Neuer Weg, 1977. szeptember (29. évfolyam, 8800-8825. szám)
1977-09-01 / 8800. szám
Seite 2 Erdölstaat mit Perspektiven Bis vor wenigen Jahren war Libyen, das flächenmässig viertgrösste Land Afril;as (1.7 Millionen Quadratkilometer), hauptsächlich durch das Erdöl bekannt, das unter seinem Wüstenboden liegt. Die Reserven an . ..sch warzem Gold“ werden auf vier Milliarden Tonnen geschätzt, und durch die Verwertung dieses Naturreichtums wird über die Hälfte des Bruttosozialprodukts erstellt. Die Behörden der Sozialistischen Libysch-Arabischen Volks-Jamahiriyah sind jedoch bemüht, die Differenzierung in der Wirtschaft voranzutreiben, um die Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern. Zu den vorrangigen Zielen der libyschen Wirtschaft gehören die Schaffung einer breiten Industriebasis, die Ausweitung der Mechanisierung in der Landwirtschaft, Zielsetzungen, die im zweiten Entwicklungsplan, dem Fünf jahrplan 1976—1980, enthalten sind. Das 2.4-Millionen-Volk der Libyer kann nur seit acht Jahren aus dem überaus reichen Erdölvorkommen Nutzen ziehen, obzwar dieses bereits vor zwei Jahrzehnten unter dem Sand der Sahara entdeckt tcörden war. Die antimonarchische Revolution erst, durch die König Idris l. am 1. September 1969 gestürzt ivurde, ermöglichte ihm die allmähliche Inbesitznahme des hauptsächlichen Naturreichtums. An jenem Tag vor acht Jahren übernahm der Rat des Revolutionskommandos unter Oberst Moamer El Gedda fi d e Macht im Lande, und Libyen wurde Republik. Das libysche Volk begeht seither an diesem Tag seinen Nationalfeiertag. Die strukturellen Veränderungen sind heute in Libyen allgegenwärtig. In Tripolis entstehen neue Siedlungsvierte!, in der Hauptstadt und in zahlreichen Ortschaften werden Industriebetriebe gebaut. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass unser Land beim Wohnungsbau und bei der Errichtung von 20 Schulgebäuden mit Libyen zusammenarbeiiet. Ausserdem leistet Rumänien diesem nordafrikanischen Land beim Bergbau, in der Erdölindustrie, der Landwirtschaft, im Strassenbau wie auch auf anderen Gebieten technischen Beistand. Der laufende Fünfjahrplan sieht über fünf Milliarden Dollar für industrielle Entwicklungszwecke vor; der Modernisierung der Landwirtschaft stehen ' ebenfalls bedeutende Finanzmittel zur Verfügung. Um nur ein Beispiel anzuführen: Mit Staatsgeldern Werder, zur Zeit 700 000 Hektar (zumeist in der Wüste) nutzbar gemacht. Auf diesen Anbauflächen, wo moderne Farmen entstehen sollen, haben sich sesshaft gewordene Beduinen zu Landwirtschaftsgenossenschaften zusammengeschlossen. Seiner Politik der Solidarität und Freundschaft mit den arabischen Völkern getreu. verfolgt das rumänische Volk mit Sympathie die Leistungen des libyschen Volkes bei der intensiven Verwertung seiner Naturressourcen. Die Beziehungen zwischen Rumänien und Libyen entwickeln sich aufstrebend zum Nutzen der beiden Völker. Sie erreichtet’ e nen Höhepunkt durch des Treffen und die Gespräche auf höchster Ebene — Präsident Nicolae Ceauşescu besuchte Libyen im Februar 1974 — und erhielten neue Impulse für die Weiterentwicklung der Freundschaft und vielseitigen Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern und Völkern. Unser Volk nimmt den Nationalfeiertag Libyens zum Anlass, um dem libyschen Volk Wünsche für Fortschritt, Wohlergehen und Frieden zu übermitteln. , ,E. R. Wüstenkonferenz in Nairobi Nairobi (Agerpres). — In der Hauptstadt Kenias gehen die Arbeiten der UNOKonferenz über die Bekämpfung der Wüsten weiter. Im Plenum des Treffens, an dem Delegierte aus über 100 Ländern und mehrerer internationaler Organisationen teilnehmen. betonten die Redner mit Nachdruck die Notwendigkeit verstärkter Aktionen auf Weltebene zur Bekämpfung der