Oedenburger Zeitung, 1899. März (Jahrgang 32, nr. 49-74)

1899-03-01 / nr. 49

im, I­­ & 1 1. März 1899. Er T Se WERE Sa r= N EN RITTR, $ „7 re yr DOedenburger Reitung. mittag im Schulgebäude “zu­­ Lajta-Pordany zwei landwirthschaftliche Vorträge statt. Die­­­selben behandeln­ die Themen: 1. „Ueber - Veterinärzwesen. “2. „Einige wichtige Fragen über Weinbau" — Am 12. März werden­­ im großen Saale des Gasthofes Schranz Mi in Mattersdorf zwei Vorträge abgehalten. 1. „Die unwichtigsten Obstschädlinge.“ 2. Weinbau.“ * Der Landwirtschaftliche Stomitats­­verein hält am 24. März um 10 Uhr Vor­­mittag im großen Kremitatssaale die diesjährige ordentliche Generalversammlung ab. Die Tages­­ordnung umfaßt folgende Gegenstände: 1. Bericht über die Thätigkeit des Vereines im­­ Jahre 1­98­ 2 Vorlage der 1898er Rechnungen, 3. Feststellung des 1899er Budgets. 4. Wahl des Präsidenten, Vizepräsidenten und Ergänzung 5. 7 Feitstellung Der Maßnahmen , bezüglich der Berwerb­ung der im Jahre 1899 gezüchteten Stiere. 6. Laufende Angelegenheiten. 7. Anträge. „Weber ,"des Direktions-Ausschusses. Der archä­ fogische Verein hält am 30. April um 3 Uhr Nachmittag im städtischen ehe die diesjährige Generalversamm­­el a. ab. Die Tagesordnung umfaßt folgende Blitte : 1. Eröffnungsrede des Vorfigenden. 2. Sekretärsbericht. 3. Bericht des Custos. 4. Bericht des Gafsiers. 5. Bericht der Rechnungs- 5. Anträge. Bei Gelegenheit der Generalversammlung hält Prof. Ludwig Bella einen Vortrag über den Neusiedlersee. Zu­­­ demselben sind Gäste gerne gesehen. Auch die Da­uer höheren Klassen der Mittelschulen werden zu demselben im Wege der betreffenden Direktionen geladen. * Aus­kYuft. Unser D dortiger Korrespon­­dent berichtet uns : „Ganz sommerlich gestal­­teten sich der Monat Jänner und auch die erste Hälfte eher, weshalb im Weingebirge frisch darauf losgearbeitet wurde. — fast ununter­­brochen fand die Arbeiterklasse Beschäftigung, daher sein Wunder, daß der Nebenschnitt be­­reits beendet und die Weingärten gelichtet sind, ja man schickte sich schon an, das Fasten­­(erstes) Hauen zu beginnen, was im Monate Februar bisher noch nie der Fall war. Allein der Mensch denkt und Gott lenkt ! Vor 8 Ta­­gen hatten wir noch in den Mittagsstunden 10 bis 12­ Grad Wärme, seit einigen Tagen jedoch 6 und noch mehr Kältegrade, ein ü­­er­­aus, sonderbarer Temperaturswechsel, welcher selbstverständlich plöglich alle Feldarbeiten ein­­stellte und wir begrüßen Diesen Umschwung freudig, denn wo sein Winter, ist auch sein Sommer, jagt ein altes Sprichwort. Bu­do­­reft geht Hauer und Bauer aus — heißt eine alte Bauernregel. Nun wir wollen die Strenge des späten Winters gerne ertragen, da sie die Hoffnung auf ein schönes Frühjahr mit sich bringt. Weber­ne wurde allgemein Klage erhoben, noch in den legten Stunden, wo wir ıum$ bereits vom Winter trennen zu sollen glaubten, scheint es, daß wir Eis im Meberflusse­ erhalten werden, denn schon heute deckt die große Fläche des Neusiedlerseez eine picke, spiegelglatte Eisdecke und es ist sogar die Hoffnung begründet, daß wir schließlich durch die prößlich gebildete Eisbrüce mit dem jen­­seitigen Wieselburger Comitate direkt verbun- Die Haidebauern dürften ebenso wie in früheren Jahren ihren Weberfluß an Cerealien hier abjegen können. Wenn wir und Schon In­klusionen wiegen, so hätten wir noch den einen Wunsch, ein ausgiebiger Schneefall­­ möge unsere Weingärten und Felder bedecken, damit auch sein Mangel an Feuchtigkeit herrs­­che. — Im Weingeschäfte werden fast täglich zumeist nach Oesterreich. Die 1398. Jahrgang sind gedrückt. Preise für a Noth­ in größeren Parteien werden bis 20 fl, Weißwein bis 27 fl, Niesling (Weißwein) abges­chlossen, = Jahrgang 40—49 fl. per Hektofiter oco ut an den Mann gebracht. Aeltere Sahrgänge werden je nach Qualität zu guten Preisen abgejebt. * Untersuchung