Pester Lloyd, Oktober 1860 (Jahrgang 7, nr. 226-251)

1860-10-18 / nr. 240

-Italie­ n. THJU Berliner diplomatischen Kreise,will man, Frankfurter Blättern zufolge,wissen­ daß zwischen Pie­­mont und Louis Napoleon eine Einigung auf folgenden Grundlagen hergestellt sei­»Der Kaiser ge­­stalten daß Italien sich unter Viktor Emanuel als einiges Reichkonstituirez nur bleiben Rom und Venetien vor der Hand»davon ausgeschlossen,in der Stadt des Papstes bleibt fortwährend.eine»­französische Besatzung«für das nächste Frühjahr verpflichtet.Piemont sich,Oesterreich in Venetien anzugreifen.««Die Rüstungen und Truppendis­­positionen Sardinien’s,lassen diese Bekräfti­­gung der schon frühen nur in minder präziser Fassung um­­laufenden Gerüchte­ nicht allzu unglaubwürdig erscheinen. Einerseits nämlich ‚sefen , An­ den Befestigungen Menabrea’s ansehnlich erweitert son Payta werden es nächstens der wir in­ der „II, 319," die nach dem Plan werden sollen,­­ wird mit aller Beschleunigung "gearbeitet. Jene von Bologna will man wenigstens der Hauptsache nach noch im Laufe des Jahres vollenden, ebenso wie jene von Piazenza. Die Ber­atungswerte von Pizzighettonme sind vollendet, jene sein. Das Heer sol auf sollständige Effektinstärfe gebracht und mit 12 Infan­­terieregimentern sammt den nothwendigen Spezialwaffen verz­­ehrt werden, zu welchem Zmwede sowohl in Umbrien und den Marken, als in Neapel und Sizilien ,Aushbebun­­gen vorgenommen un­freiwillige angemorben wer­­den sollen.“ Andererseits meldet eine Genueser Depesche vom 14. Oktober : „Weitere Truppenmärsche nach Neapel sind suspendirt;­ es wurden blos drei Divisio­­nen dahin entsendet. Die übrigen erhielten Haftbefehl. Die Fregatten , Garibalot" und „Beroldo“ gingen mit Den letz­ten Truppen nach Neapel. General Nunziante kam in Turin an, um mit dem Kriegsminister zu Konfer­ren.”’ Dazu sagt ein Zigsorneser Telegramm, das vom 13. datiet­et: „Ctalpoini hat das Kommando abgegeben; er geht nach Bologna, unter dem Vorwand körperlichen Unmahl­­feind.« »Ein Theil des sardinischen Heeres In den Marken geht in E­ilmärschen nach Ober­­italien an den Po und Mincio zurück.” Das BI der Situation sollendet endlich nachstehende Thuriner Depesche vom 16. Oktober : Die ,„Thurinerdig‘ schre ibt: Angesichts der Drohenden Stellung Oesterreichs Tonzentriren feat hi été Truppen längs Des Pyr unter dbemkommando Ctaldpints, Euchiarts und Durandos. Die Mincio- Linie wird v­on Lamarmora verthei­digt. ‚Andererseits­ will man wissen. Da Lamar­mor­a vom Könige nach Neapel berufen und das Kommando am Mincio durch CEuchiart abgelöst werde, und bag­an Etel Hini zur Organisirung neapolitanischer Truppen einberufen wurde. Die „Militärze­itung” enthält den Befehl, daß alle kampffähigen­ Soldaten der Depots unverzüglich in die betreffenden Truppen eingereiht werden. Nach Pariser Briefen wird mit nächstens ein fran­­sischer­ Stabspfliäter nach der Sufel Sardinienn begeben, um dort verschl­ene topographische Arbeiten vorzunehmen. Auch wird einem rheinischen Blatte aus Turin um 12. berichtet , Graf Cavour ver­­achtet wirklich auf seine Neffe nag Neapel, und man darf vorausfegen, daß EZ wichtige Gründe sind, welche den Mi­­nisterpräsidenten zur dieser Uenperung seines­­ Entschlusses bestimmt haben.» Die Organisirung des Grüßen i it eine Kapitalfrage für Italien, und man konnte es sich gar nicht anders vorstellen, als daß Cavour die Leitung selber über­­nehmen­ werde. Er­ hatte wirklich die Absicht , und nur Die neue Phase, in welche die diplomatischen­­ Beihhältnisse I­taliens getreten sind, halten ihn von Verwirklichung derselben ab. Wenn nicht Alfes täuscht, beginnen neue Verhandlungen mit Stanfret­dh, und Graf Cavour wagt es in einem so wichtigen Augenblicke nicht, den Síp der Regierung zu ver­­lassen.“ Und wie zu Srankreich, scheinen die italienischen Patrioten sich ebenfalls zu England des besten zu ver­­sehen. Wenigstens spricht man In Parid von einem S­chr­e­rz ben Sam­bal­di’s an einen englischen Da­­menverein, worin er um Leberfleidung von Lein­­wand, Charpie und was sonst zur Pflege der Verwundeten gehört, bittet. Um die Sache schwer und pünktlich zu er­­halten, ersuh­t er, sie ihm durch Vermittlung des engli­­schen Konsuls zugehen zu lafften. Xebtered hat Die französische legitimistische Welt etwas sfandalisirt. In wischen fest­eBiftor Emanuel seinen Marsch auf Neapel vor. Am 12. wurde in Crot­­tamare son ihm die neapolitanische Depu­­tation empfangen und überreichte ihm die Abreisen des­­ Munizipiums und Magistratur. Der König erklärte, es sei sein Wunsch, daß die Neapolitaner