Wüsten. Gleichlaufend mit den Arbeiten im Plenum finden im Rahmen eines Sonderkomitees Debatten statt im Hinblick auf die Erarbeitung eines Aktionsprogramms für die nächstfolgende Zeitspanne sowie von 20 Empfehlungen bezüglich nationaler Aktionen und der Einrichtung internationaler Zentren für die Erforschung von Methoden zur Eindämidung der Wüsten. Pockenepidemie in Argentinien Buenos Aires (Agerpres). — In Argentinien, sind 70 Personen, insbesondere Kinder, einer Pockenepidemie zum Opfer gefallen, wird aus Buenos Aires gemeldet, wo die Daten aus verschiedenen Landesteilen einlaufen. Presseagenturen zufolge starteten die argentinischen Ge/sundheitsbehörden eine grossangelegte ' Impfungsaktion insbesondere in Schulen (da die Sterblichkeit bei Kindern höher liegt) und in Gebieten, die von der Hauptstadt weiter entfernt Hegen. Die Verbreitung dieser Krankheit, erklärte ein offizieller Sprecher, wurde durch mangelnde Ernährung und unzulängliche sanitäre Bedingungen begünstigt. ist andererseits aber auch auf die Nachlässigkeit . der Eltern zurückzuführen. die es versäumt haben, ihre Kinder impfen zu lassen. USA: Erdölimport steigt Washington (Agerpres). — Die Vereinigten Staaten importieren gegenwärtig die Hälfte des internen Erdölbedarfs, wird in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Bundesbehörde für Energie (FEA) hervorgehoben. Dies entspricht wertmässig 3.8 Milliarden Dollar im Monat und ist fünfeinhalb Mal mehr als 1973. In dem Dokument wird andererseits darauf hingewiesen, dass die Vereinigten Staaten täglich 18,6 Millionen Barrel Erdöl verbrauchen, das entspricht beinahe einem Drittel der täglichen Weltproduktlön, die von amerikanischen Experten auf rund 62 Millionen Barrel geschätzt wird. Insgesamt 39 Prozent der Erdölimporte der USA kommen aus den OPECMitgliedländern. Ausland Erwartungen nicht erfüllt Tagung des Genfer Abrüstungskomitees abgeschlossen / Rumänien trat für die Erarbeitung eines umfassenden Abrüstungsprogramms ein Genf (Agerpres). — Dienstag wurden in Ggnf die Arbeiten der Tagung des Abriistungskomitees abgeschlossen. In der Schlusssitzung, die unter dem Vorsitz des Leiters der rumänischen Delegation, Botschafter Constantin Ene. stattfand, ergriffen die Vertreter der Mongolei, der USA und der UdSSR das Wort. Es wurde der Jahresbericht des Komitees an die UNO-Vollversammlung gebilligt. Auf der Agenda der diesjährigen Tagung des Komitees standen Themen, die für das Anlaufen eines von der gesamten internationalen Gemeinschaft immer nachdrücklicher geforderten realen Abrüstungsprozesses als vorrangig erachtet werden, insbesondere die Kernabrüstung, die Einstellung jeglicher Atomwaffenversüche, das Verbot chemischer Waffen, das Verbot neuer Massenvernichtungswaffen, die Erarbeitung und Billigung eines umfassenden Abrüstungsprogramms. Trotz der Hoffnungen, die man sich zu Beginn der diesjährigen Arbeiten des Komitees gemacht hatte, und der Erklärungen einiger Staaten bezüglich ihres Entschlusses, zur Aushandlung realer Abrüstungsmassnahmen überzugehen. haben die Arbeiten des Komitees nicht die erwarteten Ergebnisse gezeitigt. Es kann gewiss nicht gesagt werden, dass die konkreten Ideen oder Vorschläge, die eine solide Verhandlungsgrundlage hätten bilden können, im Komitee gefehlt haben. Der Bericht weist auf mehr als 25 Arbeitsdokumente betreffend verschiedene Aspekte der zur Debatte stehenden Themen hin, darunter zwei von Schweden und der UdSSR unterbreitete Vertragsentwürfe über das Verbot aller Atomwaffenteste, ein von der UdSSR eingebrachter Vertragsentwurf über das Verbot neuer Typen von Massenvernichtungswaffen sowie zahlreiche Ideen oder Dokumente betreffend die chemischen Waffen oder das umfassende Abrüstungsprogramm. Angesichts dieser