Neuer Weg, 1977. december (29. évfolyam, 8878-8904. szám)
1977-12-01 / 8878. szám
Seite 2 Festversammlung in Tirana Tirana (Agerpres). — Zum 65. Jahrestag der Ausrufung der Unabhängigkeit und des 33. Jahrestags der Befreiung Albaniens fand in Tirana eine Festversammlung statt, an der albanische Partei- und Staatsführer, Arbeiter, - Funktionäre, Kulturschaffende und Wissenschaftler sowie Vertrete!* der Massenorganisationen teilnahmen. Den Bericht unterbreitete Themie Thomai, Mitglied des ZK der Partei der Arbeit Albaniens, Minister für Landwirtschaft. Festversammlungen und andere Kundgebungen zum Nationalfeiertag fanden auch in verschiedenen Distrikten der Sozialistischen Volksrepublik Albanien statt. VAE drosseln Ölförderung Doha (Agerpres). — Die Vereinigten Arabischen Emirate werden 1978 ihre durchschnittliche Tagesproduktion an Erdöl gegenüber diesem Jahr um 200 000 Barrel herabsetzen. Diese Massnahme bezweckt die Konservierung ihrer Erdölvorkommen, meldet die Nachrichtenagentur Katars (Qna). Dieser Beschluss, betont die Agentur unter Bezugnahme auf einen Sprecher des Ministeriums für Erdöl- und Bergbauressourcen der Vereinigten Arabischen Emirate, ist auf die Ergebnisse der Lagerstättenforschung zurückzuführen. Riesen-Polaroidkamera Boston. — Eine Riesenkamera von der Grösse eines Zimmers, mit der innerhalb einer Minute grosse Gemälde in Originalgrösse aufgenommen werden können, hat jetzt der Erfinder der Polaroidkamera, E Land, konstruiert. Die Farbfotos werden nach dem Polaroid-Prozess auf einem 1x2 Meter grossen Negativ festgehalten. Sie zeigen keinerlei Körnigkeit und sind völlig scharf. Bei der Kamera handelt es sich um einen 3,6x4,8x3,6 Meter grossen lichtdichten Kasten, in dem ein Rahmen für den Film und die Vorrichtung zur Entwicklung steht. Die Brennweite der Linse beträgt fast vier Meter. Drei Techniker bedienen das Gerät Sakurajima-Vulkan aktiv Tokio (Agerpres). — Der ÍÍ18 Meter hohe Vulkan Sakurajima in Japan ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ausgebrochen und beschädigte die Gebäude am Fusse des Berghanges. Der Vulkan brach in diesem Jahr mehrere Male aus, doch ist es das erste Mal, dass Sachschaden entsteht. Die glühende Asche entzündete das trockene Gras am Berghang. Durch promptes Eingreifen konnte die Feuerwehr die Flammen eindämmen. Heilkräuter in 40 Länder Sofia. — Mehr als 10 Länder in aller Welt sind Abnehmer bulgarischer Heilkräuter. 5000 Tonnen dieser Wurzeln, Blüten. Blätter und Früchte werden jährlich exportiert. Sie stammen von 150 bis 200 verschiedenen Kräutern. An erster Stelle stehen jene Arten, die sich für die Herstellung verschiedener Sorten Tee eignen. Diese Kräuter nehmen 60 Prozent des Exports ein. Eine zweite Gruppe umfasst Pflanzen, die sowohl in der pharmazeutischen als auch ln der kosmetischen Industrie Verwendung finden. Ausschlaggebend für die Heileigenschaften und den Gehalt an ätherischen ölen sind bei den bulgarischen Kräutern die Bodenverhältnisse und klimatischen Bedingungen. Grosses Interesse besteht an Pfefferminze, Lindenblüten, Hagebutten. Kamille und Lavendel. Schon Babys sind Heroinsüchtig (Fortsetzung von Seite 1) Es wird vermutet, dass allein etwa 500 Tonnen Rohopium aus Burma, dem grössten Anbaugebiet in Südostasiens „Goldenem Dreieck“, kommen. Daraus lassen sich 50 Tonnen Heroin herstellen. mit denen etwa elf Millionen Süchtige versorgt werden können. Diese Menge hat einen Wert von umgerechnet 225 Milliarden (!) Dollar, berechnet nach den derzeit üblichen Preisen in den USA. In New York kostet ein Gramm Heroin umgerechnet etwa 100 westdeutsche Mark. Ein Süchtiger muss im Jahr durchschnittlich 20 000 Dollar aufbringen, um seinen Drogenbedarf zu decken. Etwa die Hälfte aller Strassenüberfälle werden in den USA von Süchtigen begangen. Ausland ECOSOC-Bericht geprüft Rede des rumänischen Vertreters im Ausschuss der UNO-Vollversammlung für soziale, humanitäre und kulturelle Fragen New York (Agerpres). — Der Ausschuss der UNO-Vollversammlung für