Neuer Weg, 1977. szeptember (29. évfolyam, 8800-8825. szám)

1977-09-01 / 8800. szám

Seite 2 Erdölstaat mit Perspektiven Bis vor wenigen Jahren war Libyen, das flächenmässig viertgrösste Land Afri­­l;as (1.7 Millionen Quadratkilometer), hauptsächlich durch das Erdöl bekannt, das unter seinem Wüstenboden liegt. Die Reserven an . ..sch warzem Gold“ werden auf vier Milliarden Tonnen geschätzt, und durch die Verwertung dieses Natur­reichtums wird über die Hälfte des Bruttosozialprodukts erstellt. Die Behör­den der Sozialistischen Libysch-Arabi­schen Volks-Jamahiriyah sind jedoch be­müht, die Differenzierung in der Wirt­schaft voranzutreiben, um die Abhän­gigkeit vom Erdöl zu verringern. Zu den vorrangigen Zielen der libyschen Wirt­schaft gehören die Schaffung ei­ner breiten Industriebasis, die Auswei­tung der Mechanisierung in der Land­wirtschaft, Zielsetzungen, die im zweiten Entwicklungsplan, dem Fünf jahrplan 1976—1980, enthalten sind. Das 2.4-Millionen-Volk der Libyer kann nur seit acht Jahren aus dem überaus reichen Erdölvorkommen Nutzen ziehen, obzwar dieses bereits vor zwei Jahrzehn­ten unter dem Sand der Sahara entdeckt tcörden war. Die antimonarchische Revo­lution erst, durch die König Idris l. am 1. September 1969 gestürzt ivurde, er­möglichte ihm die allmähliche Inbesitz­nahme des hauptsächlichen Naturreich­tums. An jenem Tag vor acht Jahren übernahm der Rat des Revolutionskom­mandos unter Oberst Moamer El Gedda fi d e Macht im Lande, und Libyen wurde Republik. Das libysche Volk begeht seit­her an diesem Tag seinen National­feiertag. Die strukturellen Veränderungen sind heute in Libyen allgegenwärtig. In Tri­polis entstehen neue Siedlungsvierte!, in der Hauptstadt und in zahlreichen Ort­schaften werden Industriebetriebe gebaut. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass unser Land beim Wohnungsbau und bei der Errichtung von 20 Schulgebäu­den mit Libyen zusammenarbeiiet. Ausserdem leistet Rumänien diesem nord­­afrikanischen Land beim Bergbau, in der Erdölindustrie, der Landwirtschaft, im Strassenbau wie auch auf anderen Gebieten technischen Beistand. Der laufende Fünf­­jahrplan sieht über fünf Milliarden Dol­lar für industrielle Entwicklungszwecke vor; der Modernisierung der Landwirt­schaft stehen ' ebenfalls bedeutende Fi­nanzmittel zur Verfügung. Um nur ein Beispiel anzuführen: Mit Staatsgeldern Werder, zur Zeit 700 000 Hektar (zumeist in der Wüste) nutzbar gemacht. Auf die­sen Anbauflächen, wo moderne Farmen entstehen sollen, haben sich sesshaft ge­wordene Beduinen zu Landwirtschafts­genossenschaften zusammengeschlossen. Seiner Politik der Solidarität und Freundschaft mit den arabischen Völ­kern getreu. verfolgt das rumänische Volk mit Sympathie die Leistungen des libyschen Volkes bei der intensiven Ver­wertung seiner Naturressourcen. Die Be­ziehungen zwischen Rumänien und Li­byen entwickeln sich aufstrebend zum Nutzen der beiden Völker. Sie erreichtet’ e nen Höhepunkt durch des Treffen und die Gespräche auf höchster Ebene — Präsident Nicolae Ceauşescu besuchte Libyen im Februar 1974 — und erhielten neue Impulse für die Weiterentwicklung der Freundschaft und vielseitigen Zu­sammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern und Völkern. Unser Volk nimmt den Nationalfeier­tag Libyens zum Anlass, um dem liby­schen Volk Wünsche für Fortschritt, Wohlergehen und Frieden zu übermitteln. , ,E. R. Wüstenkonferenz in Nairobi Nairobi (Agerpres). — In der Haupt­stadt Kenias gehen die Arbeiten der UNO­­Konferenz über die Bekämpfung der Wüsten weiter. Im Plenum des Treffens, an dem Delegierte aus über 100 Ländern und mehrerer internationaler Organisatio­nen teilnehmen. betonten die Redner mit Nachdruck die Notwendigkeit verstärkter Aktionen auf Weltebene zur Bekämpfung der