Bemühungen hat das Komitee auf Initiative der Delegationen der nichtpaktgebundenen oder neutralen Länder beschlassen, die Möglichkeit der Einberufung einer neuen ausserordentlichen Tagung offenzulassen, sollten die Bedingungen für die Aushandlung eines Abkommens über die vorrangigen Probleme auf der Tagesordnung, so zum Beispiel das Verbot aller Kernwaffenversuche oder das Verbot der chemischen Waffen, bestehen. Im Laufe der diesjährigen Arbeiten des Komitees trat die Delegation unseres Landes im Sinne des 1975 bei der UNO unterbreiteten Dokuments betreffend den Standpunkt Rumäniens zu Fragen der Abrüstung sowie der anderen Partei- und Staatsdokumente zur Abrüstung für die Anregung der Verhandlungen im Komitee und die Billigung konkreter Abrüstungsmassnahmen. gemäss den von der Vollversammlung in ihren Resolutionen formulierten Forderungen und Prioritäten ein. Im Bericht des Komitees werden in konkreter Weise die fundamentalen Prinzipien wiedergegeben, die nach Erachten unseres Landes in jedem dem Komitee unterbreiteten Vertragsentwurf verankert sein müssen. Besonderes Augenmerk schenkte die rumänische Delegation der Erarbeitung und Billigung des umfassenden Abrüstungsprogramms. ein Dokument, das zum Aktionsplan der gesamten internationalen Gemeinschaft für die Verwirklichung der Abrüstung, insbesondere der Kernabrüstung. werden soll. Im Zusammenhang mit diesem Thema wurde ein Beschluss angenommen, der im wesentlichen die Schaffung einer Arbeitsgruppe zu Beginn der Tagung von 1978 für die Prüfung und Billigung eines solchen Programms vorsieht. Klarstellungen Palästinensische Frage kann nicht Damaskus (Agerpres). — Jede Aktion, die auf die Unterdrückung der Rechte des palästinensischen Volkes, seines Rechts auf Selbstbestimmung, auf Gründung seines unabhängigen Staates sowie seiner gleichberechtigten Vertretung unter Führung der OBP abzielt. , wird in dem Kommuniqué verurteilt, das nach dem jüngsten in Damaskus abgehaltenen Treffen des Zentralrates der Organisation für die Befreiung Palästinas (OBP) veröffentlicht wurde. Ausgehend von diesen Erwägungen wird in dem Kommuniqué erneut der Standpunkt des OBP-Zentralrats bekräftigt, wonach jeder Versuch, die Resolutionen des Palästinensischen Nationalkongresses zu beeinträchtigen und den arabischen Standpunkt ' zu ändern betreffend die Rechte des palästinensischen Volkes, seine Vertretung und das arabische Engagement für die palästinensische Sache — so wie diese in den Resolutionen der Gipfelkonferenzen von Kairo und Rabat definiert wurden — zurückgewiesen wird. Der Zenträlrat der OBP bekräftigt desgleichen die Gültigkeit der Resolutionen der letzten Tagung des Palästinensischen Nationalkongresses und ruft zur Verwirklichung der Resolutionen der UNO-Vollversammlung betreffend die palästinensische Sache auf, die als Grundlage für die Politik-und_die'Aktionen in der palästinensischen Frage dienen sollen. Der Zentralrat der OBP bekräftigt zugleich, dass das Hauptproblem des Konflikts im Nahen Ostén das palästinensische Problem ist. und unterstreicht, dass es unmöglich ist, zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in dieser Region zu gelangen, ohne dass sich der Frieden auf der OBP umgangen werden die Verwirklichung der nationalen Rechte des palästinensischen Volkes gründet. Im Zusammenhang mit der Lage in Libanon unterstrich der Zentralrat der OBP die Wichtigkeit der Durchführung der Abkommen von Kairo und Shtaura in Zusammenarbeit mit deri libanesischen Behörden und den arabischen Kräften. Moskau. —• Dar Aussenminister der UdSSR. Andrej Gromyko, führte in Moskau Gespräche mit der von Yasser Arafat, Vorsitzender des Exekutivkomitees der OBP. geleiteten Delegation der Organisation für die Befreiung Palästinas, die