Oedenburger Zeitung, 1873. Mai (Jahrgang 6, nr. 41-53)

1873-05-02 / nr. 41

« IX Beilage zu Nr. 41 der­ ‚Dedenbueger Nachrichten". 2 .­·bei«Jf Spitzer,Praterstrasse Nr­.45,in Pest bei der Ys Pestchant H«Truppen-Dislocation.Am 30.April «78"Uhr Morgentsixnarschirten hier Uhlanen durch,welche i­n den oberen Theil des Comitats dislocirt wurden. L«Südbahn.Der Abend-Postzug der Südbahn »«««wird vom 1.Mai an nicht mehr um 9 Uhr 70 Minu­­te­nAbends,s011 denn für die über Neustadt hinaus Rei­­senden um 9 Uhrb0 Minuten als Eilzug und für die bis Neustadt fahrenden schon um 9 Uhr Abends von .. .abgehen. In Neustadt vereinigen sich Diese beiden ‚Züge. y SS * Zugverspätung. Der Zug Nr. 311 der gewöhnlich Früh um 5 Uhr 45 Minuten hier eintref­­­­fen soll, kam Mittwoch 30. April erst um 8 Uhr Morgens ‘ und hatte somit eine Verspätung von 2­ Stunden ‚15 Minuten. Neue Fahrordnung.Der Stationschef der "­hiesigen Bahnstation theilt uns mit,daß am 1.Mai 1.J1 mit den Zügen Nr.315 und 316 eine Rende­­­rung eintritt,und verweisen wir diesbezüglich auf die zweite Fahrordnung im Blatte. « VNeue Eisenbahn-Concession.Aus «-Wien wird uns mitgetheilt:Der öftere Minister des I­nnern hat auf Grund der erhaltenen Allerhöchsten Er­­­­mächtig­ung und im Einvernehmen mit den betheiligten san­deren kk.Ministerien dem Wiener Bankvereine und ens Herren Gustav Schoeller und August Skene auf stand der Allerhöchsten Concessionsurkunde vom 10. «""September 1872,R.-G.-B.Nr.138,und vom 23.­­August 1869,R.-G.-V.Nr.160,die Bewilligung zur Errichtung einer Actiengesellschaft zum Baue und Be­­­triebe einer Locomotiveisenbahn und zwar:a)von Wien F überanexsdorf nach­ Pottendorf und an diensten »reichlsch-ungarische Grenze gegen Oden· b­ urgund b)von der Station Wieners Neustadtwerk. «L"2.;fk.priv.Südbahngesellschaft über Ebenfurt,Pottendorf .»ud Unter-Waltersdorf,zum Anschlusse an die Wien- J Izu-Szönyer Linie der priv.österreichischen Staatseii­senbahngesellschaft ir­ der Station Grammats Neusiedle­r eventuell mit einer Zweigbahn in der Richtung gegen Iknenfeld unter der Firma»Wien-Pottendorf-Wr.-Neu­­«»städter Bahn«mit dem Sitz ein Wien ertheilt und des­sen Statuten genehmigt.­­ Beim Preßburger Wettrennen, wel­che am 24. April stattfand, gewann den Damenpfeis Graf Szapary mit der „Andorra;5* „Drache* Mar DZweiter. «Im Handicap war. Kapitain Blues „Otto” Erster; „Professor” Zweiter. In den Trialstates war : „Zotaltateur Sieger ;: „Camora“ folgte ihm sehr­ gut. “ Im Steeptec­ale siegte „Anarkfali; * nach ihm erreichte ı »Gece* das Ziel. „DVerbena“ ist mit Graf Szapary­­ ;T««ntiedergebrochen. ' j, üns, Papa, Eisenstadt, Zala-Egerfeg, ferner in Wien! Blid zu werfen. && ist nur der NRührigkeit unseres Han­­delsstandes zuzuschreiben, wenn tepp D dieser imgünstigen Communicationd » Berhältnisse unsere directen Bezüge aus den reichen asiatischen Productfond-Gebieten den­­­ no zunehmen, so daß Triest für mehrere von dort for­mende wichtige Artikel (unter Anderem Häute) si nach und nach zu einem Hauptstapelplage erhebt. Belämen­­ wir erst die lange verschobenen neuen und kürzeren Ei­­senbahnlinien, so würde unser Handel ohne Zweifel ei­­nen bedeutenden und nachhaltigen Aufschwung nehmen und sähe ft endlich auch von der nachtheiligen und in jeder Beziehung bedauerlichen Abhängigkeit befreit, welche ihn gegenwärtig auf einer der wichtigsten Routen dem Bet­rieben der­ italienischen Regierung preisgibt. Nicht zu­frieden damit, unserem Zranfitverfehre eine Steuer von 1 $tanc 20 Gentimes per Frachtbrief, die in manchen Fällen verdoppelt wird, aufzulegen, hält dieselbe nun schon ein volles Jahr unter dem Vorwande der in Oesterreich- Ungarn vorkommenden Falle von Viehseuche die Lan­­deegrenze gesperrt und hat damit ein Mittel in der Hand, gewisse Handelszweige von Triest ab und ihren eigenen Seehäfen zuzulenken. 