Oedenburger Zeitung, Januar 1921 (Jahrgang 53, nr. 1-24)
1921-01-22 / nr. 17
j- Alexander PapovixH—.«Gesandt»er in Wien. Wrackbericht der „Debenburger Zeitung”.) Budapest, 21. Jänner. Die Regierung ernannte an Stelle der Ministere des Reußern, Gustaw Gras, den Gouverneur der Desterr..Ung. Bank, Alexander Boponitch, zum ungarischen Gesandten in Wien. Baron Babarczy — auf freiem gube. (Stadtbericht bei „Debenburger Beitung”.) Budapest, 21. Jänner. Baron Babarczy] ist Heute vom Untersuchungsrichter auf Freien Fuß gelegt worden und eines Mörders des Grafen ihn. (Brautbericht bei „Debenburger Beitung”.) »Buddapest, 21. Jänner. Einer der Dichter des Grafen Stefan Tipa, Stefan Dolbb, ist vor einigen Tagen im Sammelgefängnis gestorben. leber die Todesursache in nichts Näheres bekannt. schauten zngowndntgiveäkvui —...sprecht tauakftktäolkc doosslvksnlldk "·«I«Y«3«å zwidmten mjnmnIns drittletnunumsIchtaaelasewepekiones entom-nachscrwmhecnr.u ". -.- " s--.-«--.«-«-»—..«,g-—-"«sf«jx..--.—-...----Anwaltungspegeldung.heäkpmsss Anzeigen und Abonnements werden In unserervekwclung,m«åkaansosum canmmmskfci in unserem $tadsiokal Grabenrunde 72 Ripfecher Dr. 6 und 198 Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag pünktlich um 3 Uhr nachmittags zur Ausgabe. Bezugspreise: Monatlich 40 K, jährlich 120 K, "h jährlich 240 R, ganzjährig ASO R frei ins Baus gestellt, rc Radler _Grunstag, Den 22. Liner 192. SE Vollständige Nuhe Dedenburg, 21. Jänner, In der Stadt waren heute Geriähte von Generalstreits und Unruhen in Wien im Imlaufe. Wir zogen sofort an kompetenter Stelle Erkundigungen ein, die ergaben, daß alle diese Gerüchte vollständig aus der Luft gegriffen sind. In Wien, dne auch sonst in Oesterreich herrscht vollständig Nube. Der ursprünglich für gestern anberaumte Preisabbaustreit wurde abgesagt, € 8 kam nirgends zu Arbeitseinstellngen. Der Zugsverkehr ist normal. Alle diese Nachrichten wurden auch von den mit dem heutigen Expreß aus Wien eingetroffenen Passagieren vollauf bestätigt. Kein enplifrer Kredit für Letterrei, (Drastbeirät der „Dedenbarger Zeitung“) Wien, 21. Jänner, Am 24. d. tritt in Paris die Ministerpräsidentenkonferenz zusammen ,die sich unter anderem an über Die Hilfsaktien fi Desterreich schläfen werden so. England will aus innerpolitischen oder finanzpolitichen Gründen einem Staatskredit nicht zustimmen, wohl aber den Abschlag eines WA Anleihevertrages bei privaten Geldgebern unterstühen. Diese offiziell verlautbarte Information bet in Den Areifen der sSsterreichischen Regierung niederschmetternd gewirkt. Am Abend wurde die Stimmung nach Uinlangen von weiteren Nachriten aus Paris etwas heiser. In diesen hieß es, daßs der Standpunkt Englands zwar in Der Reuter-Depeiche ‚richtig wiedergegeben ist, Dak aber Stantreis gemeinsam mit England fr ‚bemühen würde, das private Kapital zur Gewährung einer Anleihe an Oesterreich zu veranlassen. Nötigenfalls würden Die Ententeregierungen den privaten Kapitalisten gewisse Garantien bieten. Allerdings müle mean seine Hoffnungen Hinsigtlich Der Höhe des Darlehens bedeutend herabießen. Der Kredit werde sicherlich unter 100 Millionen Dollar gehalten sein. Ein vereitelter Den. Wrahtbericht der „Oedenburger Zeitung".] «nanntmte«einen