Pester Lloyd, November 1857 (Jahrgang 4, nr. 250-274)

1857-11-01 / nr. 250

­Dkr7WYismus und der­ Prinz von Preußen. Die Stellung , welche Prinz von Preußen in diesem Augenblice einnimmt als Stellve­rtreter des Kö­nigs auf drei Monate, ist in der preußischen Bert­fassung nicht vorgesehen. Das Grundgejet beschäftigt sich einzig mit den Formalitäten, die bei Einfegung einer wirklichen A­e­­gentschaft werben, wenn der Monarch „dauernd verhindert” jung selber zu führen. Welch ein Zeitraum aber unter Worte „dauernd“ zu verstehen ist , oder wie „Verhinderung“ erfolgen sol ob durch Ärztliches Gertificat in Bezug auf seine zukünftige, ob durch ministerielle Decla­­ration in Bezug auf eine vergangene Periode — kurz, was eine „dauernde Verhinderung” ob die Vorschriften in Betreff der­­ Regentschaft in V­oraussicht verfehlen, oder erst auf Grund ihrer thatsächlichen Constatirung in Kraft zu treten Haben: tag Alles bleibt, wer Konstitution zufolge, eine offene Frage. Der Hof hat befolgt. Wie dem Prinzen Jamald die Ausübung der königlichen Prä­­rogative durch heute dieselben Bollmachten jung zu ermächtigen, geworben wäre , ist famen Erörterungen daher einfaches Cabinettschreiben zur Nachfehr Fh­evrich Wilhelm’­ IV. aus England , wohin er sich als Pathe des Prinzen von daß bie Aber auch der Prinz meinen in Schwur auf geflen, daß er in diefelbe der Waled begeben zu dem Augenblice, wo sein Bruder si wieder wohl genug fühlen wird, die Zügel zu ergreifen, oder längstens bis zum 23. Jänner 1858. Nach unseren Privatbriefen aus Berlin ist man dort jedoch allgemein überzeugt, dab drei Wintermonde zur Herstellung der königlichen Gesundheit durchaus nicht genungen werden, und mat daher dies vorläufige Arrangement nur die Einleitung zu einer förmlichen Regentschaft bilden wird , während deren St. Mai. Erheb­ungsreisen im Ins und Auslande unternehmen wird. « Die Gründe, weshalb man einstweilen einem derartigen Austrnttsmittel den Vorzug gegeben, erhellen aus der Krank­­heitsgeschichte selber, wenn man vabet das Gewicht, das mochte wünschen, Krone zurückzumeisen — aber Abfolutismus hervorthat und vormärzlichen Landtages durch ist, und zugestelt von : um aber Weit, 31. Oftober. vag Prädi­enz von foll gebildet ist die M­egter die Leststellung der 1841 übertragen ward bis worden : eben bis dem Bri­e prich Wilhelm IV. stets auf die völig sehftrünnige Handhabung von Septerd gelegt, und die Abneigung seine Bruder­ gegen die „kleine, aber mächtige Partei“, die den König umgibt , so wie die eigenthümliche Stellung des Thronerben Berfaffung mit in Rechnung zieht. zur preußischen Fürst war einer­lei überhaupt wenig geneigt, und den einflußreich­­sten Personen in seiner unmittelbaren Nähe wäre insbesondere eine Regentschaft ve Prinzen von Preußen nicht ber­­onders willkommen gewesen. Als daher am 17. Oktober die Leibärzte auf wiederholte Anfragen bes gefammten Staatsmini­­­­steriums, eine wie lange Dauer der gegenwärtigen Unfähigkeit Sr. Majestät des Königs nothwendig sei, um zu der Erflä­­cher Berfaffung verlangte „dauernd­e Verhinderung” vorliege, einen Termin von vierz­­ehn Tagen nannten, mit dessen Ablauf dann also eine wir f­­­iche Negentschaft zur unab­weislichen es Teicht begreiflich, paß alle weiteren u­lieb­­aus dem alerhöchsten Krankenzimmer durch 23. Ein für alle Mal die Anordnung einer bloßen Stellvertretung, deren Mandat der Reconva­­legcent zurückgehen kann, sobald er sich wieder kräftig genug fühlt, abgeschnitten wurden, die Lösung einer anderen, für ihn persönlich unendlich wichtigen Frage zu vertan­gen, er als Regent sofort hätte er nach Artikel 56 der Konstitution erledigen müssen welchen sogleich nach Antritt der Regentschaft vor den vereinigten Häusern des Tandtages zu let­sten gehabt haben würde. Der Stellvertreter des Königs wird mit vollem Rechte seit Jahren als Gegner der bei Hofe herrs­­biefe „Opposition — man gestatte und den Gebrauch des Wortes, da wir sein zutref­­fenderes wissen — nicht mißzuverstehen, darf man ja nicht wert dur­ das Umsichgreifen der ariz fofratifefrömmelnden Richtung gedrängt worden ist, bureaufratisch : militärische Daß sie Tediglich dem Treiben der Kreuzzeitungsmänner gilt. In so weit die preußischen Liberalen ihre Mün­de vor der Hand darauf befehränfen, die Stahl’8 und die Gerlach's mit ihrem exklusiv-junierhaften Christenthume,, oder die Pfeil’3 mit iHrer