Oedenburger Zeitung, 1901. Dezember (Jahrgang 34, nr. 277-299)

1901-12-01 / nr. 277

| Dezember 1901 | Oedenburger Beilung. Tagesbericht aus Oldenburg und Westungarn. Tages­talender. Sonntag, 1. Dezember. Kathol­­iten: 3 1 Adv. El. — Protestanten: 3 I Adv. 2. — Griechen: 18. November. & 26 Pl. — Montag, 2. Dezember. Katholiten: Aurelia. — Griechen: 19. Abladus. Bibliana.. — Protestanten : Sortiebung auf Heite 6. rühmlicher Weise gedacht, indem zur Kenntnis gebracht wird, daß diese Feuerwehr bei dem verheerenden Brande vom 29. Juli in Look von Nachts 11 Uhr bis den anderen Vormit­­tag 11 Uhr unterbrochen und mit anerkennungs­­werthem Erfolge thätig war ; der Verbands­­präses stellt den Antrag, der Doberjäner Feuerwehr für ihr aaderes Wirken die ver­­diente Verkennung im Protofolle auszus­­prechen und zu verfügen, daß der Protofoll­­auszug der Doberjäner Feuerwehr zugestellt werde. In den Berichten Szabó’3 und Balint finden zahlreiche Feuerwehren Anerkennung, bei manchen Feuerwehren wird Tadel ausge­­sprochen ; besonders unangenehm berührt es, wenn in diesen Berichten zur Kenntniß ge­­bracht wird, daß in einzelnen Fällen bei Inspektionen nur wenige Mitglieder erschienen sind und sicher wäre es gerechtfertigt, wenn säumige Mitglieder durch entsprechende Strafen zur Erfüllung ihrer Pflicht gezwungen würden. Seit zwei Jahren liegt bei der General­­vers­ammlung nur ein Theil der Berichte der Inspektoren vor und muß zugestanden werden, das bei der Kürze der seither zur Verfügung festgelegten Zeit es jcdwer möglich war, die Generalversammlung im September abzu­­halten, denn nur eine gleichzeitige Vorlage aller Berichte kann ein entsprechendes Bild über unsere Feuerwehrsache geben. In dieser Richtung nimmt der Bericht­­erstatter Veranlassung, an die Inspektoren die dringende Bitte zu richten, ein möglichst konformes Vorgehen bei den Inspektionen zu beobachten und macht wiederholt den Vorsschlag, die Inspektoren mögen sich zu einer Berathung vereinigen, in welcher da Vorgehen bei dem Inspektionen, sowie die Ausarbeitung der Berichte festgelegt würde. In der Septembernummer vom „Tüz­­rendeszeti Közlönyi“ werden vom Verbandy­­präses des Eisenburger Komitatsverbandes, Dr. Anton Károlyi, die Oberstuhlrichter auf­­gefordert, daß dem 10.­­ der Regierungsver­­ordnung 3. 53.888 vom Jahre 1888, gemäß in jeder Gemeinde alljährlich eine zweimalige Teuerbesschau durchgeführt werden soll. Dies­­ wäre auch bei uns münsjchenswerth, indem dadurch dem Feuerwehrunwesen die nöthige Be­­achtung geschenkt werden wird. In derselben Nummer des genannten Blattes sind noch einige für­ und zu beherzigende Winfe,­ möge bei Berücksichtigung aller der Entwicklung unseres Feuerwehrunwesens günstigen Daten in Einheit und Ausdauer gearbeitet werden, dann werden auch wir zufriedenstellende Resultate aufweisen können.­­ Sämmtliche darin aufgenommene Anträge wurden angenommen und das Bureau mit der Durchführung betraut. Anknüpfend an den Antrag bezüglich der Feuerbesschau legte der Präses eine Eingabe des Inspektors Demy vor, in welcher derselbe aus Somfalva über mehrere Uebelstände berichtet, die vom feuer­­polizeilichen Standpunkte aus nicht geduldet werden können. Der Augschuß erachtet es für dringend geboten, die Einführung der Treuer­­besschau, wie dieselbe bereits vom Bizegespan Dr. Anton Károlyi für das Oisenburger Komitat angeordnet ist, auch in unserem Komitate ehestens eingeführt werde. Dem Vizepräjeg Szab6 wird für die Abhaltung der Heurigen H Fachkurse ein Ehren­­honorar von 160 Kronen bestimmt. Für den Kassier Johann Hillebrandt, der seit Gründung des Verbandes das it vom Jahre 1886 mit Freii und Ausdauer die Obliegenheiten des Kassierd Bis jegt unentgeltlich besorgte, wird vom Augschufffe ein Ehrenhonorar von 80 R in der sicheren Anhoffnung, daß diese Ver­­fügung den Beifall der Generalversammlung finden