Pester Lloyd - Abendblatt, August 1864 (Jahrgang 11, nr. 175-198)

1864-08-08 / nr. 180

Abendb Montag, 8. August. T­ STIER LLOYD) es Pester Lloyd. Me, 180. (Die einzelne Nummer Eostet A Br. ő. HG.­ eft, 1864. Zelegr. Depeiche des „Wester Lloyd.“ Wien, 3. August, CBorst­ndtzeitung). Der Hannoverische Bundestagsgesandte ist ange­wiesen zu erklären; Hannover merde, wenn der Bund nicht biz vert Der Bundesautorität Genugthnung erwirfen könnte, wenigstend Die eigenen Truppen auch Holstein zur Geziehen, um sie nicht möglicher­weise einer zweiten Bergemaltigung ausswiesen. Defter Wannen-­ und Effektenbörse, melt, 8. Mugurt. Im Getreidegeschäft bericht anhaltend flaue Stimmung namentlich wegen angel an ge­nügender Zufuhr. Wreife 10—20 fl. weichend. Haltung ab: wartnd. Reps ebenfalls flauer,­­ 644 fl. angeboten und nur á 61% ©. zu notizen. Die übrigen Produkte unverändert ohne Beachtung. — Effektengeschäft ohne Verkehr. Wiener Börsen:Depeiche 10 Ubr 20 Min. : Krebitastien 194.80, Karl-Ludwigsbahn 251, Staatsbahn 197.25. Sonstige Rapiere unbeachtet. Valuten­fest. Paris Schlußrente 66.35, Staatsbahn 428, Crew. Mod. 997, prem. Rente 68.20, 1860er Lore 1080, Confol3 88%. Außer der Börse it heute bei unveränderter Stimmung in Reps, Nabel im Spiritus kein grö­­ßerer Abschlus zu unserer Kenntnis gelangt. í HERIDY­­ FAT AJENENEESETTETEBETETEES Pest, 3. August. In altem Weizen hat heute bei­­nahe sein Verkehr stattgefunden und bleibt selbst zu dem um 10 fr. mäßigeren Preise ohne Nehmer aufgeboten. Neuer Weic­zen war in prompter Waare um 10 fr. billiger verkäuflich, für spätere Lieferung aber finden sich selbst zu diesem Preise Feine Käufer. Für Noggen beiträte nur sehr geringe Kaufluft und haben sich die Breise gegen die Borwode ebenfalls um 10 fr. gebrahht. Gerste ohne Umfall. Hafer wird bei feh­­lendem Engroslager vom Mohenmar­kte mit 1 fl. 40—45 fr. getauft. Mais bei geringem Lager wenig Geschäft. * Bien, 6. August. In Karl-Ludwigebahnaktien wurden an der heutigen Börse namentlich seitens eines hiesigen Insti­­tuts bedeutende Anläufe gemacht, welche deren Kurs von 2461/, bis 249 steigerten. Staatsbahnak­ien behaupteten troß niedriger Bariser Kurse 19442 und 195'/, während andere Efferten 4.3 Leben waren. Norehbahn auf die höhere Julieinnahme 186'/, Geld, 1864er Lose von 93.35 bis 93.15 gedrüht. Siebstlose höher und 130 Geld , fremde Baluten Anfangs steifer, blieben wie gestern ; Napoleons d’or per Tag auf 9.29 forci­t, waren per 10. zu 9.23 offerist. An der Abendbörse wurden Karl-Lud­­wigsbahnartien von 2481, bis 250, Staatsbahnattien von 195 bis 19534, auch Krebitaftien von 194.20 bis 194.90 bezahlt. Bariser Notigungen fehlten. Schluß halb 7 Uhr: Siebitastien 194.80, Staatsbahn 195%­, Nordbahn 1865, Karl-Lup­wigsbahn­­aktien 24914, 1860er Loie 96.25, 1864er Lore 93.30, Bien, 7. August. Am heutigen Privatverkehr war die Eimmung günstig, besonders für Staatsbahnaktien, welche in Folge höherer Schlußnotirung aus Paris (428), und des günsti­­gen Mocerausweises von 195 bis 196.50 fliegen und sich bei 196.25 hielten. Karl-Ludwigsbahn beliebt und 250 Geld, Kre­­ditaftien wurden mit 194.90 bis 195, M Nordbahn mit 1688 bezahlt. Fruchtbörse*­ In Folge der günstigen Ernte­­resultate, welche sowohl quantitativ als qualitativ die Erwar­­tungen weit übertreffen, war das Ausgebot an der heutigen Fruchtbörse bedeutend,, und troß des sehr starren