8 erscheint beinahe un« glaublich, dob ein solcher Zustand der Dinge (ein würe­diger Gegenstück zu der famosen Spiritusbesteuerungsd« Frage) und auf die Länge Duldung finden soll; das wirksamste Abhilfsmittel wäre aber jedenfalls der Bau einer Eisenbahn, welche Triest mit den eigenen österreic­hischen Provinzen in die nächste, zweckmäßigste und directeste Verbindung­ Septe. Vermischte Nachrichten. I­nconsequenzen Ein Pariser Blatt .­schreibt:Man findet häufig in Gerichtsverhandlungss­ys?Berichten die Bemerkung1 Nach der Verlesung des Uri­­­ theils,das auf die Todesstrafe lautet,unterzeichnen die Geschwornen eine Petition,um dann a den recurs des­­·Verurtheilten bei dem Justizminister zu unterstützen. ’"«Das Lesen dieser stereotypen Phrase fordert unwillkürt­lich zu dem Dilemma auf:Wen die Geschwornen sin­­den, das der Fall des Verurtheilten Milderungsumstände enthält, warum haben sie davon nicht in ihrem Verdict gesprochen? Und nicht es seine Milderungsgründe, warum unterstügen sie ein Gnadengefuch? Ein Duellant une­rer Bekanntschaft gibt uns die originelle Erklärung dies­­er Bizarrerier „Ich Schlage mich gegen meinen Tod«­­feind,“ fügt er, „und­ ich ihre mein Möglichstes, um ihn zu vernichten. Nach drei Minuten langem­­ Sampfe habe ihr das Glüh, ihn zu durchbohren. Er fallt und gibt kein Lebenszeichen mehr. Was thue ich dann? Ich mache mit meinem Saftuche Compressen, ft­lle das Blut, suche den­­ Verwundeten wieder zum Leben zu bringen, lege ihn in den Wagen und transportire ihn mit der zärt« ’ köpften Sorgfalt in die nächste Diftein. Die Geschmwor­­nen, welche das Gnadengesuch unterzeichnen, sind große müthige Duellanten, welche ihren Dann heilen wollen, nachdem sie ihn todt auf den Boden hingestrebt haben.“ .. * Zriefter Handel. Man schreibt und aus­briest, Obichon die seinerzeit mit vielem Wortgepränge und Leben gerufene Venetiantische Handelsgesellschaft im eben verflossenen Betriebsjahre seinen Nußen abgewor­­fen hat, ein ‚Schicsal, das sie mit unserer Istrianer Schifffahrt - Gesellshaft theilt, so ist body der Verkehr Italiens mit Ostindien, China und Japan in fortwähe­render Zunahme begriffen. Im verflossenen Sabre liefen 9­­18 italienische Schiffe mit 13,776 Tonnen (dars unter 16 Dampfer) in Bombay ein und 17 mit 12,992­­ Tonnen von dort aus. Nun besigt allerdings auch Triest eine monatliche Dampfschifffahrt- Verbindung mit Bom­­bay, dieselbe entspricht, aber dem Zweckk nur theilweise und wirde für unsern Handel erst dann die vollen Berichte bringen, wenn damit eine wöchentliche Verbin­­dung mit Port-Said Hand in Hand ginge. Venedig ist im Dieser Beziehung entschieden bevorzugt . Doch haben mir erst im ben­legten Teen Gelegenheit gehabt, zu fs zur Weltausstellung be u direct von D Venedig (mit Supan ein GeneraleGontulat befigt, während man 68 nicht der Mühe werth fand, in Triest eine­­ japanes fie Konsular-Vertretung zu errichten) über ‚Nabresina nach Wien reisten, ohne auf unsere Hafenstadt einen eben, dab ein Theil der japanesischen Notabilitäten, die TG 3­7 > Kunst und Literatur,­ ­ der Schuster in den Brunnen. Aus demselben durch »Das Gespenst“ von Szigeti, welched_am Dienstag aufgeführt­ wurde, machte ein volles Haus, in dem schon der Titel vielversprechend ist. Miska (Hr. Szombathelyi) der mädchenschöne Schusterlehrling liebt Elisabeth (Frl. Nikö), die Tochter seines Meisters Sass (Hr. Gaäl).