soziale, humanitäre und kulturelle Fragen hat mit der Prüfung des Berichts des Wirtschafts- und Sozialrats der UNO (ECOSOC) begonnen. In seinem Diskussionsbeitrag sprach der rumänische Vertreter Ion Voicu über die wichtigsten Aspekte des ECOSOC-Berichts bezüglich der Errichtung einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung. Er bezog sich auf die Erfahrung der Staaten bei der Verwirklichung weitreichender wirtschaftlicher und sozialer Umgestaltungen, auf die Prüfung der Ergebnisse der internationalen Entwicklungsstrategie, auf die Bekämpfung der Abwanderung von qualifiziertem Personal aus den Entwicklungsländern in die entwickelten Staaten, auf die Durchführung von sozialen und institutionellen Reformen zwecks Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion sowie auf die Bekämpfung und Vorbeugung der Kriminalität usw. Der Redner bezog sich auf die Resolutionen, die in diesem Jahr von ECOSOC auf Vorschlag des Ausschusses für Fragen der sozialen Entwicklung — dessen Vorsitz Rumänien innehat — gebilligt wurden, und strich die Resolutionen hervor, zu deren Koautoren auch unser Land zählt. Die Thematik dieser Dokumente betrifft höchst aktuelle Problemenkreise wie die Koordination der Ergebnisse der Weltkonferenzen im Bereich der sozialen Entwicklung. Zu diesen gehört auch die Weltkonferenz über Bevölkerungsfragen in Bukarest 1974, die auf Vorschlag unseres Landes die Resolution mit dem bezeichnenden Titel „Für eine gerechtere Welt“ billigte. Eine weitere Resolution, zu deren Koautoren auch Rumänien gehört, bezieht sich auf eine gerechte Verteilung des Nationaleinkommens zwecks wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung. Der ECOSOC wendet seine Aufmerksamkeit auch der umfassenden Resolution „Die Jugend der Gegenwart“ zu. Dieses Dokument unterstreicht die Bedeutsamkeit der beharrlichen Erziehung der jungen Generation im Geiste der hohen Ideale des Friedens, der gegenseitigen Achtung und der Verständigung zwischen den Völkern. Es wird die dringliche Notwendigkeit hervorgehoben, die Energien, den Enthusiasmus und die schöpferischen Fähigkeiten der Jugendlichen auf die Festigung der Nation, auf die Förderung des wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts der Völker, auf die Erhaltung des Friedens in der Welt, auf die Entwicklung der Zusammenarbeit und der internationalen Verständigung auszurichten. Die Resolution unterstreicht gleichzeitig den wertvollen Beitrag, den die Jugend zur Errichtung einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung erbringen kann. Der rumänische Delegierte verwies anschliessend darauf, dass die bisherigen Debatten das Postulat bezüglich des institutionellen Ausmasses der neuen internationalen Ordnung erhellt haben. Dem Wirtschafts- und Sozialrat, sagte der Redner, kommt im Einklang mit dem Wunsch der Mitgliedstaaten die Aufgabe zu, Tagungen auf Ministerebene sowie Sondertagungen zwecks Erörterung der Fragen von allgemeinem Interesse einzuberufen. Die Verwirklichung eines solchen Mandats setzt voraus, dass die Rolle des ECOSOC im Zusammenhang mit seinen subsidiären Körperschaften und der UNO-Vollversammlung genauer und klarer festgelegt wird, um Gleichläufe auszuschalten wie auch eine wirksamere, promptere Ausübung des Mandats einer jeden UNO-Körperschaft mit geringeren Ausgaben zu gewährleisten. Abschliessend unterstrich der Vertreter unseres Landes die wachsende Bedeutung des Konsens-Verfahrens bei der Billigung der Empfehlungen für die Tätigkeit der Vereinten Nationen im allgemeinen und des ECOSOC im besonderen und betonte, dass dies zur Demokratisierung der beschlussfassenden Mechanismen der UNO beiträgt. Die Entwicklungen in Portugal (Fortsetzung von Seite 1) Zahlungsbilanz um ein Drittel, Senkung der Inflationsrate um 20 Prozent, gemässigter Anstieg des internen Bruttoprodukts, Erhaltung des Trends zur Besserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt und Herabsetzung der durch die Arbeitslosigkeit verursachten Ausgaben für die Sozialfürsorge. Die