Neuer Weg, 1981. június (33. évfolyam, 9960-9984. szám)

1981-06-02 / 9960. szám

Seife 2 Italien: Republik seit 35 Jahren D er Nationalfeiertag Italiens wird all­jährlich am 2. Juni' begangen. Das italienische Volk setzte seinen grössten Festtag auf dieses Datum fest, da es an ein nunmehr 35 Jahre zurück­liegendes Ereignis erinnert — das Refe­rendum, bei dem die Entscheidung. für die republikanische Regierungsform fiel —. das in der modernen Geschichte die­ses Landes eine Weh.de herbelgcführl hdt. Dieser Volksentscheid für die Republik war zugleich auch Ausdruck des Wun­sches der Italiener nach einem neuen Start auf dem Wege des politischen, wirt­­iâhăftlimcn und sozialen Fortschritts. Die Ausrufung der Italienischen Repu­blik fand erst am 18. JUni 1946 statt. Sie gilt äls ein Verdienst, jener Sohne Ita­liens. die antifaschistischen Widerstand geleistet und für die nationale Befreiung gekämpft haben. . Ih den letzten dreieinhalb Jahrzehnten hat das italienische Volk, das im Laufe der Jahrhunderte das Erbe der europä­ischen Kultur und Zivilisation um gro­sse Wette bereicherte, seinen Fl-eiss. seihe Initiative und Begabung als Schöp­fer materieller und geistiger Güter in ei­nem Weiteren und sehr Wichtigen Ab­schnitt seiner Ehtivickluhg vielfach unter BeWeis gestellt. Dafür sprechen vor allem die gut entwickelte Industrie im Norden des Landes wie auch die ständigen Be­mühungen, die weniger entwickelten Lan­desteile Zu industrialisieren. Italiens Feiertag bietet die Gelegenheit, éínén BÍ.ieli in die Chronik der ruttiä­­nisch-itáliéhijscliéii Beziehungen der Freundschaft und, Kooperation zu wérfen. ílie tradUionsfeicheh Bindungen, die zwi­schen den beiden Völkern Und Ländern bestehen, sind auf den gemeinsamen Ur­sprung, auf die Verwandtschaft in Spra­che und Kultur surilCksuführen und ha­ben ihr tnlérésse füreinander stets wach­­gehalten, iü unseren Tagen können die Beziehun­gen dieser Länder als ein Beispiel dafür diéiiéit, Wie erfolgreich sivei Staaten mit. unterschiedlicher Gesellschaftsordnung und. verschiedenen wirtschaftlichen Ge­gebenheiten Zusammenarbeiten können. Die positive Entwicklung der Verbindun­gen zwischen Rumänien und Italien in den vergangenen zehn Jahren winde von den treffen und Gesprächen der führen­den Vertreter beider Länder massgeblich beeinflusst. Die Impulse, die von den Be­gegnungen auf hoher Ebene in Rom und Biikdtest aus gin gen. werden sich zwei­fellos auch auf die Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen günstig aus- Witkeh, E. R. Bulgarisch-griechische Gipfelgespräche in Sofia Sofia (Agferpt'és). ** Das Kommunique, das fléek Abschluss dér Gespi-äche zwi­schen Todor Shiwkoff. Vorsitzender des Siaatsrats dér VR Bulgarien, und Kon­stantin Kahamanlis, Präsident der Repu­blik Griechenland, veröffentlicht wurde, betont den Wunsch beider Länder, die W i r fee haftszusarnrneimr be i t a usz u Wei ten tind zu diversifizieren und die Beziehun­gen der guten Nachbarschaft und Freund­schaft zu entwickeln! was den Interessen beidét Völker, der Sache des Friedens und der Sicherheit auf dem Balkan ent­spricht. Die beiden Staatşehefs Susserten ihre Besorgnis jíbér did Verschärfutig der in­­ternatiöftalten Spanhung und erklärten sich für praktische Massnahmen zur Abrüstung, zur Konsolidierung der Ent­spannung, des Friedens und der- Sicher­heit auf derfi Balkan, ln ICuföpä und in tiér Welf sowie für die Beseitigung der Spannungsherde. ' Neue Terrorakte in Ulster London (Agerprés). — Zu neuen Ge­waltakten kam es Sonntag in Nordirland: fein Polizist Wurdfei während ér itít Korri­dor eines Bel faster Krankenhauses Wa­che stand, dúréh Revolverschüsse vön Vier Personen getötet, denen