ihren Willen durch eine ganz freie und freiwillige Abstimmung kundgeben. Auf der Reise von Macerata nach Grottamare hat der König am 10. Mittags das heilige Haus von Toretta be­sucht, zu dessen Wiederherstellung er die Summe von 50.000 £, bewilligte. Die Geistlichkeit empfing ihn feierlich am Eingang der Kirche. Den "Nationalites" zufolge ist, sie Marquis von Montezemolo für Palermo, so der Deputirte Bottero für Meslina zum außerordentlichen Kommissarius des Königs ernannt worden. Der Deputirte Visconti Benotta begleitet den Minister des Sn­­nem S­artníi, als­­­ Kabinettsekretär nach Neapel. Aus Neapel selber liegen folgende Nachrichten vor : Alle Bürger, die das 20. Jahr gurufgelegt haben und im Rollgenisse ihrer bürgerlichen und politischen Rechte si be­finden, sind zur Abstimmung über die Anne­ron­ berufen. Der neue Prädiktator Pallapulcino­ Trivulztio hat ein Proflam erlassen, worin er den Neapolitanern verheißt : Die Ordnung mit der Freiheit unter der Regierung Viktor Emanuels. Diese umfasse unparteiische Justiz, schnelle Organisirung des Heeres und der Flotte , Ver­­mehrung und bessere Organisirung der Nationalgarde, Belfe­­fhulen,, Eisenbahnen, Ermunterung des Aderbaues, des Han­­dels, der Industrie, der Künste und Wissenschaften, Ehrfurcht vor der Religion u. s. m. Vor allem aber werde­ die neue Regierung Die Unifilation Italiens befördern, Zum Minister der Finanzen im Baron Giacomo Coppola ernannt, Generallieutenant Defauget zum Oberkomman­­danten der Nationalgarde des Königreichs, Generalmajor Marz dese Topputi zum Kommandanten der Nationalgarde der Stadt und Provinz Neapel statt des Herrn Martano Dv’AHyala. Die den Gouverneuren verliehenen ausgedehnten Gemalten sind annulirt, sie behalten blos die gegeblichen Befugnisse der In­­tendanten; das Sekretariat des Diktators­ ist aufgehoben, alle Komites sind suspendirt. Alle diese Anordnungen fanden in­folge eines längern Gesprächs zwischen Pallapicino und Garibaldi statt, welches Lebterer mit den Worten fchloß.: ‚Lieber Giorgio, ich will mich dem Kriege widmen, be­­sorge du die Verwaltung; tue was du wilst, wenn nur Sta­ Iten zu Stande kommt." . General Türr wurde zum Kom­mandanten der Stadt und Provinz Neapel ernannt. Die neapolitanischen Diplomaten im Auslande sind abberufen und die sardinischen Vertreter werden ersuhrt, den Schub der neapolitanisen Untertranen zu übernehmen. Gaeta und Meffina sind in Blofade­­zustand erklärt. Das Munizipium hat eine Kommission niedergelebt um ein Zelt für Die Ankunft Bitter Emanuels vorzubereiten. Bei den rechten Kämpfen vom 8. und 10. vor Capua wurden­ 250 Gefangene gemacht und A Kanonen genommen. Die piemontesischen Truppen haben sich gegen Capua in Marsch gerecht. Die Vorposten der Königlichen bei Eggua solen ss ergeben haben. Was nen RKichenstaat anbelangt, so beharrt der „Zoulonnais” Dabei, dag Marschall Baillant Ende des Monats den Oberbefehl über das französische Ok­­supationskorps in Italien antreten werde. Wie aus Rom geschrieben wird, beabsichtigt der heilige Vater, die Hinge­­bung und den Herrentod des Generals Pimodan nur eine besondere Auszeichnung zu lohnen, welche er dem Sohne des Generals gewähren will. Päpstliche Offiziere, die von Genua in Marseille angekommen sind, sagen, daß Jam­oz rtetere am 14. in Rom eingetroffen sein müsse, Ancona ’s, P­rotestantisches. & Wir sind den, in der verfroffenen Woche hier ge­­pflogenen Verhandlungen v8 Generalkonventes Augsb. Konf. aufmerksam gefolgt und haben Insbesondere die Adresse des Konventes an Se. Majestät und die, dieselbe motivirende Nevde Zseveny’3 ausführlich mitgetheilt. Einen wesentlichen Einfluß auf die bezüglichen Beschlüsse des Kon­­ventes­­ dürfte auch Die Nede geübt haben, die Martin Szentiv­­nyi am 10, 9. gehalten, wir lassen sie des­­halb hier vollständig folgen. Szentiványi sagte: Beim Zinslebentreten des zur Koordinirung­ der ungarisch­­protestantischen Kirche bestimmten FE. Patents wurden im Distrikt diesseits der Donau mehrere Faktoren in Anspruch genommen: Die S­ntelligenz, ein Theil derselben,iber­protestantische Klerus, die Beamten der politischen Behörden und bag Boll. Da die Intel­­ligenz bei uns wie im ganzen Baterlande das Patent fon im Prinzip nicht für annehmbar hielt, so Protestirte sie dagegen mit aller Energie und Offenheit und ohne eine einzige Ausnahme. Der protestanti­ge Klerus war mit wenigen Ausnahmen ein Fürsprecher des Patentes s; es ist möglich, daß die Herren Geel­­sorger, und ich will es auch glauben, nicht aus Ueberzeugung, son­­dern weil das Patent obligatorisch war, es nicht