Neuer Weg, 1984. március (36. évfolyam, 10813-10839. szám)

1984-03-01 / 10813. szám

Seite 2 EG legt Positionen zu Gegenwartsfragen fest Paris (Agerpres). — Das Aussenmini­­stertreffen der Länder des Gemeinsamen Marktes fand in Paris seinen Abschluss. Im Verlauf der Tagung wurde der Stand­punkt der „Zehn“ zu den wichtigsten in­ternationalen Gegenwartsfragen festgelegt. Die Länder der EG unterstrichen die Notwendigkeit der Aufstellung einer Kraft der Vereinten Nationen im Bereich Beiruts mit Zustimmung aller interessier­ten Seiten und aufgrund eines Mandats des Weltsicherheitsrates und des Abzugs der multinationalen Kraft. In der ver­öffentlichten Erklärung richteten die Mi­nister einen Appell an alle interessierten Seiten zu einem dauerhaften und wirk­samen Abkommen zur Feuereinstellung, berichtet Associated Press. Die „Zehn“ brachten ihre Besorgnis über den Konflikt zwischen Irak und Iran zum Ausdruck und appellierten an den UNO-Generalsekretär, eine „fried­liche, gerechte und dauerhafte Lösung“ zu finden. Der Aussenminister Frankreichs, Claude Cheysson, unterstrich auf einer Pressekonferenz die Unterstützung der EG für die Aktionen, die die „Gruppe von Contadora“ im Hinblick auf den Frieden in Lateinamerika unternimmt. Mit Bezug auf die Ost-West-Beziehun­­gen hob er hervor, dass die Minister die Notwendigkeit „möglichst zahlreicher und häufigerer Kontakte“ mit der UdSSR un­terstrichen haben. Es wurde die Notwen­digkeit vereinbart, den Dialog zu fördern, sowohl durch bilaterale Kontakte als auch durch Bemühungen im Rahmen der wichtigen internationalen Gremien von Stockholm, Wien und Genf. Sowjetisch-jugoslawische Gespräche in Moskau Moskau (Agerpres). — Konstantin Tschernenko, Generalsekretär des ZK der KPdSU, empfing in Moskau Vidoje Jar­­kovic, Stellvertretender Vorsitzender des Präsidiums des ZK des Bundes der Kom­munisten Jugoslawiens, meldet TASS. Es wurde ein Meinungsaustausch über Fra­gen der sowjetisch-jugoslawischen Bezie­hungen sowie über Aspekte der gegenwär­tigen internationalen Lage vorgenommen. Es wurde die Entschlossenheit der UdSSR und der SFRJ unterstrichen, beharrlich für die Festigung des Friedens und der Sicherheit der Völker sowie für die Ver­hütung einer thermonuklearen Katastro­phe zu wirken. Es wurde desgleichen das gemeinsame Bestreben bekundet, die er­­spriessliche Zusammenarbeit zwischen der KPdSU und dem BdKJ, zwischen der UdSSR und der SFR Jugoslawien auf­grund der Unterzeichneten Dokumente und der getroffenen Vereinbarungen auch weiterhin auszubauen und zu vertiefen, berichtet TASS. Hercules-130-Maschine bei Militärübungen abgestürzt Madrid (Agerpres). — Ein Militärflug­zeug „Hercules 130“ von der spanisch­­amerikanischen Basis Zaragoza, die etwa 300 Kilometer nordöstlich von Madrid liegt, ist in der Sierra de Moncayo abge­stürzt. Der Unfall ereignete sich während der gemeinsamen spanisch-amerikanischen Manöver bei schlechtem Wetter. In den letzten Jahren sind in der Sierra de Mon­cayo bei Militärübungen vier Maschinen abgestürzt. Kokainfang in Caracas Caracas (Agerpres). — Die venezolani­sche Polizei beschlagnahmte 132 Kilo Ko­kain, das den Schmugglern auf dem Dro­genschwarzmarkt etwa 60 Millionen Dol­lar eingebracht hätte. Das Rauschgift be­fand sich in einem Sportflugzeug, dessen sieben Insassen verhaftet wurden. Der Fang gelang dank der Zusammenarbeit zwischen den Antidrogenbrigaden Vene­zuelas und Kolumbiens, die vor kurzem übereingekommen sind, die Grenzkon­trolle zu diesem Zweck zu verstärken. ♦ Raser sitzen in dunklen Autos Nicht in dem berüchtigten „roten Flitzer“ sitzen die