zu einem offiziellen Besuch in der Sowjetunion weilt. Wie TASS berichtet, fand ein Meinungsaustausch über die Nahostlage und die Möglichkeiten der friedlichen Lösung des Konflikts in diesem Raum statt. Besonderes Augenmerk galt den Fragen der Gewährleistung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes, einschliesslich seines Rechts, einen eigenen unabhängigen Staat zu gründen. Kairo. — Der Vizepremier und Au.ssenminister Ägyptens. Ismail Fahmi, wird ab 17. September einen Besuch in den USA antreten, wurde in Kairo offiziell bekanntgegeben. Während seines viertägigen Aufenthalts in den Vereinigten Staaten wird Fahmi von Präsident Jimmy Carter empfangen und mit dem amerikanischen Staatssekretär Cyrus Vance Besprechungen über die Nahostlage und die Modalitäten der Einberufung der Genfer Friedenskonferenz führen, präzisiert die Nachrichtenagentur MEN. Vor seinem Besuch in Washington wird Ismail Fahmi kurze Stationen in Belgien und den Niederlanden machen. Streikbewegung in Kolumbien Präsident Michelsen verhandelt mit Gewerkschaftsleadern Bogota (Agerpres). — In den letzten Tagen kam es zu Zusammenstössen zwischen Polizei und Streikenden in der im Südosten Kolumbiens gelegenen Erdölraffinerie von Barrancabermeja, meldet die Nachrichtenagentur France Presse. Mehr als 40 Arbeiter wurden verhaftet. An der Streikaktion, die zur Unterstützung der Forderungen über den Abschluss neuer Kollektivverträge eingeleitet wurde, nehmen mehr als 5000 Arbeiter teil. • Im Kontext der Verschärfung der Streikbewegung in (Kolumbien hat die Exekutive Verhandlungen mit den Leitungen der hauptsächlichsten nationalen Gewerkschaftszentralen — der Konföderation bzw. dem Verband kolumbianischer Werktätigen (CTC und UTC) — zwecks dringender Lösung der sozialen Probleme eingeleitet. Nach einer ersten Gesprächsrunde, die Präsident Alfonso Lopez Michelsen Dienstag mit den Gewerkschaftsleadern geführt . hatte. gab ein Sprecher des CTC bekannt, dass man zu keinem Abkommen' gelangt sei. und die Verhandlungen fortgesetzt werden. Wie andererseits aus offiziellen Quellen in Bogota verlautet, hat die Staatsuniversität, die wichtigste Hochschulinstitution Kolumbiens, am Mittwoch nach längerer Unterbrechung ihre Tätigkeit wiederaufgenommen. Die Universität, an der rund 30 000 Studenten studieren, war vor drei Monatén infolge der Proteste gegen die Billigung eines internen Betriebsreglements, das unter anderem auf die ' Verringerung des chronischen Wirtschaftsdefizits dieser Institution abzielte, geschlossen worden. Beratungen der Kaffeeproduzenten (Fortsetzung von Seite 1) Schaffung eines Fonds für die Stabilisierung des Kaffeepreises auf dem internationalen Kaffeemarkt. Dieses Problem soll auf dem Londoner Treffen geprüft werden. Auf dem Treffen des Exekutivausschusses der Internationalen Kaffeeorganisation, das zur Zeit in Nairobi stattfindet, wies die mexikanische Delegation darauf hin, sie habe einen Programmentwurf für die Stabilisierung des Kaffeepreises auf dem Weltmarkt vorbereitet. Die mexikanische Delegation gab keine Einzelheiten bekannt, doch wird angenommen, dass es sich um die Schaffung von Reservebeständen sowie eines internationalen Kaffeefonds handelt, an dem sowohl die Kaffee erzeugenden als auch Verbraucherländer beteiligt sein sollen. Schwimmende Fabriken von Japans Werften STUTTGARTER ZEITUNG Eine schwimmende Zellulosefabrik mit eipem angeschlossenen kleinen Kraftwerk wird zur Zeit im Trockendock einer japanischen Werft gebaut. Zwei riesige hofchseetüchtige Pontons, jedes von der Grösse eines 150 000-t-Schiffes, dienen dabei als „schwimmender Untersatz“ für die transportable Fabrikanlage. Der erste der beiden Pontons ist dieser Tage vom Stapel gelaufen, auf ihn werden die