Regierung Soares will das Schwergewicht der Tätigkeit auf die Produktion für Exportzwecke und die Verringerung des Defizits im öffentlichen Sektor verlagern. Der Plan sieht ferner die Anwendung einer „selektiven Investitionspolitik“ vor, die 8prozentige Erhöhung der Exporte und eine Einschränkung der Importe von 6 Prozent gegenüber 1977. Lissabon (Agerpres). — Alvaro Cunhal, Generalsekretär der Portugiesischen Kommunistischen Partei, erklärte auf einem Meeting in der Ortschaft Marinha Grande, die Überwindung der ernsten Krise in Portugal erfordere die unverzügliche Schaffung einer politischen Plattform verschiedener Kräfte oder die Bildung einer operativeh Übergangsregierung und die Vorverlegung der Wahlen Eine demokratische Alternative für die gegenwärtige Regierungspolitik ist unvermeidlich, unterstrich der Redner, und fügte hinzu: „Es ist der Augenblick gekommen, die politischen Kräfte neu' zu gruppieren sowie die Zielsetzungen der portugiesischen Politik zu klären und neu zu formulieren.“ Die Portugiesische Kommunistische Partei, erklärte Alvaro Cunhal, wird in den Grenzen der Möglichkeiten mit der Regierung und der Sozialistischen Partei über eine Plattform verhandeln, die den Schutz der Interessen der Werktätigen, die Agrarreform und die anderen revolutionären Errungenschaften gewährleistet. Der Redner warnte vor „Lösungen“, die auf die Bildung einer neuen Regierung unter Teilnahme oder Führung der Sozialdemokratischen Partei sowie der Partei des Demokratischen Sozialen Zentrums abzielen Bilanz des US-Energiedepartements Washington (Agerpres). — Infolge der milden Temperatur dieser Monate ist der Heizölverbrauch im Oktober und November dieses Jahres in den Vereinigten Staaten unter den 1976 verzeichneten Stand gesunken. Nach jüngsten statistischen Angaben des Energiedepartements wurden in den letzten vier Wochen täglich 17,5 Millionen Barrel Erdölprodukte verbraucht, um 0,3 Prozent weniger als in der Vergleichsperiode des Vorjahrs. Der Benzinverbrauch stieg jedoch um 3,2 Prozent, während der von. Gasöl um 11 Prozent zurückging. In den meisten Gebieten der Vereinigten Staaten macht sich der Winter erst seit zwei Wochen fühlbar, während im Vorjahr schon Mitte Oktober sehr niedrige Temperaturen gemessen wurden Nach Angaben der Wetterwarten wird der diesjährige Winter weit milder sein als der von 1976/77, der der strengste während des letzten Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten war; in Miami schneite es damals zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt RGW-Tagung in Warschau Warschau (Agerpres). — In der Polnischen Volksrepublik fand die 47. Tagung der Ständigen RGW-Kommission für Erdöl- und Erdgasindustrie statt, an der sich die Delegationen der RGW-Mitgliedländer sowie eine Delegation der SFR Jugoslawien beteiligten. Die rumänische Delegation wurde von Genossen Constantin Băbălău, Minister für Bergbau, Erdöl und Geologie, geleitet, der den Vorsitz der Arbeiten der Sitzung führte. Die Kommission prüfte Fragen im Zusammenhang mit der Erarbeitung des Sonderprogramms für langfristige Zusammenarbeit im Bereich der Brennstoffe, der Energie und der Rohstoffe, die präliminären Erwägungen über die Zusammenarbeit in der Produktion von Ausrüstungen für die Rohölprospektierung und den Abbau von Erdgas, für Tiefenbohrungen sowie für sekundäre Prozesse der hochwertigen Verarbeitung des Rohöls Erörtert wurden auch Fragen der Zusammenarbeit im Bereich der Erdöl- und Erdgasindustrie. Die Kommission billigte ihren Arbeitsplan für das Jahr 1978. Neofaschistischer Anschlag in Bari Rom (Agerpres). — Rechtsextremistische Elemente ermordeten Montag abend in Bari den 18jährigen Benedetto Petrone, Mitglied der Föderation der Italienischen Kommunistischen Jugend. Der junge Kommunist Franco Indarno wurde verletzt. Ersten Meldungen der Agentur Ansa zufolge, die sich auf Aussagen der Polizei in Bari stützt, sind die Täter Neofaschisten, die kurz zuvor den Sitz MSI der nationalen Rechten verlassen hatten. Die