Oedenburger Zeitung, 1902. September (Jahrgang 35, nr. 201-224)

1902-09-02 / nr. 201

l 12.September 1902. | | Eedenburgerzeitung 3 »den bün­digsten Beweis zu er­­’­bringen,ist eine Forderung,die selbst der letzte Winkeljou­rnalist an sich zu stellen und zu erfüllen nicht verabläus­­ men wird­ . Wo also sin­d die Beweise?Sie fehlen­ Vergebens durchs tobereich darum den Artikel »GiftGehässigkeit Schandfleck«,im weiteren Verlaufs»pyromanische Passion,Bettelstab einer ganzen Gegend«­wustelt es aus dem Artikel,aber Beweise gibt es keinel Deri­able Artikler,der das ein Handwerk treibt,drückt sich herab unter den Winkel­­iourn­ol listet.Nun sorgt aber die gute Sache für einen Gegenbe­­weis, der das ganze Schmähwert von „Gift, Gehäßigteit, CS­chandfle­­ze“ zu Schanden macht und auf diesen Gegenbeweis kommt Alles an. Bieber wurde gegen meine Aktion mit­­ der Firma Wolf operirt. Für diese, hieß es, wird die Aktion geführt. So sonnenklar es auch zu Tage lag, daß in unserer Wasserfrage gegen das Privatinteresse eines einzelnen Weinhändlers für unsere Weinpro­­duktion gekämpft werde, so wieder­ Hallte dennoch das Treldgeschrei biß in das Ministerzimmer, daß es sich bei dem KRampfe um den Geschäftsneid der Firma Wolf handle! Das Geschrei drang auch zu dem Redak­­teur des „S. N.“ Dieser prüft nicht, übt seine Kritik über die Wahrheit desselben, er läßt Ser bon „Gift“ „Schäffigkeit”“, „Schand­­fled“ u. . w. Seinen Augenbli besinnt er sich, daz­u was man behauptet, auch­ er­­wiesen werden müsse. Schon, wenn es sich­­ um den guten Ruf seiner Mitmenschen handelt, der Anständigkeit wegen, und um das jour­­nalistische Strolderthum fern­­zuhalten, das heißt wegen der Umsicht, welche dieseg dem Redakteur zur Pflicht macht. Nichts ist von dem ganzen Ma bewiesen worden. Die Umsicht hat versagt , dann davon auch nicht­ bemieten Bee, denn der Gegenbeweis steht im Wege. Diesen haben mit ihrem Gesuche an d08 Bizegespangamt um Kafjirung der Basjerleitungtheovpold Ungarn unsere Weinproduzgenten er „bracht! Eine ganze BProduktion?­­£ flajse petitionirt an da Amt, die Leitung al eine ihren Interessen schäd­­liche zu Eaffiren. Und damit ist in gar nicht mißzuverstehender Weise der volle unmicher­­ei 3 erbracht, daß meine Aktion im Interesse unserer Weinproduzenten geführt worden ist. Troß des Feldgeschreis nicht für die Firma Wolf, sondern, wohl ge­­merkt, für unsere M Weinproduktion, für das Gemein­wohl, das daher nicht blog Deemantel ist. Dem Schmähwert des „S. N.“ von „Bift, Schandfled" u. s. w. stellt sich der Gegenbeweis unserer Produzenten aufs ent­­­­schiedenste entgegen. Das „Gift und den­­ Schandfleck sehen diese in der Wasser­­leitung und diese wollen sie Kajjirt­­ sehen. Um die Kaffirung zu erreichen, haben sie meine Aktion auf sich genommen. Sie selbst führen die Aktion. So sehr sie diese aber auch führen, die übernommene ist identisch mit meiner Aktion. Sie ist meine bisherige Aktion ohne Firma Wolf, und weil dem so­ll, kann meine Aktion mweder „Gift“ noch „Schandflet“ u. s. w. ge­wesen sein. „Gift“ „Schandflek“ u. s. w. sind einfach unbewiesene Anschuldigungen, deutsch: Verdächtigun­­gen. Die Umsicht des Redakteurs hat sich als unzulänglich gegen das Stroldherthum vermwiesen. 2. Engelbericht aus Oedenburg und Melungern, Zagedkalender. Dienstag, 2. September. Katho­­lifen: Stephan 8. — Protestanten : Absolon. — Griechen : 20. August. Samuel. Oedenburg, 1. September. * Korutß-Feier. Auch an der hiesigen evang. Belferschule wird das Angedenken Ludwig Kossuths im Rahmen imposanter Feierlichkeiten geehrt werden. Der Lehrkörper hat in seiner gestrigen Situng mit großer Begeisterung beschlossen, die Feierlichkeit am 19. September zu begehen und hat auch bereits ein reichhaltiges Programm festgestellt. * Handelskurs für Mädchen. Der Kultur- und Unterrichtminister hat im Ein­­verständniß mit dem Handelsminister angeord­­net, daß in Sopron in Verbindung mit