Wüsten. Gleichlaufend mit den Ar­beiten im Plenum finden im Rahmen eines Sonderkomitees Debatten statt im Hinblick auf die Erarbeitung eines Ak­tionsprogramms für die nächstfolgende Zeitspanne sowie von 20 Empfehlungen bezüglich nationaler Aktionen und der Einrichtung internationaler Zentren für die Erforschung von Methoden zur Ein­­dämidung der Wüsten. Pockenepidemie in Argentinien Buenos Aires (Agerpres). — In Argen­tinien, sind 70 Personen, insbesondere Kinder, einer Pockenepidemie zum Opfer gefallen, wird aus Buenos Aires gemel­det, wo die Daten aus verschiedenen Lan­desteilen einlaufen. Presseagenturen zu­folge starteten die argentinischen Ge­/sundheitsbehörden eine grossangelegte ' Impfungsaktion insbesondere in Schulen (da die Sterblichkeit bei Kindern höher liegt) und in Gebieten, die von der Hauptstadt weiter entfernt Hegen. Die Verbreitung dieser Krankheit, er­klärte ein offizieller Sprecher, wurde durch mangelnde Ernährung und unzu­längliche sanitäre Bedingungen be­günstigt. ist andererseits aber auch auf die Nachlässigkeit . der Eltern zurückzu­­führen. die es versäumt haben, ihre Kin­der impfen zu lassen. USA: Erdölimport steigt Washington (Agerpres). — Die Vereinig­ten Staaten importieren gegenwärtig die Hälfte des internen Erdölbedarfs, wird in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Bundesbehörde für Energie (FEA) hervorgehoben. Dies entspricht wertmässig 3.8 Milliarden Dollar im Mo­nat und ist fünfeinhalb Mal mehr als 1973. In dem Dokument wird andererseits darauf hingewiesen, dass die Vereinigten Staaten täglich 18,6 Millionen Barrel Erdöl verbrauchen, das entspricht beinahe einem Drittel der täglichen Weltproduk­­tlön, die von amerikanischen Experten auf rund 62 Millionen Barrel geschätzt wird. Insgesamt 39 Prozent der Erdöl­importe der USA kommen aus den OPEC­­Mitgliedländern. Ausland Erwartungen nicht erfüllt Tagung des Genfer Abrüstungskomitees abgeschlossen / Rumänien trat für die Erarbeitung eines umfassenden Abrüstungsprogramms ein Genf (Agerpres). — Dienstag wurden in Ggnf die Arbeiten der Tagung des Abriistungskomitees abgeschlossen. In der Schlusssitzung, die unter dem Vorsitz des Leiters der rumänischen Delegation, Botschafter Constantin Ene. stattfand, er­griffen die Vertreter der Mongolei, der USA und der UdSSR das Wort. Es wurde der Jahresbericht des Komitees an die UNO-Vollversammlung gebilligt. Auf der Agenda der diesjährigen Ta­gung des Komitees standen Themen, die für das Anlaufen eines von der gesam­ten internationalen Gemeinschaft immer nachdrücklicher geforderten realen Ab­rüstungsprozesses als vorrangig erachtet werden, insbesondere die Kernabrüstung, die Einstellung jeglicher Atomwaffen­­versüche, das Verbot chemischer Waffen, das Verbot neuer Massenvernichtungs­­waffen, die Erarbeitung und Billigung ei­nes umfassenden Abrüstungsprogramms. Trotz der Hoffnungen, die man sich zu Beginn der diesjährigen Arbeiten des Ko­mitees gemacht hatte, und der Er­klärungen einiger Staaten bezüglich ihres Entschlusses, zur Aushandlung realer Abrüstungsmassnahmen überzu­gehen. haben die Arbeiten des Komitees nicht die erwarteten Ergebnisse gezeitigt. Es kann gewiss nicht gesagt werden, dass die konkreten Ideen oder Vorschläge, die eine solide Verhandlungsgrundlage hät­ten bilden können, im Komitee gefehlt haben. Der Bericht weist auf mehr als 25 Arbeitsdokumente betreffend verschie­dene Aspekte der zur Debatte stehenden Themen hin, darunter zwei von Schwe­den und der UdSSR unterbreitete Ver­tragsentwürfe über das Verbot aller Atomwaffenteste, ein von der UdSSR ein­­gebrachter Vertragsentwurf über das Ver­bot neuer Typen von Massenvernich­tungswaffen sowie zahlreiche Ideen oder Dokumente betreffend die chemischen Waffen oder das umfassende Abrüstungs­programm. Angesichts dieser