wagten, sich dage­­gen zu erklären. Und so wie ich dies von unserem Klerus im Allge­­meinen glauben will, so muß ich andererseits es aussprechen , dag sie unter biesem , ihrigens sehr ehrenwerthen „Körper Individuali­­täten finden, die sich nicht­ entblödeten, bei der Durchführung des Patentes all das Unglaublice zu unternehmen. Ich Will nur einige Fälle vorbringen, bei denen ich selbst Zeuge war. I­ch weiß einen Fall,wo der Seelsorger unter den Wahlern Weinoeertheilte und sie mit Militäreinquartirung bedroht­ und schreckte.In einem andern Fall sagte der Seelsorger seiner Ge­­meinde,day jene Gemeinde in die das Patent nicht annehmen,vom Kaiser auf dem Lande gejagt werden.In einem dritten Fall for­­muliere der Geistliche die Frage so:»Stimmt ab,dann werden wir sehen,wer der Freund,und wer der Feind des Kaisers ist.«­In einem anderen Fall wies die Majorität der Gemeinde die Patent zurück-der Geistliche aber bildete aus der Minorität deeselben ein, wenn auch nicht vollzähliges Presbyterium.Auch weiß ich einen Fall-wobei Geistliche mit Anwendung des 65.§.des Strafgesetzes drohte,und.trotzdem­ AllenM Patent nicht durchzuführen wer­«" mochte;.Ja,et hat sogar einen Fall gegeben,wo der Geistliche seine Feige-an vo’r-dem Altare Gott-s verfluchte­.Das Alles geschah n­ut an, «"­­Die Beamten der politischen Behörden wollten das Aus­sehen ihe ekamiiichen Stellung im Interesse des Patentes benützen. In Szent-Miklöov»k bot der Komitatsvorstand den Kirchenkonvent«­­ich,unter dessn Präsidium die Kirche sich hätte versammeln sollen, wandte mich an das Landesgouvernement,und erhielt sehr spät einen abschlägigen Bescheid,der Komitatsvorstand erhielt sehr bald eine Belobung.Die Stuhlrichter machten Rundreisen in den Ge­­m­einden und versammelten Eberulldae Voltz,aber kaum singen sie an vom Patent zu reden,als sie vom Boik im Stich gelassen wur­­den.Als die Kommt­behörde in Boczabánya einen Theil vee zum Eigenthume der Kirche gebotigen sogenannten,,Pfarrwiese«« zu einer Landstraße bewugte, kam die Gemeinde um Entschädigung ein und erhielt folgenden Beschjeib : „Nachdem si die Boczaer Ge­meinde nicht Koordinist bat, wird solcje für nicht einstirend betrach­­tet." Sa, es ist sogar vorgefommen, bag ein frommer Landmann ganz elein, in’s Stuhlrichteramt ging, um eine Klage zu führen sz der Stuhlrigteradjuntt empfing ihn mit den Worten: , Hat fi)­ceine Kirche Enordinirt 2 ,„,‚Gemwiß nicht, mein Herr,” ‚Dann kannst du zu­m­ Geistlichen geben, tá werde ich­ Feine Gerechtigkeit gewähren.‘ ‚Und das Bolt, meine Herren — dog was spreche Ich von Bolte, das Bolt ist überall gleiy, nämlich gut, wenn man es nicht tere führt. Diesem Bolte sagte man, bag bag Patent ein Befehl sei, ein strenges unabänderliches Gebot, gegen welches man auch bittweise Fein Wort sagen dürfe, — und da es nur an wenigen Orten Leute gibt, die es hätten aufklären können, so beugte es st vor der Strenge des Gebots; an vielen Orten hingegen erklärte es sich, einer inner Ahnung folgend, gar nicht, es erbat sich weder son Anderen Math, noch folgte es dem Beispiel: Anderer , denn, meine Herren, unser Volk fürchtet sich vor Neuerungen, und hängt am Alten, weil es aus Erfahrung weiß, mag es noch bei jedem Tausch verloren, ungeheuer viel verloren hat. Wo man hingegen dieses Bolt über die Folgen des Patentes aufgeklärt, besonders aber wo man ihm gesagt hat, daß dur das Patent die Autonomie der Kirche für ewig begraben sei, wo man dem Volke erklärte, was diese Autonomie sei : dort wüsten weder Schmeicheln, noch Bitten, weder Drohungen noch die abfärechende gerichtliche Untersuchung , dort mußte man auf die Durchführung des Patentes­ für ewig Verzicht leisten,­­ dort erklärte sich das Bolt dahin, dass es der Gewalt wohl nicht widerstehen könne, aber weder wählen, noch sich wählen lassen werde. Dieses Boll, meine Herren, fdichte Deputirte in die­ Senioratsversammlungen. Eine Gemeinde besonders, die Teinen In­­spestor hatte, und wo sein einziger, städtisch gekleideter Mensch wohnt,­­ erklärte : „Herren, wir haben in der fronafischen Zeitung gelesen, bag Csorba sich Koordinirt habe, da Mir aber bag für eine Schande halten, da wir das Patent nicht angenommen haben, und es freiwillig auch niemals annehmen werden, so bitten wir die Herren, bag zu widerrufen, und Mairegeln zu treffen, daß von nun an in die Zeitungen nur das geschrieben werde, was wahr is.