Kommunisten aus Bari riefen am Dienstag alle demokratischen Kräfte auf, gegen Gewalt zu kämpfen. Sie ersuchten erneut die Polizei, den Sitz der MSI zu schliessen. Am Dienstag fanden in allen grossen Städten Italiens Protestkundgebungen „gegen die faschistische Aggression“ statt. In Rom beteiligten sich an der Kundgebung, wie France Presse berichtet, rund 20 000 Personen. Unterwasser-Kraftwerk Leningrad. — Unterwasser-Pumpspeicherwerke, die in Küstengebieten den im Tagesverlauf unterschiedlichen Energiebedarf ausgleichen können, sind vom Leningrader Polytechnischen Institut projektiert worden. Die Anlagen werden in Stahlbetonbehältern 100 Meter tief im Meer versenkt. In besonderen Kapseln sind Turbinen und Generatoren installiert, die auch umkehrbar arbeiten können. In den Spitzenbelastungszeiten öffnen sich Schleusen, das Wasser dringt in die Kammern ein und treibt die Turbinen an. In den Nachtstunden, bei geringem Bedarf an Energie, wird der Strom benutzt, um- das Wasser aus den Unterwasserspeichern wieder abzupumpen. Der UNO-Sicherheitsrat ist gestern um 15,30 Uhr GMT zusammengetreten, um über eine Verlängerung für weitere sechs Monate, bis zum 31. Mai 1978, des Mandats der UNO-Friedenskräfte, die zwischen Israelischen und syrischen Streitkräften auf den Golan-Höhen stationieren, zu entscheiden, wurde offiziell bei den Vereinten Nationen bekanntgegeben. Eine weitere Verhandlungsrunde fand am Dienstag in Bonn zwischen der Delegation der Deutschen Demokratischen Republik und der Delegation der Bundesrepublik Deutschland über die vertragliche Regelung der juristischen Probleme statt, meldet ADN. Unterzeichnet wurden die Gemeinsame polnisch-italienische Erklärung, das gemeinsame Kommunique und weitere Dokumente nach Abschluss der Gespräche, die Edward Gierek, Erster Sekretär des ZK der PVAP, in Rom mit dem Premierminister Italiens, Giulio Andreotti, hatte. Israels Export bezifferte sich auf 2352 Millionen Dollar in den ersten zehn Monaten dieses Jahres, was gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres einen 28prozentigen Anstieg darstellt. Geschliffene Diamanten bildeten den Grossteil der Exporte. Einen offiziellen Besuch in der BRD wird Portugals Präsident Ramalho Eanes vom 12. bis 18. Dezember auf Einladung des Bundespräsidenten Walter Scheel abstatten, wurde in Bonn bekanntgegeben, Massnahmen zur Kontrolle des Handels mit Feuerwaffen würden in Madrid durch ein Dekret festgelegt. Damit verliert ein Grossteil der Waffenscheine die Gültigkeit, meldet UPL Um 3,5 Prozent zurückgegangen ist die Industrieproduktion Schwedens im Vergleich zur Vorjahresproduktion, heisst es in einem Bericht des Industriebundes Schwedens. Zu Gefängnisstrafen zwischen 12 und 30 Jahren wurden sechs Farbige von einem Gerichtshof der rassistischen Behörden in Johannesburg unter der Beschuldigung illegaler Aktivitäten und Aufwiegelung der Bevölkerung gegen „Gesetz“ und „Ordnung“ verurteilt. Der Aussenmintster der UdSSR, Andrej Gromyko, hatte am 29. November mit Halim Khaddam, Vizepremier und Aussenminister der Syrischen Arabischen Republik, Gespräche. Es fand ein Meinungsaustausch über die Lage in Nahost und die weitere Entwicklung der Beziehungen zwischen der UdSSR und Syrien statt. US-Haiidelsminlster Junita Kreps besucht Warschau an der Spitze einer Delegation, die an der Tagung der polnisch-amerikanischen Kommission für Handelsfragen teilnimmt. Die 50 000 Docker von der Ostküste der Vereinigten Staaten, die seit dem 1. Oktober im Ausstand sind, beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen, nachdem ihre Forderungen erfüllt wurden. • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Aus der Auslandspresse • Seefahrt ist die#welt Bonn Seeschiffahrt hat Zukunft — so lautet einer der Slogans, mit denen derzeit für einen bedeutenden Wirtschaftszweig geworben wird. Doch dessen Zukunft sieht alles andere als ermutigend aus. Spätestens seit dem Konkursantrag der Reederei und Werftgruppe Schulte & Bruns wird die weltweite Krise im