Bemühungen hat das Komitee auf Initiative der Delegationen der nichtpaktgebundenen oder neutralen Länder beschlassen, die Möglichkeit der Einberufung einer neuen ausserordent­lichen Tagung offenzulassen, sollten die Bedingungen für die Aushandlung eines Abkommens über die vorrangigen Pro­bleme auf der Tagesordnung, so zum Beispiel das Verbot aller Kernwaffen­versuche oder das Verbot der chemi­schen Waffen, bestehen. Im Laufe der diesjährigen Arbeiten des Komitees trat die Delegation unseres Landes im Sinne des 1975 bei der UNO unterbreiteten Dokuments betreffend den Standpunkt Rumäniens zu Fragen der Abrüstung sowie der anderen Partei- und Staatsdokumente zur Abrüstung für die Anregung der Verhandlungen im Komi­tee und die Billigung konkreter Abrü­stungsmassnahmen. gemäss den von der Vollversammlung in ihren Resolutionen formulierten Forderungen und Prioritä­ten ein. Im Bericht des Komitees werden in konkreter Weise die fundamentalen Prinzipien wiedergegeben, die nach Er­achten unseres Landes in jedem dem Ko­mitee unterbreiteten Vertragsentwurf verankert sein müssen. Besonderes Augenmerk schenkte die rumänische Delegation der Erarbeitung und Billigung des umfassenden Abrü­stungsprogramms. ein Dokument, das zum Aktionsplan der gesamten internationalen Gemeinschaft für die Verwirklichung der Abrüstung, insbesondere der Kernabrü­stung. werden soll. Im Zusammenhang mit diesem Thema wurde ein Beschluss angenommen, der im wesentlichen die Schaffung einer Arbeitsgruppe zu Beginn der Tagung von 1978 für die Prüfung und Billigung eines solchen Programms vorsieht. Klarstellungen Palästinensische Frage kann nicht Damaskus (Agerpres). — Jede Aktion, die auf die Unterdrückung der Rechte des palästinensischen Volkes, seines Rechts auf Selbstbestimmung, auf Gründung sei­nes unabhängigen Staates sowie seiner gleichberechtigten Vertretung unter Füh­rung der OBP abzielt. , wird in dem Kommuniqué verurteilt, das nach dem jüngsten in Damaskus abgehaltenen Tref­fen des Zentralrates der Organisation für die Befreiung Palästinas (OBP) veröffent­licht wurde. Ausgehend von diesen Erwägungen wird in dem Kommuniqué erneut der Standpunkt des OBP-Zentralrats bekräf­tigt, wonach jeder Versuch, die Resolu­tionen des Palästinensischen Nationalkon­gresses zu beeinträchtigen und den arabi­schen Standpunkt ' zu ändern betreffend die Rechte des palästinensischen Volkes, seine Vertretung und das arabische Enga­gement für die palästinensische Sache — so wie diese in den Resolutionen der Gipfelkonferenzen von Kairo und Rabat definiert wurden — zurückgewiesen wird. Der Zenträlrat der OBP bekräftigt des­gleichen die Gültigkeit der Resolutionen der letzten Tagung des Palästinensischen Nationalkongresses und ruft zur Verwirk­lichung der Resolutionen der UNO-Voll­versammlung betreffend die palästinen­sische Sache auf, die als Grundlage für die Politik-und_die'Aktionen in der palä­stinensischen Frage dienen sollen. Der Zentralrat der OBP bekräftigt zugleich, dass das Hauptproblem des Konflikts im Nahen Ostén das palästinensische Pro­blem ist. und unterstreicht, dass es un­möglich ist, zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in dieser Region zu gelangen, ohne dass sich der Frieden auf der OBP umgangen werden die Verwirklichung der nationalen Rechte des palästinensischen Volkes gründet. Im Zusammenhang mit der Lage in Libanon unterstrich der Zentralrat der OBP die Wichtigkeit der Durchführung der Abkommen von Kairo und Shtaura in Zusammenarbeit mit deri libanesischen Behörden und den arabischen Kräften. Moskau. —• Dar Aussenminister der UdSSR. Andrej Gromyko, führte in Mos­kau Gespräche mit der von Yasser Ara­fat, Vorsitzender des Exekutivkomitees der OBP. geleiteten Delegation der Orga­nisation für die Befreiung Palästinas, die zu