es nachher gelang, zu entkommen. Eine von Terroristen in Ulster gelegte Bombe explodierte und verursachte den tód pihés britischen Militärangehörigen. Die Bombe war in einem verlassenen Auto gefunden Worden, und der britische Offizier hatte versucht-, sie zu entschär­fen Ausland Ulan Bator: Empfang für Parteigäste Treten und Gespräche des rumänischen Delegationschefs Mihai Gere Ulan Bator (Agerpres). — Das Zentralkomitee der Mongolischen Revolu­tionären Volkspartei gab einen Efflßfang ztt Ehren der ausländischen Delegationen, die dem XVIII. Parteitag der MRVP beigewohnt haben. Bei dieser Gelegenheit übermittelte Ge­nosse Mihai Gere. Stellvertretendes Mit­glied des Politischen Exekutivkomitees des ZK der RKP. der Leiter der RKP­­Delegation, die am Parteitag teilgenom­­, men hat, seitens des Genossen Nicoiae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumäni­schen Kommunistischen Partei, Präsident dfer Sozialistischen Republik Rumänien, Genossen Shumshaagiin Zedenbal. Vor­sitzender des Präsidiums des Grossen Volksfiuräls der Mongolischen VR. herz­liche Glückwünsche anlässlich seiner Wahl zum Generalsekretär des ZK der MRVP soWie Wünsche für Erfolg bei der Verwirklichung der vom XVIII. Partei­tag gebilligten Beschlüsse. Genosse Shumshaagiin Zedenbal ersuch­te. Genossen NiColae Ceauşescu seinen tiefen Dank aiiszusbrecheh sowie steine herzlichsten Grösste lind besten Wünsche für. Erfolg bei seiner Tätigkeit zu über­mitteln für neue, grosse Leistungen bei der Verwirklichung des Programms Zur Schaffung der vielseitig entwickelten so­zialistischen Gesellschaft. Der Leiter der RKP-Detegation hatte ferner Begegnungen mit B. O. Al tengerei, Mitglied des Politburos des ZK der MRVP. Erster Sekretär des Stadtpartei­­komlfees der Mongolischen Hauptstadt. Ulan Bator, mit P. Damdin, Sekretär des ZlC der MRVP. und mit D. Zeden. Forst­wirtschaftsminister. Î1H Laufe der Begeg­nungen kamen Aspekte der 'rumänisch­­mongolischen Beziehungen besonders bei der Kooperation im Wirtschafts bereich zur Sprache. DKP-Parteitag in Hannover beendet Herbert Mies wiedergewählt / Empfang der RKP-Vertreterin Bonn (Agerpres).— Der VI. Parteitag der Deutschen Kommunistischen Partei fand Sonntag in Hannover seinen Abschluss. Teilnehmer waren 850 Delegierte, die Vertreter von kommunistischen und Arbeiterparteien sowie nationalen Be­freiungsbewegungen. » Der Parteitag billigte Beschlüsse, die die Strategie Und Taktik der DKP in den kommenden Jahren féstlegen. In den Par­tei tagsresoluti often. werden die Aufgaben der Deutschen Kommunistischen Parte: bei der Gewährleistung der sozialen Rech­te der Arbeiterklasse und der Jugend dar­­gélégt. In einer Resolution Wird geför­dert. der Tätigkeit der neonazistischen Organisationen ein Ende zu setzen. Die Parteitagsdelegierten wählten den Vorstand der DKP und die Zentrale Re­visionskommission. Zum Vorsitzenden der Deutschen Kommunistischen Partei wur­de Berbert Mies Wiwtei’gevvähit, Zum Stfeiívertretenden Vorsitzenden Hermann Gautier. Zum Abschluss der Arbeiten des Par­teitags ergriff Herbert Mies. Vorsitzender der DKP. das Wort. Die Rumänische Kommunistische Par­tei wurde auf. dem VI. Parteitag der DKP von Genossin Cornelia feilipaş, Mitglied des Politischen Exekutivkomitees des ZK der RKP. vertreten. Bonn. — Genossin Cornelia feilipaş Würde Vöh Génőssén Herbert Mies emp­fangen. Seitens des Genossen Nicoiae CeaUşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kom­munistischen Partei, Wurden Genossen Herbert Mies ein herzlicher Gruss und die besten W’ünsche übefbracllt. Der Vorsitzende der DKP dankte Und ersuchte, Genossen Nicoiae Ceauşescu herzliche Grüsste, zusammen mit besten