Oedenburger Zeitung, Dezember 1938 (Jahrgang 71, nr. 272-296)

1938-12-01 / nr. 272

"-—-«"sg-.» Seite 2. — Nr. 272, Adventsnocträge DerhiessigeKsatsholifcheL-es·e-oer-einunid derKatholifchequensvevbandveranstal­­ten am 4., 5. und 6. Dezember (Sonntag bis Dienstag) im Feitiaal des Vereins (Neugalie) Advent-VBorträge, Die folgendes Programm aufweijen: Sonntag, den 4, Dezember, 5 Uhr nadı­­mittags: Kyrie, Credo, Mdoramus. Gejungen vom Rinderhor des Ordens der Täter des göttlichen Erlöjers unter Leitung von M. Domitia. Radislaus Mecs: Szent Peter hajd­­jan. Deflamiert von der Bürgerihülerin Maria Döbröfiy. Dr. Anielm Wimmer D.6M. ipricht über die Schönheiten der Liturgie. CHorgejang von M, Braetorius. Montag, den 5. Dezember, 6 Uhr abends: MBortrag des Dr. Anjelm Wimmer D. ©. M. über „Die Ver: wirflihung des Titurgiichen Geijtes in uns lerem Glaubensfeben“. Dienstag, den 6. Dezember, 6 Ahr abends: Geiltlihe Spenden des liturgi­­ichen Geijtes. Vortrag von Dr. Anjelm Wimmer dD. SM. Bollsabitimmungs: Gedentfeier Die Aulturjeftion des Teß. beichloh in einer Sigung, die Volksabjtimmungs- Gedenkfeier am14.Dezember( Mittwoch) zu begehen. Hiebei joll aud der fürzlich ges stiftete Treue-Breis dem vewdienteiten Soproner Shriftiteller zugeurteilt wer­­den. Auber dem Treue-Breis werden wahriheinlich drei KRünjtler oder Schrift­­jteller mit dem Teß.-Arbeitsfreu; wusges zeichnet. Die KRandidierung nimmt ein dreigliederiges Romitee vor. Der Endbe­­ihluß geihieht im Wege einer geheimen Abitimmung aller Teg- Mitglieder. Pank.-Ausitellung Die hiefige Ortsgruppe des National: verbandes Ungarijcher Frauen (Mank) veranjtaltet auch heuer eine MWeihnadhtsausitellung und zwar im jtädtilchen Malerjanl, Die Yusitellung wird außer Arbeiten von Mank-Mitgliedern prädtige Stidereien aus dem befreiten Oberungarn aufweijen. Die Eröffnung der Schau erfolgt am 1. Dezember, 12 Uhr mittags. Belikberänderungen Es kauften: Karl Steiner und Gattin, geb. Karoline Zethner, von Witwe Karl Frühwirth, geb. Katharina Zethner, einen Ader in der See-VBorftadt im Ausmahe von 299 Quadratklafter um 500 PBengö; Thereje Steiner und Genofjen von Derjel­­ben zwei Anger-Weder im Ausmaße von 750 und 608 Quadratflaftern um 950.70 Bengö; Thereje, Paula und Sophie Stei­­ner von Frau Karl Steiner, geb. KRaro­­line Zethner, einen Anger-Ader um 950.50 Pengö. er EEE TETETEETEEZSET . , ,» LAP­­ Witz-?-;-!«-:-"·s;-s:«-’s-"N»Es-sAND-TA-»s-JJHIKTIIWTNXÆzjwswwspkwsk-":-.s. Oedenburgerseitung Goproner Rolalberichte Sopron, 30. Nov. Trauungen. In den lebten Tagen traten in Sopron folgende Brautpaare in den Stand der Ehe: Eijengießer Sranz Läzär und Roja Ohr; Chauffeur KRolo­­man Derdat und Marie Rojenitingl; Steinmeßgehilfe Georg Ariner und Karo: line Feldinger; Frileur Stefan Kiraly und TIhereje Slzl. Ausihugigung des Kajinovereins. Der KRafinoverein hält heute Mittwodh, 6 Uhr abends, unter dem Vorfig des Präjes DObergejpan Paul von Högyeky, eine Yus- Ihukfigung ab, in welcher laufende Ange: legenheiten beraten werden. Witwe Ludwig Heinrich verjchieden. Geitern Dienstag, den 29. d., jtarb die hiefige Einwohnerin Witwe Ludwig Heinrich, geb. Pauline Wallner. Die Verblichene wird Donnerstag, den 1. De­­zember, 3 Uhr nachmittags, im