einem offiziellen Besuch in der So­wjetunion weilt. Wie TASS berichtet, fand ein Meinungsaustausch über die Nahostlage und die Möglichkeiten der friedlichen Lösung des Konflikts in die­sem Raum statt. Besonderes Augenmerk galt den Fragen der Gewährleistung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes, einschliesslich seines Rechts, einen eigenen unabhängigen Staat zu gründen. Kairo. — Der Vizepremier und Au.ssen­­minister Ägyptens. Ismail Fahmi, wird ab 17. September einen Besuch in den USA antreten, wurde in Kairo offiziell be­kanntgegeben. Während seines viertägi­gen Aufenthalts in den Vereinigten Staa­ten wird Fahmi von Präsident Jimmy Carter empfangen und mit dem ameri­kanischen Staatssekretär Cyrus Vance Be­sprechungen über die Nahostlage und die Modalitäten der Einberufung der Genfer Friedenskonferenz führen, präzi­siert die Nachrichtenagentur MEN. Vor seinem Besuch in Washington wird Ismail Fahmi kurze Stationen in Belgien und den Niederlanden machen. Streikbewegung in Kolumbien Präsident Michelsen verhandelt mit Gewerkschaftsleadern Bogota (Agerpres). — In den letzten Tagen kam es zu Zusammenstössen zwi­schen Polizei und Streikenden in der im Südosten Kolumbiens gelegenen Erdölraf­finerie von Barrancabermeja, meldet die Nachrichtenagentur France Presse. Mehr als 40 Arbeiter wurden verhaftet. An der Streikaktion, die zur Unterstützung der Forderungen über den Abschluss neuer Kollektivverträge eingeleitet wurde, neh­men mehr als 5000 Arbeiter teil. • Im Kontext der Verschärfung der Streikbewegung in (Kolumbien hat die Exekutive Verhandlungen mit den Lei­tungen der hauptsächlichsten nationalen Gewerkschaftszentralen — der Konföde­ration bzw. dem Verband kolumbiani­scher Werktätigen (CTC und UTC) — zwecks dringender Lösung der sozialen Probleme eingeleitet. Nach einer ersten Gesprächsrunde, die Präsident Alfonso Lopez Michelsen Dienstag mit den Ge­werkschaftsleadern geführt . hatte. gab ein Sprecher des CTC bekannt, dass man zu keinem Abkommen' gelangt sei. und die Verhandlungen fortgesetzt werden. Wie andererseits aus offiziellen Quel­len in Bogota verlautet, hat die Staats­universität, die wichtigste Hochschulin­stitution Kolumbiens, am Mittwoch nach längerer Unterbrechung ihre Tätigkeit wiederaufgenommen. Die Universität, an der rund 30 000 Studenten studieren, war vor drei Monatén infolge der Proteste ge­gen die Billigung eines internen Betriebs­reglements, das unter anderem auf die ' Verringerung des chronischen Wirtschafts­defizits dieser Institution abzielte, ge­schlossen worden. Beratungen der Kaffeeproduzenten (Fortsetzung von Seite 1) Schaffung eines Fonds für die Stabilisie­rung des Kaffeepreises auf dem interna­tionalen Kaffeemarkt. Dieses Problem soll auf dem Londoner Treffen geprüft werden. Auf dem Treffen des Exekutivaus­schusses der Internationalen Kaffeeorga­nisation, das zur Zeit in Nairobi statt­findet, wies die mexikanische Delegation darauf hin, sie habe einen Programment­wurf für die Stabilisierung des Kaffee­preises auf dem Weltmarkt vorbereitet. Die mexikanische Delegation gab keine Einzelheiten bekannt, doch wird ange­nommen, dass es sich um die Schaffung von Reservebeständen sowie eines inter­nationalen Kaffeefonds handelt, an dem sowohl die Kaffee erzeugenden als auch Verbraucherländer beteiligt sein sollen. Schwimmende Fabriken von Japans Werften STUTTGARTER ZEITUNG Eine schwimmende Zellulosefabrik mit eipem angeschlossenen kleinen Kraftwerk wird zur Zeit im Trockendock einer ja­panischen Werft gebaut. Zwei riesige hofchseetüchtige Pontons, jedes von der Grösse eines 150 000-t-Schiffes, dienen da­bei als „schwimmender Untersatz“ für die transportable Fabrikanlage. Der erste der beiden Pontons ist dieser Tage vom Stapel gelaufen, auf ihn werden die Kes­selanlagen