Schiffahrtsund damit auch im Werftenbereich nicht nur an der norddeutschen Küste hautnah empfunden. •Bisher hatte sich das, was man durchaus als Tragödie bezeichnen kann, ausschliesslich ausserhalb der BRD abgespielt. Insolvenzen von norwegischen, schwedischen oder britischen Reedern und Werften, die noch vor kurzem enthusiastisch in die Zukunft sahen, galten eher als Omen dafür, dass dies in der Bundesrepublik Deutschland wegen einer klugen Flotten- und bedächtigen Werftpolitik so bald kaum passieren könne Nun ist es passiert, und plötzlich will keiner der am Schiffahrtsgeschäft Beteiligten mehr ausschliessen, dass sich ähnliche Fälle heute und morgen wiederholen können. Dabei wird nur zu deutlich, dass man in einen Teufelskreis geraten ist, aus dem es so schnell kein Entrinnen gibt. Zwar gilt die derzeitige Krise fast ausschliesslich dem Bereich der Tankerund Massengutfrachter, doch ein Ubergreifen auf andere Schiffahrtsmärkte hat sich längst angedeutet. Die Misere begann mit der Ölpreis-Vervierfachung durch die Opec-Länder. Zuvor noch fuhren die Tanker-Reeder nicht selten in wenigen Reisen den Neupreis ihrer Schiffe ein — an diesem Ratenboom wollten alle partizipieren. Tanker wurden wie blind und in unüberschaubaren Mengen sowie sich stets überbietenden Grössen bestellt. 1973/74 hat sich daraufhin die Tanker-Tonnage innerhalb von zwei Jahren verdoppelt. Die ausbleibende Nachfrage nach öl, der Sturz der Tankerraten auf ein vergleichweises Nichts und das unaufhaltsam nachwachsende Angebot von Tonnage führte zu einer katastrophalen Situation am Tankermarkt. Aber auch der Seetransportmarkt für Massengüter, also Insbesondere Erz, Kohle und Getreide, der in den Jahren zuvor noch erhebliche Steigerungsraten verzeichnete, brach nach 1975 zusammen. Dieser Kollaps ist leicht erklärt: Die zuvor zu 81 Prozent in der zunächst so lukrativen Tankerfahrt eingesetzten kombinierten Massengutschiffe, die sowohl öl als auch trockene Massengüter fahren können, wichen plötzlich in die Trokkenfahrt aus. Diese kombinierte Tonnage erreicht immerhin rund 13 Millionen Tonnen Tragfähigkeit (tdw), bei einer insgesamt in der trockenen Massengutfahrt eingesetzten Tonnage von 100 Millionen tdw. Ein weiterer Effekt verschärfte die desolate Situation: Von der weltweiten Tanker-Auftragstonnage Ende 1973 mit 197 Millionen tdw wurden rund 60 Millionen tdw storniert. Aber schätzungsweise 14 bis 16 Millionen tdw Wurden in grosse Massengutschiffe umgewandelt, weil vor allem die auf den Grossschiffbau eingestellten jananischen Werften nicht in der Lage waren, kleine und spezialisierte Schiffe zu fertigen. Derzeit bestehen in der Massengutfahrt rund 12,5 Millionen tdw an echten Überkapazitäten, etwa 10 Prozent der gesamten Bulkertonnage. Die Raten liegen folglich so niedrig, dass die meisten Schiffe im Minus fahren. Nahezu einhellig sind dje westdeutschen Reeder der Meinung, dass sich die Situation nicht vor 1980 entspannt. Inzwischen drücken die Überkapazitäten irrt Massengutbereich auch auf andere Märkte. Die Stückgutfahrt, in einigen Fahrgebieten auch die Containerfahrt, leidet unter sinkenden Raten. Die Linienfahrt sieht sich zunehmend zur Rabattgewährung gezwungen. Am düstersten aber sieht es wohl in der mittleren und kleinen Trampfahrt aus. Die Interdependenzen wirken noch weiter. Den Werften steht, sofern sie sich nicht auf die Fertigung technologisch sehr hochwertiger Schiffe wie Ro-Rooder Containerschiffe etc. spezialisiert haben, das Wasser bis zum Hals. Entlassungen sind unvermeidbar. Mit Preisnachlässen und günstigen Finanzierungsbedingüngen werden die Reeder weiter zu ‘Auftragsvergaben verlockt — nicht etwa, weil ein Markt vorhanden wäre, sondern allein unter dem Motto: „So billig wird das Schiff nie wieder.