‘ — Dieses­selbe Bolt erfőjten ferner an einem Orte bei seinem Sin­­fvektor, und sagte ihm: ,‚,Herr, mir willen, daß man gegen die Herren des Nachardorfes eine Untersuchung eingeleitet hat, man sagt sogar, daß man sie einsperren wird ; mir werden am nächsten Sonntag eine Versammlung abhalten, kommen Sie nicht hin, Herr, wir, werden alle dort sein, aber sobald unser Geistlicher vom Patent reden wird, werden mir uns aus dem­ Staube machen ; uns­ wird man dafür nicht drohen, aber Sie, Herr , könnten in Verlegenheit gerathen,‘‘ Und als bieses arme Bolt, meine Herren, vernahm, daß einige von uns nicht allein zu Gefängniß, sondern auch zu den Ko­­sten verurthetit seien , erklärte es, daß es mit den Herren die Ge­­fangenschaft zwar nicht theilen künne, dafür aber, — wenn auch geord­enmweise — die Summe­ zusammenbringen werde, Zu welcher man die Herren et­va verurtheilen wird, und daß es nicht zugeben werde, daß jene auch noch einen Geldverlust erleiden sollen für jenen Glauben, zu dem es sich gleichfalls bekennt. Man hat auch mittelst der Slavischen Nationalität das Bolt zu agitirten gesucht , aber diese Waffe, meine Herren, hat sich jebt als Triumph erwiesen, sie pacht nigt mehr, in dieser Komödie spielen in Oberungarn wenig Leute mehr mit, Publitum hat sie aber gar feines, Dies die Stimmung des D­olfes B bezüglich des Patentes. Unter solchen P Verhältnissen erfehlen das Reskript vom 15. Mai. Die ganze protestantische Welt ruft Ihm Hoflanna zu, trun­­fen vor Freude Über die zurüderlangte Gewissensfreiheit schweigen die wunden Herzen, und zum Beweise heffen, daß das Patent nur mittelst Strenge in’­ Leben treten konnte, fällt eine Kirche nach der andern davon ab, die Distrikte versammeln sich, Distriktsvorstände werden gewählt, und Vorbereitungen werden getroffen zur Gesammt­­berathung. Auch der Donaudistrikt hielt, um die 12 Jahre hindurch schmerzlich entbehrte Steibhett zu genießen, am 12. Suli einen Kon­­vent in Preßburg ; seine Brende wurde jedoch auf das empfindlichste getrübt. Denn in den Morgenstunden vor der Bersammlung erklärte die Holtzet, auf einen högeren Orts erhaltenen Befehl sich berufend , daß unsere Bersammlung gefewidrig,, unsere Beichlüffe ungiltig seien, daß sie hd. Orts nicht in Betracht gezogen werden ; wenn Indes der Distrikt sich dennoch versammeln müose, werde er, so lange er sich von dem Gebiet der Kirchenfragen nicht entfernt, nicht gestört werden. Wir mußten uns den Grund dieses vorgelesenen, und aber nicht schriftti ausgelieferten Befehls nicht zu erklären, in welchem die Negie­rung gegen unsere Versammlung protestirt, und dieselbe dennoch nicht verhindert, — dieselbe Regierung, Wwelcje erí einige Wochen vorher im Särofer und Zipfer. Komitat die Versammlung eines nur aus eini­gen Mitgliedern bestehenden landwirthschaftlichen Vereines, weil sie denselben nicht für geieglich hält, durch die Polizei auf­­lösen Yaßtz sie gestattet den Repräsentanten von hunderttausend Menschen eine Repräsentativversammlung, und erklärt diese in dem­­selben AugenbHld für ungefüglich. Wenn unsere Bersammlung un­­gefeslich war, so ist es unbegreiflich, da­ die Negierung die Styung derselben nicht verhindert hat, und wenn sie die Stgung nicht ver­­hinderte, so ist es wieder unbegreift, warum sie dieselbe für un­­gefeglich hielt. Wir konnten es aber auch mit dem Geist des Res­­tripts vom 15. Mai nicht in Einklang bringen, in welchem die Freiheit des Gemissens befretirt wird, In welchem die Majestät sagt, daß Sie der Besorgnis Ihrer Unterthanen, — als set, beabsichtigt, der Ueberzeugung derselben doch das Patent Gewalt anzuthun — ein Ende machen wolle; — und wenn bas der Geist des Neskriptes vom­ 15. Mal war, fragten Mir einander, woher kommt es, daß gerade das Ge­wisfen der Gläubigen des Distriktes diesseits der Dora gefesselt bleiben sole, und Warum. Mederzeugung Gewalt jedoch a wir, der Grund, wegen bessen die Regierung protestiste, sei in fole­genden Worten des Mat verborgen Neu-Berbößer und Preßburger Distrift sind in ihr Stellung zu belasfen. Wir bezogen Diese Worte des Reskriptes : , Der er, gegenwärtigen auf das G­ebiet des Donaupistrittes, insofern wir glaunte A­sierung protestite deshalb gegen uns, weil an unserer erok­a nicht auch jene Seniorate theilnahmen, welche das Patent vom Berg und Donaudiítritt fosrtik und uns einverleibte ; allein da wir sahen daß die Regierung gegen die am 17. Juli gehaltene Versammlung des DBergdistriktes, welcher nicht allein bei Foordinitte Nen­ Berhager Distrift, sondern auch jene Senigrate theilnahmen, welche das ma­tent ung anzufließen gedachte, nicht protestirte, so suchten mir das uns betreffende Verfahren der Regierung anders zu erklären, und jest glauben wir, mag die Regierung’ deshalb gegen uns protestirt, weil sie uns um jeden Preis für