Wünschen für Glück und Gesundheit, für neue Erfolge beim Aufbau der sozialisti­schen Gesellschaft in Rumänien unter der Führung der Rumänischen Kommu­nistischen Partei zu übermitteln. Bei dieser Geíegenftéit Würden die gü­ten Beziehungen der Zusammenarbeit und Solidarität zwischen der Rumänischen Kommunistischen Partei und der Deut­schen Kommunistischen Partei hervorge­hoben sowie der gemeinsame Wunsch ge­wassert, sie weiterhin im Interesse beider Völker, der Sache des Sozialismus und des Friedens zu entwickeln und Zu fe­stigen. .. . ... . An der Begfegüüng,, die in herzlicher Atmosphäre verlief, nahm Ion Rámbu, Botschafter Rumäniens in Bonn, teil. Van der Klaauw beendet Nahost-Informationsmission Den Haag (Agerpres). — Christoph Van tive der EG in diesem Raum durchführt, der Klaauw, amtierender Vorsitzender eine letzte Nahosttournee unternehmen, des EG-Ministerrats, Wird Vom 3. bis 10. Im Zuge dieser Reise besucht Van der Juni im Rahmen der Informationsmission, Klaauw Kuweit. Bahrein. Katar. Oman die er für eine eventuelle Friedensinitia- und die Vereinigten Arabischen Emirate. MIT EINER DEMONSTRATION FÜR ABRÜSTUNG und gegen die Stationierung von Atom­raketen auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland wandte sich in Iserlohn eine Bürgerinitiative an die Öffentlichkeit (Foto). Die Demonstranten machten auf die unmit­telbare Bedrohung durch die Stationierung von Atomraketen ih Opherdicke bei Dort­mund-Holzwickede aufmerksam. Wie in Iserlohn haben sich in zahlreichen westdeutschen Städten die Bürger gegen den Nachrüstungsplan der NATO gewandt. Sie forderten die Bonner Regierung auf, die Zustimmung zum NATO-Beschluss über die Stationierung neuer amerikanischer Rdketenkernwaffen auf dem Boden dér BRD vorn Dezember 1979 zurückzunehmen. Gleichzeitig wurde das Verbot aller neonazistischen Organisationen verlangt RGW-Kommission für Chemie tagte in Dresden Berlin (Agerpres). — In Dresden fand die 58. Sitzung der Ständigen RGW-Kom­mission für Zusammenarbeit im Bereich der Chemieindustrie statt. Teilnehmer wa­ren Delegationen aus Bulgarien, Kuba der DDR. der Mongolei, Polen, Rumänien, der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Ungarn sowie eine Delegation der SFR Jugoslawien, Die rumänische Delegation stand unter Leitung von Genossen Gb. Cäranfil, Ministér für Chémiéindustrié. Die Kommission prüfte den Stand der Ausarbeitung einiger Konventionen und Protokolle zu Konventionen über die Spezialisierung in der Produktion in der Zeitspanne 1981—1985 sowie einiger Ab­kommen über technisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit, die für die Unterzeich­nung vorbereitet werden. Ferner fand ein Meinungsaustausch über die Entwicklung der Chemieindustrie in den RGW-Mit­­gliedsländern und die Möglichkeiten für .die Erweiterung der Zusammenarbeit statt. Die Kommission billigte Massnah­men zur Ausweitung der Zusammenarbeit bei Chemieprodukten von hohem und sehr hohem Feingehalt. Die Sitzung verlief in einer freund­schaftlichen Atmosphäre des gegenseiti­gen Verständnisses. Gelbes Fieber grassiert wieder London (Agerpres). — Das Gelbe Fie­ber. das fast ein Jahrhundert Unter Kon­trolle gehalten W'urde, bedroht neuerlich eine Reihe von Staaten. Wird in einer Studie aUsgeführt. die die Zeitschrift ..British Medical Journal“ veröffentlich­te. Die Krankheit, die besonders die Le­ber angreift, ist in Entwicklungsländern wieder au (getreten, denen es nicht gelang, die notwendigen Beträge für Schutz­impfungen aufzubringen. Die Mücken, die dié sogehánnt städtische Art von Gelb­fieber verbreiten, verseuchen wieder Ge­genden. aus denen die Krankheit Ver­schwunden War, soWie Gebiete, in denen