Oedenburger Zeitung, 1891. April (Jahrgang 24, nr. 73-98)

1891-04-01 / nr. 73

­­burg und Fürst Konstantin Czartoryczky wied er in ihre Würden berufen. "«DanZZerwaltungsreform­.Der Gesetz­­entwurf über die Regelung der Verwal­­tung und der Autonomie in den Komi­­taten wird — wie bekannt — gleichzeitig mit der Errichtung der Verwaltungsgerichte ins Leben treten. Von dieser allgemeinen Regel werden jedoch — wie „B. T." erfährt, — einzelne Bestimmungen des Gejeged ausgenommen sein, namentlich Die­jenigen, welche die öffentlichen Straßen dem Wir­­fungsfreife des Ministeriums de Sunern unter­­stellen, ferner diejenigen, in welchen ausgesprochen ist, daß die in den Neihen der Komitats-Verwal­­tungsbeamten in Erledigung kommenden Stellen fünfzig im Wege der Ernennung zu belegen sein werden. Auf diese­ und eventuell “auch auf­ andere Bestimmungen des Gelegentwurfes wird die Be­­dingung ded „jurcim" nicht ausgedehnt werden; hievon ganz abgesehen werden die in Nede stehenden Bestimmungen am 1. Jänner 1892 ins Leben ‘treten.­­ Ozür den PrimatiakfilxJn geistlichen Kreisen hält man es nunmehr fürs gewiß,daß der Erzbischof von Erlau Dr.Josef Samassa zum Primas von Ungarn ernannt werden soll.Man nennt bereits den Zipser Bischofzäpka als dessen Nachfolger,während an Stelle dessen der Erlauer Domherr Paul Szmrecsényi zum Zipser Bischof ernannt werden soll.Was die Verlegung des Primatialsitzes von Gran nach Budapest betrifft,soll die Regierung neuestens sich mit der Absicht tragem die Frage auf kurzem Wege durch die Einbringung eines diesbezüglichen Gesetz­­entwurfes zu regeln.­­ Die Pof in Frankreich Hat jehr eine Neuerung eingeführt, welche für den geschäftlichen Verkehr sehr möglich und angenehm sie erweisen muß. Hellgrüne Karten enthalten ein höchst ein­­faches Formular und zugleich einen Koupon, welcher den MAbsender, der ihn behält, als Duittung dient über die kleinen Geldbeträge, die mittels dieser Karten versandt und nach Ausfüllung des For­­mulars von jedem beliebigen Postbureau angenom­­men werden, und zwar ohne Berechnung von Porto, nur gegen Erhebung von 19% des DBetragd, so daß man z. B. 3 Franken gegen Zahlung von 3 Gen­­time duch ganz Frankreich enden fann. Am Bestimmungsorte wird indeß das Geld nicht im die Wohnung zugestellt; der Empfänger enthält viel­­mehr nur eine Anzeige — ebenfalls gratig — von der BVost, daß auf diesem oder jenem Bureau die be­treffende Summe zu seiner Disposition liegt, worauf er sie ohne weiteres erheben kann. Durch diese Yeitere Maßregel ser etwaigem Verlieren und der Möglichkeit, daß der Betrag in unrechte Hände gelange, vorgebeugt werden, ohne daß die Post zu £oftspieligen Kontrollmaßregeln schreiten­­ müsse. Diese ‚Einrichtung verdient Nachahmung auch bei uns, wo man schon oft das unbequeme und theuere unserer Postanweisung für seine Beträge empfun­­den hat. « Mor, Beled 40 fr. — Fleiihmann Ignaz, Beled 40 fr. — Lörwy Samuel 45 fr. — Biringer, Milsa 20 fr. — Linna N. PB. 20 fe. — Hetenyi Imre 20 fr. — Nagy Laplo 1 fl. 20 fe. — Rojenfeld Miksa 20 fr. — Gteiner Roja 80 fr. — Pätyai Zivan 20 Er. — Mayer Ludwig 3 fl. — Zujammen 22 fl. 15 Er.. SEEN EEIF Telegranme. Sophia, 31. März. Die Mörder Beltichoff’3 m w­rden noch nicht verhaftet. A­nzeichen Sprechen dafür, daß das gegen