schnellen Auto­fahrer. Die Raser lieben vielmehr kühle Farben, zum Beispiel blau und grün, oder aber dunkle wie grau und schwarz. Die gemächli­cheren Autofahrer bevorzugen dem­gegenüber eher Fahrzeuge in war­men Farben wie rot und gelb. Dies zeigen Untersuchungen, über die „Psychologie heute“ jetzt berichtete. Hinter dem blauen Blech, so fanden die Wissenschaftler zudem, verber­gen sich eher Fahrer, die sehr lei­stungsmotiviert sind, denen die Zeit stets zu knapp erscheint und die nichts auf die lange Bank schieben können. Die „Trödler“, die mehr auf dem roten Lack stehen, haben eher gegenteilige Eigenschaften. Froschschenkel-Konsum Paris. — Die Franzosen sind so grosse Froschesser, dass die Frösche bald aus ihren Teichen verschwunden sein wer­den. Diese wirklich ernstzunehmende, be­sorgte Äusserung machten jetzt Wissen­schaftler, die sich mit dem Studium und dem Schutz der Amphibien beschäftigen, in einem AFP-GeSpräch. Der Verzehr der gebackenen Froschschenkel, die in französischen Restaurants oft auf dem Speisezettel stehen, habe sich in den letzten zehn Jahren verzehnfacht. Vor allem durch das Angebot von tiefgefro­renen Froschschenkeln sei der Verbrauch stark gestiegen. Einige Unternehmen dachten bereits an eine intensive Frosch­aufzucht in Frankreich mit dem ameri­kanischen Ochsenfrosch, dessen Schen­kel natürlich grössere Portionen abgeben könnten. Ausland Wirtschaftskommission prüfte Ausbau der rumänisch-französischen Beziehungen Paris (Agerpres). — In Paris fanden die Arbeiten der XIII. Tagung der Gemischten rumänisch-französischen Regierungskom­mision für wirtschaftliche, industrielle und technisch-wissenschaftliche Zusam­menarbeit ihren Abschluss. Die rumäni­sche Delegation wurde von Gheorghe Oprea, Erster Stellvertretender Premier­minister der Regierung, Vorsitzender der rumänischen Seite in der gemischten Kommission, und die französische Dele­gation von Edith Cresson, Ministerin für Aussenhandel und Tourismus, Vorsitzende der französischen Seite, geleitet. Im Geiste der auf hoher Ebene getrof­fenen Vereinbarungen und der traditio­nellen Freundschaft zwischen dem rumä­nischen und dem französischen Volk ha­ben die beiden Delegationen die Art und Weise geprüft, in der die Seiten für die Verwirklichung der auf der vorangegan­genen Tagung gefassten Beschlüsse ge­wirkt haben. Desgleichen analysierten sie den gegenwärtigen Stand sowie die Per­spektiven der Entwicklung der rumänisch­französischen Wirtschaftsbeziehungen. Es wurde der Wunsch geäüssert, durch entsprechende Massnahmen den Ausbau der rumänisch-französischen Beziehungen auf Grund des Prinzips des gegenseitigen Vorteils anzuspornen. Zu diesem Zweck haben die Seiten neue Beschlüsse geprüft und angenommen, dazu bestimmt, zur Ausweitung und Diversifizierung der Zu­sammenarbeit in verschiedenen Bereichen sowie zur besseren Auswertung der von den Volkswirtschaften der beiden Länder gebotenen Möglichkeiten zu führen, im Interesse der beiden Völker, ihres ökono­mischen und sozialen Fortschritts. Die vereinbarten Massnahmen wurden ins Protokoll der Tagung aufgenommen, das die Vorsitzenden der beiden Seiten Unterzeichneten. Das Dokument sieht kon­krete Lösungen für das Anwachsen und die Auffächerung der bilateralen Handels­austausche vor sowie für die Erweiterung der wirtschaftlichen, industriellen und technisch-wissenschaftlichen Kooperation in den Bereichen Maschinenbau, Flug­zeugbau, Elektronik, Chemie und in an­deren Sektoren von gemeinsamem Inter­esse, einschliesslich auf Drittmärkten. Anlässlich der Unterzeichnung bekunde­ten die beiden Kommissionsvorsitzenden den