Oedenburger Zeitung, Oktober 1928 (Jahrgang 61, nr. 223-248)
1928-10-02 / nr. 223
EEE ERSTEN EEE ».Isyck«chex-K«Ws·fx.maw ... .«A,,,.-» TE » » .. Dedenburger Zeitung 3. Oktober 1998. N Im öffentlichen Verkehr, B. in der Eisen- oder Straßenbahn, ist die Gefahr einer Erkältung besonders groß. Auch ansteckende Krankheiten finden hier leicht Verbreitung. Schützen Sie sich durch Panflavin-Pastillen die Mund- u. Rachenhöhle wirksam desinfizieren. Hernach hielt Dr. Eugen Kiss als neuer Dekan der Fakultät, nachdem er vorher so mit warmen Anerkennungsworten an die hohen Verdienste Dr. Karl Pröhles erinnerte, seine Antrittsrede. Al Ihema wählte er sich die Frage der biblischen Anthropologie Im Laufe tiefgreifender theologisch-philosophischer Betrachtungen über die Begriffe: Leib (Fleisch), Seele und Geist erörtert der idustre Redner, wie dieselben in verschiedenen Zeitaltern und Geistesströmungen definiert wurden und wie ji die Bibel selbst im alten und neuen Testamente darüber ziert. Laut diesen Zitaten haben alle drei Begriffe nebeneinander und in Verbindung miteinander ihre Berechtigung. Neben dem Leibe (Fleisch) vertreten Seele und Seit (zwei durchaus nicht identische Begriffe) das immaterielle Wesen des Menschen. Das Christentum glaubt nur nur an die Unsterblichkeit, der Seele, an das Weiterleben des Geistes, sondern auch an eine Auferstehung des Leibes. logie führt also den Menschen zur Erkenntnis der Gottheit im Menschen und geleitet ihn im gottesfürchtigen Glauben in das Neid der Ewigkeit. Und er erkennt schon hier auf Erden Christis göttliches Erlösungswert. Redner schließt mit den erhabeten Worten des Shetlandes: „Darum startet Euch! Denn was nühßet, wenn der Mensch die ganze Welt gewinnt, aber in seiner Seele Schaden erleidet!“ Das Auditorium verfolgte die gelehrten Auslegungen mit gespannter N Aufmerkfjanzeit und danfte dafür mit lebhaftem Händeflauchen. Aus dem Stadtparlament, Rumme des Bürgermeisters anläßlicheiner zehnjährigen Amtstätigkeit. Hierauf richtete der Dekan an sämtliche Hörer eine kurze aber herzliche Ansprace und weihte die Neueintretenden mit einem Sandschlag zu Hörern der Fakultät. Nachdem noch der neue Theologe Ernst Näcz einige innige und bierversprechende Dantesworte sprach, endete die erhebende Feier mit dem Absingen der Nationalhyme. Mittags fand zu Ehren des Universitätssenates ein Festessen statt, an welchen auch viele Notabilitäten der Stadt teilnahmen. Die Namensliste der 28 neuen Hörer ist folgende: Zadislaus Barz, Ladislaus Einzia, Michael Farady, Ludwig Garam, Desider Fülöp, Bartholomäus Sancso, Julius Klement,Lulus, . Sovacs, Georg Ladilo, Angela, 2Zengyel, Ladislaus , Linaid, Eugen Major, Matthias Medvegy, Sosef Endre Miklosfy, Alexander Morocz, Geza Remann, Johann Nifodemus, Johann Dresii, Ernst Näcz, Otto Sad, Jakob Starf, Held Franz Sreter-Szandau,- Hann Szlani, Wierander Szontagh, Doktor Laura Stred, Johann Toth, Gabriel Barsanyi, Marius Weißer und Andreas Bongor. Unter den Hörern sind auch zwei Damen, von denen Laura Stref ein juti- Attisches Doktorat hat. Auch ist ein Großgrundbesiger (mit 1000 Soc) unter ihnen, der ji schon in reiferem Alter dem Priesterstande weihen will. . (SchlUß·) Als nächster Renner sprach zu dem Kostenvoranschlag Repr. Mar Berczeller,wobei er Dr. den Bürgermeister Dr. Michael Thurner anläßlich seines zehnjährigen