Neuer Weg, 1983. július (35. évfolyam, 10606-10632. szám)

1983-07-01 / 10606. szám

Seite 2 Belgrad: UNCTAD-VI kurz vor dem Abschluss Belgrad (Agerpres). — Die Arbeiten der VI. Tagung der Konferenz der Ver­einten Nationen für Handel und Ent­wicklung (UNCTAD) gehen dem Ende zu. Die Beratungen im Rahmen der verschie­denen Verhandlungsgremien haben sich deshalb intensiviert. Trotz der konstruk­tiven Bemühungen der Entwicklungslän­der bestehen bei, der Erzielung von Über­einkommen über wesentliche Probleme weiterhin beachtliche Schwierigkeiten. Nach Beendigung der Verhandlungen fin­det die Tagung durch eine Plenarsitzung ihren Abschluss. England baut Flughafen auf den Falkland-Inseln London (Agerpres). — Der britische Verteidigungsminister Michael Heseltine gab die Errichtung eines strategischen Flughafens auf den Falkland/Malwinen- Inseln bekannt, berichtet die Nach­richtenagentur Reuter. Die Vorbereitun­gen für den Bau des Flughafens sollen Sofort beginnen. Laut offiziellen Ein­schätzungen wird die hauptsächliche Flugpiste in zwei Jahren fertig sein. Die Arbeit wird rund 215 Millionen Pfund Sterling (über 330 Millionen Dollar) ko­sten. Die Ankündigung dieses Vorhabens der Regierung berichtet France Presse, hatte lebhaften Protest seitens der par­lamentarischen Opposition zur Folge, vor allem als bekannt wurde, dass das Per­sonal sowie das Baumaterial über die Südafrikanische Republik transportiert werden. Die Opposition warnte vor den ernsten Auswirkungen, die dieser Be­schluss auf internationaler Ebene, vor allem in den Beziehungen ßrossbritan­­niens zu Lateinamerika haben könnte. Es wird darauf hingewiesen, dass die gegenwärtige britische Politik der Auf­rechterhaltung einer „Militärfestung“ auf dem Archipel das Land rund 500 Millio­nen Pfund Sterling (über 750 Millionen Dollar) im Jahr kostet. Auf den Inseln sind etwa 5Ö00 Mann sowie bedeutende Marine- und Luftwaffeneinheiten statio­niert. Flug des Orbitalkomplexes verläuft programmgemäss Moskau (Agerpres). — Der Raumfahrt­komplex Saljut 7 — Şojus T9 — Kos­mos 1443 mit den Kosmonauten Wladi­mir Ljachow und Alexandr Alexandrow an Bord setzt seinen Flug programm­gemäss fort, informiert die Nachrichten­agentur TASS. Wie das Zentrum für Ko­ordinierung der Raumflüge bekanntgab, begannen die Mitglieder der Besatzung mit den Vorbereitungen für die automa­tische Flugsteuerung und überprüften die Rundfunkverbindungen. Die Anpassung der beiden Kosmonau­ten an die Bedingungen der Schwerelosig­keit verläuft normal und ihr Gesund­heitszustand ist gut. Satelliten messen Kontinentaldrift (Fortsetzung von Seite 1) wegt sich ähnlich wie Nordamerika pro Jahr etwa 15 Zentimeter nordwärts, Eu­ropa dagegen zehn Zentimeter nach Osten und die tektonische Platte des Pa­zifischen Ozeans mit etwa derselben Ge­schwindigkeit nordwestwärts. Bei einer Beobachtungszeit von zehn Jahren könnten Abweichungen von die­sen Werten bis zu fünf Zentimetern mög­lich sein. Obwohl die Messungen sich nur über einen relativ kurzen Zeitraum er­strecken, nimmt man an, dass die Kon­tinentalbewegungen vor Millionen Jahren auch schon in diese Richtungen erfolgten, nur mit geringerer Geschwindigkeit. Von den vorliegenden Messungen er­fassten allerdings nur wenige direkt in­terkontinentale Bewegungen, da bei den grossen Entfernungen mit der bisher ver­fügbaren Methode keine genügende Prä­zision erreicht wurde. Viele Ergebnisse beziehen sich daher auch nur auf kür­zere Entfernungen, beispielsweise auf Zo­pen in den Faltengebirgen, Wo die Kon­tinentalplatten direkt aufeinanderprallen. (Im