“ Nationale Unterstützungsmassnahmen zur Rettung der Werften tun ein übriges, die antizyklische Orderlust anzureizen. Eins muss und dürfte den Reedern allerdings klar sein: Investitionsentscheidungen vorziehen heisst, die Krise zu verlängern und *— bei anhaltend desolatem Markt auch noch zu; verschärfen. Die Überbrückungsbürgschaften der Bundesregierung für westdeutsche Bulker- Reedereien, die auf drei Jahre befristet sind und von denen übrigens bis heute noch keine bewilligt wurde, können zwar die Not für den Augenblick lindern, schieben aber bei anhaltender Ratenflaute einen sich vergrössernden Problemhaufen vor sich her. Die Schiffahrtskrise wird man langfristig nur lösen können, wenn es gelingt, die Werftenkrise in den Griff zu bekommen. Die einzige Möglichkeit hierzu wäre, die Schiffbaukapazitäten weltweit und rigoros abzubauen und zusätzlich die We ‘ten durch ein Ausweichen auf andere Produkte umzustrukturteren. Den Schifffahrtsbereich zu sanieren, hiesse ausserdem Kapazitäten stillzulegen. Das ist teuer und wird wohl zu weiteren Fällen wie dem von Schulte & Bruns führen. Dem Teufelskreis zu entrinnen, heisst in beiden Bereichen bluten müssen. notleidend NEUER WEG / 1. Dezember 1977 Beschluss des Präsidiums des ZK der KP der Tschechoslowakei Prag (Agerpres). — Zum 30. Jahrestag, am 25. Februar 1978, des Sieges des werktätigen Volkes im Februar 1948 wurde in Prag der Beschluss des Präsidiums des ZK der KP der Tschechoslowakei bezüglich des feierlichen Begehens dieses Jubiläums veröffentlicht. Der Sieg von Februar 1948, heisst es im Beschluss, ist einer der bedeutendsten Marksteine in der Geschichte der Kämpfe der Arbeiterklasse und der Werktätigen der Tschechoslowakei, an der Spitze mit der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, für die Befreiung von der Herrschaft des Kapitals. Der Sieg krönte die langwährenden Kämpfe für den Sturz der kapitalistischen Ordnung. Der Weg zum Aufbau des Sozialismus in der Tschechoslowakei wurde vollständig geebnet. Der Sieg des werktätigen Volkes von Februar 1948, heisst es im Dokument, erschloss niedagewesene Voraussetzungen für die politische, ökonomische, soziale, kulturelle und nationale Entwicklung der tschechoslowakischen Gesellschaft. Unser Volk, das unter der Führung der KPTsch aufgrund des Programms des XV. Parteitags der KPTsch die entwickelte sozialistische Gesellschaft aufbaut, heisst es im Beschluss, anerkennt mit Stolz das revolutionäre Erbe des Februar-Sieges. Nachdem hervorgehoben wird, dass die Arbeiterklasse bei der Errichtung der neuen Gesellschaftsordnung zur führenden Kraft wurde, unterstreicht der Beschluss, dass die Entwicklung in den letzten 30 Jahren bewiesen hat, dass das brüderliche Zusammenleben und die brüderliche Zusammenarbeit zwischen den Nationen und Nationalitäten der Tschechoslowakei einer der historischen Erfolge der kommunistischen Partei ist. Der Beschluss nimmt eingehend Bezug auf die von der tschechoslowakischen Gesellschaft seit der Erringung der Macht durch die Arbeiterklasse bis heute durchlaufenen Entwicklungsetappen. Indem hervorgehoben wird, dass die zügige Entwicklung der Wirtschaft in den 30 Jahren die Stellung der Tschechoslowakei als industriell entwickeltes Land festigte, werden im Beschluss die grossen sozialen Umgestaltungen, die sich im Land vollzogen haben, hervorgehoben: die Umwandlung der Arbeiterklasse in die führende Klasse der Gesellschaft, die Vergenossenschaftung der Landwirtschaft, die Abschaffung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Gleichzeitig werden die Erhöhung des kulturellen und Bildungsniveaus, des Lebensstandards der Bevölkerung sowie die Entwicklung der Wissenschaft und Technik betont. Das Dokument ruft zur Aufbietung aller Kräfte für die Verwirklichung der Aufgaben, die aus den Beschlüssen des XV. Parteitags der KPTsch erwachsen, aller Aufgaben des gegenwärtigen Fünfjahrplans der Entwicklung des Landes auf. Abschliessend unterstreicht der Beschluss die Richtlinien der Aussenpolitik der kommunistischen Partei und des tschechoslowakischen Staates. Aus den sozialistischen Ländern Mehr Deiche, Dämme und Kanäle SR Vietnam: Vorrangige Entwicklung der Landwirtschaft Bis zu den Dammkronen des Roten Flusses hinauf stehen Menschenketten, junge