einen Koordinirten Diftsitz betrach­­ten und betrachtet wissen will, SH werde angeben, melche Gründe sie dazu haben mag, Sa, meine Herren! und warum solten wir es leugnen, ein großer Theil der Gemeinden des Donaudistriktes war, als das Restript vom 15. Mai erschien, Koordinirt , aber inwiefern diese Koordinirung auf der Meberzeugung des Wolfes basitte, auf jener Meberzeugung, welche das besagte Neftript respertirt, geht Daraus hervor, daß die Ge­­meinden, nachdem Faum die Strenge des Patentes aufgehoben war, eine nach der andern wieder von Demselben abfielen. CHalupfa hält am 27. Sunt in Bries einen Distriktualkonvent, und auf dem­­selben erscheinen eilf Mitglieder ; wir versammeln uns am 12. Sult in Preßburg, und von den achtundachtzig Gemeinden des Distriktes erscheinen zweiundsechzig, Kuzmany wird in Bries zum Koordinirten Superintendenten mit neunundsechzig Stimmen gewählt, unter mel­­hen neunundsezig Stimmen nur e­lf Eh­enstimmen, achtundfünfzig hingegen das Resultat eines auf der breitesten Basis beruhenden Plebifetts waren, nämlich Geistliche, deren Gemeinden autonom ge­­blieben, Stimmen, welche die seitdem vom Patent wieder abgefalle­­nen Gemeinden zurückverlangten, Professoren, Rektoren, Beamte, und Gott weiß, wer noch alles; — Mmährend Hingegen mit unfern ‚ allgemein verehrten Oberhirten Samuel Stromffy aus dem freien Willen von zweiundsechzig Kirchen und hundertoierzigtausend Seelen wieder an die Sorge seiner ihn liebenden Heerde Hellten. Die Brie­­fer Deputirten erhalten Audienz bei Sr. Majestät und Sr. Exel­lenz von Benedef, und Kuzmanyi wird als Foordinister Superinten­­dent betätigt; unser Konvent hingegen wird für ungefeglich erklärt, unser Protokoll von der hohen Statthalterei ungelesen zurückgesendet, unser Amtssiegel uns von Khalupfa­nit zurücgegeben, und unser erwählter Snspestor als solcher nicht anerkannt, — in Preßburg wohnen sollte, während diese Kugmängt, beschlossen haben, der hat feinen Sig in Neusohl, sendet an unsere Seniorate Anordnungen, an unsere Kirc­hen S Hirtenbriefe mit und uns ihm an Feinerlei öffentliche Berührung werben; sie senden feine Anordnungen, unerbrochen , feine Hirtenbriefe ungelesen zurück; sie haben befäloffen,, falls Kuz­­mányi ben sich Berfuh einer weder die Kirchenprotokolle mitzuthelfen, noch gegen den Beschlüsfe faßt, will seine man bemachen, und laffen ; Didgefe, — wenn wir aber wirklich ein Tom­binitter Distrikt sind, warum führt man ihn nicht mit feurigen Gespannen von Gemeinde zu Gemeinde, sind ja auch begeistern, — die Skirchenpifitation machen Foorbinitten Superintendenten solche um jeden Preis für einen foorbinirten Dirikt halten. Rhuzmányi geht nach Brtes. Niemand empfängt ihn . Mofóp erklärt sich in seiner Gegenwart gegen das Patent; am Tage läßt er des Nachts die Triumphbogen geblieben,­­warum aber sein günsiger. In vor ihm die Thüren seine Freunde empfangen ihn Sz-Marton wollen ihm der Kirchen und Schulen zu öffnen. Und bieten Diftrift, meine Herren, welcher bat er Feine Ruhe, weil ihn die eingeworfenen Benfler, die Kagen mufffen und die Gewissens­­chiffe nicht schlafen nicht, und Feine wir lönnen wo sind die Blumentränze verwelft , warum die Dlnden verflummt, als wüßten wir nicht und hätten nicht vom Distrikt jenseits der Theiß gelernt, wie man einen in allgemeiner Achtung flehenden Oberhirten empfangen müsse? — Deshalb, meine Herren, weil Kuzmanyi weiß, mag ihn Niemand mag, mag auch­ die wenigen Kirchen, welche bisher durch ihre Beift­­lien und Kirchenältest­en an das Patent gefesselt wurden, und die sich aus den Negen dieser Hierarchie nicht heraus und in den Fünnen,, im Innern autonom gesinnt sind, und weil er weiß, daß feiner wohl ein Empfang wartet, wurde er zum Superintendenten installirt , und er gereicht unseren hohen Geistlichen zur Ehre, da­ man es nicht einmal wagte, rennende Hand auf sein Haupt zu legen; bei jener Installation war Alles zugegen, nur nicht das, was dort hätte sein sollen, denn der Darmstädter Superintendent blieb weg, die Intelligenz blieb weg, das Bolf blieb weg, wer aber anmwetend war, das war zahlreiche Gendarmerie, unter deren Bedertung die Installation vor fch ging. Und dieser Sistrikt, meine Herren, fie gegen den Foorbinirten Superintendenten ten will, , dag für das Patent begeistert sind, und bedenft nicht, daß, wenn wir wirklich fr­eie Prinzipien des Patentes schwärm­­ten, wir 1856 den Entwurf, welcher nichts weiter enthielt, als was im Patent enthalten, gleichfalls angenommen hätten; da aber unser Distrikt den Entwurf einmüthig so könnte man dort oben wissen, daß das Patent nur