der höheren Handelsschule, ein Handelskurs für Mädchen organisirt werde. Die Direktion der Handelsschule ersucht die Interessenten, sich vom 1—10. September in den Vormittags­­stunden zur Aufnahme zu melden. Zur Auf­­nahme wird die Absolpirung von 4 Bürger­­schulklassen oder 4 Klassen der Höheren Töchter­­schule erfordert. Die Einschreibgebühr beträgt 10 %. Das Schulgeld für das ganze Schuljahr 100 &., welches in halbjährigen­ vierteljährigen oder kleineren Raten bezahlt werden kann. Nähere Auskunft ertheilt die Direktion der höheren Handelsschule.. Wir freuen uns auf­­richtig, sonstativen zu sünnen, daß die Handels­­schule für Mädchen endlich einmal hier eröff­­net wird. &s blieb ein lange gehegter, auch entsprechend vorbereiteter, aber doch biz­iebt unerfüllt gebliebener Wunsch. Der seit Jahren gefaßte und ventilirte Plan wird nun ver­­wirklicht. Unsere lernbegierige junge Damenwelt wird gewiß in richtiger Erkenntniß der Bor­­theile dieses Lehrkuries von demselben freudig Gebrauch machen und sich so die Grundlage zu einem ehrenvollen und lohnenden Erwerb schaffen. * Das Porträt des Demetrius Saky. Die Großgemeinde C3orna Hat ihrer Pietät gegenüber ihrem Prior würdigen Aus­­druc verliehen. Sie ließ nämlich­ das Bild des Freiheitshelden und beherzten Briesters malen und wird es im Laufe dieser Woche im Gemeinderathssaale enthüllen. Die Ge­­meinde Czorna errichtet mit diesem Teuch­­tenden Beweiß ihres Patriotismus ein bleibendes Denkmal dem Hochgesinnten Vaterlandssohne und geht somit ihren Nachkommen mit der Bethätigung dankbarer Erinnerung als nach­­ahmens weithes Beispiel voran. * Archäologische Grabungen auf dem Burgstall. Oberrealschul - Professor Ludwig Bella, der sich mit seinen archäologischen Studien einen auch in den weiteren wissen­­schaftlichen Kreisen bestaffreditirten Namen erworben hat, wird dieser Tage mit mehreren seiner Schüler auf dem Burgstall neue Gra­­bungen unternehmen. Die Schüler werden mit den erforderlichen Geräthen versehen und werden mehrere Tage hindurch (4. 5., 6. d.) tage über­graben, weshalb sie sich auch mit Ehwert zu versorgen haben werden. Das Unternehmen des gelehrten Forschers ist jeden­­falls aller Beachtung werth und wird hoffent­­­lich interessante Objekte der Vorzeit zutage fordern. * Todesfall. Ein derber Schiejalsschlag hat die angesehenen Familien von Rother­­mann, von Babenhofer Boftl, Girardoni und Horny betroffen, sie verloren leider durch den Tod ihre innigst­­geliebte nahe Anverwandte, Fräulein Emma Edle vd. Roth­ermann, die am legten Samstag um Y­,1 Uhr Mittags in Forchtenau nach langem Leiden sanft entschlief. Rudolf und Daniel Ritter vo. Rothbermann be­­weinen mit vier Schwägerinen in der Ent­­schlafenen ihre theure Schwester, die ein Muster­­bild weiblicher Tugenden und ein Engel an Herzensgüte war. Die irdische Hülle der Dahin­­geschiedenen wurde heute im Trauerhause zu Forchtenau feierlich eingesegnet und sodann nach Klein Frauenhaid überführt, um dort in der Familiengruft zur ewigen Ruhe bestattet zu werden. Sie schlafe in Frieden ! * Militärisches. Gestern Sonntag Früh bot der Raaberbahnhof den Schauplag unge­­­wöhnlich lebhafter Regsamkeit. Die kürzlich hier eingerückten Erjagreservisten des 76. Inf. Ngtz., 800 Mann an der Zahl, haben ihren Weg nach dem Neutrauer Komitate angetreten, da dort jebt das 76. Infanterie-Regiment seine große Korpsübungen abhält. * Seprerfielle. Ueber eigenes Ansuchen hat der ung. Minister für Kultus und Unter­­richt den evang. Lehrer Johann Benedet in der Filiale Zepesfalva nach mehr dem­ vierzigjährigen Amtsring desselben, in den unwohlverdienten Ruhestand verlegt. Durch solche Verfügung ist nun das Lehramt in ob­­genannter Gemeinde verwaist und soll demnächst­­ belegt werden. Der amtlichen Auseschreibung der Stelle entnehmen wir, daß das Lehrer­­gehalt an baarem Gelde und Naturalien 1000 Kronen beträgt ; für die Wiederholungs­­scyule erhält der