es sie früher nicht gab. Während dar letzten drei Jahre kam es, Wie Reuter meldet, zu Gelbfieberepidemien in eini­gen lateinamerikanischen Ländern Und in Afrika. • Aus dér Auslandspresse ® Aus der Auslandspresse ® Aus der Auslandspresse ® Aus der Ausiandspresse # I Die Revolte von Brixtön Hamburg Dér Anlass für dié schWéfstéh Unru­hen ih dör Geschichte Greater Londons Schien banal. Ein jünger Farbiger, so ga-, feen Augenzeugen Später. ah; sei ih dfer Railton Road von dfer Polizei gestoppt und dann in einen Streifenwagen gezerrt würden. Das schien, gemessen an dér Zúgriff­­häufigkeit der Bobbies nicht einmal eine Notiz im Polizeibfericht von Brixtön Wert: Nirgendwo sonst in den 32 Stadt­bezirken Londons ist die Strássénkrimi­­nalitat so hoch, und dichter als in je­dem anderen Quartier häüsen in den Blocks voll Brixton Abertausende farbi­ger Zuwanderer, gettöähnlich, wie in der New Yorker Bronx, isoliert vom Rest dfer Sieben-Millionen-Stadt.. Diesmal aber explodierte das mit so­zialen Spannungen angefüllte Pulverfass im Süden Londons. Etwa 800 Jugend­liche,, alarmiert durch die Verhaftung in der Ráütő,» Eoäd, lieferten Sich mit mehr als 1000 Polizisten eine sechsstündige Schi acht um Strassen und Gebäude. Während dié Fusstruppen dér Polizei Wi'e römische Gladiatoren hinter ihren Schilden Schutz sdfehten, wurden sie von Jungten. Fárbigten , mit Ziegelsteinen, Brând-Cocktails und Eisenbölzen bombar­diert. Häusfer, von Brandsätzen getroffen, brannten äüs und stürzten ein. Äutöbar­­rjkajéh verhinderten das Dürchkömmén dér Feuerwehr. Brixton, im 19. Jahrhundert noch ein bevorzugtes; mit prächtigen Alleebäumen aufgelockertes Wohngebiet der Mittel­klasse, wurde in, dicséi: Nächt zum Syno­nym für die Kluft, die zWlséhén den far­­tiigferi Minderheiten Und den welssen Briten. Vor Ort vertreten durch die Po­lizei, entstanden ist. Als Innenminister ' William WhitelaW tags darauf die Kampfzone besichtigte, schirmten ihn Agenten in Zivil von ei­ner aufgebrachten, „Sieg heil“ rufenden Menge äh; WhitelaW Uüssertfe zwar „tie­fen Horror und EntSfetzfen“, die ihii an­gesichts der Schäden überkommen hät­ten. Zuspruch für die Einwohner von Brixton aber, von denen mehrere tau­send feine heute Wohnung suchen; erteilte der Besucher nicht. Die jugendlichen Farbigen von Brix­­töh hätten Minister-Trost auch gar nicht angenommen. Nur Stunden nach der Triimmei'-Tour von Whitelaw kam es in dem Sluingebiet erneut z» schweren Auseinandersetzungen. Die Wochenendbi­­lattz: über 200 Verletzte, 25 zum Teil'bis auf die Grundmauern ausgebrannte Häu­ser, 60 Şchrottauţos sowie 200 geplün­derte Pubs und Geschäfte. Am . Montag war England geschockt wie nie. Eruptive Gewalt in dieser Form war Bisher hur im nordirischen Belfast vorgekbrnniten. „Brixtön — das war der Höhepunkt an Frustration, Enttäuschung. Heimatlosig­keit und Konfrontation“, erläuterte Cour­tenay Law's, Gemeindevertreter . in dem betroffenen Bezirk, dér Nation. Und auch die „Times“, im bisher schärfsten Leit­artikel gegen dié Sozialpolitik dér Regie­rungschefin Margaret Thatcher, pflichtete dem bei: „Brixton wird den Mythos brechen, dass Arbeitslosigkeit in Gfoss­­bfitannien ohne Konsequenzen akzeptiert wird.