gemeinsamen Willen, alles für die Verwirklichung der Bestimmungen des Unterzeichneten Dokuments zu tun, in der Überzeugung, dass dies einen neuen und bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der allgemeinen Beziehungen zwischen Rumä­nien und Frankreich, zur Festigung der Verständigung, der Zusammenarbeit und des Friedens in Europa und in der Welt darstellen wird. Bei der Unterzeichnung waren Dumitru Aninoiu, Botschafter Rumäniens“ in Paris, und Michel Rougagnou, Botschafter Frank­reichs in Bukarest, zugegen. Intensive Kontakte in der Libanon-Frage Gemayel in Damaskus erwartet / Damaskus (Agerpres). — Libanons Prä­sident Amin Gemayel wurde gestern zu einem kurzen Besuch in Damaskus erwar­tet, wo er mit dem syrischen Staatschef Hafez Al-Assad über die Entwicklung der Geschehen in Libanon konferieren wird, berichtet die Nachrichtenagentur QNA. WJe aus derselben Quelle verlautet, hat­ten die Mitglieder der Nationalen Ret­tungsfront Libanons mehrere Kontakte, in deren Verlauf die jüngsten Entwicklungen in der libanesischen Krise erörtert wur­den. Ebenfalls zu Gesprächen mit Präsident Hafez Al-Assad weilt in Damaskus der Generalsekretär der Arabischen Liga, Chadli Klibi. Die Aussprachen beziehen sich auf die Festigung der Aktionseinheit der arabischen Staaten, berichtet UPI mit Bezug auf den syrischen Radiosender. Gespräche Arafats in Amman Amman. Der Vorsitzende des Exeku­tivkomitees der Organisation für die Be­freiung Palästinas (OBP), Yasser Arafat, empfing in Amman eine Delegation del­in Flüchtlingslagern in Jordanien leben­den Palästinenser. Diese brachten ihre Unterstützung für die OBP zum Ausdruck, berichtet die palästinensische Nachrich­tenagentur WAFA. Dieselbe Agentur präzisiert, dass die Massen der Palästinenser in den besetzten Gebieten ihre Unterstützung für die Be­mühungen Yasser Arafats um die Durch­setzung der legitimen palästinensischen nationalen Rechte auf Unabhängigkeit und einen eigenen Staat erneut bekräftigen. Sie betrachten den palästinensisch-jorda­nischen Dialog als eine Bestätigung der Unabhängigkeit der OBP und ihrer Ent­scheidungsfreiheit, präzisiert WAFA. Die Halbinsel Korea braucht Entspannung KVDR verurteilt amerikanisch-südkoreanische Manöver Team Spirit Pjöngjang (Agerpres). — In einem Kommentar der Zeitung „Nodon Sin­­mun“, auf den die Nachrichtenagentur KCNA Bezug nimmt, werden die gemein­samen Militärmanöver der USA und des Söuler Regimes „Team Spirit ’84“ ver­­urteilt und als Aktionen bezeichnet, die die Kriegsgefahr, insbesondere die Ge­fahr eines Nuklearkriegs, erhöhen. Es wird darauf hingewiesen, dass für die Wahrung und Festigung des Friedens auf der Halbinsel Korea spannungsabbauen­de Massnahmen nötig sind. In diesem Kontext wird an den Vorschlag zur Ab-haltung von Dreierverhandlungen erin­nert, an denen die Koreanische VDR, die USA und Südkorea teilnehmen sollen. Das Ziel dieser Gespräche ist der Ab­schluss eines Friedensabkommens zwi­schen der KVDR und den USA, der Ab­zug der US-Truppen aus Südkorea und die Billigung einer Erklärung über Nicht­aggression zwischen Nord und Süd. Diese soll auch einen beträchtlichen Ab­bau der Truppen und Rüstungen sowie die Beseitigung der militärischen Kon­frontation vorsehen, heisst es in der Zei­tung. Verkehrschaos nach starkem Schneefall In Finnland hat es seit 1899 nicht mehr so viel geschneit Madrid (Agerpres). — Die Unmengen Schnee, die in den letzten Tagen im Ge­biet Madrid niedergegangen sind, haben den Luft-, Eisenbahn- und Strassenver­­kehr zur und in der spanischen Haupt­stadt lahmgelegt, berichtet EFE. Im Bahn­hof Chamartin