Burschen und Mädchen reichen mit Erdreich gefüllte Bambuskörbe weiter und schütten die Schutzwälle auf. Nach einer ungewöhnlichen Kälteperiode (Dezember bis Februar) folgte eine grosse Dürre: Die Wasserstände der Flüsse lagen zum Teil weit unter dem langjährigen Mittel, viele Felder konnten nicht ausreichend bewässert werden. Jetzt, während der Regenzeit, schwellen die Wasserläufe um ein Mehrfaches an. Der Rote Fluss führt in der Trockenzeit durchschnittlich 700 Kubikmeter Wasser zu Tal, aber in der Regenperiode sind es oft mehr als 30 000 Kubikmeter pro Sekunde. Ohne Schutzbauten würde sich das etwa 15 000 Quadratkilometer grosse Delta dieses Stromes — die grosse Reisschale im Norden Vietnams — in dieser Jahreszeit in einen grossen See verwandeln, in dem der Mensch nicht leben könnte. Die Hauptstadt Hanoi liegt beispielsweise vier Meter über dem Normalpegel, aber die Fluten können auf mehr als dreizehn Meter steigen... Der sich ablagernde Schlamm (3,5 Kilogramm pro Kubikmeter) hebt das Flussbett ständig, und so müssen die Dämme erhöht werden. Wasser tót, in Vietnam schon immer Segen und Fţuch gewesen. Ohne das kostbare Nass wächst nicht der Reis, der buchstäblichim Wasser stehen muss. Schon frühzéitig entstand ein weitverzweigtes Bewässerungssystem: Dämme, Kanäle und Schleusen müssen seitdem instand gehalten und erweitert werden, meist in mühseliger Handarbeit. Der amerikanische Bombenkrieg fügte diesen Anlagen riesige Schäden zu und verhinderte den weiteren Ausbau. Im vergangenen Jahr wurden allein in den südlichen Provinzen 38 Millionen Kubikmeter Erde, HO 000 Kubikmeter Steine und Schotter bewegt sowie 30 000 Kubikmeter Beton verbraucht, um Deiche zum Schutz gegen Meerwasser sowie Dämme, Be- und Entwässerungskanäle zu errichten. Wenn die landwirtschaftliche Produktion gesteigert werden soll, häng" dies vor allem von der Lösung dieser Aufgabe ab. Trotz aller Anstrengungen ist das Problem noch nicht dauerhaft gelöst. Nach wie vor können Trockenheit und Überschwemmung nicht verhindert werden. Im Norden Vietnams reichten in diesem Jahr nur für zwei Dritte] der Fläche die Wasservorräte. Dabei genügte ein Zehntel der Wassermengen, die die vietnamesischen Flüsse führen, um die gesamte Anbaufläche zu versorgen. Doch dazu müssen grosse Staubecken angelegt werden, um die Flüsse zu regulieren. Die Sozialistische Republik Vietnam nimmt diese gewaltige Aufgabe in Angriff. In vielen Provinzen werden grosse hydrotechnische Anlagen errichtet, wobei auch Armee-Einheiten eingesetzt werden. Im 2. Fünfjahrplan (1976—19801 geniesst die Entwicklung der Landwirtschaft Priorität. Und die wichtigste technische Voraussetzung ist die Bewässerung, denn nur so sind zwei Reisernten in einem Jahr oder fünf in zwei Jahren möglich. Sport-Allerlei Belgien will sich um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 1988 bewerben, gab der Präsident des NOK des Landes, Raoul lWollet, in Brüssel bekannt. Wie Mollet mitteilte, wird sich das belgische NOK nicht mit einer Stadt, sondern mit mehreren, über das ganze Land verteilten Austragungsorten bewerben. Eberhard Gieriger, 1974 Weltmeister am Reck, 1976 Olympiadritter und 1977 Weltpokal-Sieger an diesem Gerät, turnte bei Pokälwettkämpfen der BRD in Schwäbisch Hall einen neuen Superabgang. Schraubensalto gekoppelt mit Doppelsalto rückwärts gehockt. Gienger bereitet sich zielstrebig auf die WM 1978 in Strasbourg vor und will auch 1980 in Moskau noch ein drittes Mal an Olympischen Sommerspielen teilnehmen. Denise Biellmann, die 14)ährige Weltklasse-Eiskunstläuferin, kommt auch auf Eisschnellaufschienen gut zurecht. In Zürich gewann sie, wie übrigens auch schon vor zwei Jahren, den Wettbewerb um den schnellsten Schlittschuh in nicht schlechten 47,8 s für die 400-m-Strecke. Nur ein Junge war in 46,8 s schneller. Jn Tallinn ist mit dem Bau eines neuen Flughafens begonnen worden. Erste Gäste sollen die Teilnehmer und Besucher der Olympischen Segelwettbewerbe im Jahre 1980 sein. Der 20 Busminuten vom Zentrum