SDOpTN­EDE TUT Die reinparrtargattióe Anmengung ver pruz­gelstrafe durch Patrimonialrichter Ios zu werben , mögen sie immerhin auf den Prinzen von Preußen als auf ihren Hort hin­­bliden. Er wird es sein in allen Dingen, so lange es Monarchie Friedrichs des Großen wiederherzustellen und die Eingriffe einer weltlichen und Flor­falen Oligarchie in die Prärogative der die allgemeine Aufmerksamkeit­ auf sich zog . Der weiter. Denn der Prinz, der sich vor der Revolution im Rathe bed Kö­­nigs von jeher durch starres Festhalten an den Prinzipien des in dem Herrenhause beg eutokratische Regierungen die Truppen in Berlin gegen das Bolt am 18. März befehligte und noch in derselben Nacht nach London abreiste, der erst mit den frühesten Niederlagen der Nationalversammlung nach Preußen zurückkehrte und sich nur in die Konstituante begab, um ihr anzuzeigen, daß er das ihm von einem Wahlbezirke übertragene Diputirtenman­­dat nicht annehme , der 1849 in Baden kommandirte und nicht aus Zufall abwesend war, als der König im Februar 1850 den Eid auf 948 G­rundge fe­­eistete : er ist sehnerlich geneigt, sich an die Spite selbst nur bei gemäßigtesten Constitutionelen zu stellen, blos weil ihn im Hochsommer 1849 und wann ft wieder im Herbste 1850 der Wunsch, die damalige Konstelation zur Vergrößerung des preus­sischen Einfluges in Deutschland zu bewugen, seinem Hause die in Stansfurt fabrizirte Kaiserfront oder doch das Präsidium in jenem, durch das Dreikönigsbündniß angebahnten „Kleindeutsch­­land“ System brachte, der sich dann mit dem wie heute das Sdol noch zu übertragen, in einen Gegentas der christlichen Germanen immer schroffer gestaltete ! Der blaffesten Schwingen zu Prinz ist fid fhen Laufbahn, während deren Beschränkung ver absoluten feit von Novembertagen Königsgewalt ! das war feine De­­die Konstitutionelen an die Erfüllung der D­er­­heilungen von 1815 mahnten der Restaurirung adliger und Stüte des Thrones „Keinen Herren“ in Handel und Gewerbe eine religiösen ist tabet Alles kirchlichen, wer und Polizeiherren ihrer­­ gefunden Organismus erwiesen. Für in Graf Pfeil und Privilegien eine neue Rehabilitirung der in der Kirche, im Staate, socialen Lebens zu gewinnen, nachdem die Kreuzzeitungsmänner eine Reihe von Gehegen verbinde­t die fernere Zersplitterung des ländlichen Ormnpbesites und die Erwerbung adeliger Güter der Bürgerliche, hat auch die Sunfer & Consorten Sinziallandtage,­­wo das ritterliche Element nirt, gibt dem Apel die Mittel an dem herrk­enden steigenden Uebergemichte in des politischen, wie „ver­rottete Bureaufratie”, wie die Lieblingsphrase vieler Neupreußen lautet, fie in ver Märznacht als unfähig zur Erzeugung eines wieder Theil ber­uft bereits in Gerichtö­­wenn ihnen gleich höchst eigenhändig Die Neuftisirung der Kreiß- und Pro­­falgefeggebung und, was bedeutsamer die diese Maschinerie von mir allenthalben vomt­­die Hand, die gefammte foz ist, alle Xotalbudgete fei­­nen Specialbedürfnissen anzupassen, so wie sämmtliche wählbare Beamten zu seinen Dienern zu machen. Nun erwäge man, daß dieser Departementalmechanismus fie in ein Herrenhaus zufpsst, in welchem die von Adelskorpo­­rationen ernannten Mitglieder entschieden überwiegen , das die näckte Session als der Zeitpunkt bestimmt ward, wo Stahl und Genosfen endlich auch für Majorität zu sichern, daß wie Die zweite Kammer das verhaßte Princip des Census beseitigen und durch ländische Wahlen erfeßen wollten, um ale im Unterhaufe von man darauf mit allem Eifer an eine Umwandlung des ganzen Finanzwesens zu gehen wachte, um den Sunfern, außer der Gam­pfteuer, auch noch verschiedene andere Abgaben vom Halfe zu schaffen und dafür das „serophys­löse Gesindel des materiellen Interesses“, wie Leo die Bourgeoisie nennt, füichtig zu sehröpfen — dann wird man zugeben müssen , selber sich nur ordentlich einzuarbeiten; und ist er dürfte einen Schwer rocher einst, um einen Umschwung herbeizuführen, lang sein zu sagen, ob und wann der künigliche Reif von dem mittelalterlichen Rofte, der ihn überzogen, wieder zu reinigen sein wi­­ e,­instweilen minwertend wär’8 vorbei mit dem Spruc­he, ven shhon Friedrich 068 Großen Vater im Munde führte: „ich stabilire die Souve­­raineté des yon bronce und Scheer’ mich von Henfer um den Junker’8 ihr Beto!" Und allerdings, je festere Wurzeln das gegenwärtige System schlägt, um­­so eher es möglich, bag ein nachfolgender Fürst an die Konstitutios wellen wird appelliren müssen — ganz wie Ludwig XVIII. 