“ Tatsächlich sind in Brixton die Folgen der Wirtschaftskrise, des rigoroseh Spar­­haüshälts von Margaret Thatcher und die Not dér Menschen ohne Job beson­ders fühlbar. Ein Fünftel der farbigen Zuw an derer aüs dem CöirifaonWfealtb ist arbeitslos; vön den 16 bis 19 Jahre altén Jugendli­chen, die zumeist sehbh in London ge­boren Wurden, ist sogar die Hälfte ohne BrotérWerb. Für Jugendliche aber Wies das zuständige Arbeitsamt zuletzt hur Í3 freie Stellten aüs. „unter den jungen Far­bigen; die ziellos heftimlüftgerh. herrscht Getto-Mentalität“, wundert sich der „Daily Telegraph“. In Wahrheit sind die Wohnverhältnisse so trostlos; dass viele Jugendliche ge­zwungen sind; die Zeit im Frteiteh Züzu­­brihgeh, als öb London Rom séi. Dér Bau eines Freizeitzentrums beispielsweise, del- mit MilHötttertaufwand schbrt vbran­­getrieben worden war, wurde von den Sparkommissaren, der Regierung erst vor kurzem eingestellt. Konflikte mit. der Staatsmacht; ob in Uniform odfer Zivil; schienen aber, auch schon deshalb, unausweichlich, We.il sich die meisten Farbigen äüs der Karibik, äus Sehwarzafrika und Asien von. der Polizei .diskriminiert fühlen — und das mit Recht, Junge Farbige, so geht aus dem jüng­sten Heft des ;.Britilh Journal of Cri­minology“ hervor, werden im Süden Londons ungleich härter angefasst als gleichaltrige Weisse. Gegen zwei Drittel aller sriiwarzen Teenager; die als .ver­­dächtise Personen 'festgenommen wer­den, erheben die Behörden sofort An­klage, während bei den Weissen mehr als dié Hälfte ungeschoren bleibt. „Wo ich auch géhte, halten mich die Cops an und Wollen meinen Ausweis sehen“, klagt ein jünger Farbige!- in Brixton, „Wer ein Gesicht Wie ich hat, Wird nicht als gesetzestféü angesehen.“ Verhasst sind in Brixton vor allem die Mitglieder der Special patröl Gi-oup (SPG), die seit 1973 ih dem Stadtteil Streife gehfeh. Ihre harten Gfeiffrtethbden nach dem Motto „Stop and seartíh“ (An­halten und Durchsuchen) halfen zWar, die Kriminalität elfi. Wenig, eitizüdäm­­men, steigerten aber die Verbitterung der jungten Leute nuh Im. Januar bereits hatte der Stadtrat vön Lambeth, der auch Rfixtb» mitver­waltet, Loridöhs Polizei als „Besatzungs­­afihee“ kritisiert, dié ihre MaCht miss­brauche, indem sie Farbige, „vor állem aber Jugendliche“, kriminalisiere. Die Ge­meinde, Sb der weitsichtige Bericht, Wteldte diese Pölizeimasshähmen „viel­leicht nicht überleben können“. Daraus aber zog die Polizeispitze bei scbtiana Yaia ganz offenkundig kerne Konsequenzen. Noch vor Ausbruch der blutigen Kämpfe in dem Kern von Brix­ton, hatten SPG-Beamte 1000 Menschen nngehalten. die gerade auf dér Strasse waren — jeder zehnte der Durchsuchten wurde inhaftiert. Während, Innenminister Whitelaw im­merhin ankündigie. er wolle die sozia­len und wirtschaftlichen Ursachen des Aufruhrs von einer Kommission unter­suchen. laSsen; Sind die Farbigen pessi­mistisch. „Die nächsten.,Unruhen Werden in Bir­mingham und Manchester ausbrechfert“, glaubt der Gemeindevertrete:- Jeff Cnw­­ford, „das reoressive Verhalten der Po­lizei wird die jungten Leute überkochen lassen.“ kurz*,wen Der Vorsitzende des Stáatsrats der DDR, Erich Hoftecker, der Japan auf Einladung der japanischen Regierung einen Besuch abstättette, ist Montag nach. Berlin zUrück­­gekehrt. Während seines Aufenthalts in Japan führte Erich Honecker Gespräche mit Premierminister Zenko Suzuki, bei denen Aspekte der Beziehungen zwischen der DDR und Japan im Vordergrund standen, ' Der amerikanische Landwirtschaftsmini­ster James Block, der zür Zeit mehrere West­europäische Länder bereist, ist aus Paris kommend Ui Bonn eingetroffeh, Der ame­rikanische Minister konferierte mit seinem westdeutschen Kollegen Josef Erti und an­deren Regierungsvertretern. Die Nachrich­tenagentur Reuter berichtet in diesem Zu­sammenhang, dass die USA grosse Unzu­friedenheit über die Beschränkungen äusser­­teii, die die feG-Öehörden dem Handel mit AgrarprodUkten aulerlegten. Vorher hatte James Block Belgien, Grossbritannien und Frankreich besucht. Somig Citing Ling, Ehrenpirasidénün dér Chinesischen Volksrepublik, wurde Sonntag in Peking bestattet. Der letzten Ehrenwache