Oedenburger Zeitung, Februar 1916 (Jahrgang 48, nr. 25-48)
1916-02-01 / nr. 25
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Langanhaltende ,enthusiastische Beifallsumgebungen riefen den berühmten Orientalisten, der auch der besondere Eigentümlichkeiten aufweisenden überreichen Wolfsliedersammlung der Bulgaren gedachte, aufs Podium zurück. Den subtileren Reiz gab dem Bulgaren- Fett Frl. Mara Czeiszberger, die Tochter des hier in bester Erinnerung stehenden Generals Sosef Czeiszberger. Eine blühende Stimme zu den feinssten Scattiegeshaffen zu einer Gefühlsdramatikerin des Gesanges, — schon mehr in das Lyrish wehmutsvolle ‚hinüberschweifend. Bei ihrem Erscheinen mit Blumenbouquetts und Applaussturm empfangen brachte die Künstlerin, deren Debut in der ungarischen Oper bevorsteht, „Träume“ von Richard Wagner, „Loreley“ von Liszt und die schöne seelischtiefe Komposition Antalffy's „Reszfet a botor.“ Ihr Programm umfahte noch Brahms Feinsliebchen und Habanera aus der Oper Bizet's Carmen. In alle diesen bewies die Künstlerin so viel Gefühlsinnigkeit aber auch dramatischen aus der Herzenstiefe hervorbrechenden Schwung, wie viel man ihr—ver‚möge ihres ganz jugendlichen Aussehens — ‚gar nicht zugemutet hätte. Und doch: sie ist eine reife Künstlerin, die alles Technische in ihrem Fach bewältigt. Ihre silberreine Stimme voll ausgebildet, gehorcht wie ein zartes Instrument ihrem feinsinnigen Willen. Bhrafierung und Tonfarbe schimmern in der bunten Pracht empfindungsreicher Meisternhaft, welche in Loreley, in Reszfeta bofor, und Feinsliebhen ihren Höhepunkt erreichte. Stürmischer aufrichtiger Beifall entlud sich nach jeder einzelnen Programmnummer und zum Schluße zwang die hingerisfene Zuhörerschaft die Künstlerin zu einer Daraufgabe: (Wenn Jie alle zurückkommen von Thomas Emödd). Die harmonisch sie anschmiegende Pianobegleitung besorgte mit imponierendem Können Frau Alfred Sänek. Das Programm Fl. Mara Creiszberger war dur die Recitation des Vizestaatsanwaltes Dr. Ludwig Deszfässy in zwei Abschnitte geteilt. Dr. Deszfäsy erzielte durch gutgewählte Muster aus der üppigen Kriegsgedichternte eine nachhaltige Mirtung und wußte seine Lieblinge von dem „Kriegsparnasse“ in das günstigste Licht des Interesses zu stellen. Vor allem unseren Ga Ggoni, der nun nach vielen Jahren im Stanfenburgverein, wenn auch dur Vermittlung, wieder zu Worte kam, während er durch endlose rufliche Steppen von uns , getrennt auch die Morgenröte seiner physischen Auferstehung- sehnsuhhtsvoll erwartet... Das Franz Gteiner Mohltätigkeits- Konzert im Stadtthr‘... Der ruhmreiche Komponist Richard Strauß behauptete, das von allen Sängern, die seine Lieder mit Begeisterung, unübertroffenem Können und tonlicher Schönheit in alle Welt tragen, steht Franz Steiner obenan. Seit mehreren Jahren erfreulich beliebte Wiener Küntler der großen Auszeichnung, in allen großen deutschen Städten im Bereine mit Richard Strauß Liederabende veranstalten zu können. An Ehren weih und sicher auch,an. Goldenst arm, ist dieser berufene Bannerträger des erhebenden Liedes, in seiner Vaterstadt zurückgekührt, über die er mit seiner Kunst vielen Glanz auch im Ausland breitete. Sein Erscheinen in Sopron, das ihn stets mit offenen Armen empfängt, übt immer