Himalaja trifft zum Beispiel die in­indische Platte auf Eurasien.) Die Satel­­litenvermessungstechnik soll jedoch wei­ter verbessert werden. Ausland Peking: Austausch von Grussbotschaften Delegation der Akademie „Ştefan Gheorghiu“ bei Hu Yaobang Peking (Agerpres). — Die Delegation der Akademie „Ştefan Gheorghiu“, unter Leitung von Genossen Dumitru Popescu, Mitglied des Politischen Exekutiv­komitees des ZK der RKP, Rektor der Ak ademie, die sich zu einem Besuch in China aufhält, wurde von Genossen Hu Yaobang, Generalsekretär des ZK der Chine­sischen KP, empfangen. Seitens des Genossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kom­munistischen Partei, Präsident der So­zialistischen Republik Rumänien, wurden Genossen Hu Yaobang ein kamerad­schaftlicher Gruss sowie Wünsche für Ge­sundheit, Glück und Erfolg übermittelt und dem chinesischen Volk Wünsche für neue und immer grössere Leistungen beim sozialistischen Aufbau des Landes, für materielles und geistiges Gedeihen. Genosse Hu Yaobang dankte und bat, Genossen Nicolae Ceauşescu die herz­lichsten Wünsche für Gesundheit und Glück sowie vollen Erfolg bei der Ver­wirklichung der grossen Verantwortlich­keiten, die er bei der Führung der Partei und des rumänischen Staates hat, zu über­mitteln. Genosse Hu Yaobang hob hervor, dass er lebhafte und schöne Erinnerungen an seinen kürzlichen Rumänien-Besuch hat, an die Treffen und Gespräche mit Ge­nossen Nicolae Ceauşescu, die für die Ent­wicklung auf höheren Stufen der kom­munistischen Solidarität der RKP und der Chinesischen KP, der vielseitigen Zu­sammenarbeit zwischen der Chinesischen KP und der Sozialistischen Republik Ru­mänien Momente. von grösster Bedeutung waren. Im Verlauf des Gesprächs wurde • die Entschlossenheit der beiden Parteien uhd Staaten zum Ausdruck gebracht, kon­sequent für die Verwirklichung der Vereinbarungen zwischen den Führern der beiden Parteien zu handeln, Übereinkom­men, die die rumänisch-chinesische wirt­schaftliche, technisch-wissenschaftliche und kulturelle Kooperation betreffen und im Interesse des Gedeihens beider Völker, des erfolgreichen Aufbaus des Sozialismus in China und Rumänien, der Sache des Sozialismus und Friedens in der Welt sind. Nach der Unterredung lud der General­sekretär des ZK der Chinesischen KP die Delegation der Akademie „Ştefan Gheor­ghiu“ zu einem Diner ein, an dem sich Wang Zhen, Mitglied des Politbüros des ZK der Chinesischen KP, Rektor der Zen­tralen Parteischule, Mitglieder des ZK der Chinesischen KP, sowie Leitungskader der Zentralen Parteischule in Peking betei­ligten. Im Verlauf des Diners wurden Trinksprüche ausgebracht auf die Ge­sundheit der Genossen Nicolae Ceauşescu und Hu Yaobang, auf die rumänisch-chi­nesische Freundschaft und Solidarität. An dém Treffen sowie an dem Diner beteiligte sich Genosse Angelo Miculescu, Botschafter Rumäniens in Peking. BRD: Grosse Friedensmärsche in Sicht Auch in Australien starten Gegner des Wettrüstens breite Kampagne Bonn (Agerpres). — Die Bewegungen für Frieden, gegen nukleare Aufrüstung in der BRD werden im Herbst die gröss­te Protestaktion gegen die Abäicht der NATO, Mittelstreckenraketen auf dem westdeutschen Territorium aufzustellen, veranstalten. In einer Erklärung des Ko­ordinierungsausschusses dieser Friedens­bewegungen, auf die die Nachrichten­agentur UPI Bezug nimmt, wifd darauf hingewiesen, „die (westdeutsche) Regie­rung müsse verstehen, dass die Mehrheit der Bevölkerung die neuen Nuklear­waffen ablehnt und auf die Politik der Aufrüstung mit atomaren Waffen mit den grössten Widerstandsaktionen