Oedenburger Zeitung, August 1913 (Jahrgang 45, nr. 176-200)

1913-08-01 / nr. 176

1. August 1913. Oedenburger Zeitung. a Hi­a Fr­ed As nahm er auch an der Schlacht bei Tschadaldscha teil, bis er eines Tage von der Bildfläche verschwand. Mann nimmt an, daß er im Kampfe gefallen ist. V­orgestern traf­ beim Szombathelyer Gerichtshof an Smyrna der Nachlaß dieses Abenteurers ein. Er besteht aus einer reichlichen Garderobe, die ein Bild von seinem unwechselvollen Leben gibt. Neben einer Menge tadellos gebügelter Beinkleider und 130 eleganten Krawatten, sowie mehreren Mond­eln fand sich auch der schmierige Kaftan, in dem sich Udvary lange als Jude herums getrieben hat. Auch mehrere Revolver und Dolce, so­wie einige falsche Bärte befinden sich unter dem Nachlaß­ ,­­danachgezogener Erlaß.VorWochen verlautete,daß die Sanitätsinspektoren de­­zentralisiert werden und sollte unter anderem der Hilfsin­spektor Dr.Ludwig Poßvek seinen Sitz in Szombathely haben.Nun kommt die bestimmte Meldung,daß der Innenminister Johann v.Sánder den Erlaß seines Vor- Vorgängers zurückgezogen hat.Die Inspektoren werden daher au­ch künftig hin­ wie bisher von Budapest aus ihre Inspizierungss fthten durchs Land machen * Mene Lehrer. Der Somfalvaer Schul­­stuhl berief mit Einwilligung des Diözesan­­bischofs Paul Pinter, der Räbapordanger Schulstuhl Koloman Erefe2, die jet absol­­vierten, als Lehrer an ihre Schulen. * Das Soproner Dispensair. Der Minister des Innern hat die Erlaubnis erteilt, daß der leitende Arzt unseres Dispensairs für unbemittelte Tubertulofefrante zu L­asten des Landerkrankenfondes Medikamente verordnen , dieselben Kostenlos verabreichen Tafjen Donne. * Die Bufarrtfirage zur Felsöläßlöer Bahnstation. In Angelegenheit des Ausbaues, der Erhaltung und Verwaltung der zu der Felsölzahl der Bahnhofstation (Balaber-Särvär- Büker Lokalbahn) führenden A­ufahrtstraße findet zufolge Bescheiden des fünfgl. Verwal­­tungsgerichtshofes am 12. August unter üb­­rung des Obergespans Dr. v. Baan, aß Präsidenten des Verwaltungsaugschusses, ein 2ofalaugenschein statt, zu welchem der Ober­­stablrichter in F­ljürulya, die Gemeinde­vor­­stehungen in Repezebunya, Yeljülähld, N Repezes­tebhelyg, Repezetöhalom, Borsmonostor und Alfolaglo geladen sind.­­ * Feurerwehrlage. In der gestrigen Chargenfigung unserer freimill. Feuerwehr brachte Herr Kommandant Zügn zur freu­­digen Kenntnig, daß unser Herr Bü­rgermeister Heren Zepfo interimistisch auf den durch das Ableben des Heren Schneider freigewor­­denen Bosten der Zeugewarten ernannte, ein gewiß­würdiger Nachfolger, zu welchem sich die Kommune und der Verein nur gratulieren können. Ferner wurde den Herren %. Roth und 3. BZepfo der innigste Danf des Chargenkörpers protofollarisch votiert für die aufopfernde und so ersprießliche Tätigkeit, welche diese Herren bei Arrangierung des Testes zur Anschaffung einer Motorsprise bemiesen haben, überhaupt wird allen Herren, welche Funktionen biebei übernahmen, Dank und Aner­­kennung dotiert. Sodann berichtet Herr Kom­­mandant über die bei der Firma Selten­­hofer erfolgte Anschaffung einer Motor­­­prise im Betrage von 8300 K lieferbar am 1. November 1. 3, erwähnt, daß Die Alarmierung d. 5. Yenersignal in kurzer Zeit fertiggestellt sein und vorläufig in das alte Wachlotal eingeleitet wird. Da das Bauamt den bereits begonnenen Bau der Feuerwehr­­kaserne und de­s Requisitenhauses auf das nächste Jahr verschieben will, wird angefacht, in wenigstens das Requisitenhaus noch heuer fertigstellen zu las­sen, damit die Requisiten dort untergebracht werden können, was im Interesse der Requisiten selbst und der Bereit­­schaft der Feuerwehr dringend nötig ist. Nach Erledigung mehrerer interner Angelegenheiten als­ die Wahl des Herrn I. Klimetch zum Patrouillenführer, der Urlaub des Herrn Kommandanten, der Bericht über die statt­­gefundenen Uebungen und das Uebungs­­programm pro September usjw. schloß Herr Kommandant die Sigung. * Genehmigte Statuten. Der Minister des Innern hat die Statuten des Männer­­­gesangvereins in Somfal­va genehmigt. Es ist nur zu begrüßen, daß der veredelnde Gesang auch in Somfalva eine warme Pflege­­stätte gefunden hat.