Neuer Weg, 1974. január (26. évfolyam, 7668-7692. szám)
1974-01-03 / 7668. szám
Seite 2 Tag der Republik im Ausland gefeiert ¥ör<msialtungen zum 30. Dezember Hanoi (Agerpres). — Anlässlich des 26. Jahrestags der Ausrufung der Republik in Rumänien fand in der rumänischen Botschaft in Hanoi eine Pressekonferenz statt, an der sich Vertreter der vietnamesischen Zeitungen und Zeitschriften, des Rudfunks, verschiedener Zentralinstitutionen sowie hohe Beamte des Aussenministeriums beteiligten. Botschafter Tudor Zamfira sprach über die Bedeutung des 30 Dezember 1947 über die Errungenschaften des rumänischen Volkes unter Führung der RKP beim Sozi-Mstischen Aul bau werk und über die A' - sen poli tik e’er Partei und der rumän v Regiei ung Aus dem gleichen Anlass veranstaltete das Vietnamesische Komitee für kulturelle Verbindungen mit dem Ausland in Hanoi eine Foloaussteliung, die die Errungenschaften des rumänischen Volkes beim Aufbauwerk des Sozialismus veranschaulicht. Montevideo (Agerpres). — Anlässlich des 26. Jahrestags der Ausrufung der Republik in Rumänien fand in Montevideo unter den Auspizien der rumänischen Botschaft in Uruguay und des Kulturinstituts ein Festkonzert statt. Unter der Stabführung von Hugo Lopez, Direktor des städtischen Sinfonieorchesters von Montevideo, wurden klassische rumänische und uruguayische Musikwerke vorgetragen. Aus dem gleichen Anlass widmete die Zeitung „El Dia“ vier Seiten ihrer Wochenbeilage der Kultur- und Kunstgeschichte unseres Landes. Tel Aviv. — In der rumänischen Bot Schaft in Tel Aviv fand eine Cocktailparty statt, an der Leiter der Gesell Schaft für Freundschaft zwischen Israel und Rumänien sowie Vertreter des isras lischen politischen, wirtschaftlichen, kul turellen und künstlerischen Lebens teilnahmen. Der Botschafter Rumäniens, Ion Covaci, sprach über die historische Bedeutung der Ausrufung der Republik und die grossen Errungenschaften unseres Volkes bei der Entwicklung des Landes auf dem Wege des wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts. Helsinki: Rumänischer Botschafter empfangen Helsinki (Agerpres). — Der Premierminister Finnlands, Kalevi Sorsa, hat den Botschafter Rumäniens in Helsinki, Constantin Vlad, empfangen. In einer herzlichen Atmosphäre wurden Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung der rumänisch-finnischen Beziehungen erörtert. Freiheitsstrafen im „!VliS uno“-Prozess Persönlichkeiten des Auslands setzen sich für die Verurteilten ein Madrid (Agerpres). — In Madrid wurde das Urteil im sogenannten Prozess „mil uno“ (1001) gefällt, der den Führern der Arbeiterkommissionen — von der Regierung nichtanerkannten Gewerkschaften — gemacht worden war. Obwohl die Behörden im Verlauf des Prozesses keinerlei Beweise für die Schuld der Gewerkschaftsführer Vorbringen konnten, wurde der bekannte spanische Kämpfer für politische und soziale Freiheiten, Marcelino Camacho, zu 20 Jahren Freiheitsentzug verurteilt Ein anderer Gewerkschaftsführer, Eduardo Saborido, wurde mit der gleichen Strafe belegt- Die übrigen acht Angeklagten wurden zu Freiheitsstrafen von 12—19 Jahren verurteilt. Madrid. — Verschiedene namhafte Persönlichkeiten aus dem Ausland, die dem Madrider Prozess beigewohnt hatten, Lessen dem spanischen Aussenminister ein Telegramm zugehern, worin die Regierung aufgefordert wird, „von ihrem Recht Gebrauch zu machen, die vom Gericht in Verteidigung der öffentlichen Ordnung verhängten Strafen abzuändern, da diese Strafen mit den in der Anklageschrift enthaltenen Handlungen in keinerlei Verbindung stehen, und die verurteilten Personen in Freiheit zu setzen“. Zu den Unterzeichnern des Telegramms