben eine Vorstellung von der ausser Rand und Band geratenen Einsatzfreude der Militärs, und sie machen vielleicht begreiflich, warum die Studenten, den natürlichen Respekt vor den Panzern überwindend, sich in eine hasserfüllte, brandschatzende Menge verwandelten, die erst zur Ruhe kam, als die führenden Köpfe der Junta abgetreten waren. Die führenden Köpfe, oder jedenfalls die sichtbarsten : Marschall Thanom Kittikachorn, seit einem Jahrzehnt Premierminister • sein Stellvertreter Prapass Charusathiara, kürzlich zum Marschali beförderter Innenminister; schliesslich Oberst Marong Kittikachorn, I Sohn des Premierministers und Schwiegersohn seines Stellvertreters, der mit seinem Schwiegervater um die Macht im Lande konkurrierte. Durch den Sturz dieser drei Männer ist zwar die Junta erledigt, aber nichts hat sich daran geändert, dass die Militärs die stärkste „politische Partei“ in Thailand bleiben. König Bhumibol ist jetzt für die fast 40 Millionen Thailänder zur entscheidenden Macht geworden, er, der im Juni durch seine Freundschaftsgeste gegenüber den Studenten ein Blutbad verhindert hatte, hat sich auch diesmal auf die Seite der Studenten gestellt und durch die Ernennung eines Zivilisten zum Premierminister das vorläufige Ende der Militärherrschaft herbei geführt. Das war sein erster direkter Eingriff in dis thailändische Politik, und von nun an wird die Mehrheit der Bevölkerung von ihm erwarten, dass er auch bei künftigen Krisen als höchste Instanz in Erscheinung tritt. Nichts spricht zunächst dafür, dass er die Militärs — etwa eine „Reservemannschaft“ unter dem Kommando des bisherigen Armeechefs, General Kris Sivara — an die Regierungsmacht rufen will. Der politisch unei'fahrene, doch als Jurist und ehemaliger Richter hoch ge-achtete Professor Samya Thammasak hat als Premier eine Aufgabe, die allen anderen übergeordnet ist: innerhalb eines halben Jahres eine Verfassung (Thailand hatte deren schon viele) auszuarbeiten und auf den Tisch zu legen, welche die Studenten von den Militärs vergeblich gefordert hatten. Danach sollen bald allgemeine Wahlen stattfinden, und bis dahin sollen die Berufspolitiker die Kandidaten aufgestellt haben, die das Land in demokratischer Form zu führen vermögen. Sicher ist, dass Thailand fortan nicht mehr als sichere Basis der amerikanischen Kriegsmacht in Asien gelten kann. Zwar haben die USA ihre Truppen in Thailand, diesem „grössten Flugzeugträger Amerikas“, von rund 50 000 auf 38 000 reduziert, aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie ihr Interesse an diesem grössten Stützpunkt der US-Luftwaffe ausserhalb Europas (und Amerikas selbst) verloren hätten. Bis nächsten Juni sollten weiter 6500 Amerikaner die Stützpunkte in Thailand verlassen, doch Anfang Oktober liess das Pentagon wissen, dass dieser Abzugsplan jetzt als übereilt gilt, dass Amerika sich so rasch, wie ursprünglich vorgesehen, nicht zurückziehen wolle Schon das Militärregime Marschall Kittikachorns hatte begonnen, für eine' künftige Neutralisierung Thailands die Weichen zu stellen. Viele Sprecher machten kein Hehl daraus, dass sie den Prozess des Umdenksns in den Reihen der Militärs als zu langsam an sahen. Die Studenten, die gegen die Anwesenheit der Amerikaner protestierten, bekamen von der bürgerlichen Presse Bangkoks Ermutigung und Beifall. Zweifellos ist die Stimmung im Lande dagegen, dass Thailand die „letzte Bastion“ der Amerikaner in Asien bleibe. Iran-Besuch des Genossen Ion Gheorghe Maurer (Fortsetzung von Seite 1) und Prosperität des iranischen Volkes. Schah-in-schah Aryamehr dankte und übermittelte seinerseits dem Vorsitzenden des Staatsrates, Nicolae