ewang. Friedhofe zu Grabe getragen. Der Romitats-Munizipalausihug hält am 13. Dezember eine ordentliche Gene­­ralverfammlung ab, in welder die Wahl eines Bizegejpans vorgenommen wird. Todesfall. Geitern jtarb im Elijabeth- Spital die Taglöhnersgattin Frau Mat: thias Shöffmann, geb. Elije Zeberer, im Alter von 30 Iahren. Thenternadridht. Das Rammerthenter vitez Robert Banky wird Samstag, den 3. Dezember, das Soproner Gajtjpiel mit dem Luitipiel „Süt a nap“ von Ludwig Zilahy beginnen. An den weiteren Tagen gelangen Sprechitüde won Ibjen, Herczeg, Zügen, Iöfai, Boharnof, Betefi-Stalla, Lengyel ujw. zur Aufführung. Ein guter Siandpunit if es, zum Photographieren nur die beften Materta­­lien zu verwenden. Deshalb tft bie Hauptiahe, immer nur bei ganz verläh­­then Firmen einzulaufen. ls jolde empfiehlt fi jomohl für Apparate, wie für Zubehör, Platten, Filme, Papiere, Chemikalien, Löjungen, Lade uw. die Drogerie Franz Müller, Grabenrunde Nr. 52. Langjährige Erfahrung, fa männilhe Berstung und gröktmöglites Entaenentommen Telenkonr Nr UB, Der Stadiverjhönerungsverein hält heute Mittwodh, den 30, d., 8 Uhr abends, in ber „Bannonia“‘Rejtauration eine Ausigupfigung ab, in welcher BeiFleifchvergiftunq,Wutstvetgiftung, FischvergiftungoderPilzvetgiftungbibdet diesofortiigeAnswendungdegraichund zuverlässngwirken-den»Franz-Joief«-Bit­­terwsafferseinaußerordentlichwichtiges Hilfsmittel! Fragen Sie Ihren Arzt! Haus = Telephonzentrale im Rathauie. Im Rathauje wird derzeit dur die Poit- Direktion eine Haus-Telephonzentrale ein­­geleitet, Die nit nur für das Wathaus allein, jondern aud für auswärtige und interurbangeiprähe benügt werden fann. Die internen Verbindungen wird ein Un teroffizial heritellen. Die auswärtige Ber: bindung erfolgt im Wege der Boitdirei­­tion. VBolizeinahriht. Einer der Inhaber des Geihäftshaujes „Brüder Breuer“ de­­ponierte bei der Polizei ein faljches 50: Hellerjtüd, das als Wechjelgeld eingenont­­men wurde. Wer die falide Münze in Verkehr brashte, fonnte bisher nicht feit­­gejtellt werden. Chauffeurprüfung. Wor der hiefigen polizeilihen Yachfommilfion legten geitern die Chauffeurprüfung mit Erfolg ab: Io­­hann Rils (Brennberg) und Iulius Krauß (2008). Die Polizei leitete gegen einen jungen Mann das Berfahren ein, der in betrüge­­riiher Wbfiht die Zwangsanleihen zujant­­mentauft. Bom Geritshof. Wie jeinerzeit be= richtet, juhr vor Wochen der Hertößent­­miflöjer Kaufmann Geza Holper mit jeinem Auto, in weldem eine Budapeiter Verwandte — Witwe Iohann KRolokär jak — zur Retöhgazaer Eijenbahnitation. Beim Eijenbahnübergang, der jhhranfenlos it, gewahrte er das Heranfommen des Mo: torzuges erit im leßten Augenblid. Er rannte mit jeinem Auto an den Zug, der das Auto in den Straßengraben jchleu: derte. Dabei fand Witwe Kolokar den Tod, während Holper leichte Verlegungen erlitt. — Holper wurde gejtern vom hiefi­­gen Gerichtshof wegen jahrläjfiger Tötung zu 200 Bengö Geldjtrafe verurteilt. Das Urteil ijt rechtskräftig. Bei zahlreichen Beichwerden des weib: Ken Geihlehts jhafft ein Glas matür­­lihes „Sranz-Sofef“-Bitterwafler, - auf wichtige Angelegenheiten beraten werden. nüchternen Magen „getrunfen, oft Die Den Borjig wird Präjes Dr. Karl Heim: | allerbeite