der Buchftiere. Don­­nerstag um 3 Uhr Nachmittag findet in den einzelnen Stallungen die behördliche Unter­­hung der Zuchttiere statt. * Aus dem Gedenburger Matrik­elamte. Von 20. Februar bis heute wurden folgende Geburten =­­angemeldet : Dem Georg Szerendy und Gattin Elisabeth Bisy ein Mädchen Elisabeth, fath.; dem Friedrich Wachtel and Gattin Theresia Eveder ein Knabe Ernst, fath. ; dem j Den Bier­ker und Gattin Katharina Sa ein Mädchen Softe, ev.; dem Franz Scrammel und Gattin Aicisia Weiß ein Knabe Franz, fath.; dem Karl Licht und Gattin Katharina Moderer ein Knabe Karl, ev.; dem Albert Szabo und Gattin Rosalia Szabo ein Knabe Julius, fath.; dem Johann Fürst und Gattin Katharina Augustin ein Knabe Eugen, ev.; der Vilma Wittner Dienstmagd, ein Kurabe Tobias, fath. ; der Zosefa Schmidt Dienstmagd, ein Mädchen Nojalia, fath.; dem Sofef Esigo und Gattin Helene Kantor ein Mädchen Helene, fath. ; dem Johann Nadler und Gattin Anna­­s Zwillinge Theresia und Anna, Fath.; dem Johann Töltl und Gattin Maria Aspan ein Mädchen Hiaria, tath. Todesfälle: Andreas Lichtl­er. 1 Tag Schwäche; Georg Rumy Flath., Neu­frecht 2 ° Jahre, Tuberkulose ; Sofie Primer ev., 17 Monate, Lungenengündung; Witwe Gottfried Graßner geb Katharina Schaden ev., 70 Jahre, Altersschwäche; Othmar Höbauß Fath., 4 Monate, Bronditis; Ferdinand Schottner ev., 3 Monate, Bronditis. * Jahrmärkte-Verzeichniß. Im Monate März 1599 werden in unserer Umgegend folgende Jahrmärkte abgehalten: am 1. in „eerbär, am 4. in‘ Hoßuperehteg, am 6. in Fertö-Szt.-MiEl68 und Eisenstadt, am 6.—8. in Oedenburg, am 8. in Kobersdorf, am 9. in Sajtostal, am 13. in Neusiedl, St. Johann, Czorna, Legrád und Behprim, am 15. in V­aspar, am 20. in Kapıwar, 2038, Oberau, Sins, Egervar, Janoshiza und Zala-Egerkeg, am 21. in Joan, Orir-Szt.-P­eter und Rum, am 27. in Locsmand, Naba-Hidveg, Esaftornya, Nagy-Kanizsa und Sümeg, am 25. in Pápa, am 30. in Ragendorf, Csepreg und Matters­­dorf, am 31. in Rechnik. rebiloren. 5. ben werden. = Gerichtshalle, Zehn Jahre Zuchthaus. Beim hiesigen Gerichtshofe fand heute die Schlußverhandlung gegen den Lofinger Dachdecker Johann Ger­­gocz WVetd statt, der den Müllermeister Bela Kim im November v. a. auf offener Straße meuchlings ermordet hatte Die Ver­­handlung leitete der ©.-Br. Dionys dv. Takit3. Der Angeklagte benahm sich beim Verhör sehr gleichgiltig. Er vertheidigte sich damit, daß er den Kim aus Notdwehr getödtet hätte. Der Gerichtshof sprach jedoch auf Grund der er­­drückenden Beweise den Angeklagten schuldig und verurtheilte ihn zu 10 Jahren Zuchthaus. Staatsanwalt und Angeklagter appellirten. Telegramme. Die Rükkehr der Disidenten. "Budapest, 28. Februar. Die im ver­­flossenen Dezember aus dem Liberalen Partei­­tlub ausgetretenen Abgeordneten haben ein­­hellig folgenden Beschluß vereinbart, wel­­chem auch diejenigen Abgeordneten, die sich seither der Gruppe angeschlossen haben, beige­­treten sind: AS wir im Dezember vorigen Jahres aus dem Liberalen Parteifluch aus­­traten, b­aten wir dies, weil wir die politische Richtung und die Modalitäten, welche der Mi­­nisterpräsident zum Umwede der Entwirrung der damals­­ abschwebenden Strafe empfohlen und befolgt hat, mißbilligten. Anläßlich unseres Austrittes haben mir unsere liberale Warteistellung und die sich hieraus ergebenden Richtungen und Prinzipien aufrechterhalten. Da mun im Ministerpräsidium ein Wechsel eingetreten ist und die Politik, welche der neue Miinisterpräsident zum Erwerbe der Entwirrung der Seite adoptirt und zum Erfolge geführt hat, mit derjenigen Politik übereinstimmt, die wir anläßlich unseres Austrittes aufgestellt und empfohlen und für deren Durchführung wir auch weiterhin gewirkt haben, haben die Gründe für unsere Sonderstellung auf­gehört und sind wir­d dementsprechend ein­­h­ellig darin übereingenommen, dem liberalen Parteifluch