umsichtigen, aufopferungsvollen Wirkens als Bürgermeister herzlichst begrüßte. Er führte dabei unter anderem aus: „An der Schwelle des zehnjährigen Wirkens Doktor Michael Thurners muß ich gestehen, und zwar auf Grund meiner Berührung als Arzt mit der breiten Voltsshhichte, daß Doktor Thurner stets das Teise der Schiffbrüchigen in der finsteren Nacht wer; er hatte immer ein offenes Herz und eine warme Seele für jedermann. Den kleinen Leuten stand er während seines zehnjährigen Wirkens stets mitfühlend zur Geste und dieses Dezennium verlief im Zeichen der Chörung der bürgerlichen Arbeit, des konfessionellen - Friedens und in der Hoffnung auf bessere Zeiten.“ — Dann sprach Dr. Berczeller detailliert über die Verhältnisse im Elisabethspital, speziell über die Mißverhältnisse in bezug auf die Krankenverpflegung. Er besittelte, daß der Verwalter des Spitals ein judes raues Necht ausübe, darüber zu bestimmen, was und welches Quantum von G Speisen den Kranken vorgelegt werden soll. Nedner fragte, weshalb das Statut des Elisabethspitals noch immer nicht zusammengestellt wurde, wie er dies, vor mehreren Monaten verlangte. — Dr. VBerczeller beantragte sodann, die vielen mittellosen und vielköpfigen Familien, die in den Kellerwohnungen der Tuberkulose preisgegeben sind, in anständige Wohnungen (eventuell in städtische Häuser) unterzubringen und er empfahl schließlich die vielem verschämten Armen, von denen viele nichts zu essen haben, der Gunst der Stadtbehörde. Die vom sozialen Sinne duchdrungene Node Dr. Berczellers machte auf die Generalversammlung einen tiefen Gindruch. . Michael Jäger Restaurant u. Weinhalle imilisabethwital gibt es teiusis. Rszepn Johann Vencsik kritisierte, daß das ElsifabIethspital nicht so eingerichtet seck,wie diess zu wünschen wäre Et erzählte,daß sein Sohn im Monat Juni mit einem BLutsturz ins Spital gebracht werden mußte.Da im Spital kein Eis vorhanden war,mußte er——Redner selbst — von einem Gastiwirt zum anderen laufen, bis er Eis bekommen konnte. Diese Eisbesorgung mußte er mehrere Tage hindurch, bemwerfstelliger‘, weil im ganzen Spital sein Eis vorhanden war, obwohl sein Sohn öfters Eisumschläge gebraucht hätte. Nepr. Bencsif bemängelte auch die Kost des Spitals. Er betonte, da die Kranken in der Woche dreimal Bohnen und zweimal Linsen erhalten und es Fan sogar einmal vor, daß die Kranken dret Tage Hindurch ohne Brot waren. — Repr. Bencsif führte sodann weiters aus, daß die Kranken durch das Gebrüll der Kühe in den Stallungen, gegenüber dem Spital im Schlafe gestört und von Gelfen und Fliegen starr gepeinigt werden. Er forderte Abhilfe und im Interesse der Nähe der Kranken, da die Wagen vor dem Spital im Schritt fahren sollen. Dies solle polizeilich verfügt werden. Am Schluß jener Rede trat Nepr. Benesif für die Beleuchtung der Krußenbergkolonie und die Erweiterung des Bürgerheimes ein. Diese Ideo-t Glaube kennt seine Entfernungen und seine Trennung. Der von tiefem Glauben beseelte Mensch nennt auch seine Intoleranz. An leuchtende Beispiele erinnert der NRedner an die Bischöfe Prohbapfa, Raffay, Rapi und an den Minister Bass. Auch die evang. Fakultät will in diesem Sinne arbeiten. Er bittet dann um den Segen Gottes und eröffnet hiemit das neue Schuljahr. Der zurindretende Dekan Dr. Karl Pröhle begrüßt den Nector magnificus, sowie auch die Defane Dr. Ga Birfän, Dr. Ska Ent und