in der Ge­schichte der BRD reagieren wird“. Wie die Nachrichtenagentur DPA mel­det, haben die Lokalbehörden in 50 Ort­schaften der Bundesrepublik Deutschland Beschlüsse über das Verbot der Herstel­lung, Lagerung und des Transports von Nuklearwaffen gebilligt. Canberra. — Die Organisation „Das Volk für nukleare Abrüstung“, zu ...der zahlreiche Gruppen von Friedenskämp­fern in Australien gehören, begann eine umfassende Kampagne für die Heranzie­hung von immer breiteren sozialen Schichten zum Kampf gegen das nuklea­re Wettrüsten und für die Auflassung der fremden Militärstützpunkte auf dem Ter­ritorium Australiens. Die Vertreter der Organisation gaben bekannt, dass diese Kampagne sich auf ein ganzes Jahr er­strecken wird. Auf Meetings, bei Demon­strationen und Märschen wollen die Ver­treter der Friedensbewegung Australiens breite Kreise der Bevölkerung zu den Protestaktionen gegen die Eskalation des Wettrüstens aufbieten, gegen die Einfahrt in die australischen Häfen von amerika­nischen Militärschiffen und U-Booten mit nuklearen Waffen an BOrd, gegen die Stationierung von B-52-Bombem auf den Militärstützpunkten in Australien, für die Umwandlung des südlichen Pazifik in eine kernwaffenfreie Zone. In der BRD entstehen in immer mehr Betrieben Friedensinitiativen. Unser Bild zeigt Arbeiter der Krupp-Werke in Essen bei einer Demonstration Dürre in Spanien und in Afrika greift weiter um sich Madrid/Maputo (Agerpres).— Die Dürre in Spanien hat sich auf weitere Gebiete ausgedehnt. Gegenwärtig leiden über 300 000 Menschen in 175 Ortschaften des Landes unter akutem Wassermangel. In 52 Orten musste der Wasserverbrauch rationiert werden. In den zentralen und südlichen Gebie­ten Mosambiks herrscht ebenfalls starke Dürre. Wegen der Trockenheit ist na­hezu die ganze Sommerernte im Süden des Landes vernichtet worden. Wie 1 aus einem offiziellen Bericht hervorgeht, ha­ben die Flüsse im Süden Mosambiks eine äUsserst geringe Wasserführung, zahlrei­che Brunnen sind versiegt.' An den Folgen der Dürre sind, wie das Gesundheitsministerium von Swaziland bekannt gab, in den letzten 12 Monaten mindestens 500 Kinder gestorben. I 35. „Das erstaunte mich nicht: Hatte denn nicht Madame Bentley auch einen? Mr. Bums ist ein äussefst gewissenhafter Mann. Er notierte sich die Tiere, eins nach dem anderen, und schickte mir eine Liste zu. Vor einigen Monaten, als ich in Ihrer Akte blätterte, fiel mir diese Liste, die mir in der Zwischenzeit aus dem Gedächtnis geschwunden war, wie­der in die Hände. Ganz mechanisch ver­glich ich sie mit der Liste der Tiere von Madame. Bentley. Sie waren beide iden­tisch, mit einer Ausnahme: einem Schim­pansen. Einem Schimpansen, den Mr. Bums in seiner Londoner Liste aufgeführt hatte und der in dem kleinen Zoo von Madame Ben-Ley nicht vorkam.“ „Ich glaube, da irren Sie sich“, ant­wortete ich. „Ich kann mich gut erinnern, unter Woonas Tieren einen Schimpansen gesehen zu haben.“ Er schüttelte den Kopf. „Madame Bentley erhielt ihn am Mor­gen ihres Todes als Preis aus einer Lotte­rie des Tierschutzbundes. Irma Gonzales hat mir erklärt, -dass Madame Bentley ganz von ihm hingerissen war; das Tier wurde sehr hübsch in einem Häuschen aus festem Karton präsentiert, aber sie war auch sehr erstaunt: Sie konnte sich nicht erinnern, ein Los für diese Lotterie erworben zu haben. Das ist eine kleine Einzelheit, mit der sich die Polizei dum­merweise nicht befasst hat. Leugnen Sie, Woona diesen teuflischen Schimpansen zugeschickt zu haben?