Stambuloff gerichtete Attentat angestiftet war. Mhrere der russophilen Partei angehörige Individuen­­ wur­­den verhaftet. Die Untersuchung dauert fort. Das feierliche Leichenbegängniß des Ministers Bertihoff hat mit großem PBompe stattgefun­­den. Bring Ferdinand und­ Herzogin Klementine sind aus Philipoppel hier einge­­troffen, um der L­eichenfeier beizuwohnen. Prinz Ferdinand folgte dem Leichenzuge zu Fuße bis in die Kathedralkirche, wo die Bischöfe Gregoire und Samosom unter Assistenz des gesammten Klerus die Einsegnung vornahmen. In der Kirche waren anwesend: Prinz Ferdinand, Herzogin Klementine, die diplomatischen Ver­­treter, die Minister, die übrigen Notabilitäten, die Offiziere der Garnison, die hohen Zivilbeamten und eine große Menge Andächtiger. Die Leichen­­feier verlief in vollster Ordnung. Die Witwe Beltfchoffs erhielt zahlreiche Kondo­­lenzen aus allen Theilen de­s Landes. Chicago, 31. März. Die Sterblichkeit er­­reichte in Folge der herrschenden Grippe-Epidemie in der vergangenen Woche einen sehr hohen Grad. Es wurden 100 Todesfälle gegen 419 in der ent­­sprechenden Woche des vorigen Jahres konstativt. In den lesten vier Wochen zählte man 2904 Sterbefälle gegen 1819 im entsprechenden Beitraume des vorigen Jahres. Dritffel, 31. März. Die Polizei hat in der vergangenen Nacht in Seraing einen mit 250 Kilogramm Dynamit beladenen Wagen mit Besschlag belegt ; derselbe wurde von drei als Sozialisten bekannten Individuen trans­­portirt. Gettinje, 31. März. Vor drei Tagen haben die Albanessen bei Guflinje neuerdings die montenegrinische Grenze angegriffen. Preßburg, 31. März. Der Wiener Groß­­industrielle Gustav Mayer ist gegen eine Kaution­ee Gulden wieder auf freiem Fuß geseßt worden. Berlin. Der redlice Finder wird gebeten gegen entsprechende Entlohnung den Fund in der Admi­­nistration dieses Blattes abzugeben. + Feuerlärm. An Morgen des 31. d. um 3 Uhr signafisirte der Thürmer einen Feuerausbruc in Wolf. Unsere freiwillige Feuerwehr rüstete sofort eine Sprige mit Mannschaft aus, um den Bedrängten zu Hilfe zu eilen, da in Wolfd an­­gelangt, wurde in Erfahrung gebracht, daß der Brandausbruch in einem viel weiter entfernten Orte erfolgt sein müsse, man sah eben nur die Feuer­­röihe, worauf unsere Feuerwehr wieder Hei­mwärts dirigirt wurde. * Verlobung Wie und aus Eisen­­stadt berichtet wird, fand Ostersonntag daselbst die Verlobung des Herrn Arztes Dr. Bela Wolf aus­ Grafathurn mit dem anmuthigen Fräulein Flora Breyer, Tochter de hiesigen Privatierd Heren Ignaz Breyer im engsten Familienkreise statt. Unsere herzlichsten Slüdwänsche! * Zur Stoßfengewerke zu Wiking ereignete sich beim Ignazichachte Sonntag Nachts ein blutiger Borfall. Der daselbst bedienstete Arbeiter Steiner wurde von einem Maurer Namens BPöjchl mit­­teist Mefferd derart verwundet, daß an seinem Auf­­kommen gezweifelt wird. Bei der von Genddarmen erfolgten Verhaftung gab der Thäter an, daß der Stich­ einem Andern zugedacht war. * Mord. Aus Donnerskirchen wird und ge= schrieben: In der Nacht vom Doftersonntag auf Doftermontag war unsere Gemeinde der Schauplat einer entjeglichen Blutthat. Um 4 Uhr Morgens wurde die Leiche des Forstadjunkten Stein vor dem Hause seines Raters, des Hier wohnhaften­ Oberförsters, aufgefunden. Stein wurde