Oedenburger Zeitung, 1882. August (Jahrgang 15, nr. 175-200)

1882-08-02 / nr. 176

«Dikkwoch,Augu­gust 1882. XV. Jahrgang. Az. 176. Sedenburger.Zeitung. (vormals „Bedenburger Nachrichten“) Organ für Politik, Handel, Industrie und Landwirtschhaft, dann für soziale Interessen überhaupt. Motto: „Dem Fortbegritt zur Ehr? — Betrüchten zur Wehr? — Der Wahrheit eine Gafse.“ Das Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme des auf einen Sonn oder Feiertag folgenden Tages. Pränumerations:Preise: Für Loco: Ganzjährig 9 fl., Halbjährig 5 fl., Vierteljähri­­­g y , EN tr., Monatlich ck. Brig Bier Auswärts: Ganzjährig L JE Pelbjährig 7 fl., Biertel­­ährig . Alle für das Blatt bestimmte Sendungen, mit ne­ben Inseraten, Pränumerations- und Insektionsgebühren, sind an die Redaktion portofrei einzusenden. FT ETREIETICHT­ER FERRARI .«,«...7-·9e..w-j—v-:«·z«-«f,... PFLÆ ....-,«» Administration, Verlag und Inseratenaufnahme; Buchtrukeri E, Romtvalter , Sohn, Grabenrunde 121, Inserate vermitteln: In Wien: Sejerten , Vogler, Wall­­fianaffe 10, X. 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Alle übrigen Volksvertreter Frankreichs gaben aber auch ihre Abstimmung deutlich genug zu ver­­stehen, daß ein derartiges farbloses, Hin und her­ schwankendes Gouvernement ihnen­­—— „gestohlen“ werden künne. Und fürwahr, man möge no so sehr für den Frieden und für die Erhaltung des­­selben sich begeistern, sobald die Negierung eines Landes durch seine Bolitis das Lestere kompromit­­tirt oder dessen Ruf schädigt, hört alle Gemüthlich­­keit auf. Eine starre Regierung, und wäre es die bestgehaßte, imponirt selbst ihren Gegnern. Eine schwache, thatz, fast- und Fraftlose wird zum Spiele der Parteien, und er muß dann der Fall eintreten, wie wir ihn man an dem französischen Beispiele “erleben, daß sich sonst der Beachtung raum­würdige Minoritäten in dem einen Streben vereinigen, das am Nudel stehende, alle Parteien, sonach das ganze Land, kompromittirende Ministerium zu stürzen. Was dem Gouvernement Freycinet mit Rechte zum Vorwurf gemacht werden muß, ist, daß er sich während seiner kurzen Negierungsepoche, also seit dem Nachtritte Gambetta’s, zu gar seiner nenneswerthen That emporzuschwingen vermochte. Derartige8 Sichgehensaffen mag in einem halb- oder scheinkonstitutionelen monarchischen Staate, wo der Glanz der Krone die Fehler oder Unfähig­­keiten einer Negierung doch immer in fetter Linie zu decken genöthigt ist, angezeigt sein. Kraftlose Gouvernements in republikanischen Staaten schädi­­gen dagegen in ernstlicher Weise das Prestige der­­selben. Und ist Solches schon an und für sich vom Uebel, so wird es fast zum Verbrechen einem Lande gegenüber, das, wie Frankreich, eben seiner republi­­kanischen Staatsfern wegen, von zahllosen Feinden umlagert wird. Und dann erst die Zahl der innern Feinde, nämlich der Prätendenten und deren An­­­änger! Welche Macht repräsentiren diese? Da sind die Napoleoniden, die Orleanisten, die Bour­­dbonen, die Chambordisten, welche noch immer nicht die Hoffnung aufgegeben haben, dem Frank­­reich der Achtziger Jahre unseres Jahrhunderts wieder die „monarchische Schellenlappe verfloffener Zeiten“ aufs Haupt zu stülpen. Dann kommen die Spezialisten, die Kommunards, die