“ rief er plötzlich ganz lebhaft aus und erhob sich aus sei­nem Sitz. Er wirkte so mitleiderregend mit sei­nem hochroten Gesicht und der winzi­gen Gestalt und trotz meiner steigen­den Unruhe konnte .ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Mrs. Norma Jones, Church Street neunzehn“, fuhr er mit derselben Pro­­phétenstimme fort, „Angestellte bei Ani- Requiem für Woona Von Gilbert Tanugi mal World, einem Unternehmen, das sich auf Tiertransporte spezialisiert hat, erin­nert sich genau an Ihren Besuch und hat noch den Lieferschein A neunzéhn-acht­­hundertvierundsiebzig in Händen. Das Tier sollte per Flugzeug zum Flughafen Orly gebracht und dort bei seiner An­kunft von der Firma Allo-Service, ei­ner französischen Expressgütgesellschaft, übernommen werden. Mr. Robert Cour­tier, Fahrer dieser Firma, und zwei Hilfsarbeiter haben die Lieferung zum Boulevard Saint-Germain Nummer zwei­hundertachtundsechzig ausgeführt. “ Ich holte tief Luft. „Was ist daran so geheimnisvoll?“ sagte ich ruhig. „Ich habe den Transport sogar mit einem Scheck bezahlt. Woona liebte Tiere so sehr! Vielleicht hätte sie aber ein Geschenk von mir abgeiehnt. Also sagte ich mir, ich würde ihr diesen Schimpansen in der Form zukommen lassen, die ihn als einen Preis aus der Tierschutz-Tombola erscheinen Hess. Wenn Sie mich hierüber befragt hätten, hätte ich Ihnen die Mühe einer so aus­gedehnten Nachforschung ersparen kön­nen.“ Er blitzte mich, an: „Dieser Schimpanse hat die Gasheizung aufgedreht!“ (Anklagend streckte er mir den Zeigefinger entgegen.) „Und Sie, Mr. Harold Bentley, haben ihn dazu abge­richtet!“ „Ist das nicht ein bisschen komisch, Mr. Lemoine“, meinte ich, „Harold Bent­ley als Tierbändiger!“ „Ich trage nichts vor, was ich nicht auch beweisen kann. Diese Affenart ist von einer bemerkenswerten Intelligenz, und Sie sind als Dompteur nicht minder begabt. Ich habe in London nach drei­monatigen. eifrigen und geduldigen Nach­forschungen Norman Brown vom Circus Romani aufgetrieben. Kennen Sie ihn? Ich habe ihm ein Foto von Ihnen gezeigt, und er vertraute mir ohne Zögern an, Sie seien ein überaus begabter Schüler gewesen und es sei schade, dass Sie sich nicht diesem Beruf zugewandt hätten. Natürlich wusste er nicht, wer Sie in Wirklichkeit sind.“ Ich hatte Mr. Lemoine ganz schön un­terschätzt. Wie er auf die Spur zu Nor­man Brown gekommen sein konnte, grenzte ans Geheimnisvolle. Beim Circus Romani sind mehr als dreihundert Perso­nen beschäftigt, und er reist um die ganze Erde. Brown gehört nicht mal zu den Stars: Er ist ein besserer Stallknecht, der besonders an Affen gewöhnt ist, de­nen er übrigens ein bisschen ähnlich sieht. „Darum haben Sie so grossen Wert darauf gelegt, dass Irma Gonzales Ihnen jede in der Wohnung Ihrer Frau vorge­nommene Änderung bis ins geringste De­tail mitteilte, und darum haben Sie sie derartig gewissenhaft rekonstruiert: da­mit nämlich der Schimpanse glaubt, sich in Ihrer Londoner Wohnung zu befinden, und damit er sich genauso verhält, wie Sie es ihm beigebracht haben! Ich nehme an, dass der Schimpanse auf ein bestimm­tes Signal hin — vielleicht die zwölf Schlä­ge zur Mitternacht von einer Neufchäteler Uhr (in Paris Wie in London dieselbe) — in den Raum ging, wo die Gasheizung in­stalliert war, und dass er dort die Hähne aufdrehte. Daraufhin erhielt er seine Be­lohnung: Bananen oder Kokosmuss. Na­türlich strömte bei Ihnen kein tödliches Gas, sondern irgendein unschädliches Produkt aus. An jenem Abend bei Ma­dame Bentley gab es weder Bananen noch Kokosnüsse, sondern den Tod, der Woona im Schlaf überraschte.