Ceauşescu, einen herzlichen Gruss und die besten Wünsche für Glück und neue Erfolge in seiner Tätigkeit zum Wohle des rumänischen Volkes. Zwischen dem Schah-in-schah des Irans und dem Vorsitzenden des Ministerrates Rumäniens fand ein Gespräch statt, in dessen Rahmen die gemeinsame Genugtuung über die aufstrebende Zusammenarbeit zwischen Rumänien und dem Iran zum Ausdruck gebracht wurde. Ferner wurden Probleme zur weiteren Förderung der bilateralen Beziehungen erörtert und zugleich einige aktuelle Aspekte des internationalen Lebens behandelt. Nach der Zusammenkunft lud Seine Kaiserliche Majestät Mohammad Reza Pahlavi Aryamehr den Vorsitzenden des Ministerrates Rumäniens, Ion Gheorghe Maurer, zum Diner ein. Die Zusammenkunft und das Diner verliefen in einer herzlichen, freundschaftlichen Atmosphäre, im Geiste der zwischen den beiden Ländern bestehenden guten Beziehungen. Offizielle rumänisch Am Nachmittag des 30. Oktober fanden in Teheran offizielle Gespräche zwischen dem Vorsitzenden des Ministerrates Rumäniens, Ion Gheorghe Maurer, und dem Premier des Irans, Amir Abbas Hoveyda, statt. Die beiden Regierungschefs und deren Mitarbeiter ermittelten neue Modalitäten zur Ausweitung und Verstärkung der Zusammenarbeit und Kooperation iin Einklang mit den günstigen Möglichkeiten, die durch die guten bilateralen Be iranische Gespräche Ziehungen bewirkt werden und die auf der wechselseitigen Achtung und dem gegenseitigen Vorteil sowie auf dem ständigen Fortschritt der Wirtschaft beider Staaten aufgebaut sind. Es wurden ferner Fragen des internationalen Lebens erörtert, die für beide Länder von Interesse sind. Die Gespräche verliefen in einer Atmosphäre der Freundschaft und des gegenseitigen Einvernehmens. Zur Nahost-Lage : Rege diplomatische Tätigkeit Kairo (Agerpres). — MEN zufolge veröffentlichte ein offizieller ägyptischer Sprecher folgende Erklärung : „Israel verlangte durch Vermittlung der UNO-Kommission für die Überwachung das Waffenstillstands (UNTSO) die Listen der von den Ägyptern festgehaltenen israelischen Kriegsgefangenen und Verwundeten. Unsere Streitkräfte erteilten die Antwort, dass diese Listen auf dem Weg zu den Israeli sind. Das ägyptische Kommando hat Weisung erteilt, einen Austausch der Kriegsgefangenen und Verwundeten vorzunehmen, sobald die Israeli sich auf die Feuereinstellungslinie vom 22. Oktober zurückziehen, gemäss den Resolutionen des Sicherheitsrates vom 22. und 23. Oktober, Resolutionen, die die israelischen Streitkräfte verletzten.“ Tel Aviv. — Verteidigungsminister Moshe Dayan erklärte vor dem israelischen Parlament, Israel habe von Ägypten die sofortige gegenseitige Freilassung der Verwundeten, eine vollständige Liste der in Ägypten befindlichen israelischen Kriegsgefangenen, die Genehmigung von Besuchen Delegierter des Internationalen Roten Kreuzes und einen Austausch der Kriegsgefangenen binnen kürzester Frist verlangt. „Wir haben von den Ägyptern“, fügte er hinzu, „das offizielle Versprechen erhalten, dass uns die Liste der Kriegsgefangenen binnen' drei Tagen zugestellt wird. Ferner wurde uns versprochen, dass Besuche gestattet und 60 Schwerverwundete zurückgeschickt werden.