­­ * Spende. Der Gastwirt von der Alm, Anton Horvät Hat für den Hilfsfond der Polizeiwachtrannschaft 7 K 30h gespendet, wofür ihm der Dank ausgesprochen wird. * Die kranke Monarchie. Nikolaus vol. Szemere veröffentlicht in der heutigen Nummer de­s Neuen Wiener Tagblattes“ selbstverständlich mit einer isolie­­renden Tupnote der Redaktion, folgende kurze Kritik über die internationale Politik der Monarchie :­­ . . »Unsere innere Politik kennen­ wir.Wir sehen sie,wir fühlen sie—es ist weiter kein Wort darüber zu verlieren.Sprechen werden die neu­en Lasten. Unsere äußeres Politik wird aber derart geleitet,daß eher das ganze Firmament ei­v stürzen müßte,als daß wir einen Krieg führen sollten. Dies­ ist die Politik des Arztes,versagen würde:,,ich kutiere,ich unterstütze die Natur, aber ich operiere m­s keinen Preis;der Kranke magan·"Blutvergiftung sterben—dae ist sein Schicksal." Das Ende wird natürlich sein,daß wir seinerzeit durch unsre Feinde operiert werden. Mit etwas Energie und gutem Willen k­onnte man die Ballanfragen auch fest noch nach unserem I Interesse ordnen. Der beispiellos wilde Hader der Balkanwölfer untereinander über die Beute hatte den Griff des Schmwertes wieder einmal durch Glüc in unsre Hand ges­­pielt. Aber wir verbleiben in unsrer Apathie. Kur um Himmels willen seinen Krieg! Wir operieren nicht ! Heutzutage Hat auch niemand mehr Vertrauen in uns. Unfre Feinde fürchten und nicht, und unsre Freunde, wie Deutschland, bedauern und,” * Ein Iamilienbild. Samstag abends erschien in der Gemeinde Alfonyes eine Frau Johanna Mafai bei ihrer Mutter Szabo und bedrohte die alte Frau, falls sie ihr nicht das väterliche Erbe ausfolgen wolle, mit dem Tode. Die Tochter der Frau Mafai, die die Mutter begleitet hatte, wollte jedoch der Großmutter zu Hilfe eilen. Die alte Frau flüchtete vor ihrer Tochter auf die Gasse. Dort eilte jedoch ihr Schwiegersohn Mafai auf sie zu. Er hatte in der erhobenen Hand ein Küchen­­messer und stieß es seiner eigenen Tochter in den Rüden, weil sie es gewagt hatte, der Großmutter zu Hilfe zu eilen. Sodann stürzte er sich auf seine Schwiegermutter und stieß ihr das Messer biß ans Heft in den Körper. Hierauf stellte er sich freiwillig der Gendarmerie. * Anfall eines Militär-L­uftschiffers. Ein Militärballon flog gestern von heftigem Sturm getrieben aus Fi­hamend nach Ungarn. Im Ballon saßen drei Offiziere, die bei Papa landen mußten. Beim Abstieg blieb der Ballon an einem Baum hängen, einer der Offiziere fiel auf dem Skerbe und brach sich das Bein. Die beiden Kameraden brach­ten den verun­­­glückten Offizier mittelst Eisenbahn nach Wien. * Stromerzeugung in Drennberg. Wie „Sopron“ erfährt, befassen sich interessierte Kreise mit der Verwirklichung eines lang er­­sehnten Projektes. E83 Handelt sich darum, die Umgebung Soprons mit dem nötigen Strom zu Beleuchtungs- und Betriebszwecen aus dem Kohlenbergwerke zu versehen. Laut diese­m P­rojekt würde man die beförderte Kohle zur Energie verwandeln und diese von hier nach den umliegenden Ortschaften und Fabriken ableiten. In dieser Angelegenheit wird dem­­näc­hft mit Einbeziehung der Interessenten eine Konferenz abgehalten, und aus dieser Konferenz wird ein Ersuchen an die Bergmwerfzabteilung zur Verwirklichung des Projektes ergehen. € 8 braucht nicht besonders betont zu werden — Schließt „Sopron“ — daß diese Transaktion die Rentabilität des Berg­werkes start heben würde, weshalb auch die Bevölkerung unserer Stadt mit Interesse die Aktion begrüßen künne. * Die Erhaltung der Petöhäzaer Schule. Der Königl. Verwaltungsgerichtehof hat die Appellation der Zucerfabriksfirrma T.Offer­­mann u. Co, m wonach diese von der Bei­­­­steuerung zur Erhaltung der dortigen fath.