Kesselanlagen und der Stromerzeugungsteil montiert. Auf dem zweiten Ponton findet. der Rest der Fabrikationsanlage Platz. Die Grosswerft IHI (Ishikawajima-Harima-Heavy Industries Co. Ltd.) in Kure bei Hiroshima rühmt sich, mit diesem Projekt die erste schwimmende Fabrik der Welt zu erstellen. Mit dem von ei-nem brasilianischen Unternehmen georderten Auftrag im Wert von 550 Millionen Mark strebt IHI gleichzeitig die Diversifizierung des Produktionsprogramms seiner von der Rezession betroffenen Werft an. Wenn zum Liefertermin im nächsten Februar die. Pontons miteulander verbunden und die Produktionsanlagen getestet sind, soll die schwimmende Fabrik und ihr Kraftwerk von Hochwassersphleppern zu ihrem Bestimmungsort am Amazonas bugsiert werden. Die Reise wird 75 Tage dauern und quer durch den Indischen Ozean rund um die Südspitze Afrikas, durch den Atlantischen Ozean bis in einen Nebenfluss des Amazonas führen. 400 Kilometer im Landesinnern von Brasilien. inmitten eines neu zu erschliessenden Industriegebiets im Dschungel, werden die beiden Riesenpontons auf Grund gesetzt. Wenig später sollen dort 130 brasilianische Arbeiter täglich 750 Tonnen Zellulose für die angeschlossene Papierfabrik hersteilen. _ Die Herstellerin hebt die besonderen Vorteile dieses neuartigen Fabrikanlagenexports für die Entwicklungsländer hervor. Die Pontonfabriken mit eigenen Kraftwerken sind unabhängig von einer entwickelten Infrastruktur an ihrem zukünftigen Standort. Sie lassen sich auch dort einsetzen, wo es an geschulten Arbeitskräften und technischen Voraussetzungen für den Bau konventioneller Fertigungsanlagen fehlt und bieten gleichzeitig höchste technologische Qualität in der Ausführung und kurze Lieferfrsfen. Diese Pontonfabrik ist jedoch nur die erste einer ganzen Serie von schwimmenden Industrieanlagen. Die Firma verfügt bereits über fertige Produktionsstudien für Petroleumraffinerien. Zementfabriken und petrochemische Anlagen. Ferner bietet sie Verflüssigungsanlagen für Erdgas und Erdölgas, Zuckerraffinerien, Sägewerke. Hochöfen und Kraftwerke mit herkömmlicher Feuerung und Atomreaktoren an. Die schwimmenden Fabriken aus dem Trockendock sind nur eine unter verschiedenen Alternativen, mit denen die japanischen Werften dem absehbaren Schwund in ihren Auftragsbüchern entgegenarbeiten wollen. Bei einer Produktionskapazität von jährlich 19 Millionen Bruttoregistertonnen erwartet man für das kommende Rechnungsjahr nur Aufträge über insgesamt 6.5 Millionen Tonnen. So plant Hitachi Shipbuilding zwei ihrer fünf Werften auf die Herstellung von Stahlgrosskonstruktionen wie Brücken und Türme umzurüsten. Mitsui Shipbuilding will zwei ihrer drei Werften für den Bau von Fabrikanlagen und Schwermaschinen nutzen. Weitere noch nicht abzuschätzende Möglichkeiten bietet möglicherweise eine im Regierungsauftrag erstellte Studie über den Bau von Satellitenstädten im Meer. Millionenstädte wie Tokio, Osaka oder Nagoya haben nämlich inzwischen die Grenzen der möglichen Neugewinnung von Land aus dem Meer nach der herkömmlichen Technik erreicht. Sie sollen ihren Bevölkerungszuwachs auf Pontonstädten unterbringen, denen die Studie e;ne I,ebensdauer von fünfzig Jahren voraussagt. Zehn Staats- und Regierungschefs Lateinamerikas haben bisher ihre Beteiligung an der feierlichen. Unterzeichnung des neuen Vertrags über den Panamakanal bestätigt, informiert die panamaische Zeitung ..La Republica“. Wie bereits berichtet, werden der panamaische Regierungschef , Omar Torrijos, und der Präsident der Vereinigten Staaten, Jimmy Carter, den Vertrag am 7. September d. J. in Washington unterzeichnen. Eine Nahrungsmittelhilfe im Werte von zwei Millionen Dollar hat das Welternährungsprogramm dem Staate Togo zukommen lassen, wurde