ler führen. mehrere . Ihren Arzt! Erleichterung. Sie Fragen NIKOLO­­RAID iESCHENKE Värkerület 89 Telephon 860 Gestrickte Blusen, Pullowers, Weißwäsche, Handschuhe, Krawatten, Ridiküls, Strümpfe in Geschenkpackung. Keine Sufionierung a hen „Kiederlranz“ und „ Kiht-Mufiferein‘ In einem hiefigen ungarifhen Blatt wird Heute die Nachricht gebramht, day fh der Männergejangverein „Lieder­­franz“ und der Franz-Likt-Mufifverein vereinigen werden, Auf eine Anfrage bei der Leitung des „Liederfranz“ wird uns mitgeteilt, daß von einer Sujionierung feine Rede jei, Der „Liederfranz“ hat in der VBer­­gangenheit bei größeren Konzerten des Kranz-Likt-Mufifvereins mitgewirkt. Damit dies auch in der Zufunft jo fei, in diefer Angelegenheit fand diejer Tage zwilhen der Leitung des „Lieder­­franz“ und des Franz-Likt-Mufifvereins eine Beratung jtatt. Das Ergebnis der Beratung war, da der „Liederfranz“ au in der Zufunft an den aröheren Konzerten des Franz-Likt- Mufitvereins teilmimmt, beziehungsmweile mitwirft, Seftament Mie berichtet, it vor einigen Tagen der . penfionierte GYSEV-Oberinipeftor Georg Bärs entihlafen und unter gro- Ber Teilnahme zu Grabe getragen worden. Mie es heikt, Soll der Verblichene ein nambaftes Barvermögen jowie in einem Gelellihaftshaus eine Dauerwohnung hinterlaffen haben. Georg Bars hat — Iaut einem Teftas ment — jein Vermögen der treuen Wirt: ihafterin Marie VB. vermadt; leider jeh­­fen aber vom Teitament die Zeugern= unterjhriften. Das Vermögen des Verblichenen wurde dureh den jtädtiihen Mailennormund Dofe tor Ludwig Mayer aufgenommen. Mer das, Vermögen des Entihlafenen erbt, it noh fraafih. MWahriheinlich fommt es zu einem Prozeß, denn auf weitihichtige Verwandte erheben Erb­­aniprüde. Autozujammenftog. In Györ ranrte ein PBrivatautso in einen Autobus _der Raab-Dedenburg-Ebenfurter Eijenbahr, Der Autolenfer wurde leicht verlegt, der Yutobus jtarf bejhädigt. Die Bolizet itellte einwandfrei feit, Daß Der Lenker des Privatautos den Zujammenitok ver­­urlachte. Ohne Erlaubnis über die Grenze ge: fommen. Der Bolizeirihter der hiefigen Staatspolizei, Bolizeivat Franz Köves, verurteilte gejtern die Wiener Einwohner Karl Weinberger (Handelsagent) und Eugen Kohn (Chauffeur) zu je 15 Tagen Arreit, weil fie ohne Erlaubnis a | über die Grenze famen. Nah Verbükung ı der Strafe werden fie an dDieQandesgrenze 'abgejhoben, gie Grovenstafls Der Roman der Arbeit und des Gemeine nußes von Rud, KR. Müller. Urheberredhts- Hug: Fünf Türme-VBerlag, Halle (Saale). 38 Tag für Tag verging — einer glich dem anderen in jeinen Sorgen, Sm Werf arbei, tete man bereits an den von Weiblinger vorgeihlagenen Majhinen. Die erjten Berjuhe mit den Kleinmotoren hatten al­­le Erwartungen übertroffen, und aud) der Motorpflug, der nebenher als Zug: und Antriebmajhine Verwendung finden fonnte, verijprah gut muszufallen. Frit Grovenitahl hatte einen Arbeitsplan ent: worfen, wodurch dieje Majhinen im Se­­rienbau hergeitellt werden fonnten. Das verbilligte den Bau natürlih. So fonnte diejer neue Zweig der Grovenjtahlichen Maichinenfabrif ertragreich werden, wenn fh die nötige Abjagmöglichkeit fand. Das war Frit Grovenjtahls nädjite und größte Sorge, der er mit großer Energie zu Zeibe ging. Fajt