Lehrer 100 Kronen, außer­­dem die geweglichen Alterszulagen. Im neu­­gebauten Schulrausfe Hat der Lehrer eine geräumige Wohnung von 2 Zimmern, Kanzlei, Küche, Seller zc. Die gehörig ausgerüsteten Gesuche sind längstens bis 15. September an das Pfarramt in Agfalva einzusenden. * Bur Baubankaffaire. Unter dem Borsige des fünf Tafelrichters Eugen v. Nagy wurden heute Vormittags durch den Anklage­senat des hiesigen Gerichtshofes die einge­­laufenen Einwendungen der in der Bauhans­­affaire Beschuldigten fortgelegt und beendet. Gegen Halb 11 Uhr wurde nämlich ein Be­­scheid gebracht, laut welcher de­­n Biegen Arthur Prodhazka wegen betrügerischer Krida unter Anklage gestellt wird ; die weitere Anklage des Staatsanwaltes wegen Dokumen­­tenfälsc­hung, Betrug und Veruntreuung wurde jedoch verworfen. Der Kaffier Julius WrhoovsKky wurde wegen Betheiligung an den Unterschlagungen in 119 Fällen unter Anklage gestellt; seine Einwendungen gegen den ihm zur Last gelegten Betrug und Dekur­mentenfälschung wurden angenommen, und diese Anklage des Staatsan­waltes ebenfalls verworfen. Die Einmendunge­­denten Julius Braunschier wurden des­­gleichen als stichhaltig anerkannt und das Ver­­fahren gegen den Genannten eingestellt. Die Einwendungen des Direktiongrab­es Josef v. Gebhardt und des Aufsichtgrab­es Dr. A Krstjchy wurden nicht in Betracht ge­­zogen und die Genannten wegen Bergehens der fahrlässigen Krida unter Anklage gestellt. Die gegen die übrigen Direktions- und Auf­sichtsräthe geführten Anklagen wurden, da die Angeklagten seine Einwendungen erhoben haben, im Sinne der Lageschriftt auf­­recht gehalten. Der Anklagesenat hat zugleich die Enthaftung des Arthur Brodhazta und Julius Wr­ho­v Ey angeordnet und die über den Korrespondenten Julius Brauns hier verhängte behördliche Aufsicht, unter welche er aus Anlaß seiner Enthaftung ver­­feßt wurde, aufgehoben. P Vizestaatsanwalt Dr. Anton Stengel hat sowohl gegen die ver­­­worfenen Anflagen, als auch gegen die Ent­­haftungen die Berufung angemeldet. Die beiden Beamten der Baubank bleiben daher bis zur Beschlußfassung der fünf Tafel in Untersuchungshaft. Von dem Beschluß des An­­flagesenats mit Bezug auf den Aufsichtsrath Dr. Alexander Kreithy wird sein amt­­licher Borgeregter, Obergespan Emil Graf Szechenyi in Kenntniß geseßt. * Der Ausflug des B­urger „Bauern- Bundes". Wir haben bereits mitgetheilt, daß eine größere Anzahl der Mitglieder des Bau­­ernbundes beabsichtigt mittelst Separatzuges einen Ausflug nach Proz3ony zu machen um daselbst die landwirthschaftliche Augstellnng zu besichtigen. Der Ausflug wird am 7. und 8. September d. h. (Sonntag und Montag am Feiertag) stattfinden. Die Fahrt tour und retour wird nur 3 Kronen kosten und können an der­­selben auch Nichtmitglieder­an­meldungen mögen je eher an den „Bauern­bund“ in Sopron gerichtet w * Berhüteter Zusammenfloß der elek­trischen Bahn. Nur einem besonderen glücklichen Bufalle ist es zu verdanken, daß’ gestern Nach­­mittags die Neustiftgasse nicht der Schauplag einer Skatastrophe, herbeigeführt durch die­ elektrische Straßenbahn, war. Nachmittags fuhren nämlich bei der Biegung vor dem Dufavit3’schen Haufe genannter Gasse zwei Wagen der elektrischen Straßenbahn im den­ beschleunigten Tempo gegen­einander. Mit der größten Anstrengung gelang es den Wagen­führern beider Wagen fie vermittelst der Brems­­borrichtung zum Stehen zu bringen, und da­durch ein größeres Unglüc zu verhüten. Man glaubt die Ursache des Vorfalles in dem Um­­stande zu erbliden, daß die Geschäftsleitung genannter Bahn neuerer Zei Führung der Wagen betrau big vier Tage im Dienste der Gesellschaft an Taglöhner stehen und daher mit ihrem Dienste nicht vollständig vertraut sind. In dem nicht anders abzuhelfen, so möge man wenigstend ® ’stehliche B .­­ des Korrespon­­Um 7,4 UÜhe Leute mit der ‚die faum drei An­­­­” Be­­ dr .

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