1816 seinen anderen Ausweg hatte, als er jene chambre introuvable foöwerben wollte, die, unter dem Borwande noch, küniglicher zu sein als der König, die Dynastie der Bourbonen zur gehorsamen Dienerin Emi grantenadeld zu diesen Beschränkungen machen strebte, mag man daher Unter immerhin die Worte „Prinz von Preußen“ und „Liberalismus“ in Einem Arheinzuge aussprechen. “ Wien, 30. Oktober, Die Administration der Nordbahn führt mit jener der Staatseisen­­bahn seit geraumer Zeit einen k­leinen Krieg intra muros, von dem er im Interesse ihres kaufmännischen Publikums zu wünschen wäre, daß er bald und zu Gunsten der französischen Sesellschaft sein Ende erreichte. Die Administration der Staats­­bahn hat nämlich bei ihrem Verkehr insbesondere die Verm­eh­rung vesjehlen im Auge. Wo große Dantitäten Waaren ihr angeboten werden, ist sie zur Herabfeßung ihres Tarifes bereit; sie begnügt sich mit einem kleinen Gewinne, um nur recht viel Geschäfte zu machen ; anders die Nordbahn, die von ihrem Ta­­rife— obschon er für den größten Theil ver­brachten um ein vol­­les Viertel höher ist, als auf der Staatsbahn, anstatt 1 fr. per Zentner und Meile nämlich 1%, fr. beträgt, — durchaus nicht laffen mag. Da nun die Staaterisenbahn den Kopf und Schweif der langen, von Szegedin bis an die böhmische Grenze hinzie­­henden Linie bildet, die Nordbahn dagegen zwischen beiden in der Mitte liegt, so entstehen nur zu häufig Konflikte­ zwischen den Interessen und Wünschen Beiver, Wo Lene einen Unter­­nehmer unterstoßen möchte, damit er das ungarische Produkt hilfiger dem ausländ­ischen Markte zuführen künne und zu diesem Zwecke den gewöhnlichen Srachter preis ermäßigt, beharrt die Nordbahn bei ihrem gewohnten und höheren, unbefümmert, ob das betreffende Objekt deshalb ganz dem Transporte entzor­gen wird. Aber abgesehen von dem Nachtheile, der aus diesem Ge­bahren dem allgemeinen Berfehte entwächst, kommen auch die Aktionäre der Nordbahn dadurch zu Schaden, ein Umstand, der und einigermaßen hoffen läßt, en­t werde auch diese Administra­­tion bald ihr antimerfantiles Prinzip fahren hassen müssen, betrachten Sie die Einnahmen der Staatseisenbahn und die der Nordbahn während dieser Woche im Vergleiche zur selben Zeit des vergangenen Jahres, und Sie entdecken dort eine Mehrs­einnahme zur Höhe von 68.000 Gulden, hier dagegen ein viel unbeveutendered Plus. Die Ursache dieses differenten Ergebnis­­se bei den beiden Bahnen kann aber für­ denjenigen nicht zweifelhaft sein, wer von den soeben erwähnten Tarifverschieden­­heiten Kenntniß hat. Werden nun die Aktionäre nicht selbst an die Administration die Forderung stellen, den merkantilen Ansprüchen dort mehr nachzukommen, wo sie mit­ den eigenen Interessen gleichen Schritt halten? Die Aktionäre sollten derartige­­ Transporterleichterungen um so dringender befürworten, als es ja durchaus nicht außer dem Bereiche der Möglichkeit liegt, daß die Staatsbahn, ü­ber Konflikte und Nachtheile műve, welche ihr die Abhängigkeit von der Nordbahnlinie Marchegg-Wien zuführt, — ennlich daran gehe, diese Abhängigkeit ganz und gar abzuschütteln, indem sie Neuhäusel mit Komorn durch eine Schienenlinie, Komorn aber mit Neu-Szöny durch eine stän­dige Brücke verbindet. Die Ent­­fernung der beiden erstgenannten Stationen beträgt nicht über drei Meilen, die Staatsbahn aber, gewänne dadurch den enor­­men Vortheil, den gerammten Ver­ehr z­wischen Ungarn und Wien auf den eigenen Schienen vermitteln zu künnen. Aller­dings würde die Strecke von Neuhäusel nach Wien dadurch) etwas länger ; aber für die Frachten, auf die es hier hauptsäch­lich ankommt, würde an Zeit dadurch gewonnen, das die Expedition eine bedeutend beschleunigtere würde,­­ wäh­rend gleichzeitig die Transportfpeien raum­ zunähmen, weil eben der Tarif auf der Staatsbahn ein niedrigerer und, dort wo es Noth thut, auch ein wechselnder ist. Die neue Stempelsteuer. I. Raiserliche Verordnung vom 23. Oktober 1857, zwirfsam für alle Kronländer, womit die Bestimmungen des Gefehes vom 6. September 1850 über Ankündigungen und Zeit­­­­schriften geändert werden. Nach ÜVernehmung Meiner Minister und nach Anhörung Meines Reichsrathes habe ich nachstehende Aenderungen des Gerieges vom 6. Sep­­tember 1850 beschlossen : §. 1. Die nach $. 