Oedenburger Zeitung, Dezember 1921 (Jahrgang 53, nr. 273-297)

1921-12-08 / nr. 279

, ” Schriftleitung: Oedenburg, Deäkpl.s6 Wo "qkeeltlmelestäallchweithin-tun- Inlcheltteslltellteesnelesclnlnlets ,-"-·jmsnuaelehteeelmlaelserletes s«setleldesxttlelttemkeknlpreehekljr.xe Einzelnen-einer 5K Unabhängiges pofififthes Tagblatt füralleStände Verwaltung, Oedenburg, Denkplatz 16 © Anzeigen und Abonnements werden in 73 unserer Verwaltung, Denkplatz 56 und 1E in unserem Stadtlokal Grabenrunde 72 angenommen. Fernsprecher Nr. 6 und 19 Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag um 15 Uhr (3 Uhr nachmittags) zur Ausgabe. Bezugspreise: Monatlich 50 RK, "/,jährli 150 K, '/s jährlich 300 K, ganzjährig 600 K frei ins Baus gestellt.­­ Donnerstag, den 8. Dezember 1921. Einzelnummer 3>K 53. Jahrgang. Az. 279. Ein englisch-irisches Abkommen! (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“) EB, London, 7. Dez. Die Konferenz zwischen den Vertretern der Regierung und den Delegierten der Sinnfeiner dauerte bis 2 Uhr morgens. Nach ihrer Beendigung erklärte ein Mitglied des­­ Kabinetts, es sei tatsächlich ein Abkommen geschlossen worden. . I­SB.London,7.Dez.Wie verlautet,dürfte das Parlament «in London so schnell als möglich einberufen werden um die Ratis­­fikation des englisch­­ischen Abkommens vorzunehmem Deering­ssprachloyd George anläßlich der englisch-irischen Verständigen seinen­ herzlichsten Glückwunsch aus.­­ Kamm­slimmung bei der Ovvolitionl (Drahtbericht der"Oedenburger Zeitung".) Diel M.Budapest,7.Dez. Mitglieder der­ Parteien,kamen gestern abends zusammen,um angesichts der heutigen Debüts der Regierung über ihre Haltung zum neuen Kabinett zu­ beratsschlagen. Bei den Christlich­nationalen war die Besprechung eine ganz vertrauliche; hier wurde nur ein Ideenaustausch gepflogen, wobei Stephan Haller damit betraut wurde, den Standpunkt zum Regie­­rungsprogramm darzulegen. Ausführ- Leher beschäftigte sh die Klein­land­wirtepartei mit ihrer einzunehmenden Haltung. Begeistert war auch hier die Stimmung nit und es bedurfte der sehr eindringlichen Fürsprache des Ackerbauministers Jo­­hann Mayer, die Partei wenigstens­­ zu veranlassen, daß sie der Regierung bis auf weiteres seine Hindernisse in den Weg lege. st Ichon die Haltung der Parteien seine allzu freundliche, Te­it die Kampfesstimmung, welche die Reihen der Opposition erfüllt, eine ganz entschlossene. Die Opposition marschiert mit großem Apparat gegen das K­abinett Bethlen auf. Sämt­­liche Fraktionen, so die Friedrichgruppe, der Liberale Blod und die Dissidenten einigten ich zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen die Regierung und sie werden­ besonders die Haltung der Aograrier während des K­önigsputsches zum Mittelpunkt ihrer Aktion machen. Die Regierung wird unbedingt darauf bestehen, daß sich an die Regierungs­­erklärung Bethlens eine separate Hausordnungsdebatte anscliefe. Wie verlautet, bereitet die Opposition­­ ver­­schiedene politische Ueberraichungen vor, die im Zusammenhange mit dem Königsputsch stehen. Schatten! Dedenburg, 7. Dezember. Vor wenigen Tagen ging eine Nach­­richt Dur, alle Blätter, die den Aus­­bruch einer Revolution in Spanien ver­­kündete. Revolutionen. Unruhen sind auf der pyrenäischen Halbinsel nichts Seltenes. Darum glaubte man diese Meldung ohne besondere Prüfung. Die spanische Gesandtschaft erklärte aber bald darauf Diese Meldung ‚als bewußte Salkmeldung kommunistischer­­ Ele­­­­mente. Nach den fetten Drahtungen scheint diese Nachricht aber d­urchwegs nicht so aus der Luft gegriffen zu sein, als man spanischerseits die Welt glauben machen wollte. Das spanische Kabinett steht auf schwachen Fühen. Es fan heute oder morgen schin zu einem Rücktritt der ganzen Regierung kommen. Der Kriegsminister Lacier­va hat seine Demission angeboten, weil ihm die Kammer die vorgelegten Auszeichnun­­gen für Offiziere und Mannschaften anläslich des Maroffofeldzuges nicht ohne vorherige Untersuchung der Nie­­­derlage von Melilla bewilligte.. Auch der Minister des Renkern Hontoria hat sich bereit erklärt, aus der Regie­­rung zu scheiden, da seine Berson ein Hindernis für eine glatte Erledigung der Zollverhandlungen mit Frankreich sei. — Das ganze Land ist in Aufregung, die doch die Unruhe über das Schicsal der in die Gefangenschaft der Kabylen geratenen Truppen gesteigert ist. Abd el Kerina hat gedroht, Die Gefan­­genen niederzurießeln, wenn das neue spanische Expeditionskorps seine­r Vpr­­rüfung in das Innere des Landes fort­­iegt und spanische Flieger die Zeltdörfer­­ der Aufständischen mit Bomben bewer­­fen. Die Volksstimme fordert Rechen­­haft über die gewaltige Niederlage, da man die Führer des spanischen Heeres dafür verantwortlich macht. In den Straßen­­ von Madrid patrouilliert stän­­dig Militär. Man rechnet mit neuer­­­en, heftigeren Zusammenstößen der Arbeiter und Regierungstruppen. Die Niederlage der verhältnismäßig starren spanischen Kolonialarmee ist für Spanien ein schwerer Schlag. Für die Kolonien bejigen den weißen Staaten aber ein warnendes Menetefel. Die­­ Niederlage wäre unmöglich gewesen ohne den Weltkrieg. V­or diesem­ wurden die farbigen Völker Afrikas so gut wie die Inder militärisch gedrillt, mit den modernen Waffen und der modernen Kriegstechnik vertraut gemacht.