Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1858 (Jahrgang 5, nr. 123-146)

1858-06-10 / nr. 130

. , Donnerstag , 10. Juni. Pet, 1858. "­cick-L1oyv, No. 180. .Adrikische Nundschqu,»16.Juni.Wikhav­en Nachrichten von der montenegrinischen Grenze, welche das Anfangen der französischen­­ Kriegsschiffe im Hafen von Budva melden. Herr Julien de La Crapiere, , der Kommandant der Flottille, hatte nichts Besseres zu , als gleich nach seiner Ankunft einen Boten an Danilo, den Mi­iizen, Stanfreiche, und an den Erjourna­­nten Delarue zu senden. Am 31. Mai wurde der Adju­­tant Danily’d, Herr Vufonic, in Budva erwartet, um den ‚Kontreadmiral und­ den Konsul nach Cetinje zu beglei­­ten. Am selben Tage Morgens gegen 7 Uhr wurde, ‚wie die "Agr. Ztg." meldet, von der Festung Rondont in hoher See ‚ein Dampfschiff gesehen, von dem man sagte, es sei das Geschwader ‚des Admirals Lyons. at in der Unterhaussitzung vom 8.unterstützten,wie ein Telegramm meldet , Bright und Andere Berkeley’s Ballotagemotion. Dieselbe, wurde von Estcourt, Walpole,­­Palmerston und Nuffell bekämpft und schließlich mit 248 gegen 197 ‚Stimmen­ verwworfen. 0) Meber die neuerlich in Belfast slattgehabten Unenten bringen irländische Journale Folgende Details : uin 3 >, Die Behörden, melde glaubten, die Meuterer hätten sich „bereits zur­ Ruhe begeben, unterliehen es, irgend­welche Ber­­ichtemaßregeln zu ergreifen. , Dennoch sammelten sich gegen 7 Uhr Abends, 150-200 , 3immerleute in der High-Street und nahmen, ihren Weg gegen­ Sandy-NRomw. Auf der Höhe d Great­ Bictoria­ Street angekommen, zählte­ diese Kolonne ber­­eits 8.900 Mann. Auf diesem Plabe wurden die Meute­rer von „den ersten Konstablern angehalten. Der Führer der ‚Lebtern erklärte, Daß er Befehl habe, auf alle Fene feuern zu lassen, , welche Steine bei sich tragen oder, sich derselben zum Werfen, bedienten. Diese Drohung war, von guter Wirkung aan einen, großen, Theil­ des Haufens, aber gegen 200, Mann fümmerten. fich. nicht um bieselbe und­ festen trap bey Wi­­derstandes der Kconstabler ihren Weg fort. Diese 200 Mann machten sich zuerst daran , an dem Etablissement von M. Be Hughes die Senfter zu­ zertrümmern, während der Haufe­n­­ durch Abe. Zurufen, da man sah , daß die­ Behörde, alle Vorschtsmaßregeln unterlassen hatte, immer mehr anwuchs. Die Meuterer begaben sich alsdann vor die Bureaus des Jour­­nal der „Wigh”, auf ihretofung „Segt” wurde das Haus mit "etnem Hagel von Steinen­ überschnittet, nicht eine Fensterscheibe "blieb verschont.­­Dieselben Verbeerungen fanden bei der far­m des St. Malacıt statt. Ein gleicher Angriff wurde gegen 48 Etablissement von M. Kavanaz gerichtet, scheiterte jedoch s anı der Un­erschiedenheit eines Mannes, der Die ersten Anfőmme­­inge mit einigen, flichtigen Kolbenschlägen empfing. Die Meu­terer waren dadurch­ in Zweifel gefeßt, was sie weiter beginnen sollten, als sie die Nachricht erhielten, das die Katholiken die Strafen von Chomac und New­ Market herabsämen. Wenige Augenblicke darauf folgte dem Zusammentreffen der beiden ‚Heerlager ein Kampf, denn diese­ hatten sich im stummen Ueber­­‘eitfommen,nach einem ersten Zusammenstoß auf ein benachbar­­tes Feld begeben. Die Katholiken hatten sich bei dieser Gele­­genheit am Zimmerplabe des Kenney mit Gröden bewaffnet. Es entspann sich nun ein­ entfeglicher Kampf, welcher eher jenen Schlachten ‚glich, die sic.,einst die politischen Far ‚teten des­ Südens und Westens von Iirland lieferten, ald dem, was man bisher in Belfast gesehen. Der Boden war mit Stei­­nen s überfäet.. Der Kampf dauerte an A0 Minuten mit einer unerhörten Wuth von beiden Seiten geführt. Die Wurfge­­schoffe durchflogen die Luft nag allen Richtungen und die Leute fielen wie auf einem Schlachtfelde. Die Verwundeten wurden von den Kameraden bei Seite geschafft. Imn beiden Heeren sah man in den ersten Reihen Frauen, welche die Kämpfer mit ihrem