“ Seine Stimme war zu einem Murmeln herabgesunken. „Das zum Verbrechen benutzte Instru­ment zerstört sich selber: Ich erkannte daran das Wirken Ihres Geistes, Sie sind immer auf Perfektion bedacht, Mr. Bent­ley. Direkt nach dem Tod Ihrer Frau haben Sie die Einrichtung in alle vier Winde verstreut. Sie haben sie wohltä­tigen Institutionen angeboten, einen Teil haben Sie an die Händler in der Porto­­bello Road verkauft.“ „Ihre Geschichte hält ja kein Wasser, fürchte ich“, warf ich ein. „Haben Sie vergessen, dass Allan Smith die ietzte Botschaft von Woona verfasst hat? Die Experten sind sich einig.“ „Für Sie doch ein Kinderspiel, Mr. Bentley. Sie haben die Schriften von Woona und Allan Smith mit ungeheurer Gewissenhaftigkeit studiert. Und dann haben Sie dies Wunder vollbracht: eine Imitation von Allan Smith’ Handschrift, in der die Schrift Ihrer Gattin gefälscht ist. Eine doppelte und bewundernswert ausgeführte Leistung. Alle Fachleute ha­ben sich davon hereinlegen lassen. Nach einer ersten oberflächlichen Analyse, aus der geschlossen wird, dass der Text von Madame Bentley selber geschrieben wor­den ist, musste dann das Gegengutachten aufzeigen, dass es sich um eine Fälschung handelt. Nachdem man die Schriften aller Erben von Madame Bentley untersucht hatte, war es ein Kinderspiel, in Allan Smith den Schuldigen zu entdecken: Hatte er sich nicht durch zwei oder drei Schleifen beim r und bei ein paar 1 ver­raten, die nur — dafür Waren sie ja an­gefertigt worden — als von seiner • Hand stammend identifiziert werden mussten ? Aber ich möchte wetten, dass ein, Gegen- Gegengutachten die Wahrheit mit einem Schlag ans Licht bringen würde.“ (Fortsetzung folgt) DDR: RKP-Funktionäre auf Erfahrungsaustausch Berlin (Agerpres). — Die unter der Lei­tung von Mihai Marina, Mitglied des ZK der RKP, Erster Sekretär des Kreispartei­komitees Bistritz-Nassod, stehende Delega­tion von Funktionären der RKP wurde von Günter Mittag, Mitglied des Polit­büros, Sekretär des ZK der SED, empfan­gen. Die Delegation besucht die DDR zu einem Erfahrungsaustausch. Es wurde ein Meinungsaustausch über die Anliegen und die Tätigkeit der beiden Parteien bei der Arbeit mit den Massen­­und Gesellschaftsorganisationen vorge­nommen, wobei der gemeinsame Wunsch unterstrichen wurde, den Erfahrungsaus­tausch zwischen der RKP und der SED in verschiedenen Bereichen des sozialisti­schen Aufbáüs im Sinne der Beziehungen der engen Freundschaft und Zusammen­arbeit, der Beschlüsse und Vereinbarun­gen der Genossen Nicolae Ceauşescu und Erich Honecker auszuweiten und zu ver­tiefen. Fünf Entführer des Vaters Julio Iglesias' bestraft Madrid. — Mit langjährigen Freiheits­strafen für die Haupttäter endete in Ma­drid der Prozess um die Entführung des Vaters des spanischen Schlagersängers Julio Iglesias. Er war am 29. Dezember 1981 aus seiner Madrider Klinik von An­gehörigen der baskischen Separatisten­organisation ETA verschleppt und nach 21 Tagen bei der Erstürmung seines Gefäng­nisses durch die Polizei befreit worden. Für seine Freilassung hatten die Täter damals 10 Millionen Dollar verlangt. Die beiden Haupttäter, Juan Gregorio Egus­­quizaga und Jose Luis Gutierrez, wurden wegen Menschenraub zu acht beziehungs­weise sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Drei Männer und eine Frau erhielten we­gen Mittäterschaft Haftstrafen zwischen 18 Monaten und vier Jahren. KUipzasymLt In Warschau fand die Tagung des Sejms der Polnischen VR statt. An den Arbeiten beteiligten sich Wojciech Jaruzelski. Erster Sekretär des ZK der PVAP, Vorsitzender des Ministerrates der Polnischen VR, sowie andere