in allen großen Städ­­ten warb er Vertreter an, die ihrerjeits das Qand bereijen mußten, um Aufträge zu jammeln. Die liefen auf ein, und wenn fie au jpärlich blieben, genügten fie Dad, Das Merf vorläufig im Betrieb zu er­­halten, Bom frühen Morgen bis zum jpäten Abend und bis in die Naht am Zeichen ti... Das blieb die Tagesordnung Fri Grovenitahls. Manchmal vergaß er auch ‚über jeinen KRonitruftionen, daß je­­der, auch der ftärkite Menih, der Ruhe bedürfe, und es war nicht jelten, daß ihn erit das Morgengrauen daran erinnerte. Etwa nad einem Monat von Sujannas Hodzeit Hatte ihm Frau Sibylle eröffnet, daß fie zu verteilen gedenfe, Als Frig ihr darauf bedeutete, Daß er ihr auf feinen Fall neue Mittel bereititellen könne, jagte fie ihm jpottend, daß fie Darauf nicht ange­­wiejen jei. Damit hatte fih für Friß ein an Frau Gibylle gerihteter Wertbrief Hauenjteins, der irrtümlichermeije in jeine Bot geraten war, erflärt. Doc) was ging es ihn an, wenn jeine Gtiefmutter ji von diejem mit Geld ausitatten Tieß! Srau Sibylle war bald abgereijt. Dann wurden aud die Briefe von Klaus und Sulanna an ihn jpärlider. Sp war der Sommer vergangen, und der Herbit hatte feinen Einzug gehalten. Draußen trugen Die Bäume ihr buntes Kleid, Das fie vor dem großen Gter­­ben angogen. Qange fonnte es nicht mehr dauern, dann waren fie wieder fahl und leer und fiegen den Sturm durd) die Xeite jagen; denn die Sonne ftand jhon tief und warf lange Schatten. Für einen diejer legten jhönen Sonn tage Hatte Friß eine Einladung zu Ge- Ihmijter Roihwig angenommen. Schon das Mittagsmahl follte er mit ihnen einneh: men. Später wollten fie dann alle zujam­­men ins %reie. Fri mußte zugeben, daß er fih Darauf freute, einige Stunden aus­­zujpannen, Er war ja die ganze Zeit faum über Das Gelände der Yabrit herausge­­fommen. Schließlich konnte es weder ihm noch dem Werke jchaden, wenn er ein we­­nig friihe Quft genoß. Als Fri Grovenjtahl bei NRoihwig eintraf, weilte der Doftor nod) in der Ali­­nif. Lila empfing ihn. Troß jeines VBer- Iprehens, öfters zu fommen, Hatte er fig in leßter Zeit gar nit bliden laffen, und jo war fie von jeinem jhechten Ausjehen betroffen. „sa, Srit, was it denn das? Sind Gie franf?“ Er hörte die Bejorgnis aus diejer Fra­­ge fingen und es tat ihm wohl. Danfbar drüdte er ihr die Hand. „Kant? Nein! Krank Bin ih nit! Vielleiht ein wenig’ überarbeitet!“ Lila mußte lächeln. „Ein wenig nur? Dann möhte ih das Biel bei Ihnen nit kennenlernen.“ "Sie iprang plößlih auf etwas anderes über. „Wie geht es zu Hauje?“ Ich meine nicht die Yabrif, jondern wie jih ihr Haushalt entwidelt, Sie müjjen mir jchon erlauben, daR ich mic Darüber fümmere!“ Es jhien, als müßte Frif erjt Darüber nachdenfen. Dann jagte er: „Es geht jhon! Meine Aufwartefrau ijt ziemlich verläßlich. Ich Habe meine Ord­­nung.“ Lila jah ihn forihend an. Unmermit­­telt jprad} fie dann: „Sie jollten eigentlich heiraten, Sri. Es wäre das beite, was Sie tun fünnten!“ Sie jah an jeinem Ge­­fit, ihm ihre Worte faum des Neberle­­gens wert jhienen. Nur ein Heines jarfa­­tiihes Lächeln zudte um feine Lippen. Da: fügte fie noh Hinzu: „Ich habe do; recht?“ (Hortjegung folgt.) BERN, & Be.

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