und der Stromerzeugungsteil montiert. Auf dem zweiten Ponton fin­det. der Rest der Fabrikationsanlage Platz. Die Grosswerft IHI (Ishikawajima-Ha­­rima-Heavy Industries Co. Ltd.) in Kure bei Hiroshima rühmt sich, mit diesem Projekt die erste schwimmende Fabrik der Welt zu erstellen. Mit dem von ei-­­nem brasilianischen Unternehmen ge­orderten Auftrag im Wert von 550 Mil­lionen Mark strebt IHI gleichzeitig die Diversifizierung des Produktionspro­gramms seiner von der Rezession betrof­fenen Werft an. Wenn zum Liefertermin im nächsten Februar die. Pontons miteul­­ander verbunden und die Produktionsan­lagen getestet sind, soll die schwimmende Fabrik und ihr Kraftwerk von Hochwas­­sersphleppern zu ihrem Bestimmungsort am Amazonas bugsiert werden. Die Reise wird 75 Tage dauern und quer durch den Indischen Ozean rund um die Südspitze Afrikas, durch den Atlantischen Ozean bis in einen Nebenfluss des Amazonas führen. 400 Kilometer im Landesinnern von Bra­silien. inmitten eines neu zu erschliessen­­den Industriegebiets im Dschungel, wer­den die beiden Riesenpontons auf Grund gesetzt. Wenig später sollen dort 130 bra­silianische Arbeiter täglich 750 Tonnen Zellulose für die angeschlossene Papier­fabrik hersteilen. _ Die Herstellerin hebt die besonderen Vorteile dieses neuartigen Fabrikanlagen­­exports für die Entwicklungsländer her­vor. Die Pontonfabriken mit eigenen Kraftwerken sind unabhängig von einer entwickelten Infrastruktur an ihrem zu­künftigen Standort. Sie lassen sich auch dort einsetzen, wo es an geschulten Ar­beitskräften und technischen Vorausset­zungen für den Bau konventioneller Fer­tigungsanlagen fehlt und bieten gleichzei­tig höchste technologische Qualität in der Ausführung und kurze Lieferfrsfen. Diese Pontonfabrik ist jedoch nur die erste einer ganzen Serie von schwimmen­den Industrieanlagen. Die Firma verfügt bereits über fertige Produktionsstudien für Petroleumraffinerien. Zementfabriken und petrochemische Anlagen. Ferner bie­tet sie Verflüssigungsanlagen für Erdgas und Erdölgas, Zuckerraffinerien, Säge­werke. Hochöfen und Kraftwerke mit her­kömmlicher Feuerung und Atomreakto­ren an. Die schwimmenden Fabriken aus dem Trockendock sind nur eine unter verschie­denen Alternativen, mit denen die japa­nischen Werften dem absehbaren Schwund in ihren Auftragsbüchern entgegenarbei­ten wollen. Bei einer Produktionskapazi­tät von jährlich 19 Millionen Bruttore­gistertonnen erwartet man für das kom­mende Rechnungsjahr nur Aufträge über insgesamt 6.5 Millionen Tonnen. So plant Hitachi Shipbuilding zwei ihrer fünf Werften auf die Herstellung von Stahl­grosskonstruktionen wie Brücken und Türme umzurüsten. Mitsui Shipbuilding will zwei ihrer drei Werften für den Bau von Fabrikanlagen und Schwermaschinen nutzen. Weitere noch nicht abzuschätzen­de Möglichkeiten bietet möglicherweise eine im Regierungsauftrag erstellte Studie über den Bau von Satellitenstädten im Meer. Millionenstädte wie Tokio, Osaka oder Nagoya haben nämlich inzwischen die Grenzen der möglichen Neugewin­nung von Land aus dem Meer nach der herkömmlichen Technik erreicht. Sie sol­len ihren Bevölkerungszuwachs auf Pon­tonstädten unterbringen, denen die Studie e;ne I,ebensdauer von fünfzig Jahren vor­aussagt. Zehn Staats- und Regierungschefs Latein­­amerikas haben bisher ihre Beteiligung an der feierlichen. Unterzeichnung des neuen Vertrags über den Panamakanal bestätigt, informiert die panamaische Zeitung ..La Re­publica“. Wie bereits berichtet, werden der panamaische Regierungschef , Omar Torri­­jos, und der Präsident der Vereinigten Staa­ten, Jimmy Carter, den Vertrag am 7. Sep­tember d. J. in Washington unterzeichnen. Eine Nahrungsmittelhilfe im Werte von zwei Millionen Dollar hat das Welternäh­rungsprogramm dem Staate Togo zukom­men lassen, wurde