Planzur gänzlis Wien, 21. Jänner, Die „Neue Freie Breffe” weiß zu beiten, daß Take SHreden anläßlich seiner Warschauer Verhandlungen zwecs Bildung der „leichen Aufteilung Ungarns vorlegte. Budapest war als freie, neutrale Stadt gedacht. Alles übrige wollte den Molen, Ziehen, Serben und Rumänien zufallen. Bolen wies das Anerbieten zurück, erstand wegen der Fremndschaft mit Ingarın, zweitens wegen der Züftigkeiten mit Tschechien. #3 Harding wünscht die allgemeine Abrüstung. (Brachbericht der „Debdenburger Rettung“.] .hat erklärt,da«s er sofort mit der Arbeit Kopenhagen, 21. Zünner, Harding der Einschränkungen der Rüstungen beginnen und die übrigen Staaten auffordern werde, daran teilzunehmen. Sein erster Schritt als Präsident würde sein, eine Kommission zu bilden, die hierüber Verhandlungen mit den übrigen Weltmächten einzuleiten hätte. NDB Berlin, 21. Jänner. In Bree- Bertrag für Mädchen gehalten werden, zu dem sämtliche Säulen geladen waren. Etwa 1500 Kinder verfügten schon vor 2 Ude in dem Vortragsraum, der im Heller der Säule lag, zusommen, um bessere Diäge zu erringen. Dabei entstand ein x =» Ein schweres Unglär, Drehbericht der „Debenburger Rettung“.] laufeiltegestern in einer Volksschjtle ein f1utchtbarer«ngrngjtz,bei dem fägfsindex—«getölgt«und etwa zwanzig verletzt wurde( Briand und Pentschland. van Bracht Besit der „Oedenburger Zeitung“) Berlin, 21. Jänner. (Wolff) Der französische Meintiterpräsident Briand bat den deutschen Botshafter in Paris aufgesucht und mit ihm die Frage der Beziehungen Frankreichs zu Deutschland und die Frage der Wiedergutmachung besprochen. Der Botshafter hat bei dieser Gelegenheit ausgeführt, daß Deutschland bisher immer daran festgehalten habe, der seine gesamte Schuld festgefegt werden müsse. Dies Hätte an für Frankreich den Beiteil gehabt, daß man auf der Grundlage einer Regelung des ganzen Wiedergutmachungsproblemd leichter zu einer internationalen Anleihe gelangt wäre. Wenn man eine Lösung nur für etwa fünf Jahre treffe, so sei dies insoferne michtig, als das deutsche Volk dann noch immer sein Ende abfehlten und fürchten Neberfal auf einen Eisenbahnsug. Drahtbericht der „Oedenburger Zettung“.) NB. Berlin, 21. Jänner. Aus Qugan wird ein Nederfall auf eine Eisenbahnstation in Apulien berichtet. Die Beamten wurden von einer Räuberbande mit vorgehaltenen Revolvern zur Ruhe gezwungen. Als die Einfahrt eines Schellzuges gemeldet wurde, rissen die Räuber die Wechsel herum und brachten den Zug zum Entgleisen. Die Neilenden wurden zur Herandgabe aller ihrer Wertsachen gezwungen, ALS von der nächsten Station, die von dem Nebelfall benachlichwürde, umso mehr zahlen zu müssen, je wehr er arbeite. Trogdem habe die Deutsche Regierung sie auf MWunsch der Gegenseite unter gewissen Voranzieungen, die in Brüssel zur Kemmtnis der Alliierten gebracht wurden, bereit erklärt, über eine Lösung des Problems zunächst nur für eine Reihe von Jahren zu verhandeln. Der Botschafter betonte, daß Deutschland nach seiner Ansicht nicht imstande sein werde, in den nächsten Jahren einschließth der Kohlenlieferungen mehr als einen Teil der von Deutschland verlangten Summe und anders als in natura zu leisten. Dunand gab darauf seiner Hoffnung