­ Der Müller Kallösy (Hr. Mätray) verlangt die Hand Elisabeth’s, aber der Alte bedeutet ihm, die Ehe jei wie ein Vorshub, bei­ dem die Sohle am Oberleder nur dann festhalte, wenn sie festgenäht ist, das Zusammen-­kleistern jet unnüß. Der Müller darüber erbost, kündigt ihm das Darlehen, welches dieser sogleich bezahlt, aber er läugnet später das Geld erhalten zu haben und läßt des Schusters Haus lizitiren. Darüber trostlos springt Miska herausgezogen wird er dem Leben wiedergewonnen. Das Volk hält ihn für todt. Auf Zureden des Guts« deren erscheint er dem Müller als Gespenst. Dieser ges­­teht in seiner Angst alles ein, der Seuffer bekommt alles zurück und Miska heirathet Elisabeth. — Miska war trefflich gegeben, nur möchten wir ihm am’8 Herz legen, nicht à la Rother in ernsten Scenen Handwurf z­u spielen; troßdem gefiel sein Spiel ungemein und ei­nomische Figur erweckte eine frenetische Heiterkeit, wofür ihm reicher Applaus zu Theil wurde. Hr. Matrai war seiner Rolle vollkommen gerecht, besonders die Ges­­penstirene ist als gelungen zu erwähnen. Frl. Nikös Darstellungsweise entfaltete si, wie immer sehr schön. Frau Szirmay als Schusterin war trefflich. Hr. Gaäl spielte mit­ Verständniß, aber ohne Verve. Zwei Kleinigkeiten füllten den Mittwoch-Abend aus, „Sine wie die Andere“ aus dem Französischen bei Narray und „Ohrenwort“ von Szigethy, zwei Zuftspiele, die das Publikum in ein­e recht heitere Laune verlegten. Im ersteren debütirten Frau Aradi (Szilvia) und Stef. Maär (Tschernikoff) mit bestem Erfolg. Im zweiten sind besonders zu erwähnen Hr. Aradi (Nikolaus), Hr. Arvay (Julius) und Frau Jakob (Rosa). Das zart ge­fühlvolle Spiel und die treffliche Mimik fanden beim Publikum die größte Anerkennung, die sich im donnern­­dem Applaus befundete. Ausweis. (Oedenburger Credit - Bank.) Stand der am 30. April 1873 im Umlaufe befindlichen Garjenscheine, fl. 704,200 öft. Währ. Breitungarische Escompte- und Kreditbank in Preßburg. Stand der Geldeinlagen : fl. 1.019.658 mit Ende April. Preßburg, 30. April 1878. Der Verwaltungsrath:­­ Ausweis über den Stand der Geldeinlagen zur Verzinsung. Eafla-Scheine. Ausgegeben dig Ende April 1873 . . fl. 702.800 Eingelöst Hi Ende April 1873. . . „331.300 im Umlauf . .. .371.500 Brief-Einlagen, Eingelegt bis Ende April 1873. . .. fl.1.084.733 Eingelöst bis Ende April 1873. . . „ 436.575 im Umlauf. „ 648.158 Eingesendet. Der Gefertigte erlaubt sie dem verehrten P. T. Publitum anzuzeigen, dab­er das %o­ttreiche Cafe im ‚Cavallarischen Hause Fäufiih am fi gebracht, mit zeitgemäßen Comfort renovirt hat, und für die Verab­­folgung guter Getränke stets bemüht sein wird. Gleichzeitig gibt er bekannt, daßs in seinem Cafe die Kleine Taffe Caffee mit ‚Zehn Kreuzer“ ver­abfolgt wird. Achtungsvoll Anton Führer, Cafetier. Correspondenz. der Redaktion. Hein H..8 hier. Wir bedauern den Irrthum der in unserer Abwesenheit hinsichtlich Ihres uns so hohwillkommenen euilletons vorgefallen. Herrn „Pilippica" (Philippica?!): Sobald Sie und Ihren wahren Namen mittheilen, werden wir Ihr „Eingesendet,“ die „Allgemeine Bank" betreffend, aufe nehmen. S. Miener Börse, am 