polnische Partei- und Staatsführer. Der Sejm nahm einen Beschluss über die Durchführung der Wirtschaftsreform an und beauftragte die Regierung mit der Vervoll­kommnung der Instrumente zur konsequen­ten Anwendung der Reform. Es wurde auch ein Beschluss über die Weiterentwicklung der Selbstleitung in den Staatsbetrieben ge­billigt. Die Leiter der Delegationen der UdSSR und der USA bei den Verhandlungen über die Begrenzung und Reduzierung der stra­tegischen Rüstungen trafen Mittwoch in Genf zusammen. Die Bundesregierung in Bonn billigte Mittwoch den Entwurf zum Staatshaushalt der BRD für 1984. Beim Kapitel Aufgaben sind '257,75 Milliarden Mark vorgesehen, ein Anstieg von 1,8 Prozent im Vergleich zum gegenwärtigen Finanzjahr. Der Budgetent­wurf wird heute dem Bundestag vorgelegt. Infolge des Streiks der Lokführer im au­stralischen Staat New South Wales, eines der bevölkerungsdichtesten Gebiete des Landes, ist ab Mittwoch der Bahnverkehr lahmgelegt. Die Streikenden widersetzen sich dem Beschluss der Eisenbahnverwal­tung, die Hilfslokführer aus Spargründen zu entlassen.. In La Paz findet der zweite National­­kongfess der Bauern Boliviens statt. Es be­teiligen sich daran 3500 Delegierte aus allen Landesteilen. Zur Debatte stehen Fragen im Zusammenhang mit der aktiveren Be­teiligung der bolivianischen Bauernschaft an den vorgesehenen Reformen sowie am politischen und wirtschaftlichen Leben. In Beirut empfing der Präsident Libanons, Amin Geniayei, Philip Habib. Sonderge­sandter des US-Präsidenten Ronald Reagan für den Nahen Osten, im Zusammenhang mit der Frage des Abzugs der fremden Truppen aus Libanon. An der Begegnung nahmen der libanesische Aussenminister, Elie Salem, und Morris Draper, Habibs Stellvertreter, teil. UNO-Generalsekrctär Javier Perez de Cuellar ist in Berlin eingetroffen, wo er mit dem Aussenminister der DDR, Oskar Fi­scher, über internationale Gegenwartsfra­gen, vor allem über die Notwendigkeit der Einstellung des nuklearen Wettrüstens und die Gefahr, die die NATO-Pläne zur Auf­stellung von neuen Mittelstreckenraketen 'in Westeuropa in sich bergen, konferierte. Mehr als 200 Studenten des Söuler Fremdspracheninstitutes beteiligten sich kürzlich an einer Kundgebung gegen die Diktatur, für Demokratie in Südkorea. Die Polizei schritt ein und nahm Verhaftungen vor. NEUER WEG / 1. Juli 1983 Präsident Israels empfing RKP-Vertreter Unermüdliche Tätigkeit des Staatschefs Rumäniens gewürdigt den Völkern, für die friedliche und ge­rechte Lösung der Lage im Nahen Osten Ausdruck. Der Austausch von Botschaften fand anlässlich des Empfangs des Genossétt Wünsche für Gesundheit und Glück und Ion Coman, .Mitglied des Politischen dem israelischen Volk Wünsche für Frie­den und Wohlergehen übermittelt. Exekutivkomitees, Sekretär des ZK der RKP, durch den Präsidenten des Staates Der Präsident des Staates Israel dankte Israel, Chaim Herzog, statt. und übermittelte Genossen Nicolae Beim Empfang war der Botschafter Ceauşescu einen herzlichen Grus«, die Rumäniens in Tel Aviv, Constantin Va­­besten Wünsche für Gesundheit uhd siliu, anwesend. neue Erfolge in seiner Tätigkeit, dem ru­mänischen Volk wünschte er weitere be­deutende Leistungen beim Aufbau der neuen Gesellschaft. Präsident Chaim Her­zog verlieh seiner Bewunderung für die vom rumänischen Staatschef' unternom­menen konstanten Bemühungen um die Förderung der Sache des Friedens, der Verständigung und Kooperation zwischen Tel Aviv (Agerpres). — Seitens des Genossen Nicolaé Ceauşescu, Präsident der Sozialistischen Republik Rumänien, wurden dem Präsidenten