in Rom bekanntgegeben. Bekanntlich hatten einige Provinzen dieses Landes unter anhaltender Dürre zu leiden. Fertiggestellt wurde das Wasserkraftwerk bei Kafue in Sambia. Die Inbetriebnahme erfolgte in Anwesenheit des sambischen Staatschefs. Kenneth Kaunda. Für den Bau wurden 115 Millionen Dollar beansprucht. Das Wasserkraftwerk wird jährlich rund 11.5 Milliarden Kilowattstunden liefern und auch zu Bewässerungszwecken dienen. Bundeskanzler Helmut Schmidt wird An­fang Dezember Ägypten einen offiziellen Besuch abstatten, gab ein westdeutscher Re­gierungssprecher bekannt. Der Besuch er­­tolgt im Rahmen einer Tournee durch meh­rere Länder des Nahen Ostens. Das Mausoleum für den Präsidenten Mao Tse-tung ist fertiggestellt worden. Der Bau. in dem sicn der Krislallsarg des Verstorbenen befindet, ist 33.6 Meter hoch und 20 000 Quadratmeter gross. Auf weissem Marmor steht am Süd- und Nordeingang in goldenen Lettern „Mausoleum des Vorsitzenden Mao“. Die See- und Binnenflotte Bulgariens wird mit neuen 100 000-tdw-Tankern, mit Erzfrachtern grosser Tonnage, mit 13 500- Tonnen-Schiffen und mit Schiffen für den Container-Transport ausgestattet werden. 1980 werden 80 Prozent der Exporte des Landes auf dem Wasserweg befördert. Der Präsident Mexikos. Jose Lopez Por­tillo, wird am 8. September seinen offiziel­len Spanien-Besuch antreten, erklärte der neue mexikanische Botschafter in Madrid, Nose Gomez Gordoa. Der Besuch des Präsi­denten Portillo ist der erste Spanien-Besuch eines mexikanischen Staatschefs. Der Streik der Fluglotsen Frankreichs, der vorige Woche begonnen hat, hält an und wird bis zum 5. September dauern, gaben Gewerkschaftssprecher bekannt. Die Lotsen fordern die Verbesserung der Flugsicherheit, bessere Lebensbedingungen und Gewährlei­stung gewisser Gewerkschaftsfreiheiten. 46 Kilogramm Marihuana im Werte von rund 230 000 Francs auf dem illegalen Dro­genmarkt wurden im Doppelboden einer Kiste, die aus Nigeria abgeschickt worden war, von den Zollbeamten des Flughafens Charles de Gaulle-Royssi bei Paris entdeckt. Der Empfänger der Sendung wurde ver­haftet. Eine Tagesförderung von 2 257 709 Barrel Erdöl durchschnittlich erreichte vergangene Woche' die Erdölproduktion Venezuelas, mel­det die Nachrichtenagentur IPS. Seine Zuckerproduktion will Kuba bis Ende des Planjahrfünfts auf den Rekord­stand des Jahres 1970 (8.5 Millionen Tonnen) bringen, schreibt die Zeitung „Granma“ mit Bezug auf eine Erklärung des Landwirt­schaftsministers Rafael Francia Mestre. • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • NEUER WEG 7 1. September 1977 In seiner Aussenpolitik befolgt das so­zialistische Rumänien konsequent den in vielen Teilen der Welt vorherrschenden Kurs auf friedliche Koexistenz zwischen den Staaten mit unterschiedlicher Ge­sellschaftsordnung und auf Ausweitung des internationalen Dialogs sowie direkte Meinungsaustausche zwischen den einzel­nen Ländern. Unter diesen Vorzeichen stand auch der offizielle Besuch, den der Premierminister t|es Staates Israel, Menachem Begin, unserem Land auf Ein­ladung des Premierministers der rumäni­schen Regierung, Manear Mänescu, dieser Tage abgestattet hat. Zwischen den Pre­mierministern unserer beiden Länder fanden Gespräche statt. Wahrend seines Aufenthalts in unse­rem Land wurde* def Premier Israels von Präsident Nicolae Ceauşescu empfangen. Im Laufe der Gespräche, die bei dieser Gelegenheit . geführt wurden, kamen _ so­wohl Fragen der bilateralen Beziehungen als auch internationale Probleme Von gegenseitigem Interesse zur Erörterung. Die Beziehungen zwischen Rumänien und Israel entwickeln sich- bekanntlich normal, im Geiste der Prinzipien der völligen Gleichberechtigung, der Achtung der nationalen Unabhängigkeit und Sou­veränität, der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten und des gegen­seitigen Vorteils. Diese Prinzipien bieten der Ausweitung der wirtschaftlichen, technisch-wissenschaftlichen und kultu­rellen Zusammenarbeit eine entsprechen­de Grundlage, sowie der weitgehenderen Kooperation in der Produktion und der Regergestaltung der Handelsbeziehungen, im Interesse beider Volkeţ, der Sache des Friedens und der "Verständigung zwi­schen den Nationen, der Schaffung einer besseren und gerechteren Welt. Bei dem aufrichtigen und offenen Mei­nungsaustausch zu internationalen Ge­genwartsfragen wurden vor allem Pro­bleme der Nahöstlage erörtert. Es sei darauf hingewiesen, dass die Gespräche ausgesprochen nützlichen Charakter tru­gen und zur klareren und besseren Kenntnis der Standpunkte der beiden Länder zu diesen Problemen geführt ha­ben. Wie bekannt, ist unser Land über das Weiterbestehen eines Spannungs- und Konfliktherdes im Nahen Osten zutiefst besorgt und der negativen Auswirkungen auf die umliegenden Gebiete wegen, gleich zahlreichen anderen Ländern, dar­an interessiert, die Konfliktsituation in diesem Teil der Erde so rasch wie mög­lich mit friedlichen Mitteln zu regeln. Präsident Nicolae Ceauşescu hob bei den Gesprächen mit Premier Menachem Begin hervor, dass, unser Land nach wie vor mit aller > Entschiedenheit für die politische Lösung der Unstimmigkeiten zwischen Staaten eintritt, er bekräftigte erneut die konsequente Einstellung , Ru­mäniens zur Herbeiführung eines gerech­ten und dauerhaften Friedens in Nahost durch den Abzug der israelischen Trup­pen aus den infolge des Krieges von 1967 besetzten arabischen Gebieten, durch Anerkennung der legitimen Interessen und Bestrebtingen des palästinensischen arabischen Volkes, einschliesslich seines Rechts, sich einen eigenen Nationalstaat zu schaffen, und durch Gewährleistung der Unabhängigkeit und Souveränität aller Länder des Raumes. In den kürzli­­chen Gesprächen in Bukarest wurde auch betont, dass sich Rumänien für die Wie­deraufnahme der Genfer Konferenz un­ter Teilnahme aller interessierten Sei­ten, einschliesslich der Organisation für die Befreiung Palästinas, erklärt, sowie für die Erhöhung der Rolle der UNO bei der politischen Lösung des Nahostkon­flikts. Im Rahmen der Gespräche legte der israelische Premier den Standpunkt sei­nes Landes zur Lage im Raum dar sowie die von Israel vorgeschlagenen Lösungen zur Förderung des Prozesses der Ver­wirklichung des Friedens im Nahen Osten. Unser. Volk ist der Überzeugung, dass bei der Behandlung der Nahostfragen die Vernunft überwiegen wird, dass die in den Konflikt verwickelten Seiten auf alle Aktionen verzichten Werden, die die bestehende Lage komplizieren und ver­schärfen könnten, dass die unmittelbar interessierten Länder, alle Staaten der Welt ihre Bemühungen verstärken wer­den, um eine Lösung zu finden, die den vitalen Interessen der Völker jenes Raums, des Friedens und der Sicherheit in der Welt entspricht, um dahin zu wirken, dass der Nahe Osten zu einer Zone der Ruhe, der guten Nachbarschaft, des Vertrauens und der friedlichen Zu­sammenarbeit werde. Zwischen Rumänien und Israel bestehen Meinungsverschie­denheiten in der Frage der Wege zur Regelung der Nahostlage, doch erachte­ten es beide Seiten als wesentlich, die Bemühungen um die Gewährleistung ei­nes gerechten und dauerhaften Friedens im Nahostraum zu erhöhen. Der Rumänien-Besuch des israelischen Premierministers, die Aussprachen, zu denen es aus diesem Anlass kam, sind ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern, zur Förderung der Bemühungen um die Verwirklichung des Friedens in Nahost sowie zur Sache der Entspannung und internationalen Zusammenarbeit. Gerda Bach ..I *>• Ein Beitrag zur Entspannung Die rumänisch-israelischen Gespräche in Bukarest Vor äthiopisch-somalischen