Wuthgeschrei anfeuerten. An andern Punkten sah man tot oder die Frauen Steine sammeln und den Kämpfern gutta­­en. Die Katholiken mwichen zuerst,­ um jedoch im näcsten Agenbiuit, mit erneuerter Wuth Iuszubrechen. Die Orangisten mischen endlich zurüc, aber es galt hiebei nur einem gefchteten Manöver, um dem Feind besser beizukommen. Nach einer Hal­­ben Stunde des Kampfes ging den Kämpfenden der Athem aus, man gönnte sich einen kurzen Waffenstillstand. Bei der Wiederaufnahme des Kampfes machten die Kar­tholiten von ihren Stöden Gebrauch.,, Der erste Zusammenstoß wurde, für die Orangisten fürchterlich. Gar­lander stürzte mit zerschmettertem Schädel zur Erde, während Diele mit ihrem tich zugerichtetem Gefechte kampfunfähig wurden Dieser amelte Theil’ des Kampfes war vi­el blutiger als Der erste. End- UH ‘gelang es den Orangisten,, den Katholiken einige Stöde zu entreifen, und mit denselben, gleichfalls loszuschlagen, als nunmehr nach 7­ Stunden ein Unterpolizeiinspektor mit AO Agenten, zwei Polizeioffizieren zu Pferde und einer Kompagnie Soldaten am Schlachtfelde erschten. Bei ihrem Anblick zogen sich die­­ Meuterer rasch­ zurück, die Katholiken gegen die Kar­pelle des St. Maladi und die Drangisten gegen Sandy-Rom. Sie ftiefen zwar noch aufrührerische Rufe aus und sehlugen einige Fenster ein, aber die indeß gesammelte Militärmacht hielt die Ruhe aufrecht. Der Magistrat Heß­ an einigen Plänen der Stadt die Aufruhrakte verlosen. Gegen Ysil sah man seine Meuterer­­ mehr auf den Strafen; die Stadt war ruhig und die Truppen erhielten Befehl, in ihre Kasernen einzuladen. Die Nacht verging ohne irgend­einen Zeischenfall.­­ Die „Kreuzzeitung” bringt einen Leitartikel, in Abel dem sie bemüht if, den Nationalrat der Deutschen gegen Dänemark­ aufzustacheln. Sie zahlt zu dem Ende drei­ historische Sakta auf, welche Die Treulosigkeit der Dänen Deutschland gegenüber dorthun sollen. General Ewald Habe (1809) mit­ seinen Dänen das Scht­f­­fe Sreiforps in Stralsund vernichtet, dänische Artil­­leristen haben in­ demselben Jahre die kleine Flotte des figy flüchtenden Herzogs von Br­aunsch­em ei gkbeschaf­­fen, und im 5. 1813 Haben die Dänen in verrätheris­scher Weise Hamburg belebt. „Dir aber — sagt die ,Kreuszta." am Schluffe — mögen ausvallen Diesem entnehmen, in­ welcher Weise das kleine Dänemark, im Besith von Holstein als Provinz des Dänischen Gesammtstaats, die Mündung, der­ Elbe beherrschend und zinet der wichtigsten deutschen Städte, Hamburg und Frühel um­­schließend, auf Deutschland zu drühen vermag. Es darf dabei nicht vergessen werden, daß Holstein zu jener Zeit nicht blos wie fest thatsächlich, sondern auch rechtlich „Dansk Eiendom” war, indem der König von Dänemark, nachdem Napoleon das deutsche Reich aufgelöst und den Rheinbund errichtet, es unter französischer Genehmigung dem dänischen Gesammtstaat­ einver­­leibt­­ hatte. Die offiziöse „Zeit" Tucht bezüglich des Befinden­de Königs von Preußen den beunruhigenden Nachrichten der auswärtigen Blätter in folgender Mit­­theilung ein Schach zu bieten: Mir freuen uns — heißt es — berichten zu können, daß die von uns eingezogenen Erfundigungen den Sachverhalt viel günstiger feststellen, als die meisten Angaben jener Blät­­ter. Nicht nur, daß die Konsultirten Aerzte ihre vollkommene Nebeneinstimmung mit dem von den Leibärzten eingeschlagenen Heilverfahren und mit dem angedeuteten ferneren Gange des­­selben erklärt haben, fo ist auch der Zustand Sr. Majestät im Allgemeinen wie den Umständen nach als ein so befriedigenber befunden worden, Daß wohl nur noch Zweifel und Ungewißheit über den Zeitpunkt der sollkommenen Genesung, nicht aber barlicher, ob diese erfolgen werde, vorhanden sind. Wie wir sonst wo vernommen haben, werden Ihre Monjestäten der Kö­­nig und die Königin noch­ Bis gegen Ende des Monats Aller- a ee TREE TEE ARTEN |

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