Weizen­­anlaufes brachten sich die Breite Dieser Waare beträchtlich. Korn und Gerste ohne Beachtung. Hafer um einige Kreuzer billiger abgegeben. Die Preise dieser Maare werden sch­au ermäßigen, da die neue Waare bereits auf den unteren Pläsen zu gebrachten Breifen zu Markt gelangt. Die Weizen­­weje erlitten einen Nachgang von 25 fl. 50 fr. bis 1 fl. per Ms, Umfas in Weizen 15—20,000 Me. Weizen Banater Toto Mien 90pfd. n. W. 4 fl. 5 Fr. Iofo Raab 87­%,—88pfb. 3 fl. 75 tr. ver Kaffe, Maroj der Iofo Nach SSpfo. 4 fl. 30—40 Fr. Bäcsier Lofy detto 851­./85pfb. 3 f. 25 fr., 85—86pfog. 3 fl. 40 tr., Weiter foto Detto SCyfv. 3 fl. 25 fr. — Korn, ungar. foto Wien SO—81pfbg. 3 fl. — Hafer Marmar. trans. 46 bis Aggfo. 1 fl. 95 fl., oberösterr. trans. 49—50pfbo. 2 fl. 10 fl. — Die Staatsbahngesellschaft hat in der Mode vom 29. Juli bis 4. August 344,668 fl. eingenommen, um 45,222 fl. mehr als in der Torrespondirenden Woche des Borjahres, im Ganzen Seit 1. Jänner 9.251,628 fl., um 140,160 fl. mehr als voriges Jahr. — Die Eisenbah­n von Wiener-Neustadt nach Gramet-Neufieb| über Ebenfurth, Pottendorf und Unter­­waltersdorf zum Anjkluffe an die Neu-Szönyer Linie dürfte veitmächt konzessionirt werden, meldet das „Zentralblatt“. Die Unternehmer haben sich verbindlich gemacht, den Bau der Bahn binnen Zahrerfrist, vom Tage der Ausfertigung der Kon­­zessionsurkunde an gerechnet, zu beginnen und sodann in drei Jahren zu Ende zu führen. Bei energischer Inangriffnahme der Arbeiten dürfte die Eröffnung des Betriebes auf dieser­ Bahn auch in einem Jahre möglich sein, da dieselbe über sehr günsti­­ges Terrain geführt wird. Paris, 6. August. Schlubsurfe. (Verspätet eingelangt.) 3pGt. Mente 66.35 , 4'/sperz. Mente 94.75, Staatsbahn 428, Brevit Mobilier 997, Lomb. 538, 1860er Lore 1080, piemont. Rente 63.20. gemeldet. Ziemlich fest. Wınsterdam , 6. August. Sort vers. 801, 5perz. Met. ber Fe Diet. 295% , National 65%, Silberansehen 716 Stil, London, 6. August. Schlußkonsols 831 °/ıs, Lomb. Gijen:­babnaktien 21, türt. Konfolg 4914. Stansfurt, 6. August. Operz. Met. 62, B. Ansehen vom 3. 1859 8054 B., Mien 10214, Bantfastien 804 B, 1854er Lofe 77 B., Nationalanl. 687­, Staatsbahn 199, Kre­­ditaktien 2001/2, 184er Yofe .847 5, 1864er Loje 954, B. Gil­beranl. 767/ 8. ,­­Bectin,6.2xin­xust·5perz.freiw.Anleihe1021,-2,5perz. Met.631-2,Wien867X8,1860erLose849-8,National7l, Staatsbal­naktien1131x2,Kreditaktien843Xx,böhm..West­­bAbUCZ-1862erLose5L3-4.Oesterreichisches fest und lebhaft. Fonds-fest. «Hamburg,C.Aug-Kreditaktien833««­L,Nationalanlehen 693X4,1.860erLose83­,X4 Diskotito 4IJ2pCt. London,6.August.Wochenausweis der englischen Bank: Notenumfauf 21.928,940Pfd.St»Metallvormth 12.877,433 Pd. St. Kurs fehlt. Somburg, 5. August. Getreidemarkt Mei­­zen sehr flat, ab dänischen Inseln 1 Thlr. niedriger. Noggen folg 2 Zblr. niedriger , Königsberg August 54, Herbst 60, ruhig. Der Oktober 271, —27 °/%, Mai 28—277­, Mau. Kaffee ruhig. Zink stille Ziverpool, 5. August. Baumwolle. 5000 Ballen Uma. Markt flau. Diollerah 2354. Wochenumfa 33,930, Srport 24,000, Konsum 6000, wirkliche Ausfuhr 11,000, Bor­­rard 265,000 Ballen. . London. 5. August Getreidemarkt. Englischer W­izen kaum behauptet, fremder bei beschränktem­­ Umfag frei gehalten. Metter sehr schön. . W Amsterdam, 5. August. Getreidemarkt, Deizen flau, stille._ Roggen­foto geschäftslos, Termine 1—2 fl. niedriger. News September 79%, April 82. Rüböl S Herbst 433­,, Mai 45. Paris, 2. August. Mehl 6: Marken bisp. Fr. 53, pr August Fr. 53.50, pr. Sept.