Pester Lloyd - Abendblatt, April 1857 (Jahrgang 4, nr. 74-98)

1857-04-09 / nr. 81

sie an WWWWL M Redaktione­ f ee , ersten Stof­­fe a samt b­end ali d £ x |, | Z| Donnerflag Hin April. | c fe .,».«,«. | d Bureau, Do­­et Messe-A- Ben, 1857. Telegraphische Depeschen des „Wester Lloyd.“ Der Kaiser Hat ein Dekret erlassen, worunter dn von Nigier verfügt wird. — Feruf Kopenhagen, 8. April, Abends. St­mmtliche Minister Haben heute , Lediglich in Folge innerer Verhältnisse, ihre Entlassung eingereicht. Paris, 9. April, der Bau der Eisenba­­han ist zurückgekührt, Politische NKundschan , 9. April. Die Bsung der Neuenbur­ger Frage stellt sich immer schwieriger heraus, der offiziöse „Bund“ erklärt bestimmt, die Schweiz werde in die Entschädigungssumme nicht willigen. Aus Neuenburg meldet das genannte Blatt, daß mehrere Royalisten, die laut Beschluß der Bundesversammlung bis zum Auftrag der Neuenburger Trage das Land zu meiden haben, den Bundesrath mit Gesuchen um die Erlaubnig zu momentaner Heimkehr angehen, um ihren­ Geschäften nachsehen zu können. Der Bundesrath habe Diese Gesuche mit dem Bemerken abgewirfen, da­ er, ganz außerordentliche Fälle ausgenommen, sich nicht kompetent halte. Die Folgen eines von der Bundesversammlung erlassenen Dekretes aufzuheben. Die d­änische Regierung hat den Grafen Arthur Revent­­­om, Amtmann zu Tondern (nach Abkunft und Bildung deutsch, seit 1848 inne zu den Dänen ü­bergetreten) in außerordentlicher Mission nach Wien gesandt, Herr Mires, schreißt man dem „Dresd. 9." aus Paris, hat ein Wunder bewirkt, wenn er die Subskription auf die römischen Eisenbahnen zu Stande brachte. Er hat es allerdings, obgleich selbst Jude, verstanden, Die In­­teressen des Katholizismus ins Spiel zu bringen. Die ganze Geistlichkeit ar­­beitet zu feinen Gunsten und die Substriptionen werden nicht nur den vollen Betrag erreichen, sondern man glaubt sogar, da­ es nothunwendig sein wird, sie zu reduziren. Dieser gräsliche Erfolg macht in der Geschäftswelt ungeheueres Aufsehen. Gleichzeitig wird aus Rom telegraphirt . Se­ Heiligkeit der Papst hat die religiösen Körperschaften des Kirchenstaates ermächtigt, ihre Fonds für den Bau der römischen Eisenbahnen zu Dieponiren. Die Finanzkommission des preußischen Herrenhauses hat nach fünf­­tägiger Berathung am Sonnabend das Gefeth wegen Erhöhung des Salz­preises mit 13 gegen 1 Stimme abgelehnt. Die Petersburger Senatszeitung veröffentlict Die Instrus­­ion. Des. Kabinetspräsidenten. Sie laute: Der kaiserliche Kabinetspräsident wird durch kaiserliche Akate ernannt und ent­­lassen. Er hat Sip im Kabinet als dessen unmittelbarer Chef, leitet die Geschäfte, überwacht im Allgemeinen deren ziiftliche Fü­hrung und nimmt im Besonderen das Interesse­nt. Faif, Majestät wahr. Die Mitglieder des Fatf, Kabinets und alle ande­­ren Beamten stohen unter ihm. Dem Präsidenten steht vb: 1) der Briefmechtel mit den Ministern und den ihnen gleichstehenden Personen, erforderlichen Tales auch­ mit dem dirigirenden Senat, 2) die Anstellung, Entlassung und Beriehung der Beamten des Kabinets und der von demselben abhängigen Stellen bis zur sechsten Klasse ein­­trhtt­ Hlich, 3) die Vertheilung von