Dr. Raphael Schaured der übrigen drei Fakultäten aus Fünffirchten ıund verliert dann dem Jahresbericht von 1927128. Aus demselben entnehmen wir folgende Daten: Die Fakultät zeigt einen stetigen Aufschiwung,. Die Zahl der Hörer mehrt sie von Sahr zur Sahr, so daß die feigen Raumverhältnisse im evang. lyzeum schon gänzlich umhaltbar sind. Nım ist das würdige Heim durch die Munifizenz des Kultusministers Riebelsberg gesichert, der eine Staatshilfe von 700.000. Bengö zum Bau eines Universitätsgebäudes zur Verfügung stellt. Nedner würdigt an mit großer Anerkennung die Verdienste des Handelsministers Dr. Max Herrmann und des Bürgermeister Dr. Michael Thurner im der günstigen Lösung der Baufrage, durch welche das Fakultätsgebäude auf dem schönsten Pla Dedenburgs erstehen wird. (Als prächtiger Mbschluß des unteren Deafplates nach den künstlerischen Plänen des Architekten Sandy.) Des weiteren spricht Dr. Pröhle "mit Anerkennung von dem gewissenihaften Barmwärtsstreben der Hörerschaft, der verschiedene M Wohlfahrtsinstitutionen das Studium erleichtern helfen. Er votiert auf hier als dem Kultusminister Dank für die Staatsstipendien, die es zwei Hörern (Bela Baldz8 und Desider VBician) ermöglichten, ihr Studium zu beenden. Mit Freuden erinnert er an das Wohlwollen der Bischöfe Bela Kapi und Alexander Raffay sowie an den Besuch des Generalfirmheninspektors Baron Albert Radvanhty anlässh der Grundsteinlegung zum Dedenburgger Theologenheim. Diese Wohlfahrts- Institution zählt auch den Gustav Adolf- Verein, die Allgemeine Hilfsanstalt, die Stadt Oedenburg und andere Freunde der guten Sache mit innigem Danke zu ihren Wohltätern. Mit Freuden begräbt er den zur Fakultät neuernannten Professor Dr. Baron Paul Bodmaniczky, der im August bereits sein Amt angetreten hatte. Schließlich meldet er, daß er nach zweijähriger, rastloser Amtstätigkeit die Würde des Dekans abgelegt hatte und mit derselben jet, Amtskollege Dr. Eugen Kiss betraut wurde. Der erfreuliche Bericht wurde mit anhaltendem SHamdeklatihen entgegenge- 4228 nommen. Wien, Vil., Westbahnstrasse 14 Telephon B 30-3-14., Treffpunkt aller Bekannten. Die Antwort Dr. Kiralys. y nicht dent Verwalter, sondern von den Ärzten abhänge; diese haben zu bestimmten, welche Speisen die Kranken zu bekommen haben. — Er erklärte weiters, daß er von dem Fall des Nepr. Benesif erst jehr Kenntnis erhalte. Dr. Kiraly betonte, das man für den franken Sohn des Repr. BeneSsik sicherlich Eis verschafft hätte, wenn er dies in der Kanzlei oder bei dem Abteilungsleiter angemeldet hätte. Das Spital habe seine Eisgrube, weil man schon vor Sahren eine Kühlanlage bauen wollte, Eis sei im Spital immer vorhanden. Es sei wohl auf die große Hige im Monat Juni zurückzuführen, daß zur fritischen Zeit, als man den Sohn des Nepr. Bencsif ins Spital brachte, das Eis ausging oder zim Waller wurde. Dr. Skirdly versprach schließlich, in der Angelegenheit des Nepr. Bencsif die Untersuchung einzuleiten, um festzustellen, wer an dem Behlen des Eises schuld sei. Er betonte noch, das er zur damaligen Zeit auf Urlaub war und von der Sache seine Kenntnis hatte. Redner ersuchte gleichzeitig, in Sinfrift alle Beschtwerden und Wünsche der Spitalsvermaltung oder ihm selbst bekanntzugeben. Die Antwort des Bürgermeisters. Nachdem Repr. Sosef Rupanovich noch zum Scottenvoranschlag gesprochen hatte, gab Bürgermeister