trafen alle Züge mit Ver­spätung ein. Ausserdem kam es auch zu einem Zusammenstoss von zwei Zügen, der aber, daqk der geringen Verkehrsge­schwindigkeit' der Züge keine Opfer for­derte. Auf dem internationalen Flughafen Ba­rajas mussten die Flüge zeitweilig einge­stellt werden. Die übrigen zehn Binnen­flughäfen wurden gesperrt. Schneeräu­­mungsmannschaften wurden eingesetzt, um die Start- und Landebahnen zu reini­gen. New York. — In sozusagen der Hälfte des US-Territoriums toben Schneestürme, die nicht nur den Verkehr, sondern auch die Stromversorgung beeinträchtigt haben. Wie ein Vertreter des amerikanischen Wetterdienstes erklärte, war dies wahr­scheinlich der heftigste Schneesturm des Jahres. Besonders stark schneite es in den Staaten Colorado, Missouri, Illinois, Ohio und New York. Helsinki. — In diesem Winter sind in Finnland ungeheuere Mengen Schnee ge­fallen. Wie die Nachrichtenagentur ADN aus Helsinki berichtet, hat es seit 189.9 nicht mehr so viel geschneit. Seit mehre­ren Wochen stehen vor allem Traktoren im Einsatz, um die Schneedecke von den Strassen zu beseitigen. In einigen Städt­chen haben sich die Schneeräumungsko­sten gegenüber anderen Jahren bereits verdoppelt, was den Bürgermeistern viel Kopfzerbrechen bereitet, da sie ohnehin mit einer Krise der Stadtgelder konfron­tiert sind. Sofia: Pressekonferenz Javier Perez de Cuellars Sofia (Agerpres). — UNO-Generalse­kretär Javier Perez de Cuellar, der dei VR Bulgarien einen Besuch abstattete, unterstrich auf einer Pressekonferenz die Notwendigkeit eines Vertrauensklimas zwischen den Staaten, damit die Fra­gen, mit denen die Menschheit konfron­tiert wird, gelöst werden können. Wie die Nachrichtenagentur BTA berichtet, wies er auf die Bedeutung der möglichst ra­schen Herbeiführung eines Ost-West- Dialogs hin. Er unterstrich die Bemühun­gen um die Schaffung einer nuklearwaf­fenfreien Zone auf dem Bálkan und in anderen Regionen der Welt. In diesem Zusammenhang erinnerte er an die De­marchen der UNO, um die Regelung der Zypern-Frage, die Schaffung der Voraus­setzungen für den Beginn eines neuen Dialogs in dieser Frage. Er befürwortete die Einberufung einer internationalen Konferenz unter UNO-Ägide und mit Beteiligung aller interessierten Seiten zwecks globaler Regelung der Nahost­krise. Lateinamerika unter dem Druck hoher Inflation Ciudad de Mexico (Agerpres). — Im vorigen Jahr sind die Preise in Latein­amerika im Durchschnitt um 130 Prozent erhöht worden, heisst es in einer Studie der UNO-Wirtschaftskommission für La­teinamerika (CEPAL). Obwohl die meisten Länder der Region Anstrengungen unternommen haben, wa­ren die inflationistischen Pressionen von aussen und der Anstieg der Arbeitslosig­keit in der Region beträchtlich. Besagtem Dokument zufolge wurden die höchsten Inflationsraten der Region in Argentinien, Brasilien, Peru, Ekuador und Uruguay verzeichnet. RiifZXWBLt Die Landwirtschaftsminister der EG­­Länder werden am 5. und 6. März ihre Debatten zur Festlegung der Agrarpreise für das Landwirtschaftsjahr 1984—1985 wie­der aufnehmen, wurde zum Abschluss des zweitägigen Ministertreffens in Brüssel be­kanntgegeben. Eine weitere Beratung ist für den 12. und 13. März geplant, um in der umstrittenen Frage bis zum Gipfel der „Zehn“ vom- 19. und 20. März zu einer Übereinkunft zu gelangen. Der westdeutsche Bundeskanzler Helmut Kohl stattete London einen kurzen Besuch ab, wo er mit Premierministerin Margaret Thatcher die Möglichkeiten zur Überwin­dung der Schwierigkeiten prüfte, mit denen sich die Europäische Wirtschaftsgemein­schaft konfrontiert sieht. Das Komitee für