Geldbelohnungen unter diese Beamten aus den Ner­ften der ohne besondere Benennung verbleibenden Etatsgelder, 4) die Ausführung Fall, Wilensäußerungen hinsichtlich Der Aushändigung von Geldern, Effekten und andern Gegenständen, 5) die Auswahl der Brillanten und anderen vom Koffer an verschiedene Personen verliehenen Gegenstände, 6) die gesammte Verfügung und Verwendung der Etatsgelder, Ueberschläge und Lieferungsverträge, 7) die Bestätigung neuer Lieferungs-­verträge, die Berechnung der Kammer­ und anderer vom Kabinet versortirenden Gel­­der, der Ankauf foftbarer Steine und anderer Gegenstände zu Gefdienten, falls die Ausgabe 7500 Rubel Silber nicht übersteigt, 8) die Anordnung über Diejenigen Fort­­baren Gegenstände, melde zu den genannten Zmweden, oder weil sie vor Alter unbrauch­­bar geworden, zu zerbrechen sind, 9) die schließliche Bestätigung der Kabinetsjournale für alle übrigen Geschäfte, welche dem Kabinet unterliegen und weder der Anordnung Sr. Maj, des Kaisers, noch des fatf. Hofmeisters bedü­rfen, 10) innerhalb dieser Gren­­zen, die Verfügung über Vorstellungen des Intendanten der Fall. Institute, wel­­cher sich deshalb nicht direkt an den Hofminister, sondern an den Kabinetspräsidenten zu wenden hat, 11) die Verfügung Über die­­ Versteigerung unbrauchbarer Kabinets­­utensilien, . Dem Minister des kaiserlichen Hofes hat der Kabinetspräsident folgende Gegenstän­de Vorzustellent 1)Alle der kaiserlichen Bestätigung bedürfen den Angelegenheitenz2)Verfügun­­­gen ü­ber den Ankauf von Effekten,die 7500 Rub.S.im Wei­d­­en­ber steigenz7) Gratifikationö supplizert der Beamten des Kabinetsr und der von demselben abhä­ngigen Stellen,ebenso die Verausgabung der Kammergelder 74)alle anderen Angelegen­­heiten,welche er sonst für nöthig hält,zur Kei­ntniß des Ministers zu brin­gen. Aus Wien vor 118.wird geschrieben:Ihre Vikajestäten werden dieNeise nach U­ngarn auf der kaiserlichen Yacht»Adler«antreten, welche bereits in Stand gesetzt wird.Fürst Milos Obrenovits jun.ist auf seine Güter n­ach Ungarn abgereist,um daselbst fü­r den Empfan ihrer Majestäten Vorkehrungen persön­lich­ anzuordnen. Der vor einigen Tagen­n Venedig verstorbene k.k.General der Kavallerie, Graf Carl Ludwvig Fiquelmont,war Inhaber des Dragonerregiments Nr.6, im Jahre 1848 Staatsminister und in literarischen Kreisen­ auch als Verfasser m­eh­­rerer politischen Werke bekannt.Derselbe domizilirte mit Urlaub in Venedig und erreichte ein Alter von 77 Jahren. Die Ausstellung künstlicher weiblicher Arbeiten,welche auf Veranlassung der Gesellschaft adeliger Frauen zur Beförderung des Guten und Nü­tz­­lichen­ heute im Lokale des k.k.Volk­ Mariens eröffnet wurde,enthält se­i verschieden­e, mit vielem Fleiße angefertigte Arbeiten.Darunter sind­ es Einsendungen,welche als Geschenk ü­berlassen wurden,und zugleich Gegenstä­nde der mit der Ausstellung verbun­­denen Lotterie bilden.Unter den Geschenkgebetinen finden sich ihre Durchlauchten die Frauen Fü­rstinen Paar,Animundea Lichtenstein­,Gräfin­ Zichi­·Feraris, Baronin Rothschild u.a.m.,3u den kunstvollsten Arbeiten dieser Ausstellung zählt jedenfalls ein Teppich,Eigenthum ihrer k.k.Hoheit Frau Erzherzogin Sophie, welcher