demokratischen und h­albdemokratischen Republikaner, welche in ihren verschiedenen Spielarten eine ver­hübfche Blumenlese politischer Sonderanschauungen und wol auch Sonderinteressen repräsentiren. Wie vielleicht sein zweiter Staat in Europa, bedarf das republikanische Frankreich vor Allem einer starken Regierung, welche, die einmal bestehen­­den Gefege rücksichtslos zur Durchführung bringend, der ihr entschiedenes und zielbewußtes Auftreten den Gegnern Furt und Achtung einzuflößen im Stande it. Das Ministerium Freycinet hat solche Kraft niemals besofsen. Er laub­te, kompromisfelte und liebäugelte mit Allen, um sie möglichst lange am Nuder zu erhalten, und fiel, in­folge solches­­ Vorgehens, denn auch durch Alle­ia aber ges vade die ägyptische Frage, weit mehr noch als in den Neiden der französischen Parlamentarier, im Bolfe Frankreichs ein Gefühl wachgerufen hat, das zur Wahrung des Berestiges der Republis ein entscheidender Schritt — (entweder gänzliches Vor­­sagen von England oder aber machtvolles Vorgehen gegen Egypten und die Türkei) — gemacht werden müsse, so kann er wol Niemanden Wunder nehmen, das Freycinet und sein Gouvernement unter Pausen- und­­ Trompetenschall, aber in einer ganz andern Weise, als der französische Premier, sich’8 gedacht, gefallen­ ist. Nach Lambetta’s Wieder-Wedernahme der Regierung von Frankreich hat sich bis zur Stunde seine Stimme erhoben. Solches könnte befremden, wenn man nicht in Erwägung ziehen müßte, daß die Franzosen in ihrer Gesammtheit eine heilige Scheu vor jedem Selfgouvernement empfinden. Gam­­betta ist aber, selöst wenn er auch, wie wir glauben wollen, sich mit solchen Gedanken niemand getragen hat, in den Berruf genommen, nach Alleinherrschaft, nämlich nach einer Diktatur, zu streben. Eine solche ist dem größten Theile des französischen Volkes aber ebenso verhaßt, wie ein napoleonisches, bourbonis­ches, orleanistisches, oder sonstiges monarchisches Regime. Und weil nun augenblick­ gar sein Mann in Frankreich vorhanden zu sein scheint, dem die Franzosen ihr volles Vertrauen zuwenden, so ist es begreiflich, daß die Zustände in der Republik momentan das Stigma des Schwankenden, War­­nenden und Ungewissen erhalten haben. Zwar ist es noch nicht so weit gekommen, daß man für den H­ortbestand der gegenwärtigen französischen Staats­­foren zu zittern brauchte, aber er gewährt immer­­hin einen tristen Anblick, wenn m­an sieht, daß in einem Augenblicke wo die Franzosen ihren ganzen Einfluß in die Wagihale legen sollten, um Egypten der Kultur und Zivilisation für alle Zeiten zu erobern, die Kräfte eines so wichtigen Faktors durch innere Zwi­­stigkeiten dahntgelegt werden. Die egyptische Verwidlung ist heute, und das muß man bei richtiger Beurtheilung der gegenwär­­tigen französischen Ministerkrisis wal in Betracht ziehen, auf einem Standpunkte angelangt, wo aus einem einzigen Fehltritte sich die einstesten Kom­plikationen ergeben können. “Denn die Türkei will Seuilfelen­­mann Das Budapester Volksfest am 20. Au­­gust 1882, zu Gunsten des dortigen Rettungshauses. (Fortseßung.) V. Einer der schönsten und größten Ochsen wird unter freiem Himmel am Spieß gebraten und dem Bublikum gratis preisgegeben. VI. Ein großes Faß guten Ungarw eines wird gleichfalls