des Staates Is­rael, Chaim Herzog, ein herzlicher Gruss, In Tel Aviv wurde der IX. Kongress der Vereinigten Arbeiterpartei Israels (MAPAM) abgeschlossen. Die Delegierten wählten den Nationalrat der Partei, das höchste Forum der MAPAM zwischen zwei Parteitagen. Bei den Arbeiten des Kongresses war die Rumänische Kommunistische Partei durch Genossen Ion Coman vertreten. k Dauerhafte Lösung für Nahost notwendig Erste gemeinsame Konferenz der UNO und der Arabischen Liga Tunis (Agerpres). — In der Haupt­stadt Tunesiens findet die erste gemein­same Konferenz der UNO und der Arabi­schen Liga statt, deren Hauptthema die Entwicklung der Kooperation zwischen den beiden Organisationen, zwecks Kon­solidierung des Friedens und der Sicher­heit in der Welt ist. Auf der Eröffnungssitzung ergriff der Generalsekretär der UNO, Javier Perez de Cuellar, das Wort und verwies darauf, dass die regionalen Organisationen in den Entwicklungsländern im Kampf für Abrü­stung eine wichtige Rolle spielen können. Die Beibehaltung des gegenwärtigen Stands der Militärausgaben, sagte der Redner, ist unmöglich, ohne dadurch die Wirtschaftsentwicklung der Staaten in Frage zu stellen. Der Rüstungswettlauf und die Wirtschaftliche Rückständigkeit gefährden die Sicherheit und den Wohl­stand der Völker. Um diese Gefahr zu beseitigen, ist es nötig, die auf Rüstun­gen vergeudeten Fonds für die Wirt­schaftsentwicklung zu verwenden, Javier Perez de Cuellar erklärte fer­ner, dass trotz der seit 36 Jahren wäh­renden Bemühungen der UNO, um zu einer gerechten und friedlichen Lesung des palästinensischen Problems und der Lage im Nahen Osten zu gelangen, die Lage in diesem Raum unsicher und pre­kär bleibt. Die Invasion der israelischen Truppen im Libanon, unterstrich der Redner, hat die dringende Notwendigkeit einer globalen, gerechten und dauerhaften Lösung des Konflikts in dieser Zone noch einmal vor Augen geführt. Der UNO-Ge­­neralsekretär äusserte die Meinung, dass die von den Vereinten Nationen unter­nommenen Friedensbemühungen nur in­soweit wirksam sein können, als die in den Konflikt verwickelten Seiten mit der Weltorganisation im Sinne der Charta und der gebilligten Resolutionen kooperieren, informiert die Nachrichtenagentur France Presse. / Stadt der rollenden Häuser Moskau: Mehr als 50 Gebäude haben bisher ihren Standort gewechselt Moskau. — Wenn im Zuge der Rekon­struktion der über Jahrhunderte gewach­senen Stadt bei der notwendigen Verbrei­terung einer Strasse, der Abrundung ei­nes Platzes ein altehrwürdiges Haus im Wege, steht, dann sagt man in Moskau seit Jahrzehnten schon: „Rücken wir’s beiseite.“ Die Technik, die dabei entwik­­kelt wurde, ist weltbekannt, und eigent­lich sollte man meinen, es gäbe dabei nichts Überraschendes mehr. Kürzlich aber wurde eines dieser Ver­schiebemanöver erfolgreich beendet, das wiederum neue Anforderungen stellte, in der Ljusinowskajastrasse, die Teil der grossen Verkehrsader zwischen dem Stadt­kern und dem Flughafen Domodedowo ist, wurde ein nach dem grossen Brand von 1812 erbautes Stadtschlösschen um mehr als 40 Meter vernetzt. „Sorgen machte uns vor allem der zwei­geschossige Anbau, der auf einem alten Gewölbe ruhte, das fast völlig in der Erde veraunken war“, erklärte Nikolai Newski, Chefingenieur des Spezialbaube­triebes. Um es zu erhalten, musste eine tiefe Baugrube ausgehoben werden, auf deren Gründ dann Gleise verlegt wurden. So bewegte man den Bau zusammen mit seinem Originalfundament fort. Beim Hauptgebäude Wandte man dann wieder die schon „traditionelle“ Technologie an. Es wurde