30. April 1873. Die gestrige Börse eröffnete in der schlechtesten Stimmung. Die zahlreich vorkommenden Insolvenzen und Ep­ecutionen tru­­gen nicht dazu bei die völlige Muthlosigkeit zu 43 Seft die dur­che ‚niedrigen Course veranlaßten Dedungsläufe der GEontremine vermochten nicht eine festere Haltung hervorzurufen. Er­st als bessere Notizungen von den deutschen lägen gemeltet wurden,­­ gelangte die Börse wieder zu einiger eltigkeit, doc blieben die Em­is-Abschwächungen auf allen Gebieten bedeutende. Kredit-Actien fegten zu 325.50 ein, verloren dann bi 322, um zu 32425 zu fliegen. Anglo gaben von 285 bis 280.50 ab. Offiziell nollren sie 283.25. Ebenfalls matter waren Union erst 244, dann 245.50 und­­ zulegt 242.50, Gires und Waffenverein reagixten bis 668 nach 676. Bankverein waren wenig be­wegt, zwischen 359 und 357; ebenso Nationalbanke Actien zu 944 und 943, « Von den übrigen Baukapieren schwächten sich sösndelss bank-Actienbi8283»um zu 285.50 zu schließen-'Maklerbank ging­ abi3224.åo zurück,erhalten stchs jedoch wie derbiseLC Walfisch-österreichische Bank-Aktien verzehrten zulp2 und 163,Oesterreichische allemeine Bank zwischen söt und­ ZEIT Zu Ende mittagshörse blieb em Hypothelatiksentm 197.50,Industrie-und BovermdituH Länderbankxnkseteik. 169.60,Oesterreichische Bankgesellschaft 238,Wechnerbant­sciim 264,Vereinsbank182,BöhfeniCrediti Actieniasi Mal-Cum 260-—. ..­ ; an Indnstkies Werthen büßten UnionöBangeestast­. Actiencircator Leinheit II Allgemeinesaugzeitscharp Aktien verloren5si.bei258.50,Wiener BaugesellIasts. bei300.50,Bauvereines Actien2f1.heiss.Esschlossemsw netberget34i,Wechsle­ da gesellschaftsschm Beamten-Baub«nt 67,Brigittenauer132,Ei­sbahn-Baugesellschaft76. In EisenbahnsActienswxude wenig umxfet SchJxELttF J«­a waren StaatsbahnsActienzusss,Lomtvc Ludwigzu223,Frayssofessbahnzu 22t­4, Theißbahn zu 234.60. ; Die heutige Börse verfehlte viel freundlicher; zum­ Schluß­ trat jedoch wieder Ermattung ein. «.... .Credit-Actien wurden zu 324.751 und 325.so"gehandelt und blieben 326i25.Auch Anglos erreichten eimkkeide Ert­ bung 286.75. Mnion waren Pant besser zu 244.50, zum Schluß 343.50. Hypothekar­enten hielten si zu­ 205.50, Wal­­lerbant bei 232, Handelßhant zu 287. An der Mittagbörse not terte man: Vereinsbant 183.50, Börsenbant 202, Wecslerbant 265.50, Länverbanten 172. Von Industrie- Unternehmungen wurden Bauverein zu 102.50, Brigittenauer zu 134.25, Allgemeine Baubank zu 263.50, Union-Baugesellschaft zu 149, Wiener Baugesellschaft zu 307.50 umgelegt. Unter Bahn-Actien blieben: Bergbahn 190, Staatsbahn 336.50, Lombarden 191.50, Elisabeth 242.75, Theisbahn 234, Carl-Ludwig-Actien 224. . «zu"·190, Besser waren zur Schluß&anzie der Wiener, Börse vom+1.­Mak um 2 Uhr 40 MinutenkCreditiAktiotisZssiåzsgngloks Bank2853-4—Unionbank24s—VereinsmelWIXFJ —Wechslerbank264—HypoxhelgraRFmenbankLMg Handelsbonk284s­.—Mauekvank2gss-s« HAVEqu «­­garianbank———FrancoHungarian-Bank———4x Ungarische Bodenetxditbmiks110.«-«——«MgemeinePLEASE-Ge­­sellschaft-—-—iWie­ner-Baugesellschafts-ts.-s——Txam-Ic's« way3547.——Depositenbank163«-«eFrancoerst1M«K«H -Oesterr-Atg.302-.—.Wgchf19x—--.Bazxxizaut641,.—-,—s«·». Baubauk262s4—Creditung.lsonssE Türkenlosef7»,.·" Ostbahnactien122—Lombarden­ 189­,j.9­.,:Nopvhvas 5.20 — 4 k 8 Fahrordnung vom 25. Jänner 13 an ,— Berleger und Herausgeber : C. Romwalter. Re “ Verantwortlicher Redakteur: A. Wieninger.

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