gehören der ehemalige Justizminister der USA, Ramsey Clark, und Joe Nordman, Sekretär des Internationalen Verbandes der Demokratischen Journalisten. Treibstoff wird teurer Auswirkungen der Erdölkrise auf die Wirtschaft Washington (Agerpres) — William Simon, Vorsitzender des US-Bundesamtes für Energiewirtschaft, hat die neuen Verordnungen betreffend die Energieverteilung in den Vereinigten Staaten unterzeichnet, die Mitte Januar in Kraft treten. Er gab bekannt., dass er die neuen Regelungen über den Absatz der Erdölerzeugnisse zwecks Veröffentlichung im Bundesregister weitergeleitet hat. Nach Angaben William Simons werden die Luftfahrtgesellschaften im Jahre 197h nur noch 95 Prozent der Treibstoffmengen erhalten, die ihnen 1972 geliefert wurden. Kuweit. — Die Rohölreserven Kuweits können für weitere 20 Jahre eine tägliche Förderleistung von 3 Millionen Barrel sicherstellen, meldet die in Kuweit erscheinende Tageszeitung „Al Rai Al Aran“ Den Haag. — De.- holländische Wirtschaftsminister R- F. M. Lubbers hat bekanntgegeben, dass die Erdölpreise in Holland ab 1. Januar 1974 um 5,2 Prozent hinaufgesetzt wurden. Diese Massnahme steht jedoch in keinerlei Verbindung mit der vor kurzem in Teheran beschlossenen Verteuerung der Rohölpreise, wird betont. Ankara. — In Ankara haben die türkischen Behörden mit Vertretern des UNProgramms für Entwicklung ein Kooperationsabkommen mit dreijähriger Laufzeit unterzeichnet, demzufolge Schürfbohrungen nach Uran in der Türkei durchgeführt werden sollen. Tripolis. — Radio Tripolis meldet, dass die libysche Regierung beschlossen hat, den Exoortpreis für Rohöl auf 18,76 Dollar je Barrel zu erhöhen. Dieser Preis ist ab 1. Januar 1974 in Kraft getreten. . Lagos. — Nigeria hat beschlossen, ab 1. Januar 1974 den Exportpreis für Rohöl auf 14,69 Dollar je Barrel festzusetzen, wurde in Lagos amtlich bekanntgegeben. Diese Massnahme gilt für das erste Vierteljahr 1974. Amtsantritt des nordirischen Exekutivorgans London (Agerpres). — Die Mitglieder des neuen Exekutivorgans Nordirlands, das aus Vertretern der Katholiken und der Protestanten besteht, haben ihr Amt am t Januar 1974 angetreten. Sie wurden am 31. Dezember 1973 vereidigt. In der Neujahrsboischaft appelliert das neue Exekutivorgan an die Bewohner der Provinz, sich für Frieden und Wiederaussöhnung einzusetzen. „Wir wünschen, dass dieses Jahr nicht nur ein neues Regierungssystem, sondern auch einen neuen Geist einleiten soll. Möge das Jahr 1974 ein Jahr der Wiederaussöhnung sein“, heisst es in der Botschaft. Inzwischen ereigneten sich in Nordirland jedoch neuerliche Gewalttätigkeiten, di£ den Tod einer Person und die Verletzung von weiteren elf verursachten. Erklärung BRD-Wirtschafisminister Friderichs’ Bonn (Agerpres). — In einem im Wirt- dern im Jahre 1973 doppelt so rasch entßchaftsbulletin „Nachrichten für Aussen- wickelt hat wie der Warenaustausch zu handel“ erschienenen Artikel weist der den anderen Staaten der Welt, westdeutsche Wirtschaftsminister Hans Friderichs darauf hin, dass die BRD im Jahre 1974 ihre Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu den sozialistischen Ländern weiterhin ausbauen wird. Er stellt fest, dass sich der Handel Westdeutschlands mit den sozialistischen Län- Ufos in Nordfrankreich gesichtet Paris (Agerpres). — In der Nähe von Maubeuge in Nordfrankreich hat Jean Liefogne, Verkäufer in einem Kolonialwarenladen, ein Ufo gesichtet. Er erklärte. er habe eigentlich zwei Ufos gesehen, von denen das eine die Form einer roten Zigarre aufwies und von einem starken orangeroten Lichtschein umgeben war. Die beiden Flugkörper gingen nieder, stiegen sodann