faszinierendere Wirkung. Die kfurze Ankündigung der „Ded. Zig,“ das Franz Steiner fommt, ‚genügte, daß am ersten Tage schon alle Sitze des Stadttheaters vergriffen waren und die Münche sehr sehr BVieler, dem Konzerte anwohnen zu können, nit befriedigt werden konnten. Man verehrt aber auch nicht ohne Grund in den bedeutendsten Kulturzentren ob Wien oder Berlin, ob Leipzig oder Dresden ob Hamburg oder Frankfurt a/M. Franz Steiner als einen der ersten Meister des Deutschen Liedgesanges, der in Besige des vollen langes seiner Stimme jet auf der Höhe technischen Könnens steht. Wer ihn gehört, der wird das rechte lyrische Piano, das Freie Ausströmen des üppigen Tones, die frystalllare Botalisation und seine vielbewunderte Atemtechnik nicht vergessen. Der Künstler brachte Lieder von Brahms, Hugo Wolf, Herman, Balladen von Karl Loewe zu Gehör und es braucht wohl kaum betont zu werden, daß das aus den vornehmten Kreisen Sopron’s bestehende Napolitorium den berühmt gewordenen„Landsmann“ unter jubelndem Beifall feierte und als er sein reiches Programm abgewidelt hatte, dennoch wie feinbekannt auf seinen ECiten veblieb und von ihm no eine Zugabe erzwang. Natürlich ein schönes Richard Strauß'sches Lied, gleichzeitig als Huldigung für den Gönner und Freund des Künstlers. — Den Glanz des Konzertes erhöhten noch die als exzellente Pianistin auch in unserer Stadt wohlbekannte Fl. Margarethe Gelbard, die auf einem aus Wien beigestellten prächtigen Bösendorfer Flügel in großzügiger Wiedergabe des Mendelssohn'schen Präludiums Emoll, Chopins Impromptu, Schubert. Militärmarsch wahrhaft brillierte, ferner der Batterie- Kommandant des Feldsan. Reg. Nr. 30, Herr Hauptmann Friedrich Mandl, der dur von uns anläslicher Veranstaltung der Melt. Mkademie der Dreißiger gewhdigtes bravouröses Geigenspiel wieder alle Melt in helles Entzüden verseßte. Man kann sich Heute in Sopron ein großes Konzert ohne Mitwirkungieses gottbegnadeten Kommandanten nicht denken. Selbst neben anerkannten Celebritäten am Himmel der Kunst versteht es der dilettierende Geigenkünstler Mandl das Feld zu behaupten und im Vordergrund des Interesses zu stehen. Kein faher Ton, die müühelose Überwindung von Schwierigkeiten, die Zartheit und lebendige Anmut des Vortrages schwingen noch lange nach. Und als Vierter im Bunde glänzt mit Leuchtkraft Herr Regenshorn Viktor Altdörfer, der Stoß und die Zierde des musikalischen Lebens Sopons. Alle Mitwirkenden wurden Durüberreichung von Lorbeerfrängen mit Bandschleifen in den Farben der fün Freistadt geehrt. Bevor wir schliegen, möchten wir nur noch eine Erscheinung, die uns bei diesem Abend besonders auffiel, festhalten und zwar die wahrgenommene Empfänglichkeit im Kammigenießen, die in der Andacht vor wahrhafter Kunst wurzelt. Unser Herr Bürgermeister "Dr. Koloman Töpfer, dem wir diesen einzigartigen Kunstgenuß zu danken haben, darf nicht nur des Danfes der armen Witwen und Waisen nach den gefallenen Sopsehr Helden, sondern ganz Sopron’s sider ein. Das Konzert Franz Steiner wird zur Freude der Sopraner im März mit ganz neuem Programm wiederholt. Überall anerkannte man die hervorragende Befähigung dieses Schulmannes, aber ‚Jein leidender Zustand machte ihn unverträgig und so traten statt der erwünschten Harmonie zwischen