von den Damen Fürstinen Friderike,Ernestin­e und Marie Auersperg, Gräfinen v.Lanporowsky,S­indo1f,Paula Bellegarde,Karolina Lamber­i,dannvrundanaroninen Scharnhorst,Sturmfelder und Rothberg gearbeitet wurde.Ein Bild Sc.Majestist den Kaiser darstellend auf grow-gmin von Frl.Barbara Sondereggen gestickt,überrascht auch dachnn nerauge,denn selbst dieses wird im ersten Augenblicke kauer bestimm­en,ob hier der Pinsel oder die Nadel gestaltet.Dieses meisterhaft gearbeitete Bild ist fi­is 500 ff.zu verkaufen, und wurde durch eine Preiserkennung ausgezeichnet. Unter den eingesen­­deten kleineren Arbeiten verdienen Beachtung jene aus der Mädchenfchule des J. F. Daifenhauses, Die Stichereien von HIT. Motfia Tusora, aus der Tüchtersc­hule der­rau Luk­e von Sillenbaum, jene aus der Müpchenhauptschule in der Joseph­­stadt u. a. m. Volkswirthschaftliche Nundfehan. Die Deputation der böhmischen Großgrundbefiger, berichtet der „Tag. a. B.", i­ nach Prag zurückgekehrt, nach dem die Hohe Negierung erklärt hat, daß die Hypothesar­reditabtheilung der Nationalbank für den Bodenkredit des Großgrundbefises genüge und deshalb] und dann, weil eine Zentralisation des Hypothesarfredits festgehalten­ werden solle, eine Hypothesenbank für Böhmen nicht zulässig se­iz die Regierung werde aber eine Privataffociation, welche die Operationen der Hypothesarfreditabtheilung in Der Weise erleichtere, Daß sie ihren Kredit flüssiger und ausgiebiger gewähren kann, nur billigen. — Wie man der "Def. 3." mittheilt, beabsichtigt das Komité der Kavaliere, ein Vermit­­telungsbureau für den landtäflichen Grundbesib zu errichten. Dasselbe dürfte rüdsichtlich seiner Vermittelung Der Hypothesarabtheilung der National­­bank gegenüber im Laufe des kommenden Sommers sein erstes Lebenszeichen son sich geben. Ueber die Thätigkeit der Kreditanstalt egen zwei neue Mach­richten vor. In Kronstadt wird, nagy der „Keonft, 3.", der Herr Die­vester der Anstalt, Fr. Ritter, noch im April erwartet; für die Prager Filiale sol bereits der Dortige Kaufmann­ S­eutter zum Direktor ernannt sein. Der "I. a. B." nennt ihn­ „ebenso. intelligent als geachtet." Die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft Hat bei Eröffnung der diesjährigen Schifffahrt eine Bekanntmachung erlassen, in wel­­cher die Reisenden ersucht werden. Die Direktion von jeder Unzufecht­­lichkeit, welche sie die Angestellten, oder das auf den Schiffen befindliche Mer­kaurationspersonale zu Schulden kommen lassen sollten, entweder auf direktem Wege oder mittelst Eintragung in das­ auf jedem Schiffe befindliche Bei ihmwer­­debuch in Kenntnig zu geben. — Durch eine Ministerialverordnung wurde ber stimmt, dag fünfzighin jeder Kanditat, welcher in der vorgeschriebenen Prü­­fung als Wärter oder Heizer­ von Dampfmaschinen unterziehen will, noch vor der Prüfung ein legales Zeugnis über Niüchternheit und Moralität beizubrin­­gen habe, ohne melde Nach­weisung die Prüfung gar nicht vorgenommen wird. Der „B. B.