­­ Elementarschule resp.zum Aufbau eines neuen Gebäudes für dieselbe enthoben werde,abge­­wiesen und sie zur Leistu­ng der durch die Gemeinde ausgeworfenen Schulbausteuer ver­­halten. * Tödlich der Anfal. Aus Rözep­­pulya wird gemeldet: Die 12jährige Tochter Sanja des Müllnermeisters Fojef Roth kam während des Spiels so unglücklich unter den Hebehaspel, daß sie an beiden Füßen und an einem Arme schwere Brüche erlitt. Auch an der Brust wurde das Mädchen sch­wer verlebt. Ob schon gleich ein Arzt zur Stelle war, konnte das Kind nicht mehr gerettet werden. Gestern früh verschied­en unter fürchterlichen Qualen. * Zwei Jahre nicht gesprochen. Im Gefängnisse der Soproner Staatsanwaltschaft büßt ein alter Zigeuner seine Strafe ab. Seit zwei Jahren fißt bereits der Alte, ohne, Daß emand sein Wort gehört hätte. Er machte sich stumm bei der Verhandlung und blieb stumm als ihm die Zelle vom Gefängniswächter an­­gewiesen wurde. Mann versuchte alle Wege und Mittel. Vergeben, der geriebene Grautopf wollte ich nicht bessern und hielt bei dem Heucheln aus. Man ersuchte den Direktor des Taubstummen Institutes, ihm das Wort „zu­­rüczugeben“. Aber auch dieser Bersuch fitt Seiffbruch an der schlauen Beharrlichkeit des Deliquenten. Dieser Tage hat sich aber der alte Stammesvater der Nomaden anders über­­legt. Ohne besonderen Anlaß hat er mit einem» male — seine Sprache wieder gefunden und fest herrscht große Freude in der Umgebung der Zelle de Alten. Denn er hat etwas ge­­funden, was er gar nicht verloren hat... * Verhaftung eines Defrandanten. Ars Schwenk aus Nezsider war im Jahre 1911 vom Großlaufmann Gustav Forster als Zigarrenseisfabrikant damit betraut, in der Umgebung VBestellungen entgegenzunehmen. Diesen Vertrauensposten mikbrauchte Schwenf, indem er die aufgenommenen Vorschülte unters­chlug und zu eigenen Werken verwendete. Der damals von hier flüchtig gewordene und furrentierte Defraudant wurde in Wien verhaftet.­­ Für die Heber schwemmten Fzd beim­ Bürgermeisteramte weitere Spenden eingelangt: Dr. Otto Zehetbauer 10 K, Alexander Hanniffel 5 K, die Sodamastergenossenschaft der Gast­­wirte und Cafetierz 10 K. Zusammen 25 K. Mit Hinzurechnung der bereits ausgewiesenen 317 K beträgt die Endsumme der Soproner Kollette 342 K. Weitere Spenden übernimmt und quittiert öffentlich das Bürgermeisteramt.. * Aus dem Matrikelamte. Geburten: Sosef V­arga Strafhaus­wächter und Klara Nagy, Knabe. Moriz Nukbaum Kaufmann und Gisella Hader, Mädchen. Johann Zufits V­erkehrsbeamter und Ilona Mehner, Mädchen. Karl Fand Taglöhner und Anna Magyardi, Mädchen. Johann Spanraft Weingärtner und Maria Schekulin, Mädchen. Anton Bukta Stredenwächter und Anna Hofstätter, Mädchen. Johann Borfodi Weichensteller und Theresia Rataticz, Knabe. August Schachinger Ziegel­­meister und Aloisia Emarit3, Knabe. Johann Pal Strafhauswächter und Elisabeth Toth, Knabe. Wilhelm John Apotheker und Stefanie­­ Szep, Knabe. Chejhliegungen : Ferdinand Schranz Weingärtner und Sophie Feigl. Jo­­hann Eduard Hoffmann Buchhalter und Elisa­­beth Pest. Wilhelm Kornfeld Tit­sgeldwebel und Gisella Sußmann. Andreas Schuh Photos­graph und Elisabeth Küppel. Todesfälle: Frau Franz Grafl geb. Sophie Zethner 24 Jahre, Lungentuber­­tufose. Karl Tichalberger 2 Monate, Gedärm­­entzündung. S Heinrich Hoffmann 59 Jahre, Lungenentzündung. Johann Brunner emerit. Senior und Pfarrer 65 Jahre, Herzfehler. Anton Schadhinger­­­, Stunde, Lebensschwäche. Hermine Höller 13 Monate, Gehirnhautent­­zündung. Frau Daniel Heer geb. Anna Kauper 24 Jahre, Gehirnhautentzündung. * Ihre Schuld si­e&, wenn Sie Ihre Wanzen und deren Blut nicht vollständig und radikal vernichtet Haben! Hätten Sie sofort Sempronia Wanzentinktur aus der Löwen Drogerie Franz Müller, Spitalbrüche, Sopron, angewandt, würden Sie von dieser Plage gänzlich befreit sein und sie Mühe, Geld und Arbeit gespart haben. «· : ,s’. sur '.« . St } 200 . «-«sd-:-Mmssx-M-—-YOU-NR-»-:.-«.s,«.-ss.·-sp«s--·.­­urn;

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