Wirtschaftsplanung des Golfrates ist in Riad zusammengetreten. Die Finanz- und Planungsminister der sechs Mitgliedsländer prüfen Wege und Mittel zur Ausweitung der vielseitigen Koopera­tion. Der erste lateinamerikanische Kongress der Sozialistischen Internationale der Frauen hat in Caracas begonnen. Es beteiligen sich Vertreterinnen von 14 lateinamerikanischen und karibischen Ländern sowie Delegierte der sozialistischen und Labour-Parteien aus Westeuropa und Afrika. Sie werden prü­fen, inwieweit die lateinamerikanischen Frauen in das nationale sozial-ökonomische Geschehen integriert sind. Die Arbeiter der Stadt Bari sind in Ge­neralstreik getreten. Die mehr als 40 000 Streikenden fordern bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Der Aussenminister der Türkei, Vahid Halefoglu, wird am 7. März einen offiziel­len Besuch in Teheran antreten, wurde of­fiziell in Ankara bekanntgegeben. Im Mit­telpunkt der Gespräche mit den iranischen offiziellen Persönlichkeiten wird die poli­tische und militärische Lage in der Region bzw. der Krieg zwischen Irak und Iran stehen. Der Besuch gilt auch als Vorbe­reitung des für April geplanten Iran-Be­suchs des Premiers Turgut özal. Indien und Pakistan sind bereit, ihre Dis­kussionen über die Ausarbeitung eines Nichtaggressionspakts und eines Vertrags für Freundschaft und Zusammenarbeit wie­der aufzunehmen, wurde in Delhi bekannt­gegeben, so PTI. Diese Gespräche sollen im April oder Mai stattfinden. Die Einheiten der nationalen Bcfreiungs­­fronl Farabundo Marti in Salvador haben die Stadt El Triumfo, etwa 90 Kilometer östlich der Hauptstadt, unter ihre Kon­trolle gestellt. Ausserdem besetzten sie die Ortschaften Comacaran und Uluazapa im Departement San Miguel, berichtet der Rundfunksender der Aufständischen. \ BRD: Protest gegen Kernwaffen nimmt zu Symposion in Winnipeg: Nukleararsenale müssen vernichtet werden Bonn (Agerpres). — In der Bundesre­publik Deutschland nehmen die Protest­aktionen gegen die Erhöhung des Nukle­arpotentials der NATO immer mehr zu. Nachdem Ende des vergangenen Jahres zwei Nuklearraketen in Mutlangen auf­gestellt worden sind, sollen nun im April die Stationierungsarbeiten für eine wei­tere Pershing-2-Batterie beginnen, heisst es in der Zeitschrift „Der Spiegel“. Im Kreis Rhein-Hunsrück im Bundesland Rheinland-Pfalz soll mit dem Bau einer Startrampe für Cruise-Raketen begonnen werden, von denen laut NATO-Plänen auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland 96 aufgestellt werden sollen: Ottawa. — Der Ministerpräsident der kanadischen Provinz Manitoba, Howard Pawley, rief auf einem Symposion über Friedens- und Abrüstungsfragen in Win­nipeg seine Mitbürger auf, ■ für das Ein­frieren der Nukleararsenale einzutfeten, als ein erster Schritt zur Reduzierung und zur Vernichtung der Nuklearwaffen. „Der Wille der Völker, die die Beseiti­gung der Gefahr eines Atomkriegs for­dern, darf nicht ignoriert werden“, sagte er.\ Lissabon. — In einer in Lissabon ver­öffentlichten Erklärung spricht sich der Verband der Portugiesischen Kommuni­stischen Jugend gegen das Wettrüsten, für Abrüstung, für Sicherheit und Frie­den aus. Im Dokument wird der Protest gegen die Präsenz der amerikanischen Militärstützpunkte auf dem Boden Por­tugals zum Ausdruck gebracht und ge­zeigt, dass diese eine grosse Gefahr für die Sicherheit des Landes darstellen. Die portugiesische Regierung wird aufgefor­dert, den geplanten Bau einer grossen NATO-Radarstation zur Kontrolle der Satelliten und Raketen rückgängig zu machen. Diese Station soll im Süden des Landes entstehen. Gewaltiger Fluss