Lehrkörper und Direktor die schärften Gegenzage hervor. Dazu kamen die vielen Klagen der Eltern über die Be- Handlung der Schüler. Die eingeleitete Untersuchung stellte nun auf Grund ärztlichen Gutachtens fest, daß Deme’s Nervenleiden so schwerer Natur sei, daß er nicht mehr Herr seiner Handlungen und das Richtige vom Unrichtigen nicht zu unterscheiden wille. Das Disziplinargericht beantragt, Direktor Deme nach 35 jähriger Dienstzeit einer Abfertigung zuteil werden zu lassen. In Rolozspärer Blättern äußert ji Deme selbst wie folgt: Seit ihm die Leitung der Bürgerschule übernahm, erhöhte ji die Zahl der Zöglinge in riesigem Maße. In gleichem Verhältnisse aber erhöhten si an die Agenden eines Schulleiters. Um dem entsprechen zu können, entsagte ich allen rentablen Nebenbeschäftigungen. Die stark belasteten Professoren, die die Nebenbeschäftigung nicht aufgeben wollen, vermochten den Unterricht der 600 Zöglinge nicht in erwünschter Weise zu versehen, weshalb ich das Fallenlassen der Nebenbeschäftigung von den Professoren verlangte, um dann intensiver ji dem Unterricht der Zöglinge widmen zu künsen. Von da rührt die Antipathie des Lehrkörpers gegen mich her. Ich sehe ein, daß ich nervös bin und deshalb laute Szenen sie ergaben. Die Unregelmäßigkeiten, die Die Kommission feststellte, sei nur auf die überhäufte Arbeit zurückzuführen; übrigens fühle ich selbst, daß meine Nerven die weiteren Aufregungen nicht mehr ertragen, weshalb ich noch vor der Suspendierung um meine Pensionierung angeruht habe.“ Diese traurige Tatsache, dag ein Schultvestor unter der Last der Arbeit zusammen- Brit, siehe sich sehr scharf kommentieren. in N z --"f»-"f»««z-—»l -«.'..«"«·«""».. Suspendierung eines Schuldirektors. Karl Deme, der im Jahre 1898 als Professor von Szombathely an die Staatsbürgerschule in Kapıvar transferiert und dann später zum Direktor in Bolozspor ernannt wurde, istet vom Amte suspendiert worden. Städtisches Brot. GRundmachung des Magistrates. Die Brotfabrik der fünf Freistadt Sopron verschreibt in ihren Verlaufslokalen (Feiletich-Meierhof) an Wochentagen: täglich von 8 Uhr früh bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen aber von 8 Uhr früh bis 12 Uhr Mittag folgende Brotsorten um folgenden Preis: 1. Prima: Kornbrot im Gewichte zu 118 Dig.- für 14 Brotsorten um den Preis von 56 Heller d. i. ein Kilogramm um 471% Heller. · ·2.Prima:Weizenbrot im Gewichte zu 118 Dig.- für 14 Brotsorten um den Preis von 56 Heller d. i. ein Kilogramm um 471% Heller. 3. Prima: Meißbrot im Gewichte zu 59 Dig.- für 7 Brotsarten um den Preis von 56 Heller d. i. ein Kilogramm um 95 Heller. * Regsonalnachricht. Wie wir zu unserem Bedauern erfahren, ist der Mdoorat Dr. Nathan Rosenfeld, Vizepräses der städt. MWirtschaftspartei, heute früh bei seinem üblichen Morgenspaziergange am Deafplay ausgeglitten und verrenste sich Fuß. Dr. Rosenfeld mußte mittelst Wagens nach Hause gebracht werden. Den ersken Berbanhlseatho Owner Ärzt wquthufs Mki MUMersu GWkez Zu vermieten nn ab 1. Mai 1916 eine moderne Wohnung, 4651 bestehend aus 3 Zimmer, Alkoven, Badezimmer und Dienerzimmer, samt Nebenräumen und Garten. Näheres in der Baukanzlei des Baumeisters F. Boer, Denkplatz Nr. 38. Tagesweuigkeiten, .—«.’·’.« -.-..·-.«-"-"-M.-