bei­zutreten. Dieser Beschluß ist von sämmt­­lichen dreißig Diffirenten unterfertigt und wird dem Präsidenten der liberalen Partei, Baron, Podmaniczky, mitgetheilt werden. Die liberale Partei bei Baron Banffy. Bundapest, 25. Februar. Die liberale Partei sprach Heute Vormittags 11 Uhr im Palais des Ministerpräsidium­ beim gewesenen Ministerpräsidenten Baron Banffy vor, um sich von ihm zu verabschieden. Die Partei war außerordentlich zahlre­ 5 vertreten. Unter den­ Erschienenen sah­en auch sämmtliche Mitglieder des neuen Kabin­ets, mit dem Kabinetschef Koloman v. Sz Eell,an der ir Baron Friedrih Bodmaniczfygab den Gefühlen der Achtung und Freundschaft der liberalen Partei für Baron Bäanfffy Ausdruck. Baron Bäanffy dankte gerührt und sagte, er glaube, dem Lande und der Partei auch fest den besten Dienst zu erweisen, wenn­­ er seinen Gefühlen einen kurzen An­druck verleihe, ohne auf die jüngsten Ereig­­nisse zu verleib­­en. Kaiser Wilhelm auf dem SHenmering. Berlin, 28. Februar. Hier verlautet, der Kaiser werde im Laufe dieses Sommers den Semmering besuchen, dessen Schön­­heiten ihm Staatssekretär Bülom au­ßer­­ordentlich gelobt habe. Deffentlicher Dank. Die Löbliche Generalversammlung des Oedenburger Spar- und Darlehen- Vereines volirte der Küche des bhiesigen Volksfindergartensg — Schlippergasse 30 ° — 50 fl. lese: fünfzig Gulden d. W Für Diese hochherzige Spende spreche ich im Namen der armen Kleinen meinen verbindlichsten Dank aus. Dedenburg, am 28. Februar 1899. Alexander Demy, Bereinsöfonom Sammelbogen der Frau Charlotte Kraffa für „Rudolf Jogodalmi templom :* Die Herren-Dr.Adolf Winkler 1fl.,Endre Fabriciucilfl.,Graf Julian Pejachovich 2fl.,Ludw­ig­ Tipalfl.,di­:Frauen:Fanni Bauer­ 1fl.,Louise Pfeifferlfl.,Leopoldine Schloßerlf,Marie Bauer 1­ fl.,Mathiass Mayer 1fl.,Zmekiil­ l.fl,Ansia Born 2fl,Elise Fu­chtinger 50 kr.,eva PoppeklfL Maria Knr2fl.,Magdalena lfl.,Jakob Schionhi­lfl.,Baronin AbelelfL Josef Ulleinlfl.,jun.Nikolaus Schwartzlfl.,Em­ma Zepko­lfl.,Sidoniev.Simonlfl.,Gersei Koi­nclm Pethö­lfl Jeiontovoztnihylfl.,Charlotte Kssafkalf. Zusammen 27 fl. 50 fl. Zeinhof 1 fl., Katharina Fröhlich Offener Sprechfanl. Für unter diese Rubrik befindliche Artikel übernimmt die Redaktion seine Verantwortung: « Ehre dem Ehre gebührt! Herrn Franz Wilhel, Apotheker, Meinkirchen bei Wien, wird unterm 11. August 1897 aus Altona geschrieben. Ich bin bereits 70 Jahre alt und litt seit 10 Jahren an Gelenks-Rheumatismus, ebenso an Hämorrhoidal­noten und konnte seine Hilfe finden. Nur She Wilhelm’s antiarthritischer anti­­rheummasischer Blutreinigungsthee hat mich von meinem Leiden in 3 Wochen vollständig befreit. Sch­lage Ihnen, sowie der Gräfin, über deren eh ich in der Zeitung gelesen, meinen beiten auf. Mit aller Hochac­htung Schrift. Ackermann, Rentier, Altona bei Hamburg, Reihenstraße 6. Bu haben in allen Apotheken. Haupt-Depot: 668/a bei Apotheker £. Molnar, Dedenburg. ,· Leute, Rundfhan. + Ein sechzehnjähriger Raubmörder. In München wurde am 25. d. Früh der Mörder der Trödlersgattin Diet! in der Person des 16jährigen Mebgerburschen Max Bogner von München verhaftet, als er einen bei dem Morde mitgeraubten Diamant­­ring verlaufen wollte.­­ Bogner hat die That bereit eingestanden. + Ein Unglükstal im Walde. Aus Szabadra wird berichtet: In der Nadanp­­wärzer Waldung waren dieser Tage zwei arme Bater und Sohn, damit beschäftigt, einen hohen Baum zu fällen. Sie sägten rüstig darauf Los, plößlich bückte sich der Ute, um zu prüfen, wie weit es ihnen bereit gelungen ist, den Baum zu Iodern. In diesem Momente stemmte sich der Sohn, der diese Bewegung seines Vaters nicht bemerkt hatte, gegen den Baum, um ihn zu stürzen. Der Stamm fiel im nächsten Wagen b­erahend dem Alten auf den Kopf, so daß der­ ae todt zusammenstürzte. a

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