13 der Prefordnung vom 27. Mai 1852 zum Kautionserlage verpflichteten Heriodischen Druckschriften des Linlandes wer­­den bezüglich des Blattes oder der Blätter, für welche die Kaution zu lei­sten ist, der Stempelabgabe unterworfen, wenn sie täglich oder wenigstens einmal wöchentlich erscheinen. $. 2. Die Stempelgebühr wird vom Hauptblatte entrichtet und beträgt 1 fr. von jedem Exemplar desselben. Erscheint an einem Tage sein Hauptblatt sondern nur ein Nebenblatt, so ist von Diesem die Ge­­bühr zu entrichten, $. 3. Die Stempelgebühr muß, bevor der Abdruc der periodischen Schrift erfolgt, entrichtet werden; der Stempel wird daher auf das noch unbedruckt zum Amte gebrachte Papier aufgedruckt und muß nach dem Drude auf der ersten Seite des gebührenpflichtigen Blattes erscheinen. $. 4. Die ausländischen Zeitungen, von meiden her $. 22 bey Gefeges vom 6. September 1850 handelt, sind in Absicht auf die Gebühr wie die inländischen zu behandeln. Die Gebühr ist bei dem Abonnement der Drudfschrift von seinen Postanstalten einzuheben und für das Stem­­pelgefäll zu verrechnen. Der Drudfsprift wird bei der Hinausgabe bios der Poststempel aufgebracht, §. 5. Bei Berechnung der für die Beförderung der die Postan­­stalten zu erhebenden Gebühr von Zeitschriften ist von dem Abonnements­­preise der Blätter, welche dem Stempel unterliegen, der Betrag der Stempelgebühr in Abzug zu bringen­­. 6. Ankündigungs- oder Anzeigeblätter, welche nicht als Bestand­­theil einer Zeitschrift ausgegeben werden , unterliegen der für Zeitschriften festgelegten Stempelgebühr von jedem Exemplare, sie mögen periodisch oder nicht periodisch erscheinen und auf was immer für eine Art verbreitet werden. SIngleichen die inländischen hHeriodischen Blätter nicht politischen Inhalts , die Insertionen aufnehmen. Die in dieselben eingeschalteten ge­­bührenpflichtigen Ankündigungen und Nachrichten werden nebst bei derselben Gebühr unterworfen, welche von den biesfälligen Einschaltungen In Zeit­­schriften zu entrichten ist. § 7. Die in §. 26 des Gefüges vom 6. September 1850 festgesetze Insertionsgebühr wird von 10 fr. auf 15 fr. erhöht. $. 8. Zur Entrichtung der Stempelgebühren ist die Unternehmung verpflichtet, aus welcher der Druc der Zeitschrift, oder des Ankündigung­­oder Anzeigeblattes hervorgegangen tt,­­ 5­9-Dieselbe ist auch verpflichtet,von Ankündigung gs oder Ani zeigeblätterm welche nicht periodisch ersccheinen,die entfallenden Einschal­­tungsgebühren unten­ Anschluß eines ungestempelten Exemplares des Ans­kündigungsblattes am Tage der Herausgabe dem dazu bestimmten Gefälls­­amte einzusenden. §. 10. Für die Entrichtung dieser Abgaben haften nebst den im $. 8 und 9 dieser Verordnung bezeichneten Personen, mit diesen und unter sich zur ungetheilten Hand, die Verleger der Zeitschriften und Anfündi­­sungsblätter, $. 11. Auf die periodischen Ankündigungsblätter hat der §. 27 des Sefepes vom 6. Sept. 1850 in Anwendung zu kommen. $. 12. Die Auferachtlassung der in den SS. 3, 6 und 9 enthaltenen Bestimmungen, so wie ein der Anwendung des $. 32 des Gefeges vom 6 Sept. 1850 entgegenstehender Gebrauch ist als Gefallsverkürzung nach den Bestimmungen des berufenen Gefeges zu bestrafen. §. 13. Gegenwärtige Bestimmungen treten mit 1. Jänner 1858 in Wirkstam fett. §. 14. Mein Finanzminister ist beauftragt, das zur Bollziehung die­­ser Verordnung Erforderliche zu veranlassen, = Ä­re Stähl, den 23. Off. 1857. Jan. Joseph mp. Graf 9. Buol-Schauenstein m. p. drh. v. Bruch m, p. Auf Alerhöchste Anordnung : Ranfonnet m. p. II, Berordenung des Finanzministeriums vom 27. Oktober 1857, wirksam für alle Kronländer zur Sicherstellung der Gebühren von Ankündigungen. Nachdem die im Abs. 4 des §. 1 des Gefebes vom 6. Sep­­tember 1850 gedachten Ankündigungen mit Ausschlag der Ankündi­­gungs- und Anzeigeblätter, welche nicht als Bestandtheil einer Zeit­­[Heift ausgegeben werden, nur dann dem Stempel des §. 23 dieses Griedes unterliegen, wenn sie an öffentlichen Oaten angefalligen, Zettäh­ften, one darin umgezeigt zu sein, beigelegt oder durch eigene mit deren Verbreitung beschäftigte Personen in Umlauf gerecht wer­­den, so findet das Finanzministerium zur Durchführung der Anord­nung des §. 24 des berufenen Gefethes Folgendes anzuordnen: 1. Die im Inlande gedruckten, zu einem stempelpflichtigen Gebrauch je bestimmten Ankündigungen werden nach der Drudlegung zur Stempelung und so weit der Gebrauch der Stempelmarken gestattet ft, zur Mederstem­­pelung der Marken vom 1. des Monats Jänner 1858 nicht mehr zu­­gelassen. 