wieder geräuschlos auf und verschwanden. An den Landungsstellen blieben kreisrunde Spuren mit einem Durchmesser von 10 Zentimetern zurück. Ein Vertreter der Gendarmerie von Lille, der die Stelle untersuchte, wo die Ufos gelandet waren, hat bestätigt, dass dort Spuren zurückgeblieben waren. Itavia-Absturz in Turin Rom (Agerpres). — Infolge schlechter Sicht ist ein Fokker-28-Linienflugzeug der Luftfahrtgesellschaft „Itavia" kurz vor der Landung auf dem Flughafen von Turin abgestürzt. Von den 42 Personen, die sich an Bord der Maschine befanden, kamen nur vier mit dem Leben davon — drei Passagiere und ein Mitglied der Besatzung. Bilanz zur Jahreswende Staats-, Regierungs- und Parteichefs zur internen und internationalen Lage Moskau (Agerpres). — ln seiner Neujahrsbotschaft an das Sowjetvolk würdigte Leonid Breshnew, Generalsekretär des ZK der KPdSU, die Erfolge im Bereich von Wirtschaft und Kultur, wobei er darauf hinwies, dass auch das Plansoll in verschiedenen Bereichen der Industrie erfüllt und überboten wurde, während in der Landwirtschaft bei verschiedenen wichtigen Kulturen noch nie dagewesene Ernten eingebracht wurden. Die Arbeitserfolge haben die stetige Hebung des Volkswohlstands ermöglicht Die KPdSU und die Sowjetregierung sind überzeugt, dass das Jahr 1974, in dem ebenso komplexe Aufgaben wie im vorongegangenen Jahr erfüllt werden müssen, erneut eine kommunistische Ein Stellung zur Arbeit erfordern wird. Leonid Breshnew würdigte sodann dio Erfolge, die die UdSSR und andere sozialistische Länder bei der Festigung des Friedens zu verzeichnen hatten, und erwähnte in diesem Zusammenhang die Einstellung des Vietnamkrieges und die Verbesserung der politischen Atmosphäre in Europa. Er betonte, dass die UdSSR weiterhin zugunsten der Entspannung wirken wird. Belgrad (Agerpres). — „Das Jubiläumsjahr 1973, in dem der 30. Geburtstag unseres Staates begangen wurde, war ein Jahr intensiver Bemühungen und vielseitiger Aktionen zur Festigung dieser yielnationalen Gemeinschaft und hat uns bedeutende Erfolge gebracht“, heisst es in der Neujahrsbotschaft des Präsidenten Jugoslawiens, Josip Broz Tito. Unter Bezugnahme auf die internationale Lage wird in der Botschaft gesagt, dass die fortschrittlich gesinnten Kräfte im abgelaufenen Jahr erstarkten und dass sich der Kampf der Völker und Länder für Unabhängigkeit, für volle politische und wirtschaftliche Souveränität, für Frieden und Sozialismus verstärkt hat. Die Ereignisse im abgelaufenen Jahr haben jedoch gezeigt, dass alle Länder gleichberechtigt am internationalen Leben teilnehmen müssen, damit diese Entwicklung vorangetrieben wird. Andererseits muss sich die Entspannung über die ganze Welt erstrecken und zur Regelung der wichtigsten internationalen Probleme führen, damit den Kräften, die sich der fortschrittlichen Entwicklung der Welt entgegenstemmen, Einhalt geboten wird. Peking (Agerpres). — „ShenminshI- bao“ und andere chinesische Zentralzeitungen brachten unter dem Titel „Neujahrsbotschaft“ Leitartikel, worin die historische Bedeutung des X. Landesparteitags der Chinesischen KP gewürdigt wird, der im vorigen Jahr stattfand, wie auch der Sieg des Sozialismus in allen Bereichen und das allgemeine Aufblühen des Vaterlandes, in dem die sozialistische Wirtschaft gedeiht. In diesem Zusammenhang wird erwähnt, dass der Wert der Bruttoindustrie- und Agrarproduktion 1873 den dos Jahres 1972 um mehr als 8 Prozent übertroffen hat. Es werden die Erfolge auf .dem Gpb.'ete der Grossbauten, des Verkehrs- und Fernmeldewesens, der Entwicklung von Wissenschaft und Technik und der ständigen Ausweitung des Wirtschaftsaustauschs mit dem