wird, aufgeregt Ueber Antrag des Präses wird bestimmt, daß das Kommando der­euerwehr im Vorort Agendorf, wo im nächsten Jahre die Generalversammlung abge­­halten werden wird, zu den Ausschupfigungen eingeladen werden. Bom Beschlusie, das Fünfzighin die Generalvers­ammlung im September abge­­halten werden soll, wird das Feuermehr­­kommando in­ Agendorf direkt verständigt werden. R. Oedenburg, 30. November. wu Für Abonnenten liegt Heute Ar. 48 des „Llustrierten Sonntagsblattes“ Bei. * Der Perifikations-Ausschuß des Ko­­mitates wurde für den 3. Dezember durch den Präses Baron Anton Augustineg einbe­­rufen. Da Baron Augustineg verhindert ist an diesem Tage die Sigung zu leiten, wurde Kön. Notar Alexander Bo&Fai durch den Obergespan Grafen Emil Szechenyi mit dem Präsidium betraut. * Der Disziplinar-Ausschuß des Komi­­tates hält den 11. Dezember Nachmittags 3 Uhr eine Sigung ab. Zur Verhandlung kommen die Disziplinarangelegenheiten der Notare: Alexander Fod­or aus Röjtöf, Karl Herold aus Kopháza und des Franz Polgárdy aus Zergeny. * Skontrirungsflußl. Obergespan Graf Emil Szchenyi Hat die Mitglieder des Komitats - Skontrirungastuhles für den 9. Dezember Vormittags­­­,10 Uhr zu einer Sigung einberufen. * Der Schluß unseres Feuilletons be­­findet sich in unserer heutigen Nummer auf der 9. Seite. * Militärifges. Honved-Lieutenant Karl Lepot, Fechtmeister in der hiesigen Honved- Oberrealschule wurde zum Budapester Ludo­­viceum transferirt. Alexander Sarlo, Apo­­thekeradjunkt in der Reserve des 18. Honved- Regiments, wurde aus dem­­ Verbande der Honvedarmee entlassen. Johann Marc, Haupt­­mann I. Klaffe des Infanterie-Regimentes Nr. 76, wurde zum Infanterie-Regimente Nr. 16 transferirt. Fran Komáromy, Hauptmannn I. Klasse des Infanterie-Regi­­mentes Nr. 48, wurde mit Wartegebühr be­­urlaubt und endlich Stefan Luci­, Haupt­­mann II. Klasse desselben Regimentes, wurde in den definitiven Ruhestand verlegt.­­ Heuer Matrikelführer. Der Minister des Innern ernannte den Loz8er Notar, Ludwig Vida mit vollem Wirkungsfreise zum Matrikelführer des gleichnamigen Bezirkes. * Generalversammlung. Der Unter­­frügungsverein an der hierortigen staatlichen Oberrealschule hält Freitag, den 6. Dezember 1­ 3. Nachmittags "­,6 Uhr, seine diesjährige ordentliche Generalversammlung ab. Interes­­senten werden vom Präsidium höflichst einge­­laden, möglichst zahlreich zu erscheinen. * Der Ausschuß des „Bereines der Dedenburger Stauftente“ ladet zur Fertigung jener Eingabe ein, die der Berein an den Munizipalausschuß der Stadt Sopron einzu­­reichen beabsichtigt. E83 Handelt es um Ab­­stellung mehrfacher Uebelstände die auf den hiesigen Kaufmannsstand schädlich einwirken. Unterschrift3-Sammelbögen liegen auf bei­den Herren: Karl Balajja, Konrad Jedel, Aerander Rattner, Kai Schmied und MM Schneider. * Lehrerversammlung. Die kath. Lehrer von Sopron und deren Umgebung halten am 2. Dezember eine außerordentliche General­­versammlung­ ab, bei welcher Gelegenheit ein neuer Präses und Vizepräses gewählt werden wird. * Der Dedenburger Gewerbeverein ladet seine Mitglieder für morgen Sonntag zur Konstituirung einer Dedenburger Ge­werbekorporation ein. Es Handelt sie darum ob eine solche gegründet werden sol oder nicht? Der Präses Adolf Berg­mann ersuht die Gewerbekollegen, als treue Vertreter der Interessen des gesammten hiesigen Ge­werbestandes, von ihrem Abstimmungsrechte möglichst vollzählig Gebrauch zu machen und auf diese Art den unverfälscht geoffenbarten Willen des Generbestandes umso gemisser zur Verwirklichung zu verhelfen, als sonst blos Einzelne zum Worte gelangen und Beschlüsse fassen würden, welche vielleicht nicht den all­­seitigen Wünschen entsprächen. Wähler ist jeder Gewerbetreibende, welcher ein an den Befähigungsnachweis gebundenes Gewerbe ausübt. Die Abstimmung erfolgt am Rathhause im Saale Nr. 20, 