2.Das zu stempelpflichtigen Ankündigungen erforderlich-Papier muß,bevor die Ankündigung gedruckt wird,gestempelt und beimt­rauche von Stempelmakken überstempelt werden. 7.Aqunkündigungen,welche nicht zu einem stempelpflichtigen Ge­­brauche bestimmt sind-vdkkjknkkaell der Auflage,welche k diese Bestim­­mung nicht hah ist untkk VII letztantile der Ankündigung mit auffallen­­des­ b Schrift zu drucken:Z.NSt.G.(3um nichtstempelpflichtigen Gerausche.) 4.Die nicht mit dieser Bezeichnung abgedruckten Ankündigungen werden gegen die Unternehmung-auswilchkkeitt Druckhe’tvokging,al­­s tempelpflichtige angesehen.­­— 5.Jede UnternemeUg-welche sich mit derhucke von Ankündi­­gungen befaßt, hat über die von ihr gedructen Ankündigungen eine beson­­dere Aufschreibung zu führen und mit Einem, Exemplare der gedruckten Ankündigung zu belegen. Dieselbe hat anzugeben : die Person des Bestel­­ler, die Zahl der bestellten Exemplare, die Zahl der zu einem stempel­­pflichtigen Gebrauche bestellten Exemplare und die Zeit der Ablieferung. Diese­­ Aufspreichung ist den Gefässorganen auf jedesmaliges Verlangen vorzulegen­­. Bei unrichtiger Führung dieser Ge­werbsaufschreibung , Unter­ Tasfung der Buchführung und anderen Unregelmäßigkeiten, endlich bei vere­weigerter Verwerfung der gebucjten Gewerbsaufschreibung,, haben die Bestimmungen der SS. 389 bis 391 und 455 des Strafgefeges über Gee­fällsü­bertretungen in Anwendung zu kommen. 7. Die Gebühr für das bei Bedrohung mit Ankündigungen oder dem Z Tagesinhalte einer hperiodischen Schrift mafulirte gestempelte Papier wird dann vergütet, wenn dieses­ Papier bis Mitte des Tages, an welchem das bezügliche Blatt ausgegeben wird, bei dem dazu bestimmten Amte über­­geben wurde. Es findet daher diese Begünstigung nur auf jene Ankündi­­gungen Anwendung, auf welchen der Tag der Ausgabe aufgedrucht ist. Sreidberts,. Brudmp­ egz. te . Eine Reihe der verschienenartigten Regierungs- und Privatreperchen bringt uns heute, zwar seine Schilderung, wohl aber so­manche nähere Einzelheiten über die Ei­ns­nahme DeLlhrs. Wie wir voraus ersehen, herrscht über das Schiefal des Königs noch immer Ungewißheit ; indes glaubte man in Bombay selber nicht an seine Gefangennehmung : ja nach Einigen hat er an der Sorge seiner Truppen den Marsch nach Dudh angetreten. Wenn aber auch was Gros der Besat­zung der unvollständigen Dernirung wegen entkommen zu sein scheint , so ist doch bereits Sciivia in Gwalior, wie es heißt, damit beschäftigt, 15.000 Mann aufzubringen, um von Flüchtln­gen den Weg zu verlegen. Den Hauptverlust erlitten die Stür­­menden, als sie vom Kabulthore aus gegen die große Tihumna­­mosche vordrangen , und die besten Dienste leisteten ihnen die Gefüge, die sie in den zuerst eroberten Stadttheilen vorfangen und dann auf das Arsenal und den Königspalast richteten. Erst die Flucht des Königs, der schon mehrere Tage vor dem Tegten Sturm mit seiner Familie und seinem Hofstaate die Stadt vers ließ, desorganisirte die Vertheidigung. Unter den Offizieren, die beim Sturme verwundet wurden, befinden sich der General Nicholson, der Oberst Campbell und der Major Reed Aushtondon wird telegraphirt: „Man vernimmt aus Delhi, daß verschiedene Einwohner der Stadt um Gnave baten und auch wirklich verschont wurden. Den Sipahti aber ward die Begnadigung verweigert. vielen Meuterern, nament­­lich der Kavallerie, gelang es, zu entkommen. Die Engländer hatten bei Ertürmung der Stadt eine Stärke von 10.000 Mann.” Die „London Gazette” veröffentlicht eine Depesche vom Generalgouverneur Lord Canning an dem Direktorenhof der ostindischen Kompagnie, mit der Anzeige, daß er dem Ge­­neralmajor Sir James Dutram das vereinigte Kom­­mando über alle Truppen der Dinapore- und Camapore-Divis­­ion übertragen und ihn zugleich wieder an Stelle des verstor­­benen Sir Henry Lawrence zum Oberkommissarius in Dude ernannt. Dem­­ durch seine 76jährigen Dienste in Burmah, Affghanistan, Nepaul Penvichab und Raoshputana ausgezeichne­­ten, und wegen seiner mit Humanität gepaarten Energie und Wertigkeit unvergeslichen Str . Lawrence widmet Lord Canning in dieser Depesche einen langen gefühlvollen Nachruf. Noch lebt Fenne­man die näheren Umstände seines Todes nicht sollständig, und mwisse