Dr. Mchael Thurner auf alle Fragen, die die Redner stellten, Antwort und Auskunft. Er betonte, daß der Stadtmagistrat ,und er selbst bemüht seien, dafür zu sorgen, daß in Oedenburg neue Industrien entstehen, wodurch nicht nur die Stadt einen Nuten, sondern auch viele Arbeiter Verdienst bekommen. Wegen der Inbetriebregung der Sasfabrik sind die Vorbereitungen im Zuge Die Angelegenheit düfte voraussichtlich Mitte Oktober vor eine außerordentliche Generalversammlung zur Beratung gelangen. Das MNAngebot der „Steweag“ konnte aus politischen Gründen nicht angenommen werden. Der Handelsminister hätte die Stromheizung durch eine österreichische Gesellschaft nie erlaubt. — Die Internate werden seitens der Stadi deshalb unterstügt,, weil diese für Dedenburg als Schulstadt eine große Mole spielen. Wenn die Eltern aus der Umgebung " willen, daß ihre Kinder in einem Internat " die entsprechende Verpflegung und Aufsicht für das Dedenburger Dispensär statt 2000 haben, werden sie selbe nach Dedenburg in die Schule seiden. Da die fremden Studenten bisher immer bei Kofifrauen, die meistens in finsteren, ungesunden Wohnungen wohnten, Unterkiuft finden mußten, hielt viele Eltern davor zurück, ihre Kinder nach Dedenburg in die Schule zu seiden. Diese Personen, die bisher der Verpflegung der Studenten ihr Leben fristeten, werden in einem Pensionsheim oder im Bürgerheim Unterkunft finden. Wegen Errichtung eines Pensionistenheimes sind Ber- Handlungen im Zuge und ist dafür bereits ein geeignetes Gebäude ausersehen. — Die Subvention der Regierung für die Stadt Oedenburg werde deshalb nicht mal gewährt, weil statt dieser Subvention der Stadt schon seit einigen Jahren gewisse ‚Steuern als Einkünfte überlassen worden sind. Es besteht auch die Aussicht, daß in kürzester Zeit die Negierung der Stadt auch die Haussteuer überlißt, mit Bezug auf die verflungenen Klagen über das Elisabethspital, ersuchte der Bürgermeister, Beichtwerden stets ihm »persönlich mitzuteilen, er werde dann die Angelegenheit zur allgemeinen Zufriedenheit erledigen. Am Schluffe betonte der Budrgemeister, noch, dab gegen die Beljeninvasion im Elisabethspitale, Borfehrung:n getroffen und daß das Brüllen der Kühe in den Stallungen gegenüber des Spitals aufhören werde, sobald der Viehmarkt verlegt worden ist. Er beantragte, den Kostenvoranschlag im allgemeinen annehmen zu wossen. — Die Niworten des Bürgermetters dienten zur Kenntnis und der Kost nvoranschlag wurde von der Generalversammlung im allgemeinen angenommen. Hierauf schritt man zur detaillierten Beratung des Kostenvoranschlages, bei welcher Gelegenheit Dr. Binezich den Antrag stellte. Auf die Reden der Nepr. Dr. Max Berczeller und Johann Bencsif gab der Chefarzt des Elisabethspitalg Ober- Janitätsrat Dr. Eugen Kiräaly Antiocht. Er betonte, das die Zusammenstellung des Statuts des Elisabethspitals im Zuge set und die Verfestigungsfrage der Kranken Zentral-Autogarage Sopron ki: #3." säkp. od. Elisabeth.) Bequeme und billige Garagierung, Reinigung und Reparaturen. — Benzin-Ausfoilgung Tag und Nacht. — Telephon Nr. 641. Zwinz Testverek ss: int. Telephon Nr. 575 und 260 mann Garage. — Reparaturwerkstätten um Autos, Lastenautos, Traktoren, Motorräder, Fahrräder, Ford-, Fordsonfabrikate u sämtl. Bestandteile. — Sämtliche Fabrikate der I. 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