Ausland gewürdigt. ln der Botschaft wird die besondere Bedeutung hervorgehoben, die den Ergebnissen zukommt, die im Jahre 1974 bei der Erfüllung des vierten Fünfjahrplans erzielt werden, wie auch die Notwendigkeit, in raschem Tempo gute Ergebnisse beim sozialistischen Aufbauwerk zu erzielen. Bonn (Agerpres). — In seiner Neujahrsbotschaft hielt der westdeutsche Kanzler Willy Brandt Rückschau auf die wichtigsten internen und internationalen Ereignisse des Jahres 1973. Dabei erwähnte er die westliche Währungskrise vom Frühjahr 1973, die auch sein Land in den Inflations3trudel zu reissen drohte, jedoch unter Kontrolle gebracht werden konnte, wobei es gelang, die Inflationsspirale in Westdeutschland gegen Jahresende zu verlangsamen. „Ich blicke auch deshalb ziemlich befriedigt zurück, weil es uns gelungen ist, auch die zweite kritische Periode — die Welterdölkrise — ohne bedeutenden Schaden zu überwinden. Wir sparen im Privatsektor, um über Energieressourcen zu verfügen, damit die Arbeitsplätze gesichert werden können“, erklärte Kanzler Willy Brandt. Auf die internationale Lage zu sprechen kommend, betonte der Kanzler, dass sich die internationalen Ereignisse neuerlich in besorgniserregender Richtung entwickelt haben, wie z. B. im Nahost-Konflikt. Sodann ging der westdeutsche Regierungschef auf einige soziale und ökonomische Probleme seines Landes ein. Unter Hinweis darauf, dass die Wirtschaftsentwicklung sämtlicher Industrieländer sich einer langwährenden Krise gegenübersieht, sagte der Kanzler: „Wir können der Abhängigkeit vom Ausland nur schwer entgehen. Aus diesem Grunde müssen wir unsere Einstellung zu gewissen Problemen ändern. So z. B. muss der Staat noch mehr als bisher die Forschungs- und Entwurfstätigkeit fördern. Die Bundesregierung hat ihre Wirtschaftspolitik angesichts der Welterdölkrise unverzüglich den konkreten Gegebenheiten angepasst. Im Januar 1974 werden wir erneut entscheiden, ob eine Neuausrichtung dieser Po litik notwendig ist.“ Willy Brandt erklärte, dass 1974 u. a. eine Steuerreform und eine neue Bodengesetzgebung verwirklicht, bessere Arbeitsbedingungen geschaffen und eine Reform des Berufsunterrichts durchgeführt werden müssen. Kanzler Willy Brandt wies in seiner Neujahrsbotschaft darauf hin, dass 1973 Erfolge im Bereich der Politik zur Normalisierung der Beziehungen zu den sozialistischen Ländern Europas erzielt wurden. Er betonte, dass die Bestimmungen der Verträge, die sein Land mit der UdSSR, Polnischen VR, DDR, und CSSR unterzeichnet hat, durchgeführt werden müssen, und sprach sich zugunsten der „Gewährleistung der Sicherheit und Ausweitung der Zusammenarbeit zwischen den europäischen Ländern aus“. Paris (Agerpres). —• In seiner Neujahrsbotschaft weist der französische Staatspräsident Georges Pompidou darauf hin, dass das Jahr 1973, nach einem anfänglichen Wirtschaftsaufschwung weniger- lichtvoll zu Ende geht. Georges Pompidou bezeichnete das anbrechende Jahr als „unsicher und von Schwierigkeiten bedroht“ und verlieh der Entschlossenheit der französischen Regierung Ausdruck, eine Verschlechterung der Lebensbedingungen zu vermeiden. Der französische Staatspräsident wies überdies darauf hin, dass die gegenwärtige Erdölkrise und eine ihrer Auswirkungen — die Schwankungen im Dollarkurs — eine Verlangsamung der Wirtschaftsentwicklung nach sich ziehen könnte. Rom (Agerpres). — Die Tageszeitung „II Sole-24 Ore“ veröffentlichte eine Sonderbeilage unter dem Titel „Panorama Economica“, die einschlägige Aufsätze einiger italienischer Kabinettmitglieder umfasst. So stellt Premierminister Mariano Rumor fest, dass sich das Wirtschaftsjahr 1974 für die