nur, daß eine an sich leichte Wunde, die er am 2. Juli bei einem Ausfall erhielt , seiner durch­ Flimatts­­che Leiden und übermenschliche Anstrengungen erschöpften Kons­­titution den rechten Stoß gegeben zu haben scheint. Aus Triest wird der „Times” und ihrem Korresponden­­ten telegraphirt : „Do­ude bildete noch immer den Brennpunkt der Rebellion. General Dutram berichtet, das ganze Land sei in Waffen und müsse wieder erobert werden. Die meisten Pflan­­zer aus Bunveltunt und Afram haben sich nach Seebfagur ge­­flüchtet. Die bei Dholpore lagernden Gwalior-Meuterer wurden in Schach gehalten. Unser Militär in Neemudy hatte vie Mer bellen angegriffen und ihnen zehn Kanonen abgenommen. Ge­­neral Lawrence hatte sich nach Bewer zurücgezogen. Der An­­griff auf Delhi am 14. geschah mit 4 Heerfäulen,­ deren eine, aus dem Cashmirs Kontingent bestehend, zurücgeschlagen wurde. Die Nachrichten aus den Gegenden von Patna und Alahabad Lauten sehr beunruhigend­. Die ganze Gegend soll in Aufstand sein. Das 52. und 50. Regiment, die sich be­­kanntlich empört haben, sind nag Dinapur abmarschirt, um si den dortigen Anfurgenten anzuschließen. Dieselben wer­­den von Kuer-Singh, einem ehemaligen Waffenschmiere, befeh­­ligt. Das 52. Regiment­­ hatte zuerst revoltir. Man sangte das 50. gegen es ab. Dasselbe machte aber gemeinschaftliche Sache mit dem ersteren. Zwei eingeborne Regimenter, die sich revoltirt hatten, liefen Have­lo­d ihre Unterwerfung anbieten, ehe versellte Camnpur verließ. Der General ging jedoch nicht ihm gentschaft der die nai zu beobachten sind, der Art fehenden Tendenzen betrachtet unumfcränfte erst fon selbst einige Cine foldie Der am fie en die Berfaffung, fehmerlidh Einen Schritt so find Nothwendigkeit und­­ wir gilt, bie sife, Rosenroth fo Tange ihrem was und eine Gemeindez Sinne modifiziert ; dürfen, der war, fietd Fonsequent zu son 1848 suchen, und Hinterfafen Frage braucht zu in den beiden Phasen feiner politi­­er das Schreebild, hoffnungsseligen Liberalen vom ewig erster Hälfte kirchlicher andere Privilegium fehlt, die erhoben, Peitsche noch ein­geblieben, par Sahre keine, das mar feine Parole, aló in Preußen Mode ward, im ganzen Lande, ber und Zeit, wurd) Bafid Ein großer Gewerbeordnung zu es „Eleinn Herren" n. BET Wiener Briefe (Das ‚Buch von uns W­ienern’— Die Aula — Hinter den Koultiffen — H­ansjörgels moralpichbilosophi fe Ansichten — Das Burgtheater — netes , Bud von ung Wienern" verdiente mohl unter allen Umständen von einem der Wiener tigt zu werden, an wenn nicht Hinter der Beuilletonisten berie sich­­Halbmaste „Nufticocam­­pins” das bekannte Gesicht eines Autors sich Tenntlich machte, dem wir manche schöne Gabe verdanken, dem sogar lange Zeit hindurch bereitwilligst beigelegt Mur­cheint neuen Rose weg brachten, dem­ er anfaliegen will, den vierziger Jahren Ende all dieses Buches, freilich in ans Fragezeihin nur das nur in den Verhältnisse allein die Schuld bes Mangels an Erfolg schieben darf, kann Hier ununtersucht bleiben, angedeuteten Feffeln erfehlen in ihn auch in feiner Welter Art diese Rose sein solle, Iehrt uns die Witmung an Anastofus Grün, den Sänger des „Lechten Ritters“, den aber Dauernfeld feh­rt zum Ichten Nitter mecht und Nofen, als Iechten Narr Mit der Narrheit hat es freilich nicht viel zu bedeuten ; stehkt auch ein bitterer Kern ín denselben, sol man doch über die Späße eines Narren undern Törnen, aber das Buch „von uns Wienern” macht im Ganzen einen unwelmüthigen Einbruck, Buch, Tıffen Thies In Preußen ein damals großes Auf­sehen medientro­volitifäges einem allerdings vielsagenden NKepitel nur Lıflant, Co aus fühlt der Sein altes Glück auf der Bühne scheint den Dichter der Krisen seit manchem Jahre verlassen zu haben: die „BZugvögel”, mit Mühe zu deren Sinne, ein Fragezeichen zu frben. Mancher Andere dürfte auf ein solches Werfen schon eh­el sein, aber Bauernfeld, hat bei uns nichts anderes zu bringen ? Die Form ist fast durchgängig jener Leichtfertige, meist vierfüs­sige Jambus, den Heine eingeführt hat, und der bekanntlich auch unseres Autors ganz besondere Liebhaber ei is. Unglückiche Liebe dürfte ich vielleicht mit demselben NMedjte sagen. Heine’3 Biogra­­phen haben uns längst verrathen, Daß Ihm die angeblic graziöse Nachlässigkeit viel Mühe machte, intim er dem Beispiele mancher Maler folgte, welche die Umrisse ihrer mit der größten Sorgfalt und Berechnung ausgeführten Handzeichnungen absichtlich und mit eben so großer Sorgfalt verwifhen, verdoppeln, Durchfreugen u.