in Rom bekanntgegeben. Bekanntlich hatten einige Provinzen dieses Landes unter anhaltender Dürre zu leiden. Fertiggestellt wurde das Wasserkraftwerk bei Kafue in Sambia. Die Inbetriebnahme erfolgte in Anwesenheit des sambischen Staatschefs. Kenneth Kaunda. Für den Bau wurden 115 Millionen Dollar beansprucht. Das Wasserkraftwerk wird jährlich rund 11.5 Milliarden Kilowattstunden liefern und auch zu Bewässerungszwecken dienen. Bundeskanzler Helmut Schmidt wird Anfang Dezember Ägypten einen offiziellen Besuch abstatten, gab ein westdeutscher Regierungssprecher bekannt. Der Besuch ertolgt im Rahmen einer Tournee durch mehrere Länder des Nahen Ostens. Das Mausoleum für den Präsidenten Mao Tse-tung ist fertiggestellt worden. Der Bau. in dem sicn der Krislallsarg des Verstorbenen befindet, ist 33.6 Meter hoch und 20 000 Quadratmeter gross. Auf weissem Marmor steht am Süd- und Nordeingang in goldenen Lettern „Mausoleum des Vorsitzenden Mao“. Die See- und Binnenflotte Bulgariens wird mit neuen 100 000-tdw-Tankern, mit Erzfrachtern grosser Tonnage, mit 13 500- Tonnen-Schiffen und mit Schiffen für den Container-Transport ausgestattet werden. 1980 werden 80 Prozent der Exporte des Landes auf dem Wasserweg befördert. Der Präsident Mexikos. Jose Lopez Portillo, wird am 8. September seinen offiziellen Spanien-Besuch antreten, erklärte der neue mexikanische Botschafter in Madrid, Nose Gomez Gordoa. Der Besuch des Präsidenten Portillo ist der erste Spanien-Besuch eines mexikanischen Staatschefs. Der Streik der Fluglotsen Frankreichs, der vorige Woche begonnen hat, hält an und wird bis zum 5. September dauern, gaben Gewerkschaftssprecher bekannt. Die Lotsen fordern die Verbesserung der Flugsicherheit, bessere Lebensbedingungen und Gewährleistung gewisser Gewerkschaftsfreiheiten. 46 Kilogramm Marihuana im Werte von rund 230 000 Francs auf dem illegalen Drogenmarkt wurden im Doppelboden einer Kiste, die aus Nigeria abgeschickt worden war, von den Zollbeamten des Flughafens Charles de Gaulle-Royssi bei Paris entdeckt. Der Empfänger der Sendung wurde verhaftet. Eine Tagesförderung von 2 257 709 Barrel Erdöl durchschnittlich erreichte vergangene Woche' die Erdölproduktion Venezuelas, meldet die Nachrichtenagentur IPS. Seine Zuckerproduktion will Kuba bis Ende des Planjahrfünfts auf den Rekordstand des Jahres 1970 (8.5 Millionen Tonnen) bringen, schreibt die Zeitung „Granma“ mit Bezug auf eine Erklärung des Landwirtschaftsministers Rafael Francia Mestre. • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • NEUER WEG 7 1. September 1977 In seiner Aussenpolitik befolgt das sozialistische Rumänien konsequent den in vielen Teilen der Welt vorherrschenden Kurs auf friedliche Koexistenz zwischen den Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung und auf Ausweitung des internationalen Dialogs sowie direkte Meinungsaustausche zwischen den einzelnen Ländern. Unter diesen Vorzeichen stand auch der offizielle Besuch, den der Premierminister t|es Staates Israel, Menachem Begin, unserem Land auf Einladung des Premierministers der rumänischen Regierung, Manear Mänescu, dieser Tage abgestattet hat. Zwischen den Premierministern unserer beiden Länder fanden Gespräche statt. Wahrend seines Aufenthalts in unserem Land wurde* def Premier Israels von Präsident Nicolae Ceauşescu empfangen. Im Laufe der Gespräche, die bei dieser Gelegenheit . geführt wurden, kamen _ sowohl Fragen der bilateralen Beziehungen als auch internationale Probleme Von gegenseitigem Interesse zur Erörterung. Die Beziehungen zwischen Rumänien und Israel entwickeln sich- bekanntlich normal, im Geiste der Prinzipien der völligen Gleichberechtigung, der Achtung der nationalen Unabhängigkeit und