Italiener schwierig gestalten wird. Ausgehend von der Tatsache, dass auch im abgelaufenen Jahr zahlreiche Wirtschaftsschwierigkeitsn aufgetreten waren, äusserte der italienische Premierminister die Ansicht, dass verschiedene auswärtige Faktoren, die jedoch für die Wirtschaft Italiens von wesentlicher Bedeutung sind, in Veränderung begriffen sind. Er erwähnte die Verteuerung der Rohstoffpreise, vor allem des Erdöls, auf den internationalen Absatzmärkten. Aussenminister Aldo Moro vertritt in einem Aufsatz den Standpunkt, dass die Erweiterung des Gemeinsamen Marktes infolge des Beitritts Grossbritanniens, Irlands und Dänemarks „die Verantwortlichkeit der Gemeinschaft der übrigen Welt gegenüber stark erhöht hat, vor ailsm gegenüber den Ländern „der dritten Welt“, wie auch im Zusammenhang mit den vielseitigen Verhandlungen innerhalb der GATT, mit den Bez ehungen zu den Vereinigten Staaten wie auch im Zusammenhang mit der Europakonferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit. Sofia (Agerpres). — In seiner Neujahrsbotschaft hob Todor Shiwkoff, Erster Sekretär des ZK der Bulgarischen KP, Vorsitzender des Staatsrates der VR Bulgarien, hervor, dass sich die internal ionale Atmosphäre im abgelaufenen Jahr verbessert hat, was u.a. durch den Abschluss des Friedensabkommens für Vietnam und die Einberufung der gesamteuropäischen Sicherheitskonferenz unter Beweis gestellt wurde. Todor Shiwkoff verlieh sodann seinem Vertrauen Ausdruck, dass das bulgarische Volk 1974 neue Erfolge beim sozialistischen Aufbauwerk erzielen wird. Er hob hervor, dass das Jahr, das beginnt, für Bulgarien ein Jahr wichtiger Ereignisse sein wird : 1974 findet die Landeskonferenz der Bulgarischen KP statt, es werden Volksratswahlen veranstaltet und es wird der 30. Jahrestag seit dem Sieg der sozialistischen Revolution gefeiert. / Aus der Auslandspresse 0 Aus der Auslandspresse 6 Aus der Auslandspresse ® Aus der Auslandspresse $ Aus Verschwinden die Plaste? Aus 250 000 Tonnen Rohöl, der Ladung eines einzigen Erdöltankers, kann man durch Raffination 300 000 Flaschen Butan, 2500 Zisternen Propan im Gewicht von je 1000 Kilogramm, Treibstoff für ein Riesenflugzeug zur SOmaligen Erdum kreisung, Treibstoff zum Auftanken ei ner Million 6-PS-Kraftfahrzeuge oder für die 3700 Pariser Autobusse für sechsein halb Monate, Brennstoff für die Behei zung sämtlicher Gebäude ganz Frank reichs während eines ganzen Tages uno schliesslich Bitumen zur Pflasterung einer 60 Kilometer langen Strasse gewinnen. Wir haben ausschliesslich von den aus Erdöl gewonnenen energetischen Erzeugnissen gesprochen-, aus nur einem Zehntel dieser Rohölmenge kann eine reiche Auswahl von chemischen Erzeugnissen erzielt werden, aus denen wieder Textilfasern, Lösemittel, Detergenzia, und, schliesslich, Plaste gewonnen werden können. Die Plasteindustrie verwendet kaum vier Prozent des nach Frankreich importierten Rohöls, doch diese geringe Menge gibt einer halben Million Franzosen in der Plasteindustrie Beschäftigung und bildet gleichzeitig die Grundlage für einen grossen Teil unseres modernen Komforts: Nylonstrümpfe und Socken, Unterwäsche, Hemden, Tergalbekleidung, Regenmäntel, Möbelstoffe, Folien für den Bodenschutz, elektrische Haushaltsgeräte, Staubsauger, Schallplatten u. a. Diese vier Prozent bilden im Grunde genommen die Plaste, das neue allmächtige Material, das unseren Alltag in kaum einem Jahrzehnt grundlegend verändert hat: schallabdichtend und elastisch, praktisch und leicht, hat es unser Dasein erobert. Innerhalb von zehn Jahren ist der durchschnittliche Jahresverbrauch an Plasten in Frankreich von 9 auf 41 Kilogramm gestiegen. Das