Oedenburger Zeitung, August 1916 (Jahrgang 48, nr. 175-200)

1916-08-01 / nr. 175

1.Augufts1916. Der Schlachtruf»Panem«durchzuckte mät schköhrmdek und schm­uck Gefährlichkeit die Soprdner Luft».Die anderen Bäckerladens waren geschlossen,und verlassen.Und wenn ein Alleingeher,wie ich gestern war,be­­­scheiden an der Türe anklop­fte,erhielt man die Antwort: — ‚Bielleidt Dienstag! * Dienstag. Dieser Tag wird einmal als der schönste Tag der Woche in später Erinnerung auftauchen. Brot... Brot... ‚Brot... m. 9. Ödestungyer akkmang in Engeswenigkeiten. * Erzellenz v. K­olozsváry in Kismarton. Dieser Tage weilte der General der Kaval­­lerie Desiderius v». KRologspäry gew. Fön. ung. Honvedminister zu Besuch Sr. Hoch­­würden des Herrn Benediktiner-Pofessors Turgend Stanits, in Kismarton. Bei dieser Gelegenheit besichtigte Se. Exzellenz die Sehenswürdigkeiten von Stadt und Fel­­sö Kismartonhegy. Sehr anerkennend äußer­­te si­­e­ Exzellenz über den Kalvarien­­tempel und die städtische Pfarrkirche, von deren Schönheiten der vornehme Gast sagte, er habe auf allen seinen Kreisen seine sold schönen Gotteshäuser gesehen. * Feldzeugmeister Johann Mteister, der auf sein Ansuchen beurlaubt wurde, ist von Seiner Majestät bei diesem Anlasse dur­ Verleihung des Ritterkreuzes des Leopold­­ordens mit der K­riegsdekoration ausges­zeichnet worden. Erzellenz -Meister Hat — wie von uns seinerzeit gemeldet— zur Freude der Soproner in unserer Stadt dauernd Aufenthalt genommen. * Der Handelsminister an die Stadt Sopron. Laut heute hiehergelangtem Re­­skript des Handelsministers wurde die Rep­­­­räsentation der Stadt, das für Soproner gestattet werde -Rufuruz und Gerste zu Mä­­stungs- und Futterzwecken auch außer dem SERUM zu laufen abschlägig beschie­­en. * Unser Diözesanbischof Anton Fetser hat sie heute nach Püspöffürdd zum Kurs­gebrauch­ begeben und dürfte Mitte August wieder in Győör eintreffen. * Zahnarzt Dr. Bela Meller ordiniert bis auf Weiteres von 12-3 Uhr nachmit­­tags. * Schweinefleisch in Träpticher Regie. Übermorgen Mittwoch gelangt Schweine- Treisch in städtischer Regie (städtische Fleisch­­halle, Rathaus) zu Preisen von 7.40—7 K zur Ausschrotung. * Todesfall. Tofeft Mihocza, Eigen­­tümer des großen Wirtshauses in Sopron­­tevesd it im 42 Jahre gestorben. Beim Mi­­litärdienst 309 er ih ein Leberleiden zu, dem er frühzeitig erlag. * Neue Bestimmung der Behörde für Wiederverläufer. Oberstadth Hauptmann Dr. Heimler hat bezüglich der Regelung des Lebensmittelmarktes die Bestimmung über die publizierte Rundmachung dahin abgeän­­dert, daß für die­­ Wiederverläufer das Kaufen von Lebensmitteln am Markte u. zw. für Soproner nach 10, für auswärtige nach 11 Uhr vormittags beginnt. Die neue Verfügung ist am 29. Juli ins Leben getreten. * Cafe Csitkovits. Wie erwähnt konzer­­tiert im Cafdi Csitkonits täglich­ die­ erstflüssi­­ge Kapelle Baruth Ferenz mit ausge­wähltem Programm. Beginn des K­onzertes 8 Uhr abends. * Spende an das Museum. Zahnarzt Dr. Bela Meller Hat dem Soproner Museum­­ ein Bildnis Franz Nakoczy­’s des zweiten in­ seinerzeitigem wertvollem Stic) gespendet, wo sie viel * Die Mehlsendung an die Stadt einge­­fallen. Heute können wir die freudige Mit­­teilung machen, daß nach zwei­­ Brotlosigkeit, wieder bessere Zeiten für Die