Souveränität, der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten und des gegenseitigen Vorteils. Diese Prinzipien bieten der Ausweitung der wirtschaftlichen, technisch-wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit eine entsprechende Grundlage, sowie der weitgehenderen Kooperation in der Produktion und der Regergestaltung der Handelsbeziehungen, im Interesse beider Volkeţ, der Sache des Friedens und der "Verständigung zwischen den Nationen, der Schaffung einer besseren und gerechteren Welt. Bei dem aufrichtigen und offenen Meinungsaustausch zu internationalen Gegenwartsfragen wurden vor allem Probleme der Nahöstlage erörtert. Es sei darauf hingewiesen, dass die Gespräche ausgesprochen nützlichen Charakter trugen und zur klareren und besseren Kenntnis der Standpunkte der beiden Länder zu diesen Problemen geführt haben. Wie bekannt, ist unser Land über das Weiterbestehen eines Spannungs- und Konfliktherdes im Nahen Osten zutiefst besorgt und der negativen Auswirkungen auf die umliegenden Gebiete wegen, gleich zahlreichen anderen Ländern, daran interessiert, die Konfliktsituation in diesem Teil der Erde so rasch wie möglich mit friedlichen Mitteln zu regeln. Präsident Nicolae Ceauşescu hob bei den Gesprächen mit Premier Menachem Begin hervor, dass, unser Land nach wie vor mit aller > Entschiedenheit für die politische Lösung der Unstimmigkeiten zwischen Staaten eintritt, er bekräftigte erneut die konsequente Einstellung , Rumäniens zur Herbeiführung eines gerechten und dauerhaften Friedens in Nahost durch den Abzug der israelischen Truppen aus den infolge des Krieges von 1967 besetzten arabischen Gebieten, durch Anerkennung der legitimen Interessen und Bestrebtingen des palästinensischen arabischen Volkes, einschliesslich seines Rechts, sich einen eigenen Nationalstaat zu schaffen, und durch Gewährleistung der Unabhängigkeit und Souveränität aller Länder des Raumes. In den kürzlichen Gesprächen in Bukarest wurde auch betont, dass sich Rumänien für die Wiederaufnahme der Genfer Konferenz unter Teilnahme aller interessierten Seiten, einschliesslich der Organisation für die Befreiung Palästinas, erklärt, sowie für die Erhöhung der Rolle der UNO bei der politischen Lösung des Nahostkonflikts. Im Rahmen der Gespräche legte der israelische Premier den Standpunkt seines Landes zur Lage im Raum dar sowie die von Israel vorgeschlagenen Lösungen zur Förderung des Prozesses der Verwirklichung des Friedens im Nahen Osten. Unser. Volk ist der Überzeugung, dass bei der Behandlung der Nahostfragen die Vernunft überwiegen wird, dass die in den Konflikt verwickelten Seiten auf alle Aktionen verzichten Werden, die die bestehende Lage komplizieren und verschärfen könnten, dass die unmittelbar interessierten Länder, alle Staaten der Welt ihre Bemühungen verstärken werden, um eine Lösung zu finden, die den vitalen Interessen der Völker jenes Raums, des Friedens und der Sicherheit in der Welt entspricht, um dahin zu wirken, dass der Nahe Osten zu einer Zone der Ruhe, der guten Nachbarschaft, des Vertrauens und der friedlichen Zusammenarbeit werde. Zwischen Rumänien und Israel bestehen Meinungsverschiedenheiten in der Frage der Wege zur Regelung der Nahostlage, doch erachteten es beide Seiten als wesentlich, die Bemühungen um die Gewährleistung eines gerechten und dauerhaften Friedens im Nahostraum zu erhöhen. Der Rumänien-Besuch des israelischen Premierministers, die Aussprachen, zu denen es aus diesem Anlass kam, sind ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern, zur Förderung der Bemühungen um die Verwirklichung des Friedens in Nahost sowie zur Sache der Entspannung und internationalen Zusammenarbeit. Gerda Bach ..I *>• Ein Beitrag zur Entspannung Die rumänisch-israelischen Gespräche in