ist sehr viel, jedoch weit entfernt von dem Gebrauch, den man in Westdeutschland und in den USA davon macht, wo er doppelt so gross ist. Dies erklärt auch, weshalb die Plasteindustrie von der Erdölknappheit stark bedroht ist. Kein Pia stefabrikant ist sicher, sich mit der notwendigen Rohstoffmenge eindecken zu können, sobald seine Bestände erschöpft sind. Die Preise der aus Plaste hergestellten Erzeugnisse werden sich weiterhin erhöhen. Seit Januar hat siph der Preis von Polystyren verdreifacht. Vorauszusehen sind auch, andere Preiserhöhungen: bei Geschirr aus Plast, Rundfunkgehäusen, Welldächern und Schallplatten. Plaste sind in der Erzeugung von Bestandteilen für die Industrie anstelle von Metall getreten und haben auch das Holz ersetzt. Aus diesem Grunde kann der Erdölmangel sich auch auf andere Industrien auswirken : Für die Herstellung eines Autos verwendet man 50 Kilogramm Plaste, die Textilfabriken, die synthetische Webwaren hersteilen, haben die Nylon- und Tergalproduktion bereits um 20 Prozent herabgesetzt. Die Plastfabrikanten sind sich dessen bewusst, dass sie unter dem Energiemangel schwer zu leiden haben werden und dass Arbeitslosigkeit auftreten wird. Sollten die Rohöllieferungen für die Pia steindustrie nur um ein Prozent zurück gehen, so wird die Produktion dieser Industriesparte um mindestens 25 Prozent absinken. Es besteht die Hoffnung, dass sich die gute alte Kohle, ebenso wie im voran gegangenen Jahrhundert, neuerlich zu einer bedeutenden Äthylen-Quelle auf schwingt, um so einen Ausgleich für dasmangelnde Erdöl zu schaffen. In dei Tat gibt es sowohl in Westdeutschland als auch in Grossbritannien noch grosse Kohlenreserven, überdies ist man dabei von der Stillegung verschiedener Koh lenzechen in der Dauphine Abstand zu nehmen und die Fördertätigkeit in Saint Eloi-les-Mines wieder aufzunehmen, die bereits vor einigen Jahren stillgelegt worden war. Überdies soll ein Wärmekraftwerk gebaut werden. Kohle ist jedoch sehr teuer, und die französischen Unternehmer geben zu, dass noch nicht abzusehen ist, ob die chemische Verarbeitung der Kohle die Petrochemie abzulösen vermag. Die Plastenkrise wird uns an einer äusserst empfindlichen Stelle treffen: der Verpackungsindustrie; dank der Plaste verwendete der Mensch tagtäglich immer mehr Behälter, die er nach Gebrauch wieder wegwarf. Bernard de Cominck, einer der Hauptproduzenten von Plasten in Frankreich, untersucht die Sachlage sehr kaltblütig. „Um der Plastenkrise zu begegnen, gibt es nur ein einziges Mittel: die Plaste aus der Verpackungsindustrie überhaupt auszuschalten. Man muss sich ausschliesslich auf dauerhafte Plaste beschränken: Bestandteile für die Automobilindustrie, Gehäuse für Rundfunk- und Fernsehgeräte, Möbel, Bodenschutz und Wände. Wir müssen uns allmählich zu der Erkenntnis durchringen, dass Plaste kein .Ersatz’, sondern ,edle’ Erzeugnisse sind.“ Jahrelang haben sich verschiedene amerikanische Staaten, so z. B. Nevada, dank ihrer ausgedehnten Wüstengebiete bereichert, wo die Nachbarn ihren Haus müll ablagerten — vorwiegend Plaste Seit vorigem Jahr haben die Bundesstaa ten Oregon und Vermont jedoch den Verkauf von Lebensmitteln in Verpak kungen aus Plasten, die nicht zerstört werden können, verböten. Dies ist richtig: Die ganze Industriezivilisation wird in Kürze lernen, „den Ersatz“ auszuschalten und ausschliesslich zur Herstellung von „Edelerzeugnissen“ übergehen Ausland NEUER WEG / 3. Januar 1974 Straosenbild in Khartum Wirtschaftsentwicklung grossgeschrieben Das „Weisse Gold“ ist Hauptexportartikel des Sudan D as grösste Land Afrikas, die Demokratische Republik Sudan, begeht seit 