Verhandlungen in Antananarivo? Piäsident Madagaskars richtete Einladung an die beiden Länder Antananarivo (Agerpres). — Der Prä­sident der Demokratischen Republik Ma­dagaskar, Didier Ratsiraka, richtete am 30. August an die Staatschefs von* Äthio­pien und Somalia die Einladung, in Ma­dagaskar im Hinblick auf die Errich­tung des Friedens in der Zone zu ver­handeln. In der Botschaft, die er an die beiden Staatschefs gerichtet hat. äussert Präsi­dent Ratsiraka seine „volle Überzeugung, dsss es gegenwärtig reale Möglichkeiten für die Lösung der zwischen den beiden afrikanischen Ländern anstehenden Pro­bleme gibt“, um dem seit fünf Wochen andauernden Konflikt ein Ende zu setzen. Die Einladung wurde an den äthiopi­schen Staatschef Mengistu Haile Mariam und an den Präsidenten Somalias, Mo­hammed Siad Barre, nach der Rückkehr nach Antananarivo einer madagassischen Vermittlungsmission, gerichtet, die Ad­dis Abeba und Mogadiscio besucht hatte. Die Mitglieder der Vermittlungsdelega­tion hatten Präsident Ratsiraka einen Be­richt im Zusammenhang .mijt... ihren Mis­sion vorgelegt, Die Vermittlungsdelega­tion stand unter der Leitung v'on Mi­chel Andrianarahinjaka, Vorsitzender der Nationalen Volksversammlung, . ihr ge­hörte auch Aussenminister Christian Remi Richard an. Unwetterfront über Italien Beträchtlicher Sachschaden in Toscana und der Lombardei Rom (Agerpres). — Das in Italien, ins­besondere im nördlichen Landesteil, seit dem 15. August anhaltende Schlechtwet­ter richtete beträchtlichen Sachschaden an. Mehrere Menschen kamen urry Leben oder wurden verletzt. Während des Sturms, der in der Nacht von Sonntag auf Montag in Toscana wütete, wurden 18 Personen verletzt. der Sachschaden wird auf 10 Milliarden italienische Lire geschätzt. Von Windböen begleitete Re­gengüsse gingen auch über andere Ge­biete Italiens nieder. Beträchtlicher Sach­schaden wird aus Rom gemeldet, wo auch zwei Personen ums Leben kamen. Am Montag erreichte die Unwetterfront die Lombardei, zahlreiche Strassen stehen unter Wasser und der Luftverkehr ist er­schwert. Der Wind erreichte eine so hohe Geschwindigkeit, dass ein DC-9-Flugzeug von seinem Parkplatz emporgehoben und 10 Meter weit gerückt wurde. Wasserho­sen fegten über die Küsten Liguriens und Venedigs. Überschwemmte Strassen — in unserem Bild vor dem Colosseum in Rom — ge­hören zu den Folgen der anhaltenden Unwetterfront über Italien. In der Toscana wurden die Schäden auf 10 Milliarden Lire geschätzt. Sturmfluten „nachhergesagt“ (Fortsetzung von Seite 1) Wasserstände von Cuxhaven in der ..Nachhersage“ und in der tatsächlichen Beobachtung über den kritischen Zeit­raum von 24 Stunden bis zum höchsten Flutpegel fast deckten. Auch die Zugbahn des Nordseeorkans konnte nachträglich recht genau „vorhergesagt“ werden. Das im Rahmen des Sonderforschungsbe­reichs 94 entwickelte Verfahren soll durch Nachrechnungen anderer Sturm­flutkatastrophen in Zusammenarbeit mit dem Hydrographischen Institut und dem Seewetteramt Hamburg noch weiter er­probt und verbessert werden. Dass man den Wind über den Ozeanen aber nicht nur direkt, sondern auch auf dem Wege über die Seegangsmessung be­rechnen kann, erklärt das Interesse der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA an einer anderen Arbeit westdeutscher Wissenschaftler: Für den ersten Flug des europäischen Raumlabors mit der ameri­kanischen Raumfähre ist als westdeut­scher Beitrag ein leistungsfähiges See­gangs-Radar vorgesehen, das auf Anre­gung des Sonderforschungsbereichs 94 von der, (West-)Deutschen Forschungs­und Versuchsanstalt für Luft- und Raum­fahrt (DFVLR) entwickelt worden ist. / NEUER WEG (Nr. 880­) 1. September 1977 Druck : Combinatul Poligrafic „Casa Scinteii“ București 40 280

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