­Dezember Fr. 55.50. — Rüböl disp. Fr. 111, pr. Juli-August Fr. 113, pr. Sept-De. Fr. 114, pr. Sänner 2 April 1865 Fr. 116. Breslau, 6. August. Amtlicher Broptilten:­Bör­senbericht. Noggmen niedriger mit feiterem Schluß, August-September 3214. Tshlr. bes. und 6., Sept.-DOft. 33 Tr. bez. Weizen pr. August 521% Tshlr. Br. — Gerste pr. August 36 Thlr. Br. Hafer pr. NAugust 38 Thlr. Br. Neyps pr. August 100 Thlr. Br. Nübel (pr. 100 Po.) matter, lofo 121, The. Br. per August 124. Thle., Aug.,Sept. 121% Thlr. bez., Stov.-Dez. 12542 The. bezahlt. Syiritus etwas fester, lofo 14 Thlr. Gp., pr. August und Aug. = Sept. 13 °/ Thlr. 60., November-Dezember 13%, The. Zink auf 7/s Ihle. gehalten. Berlin, 6. August. Getreidemarkt Wer­den unverändert. No a­gen weichend, lofo 34 °, Thlr., Herbst 35—351/, Thle. Rübel gebracht, lofo 12%, Thlr., Serbst 1224—13 Ihle., Winterreps 91—94 Thle., Winterrübfen 85 bis 89 ZH. Spiritus weichend, Tofu 14/—143/, Thlr. ‚a­ien, 7. August. Die Friedensprälimi­narien sind veröffentlicht und ihr Inhalt bestätigt vollkom­­men vegze mittheilungen, die ich Ahnen über dieselben zukom­­men ließ. Was die Verwaltung Schleswigs durch Preußen bis zur Abzahlung der Kriegstoffen betrifft, so mache ich Sie aufmerksam, daß allerdings Desterreich darauf rechnet, die S Kriegskosten würden dur eine Ihhleimwig­­holsteinische Anleihe rasch beredt und bezahlt werden, so daß die preußische Verwaltung kaum recht Zeit fin­­den würde, sich zu etabliren. 930 glaube, es Liegt im österreic­­hischen Spitem, preußische Forderungen nit abzumessen , son­dern scheinbar auf dieselben einzugehen, und sie wann auf Ne­­benwegen zu durchkreuzen. e · Diese Gegenströmung zwischen Oesterreich und Preußen, diese diplomatische Mind­arheit zweier Alliirten zeigt sich eben jetzt,wo es sich um die Beendigun­g der Bundes­­exekution­ in Holstein handelt.Preußen wünscht in Hol­­stein einfach den Zustand herzustellen,der jetzt in Schleswig herrscht,d.h.österreichisch-preußische Besitzergreifung,oder­ wie sich die Sachlage nach der baldigen Rückkehr ver österreichischen Truppen­ nach dem definitiven Friedensschluß in Wirklichkeit gestalten wird,preußische Besetzung.Oesterreich will dagegen eine aus Oesterreich,Preussen und dem Bunde bestehende Zivilverwaltung einsetzen,d.i.beiläufig auf den Antrag,wer schon früher einmal rege gemacht worden war,zurückkommen. Die Verhandlungen zwischen Oesterreich und Preußen sind in vollem Zuge. R. Wien, 7. August. In Bezug auf die Erbfolge­frage können Sie Folgendes als richtig betrachten: 1. Daß man hier die Beschleunigung der Lösung derselben v durch ven Bund lebhaft und aufrichtig wünscht, und 2. daß man dem Herzog von Augustenburg seine Stimme geben wird. — In Bezug auf Lauenburg scheinen nicht unbedeutende Schwie­­rsgtellen zu bestehen. Man weiß, daß Breußen auf den Belik dieses Zändchens spekulirt; man hätte nun hier an und für sich nichts dagegen einzuwenden, wenn Lauenburg als theil­­sweiser Crfat der Kriegszoiten an Preußen überlassen­ würde, glaubt aber, daß dies nur mit Zustimmung des Bundes ge­­schehen dürfe, da Lauenburg deutsches Bundesland it, über das nicht außerhalb des Bundes und mit Umgehung desselben verfügt werden künne. Preußischerseits wird man aber