11. Stod, von 9 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachmittags. Die Stimmen werden zum Schluß öffentlich gezählt und das Resultat verkündet. * Todesfall. Gestern Vormittags starb hier nach langem sch­weren Leiden der pen­­sionirte Handelsjammersekretär, Herr Franz Schindler in seinem 74. Lebensjahre. Schindler war für viele Jahre die Seele der hiesigen Handels- und Ge­werbe­­­kammer, die durch seine impulsive Thätigkeit, seinen­­ unbegrenzten Fleiß und seine ausge­­breiteten fachmännischen Kenntnisse zu ihrer jenigen Bedeutung emporwu­s. Schindler leitete vom 12. Juli 1868 an durch fünf Jahre, das schon damals im Verlage Rummalterß erschienene Lokalblatt „Dedenburger Nach­­richten“, aus dem dann später die „Deden­­burger­ Zeitung“ wurde. Der Verstorbene hat an dem Kulturellen Aufschwunge Dedenburgs hervorragenden Unt­el und war, bis ihn von mehreren Jahren Krankheit dem öffentlichen Wirken entriß, auch ein tonange­­bender Faktor der hiesigen höheren Gesellschaft. Er genoß allgemein die weitestgehenden Sympathien seines reellen, geraden Charakters wegen und um der Wärme millen, mit der er stets für Die Interessen seiner Mitbürger eintrat. Das Leichenbegängnis des in­ jedem Sinne mwncheren und ehrenwerthen Mannes findet morgen Sonntag um. „3 Uhr Nachmittags von der St. - Jakobg Kapelle nach dem katholischen Friedhofe statt. “ Spende für das „Irgalom haz“. Die im Monate Oktober abgehaltene städtische Generalverssammlung bewilligte 100 Kronen für das Budapester „Irgalom häz“. Der Minister de Innern genehmigte mit seinem heutigen Extafse diesen Beschluß der General­­versammlung. * Der „Soproni Ferfidalkör“ wird seinen heurigen Sylvesterabend, verbunden mit einem Tran­ftänzchen, im Glaspapillon des Hotel „Bannonia“ abhalten. Am 11. Jänner veranstalltet genannter Verein im Kasinosaale ein Konzert verbunden mit einem Tanzkränzchen. * Ein unheimlicher Fund im Friedhofe. Gestern Freitag Vormittag wollte eine 62 Jahre alte Frau Namens Rosa Brunner am Grabe ihres vor acht Jahren verstorbenen Sohnes, am alten fath. Friedhöfe in der Nähe des Pulverthurmes, ein neues Holzkreuz, statt des vermitterten alten, segen. Al sie einige Spatenstiche gemacht hatte, stieß sie in geringer Tiefe auf ein Bündel; bei näherer Besichtigung desselben fand die entjegte Frau, daß er die Leberrete eines weiblichen, etwa drei Monate alten Embryo’3, barg, welcher in blauem Tuch gemidelt, in das Erdreich ver­­scharrt worden war. Frau Brunner er­stattete alsbald die Anzeige von ihrem peinlichen Hund und es erschien eine polizeiliche Kom­­mission, die den Thatbestand aufnahm und Necherchen nach der Mutter pflegen wird, da möglicher­weise da Kind lebensfähig Hätte werden künnen, wenn es nicht vor der Zeit beseitigt worden wäre.­­ * Eine Bitte an mildthätige Menschen. Wie wir jederzeit berichteten, verübte der 38- jährige Tischlergehilfe Anton Stuhl in einem Anfalle von Geistesvermehr nacheinander einen .­Selbstmor Ungflüdliche mußte in Schwer verle in das hiesige städtische Spital transportirt werden. Durch die vollständige Erwerbsunfähig­­keit ihres Gatten wurde seine Frau mit sechs unmündigen­­ Kindern in das größte Elend verlegt und dem drühendsten Mangel preis­­gegeben. Wir wenden uns daher an den be­­kannten Wohlthätigkeitssinn der Bewohner unserer Stadt, dieser sch­weren Nothlage gegen­­über ihren gütigen Beistand nicht zu verjagen. Selbst die kleinste Gabe ist eine große Hilfe für die buchstäblich Hungernden. Wir geben uns der Hoffnung bin, daß unsere­ bittenden Worte nicht ungehört verhallen und milde Spenden für die Schwerbedrängten einlaufen werden. Etwaige edle Spenden wollen an die Bilfe suchende unglückiche Mutter Neugasse Nr. 23 geleitet werden. - . ! TER See TREE - I NE 5 Er Ne Be EN ep a ie" m su RS A de % i rn -- . Ren rt « v »z:»«

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