erstochen. Eine Gerichtskommission traf Ostermontag Nach­­mittags hier ein. Die Untersuchung führt Herr Bezirks-Unterrichter Leopold Pinter in energischer Weise. Der Vorfall erregt umso größere Auf­­sehen im ganzen Bezirke, als in der Vorwoche erst in Hornstein der Waldheger Janisch er­­schlagen wurde, ohne daß es bisher gelungen wäre ded8 Mörderd Habhaft zu werden, des Untersuchungsrichters Pinter die Obduktion des Leichnams. · Laut einer uns soeben zugekommenen Mit­­theilung wurde Stein von einem ungarischen Heute Nachmittags erfolgte über Anordnung Knechte­meuchlings ermordet. Der Mörder sol seine That bereits einberannt haben.­­ Aus den Comitaten. Esepreg, 28. März. [Orig.-Korr.) (Markt. — BVWeinstod.) Der am Gründonnerstag hier abgehaltene Markt war mit Vieh ziemlich gut besudt; die Vreise namentlich, für junge Thiere waren recht hoch, so daß die Verläufer sehr zu­­frieden sein konnten. In der Dualität macht sie nach und nach ein erfreulicher Fortschritt wahrnehmbar, man sieht nun doch öfter schöne Exemplare, als dies früher der Fall war. Auch der Jahrmarkt war gut besucht und die Verkäufer ziemlich zufrieden. In unseren Weingärten sieht er leider recht schlecht aus, der Frost hat ganz bedeutenden Schaden angerichtet und man kann sich auf eine Weinfehlung im Jahre 1891 nur jeher wenig Hoffnung machen. Kapuvär, den 27. März. [Drig.- Korr.] (Reinerträgniß des Burimballes). Beim Burimfest, welches am 24. d. M. vortrefflich gel­ungen ist, leisteten Weberzahlungen zu Guns­­ten des „israelitischen rauenvereines" die Fol­­genden: Biringer Samu 20 fr. — Biringer Hugo 20 fr. — Deutsch Lajos 1 fr. 40 fr. — Ballen Samı 20 fr. Biringer Jakob 20 fr. — Fisher Ignaz, Babot 40 fr. — Rosenberger Ignaz, Gartha 60 fr. Biringer Bernat 40 fr. — Biringer Haim 40 fr. — Grünberg Adolf 40 fr. — Steiner Ignaz, Bag 1fl.20 kr. — Fri B., Kis­­falud 20 fr. — Steiner Sofer 60 fr. — NRosenfeld Mor 40 fr. — Dr. Nehnis Vilmos 1 fr. 40 fr. — Dr. Vogel Sofef 20 fr. — P Burbaum Sofef 40 fr. --- Filcher Bela, Babot 40 fr. — Biringer Lipöt fen. 60 fr. — Deutich Mitsa jen. 60 fr. — Goldspiger Riza, Räba-Bordany 2 fr. — Filcher Farkas 60 Fr. — Frau Burbaum Ziiga 20 fr.­­—­­Beth Hitvan 20 fr. — Deutich Karoly, Dedenburg 20 fr. — Spiegel Ignaz 40 fr. — Vogel Sitvan 50 fr. — Granik Sojef 20 fr. — KLerchenfeld Mor 20 fr. — Fleischmann Pokal-Beitung. Sopalnefizen. * Außerordentliche Generalversammlung. Bei der gestern Nachmittagd um 4 Uhr unter dem Präsidium des Heren Vizepräsidenten der Oeden­­burger Sparfaffa, Karl Zöppler, stattge­­habten außerordentlichen Generalversammlung die­­ser Anstalt wurde an Stelle weiland des dahin­­geschiedenen Herrn Ignaz Ritter v. Flandorf­­fer, dessen Herr Sohn Paul Ritter v. Flan­­dorffer zum Prässidenten der Sparfaffa gewählt. Nachdem Herr Baul v. $landorffer be­­kanntlich auch der geistige Erbe der Tugenden und Verdienste seines unvergeßlichen Herrn Vaters ist, so kann der Sparkassa zu dieser Wahl nur aufrichtig gratulirt werden. * Sandmachung. Die hierorts geherrschte Maul- und Klauenseuche wurde mit heutigem Tage für erloschen erklärt, und in Folge dessen das Verbot der Abhaltung der Hornviehmärkte auf­­gehoben. Am nächsten Freitag, d. i. am 3. April 1891, beginnt wieder der Dedenburger Hornviehmarkt. Dedenburg, am 