Soproner heranbrechen. Heute it eine grö­­ßere (das Wort „größere“ darf nicht in der alten Bedeutung genommen werden, son­­dern Hübsc­[hen den Verhältnissen ange­­messen) Mehlsendung eingetroffen. In die­­ser Woche werden also die Konsumenten, ihre Rationen (jeder an seinem Bezugs­­tag) restlos erhalten. Nur auf eines soll hier hingewiesen werden: Sparen und wieder sparen mit dem Mehl. Keine Gentryattitu­­den mit dem Mehl, feine magnatenhafte Verschwendung sucht. Gutbürgerlich, ehrlich u. berscheiden mit dem Vorrat wirtschaften in dem Einzelhaushalt, als müßte man darauf gefakt sein, daß übermorgen wieder Die Quellen versiegen könnten... In Betracht zu ziehen ist, daß die Stadt jetz statt 15 Waggons nur 3 Waggons Mehl erhält. Al­­so sparen, vorsehen und — Fab­ulieren, denn die Vorräte sind wie eine trügerische Lieb­­haberin. Sie künnen uns leicht untreu wer­­den... * Der Kranienburg- Literatur Verein sollte, Samstag nachmittags zur Anregung des Postdirektors Geza Kelenyi betreffs der ausschließlichen Stabilisierung des un­­garischen Theaters Stellung nehmen. Die Stage scheint jedoch dem erhofften Interesse nicht zu begegnen, denn die einberufene Di­­rektionsfigung war beschlußunfähig und so dürfte diese Angelegenheit, exit Gegenstand neuerlicer Beratung bilden. * Löwendrogerie Kranz Müller Sopron, Spitalbrüche, beste Einlaufsquelle. * Der hiesige evang. Konvent hat in sei­­ner gestern unter dem Borsige des Im­per­­tors Dr. Zergenyi und Pfarrers Menyhaard abgehaltenen Sikung den Vorschlag der Gemeinde pro 1916 genehmigt und die Anlage eines 20%­igen Zuschlages als Konventssteuer angeordnet. Ferner hat er die erfolgte Revision der Rechnungsab­­schlüsse der Gemeinde und der Stiftungen pro 1915 zu Kenntnis genommen und, dem Konventsfasfier Andreas Friedenreich für das Jahr 1915, das Absolutorium er­­teilt. Die Mitteilungen, daß das Presby­­terium den Beamten und Bediensteten der Gemeinde bis zum 31. Ost 1916­ einen pro­­visorischen Teuerungsbeitrag bewilligte und einen ähnlichen­­ Beitrag auch für die Zukunft zu bewilligen beabsichtigt, — hab es aus dem Reservefonde der Palleschen Stiftung zur Herstellung der in den Kar­­pathen durch den Krieg beschädigten ev. Schulen dem betreffenden Landesvereine 9107 K zur Verfügung stellte — und daß es das Waisenhaus zum Zwecke der Aufnahme von 12 Kriegswaisen demnächst entspre­­chend erweitern wird, — hat der Konvent mit einhelliger Zustimmung zur Kenntnis genommen. — Schließlich hat der Konvent über Antrag des Inspektors dem Verfas­­ser der nu) in diesem Jahre in Drud er­­scheinenden Monografie der Gemeinde, Prof. Mer. B­ayr vorläufig Danf und An­­° erkennung votiert. * Das Papiereinsammeln für den Inva­­lidenfond ging heute unter großer Anteil­­nahme der Bevölkerung vor sich. Alle spen­­deten gerne und aus vollem Herzen. So so­­gar die feinen „Student­en“, die Elemen­­tarschüler warteten auf der Grabenrunde, mit einigen vollgescriebenen Schulheiten. Mander brachte auch die Schulbücher dem edlen Zweck zum freudigen ‘Opfer... Rüh­­rend waren diese Schulfinder in ihrem nai­­ven Ernst und Begeisterung. * Bier russische Kriegsgefangene, in fast verhungertem Zustande, wurden am Wal­­desjaume bei Sopronievesd von Schnittern aufgegriffen. Sie konnten nur mit Zeichen ‚si verständlich, machen