durch seine Strenge Eingang gefunden hat, und bag — wenn man das Patent eben­so wie den Entwurf, auf das Gebiet freier Berathungen, freier Eröirterungen gebracht hätte, — für dasselbe nicht eine einzige Stimme erhoben worden wäre. Es ist daher Mar, bag das Patent au im Distri­t diesseits der Donau die Meberzeugung verstummen gemacht, die Freiheit bes Sewisfens unterdrückt hat, jene Freiheit, welche das Neskript vom 15. Mai respektirt, und jene Weberzeugung, welche Warum wir hat also der in solcher Weise leer nimmt, sol um jeden Preis ein koordinirter Distrikt sein, man will uns erh­eben und­ einsimmig zurückgewiefen hat, die Negierung gegen unsern Konvent und unsere Beschlüsse vom 12. Sul protestirt, während sie dog da­mals, wenn man sie gut berichtet, fon hätte willen können, bag, da in Bries nur eilf, in Presburg aber zweiundsechzig Gemeinden sich versammelten, man den Distrikt diesseits der Donau eben sowenig einen Foordinerten Dissift nennen kann, nennen darf, wie welchen immer von den vierett ; — wenn sie aber wußte, das unser Distrikt einige Gemeinden ausgenommen, durchäiwegs autonom ist, warum gibt man dem Resfript vom 15. Mai uns gegenüber die Deutung: Der Majestät gibt jedem protestantischen Ungar die Gewissensfreiheit zu­­rück, nur end nicht, — Sie will den Beformnisten der Gläubigen ein Ende machen, nur bei euch nicht; — Die Mederzeugung sol un­­angetastet bleiben, nur eure nicht, — und zwar blos deshalb, weil ihr zweiundsechgig Gemeinden feld und dort nur fechzehn , und das dem Patent, gemäß ihnen aufzufordern,, Beinde angelihan Neffriptes verachten vom fol dent Merben, ee 15, fun 53 er hat einen nur Fommen Titel warum empfangen ihn seine Banderiens; daß sollte, freilich nur für Die geredhte Sachez fie Einen von «8 in Ehren hal­­prnd Tagesneuigkeiten. = Am heutigen „Bortfär.“ seien wir : „Die Regierung hat, ihrer genauen Kunde von den Landesverhältnissen folgend, die Reformen im Allgemeinen nach den Prinzipien des Majoritätsvotums eingerichtet und wird die Ver­öffentlichung derselben als , fandesordnungen" jedenfalls vor der Abreise Sr. Majestät nach Warschau stattfinden. Das an Konsistenz gewinnende Gerücht von dem Austritt der Minister Grafen Thum und Nádasdy aus dem Ministerium Mer­fert wohl auch einen genügenden Singerzeig über die Natur der maßgebenden Beischläffe.‘ 3 skz Der akademische Senat der Pester Univer­­­sität sollte,—.wie wir«vor einigen Tagen einer hiesigen Korrespondenz der,,Oesterr.3tg.«entlehnt­n,——­..us mSZLLCst baldigen Beginn der Vorlesungen beim Ministerium petitionirt haben,wie wir jedoch ausverläßlicher Quelle erfahren,hat der akademische Senat kein­en hierauf bezüglichen Schritt gethan.Die Motivirung, die jener Korrespondent unserem Se­­nate in den Mund legte und in welcher neben anderen Grün­­­den darauf hingewiesen worden sein sollte,»daß es doch wohl kaum gerathen sei,die von der Politik«aufgeregten jungen Leute auf andere Universitäten zu senden,wo sie nur ebenso viele Apostel ihrer Ansichten wu­rden««,—mußte übrigens die Meldung im Vorhinein als verdächtig erscheinen lassen.Allerdings aber sollen,wie uns berichtet wird,von Seite des Pester Ge­­meinderathes Schritte geschehen,um der Anomalie an unserer Universität möglichst bald ein Ende zu machen. Vom Verlage von Gustav Heckenast sind zwei Bände der Geschichte Ungarns von Michael Horváth in zweiter­­ Auflage erschienen. Die Der Aktionäre der mit dem erste Band Xerar Beriegt über die den Schwesterstädten geht bis an das "Aussterben des Hauses der Arpad, der zweite behandelt die Zeit bis zur Shlat bei Mohács, * Peh- Dönner mie wir im Amtsblatte lesen, — für den 47. November, Vormittags 10 Uhr, zu der diesjährigen G­e­neralversammlung einberufen. Vorlage der Med­nungen für 1858, 1859 und 1860; Vorlage des betreff der Militärpassanten: abgeschlossenen Vertrages; zu Teistende Enthädi­­über die [hriebende Schuld der Grfell­­Verfügung über die Hausgelinde der Gesellschaft ; Neuwahl zweier Direktoren ; Ernennung von drei Mitgliedern zur Prüfung und Fertigung Der Rechnungannsweise und des Protofolgz; Yung über die im Interesse der Unternehmung etwa zu stel­­lenden Anträge bilden die Gegenstände der Erledigung. * Die durch das Abonger Kasino für die im Parke des Museums zu errichtende Statwe Vetóft­ő veran­­staltete musikalisch-deflamatorische Akademie lieferte ein Nein­ertragung von 200 fl. * Dem „Hiendi" berichtet man aus Morondy, bag zwei der Mitwirkenden in der VAbonyer Akademie, die Herren Stephan Kersteméthy und Paul Molnár, wegen Nichteinhal­­tung der im Programm angezeigten deflamatorischen Piecen, respektive wegen Deklamation Petöfzfeher, angeblich politischer Gebiäte, vom Sreglerer Stupfh­äpteramt zu einer Geldstrafe verurtheilt worden sind.