durch Sahara Unterirdisches Meer in Libyen von Satelliten entdeckt worden Unter dem gigantischen Sandmeer der Sahara haben sowjetische Satelliten ein gewaltiges Süsswassermeer entdeckt. Zwi­schen 80 und 400 Meter Tiefe, lagern, so ergab die Auswertung der Satellitenauf­nahmen, mehrere Milliarden Kubikmeter Wasser. Es handelt sich um eine Menge Wasser, wie sie der Nil innerhalb von 200 Jahren stromabwärts befördert. Bei vernünftiger Nutzung könnte — so nimmt man an — dieses Wasser ausreichen, Li­byens Bedarf für fast 400 Jahre zu be­friedigen." Die Satelliten forschen weiter, um die Quelle dieses Wassers zu entdek­­ken. Eine Sachverständigengruppe aus Wissenschaftlern ist gegründet worden, die detaillierte Pläne für d'e Nutzung die­ses Reichtums ausgearbeitet hat. Dieses Projekt sieht vor. das Wasser in den Regionen Sarir. Tazerbo und den süd­lichen Oasen durch Pipelines, die mit dem poetischen arabischen Namen al-Nnhr al- Azim („Gewaltiger Fluss“) bezeichnet werden, nach Norden zu leiten. In zwei Etappen will man das Projekt verwirkli­chen. Die erste Stufe umfasst eine 2000 Kilometer lange -Leitung von Tazerbo über Igadabia bis nach Benghazi und von dort weiter bis Syrte. Auch die zweite Etappe wird 2000 Kilometer lang, sie führt von Igadabia bis Tobruk und von Syrte bis Tripolis. Nach Fertigstellung der ersten Etappe sollen täglich drei Millio­nen Kubikmeter Wasser bis Benghazi gefördert werden. Nach Abschluss des zweiten Abschnitts soll die tägliche Was­serförderung fünf Millionen Kubikmeter erreichen. Für das gesamte Vorhaben ist eine Bauzeit von zehn Jahren veran­schlagt worden. Die Kosten für diesen ausserordentlich umfangreichen Bau sind enorm. Sie be­tragen nach ersten Schätzungen fünf Mil­liarden Dollar. Der „Gewaltige Fluss“ wird der Indu­strialisierung Libyens Impulse verleihen. So sollen drei Betriebe zur Herstellung der Rohre errichtet werden. Die Rohre werden jeweils vier Meter Durchmesser besitzen und aus Stahlbeton bestehen. Dazu werden auch Zementwerke gebaut. Die hohen Kosten ergeben sich auch aus der Absicht, die Rohre unter der Erde zu verlegen, wozu man an den Ein­satz von 4000 Baggern und Hebevorrich­tungen denkt. Für die etwa sieben bis achttausend Arbeiter, die direkt am Pi­pelinebau ‘tätig sind, müssen Unterkünfte und Sozialeinrichtungen gebaut werden. Doch die beträchtlichen Aufwendungen lohnen sich gewiss. Einmal kann so die Wasserversorgung der dichter bevölker­ten Küstenregionen und, der Industrie stabilisiert werden. Wichtiger aber noch ist das Projekt für die Landwirtschaft Libyens, eines Landes, dessen Fläche zu mehr als 93 Prozent von Wüste und Öd­land bedeckt ist und wo es nur geringe Niederschläge gibt. Es wird erwartet, -dass man mit Hilfe der Pipeline 185 000 Hektar Land det Wüste abringen und bewässern kann. So sollen 37 000 kleine Plantagen von je fünf Hektar eingerichtet werden. Das unter­irdische Meer gestattet es, eine Million Schafe und 250 000 Rinder jährlich mehr aufzuziehen. Am Ende will man eine Ernte von jährlich 750 000 Tonnen Wei­zen erzielen. Da der Eigenbedarf Libyens bei 600 000 Tonnen liegt und sich auch in Zukunft kaum verändern dürfte, könn­ten dann 150 000 Tonnen Weizen expor­tiert werden. Artesischer Brunnen in der Sahara: Das Wasser gelangt aus vielen hundert Meter Tiefe an die Oberfläche Pinguine haben imn (Fortsetzung von Seite 1) man im Gefieder von drei. Vögeln je einen Tiefenmesser und liess sie wieder frei. Die anderen drei benutzte man, um Untersuchungen zum Energieverbrauch anzustellen. Nach vier bis acht Tagen .ka­­men die Tiere wieder an Land, wurden erneut