gehörten Mitglieder der chinesischen Par­tei- und Staatsführung an. Vor dem Ge­bäude der Nationalversammlung der Volks­vertreter hatten sich Uber 30 000 Einwohner der chinesischen Hauptstadt versammelt, um von Soong Cliing Lihg Abschied zu neh­men. Seinen Abschluss fand Sonntag in Köln der 32. Parteitag der Freien Demokratischen Partei der BRD, des Koalitionspartners der Sozialdemokraten in der Bonner Regierung. Besonderes Augenmerk galt dabei der Erör­terung aktueller aussen- Und innenpoliti­scher Probleme. Das Gipfeltreffen der Staatschefs der Mit­gliedsländer der Organisation der Afrika­nischen Einheit findet vom 24. bis 27. Juni in Nairobi statt, d. h. um einen Tag später als ursprünglich vorgesehen. Die Zusammen­kunft der Aüssenminister, die derb Gipfel­treffen voraüsgeht, wurde für den 15. bis 21. Juni anberaumt. Abgestürzt ist Sonntag ein algerisches Flugzeug mit sechs Personen án Bord, un­ter denen sieh aücil der algerische Aüsseü­­minister Mohammed Seddek Benyahiä be­fand. Der algerische Aüssenminister wurde verletzt, drei Mitglieder der Besatzung ka­men ums Lében. Der Unfall ereignete sifch einige Kilometer vom Flughafen Bamako (Mali) entfernt infolge ungünstiger Witte­rungsverhältnisse. NEUER WEG / 2. Juni 1981 Rebellion in Bangladesh niedergeschlagen Regierung soll Kontrolle über Chittagong übernommen haben Dacca (Agerpres). — Wie der Rundfunksender Dacca, auf den sich die Nach­richtenagentur Reuter bezieht, meldet, übt die legale Regierung der Volksrepublik Bangladesh die Kontrolle über die Hafenstadt Chittagong aus und die von Gene­ral Manzur Ahmed, dem Befehlshaber der Armee in dieser Stadt, angeführte Rebel­lion wurde niedergeschlagen. Wie ein Regierungssprecher, laut Ra­dio Dacca, erklärte, wurde die Kontrolle über Chittagong durch die Regierungs­truppen kampflos übernommen. Nach der Ermordung des Präsidenten von Bangladesh, Ziaur Rahman, hatten regierungstreue Truppen versucht, durch eine Verteidigungslinie um die Haupt­stadt den Vormarsch der aus Chittagong kommenden Rebellen unter General Ma»­­zur Ahmed aufzuhalten. Der ehemalige Präsident Rahman war bekanntlich Samstag vormittag in Chittagong von be­waffneten Truppen General Manzur Ah­meds ermordet -worden. Der Generál­­stabschef der Armee, H. M. Arshad, hatte General Manzur Ahmed aufgefordert, sich unverzüglich der Regierung zu ergeben. Am Wochenende war über das ganze Land der Ausnahmezustand verhängt wor­den: in Dacca und in anderen wuchtigen Städten herrschte ln der Nacht Ausgeh­verbot. Auf den Strassen Daccas Waren Panzerfahrzeuge aufgezogen, und die Armee kontrollierte die Flughäfen. Be­vor die Rebellion niedergeschlagen wur­de. hatte die Regierung den aufständi­schen Truppen mehrere Ultimaten ge­stellt. In einem Rundfunkappell an die Na­tion unterstrich der interimistische Prä­sident, Abdus Sattar, däss in der Aussen­­poiitik der VR Bangladesh keine Verän­derungen eintreten werden, und fügte hinzu, sämtliche Abkommen und Ver­träge, die sein Land mit anderen Staaten abschloss, würden eingehalteß. BudapesterHeldenplatz wird rekonstruiert Budapest. — Der Heldenplatz —* eines dér Wahrzeichen der Ungarischen Haupt­stadt — Wird gründlich erneuert und Verschönt, Die gesamte Rekonstruktion soll bis Oktober abgeschlossen werden. Die Budapestet nehmen mit grossem Interesse Anteil am Geschehen auf die­sem Platze, der wie kaum ein zweiter ein Stück nationaler Geschichte verkör­pert. Die Neugestaltung wurde notwen­dig, weil das Zierpflastér, das in der Mitte des Platzes etwa 3000 Quadrat­meter bedeckt und noch aus dem Jahre 1938 stammt, weitgehend abgenutzt ist. Neue Platten aus künstlichem Marmor sollen nun auf einer Fläche Vön 11 300 