1956 alljährlich am 1. Januar den Tag der Unabhängigkeit. Wie auch die anderen jungen afrikanischen Staaten bietet der Sudan — 2 505 813 Quadratkilometer, ungefähr 16 Millionen Einwohner — das Bild eines Landes, in dem das Volk, von Fortschrittswillen beseelt, darangegangen ist, das Erbe der langjährigen Kolonialherrschaft zu tilgen und eine selbständige Wirtschaft aufzubauen. Dabei geht es vor allem um die Verwertung der eigenen Naturreichtümer und Nutzung der Arbeitskraft. Deshalb laufen auch die Bemühungen zur Schaffung einer nationalen Industrie parallel mit dem weiteren Ausbau der Landwirtschaft, des erstrangigen Volkswirtschaftszweiges, in dem 80 Prozent der Bevölkerung tätig sind Grosse Aufmerksamkeit wird in letzter Zeit der Baumwollkultur geschenkt. Dieses Erzeugnis, bei dem der Sudan 30 Prozent der Weltproduktion stellt, wild zwar seit nicht allzulanger Zeit angebaut, doch ist es bereits in vielen Teilen der Welt bekannt. Der industrielle Landwirtschaftsbetrieb Gesirah am Zusammenfluss des Blauen und des Weissen Nil ist durch seine hochwertige Baumwolle berühmt. Der Wassermangel ist für die Agrikultur des Sudan ein akutes Problem: Während im Norden genügend Wasser da ist, herrscht in den südlichen Gebieten Wassernot. Zur Lösung der Bewässerungsfrage ist bis 1975 der Bau von Berieselungsanlagen für 280 000 Hektar Boden und die Errichtung von 20 Staudämmen an den Nebenflüssen des Nil geplant. Der Fünfjahrplan (1971—1975) zur Wirtschaftsentwicklung sieht die Ausweitung und Mehrung der Leicht- und der Lebensmittelindustrieeinheiten vor, unter anderem den Bau von sechs Konserven-, zwei Zuckerfabriken, Textil- und Schuhfabriken sowie einer Fabrik für Radios und Fernseher. Gleichzeitig wird auch den Lagerstättenforschungen bei den kürzlich entdeckten Bodenschätzen — Blei, Kupfer und Graphit — Bedeutung beigemessen sowie der Erschürfung der Eisen-, Gold-, Chrom- und Manganvorkommen. Bei der Erforschung und Verwertung der Bodenschätze dieses Landes haben rumänische Fachleute einen wichtigen Beitrag geleistet: Vor einiger Zeit entdeckten sie Erdgasvorkommen in Sudan, ein Ereignis, über das die sudanesische Presse mit grosser Genugtuung berichtete. Wie bekannt, haben die rumänischsudanesischen Beziehungen der Freundschaft und Zusammenarbeit duix:h den Sudan-Besuch Präsident Nicolae Ceauşescus im Frühjahr 1972 und den Gegenbesuch Präsident Gaafar Mohammed Nimeiris im Frühjahr 1973, neue Impulse erhalten. Der gemeinsame Wunsch Rumäniens und des Sudan, die Beziehungen äuszuweiten und bei der Förderung des Friedens und der internationalen Kooperation aufgrund der Prinzipien des Völkerrechts zusammenzuarbeiten, fand einen beredten Ausdruck in der in Bukarest Unterzeichneten Gemeinsamen Feierlichen Erklärung. E. R. Erste Wahlergebnisse in Israel Tel Aviv (Agerpres). — Dis vorläufigen Resultate der Parlamentswahlen vom 31. Dezember in Israel verzeichnen eine leichte Schwächung der Positionen der Arbeitspartei, die bis zu den Wahlen Regierungspartei war, und einen gewissen Fortschritt der Oppositionspartei Likud. Alle Presseagenturen sind der Meinung, dass die Endresultate, die Anfang nächster Woche bekannt sein werden, kaum wesentliche Änderungen mit sich bringen dürften. Demnach wird die Arbeitspartei des Premierministers Golda Meir 50 bis 52 der insgesamt 120 Knesset-Sitze einnehmen (56 vor den Wahlen) und die Gruppierung Likud 37 bis 39 Sitze (31 vor den Wahlen). Die übrigen Sitze verteilen sich unter die restlichen Parteien, deren bedeutendste die Religiöse Nationalpartei ist, die mit 11 bis 12 Parlamentssitzen rechnen kann. United Press International und France