29. März 1891. Bon Stadt« hauptmannamte. * Zur Pachtung des Hirchenhotels, even­­tuell Verlauf desselben, worüber die Verhandlung gestern Vormittags unter Borsik des Herrn Magi­­stratorat­er Dr. Pring stattfand, ist troß des billigen Ausrufspreises von 20.000 fl. weder ein Reflektant erschienen, noch ein schriftliches Offert ein­­gereicht worden. * Meumwahl. Gelegentlich der jüngst statt­­gehabten General-Versammlung der „Genossenschaft der Hoteliers, Gastwirt­e und Kafstiers“ wurde an Stelle des wegen Uebersiedlung auf seine Stelle verzichtenden Kafetierd N Erey, Herr Franz Wan­­nerer, Bahnhof-Restaurateur zum Vorstande, Herr Kafetier Sigmund Nemeth, zum Vizes-Vorstand und die Herren Marshall, Großenbrunner und Bed in den Ausschuß gewählt. * Berloren wurde am Ostersonntag Abends auf dem Wege von der Schlippergasse über die Pfarrwiese, Desfplag nach dem Neuhofparke ein goldenes Armband, belegt mit blauen TE­ ME Abonnements, welche bis längstens 3. April nicht erneuert werden, betrachten wir als eingeseilt. WE Theater, Kuns und Literatur, eine passendere Operette, als den „B­igeunerbaron“ „Der Bigeunerbaron“. Es dürfte kaum geben, um ein neites Operetten-Ensemble beim Publik­um vortheilhaft einzuführen. Insbesondere die Rollen der „Saffi" und de­r Barinfay" sind vom Komponisten so reich bedacht, daß selbst mittelmäßige Darsteller darin eines schönen Er­­folges gewiß sein künnen. Thatsächlich haben wir auch — mit verschwindend geringen Ausnahmen — fast durchgehends erfolgreiche Leistungen in diesen Rollen gesehen und als solche müssen mit vielem­ Nechte auch jene bezeichnet werden, welche Frau Baczsay und Herr Berenyi in der Eröff­­nungsvorstellung der heutigen Nacjsaison zur Schau stellten. Die erwähnte Siegesgewißheit der zitirten Partien legt und in der Beurtheilung der produ= zitiert-Leistungen selbstverständlich einige Reserves auf; wir müßten außer diesen ersten überaus dankbaren Rollen,noch Weiteres gesehen haben,um ei­n fixes Urtheil zu fällen und wollen uns darum heute darauf beschränken,die ersten Eindrücke zu skik­ziren,welche wir von den einzelnen Darstellern er­­halten haben. Frauı Bácssay ist eine reizende Bühnen­­­­de Zone in ihrem Gesange für diesmal übersehen. äßt. — erscheinung, deren fesselnde Schönheit ein jedenfalls erfolgreich duch. Auch Herr Perenyi „„Barinsay“ — gleichfalls eine gefäl-­­ bedeuter Behelf für den Erfolg ist. Allein auch schauspielerisch und gesanglich führte sie die Rolle der „Saffi“ sehr eige Bühnenfigur — zeigte si als sympathischer Sänger, der einen hübschen Fond an Stimme und schauspielerische Routine zu besigen scheint. Minder glüklich war das Debut des Frl. Korcsef al „Ezypra“; Altpartien lassen ich überhaupt nir von Sopranstimmen singen, zudem aber war Frl. Korcsef nicht rollensicher und vielleicht gerade darum so befangen, daß ihr Ge­­sang kaum Hörbar wurde. Ob Frl. Korczef überhaupt und in welchem Grade sie Etwas zu leisten im Stande ist, bleibt Johin noch abzuwarten, denn auch das Verschleppen der Tempi sei ihr dies­­mal nicht gar so schwer angerechnet. Frl. Sa­­roji bot als „Arena“ eine frische, lriebliche Er­­scheinung, deren Befangenheit und das Bibriren el, " del u BR ie [ RE Tin BE 4 BT] —r

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