Quadratmetern ausgelegt werden.' Unter dem Platz verlaufende Anlagen werden ausgétáüseht, die Beleuchtung wird ver­bessert. In diese Arbeiten ist auch die Erneuerung der Umgebung eiftbezogeft. Die baulichen Veränderungen an dieser historischen Stätte lassen lift Bewusstsein der Ungarn auch geschichtlich Ereignisse jüngeren Datums wieder lebendig wer­den. Im April und Mai 1919 war dieser Platz Zeuge, wie sich die Arbeiterklasse Ungarns während der ungarischen Räte­republik erhob, um das Schicksal des Landes ín dié eigenen Hände zu pétenen. Am 12. Juni 1948 feierten hier hundert­tausend Werktätige die Vereinigung der beiden Arbeiterparteien Ungarns. Konferenz über Abrüstung Washington (Agerpres).— An der Stan­ford-Universität in Palo Alto (Kalifor­nien) geht zur Zeit eine Konferenz vor sich, deren Thema die Einstellung des Wettrüstens, die Beseitigung der Kriegs­gefahr und die Durchführung der Abrü­stung ist. Teilnehmer sind bekannte Wis­senschaftler der USA. Wolfgang PanoWski, der Direktor des Beschleunigers Von Stanlörd, erklärte auf der Konferenz, das Wettrüsten habe ge­genwärtig einen so bedrohlichen Charak­ an der Stanford-University ter angenommen, dass die Kriegsgefahr von Tag zu Tag zunimmt und immer rea­ler Wird. Der Redner lenkte die Aufmerksamkeit besonders auf die katastrophalen .Auswir­kungen, die ©in Kernkrieg hervorrufen würde. Der amerikanische Wissenschaftler be­tonte zum Abschluss, die Vernunft lege die Schlussfolgerung nahe, dass jeder Versuch eines KernWäffeneinsatZes prak­tisch einem Selbstmord gleichkommt. Bonn: Starker Kursabfall der Westmark Bonn (Agerpres). — Die Vergangene Woche War für die Westmark ungünstig, die auf den westlichen Währiingsmärkten im Vergleich zum Doilarkurs auf den niedrigsten Stand der letzten Vier Jahre absank und auch im Vergleich zu den an­deren westlichen Währungen, einschliess­lich derer der EG-MitgMedsstaaten, schlechter abschnitt. Für den US-Dollar wurden in Frankfurt am Main 2,3470 Westdeutsche Mark gezahlt. Der Nach­richtenagentur Reuter zufolge 1st die ge­schwächte Stellung der Westmark auf den westlichen Währungsmärkten nicht nur eine Auswirkung der durch die Zinsec­­höhutig ih den USA angeregten Börsen­spekulationen. sondern auch eine Folge der Wirtschaft.sschW'iierigkeiten - ún dér BRD. An der Frankfurter Börse wächst die Besorgnis über das steigende Zah­lungsdefizit der Zahlungsbilanz sowie des Staatshaushalts der BRD. Die Lage gilt also umso schwieriger, als die Bundes­bank in der vergangenen Woche direkt an der Frankfurter Börse ©ingriff, um den Kurs der Westmark im Verhältnis zum Dollar zu stützen, ohne jedoch die erwarteten Ergebnisse zu erzielen. Station Nordpol 22 Sowjetische Forschungsstation driftet seit sieben Jahren Die sowjetische Forschungsstation Nord­pol 22 hat seit ihrer Gründung vor sie­ben Jahren 13 500 Kilometer im Nördli­chen Polarmeer zurückgelegt. In dieser Zeit umdriftete sie den Pol der relati­ven Unzugänglichkeit in grossem Bogen und kehrte zu ihrem Ausgangspunkt zu­rück. Nach Angaben von TASS bewegt sie sieh nun auf das Gebiet des geogra­phischen Nordpols zu. Bie ungewöhnlich lange Lebensdauer verdankt die Station ihrem Standort auf einem dreissig Meter dicken Eisberg, der síeli vöm Schelfeis des kanadischen Ark­tisarchipels gelöst hatte. Frühere For­sch üngsstatibnen dieser Art w'äfeh auf gefrorenem MeerWässer äüfgebaüt Wor­den, das lediglich eine Stärke von zwei bis drei Metteln erreichte. Der Station Nordpol 22 prophezeien Wissenschaftler noch einte Lebenszeit von mindestens zwei Jahren, ehe sie von Wind und Strömung in wärmere Nord­­atlantikgewassér getrieben Wird. Bisher haben Tausende Spezialisten aus der