­­. w., um nachher das Werk des Schweißes für eine „genial Hingeworfene”, „flotte Skizze ausgeben zu können. Bei ihm war die Manier, wenigstend als Manier originell; wird sie aber gar noch Fopiit, so kann sie Mire Jung Faum zweifelhaft sein. Und s­icher sind damit die Unterschiede noch nicht erschöpft. Bei Heine waren die Keen, biederlichen Berfe ein werfwürdig paffendes Ormwand für den freien, pitanten Inhalt; bei Bauernfeld? — Das ganze Buch ist zudem ein Anachronismus. Bor zehn Jahren Hätte dies harmlose Liberateln, hätte diese Art von Humor wahrscheinlich noch GTüc gemacht, schlimmsten Falls würde es ein Verbot populär gemacht haben. Ircht erwies man ihm allerdings auch noch die Ehre, es eine Meine Zensurquarantäne bestehen zu lassen, aus der es jedoc bald als ganz unfchärlich und unbehindert seiner Wege geben durfte. Es wird in dessen Zeit, das­s­ selbst „von uns M Wienern” zu erzählen beginne. Das unwh­tigste Ereigniß der abgelaufenen Duvn­­taine trägt das neueste Datum : die Uebergabe der alten Aula an die Akademie der Wissenschaften. Die Bedeutung dieses Altes wurde und wird tiefer empfunden, als es bei der­ Feierlichkeit selbst aus­­gesprochen werden konnte. Der Hiatus, welcher für die Ignori­­ung der Vorgänge, welche zuerst das Gebäude seiner ursprünglichen Bestmmung entriffen, veranlaßt wurde, war dur die D Verhältnisse geboten, aber er blieb doc­h offen ungeachtet "immer fühlbar. Das Interessanteste der Feier war der Vortrag Karajan’s, mög rend die gutgemeinten Strophen H­alm’ s der scherzhaften Aus­­legung z’emlichen Spielraum geben. Sie haben gelesen, wie er die bisher obdachlose Akademie mit dem Steine vergleicht, den ruheloses Rollen verhindert am­­ Movs anfehen. In der Theater­welt machen mied­er die Ereignisse hinter den Koulifsen viel mehr von fr­ieden, all das, was vor denselben geschieht. Herr Cornet hat sich also endlich „bewogen gefunden”, um seine Entlasfung z­ uzukommen,, und dieselbe ist ihm gewährt worden mit Belasfung eines vollen Sahrgehaltes, worausgeh lend Häufig in ähnliche Konflikte verw­eelt zu werden scheint. Beltz siehen sol, daß der gereizte Gatte sich verschiedener Ausdrücke bedient habe, die sie in der gebildeten Gesellschaft nicht Styl sind, — díró vor Gericht auszusagen sollen sich Zeugen in viel mehr als noth­­wendiger Anzahl förmlich gedrängt haben. — Endlich hat gar eine unserer schönsten Schauspielerinen dem „Hansjörgel” Gelegenheit ge­geben, für die Kleiderordnung zu plaubiren, demselben tugendhaften Hansjörgel, in welcher kürzlich einer Beschränkung in der Ertheilung von Ehekonsensen das Wort redete, mit dem Zufabe, auf ein paar hundert uneheliche Kinder mehr künne es dabei nicht ankommen. Die Prüderie in solchem Munde wäre einfach lächerl­cch, wenn nur die deutliche Bezeichnung einer ganz unbefholtenen Dame einen anderen Namen verdiente. Der Hansjörgel beruft sich darauf, das man ge­­gen Personen niederen Standes von Polizei wegen in dieser Bezlei­bung sehr streng sei, und daß ein Gefr& für alle gelten müsse, wer­­ben , würde er aber ebenso gesprochen haben, wenn die Dame zus­­­teht natürlich, daß er denselben im Kaiserstanze zu verzehren gebente. Da er auf denselben nicht lieber Verzicht leisten werde, um fern von Madrid über Verschiedenes nachzudenken? Die Trage würde bei den meisten andern Derfünlichkeiten schnell zu beantworten sein, bei ihm bleibt es immer noch zweifelhaft, ob ihm für die nächsten zwölf Monate der Aufenthalt in Oesterreich nicht reizender erscheinen werde, als jeder andere, Dag Cornet’s Entfernung sehen íibt in einer Eif­­ferung der DOpernzustände dem Publikum bemerkbar sein solle, wäre um so mehr ein unbilliges­ Verlangen , als die gegenwärtige Leitung ja noch immer eine interimistische if; dagegen unterliegt es seinem Zweifel, daß das Personal sich der glücklichen Aenderung sehr deutl­ich bewußt if. Ein anderes Standärhen wird Ihnen ebenfalls nit mehr neu sein, der Konflikt zwischen den Herren Gabillon und Joseph Wagner. Die Darstellungen des Herganges In vers­chiedenen in- und ausländischen Blättern nehmen mit entschiedener Ritterlichkeit für die „gedrücte Dame" Partei. Ich kann nicht als Augen- und Obhrenzeuge berichten ; die Persönlichkeit Joseph Wa­ge­ner ist indessen als eine so