Bukarest Vor äthiopisch-somalischen Verhandlungen in Antananarivo? Piäsident Madagaskars richtete Einladung an die beiden Länder Antananarivo (Agerpres). — Der Präsident der Demokratischen Republik Madagaskar, Didier Ratsiraka, richtete am 30. August an die Staatschefs von* Äthiopien und Somalia die Einladung, in Madagaskar im Hinblick auf die Errichtung des Friedens in der Zone zu verhandeln. In der Botschaft, die er an die beiden Staatschefs gerichtet hat. äussert Präsident Ratsiraka seine „volle Überzeugung, dsss es gegenwärtig reale Möglichkeiten für die Lösung der zwischen den beiden afrikanischen Ländern anstehenden Probleme gibt“, um dem seit fünf Wochen andauernden Konflikt ein Ende zu setzen. Die Einladung wurde an den äthiopischen Staatschef Mengistu Haile Mariam und an den Präsidenten Somalias, Mohammed Siad Barre, nach der Rückkehr nach Antananarivo einer madagassischen Vermittlungsmission, gerichtet, die Addis Abeba und Mogadiscio besucht hatte. Die Mitglieder der Vermittlungsdelegation hatten Präsident Ratsiraka einen Bericht im Zusammenhang .mijt... ihren Mission vorgelegt, Die Vermittlungsdelegation stand unter der Leitung v'on Michel Andrianarahinjaka, Vorsitzender der Nationalen Volksversammlung, . ihr gehörte auch Aussenminister Christian Remi Richard an. Unwetterfront über Italien Beträchtlicher Sachschaden in Toscana und der Lombardei Rom (Agerpres). — Das in Italien, insbesondere im nördlichen Landesteil, seit dem 15. August anhaltende Schlechtwetter richtete beträchtlichen Sachschaden an. Mehrere Menschen kamen urry Leben oder wurden verletzt. Während des Sturms, der in der Nacht von Sonntag auf Montag in Toscana wütete, wurden 18 Personen verletzt. der Sachschaden wird auf 10 Milliarden italienische Lire geschätzt. Von Windböen begleitete Regengüsse gingen auch über andere Gebiete Italiens nieder. Beträchtlicher Sachschaden wird aus Rom gemeldet, wo auch zwei Personen ums Leben kamen. Am Montag erreichte die Unwetterfront die Lombardei, zahlreiche Strassen stehen unter Wasser und der Luftverkehr ist erschwert. Der Wind erreichte eine so hohe Geschwindigkeit, dass ein DC-9-Flugzeug von seinem Parkplatz emporgehoben und 10 Meter weit gerückt wurde. Wasserhosen fegten über die Küsten Liguriens und Venedigs. Überschwemmte Strassen — in unserem Bild vor dem Colosseum in Rom — gehören zu den Folgen der anhaltenden Unwetterfront über Italien. In der Toscana wurden die Schäden auf 10 Milliarden Lire geschätzt. Sturmfluten „nachhergesagt“ (Fortsetzung von Seite 1) Wasserstände von Cuxhaven in der ..Nachhersage“ und in der tatsächlichen Beobachtung über den kritischen Zeitraum von 24 Stunden bis zum höchsten Flutpegel fast deckten. Auch die Zugbahn des Nordseeorkans konnte nachträglich recht genau „vorhergesagt“ werden. Das im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 94 entwickelte Verfahren soll durch Nachrechnungen anderer Sturmflutkatastrophen in Zusammenarbeit mit dem Hydrographischen Institut und dem Seewetteramt Hamburg noch weiter erprobt und verbessert werden. Dass man den Wind über den Ozeanen aber nicht nur direkt, sondern auch auf dem Wege über die Seegangsmessung berechnen kann, erklärt das Interesse der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA an einer anderen Arbeit westdeutscher Wissenschaftler: Für den ersten Flug des europäischen Raumlabors mit der amerikanischen Raumfähre ist als westdeutscher Beitrag ein leistungsfähiges Seegangs-Radar vorgesehen, das auf Anregung des Sonderforschungsbereichs 94 von der, (West-)Deutschen Forschungsund Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) entwickelt worden ist. / NEUER WEG (Nr. 880) 1. September 1977 Druck : Combinatul Poligrafic „Casa Scinteii“ București 40 280