vom Fundament getrennt, mit einem stählernen Transportkonsett verste­hen, hydraulisch angehoben und auf Stahlrolien über Schienen zum neuen Fundament gerollt. Mehr als 50 historische Gebäude der Hauptstadt haben bisher ihren Standort gewechselt. So wurde schon in den drei­­ssiger Jahren das Haus des Stadtsowjets in der Gorkistrasse um 14 Meter rück­versetzt. An das Haus warşn bei, diesem Prozess mobile Versorgungsleitungen an­geschlossen worden, und Hauptstädter der älteren Generation schwören Stein und Bein darauf, dass während des Unterneh­mens in der Stadtverwaltung die Arbeit nicht unterbrochen wurde. Sogar Besu­cher habe man in dieser Zeit am gewohn­ten Ort empfangen. Insgesamt 18 Gebäude — in der Mehr­zahl wertvolle Baudenkmäler — werden in den nächsten Jahren in Moskau noch auf Reisen gehen. Schwerpunkt dieser Verschiebearbeiten wird künftig der Kalininprospekt sein, wo gleich sieben Häuser die Magistrale emp­findlich einengen. Ob auch das weltbe­rühmte Restaurant „Praga“ — wie vor­geschlagen — umgesetzt wird, ist aller­dings noch nicht entschieden. Der Riesen­bau an der Ecke Kalininprospekt—Ar bat stört zwar auch etwas den Autoverkehr, doch wo sollte er stehen, wenn nicht hier? Eines der historischen Gebäude, die in den vergangenen Jahren versetzt wurden, isi das 10 000 Tonnen schwere Haus der Gewerkschaftszeitung „Trud“. Das Objekt wanderte vor drei Jahren 33 Meter weit zu seinem neuen Standort in der Moskauer Gorkistrasse i 800000heimliche Einwanderer Italien: Leben am Rande der Gesellschaft in Elend und Not Rom. — Der blinde Passagier, der im Hafen von Ptesaro an der italienischen Adria-Küste an Bord eines Handelsschif­fes aufgegriffen wurde, entpuppte sich als heimlicher Einwanderer aus Afrika. Noch bevor man seine Identität feststellen konnte, um ihn dann in die Heimat zu­rückzubefördern, stürzte er sich ins Meer und ertrank. Ein Schicksal wie dieses ist in Italien allenfalls eine Kurznachricht wert. Denn das Heer derer, die aus den ärmsten Ländern Afrikas und Asiens ille­gal nach Italien kommen, ist inzwischen auf über 800 000 angestiegen. Sie verspre­chen sich hier ein besseres Leben, einen neuen Anfang, eine Chance auf Arbeit und Geld für die Familien zu Hause. Aber fast ausnahmslos werden sie bitter enttäuscht. Ohne Aufenthalts- und Ar­beitserlaubnis, ohne Unterkunft, auf der ständigen Flucht vor der Polizei campie­­ren viele im Freien, ernähren sich von Gelegenheitsarbeit oder Spenden, landen nicht selten im kriminellen Untergrund. Immer prekärer wird die Situation die­ser Menschen durch die wachsende Ar­­beftslosigkteit in Italien sowie durch die angesichts der Krise in den USA und Westeuropa in die Heimat zurückfluten­den italienischen Emigranten — in den letzten sieben Jahren rund 850 000. Auf einem Kongress in Venedig beschäf­tigten sich kürzlich Vertreter verschiede­ner Sozialinstitutionen und Gewerkschaf­ten mit der Lage der illegalen Einwan­derer. Sie seien recht- und schutzlos und können demzufolge bedenkenlos^ ausge­­beutet werden, wurde übereinstimmend konstatiert. Für die dunkelhäutigen Haus­angestellten — schätzungsweise 100 000 — werden extrem niedrige Gehälter, weder Steuern noch Sozialabgaben gezahlt. In Genua sparen die Eigentümer von Han­dels- und Passagierschiffen über 25 Pro­zent des Lohnfonds durch die Komplettie­rung der Besatzung durch „moderne Sklaven“ ein. Auch die in Italien stark verbreitete Klein- und Mittelindustrie be­dient sich dieser superbilligen Arbeits­kräfte, um Lohnkosten zu sparen.

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