­­­­­­­ Der bisher bestandene NRespeft vor der weißen, überlegenen Rafie schwand, mußte schwinden, als diese Völker sa­­hen, dab ji ihre weichen Herren unter­­einander zerfleischten und mordeten, wie es auf­ die Schwarzen nicht besser gekonnt hätten. Die Achtung muste völlig abhanden kommen, als Schwarze in den Kriegsgefangenenlagern zu Her­­ren über Meike gejekt wurden. Nun zeigen sich die nit beabsichtigten Fol­­gen. Die unterjochten Wölfer in den Kolonien lehnen sich wegen ihre Be­­swinger auf. Die ganze islamitische Welt ist in Gärung. Der geistvolle fran­­­zösische Schriftsteller Francois Rolland­t in einem seiner Romane den Un­­tergang der Kolonialreihe voraus. No ist es nicht so weit, aber es kann so weit kommen. Der Groll des spanischen Volkes ge­­gen seine militärischen Leiter ist viel­­leicht nich­t unberechtigt,zutiefst aber liegt der Grund für das Blutbad von Melilla in­ der Selbstzerfleischung der welken Raffe, an der farbige Wölfer als . Vetoravchazalsteu!« (Drahtbericht der­ Oedenburger Zeitung«.)« SB.Paris,.7.Dez.Der Pariser Berichterstatter des UTKB erfährt daß die Verhandlungen in der Angelegenheit der Apanage des Grkönigs Karl no im­­mer zu seinem Ergebnis geführt haben. Man sei so weit, daß man in Belgrad gezeigt wäre, nachzugeben,­­ wenn 5 Prag nicht als ‚unbeugsam erwiese. Die Höhe der Apanage könne so lange nicht bestimmt werden, als seine prinzi­­piellen Vereinbarungen getroffen sein werden. ‚in Aufhebung der Lebensmittel suichärfe in Westerreich. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Wien, 7. De. In der sekten Plenarfitung der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie wurde die Auf­­hebung der Lebensmittelzuschüsse einer eingehenden Debatte unterzogen. Es wurde mitgeteilt, daß nach der prinzi­­piellen Einigung der Arbeitnehmer und­­ Arbeitgebervertreter in der Geltung j vom 1. d. die Regierung den Gejegent­­wurf über die Aufhebung noch in dieser Mode im Nationalrat einbringen werde. Es besteht sein Zweifel darüber, in das Gejek angenommen werden wird. Bostangestelltenstreit in Wien! Budapest, 7. Dez. Wie das UTKB. meldet, ist seit gestern Vormittag zehn Uhr die telephonische und telegraphische Ver­bindung mit Wien abgebrochen, weil die Postangestellten in Wien in den Ausstand getreten sind. * SB. Wien, 7. Dez. Der Streik der Telephon­ und Telegraphenangestelten wurde gestern kurz vor 7 Uhr abends bei­­gelegt und unmittelbar darauf der Verkehr wieder aufgenommen. Die­­ Einigung er­­folgte auf Grund vom S Konzessionen der Regierung den Angestellten gegenüber. TE­ang, h­­­a­i­­ Ministerrat. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) Budapest, 7. De. Das neue Kabinett Bethlen trat gestern mit­tag. zu seinem ’ersten Ministerrat zusammen, in dem unter anderem an der Geietentwurf betreffend das Bude­getpro­visorium­­ verhandelt wurde, u.» Königin Zitas Schweizerreife. (Drahtbericht der „Debenburger Zeitung“.) SB. Bern, 7. Dez. (ÜTKB) Das Gesuch der Er­önigin Zita zur Einreise­­erlaubnis in die Schweiz anläßlich der Operation ihres Kindes ist Bier einge­­troffen. Der Bundesrat hat noch seine Entscheidung getroffen. Wie in informierten Kreisen verlautet, wird der Bundesrat höchstwahrscheinlich seine Einwilligung geben, da­ss die Ausweisung bloß auf Grlönig Karl erstrebt. « I­SB.Bern,7.Dez.(UTKB­)Der Bundesrat wil die Einreise der Cixtönigin Zita indtechweiz unter der Bedingung gestatten, daß sofort nach erfolgter Operation ihres Kindes und nach Beseitigung jeder Vebenägefahr die Ausreise aus der Schweiz zu erfolgen habe. .« . Gleichberechtigte mittun konnten. Glei­­chen Schritt mit der Zerstörung des Glaubens an die Einheit der weißen Völker hält das erwachende Bewustsein der Zusammengehörigk­eit aller Far­­bigen. Melilla it ein unwarnendes Mene­­tefel. . Eine schwarze Zukunft warf ihre­­ Schatten voraus. en ur, ” an = a

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