Presse weisen darauf hin, dass trotz dieser Umverteilung der Kräfte im Parlament die Aufgabe der Bildung einer neuen Regierung nach wie vor der Arbeitspartei zufallen dürfte, die jedcch auf Schwierigkeiten stossen wird, die Koalition mit ihrem bisherigen Partner, der Réligiösen Nationalpartei, wiederherzustellen, und die selbst im Falle einer Koalitionsbildung nur über eine schwache Parlamentsmehrheit und damit geringe Bewegungsfreiheit bei der Durchführung ihres Programms verfügen wird. Beobachter schliessen die Möglichkeit nicht aus, dass eine Regierung der Nationalen Einheit gebildet wird, eine Formel, die besonders, von ţier Religiösen Nationalpartei unterstützt wird. Spaniens neuer Premier Madrid (Agerpres). — Der bisherige spanische Innenminister Carlos Arias Navarro wurde zum Premierminister der spanischen Regierung ernannt, melden Reuter und France Presse. Zar 300-Jahrfeier des Geburtstags von Dlmitrie' Cantemir fand in der Bibliothek der Universität Damaskus eine Feierstunde statt. Über das Leben und Schaffen des grossen rumänischen Gelehrten und Staatsmanns sprach Univ.-Prof. Dr. Harb Farzat. Anschliessend wurde die Dokumentarausstellung „Dimitrie Cantemir — tin rumänischer Historiker und Orientalist von internationalem Ruf“ besichtigt. In Frankreich sind Fleisch und Brot ab 1. Januar 1974 um 12,6 Prozentfteurer geworden. Die Tarife für Krankenhäusbehandlungen wurden ebenfalls hinaufgesetzt. Pressemeldungen zufolge sind in den nächsten Tagen bis zu 20prozentige Preiserhöhungen für Treibstoff zu erwarten. Verstaatlicht hat die pakistanische Regierung ab 1. Januar 1974 sämtliche im Lande bestehenden Privatbanken. Die Werftindustrie und der Absatz der Erdölepzeugnisse werden ebenfalls unter Staatskontrolle gestellt. US-Präsident Richard Nixon hatte in San Clemente (Kalifornien) eine Aussprache mit Staatssekretär Henry Kissinger. Angaben eines Sprechers des Weissen Hauses zufolge wurden die Lage in Nahost sowie Fragen im Zusammenhang mit der Genfer Konferenz und der Erdölversorgung erörtert. Einem Referendum soll der Entwurf zur Verfassung der Republik Mali im ersten Halbjahr 1974 unterworfen werden. Dies gab Staatspräsident Moussa Traore in einer Rundfunkbotschaft bekannt. 480 Millionen Passagiere haben die internationalen Luftfahrtgesellschaften im Jahre 1973 befördert, d. s. 10 Prozent mehr als im Jahre 1972. Dies gab die Internationale Organisation für Zivilluftfahrt offiziell bekannt. Auch der Warentransport auf dem Luftwege hat sich um 12 Prozent erhöht. Eingestürzt ist eine Hängebrücke in der Nähe der bolivianischen Ortschaft Cubara. In der Katastrophe, die sich in dem Augenblick ereignete, als die Brücke in Anwesenheit einer grossen Menschenmenge in den Dienst gestellt wurde, kamen mehr als 30 Personen, vorwiegend Frauen und Kinder, ums Leben. Zu einem viertägigen offiziellen Besuch nach Peking gereist ist der japanische Aussenminister Masajoshi Ohira. Er wird vom Premier des Staatsrates der Chinesischen VR, Tschou En-lai, empfangen werden und Besprechungen mit seinem chinesischen Kollegen Tschi Pyn-fei haben. Heftige Rcgenfälle, die in den letzten Tagen über die östlichen Gebiete , Boliviens niedergingen, verursachten grosse Überschwemmungen. Ausgedehnte Mais-, Zukkerrohr- und Sojakulturen wurden zur Gänze zerstört. In der Stadt Montero wurden mehrere Wohnviertel überschwemmt, so dass die Bevölkerung evakuiert werden musste. 211,7 Millionen Einwohner hattfen die USA Ende 1973, d. s. 1.5 Millionen mehr als im Jahre 1972. Im Jahre 1973 waren 3,2 Millionen Geburten, 2 Millionen Todesfälle zu verzeichnen und 350 000 Personen sind in die USA eingewandert.