eingefangen und die Tiefenmesser­daten konnten nun ausgewertet werden. Im Durchschnitt stellte sich heraus, dass din Pinguine 144mal am Tag ge­taucht waren, doch zeigten sich hierbei grosse individuelle Unterschiede zwischen den einzelnen Tieren : So brachte es Pin­guin Nr. 1 auf durchschnittlich 304 ier kalte Füsse Tauchgänge am Tag. Pinguin Nr. 3 aber tauchte nur 111 mal täglich in die Tiefe. Der grösste Teil der Tauchgänge führte nur in eine Tiefe Von 35 m, doch in der Hälfte der Fälle tauchten die Tiere tie­fer als 50 m hinab — und das bedeutet für die Vögel eine, enorme Anstrengung. Den absoluten Rekord jedoch stellten Pinguin Nr.. 2 und Nr. 3 auf, die je ein­mal zwischen 240 und 290 Meter tief tauchten. Die Jagd auf die Tintenfische muss für die Tiere eigentlich recht enttäuschend sein : Nur etwa jeder zehnte Tauchgang führt mit dem Fang eines Tintenfisches zum Erfolg. ra Der §€u Klux Klan ist wieder los Die gefürchtete Geheimorganisation der Weissen im Süden der USA erstarkt wieder (1) zeitmagazin Hamburg Die gefürchtete Geheimorganisation der Weissen im Süden der USA jagte Schwarze, Juden, Katholiken, Kommuni­sten. Das war vor 50 Jahren. Dann wurde es ruhiger. Jetzt lebt der Spuk von neuem auf. Die Menschenrechts-Kommission des Weltkirchenrats warnt eindringlich vor dem wiedererstarkten brutalen Rassismus des Klan. Selbst in US-Kasemen in der Bundesrepublik Deutschland soll der Klan schon „Gottesdienste“ abhalten. Tom Robb aus Arkansas, Feldkaplan der „Ritter des Ku Klux Klan“, reckte die ledergebundene Bibel zum Himmel. „Der Herr“, weissagte der. Gottesmann, „wird die Fundamente dieser Nation wie­derbegründen, und er wird Ordnung schaffen, aut dass weisses Christentum herrsche und westliche Zivilisation auf immerdar.“ És war eine kleine Gemeinde, die den Worten des Predigers folgte, knapp fünfzig entschlossen dreinschauende Männer, vier Figuren in schwarzen Uni­formen und schwarzen Vollvisierhelmen bildeten die Leibgarde. Robb und seine Leute veranstalteten die Vorstellung für die Medien, die mit Videokameras und Tonbandgeräten die Gruppe umkreisten, als wären sie gleich neben dem Capitol ln Washington auf Be­sucher aus einer anderen Welt gestossen. Sie seien in die Hauptstadt gekommen, sagte Robb, um gegen die Überfremdung der Nation zu protestieren, gegen die Be­reitschaft der Regierung, allen Menschen mit gelber, brauner, schwarzer, roter oder olivfarbener Haut die weissen Bürger­rechte zu schenken. „White Power!“ schrie Robb, Stossgebet und Schlachtruf zugleich. „White Power! White Power'“ fiel der Chor des Klan ein. Wie sie dort im Senate Park skandier­ten — eine Handvoll Männer, denen die Polizei geraten hatte, die weissen Roben in den Einkaufsfcüten zu lassen —, waren sie nicht einmal ein fahler Abglanz des geheimen Ordens, der einst im weissen Inquisitions-Kostüm die kaum aus der Sklaverei entlassenen Schwarzen in Angst und Schrecken versetzte, der mordete und brandschatzte, auf nächtlichen Feldzügen teerte und federte, der jedes „Negerlieb­chen“ aufstöberte, weil er die „Blume weisser Weiblichkeit“ zu verteidigen ge­lobt hatte. An diesem Tag in Washington musste das „Unsichtbare Reich“, in dem „Gro­sser Drache“, „Erlauchter Zyklop“ und über allen der „Kaiserliche Reichshexen­meister“ herrscht, von Hunderten von Po­lizisten geschützt werden: Durch die Stra­ssen von Washington zogen Tausende Ge­gendemonstranten, die gern einen der weissen Kapuzenmänner in die Hände be­kommen hätten. Es war ein trauriger Tag in der Geschichte des Klan. Am 8. August 1925 waren 40 000 weiss­verhüllte Gestalten in