und angeben, daß­ ‚sie.seit vier Tagen kaum etwas genossen. Die gutherzigen ungarischen Arbeiter ga­­ben ihnen zunächst von ihrem Brot und braten ie dann aufs Gemeindehaus, wo s ie angaben, Daß­ sie aus Mien flüchteten, || besamen. Arbeit aber zu wenig zu eslen­ * Gegen die s Fleischüberfütterung. Ein Arzt schreibt mit Rücksicht auf die vielen a­ener: So gut das Fleisc­he = Nahrungsmittel ist, eine zu grobe b­ild­­aufnahme, das a eine u weiß­ zufuhr zum Organismus, hat für diesen be­­trächtliche Schädigungen zur Folge. Das Ei­­weiß im Körper bildet nämlich nicht nur die Bausteine für das Organeiweiß, son­­dern es entwickeln sich aus ihm schon im Dar­­me an gemeiste chemische Zerseßungskör­­per von giftiger Beschaffenheit, die, in zu hohem Maße vorhanden, die Gesundheit er­­heblich stören können, indem sie in die Kör­­persäfte gelangen und auf diesem Wege be­­sonders das Nervensystem schädigen. Leichte Ermüdbarkeit, Unlust zur Arbeit, Kopfbruch, Kopfschmerzen, Schlafsucht oder auch Schlaf­­tosigkeit sind häufig ihre Folgen. Außerdem fan es auch in den Organen selbst zur Bildung und Ablagerung bestimmter stich­­stoffhaltiger Substanzen, so besonders der Harnsäure, kommen, woraus unter Umstän­­den Krankheiten resultieren können. Zu reichlicher Sleib­genuß führt gern zu chroni­­scher Verstopfung und ihren Folgezuständen. Die Nachteile des überreichen leijchae­­nujjes treffen vor allem jene Leute,­die im Extrem zu den Begetarianern nur in der Steichnahrung ihr Heil suhen, sowie die Schlemmer und die täglichen Genießer der Freuden der Table d’­h­ote. Auf diese un­­hygienische Einrichtung sind auf viele ohne ihr Wollen angewiesen, so die reisenden Kaufleute. Diese würden ihrer Gesundheit einen erheblichen Dienst Teilten und man­­chen Krankheiten vorbeugen, wenn sie an Stelle der Table d’hote nur ein gutes Stüc­kleish mit reichlichen vegetabilischen Bei­­lagen (Gemüse, Kartoffelbrei, Reis un.) genießen würden: 1­, bis 4 Kilogramm Sleib­ kann man aber ruhig täglich essen. Natürlich dort, wo genug Fleisch zu haben ist. Sei bei uns und in den Ländern der Bedrängnis muß aus Gründen des Zwan­­ges und der Not die Fleischration tief herun­­terfallen und es geht; es geht sogar ganz ohne Schaden. " »,», » - ” Hs eg d - —- s-, IxxssgøMsgss sowom smhen mn d­eI HZI Die seit 1850 beste­­hende Buchdruckerei ist vorzüglich­ eingerich­­tet und bekannt durch genaue, korrekte, typo­­graphisch richtige, ge­­schmackvolle ‚Druckar­­beit ‘und empfielt sich­esonders für Kataloge, Reislisten, Broschüren, Werke; ferner für alle »Plakate, GE Drucksorten »-Tafeln, und Ämter, hauptsäch­­­ Karten, sich Tabellen und Ge­­schäftsbücher. VISITKARTEN in Lithographie und Buch­­druck liefert: schnell und billig die Buch- und Stein­­druckerei ALFRED ROMWALTER A, die ‚Rebastion. negantwontisch: Feierrict-Memmalter. x Herausgeber und Berleger:­ Alfred Rommalter,­­Leistungsfähigste Kunstanstalt Westun­­garns für feinsten Litho­­graphischen Druck, ein­­und ‚mehrfarbig (Chromodruck) u. zw.: Reklame ‚sowie andere Merkantil­­e. Gelegenheitsarbeiten in solider, geschmack­­voller Ausführung. IB Muster und Kostenbe­­rechnung stehen auf Wunsch zur Verfügung. — % A $ ? ” id 3 4 4 mi STR­EEE ER NP Te EN Be ET RT

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