angezapft und gratis sein Inhalt verabfolgt. VI. An verschiedenen Tanzplägen werden für Tanzlustige mehrere Nationalkapellen aufspielen. VIH. Sämmtliche Militärmusikkapellen der Hauptstadt werden theils separat, theils im En­­semble spielen. IX. Volkslieder und Chöre werden von den 34 Waisenfindern des Mettungshauses gesungen. X. Benetianisches Nachfest. Dieses wird am großen Stadtwäldchenteich abgehalten; die ganze Umgebung des Teiches wird glänzend beleuchtet, ebenso die Kähne auf dem Felden; bengalische Feuer und Feuerwerfe werden abgebrannt, bei deren ma= uischer Beleuchtung auf dem Wasser schwimmende, iebende Gruppenbilder zu sehen sein werden. Wir nennen davon nur: „Der Blutbundb der siedlten ungarischen Heerführer" und „Die Hochzeitsnacht Attila’s." Es ist besonders zu bemerken, daß die gelöste Eintrittskarte auch ihrem Eigner als Anwartschaft für mehr als 1000 Gewinnfte dient. Die Konkur­­renzgewinnfte bestehen aus Baargeldgewinnften, Schmudgegenständen, silbernen ERbefteden und sonsti­­gen Tischgeräthen, Varen und sonstigen Lurusartikeln, Tusch- und Waschgarnituren aus Porzellan, Majo­­lita und Kristall, chinesischen, japanesischen und türki­­schen Stichereien, Möbelftüden, Bett- und Tischdecen, Herrenkleidern und Modeartikeln, Wäsche, Damen- Kleiderstoffen, Kleidern, Hüten und sonstigen Toilette­­artikeln, feinen Weinen u. s. w. XI. € 8 sind 28 Konfurrenzen mit 264 Gewinnften, woran jeder Festtheilnehmer Kon­­furriren fand. 1. Landeskonfurrenz der Dorf­­musik­kapellen (Zigeunerkapellen ausgeschlos­­sen). Preisrichter ist ein Komite von hauptstädti­schen Musikern. Die siegende Kapelle erhält ein Ehrendiplom, eine große silberne Medaille und einen Ehrenpofal. 2. Wett-Trinten mit frischem Waffer. Diejenigen, welche ein Bierglas frischen Wafsers am rascesten leeren, sind Sieger. 10 Preise. 1. Preis 10 Flaschen Champagner. 3. Konkurrenz der schönsten Da­­men. 10 Breite. Erster Preis ist ein goldene, mit Edelsteinen belegtes Armband. 4. K Konkur­renz der schönsten Frauen­­augen. 10 Preise, 5. Konkurrenz der fleinsten Da­­menbände. 10 Preise, welche aus werthvollen Ringen bestehen. 6. Gewichts-Konkurrenz der fet­­testen Damen 10 Breife. 7. Konkurrenz der h­öchstgewachse­­nen Damen. 10 Breife. 8. Konkurrenz der schönsten Män­­ner. 10 reife. Hier besteht das Preisrichter- Kollegium aus 10 Damen; nur in dem Falle, daß sich Dieses Kollegium über die Vertheilung des ersten Preises nicht einigen könnte, wird ein aus Herren bestehendes Drei-Richterkollegium ein Urtheil abgeben. 9, Gewichts-Konk­urrenz derfek­testen Männer. 10 Preife. 10, Konkurrenz der höchstgewachse­nen Männer. 10 Breife. 11. Konkurrenz der tärfsten Män­­ner. 10 Preife. Die Kraftproben werden durch das Breisrigter-Kollegium bestimmt. 12. Konkurrenz der größten Män­­ner­bände. 10 Preife. 13. Konkurrenz der größten Köpfe 10 BPreife. 14. Konkurrenz der größten Nar fen. 10 Preife. 15. Konkurrenz der größten Oh­­ren. 10 Preife. 16. Konkurrenz der schönsten Ana­ben, 10 Breite, . . - q­­,-·.« een ge TEN De VE ee RE, “ag Hi - . x .».. « . -7—--.- »so-z 4 DIE-. »J­­-.I..-«-.-. T­­E rk .-.«.;1-4-;’.·..L.s.«:·s«.’.u-.«..«. Re -...«, .,-. L Dass-wo’M-L·«L-Z:.u.x.«-xisss & ee

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