tiefgestaffelten Ko­lonnen die Pennsylvania Avenue hinun­termarschiert. Damals war der Klan eine Massenbewegung. Vier oder fünf Millio­nen Mitglieder tyrannisierten den Süden der Vereinigten Staaten, jagten Schwarze, Juden, Kommunisten und Katholiken, lynchten, peitschten zu Tode, verbrannten Opfer lebendigen Leibes. Die Kandidaten des Klan bekleideten die wichtigsten Po­sten der lokalen Verwaltungen. Nur langsam zerbrach die Terrorherr­schaft und die Grenzen des unsichtbaren Reiches wurden erschüttert. Neue Gesetze untersagten den weissen Rittern, ihr Ge­sicht zu verhüllen, mitunter fanden sich Richter, die nicht gekauft oder einge­schüchtert waren und die Mörder verur­teilten. Intrigen von Drachen und Zyklo­pen schwächten den Bund. 1944 hatte das „Unsichtbare Reich“ 685 000 Dollar Schul­den bei der Steuerbehörde angesammelt. In den Kleinstädten des Südens wan­delte sich der Klan. Aus den Massenauf­märschen wurden kleine Treffen, bei denen die Männer Bier tranken und grobe Sprüche im Mund führten. Aus ihren ma­kabren Mitternachtszeremonien wurden Familienausflüge, zu denen Kinder mitge­nommen wurden und Frauen die Pick­nickkörbe packten. Ein Netz aus Kamera - derie und Familienfreundschaften ent­stand, in dem sich die armen Weissen des Südens fingen. Bis vor zwei, drei Jahren waren das nichts als Rückzugsgefechte — Aufbegehren einer kleinen Gruppe, die fürchtete, von der Zeit überrollt zu wer­den. „Immer, wenn es wirtschaftliche und soziale Spannungen gibt, beginnt auch der Klan zu wachsen“, sagt Anne Braden, eine Bürgerrechtskämpferin aus dem Süden, „Er war niemals wirklich ver­schwunden. Und er wird auch immer wie­der auferstehen, solange die Ideologie, die ihn nährt, nicht besiegt ist.“ An den abgelegenen Landgemeinden der Südstaaten ist die Zeit oft spurlos vorbei­gegangen. Bigotte, selbstgerechte Honora­tioren, bullige Sheriffs, trostlose Elendsbe­zirke. Zwischen den Baracken und Bret­terbuden haben die Yankees aus dem Nor­den den Bürgerkrieg nie wirklich gewon­nen. Mühsam bahnten sich ihre Reformen einen Weg ins öffentliche Leben — die Herzen der Menschen erreichten sie kaum. Seit den Nächten, in denen sich die ersten Geisterreiter des Klan, Veteranen der Konföderierten Armee, in die Sättel schwangen, blockieren Übérheblichkéit'; Unwissenheit und der unbarmherzige So­zialdarwinismus der Gesellschaft den Weg für die Aufklärung ... Mit Ronald Reagan erschien für kurze Zeit Hoffnung am Horizont. „Sein Wahl­programm sieht aus. als hätte es der Klan geschrieben“, hatte Bill Wilkenson geju­­belt, „Kaiserlicher Hexenmeister“ des „Unsichtbaren Reiches des Ku Klux Klan“. In der Nacht, bevor Jimmy Carter in Tuscumbia, Alabama, seinen Wahl­kampf antrat, verbrannte der „Grosse He­xenmeister“ Don Black ein traditionelles Klan-Kreuz und verkündete vor 400 An­hängern: „Er hat die weisse Rasse , im Stich“ gelassen. Er. ein Sohn des Südens, hat uns verraten. Seht nicht tatenlos zu!“ Seitdem flammen wieder häufiger die Klan-Kreuze auf. Mit der Depression der letzten Jahre floriert auch wieder die Suche nach Schuldigen. „Wir haben es satt, die Schwarzen zu unterstützen, wäh­rend die sich wie die Ratten vermehren“, predig^ Bill Riccio, der „Zyklop“ von Decatur, Alabama, seinen Kapuzenmän­nern. Die Grenzen zwischen Klan und nazistischen Gruppen sind fliessend. Gemeinsam ist ihnen das auf Hasserzeugung abgerichtete Gruppenritual. Ein Statistiker vom FBI: „Bei Vorfällen, in die der Klan verwickelt war, verzeichnen wir seit zwei Jahren eine Zunahme von 450 Prozent.“ NEUER WEG / 1. März 1934

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