­­ Wie der „Szegedi Híradó" berichtet, wurde den Or­­chestermitgliedern des dortigen Theaters der Vortrag des , Szó­­zat" und des „Hymnus” untersagt. * Aus Napy-Szalonta säreibt man dem "P. Mavló" : Am 7. d. wurde die Intelligenz der Stadt in Folge boten Erlasfes zu einer Sibung zusammengerufen, wo­ der Ausspruch Über die eigene Gerichtsbarfeit bis 25 fl, also Die Einführung der Gemeindegerichtsbarfeit besprochen wurde. Die Versammlung beschloß einstimmig, demselben Teine Tulge zu lei­sten, da der fragliche Antrag nur durch einen Landtag in’s Leben treten kann. Der hierauf bezügliche Entschlag wurde höheren Orts unterbreitet, * Sp Erlau Heß — tole wir dem „Dirndt" entnehmen, — um dem allgemeinen Steingeldmangel zu feuern, die Stadt fest A­nweisungen auf 5, 10 und 15 Neukreuzer vertheilen und durch Plakate fundmachen, zur Annahme dieser Anweisungen sei Jedermann verpflichtet. * Zu Dedenburg fand am 15. b. in der hodhs­­gräflich Szechenyi’sichen Hauskapelle die V­ermählung des Herrn z. f. Rittmeisters in der Armee Heinrich­ Treiheren von P­et­relrne Arnstein mit dem Fräulein Dorothea Crásin Széchenyi de Bärväri-Fılfa-Binek, Tochter des Herrn Grafen Paul Szechenyi, Tf. T. Kämmerers, und der Frau Gräfin Emilie Széchenyi, geborne Gräfin Zichy-derra­­vis, statt, so Hinsichtlich des nach der , Ur." von ung mitgetheil­­ten Unglücksfalles auf der Eisenbahnstation " az­lanthca geht ung von kompetenter Seite folgende Berit­­­gung 30 : Der Schweinehändler Casparis ward nur „vom ganzen langen Zuge", sondern nur vom roten Waggon über­­fahren ; ferner lag er nicht „drei Stunden ohnmächtig auf dem Plate, bis man feiner gewahr wurde". — Im Gegentheile vergingen kaum einige Minuten, bis er im Stationsgebäude vom­ Bahnarzte untersucht und­ dann auf sein eigenes­ Verlan­­gen in seine Wohnung zurückgebracht wurde. Der Bahnarzt hatte allsogleige Amputation des Armes angerathen, die Gattin des Unglürlichen glaubte erst die Zustimmung des Neutraer Arztes abwarten zu müssen.­­ Teider fand dieser nur­­ mehr die Leiche vor. *z Emerich Senftmann, der sich in den letten Jahren auf dem Gebiete der Architektur einen euro­­päischen Namen erworben, weilt seit einigen Wochen unter uns und besääftigt si, wie wir Hören, mit einem Plane für unser Akademiegebäude, Wir ehren in ihm einen unserer au­sge­­zeichnetsten Landsleute und glauben deshalb, daß es vielen unserer Leser von Interese sein wird, einen Einblick in jenes Werk zu gewinnen, dag Herrn Henflmann in die Reihe der ersten baufünftlerigen Autoren stellt. Ein Fachmann, Herr­nH. €. Szumraf, der die von Henflmann veröffentlichte „Th­eorie Der in der A­rchitektur ange­wandten Proportionen, fest. der XII. Dynastie der egyptischen Könige bis in das XVI. Jahrhundert” (Theo­­rie des Proportions appliquées dans l’Architecture de­­puis la XII Dynastie des rois Egyptiens jusquau XVI siecle) genau fludirt hat, treibt in seinen hierüber an uns geh­äuteten Zeilen Solgendes : Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts wird Bítruws willfür­­de Methode zumeist zur Bestimmung der Verhältnisse in der Ar­­chitektur bewaht , mag aber schon vor, Vitrus eine andere organisih ernftirte, beweist Herr Henflmann­ aus einer Stelle des Dítruv selbst, wo dieser auf die­ Lehre des Pythagoras, die legterer in Egypten kennen lernte, Dunkel anspielt und sie über diefelde lustig macht, — weil er sie nit versteht. Diese von­ Bitrus mitachtete Lehre wird von Herrn Henflmann in dem erwähnten Buche entwickelt, und nach­­gewiesen, daß die Harmonie, wo immer sie erscheint, sei es in der mimm­t, in der Architektur oder im Baue des menschlicen Körpers, denselben oder den ähnlichen Effekt stets aus denselben oder höchst analogen Gefügen ableitet. Diese Gefege fannten die Alten, und­ zwar bereits die Egypter , wie dies aus Bauten und Werfen bewiesen wird, welche beinahe 3000 Sahre vor unserer Z­u­rechnung entstanden. Das Einfachste if wohl immer am schwersten zu treffen und doc­­­ nur das Einfache dasjenige, was allgemeine Anwendung und Aner­­kennung finden ann. Oo auf hier. Während fett, beinahe 50 Jahren die namhaftesten Archäologen, Kunstkritiker und Argiteiten aller europäischen Xölfer in der­ Meberzeugung, bad die alten Bau­­meister ihre anerkannt harmonischen ‚Verhältnisse nicht wiltürtte, sondern organisch bestimmten, nach allen Richtungen hin dem Haupt­­scheimnifse beizusommen trachteten, hatten sie fammt und sonders