der Stadt entfernte Flughafen kann in einer Stunde bis zu 709 Passagiere abfertigen. Nahezu 5000 Hockeyspieler gibt es gegenwärtig in Kuba. Der Hockeysport hat hier in den vergangenen Jahren einen grossen Aufschwung genommen. Drei Damenmannschaften auf der Antilleninsel bilden nun auch den Grundstock, um das Frauenhockey aufzubauen. Mit Olga Korbut hat sich jetzt eine der erfolgreichsten Turnerinnen dieses Jahrzehnts vom aktiven Wettkampfsport zurückgezogen. Die 22jährige sowjetische Turnerin aus Grodng hatte vor allem bei den Olympischen Spielen 1972 mit zahlreichen spektakulären neuen Elementen für Aufsehen gesorgt und holté sich damals in ihrem ersten Kräftemessen mit der Weltelite auf Anhieb drei Goldund eine Silbermedaille. Eines der modernsten Zentren für Sportmedizin wurde in der kubanischen Provinzstadt Pinar del Rio eingeweiht. Drei Sportärzte, ein Zahnmediziner und zahlreiche medizinisch-technische Assistenten stehen für Spezialuntersuchungen. Kontrollen sowie zur Hilfe bei Unfällen und Erkrankungen der Sportler zur Verfügung. Ex-Schachweltmeister Robert Fisher (USA) ist in Pasadena in Haft genommen worden. Während eines Interviews ohrfeigte er die Journalistin Holly Ruiz. Ihn erwartet ein Gerichtsverfahren wegen Körperverletzung. ln der Wertung der Zeitung „Sport“ über die besten Spieler in der Herbstserie der polnischen Fussball-Oberliga nimmt Grzegörz Lato von Stal Mlelec den fersten Rang ein. In den Begegnungen wurden im Durchschnitt 2,18 Tore erzielt. Erfolgreichster Torjäger war Andrzej Szarmach (Stal Mielec) mit zehn Treffern. Das häufigste Resultat war 1:0 (22mal), ISmal wurde 0:0, 17mal 2:1 gespielt. Der Vorsitzende des luxemburgischen Fussballverbandes und Präsident des Abgeordnetenhauses, Rene van den Bule ke, erklärte: „Das Grossherzogtum wird es künftig ablehnen, internationale Spiele gegen englische Mannschaften auszutragen. Eher verzichten Wir auf die Punkte.“ Britische Fussball-Rowdys hatten anlässlich des WM-Qualifikationsspiels Luxemburg gegen England (0:2) Schaufenster eingeschlagen, Passanten belästigt, Schlägereien provoziert und im Stadion einen Schaden von etwa 25 000 Dollar angerichtet. Olympiasieger Neuseeland wird nicht an der vom 18. März bis 2. April 1978 in Buenos Aires stattfindenden vierten Weltmeisterschaft im Hockey teilnehmen. Als offizielle Begründung wurde angegeben, die Kosten von etwa 30 000 Dollar könnten für die Entwicklung im eigenen Land zweckmässiger angelegt werden. Aus denselben Gründen ist auch die Teilnahme Australiens in Frage gestellt. Erster Besitzer einer Eintrittskarte für die Fussball-WM wurde der Argentinier Jorasito Prevosti. Der Präsident eines Klubs aus der Provinz engagierte einen Arbeitslosen und Hess ihn 72 Stunden vor Beginn des offiziellen Verkaufs für sich anstehen. Prevosti kam kurz vor der Eröffnung der Kassen, „entlohnte“ den Arbeitslosen mit einem Trinkgeld und stellte sich an die Spitze der Schlange. Mehr als dreitausend Jugendliche, Sportler und Sportstudenten demonstrierten vor kurzem in der französischen Hauptstadt für eine „wesentliche Erhöhung der Mittel für Jugend und Sport“ im französischen Staatshaushalt. Einen Protestaufruf gegen das unzureichende Engagement des Staates auf diesem Gebiet Unterzeichneten 127 Persönlichkeiten aus dem Sport-, Kultur- und Sozialleben des Landes, darunter namhafte Sportler und Künstler. Ähnliche Aktionen fanden in Brest und Grenoble statt. Dynamo Kiew, neuer sowjetischer Fussballmeister, sicherte sich zum achtenmal den Titel und benötigt nun nur noch ein Championat, um den bisherigen Rekordhalter Spartak Moskau einzuholen, der bisher neunmal erfolgreich war. Zu den 32 Rückspielen der zweiten Runde der drei europäischen Fussball- Pokalwetlbewerbe kamen 939 000 Zuschauer, was einem Schnitt von 29 OOO entspricht. Den meisten Zuspruch fanden die UEFA-Cupspiele mit einem Schnitt von 32 700 Zuschauern in den 16 Spielorten. Die Gesamtzuschauerzahl der zweiten Runde (Hin- und Rückspiel) belief sich auf 1,844 Millionen.