Sowjetunion und aus anderen sozia­listischen Ländern auf Nordpol 22 ver­sucht, wissenschaftliche Fragen der Po­largebiete zu klären. Dazu zahlen Phäno­mene des sogenannten Polarwassérs und der „polaren Eisfabrik“. Ausserdem wä­ren sie bemüht, die Biologie des Polar­meeres weiter Zu ergründen. Darüber hin­aus wurden — gestützt auf die Werte von fast 6000 in die Stratosphäre aufge­lassenen R-ádioséhdem — über 25 ÜÖ0 Wetterprognosen übermittelt. Auch aus dér Antarktis \Verden neue wissenschaftliche Erfolge gemeldet. Wis­senschaftlern der Station Wostok ist es gelungen, eine 1000 Meter tifefe Bohrung in das an dieser Steile etwa 4000 Metfer mächtige Eis niedferzübrihgeh Und den. BoHrkefh chemisch und mikrobiologisch zu untersuchen. Darüber hinaus soll die Isotopenzusamménsetzung ermittelt Wer­den. Alle Daten zusammen Verhelfen Fach­leuten dazu, eine sich über Jahrtausende erstreckende Klimäkarte des sechsten Kontinents aufzustellen. Nach gegenwärtigen Kenntnissen nahm die Eisdecke im Gebiet von Wostok jähr­lich um fünf Zentimeter zu. Demzufolge müsste der tausend Meter lange Bohr­kern Auskunft über 20 00Ö Jahre geben. Gelingt es. Wie géplant, bis Zur Eissohle, die auf GebirgsfelSen ruht, dui'chzUboh­­ren, würde man einen einzigartigen Ka­lender erhalten. Aus dem dann 4000 Me­ter langen Bohrkeni konnte man Unter anderem die klimatischen Verhältnisse in Antarktika 80 000 Jahre zurückverfolgen. Die Arbeiten auf der» sechsten Konti­nent wurden während der letzten Monate vom Wetter begünstigt. Die Experten sprechen von einem milden antarktischen Winter. Nach japanischen Berichten lagen die Durchsehnittstemperaturen im Gebiet der Station Showa schon,im Juli mit mi­nus 13,5 Grad Celsius tim 4(# Gtad über dein langjährigen Mittel. Die „WärifiWeile“ hatte überraschend eingesetzt und éihé Eispiste bersten las­set» auf der die beiden Beobachtungsflug­zeuge dieser Basis standen. Eine Maschine wurde später, auf einer Eisscholle trei­bend, von sowjetischen Seeleuten gebor­gen. Der müde Whiter hat Südlich von ShoWa einen gewaltigen Riss im Eis ent­stehen lassen, der eihfeh Kilometer breit und hundert Kilometer lang ist. Die sowjetischen Polarforscher, die sich gegenwärtig auf dem sechsten Kontineht aufhälfen, könnten ferst verspätet ausge­tauscht werden. Acht sowjetische For­schungsschiffe mit 1400 Spezialisten traten zuletzt dié Reise nach Antarktika an. Erfurter Zoo: Asyl für aussterbende Tiere (Fortsetzung von Seite 1) Bedeutung. Die alten Rassen sind oft besonders Widerstandsfähig und habén Eigenschaften, die für die Neuzucht von Hochleistungsrassen von unermesslichem Wert sein Können. Mit der modernen Landwirtschaft ver­schwinden auf allen Kontinenten alte Haustiere, beispielsweise in der DDR das auf drei Nützungsartfen — Milch-, Zug- und Fleischtier — gezüchtete gelbe Höhenrind oder in Afrika die langhorrti­­gen Rinder, die heute erfolgreich mit Zebus gekreuzt werden. Neben dieser Erhaltungszucht hat der Erfurter Zoo als Ausbildungsstätte für Tierärzte aus aller Welt Bedeutung. Mancher arabische und afrikanische Stu­dent hat sein erstes Kamel oder Zebu während seines Studiums ih der DDR in Erfurt geimpft. Regelmässig kommen Stüdéhtéh vom Institut ffir tropische Landwirts haft der Universität Leipzig zur praktischen Aus­bildung in den Erfurter Zoo. Zoodirek­­tor Dr. Altniann ist nebenbei auch Do­zent an der Universität Leipzig, Gastdo­zent an mehreren europäischen Hoch­schulen und Universitäten und hält Vor­lesungen äin Collégé of Agriculture der Universität Addis Abeba. NEUER WEG (Nr. 9960) 2. Juni 1981 Druck: Combinatul Poligrafic „Casa Scinteii“ București

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