die alte Tradition, die zuerst in den Werken Stieglig’s über das eubische Dreied pub­lizirt wurde, vernachlässigt. Kerr, Henßlmann, im Gegentheil‘, hat auf­­ diese Tradition fußend, eine Folge von ähnlichen Dreierken aus diesem Grund-Dreiedk abgeleitet, und ist hiedurch zu einer mathematischen Serie gelangt, melde, In ihrer auffallenden Analogie mit dem Verhältnisse der musicalisten Töne und die Nichtigkeit des Ausspruches Sean Paul’s beweist, daß die Baufunft gefrorene oder Erpftalifirte Musit sei. Die Alten hatten alle ihre Verhältnisse, somonl im Ganzen als der Bauglieder zu­einander, immer nur aus Kiefer, Serie und­ nie wtilltűrlich genommen, der Beweis Hiefür wird aus zahlreichen Beispielen der egyptischen und griechisch-kortischen Bau­­­funst ersichtlich, besonders aber aus den Analysen der Werke der attischen Schule, angefangen vom primitiven Parthenon, bis zu den Propyläen von Eleusis. Zugleich wird die Entwickklung der Ver­­hältnisse und Formen, entsprechend dem verschiedenen Material, auf das deutlichste nachge­wiesen,, Ebenso der Gang des Fortschrittes und des Beifalles, melden das Syitem In feinem Uebergang von einem Bolt zum andern bdurchmachte. — Die angeführten Analysen sind nit nur auf die genauesten publizirten Messungen und Auf­­nahmen der bedeutendsten Monographien der Bauwerke bafirt, sondern auch überdies durch Vergleiche von unveröffentlichten Aufnahmen der bedeutendsten französischen­­ Wenfionäre betätigt. Es existeren nämlich in Rom und Athen französisge Akademien, wohin aljähr­­lich Diejenigen Schiller der­ Pariser Akademie, die den ersten Preis erhielten, mit Unterst­tgung der französligen Regierung gesdjidt werden, um dort eines der vorzüglichsten Antikengebäude auf das genaueste zu vermessen. Herr Henflmann war durch seinen­ lang­­jährigen Aufenthalt in Paris und durch die Liberalität der fran­­zösischen Regierung und der Künstler im Stande, sowohl in­ Hinsicht auf Zeichungen als auf die möglicft genauen Maße, eine Reihe von Analysen zu geben, die an­ Genauigkeit und Volständigkeit Alles übertreffen, was bisher geleitet wurde. Dabei sind diese Zeich­­nungen in einem so­ großen Maßstab gehalten, daß das Studium nicht nur erleichtert, sondern Überhaupt frumb­ringend gemacht wird, und Schon In dieser Hinsicht ist das Wort höchst frägbar, feisst für den Fall, wenn auch seine Entdielung damit verbunden wäre. Das wir bisher von dem Werke des Herrn Henflmantz ge­sagt, ist dur­ Berichte von drei, zu diesem Zmwedel ernannten Kom­­missionen angedeutet, und theilweise ganz bestätiget worden. Dem ausführh­aften dieser Berichte hat der ausgezeichnete Architekt, Archäo­­log und Öffentliche Professor an der Akademie der bildenden Künste in Paris, Herr Albert Venotr, an das französische Ministerium des Öffentlichen Unterrichts erstattet. — Von dem Werke sind bisher 24 Tafeln im größten Jolioformat und in sehr eleganter Ausführung, ebenso der 1. Theil des Tertes erschienen, in septeren so wie in XIII Tafeln der ersteren ist die antike Architektur abgefehloffen, töst Haben somit bereits ein Ganzes vor uns, dem später die mittelalterliche Baukunst nachfolgen wird. — Wir können fchlieg ich nicht uner­­wähnt lasfen, bag uns bei näherer Betrachtung und Analyse dieses Höhn fassbaren Werkes die angenehme Befriedigung zu TIpeil wird daß ein so bedeutendes Kunstwert burg unseren Landemann Gengl­­mann, und zwar auf einem Gebiete der Kuns, melches feibst im Ausland erst selt neuerer Zeit zur Ausbildung gelangt is, — ge fraffen wurde, — Auch müfen wir, wie Seder, der dieses Wert für Sand nimmt, den Riefenfleif, die raftlose Energie und dag schöpferiigje Kombinationstalent, welche Herr Henflmann bei dieser Arbeit in launenswerther Weise an den Tag legt, nur bewundern, Wir leben daher in der feien Ueberzeugung, daß allgemeine Anerkennung und Würdigung diesem gediegenen Wrrfe zu Theil werden wird, "z Aus Esepin Oestern improvisirten wir ‚geht, vaffte ich bei andere,­­wovon einer Heute Durch Effegg wird uns gesähriehen , in den Hiesigen Waldungen von längere Zeit fig aufhaltenden Wölfe eine Feine Tr­eib­­jagd, wobei im­­ zweiten Treiben Drei Wölfe erlegt die Korflindipionen aufgefun­­den wurde, angeschoffen wurden. Wie es bei solchen Gelegen­­heiten sehen alles zusammen, was nur ein Ge­wehr zu handhaben verficht, und so kam­ es zu unserem Un­­glück, daß die Wölfe größtentheils auf die sogenannten Sonn- gung, fastz Vertheilung der Dividende für 18605 e sind, — Bestimmungen Weit, 17. Oktober: endlich Berband- Ketten auf die , drei

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