Ausdruck, daß in der Neparationsfrage eine Verständigung zu finden betstigt wurde, Karabinieri eintrafen, kam es zu einem heftigen Feuerkampf, wobei es einen Toten und mehr als 20 Verwundete gab. Die Räuber wurden in die Flucht geschlagen. II Firdiellb Internationalk WAG»MWMMAI NB.Preßburg,21.Jänner.Auf dem Kommunistenkongreß in der Slowakei wurde einstimmig die Annahme der 21 Bedingungen für die Moskaueernters nationale beschlossen.. . % dem Preisabbau entgegen! Tor Meaihes Nitje. Mitglied der Nationalversammlung. Oedenburg, 21. Jänner. So oft ihm einen ländlichen Wahlkreis besuche, treten mir die Bilder, die der Lothringer Jacques Callot über den Dreißigjährigen Krieg als zeichnerische Gegenstände zu dem abenteuerlichen Simpligissimus gestohen hat, vor Augen. Den Krieg mit allen seinen Shretfen und den Frieden mit seiner ganzen Erbärmlichkeit weilen vieje Blätter. Auf ihnen treigt auch Kriegstrüppel in den Vordergrund, marodierende Landstnechte und furchtbar abgerissene, in Zumpen gehüllte Bauern. Wie gesagt, mir ruft besonders der Andblid meiner bäwerlichen Freunde jene Darstellung in Erinnerung Und da denke ich mir! Erstünde auch immeren, an gottsmüänmerligen, zum Himmel streienden Denkwürdigkeiten so reichen Tagen zwischen Völferkampf und Bölferversöhnung ein Gallot, er müßte wohl uns alle, aber insbesondere unsere Bauern im jener an den dreißigjährigen Krieg gestaltet werden Qumpentrat gestalten. Denn, obwohl heute enger Dem verrichten Volke der Kriegsgewinner und Schieber bereits jeder Mensch, der nicht von Haus aus gegen ein Wehnliches gefeitet oder als ein besonderes Glühstind geboren wurde, in wiederholt gewendeten, geflicten und geflüdelten Kleidern herumlauft, so wie unsere Bauern in ihrem Merktagsgewand, trägt si seine Klaffe. Hier könnte wer einwenden: „Warum denn das? Der Bauer it ja im Krieg rei geworden. Warum ist er auf seinem Geldhauf?“ Der Vorwurf trifft nicht ganz zu. Wohl haben ss die Bauern bei ihrer besonderen Lage in der Kriegs- und Nachkriegszeit der brühenden Schulden entledigen Münzen. Es kann nit geleugnet werden, manche. unter ihnen, und zwar jene mit ausgesprochenem Krämergeist, und auch zu einem gewissen Mehlstan? gelangt, die Mali: ver Bauern aber ist, abgesehen davon, daß sic her, wenn den Magen zu befriedigen, nit eben reich). Und was der Bauer an Geld aus der reißenden Flut der Teuerung gerettet hat, hält er nicht zu uüd, um Häuser zu bauen, seine Toter je herrlicher auszusteuern oder seinen Retter in Amerika zu besuchen. Nein. Einen Teil sparte er für die angewachsene öffentliche Steuer, den anderen für die Fertigwaren, die er für seine Familie und seine Wirtschaft benötigt. Mit instinftmäßigem Gefühl erwartete er beides, wie er den Kurssturz des weißen GeldE =des und Der Nüteherrschaft erwartet hatte. Und er hatte sich im erstem Punkte nicht getäuscht, unausbleiblich flofsen und fließen ihm noch die Steuerbeine zu, und er wird sich auch im zweiten Punkte nicht tauschen: es muß der Preisabbau eintreten, wann er die Fabrikware billiger wird taufen köns nen. — Schon machen ich an in diesen zweiten Punkte Angeihen bemerkbar, die den guten Instinkt der Bauern besftätig sein Vernimmt mant,so wi berveist ss. andere RE A EN ine D