­3." wird Das von Mustapha Reschid gezeichnete Schreiben vom 19. Leber 1857 mitgetheilt, auf welches die Konzefstion der mo­ld­au i­­nchen Nationalbank bestätigt wurde. Die Bedingungen der türki­­schen Regierung, mit welcher­­ die Bank. fi einverstanden erklärte, sind: 1) Daß die Bant eine moldauissche Nationalbank “t und den Namen „National­­bant" führen wird, dergestalt, daß sie volständig unabhängig verbleiben und niemals als Succurfale mit irgend einer andern Handelsbant verbunden sein sol. 2) daß der Mittelpunkt ihrer Verwaltung die Stadt Saffy sein und daß sie die Gesellschaft sowohl gegenüber dem Moldauischen Gouvernement als auch Andern repräsentiren sol, 3. Das Drittel der Direfto­ren der Bankgesellschaft und der Mitglieder ihres Ver­­waltungsratbes sol aus eingehbornen (einheimischen) T­­eilnehmern bestehen. 4. Die Bankgesellschaft genehmigt einstimmig den Ennschlag in Betreff der Hypothesenverschrei­­bungen auf Immobilien, die gemäß den in Kraft stehenden Gefegen sein werden. Für die Wojwodina und das Temeser Banat Haben, wie die „Tem. 3." meldet, Se. FE Apostolische Majestät mit allerhöchster Entschließung vom 12. Februar 1­­93. die Gründung einer Landwirthschaftsgesells­­chaft zu genehmigen geruft. Börsen­ und Handeldnachrichten. * Wien, 8. April. Die an der gestrigen Rbennbörse Anfangs nicht un­­günstige Stimmung ermattete im weiteren Verkehr und bewegten­ sich namentlich Staatsbahn mit entschieden meic­ender Tendenz bei nicht unbedeutenden Um­­fügen. Die Heutige Börse eröffnete unter dem Eindruck der allseitig­ flauen Börsenberichte in sehr unbelebter Stimmung mit abermals niedrigeren Kursen, Staatsbahn 227, Nordbahn 227, SKreditaktion 264, welche einen weiteren Ausgang erlitten. Nur Staatseffekten ziemlich gut behauptet, 5pCt. Metall, sogar­­ 4pCt, höher, ebenso Essomptenftien etwas hesser. Lunge Bahnen flau und er­­heblich niedriger, namentlich Dorientbahn, welche bis 61 gemacht wurden, schließ­­lich aber etwas höher waren, Wechsel und Komptanten abermals höher, Schlußnotizungen : Kreditak­ten 263%,, Nordbahn 224%/,, Staatsbahn 226­/,, Theißbahn 1017 , Orientbahn 62. London, 7. April. 3 Uhr, 34Et. Konsols 925/, Paris, 7. April. 3pCt. Rente 69.30. 41/,yCt. 92.505. Nationalen­, 90; Staatseisenbahnaktien 736. Frankfurt, 7. April. 4Y,pEt. "Metal. 69; pCt. Metall. 783­, ; 1854er Lore 102 °/,5 Wien 113,5; Banfattien 1143; Nationalanleihe 801/45 Staatsbahn 2625 Kreditaktien 185, · Amsterdam,7.April.Dortverzinslichesölxsz5pEt.Met.75«4. 21-.zpCt.MetaiI.381s-k»zNationalanleihe767s.« Verlin,7.April.5pCtg.frei­ v.Ani.991-«2;österr.Met.80;1854er Lose 1063 Wien 951s,­s;Nationalanleil­e 811,-2;Staatsbahn 1473,s-4;Kredit­­aktien 154. — Hamburg,7.­April.National.81. Hamnbirtzr,6.April.Getreidemarkt:Weizen und Noggen sehrflau,stiile.Delioco321»,«"2,pro Frü­hjahr325­ s,pro Herbst287,8. Amsterdam,6.April.Getreidemarkt.Weizen unverändert. Roggen511.niedriger bei lebhaftem Umsatz.Raps pro Herbst751,-2. Ni­bel pro Frühjahr 4-I. Verlust,7.April.Weizen unverändert matt.Roggen ziemlich aus mirtbeisteigenden Preisen und lebhaften Umsätzen in loco und Termine­; sich erstere 686—­87pfd.41 Thi.pr.2050Pfd.bezahlt.Gekündigt löOW spr. Ni­belfest und auf Frühjahr besser bezahlt.Spiritus bei starker Locozu­­fuhr­ und auf alle Termine frau und weichend.Gekü­ndigt 100,000Qrt. ’

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