würdige und ehrenhafte bekannt, das die Unterstellung er habe absichtlich persünligen Groll auf so bru­­tale Weise an einer Dame auslaffen wollen, als absurd, wenn nicht als persiv bezeichnet werden muß. Grillparzer schreibt seinem Jason ziemlich ausführlich vor, wie er die Medien bei den Handgelenken zu paden und niederzumerfen habe, wenn nun ein Schauspieler, der mit solder Brgeifterung , folder Hingabe an den Eharafter feiner Rolle zu spielen pflegt, wie Wagner , wirflich eine Glackhandschuhe und ohne Rüdfigt auf das Geschmeide an den Händen der foldischen Zauberin zugegriffen hat, so scheint uns Das Yeicht zu entschuldigen. Auf der anderen Seite verdient als charakteristisch bemerkt zu wer­­den, dag Magners Gegenpartei von einem eigenen Unstern auffal­­fällig seine Schauspielerin wäre, und etwa im ersten Range der Oper anstatt in einer Vorstadtbühne sein Gittlichkeitsgefühl beleidigt hätte? Doch genug des Klatsches ! Eine Neuigkeit hat uns das Burgtheater noch immer nicht zu bringen vermocht. Dagegen wurde Grillparzer’s Medeatrilogie neu in Szene gereht. Wenn der Erfolg nicht der erwüns­te war, so liegt das uno­ l zur Hälfte an der Dichtung, zur Hälfte an der Darstellung. „Die Argonauten”, an einzelnen Schönheiten reich — die Liebesszenen zwischen Zaron und Medea gehören ohne Frage zu dem Interessantesten und Zers felndsten, was unsere dramatische Literatur überhaupt besißt — vers hält sich doch zur „Medea” wie die „Piccolomini” zu „Wallensteins Tod" ; es ist eine halbe Tragödie. Im der dritten Abtheilung aber spielt der Jason eine beinahe noch traurigere Rolle als in Legonne's gleichnamigen für die Rift ort fabrizirten Stüde. Da ließ uns aber die unvergleichliche Erscheinung der Heldin füt alles Urbrige vergessen, sie war die Tragödie, die mächtigste, erfütterndste, die je gespielt wurde. Da Bran Nettig bei der unablässig Ih auf­­drängenden Erinnerung an ihre größere Vorgängerin nicht gewinnen konnte, sol ihr nicht zum Vorwürfe gemacht werden, aber der Zu­­schauerraum kann auch nicht aus Patriotismus jenes Bild aus fre­­iem Gefähtnisse Töfhen. — So wurde das Interesse der Burg- Theaterfreunde durch das Erscheinen eines Gastes in Anspruc genom­­men. Der Sonntag, ein um etwa dreißig Jahre jüngerer Bruder der berühmten Henriette, war schon vor einer Reihe von Jahren unter dem Theaternamen „Holm“ Mitglied dieser Bühne ; jehr präsentirte er sich an Alter und Künstlerschaft gereifter imitter, und zwar als „gefrbter Liebhaber” in Schröder’sKen und Benebi­e­ten Lustspielen. Trockener Humor und scharfe Charakteristik haben ihm bei der Kritik mehr Beifall erworben, als bei dem größeren Publikum ; auch scheint das beabsichtigte Engagement nicht zu Stande gekommen zu sein. In der Sorephstadt spielen jibt Die Italtener, melde in Frühjahre an der Wien gastirten, abwechselnd mit dem „Tenn­­tűufer." Sie finten auch diesmal reichen, hin und wieder überreic­hen Beifall, aber genügenden Zuspruch nur bei besonders interes­­santen Borstelungen, wie z. B. Othello , in welcher Rolle E­nefto Rof.’s süßliches Naturell ihn mehr Über jeden Medienbuhler erhebt. Das Kasltheater bereitet eine Parodie des Tannhäuser vor , dem Bernehmen nach die Lokalisirung eines Scherzes, welcher von einer Breslauer Studentenverbindung bei Gelegenheit einer großen Knei­­perei zum Besten gegeben worden is. ALs Verfasser der „Keilerei auf der Wartburg" bezeichnet man den Schriftsteller Friedländer aus Breslau, gegen­wärtig Mitarbeiter der hiesigen „Presse.“ wurde, „Hata einem aller Mühe Bänden begründet Büchlein fai­dert Leser D. R. Ein Ehrenname morgana” succes d’estime fid verfugt, an Tas fid­­ala nerind der Sosephstadt,­ eines eg,­ale und Wiener Aristophanes Konsorten ", — fol der Dichtergeist Wirken frei und unbefangen , Muß er ín bey Daseins Tiefe Ungehindert dürfen fangen. Und er darf es nicht ! die Bühne Liegt gefesselt an der Kette ; Auf den Bretern , in den Xogen, Herrficht die faire Etiquette, 18 if vorbei mit dem Theater — Was mir schmerzlich auf die Brust fiel , Denn is hin und her behagte , Sinnend auf ein neues Lustspiel so, —" Ob der Dieter auf diese ob die Tonnten eg Die Italie­­bringen, „Unter der Regentsheft“ nicht einmal dazu. Ob ein anderer Kunz von der trob Theater zus Af, wie Bauernfeld sie in dem vorliegenden­­ man "TET Paste soeben 2 A — nemm snozgjebzay Auch rn ie il un nennen szem meri va

Next