“ Kairo. — TASS zufolge traf am 30. Oktober in Kairo auf Einladung der Regierung der Arabischen Republik Ägypten W- W. Kusnezow, Erster Stellvertretender Aussenminister der UdSSR, ein. Am selben Tag wurde der sowjetische Diplomat von Präsident Anwar empfangen. Tel Aviv. — Gemäss einem in Tel Aviv veröffentlichten offiziellen Kommuniqué, das von einem Sprecher des Weissea Hauses bestätigt wurde, stattet der israelische Ministerpräsident, Frau Golda Meir, ab Donnerstag Washington einen Staatsbesuch ab und wird Besprechungen mit Präsident Richard Nixon haben. Washington. — Ismail Fahmi, Sondergesandter des Präsidenten der Arabischen Republik Ägypten, Anwar Sadat, hatte Dienstag eine weitere Gesprächsrunde mit US-Staatssekretär Henry Kissinger. Nach der Zusammenkunft erklärte der Sprecher des Staatsdepartements, Robert Me- Closkey, es seien Probleme der Feuereinstellung im Nahen Osten sowie die Überwindung der politischen Krise in diesem Raum zur Sprache gekommen. Ismail Fahmi wird auch von Präsident Nixon empfangen. Stockholm. — Gunnar Jarring, Botschafter Schwedens in der UdSSR, delin Nahost die ihm von UNO-Generalsekretär anvertraute Mission erfüllte, ist als Diplomat, in den Ruhestand getreten. Ein UNO-Sprecher erklärte, jedoch, dass Gunnar Jarring weiterhin Sondergesandter des UNO-Generalsekretärs für Nahost bleibe, was auch durch eine Erklärung Gunnar Jarrings . bestätigt wurde. Jarring^ sagte, er sei bereit, jede Aufgabe in. Nahost zu ex-füllen, mit der Kurt Waldheim ihn. .zu betrauen wünsche. Kissinger nach Kairo Kairo (Agerpres). — Präsident Anwar Sadat teilte Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Kairo mit, dass US-Staatssekretär Henry Kissinger die ägyptische Hauptstadt beginnend mit dem 6. November besuchen wird, meldet Reuter. ALGERIEN BEGEHT HEUTE SEINEN NATIONALFEIERTAG, 19. Jahre seit dem Beginn des Befreiungskampfes des algerischen Volkes, der am 5. Juli 1962 von Erfolg gekrönt wurde. An jenem Tag wurde die politische Unabhängigkeit Algeriens ausgerufen und das Land beschrift erfolgreich den Weg der Beseitigung des Kolonialerbes, des Aufbaus einer selbständigen Wirtschaft. Zwischen unserem Volk und dein algerischen Volk bestehen enge Freundschaftsbeziehungen, die sich in den Jahren des Unabhängigkeitskampfes angebahnt hatten. Diese Beziehungen erreichten einen Höhepunkt mit dem Algerien-Besuch des Genossen Nicolae Ceauşescu im März vorigen Jahres. Unser Bild : Strasse in Algier Amerikas grösste Oper am Rande des Ruins (Fortsetzung von Seite 1) roten Zahlen, und das eigentliche Betriebsdefizit beläuft sich heute schon auf 5,5 Millionen Dollar. Im Hinblick auf diese gegenwärtige Notlage der ehrwürdigen Institution klingt es wie Ironie, dass ihre künstlerischen Darbietungen selten ein höheres Niveau erreicht haben als gerade jetzt. Die Berufung Schuyler Chapins zum Chef der Oper verheisst ein goldenes Zeitalter künstlerischer Vollendung und überragender Gesangsstimmen. Der Finanzdirektor der „Met“, William H. Hadley, äusserte, dass das jährliche Budget der Oper in Höhe von 24 Millionen Dollar schon lange nicht mehr angemessen sei. Tatsächlich hat die „Met“ seit ihrem katastrophalen teuren Umzug im Jahre 1966 — von ihrem ursprünglichen Heim am Broadway in das am Lincoln Center gelegene Haus — kein auskömmliches Budget mehr gehabt. „Wir müssen uns. neue Einnahmequellen erschliessen und um höhere Subventionen nachsuchen“, äusserte Hadley in einem Interview. ,;Wennwir, wie im letzten Jahr, zweimal nacheinander ein solches Defizit haben, dann bleibt uns keine andere Wahl, als dichtzumachen. Unser Stiftungskapital ist bereits verbraucht ..." Die „Met“, die allein mit 14 verschiedenen Gewerkschaften zu tun habe, sehe 1975 neuen Lohnverhandlungen entgegen. „Dabei weiss niemand, woher man das Geld nehmen soll, um den 1000 Angestellten die Lohnzulagen zu zahlen, die im letzten Jahr ihres laufenden Dreijahresvertrags fällig sind“, sagte Hadley. Er meinte : „Wir müssen sehen, dass wir mit zahlungskräftigen Fernsehsendern ins Geschäft kommen und dass man unsere Musik in Büdkassetteiirecordem aufnimmt.“