kaum geneigt sein, diese Beschränkung anzuerkennen. Der Bann ist in den Augen des Berliner Kabinett die allerlegte Instanz, welche in der vorliegenden Frage in Betracht zu ziehen kommt. Die österreichischerseits im Neud5burger Kon­flikt angebotene Vermittlung hat bei den Mittelstaaten eine nicht­ weniger als entgegenkommende Aufnahme gefunden, da sie im Gegentheil allen Er­stes verlangten, Oesterreich solle for fort die Allianz mit Preußen lösen, wozu man aber hier im so weniger in einem Augenblick geneigt ist, in dem man die Erfahrung gemacht hat, daß das J­esultat dieser Allianz ein ganz erfreuliches ist. Wie ich höre, beabsichtigt man hier, den gesammten Schriftenwechsel in der Nendeburger Angelegenheit zu veröffentlichen. — Der Drogherzog von Olden­burg läßt offiziell das Gerücht vementiren, daß er ich Hilfe fuhrend an den Kaiser Napoleon gewendet habe; eine Notifikation der acceptirten vuffischen Geffion ist nach Pa­ris, London und Stockolm ergangen. Nichts als Politische Rundfchau, 8. August. Die drei pazifziren­­ven Regierungen haben nun den fert ver am 1. b. zu Wien abgeschlossenen Ir­edenzpräliminarien sei­­e ver Waffenstillstands­­­bedingungen veröffentlicht; wir haffen beide Nitenfuüche weiter unten ihrem ganzen Mord­aute nach folgen,­­ obschon sie, nach den von unserem Wiener Originalkorrespondenten uns bereits vor 8 Tagen zugegangenen Mittheilungen wenig Neues enthal­­ten. Zur Kommentirung derselben bemerken wir heute nur Folk­gendes : Die Abtretung der Herzogthbümer an die Souveräne der deutschen Großmächte ist ohne jeden Vorbehalt erfolgt. Nach dem Wortlaut des bezüglichen Artikels stehe den beiden Souveränen von Oesterreich und Preußen heute das freie Verfügungsrecht über den Resis der Herzogthümer zu — selbst die Erbfolgefrage kann von däniscer Seite nicht mehr beeinflußt werden. Die Grenzregulirung­ zwischen Schlesw­igs und Jütland mit Beziehung auf den an Dänemark überlassenen Distritt von Nipen kann den beiderseitigen Inter­­essen vollkommen entsprechen. Die d­änische Staats­­schuld wird, mit Ausnahme der dänischen Kriegsanleihe von 1863 und der Kriegsfosten der Mi­iitten, auf P Dänemark und die drei Herzogthümer nach der Kopfzahl repariirt. Die Er­­iegung der Kriegsfosten der Alliirten ist nu­ Dänem­orf, sondern den befreiten Herzogthümern auferlegt ; dies erscheint als die für Dänemark günstigste Bestimmung der Prä­­liminarien. Dem gegenüber verdient aus den Waffenstill­standsbedingungen hervorgehoben zu werden, dab, wenngleich die Kontributionen aufhören, die Transports-, Duar­­tierd­ und Verpflegungstosten für die alliirten Truppen, die während der Dauer des Waffenstillstandes in Sütland stationi­­ren, von diesem Lande getragen werden müssten : ein starres Motiv für Dänemark, den Waffenstillstand nicht die vollen drei Monate ausfüllen zu lassen und denselben möglichst bald in einen definitiven griechen zu verwandeln. Nicht ohne Kuteresse wird man in diesem Momente auch die svánn­ be Note Tefen, mit welcher ver Konseilpräsident Bluhme die iiresten Friedensverhandlungen einleitete ; er schrieb nämlich unterm 12. Suli­an Herrn v. Bismarc und den Gra­­fen Rechberg : „Da der König, mein allergnädigster Herr, bes­lossen hat, Mittel und Wege zu suchen, um eine Muögleichung der bestehenden betrübenden Differenzen herbeizuführen, und zu gleicher Zeit fi mit neuen Nathagebern umgeben hat, 10 Liegt er dem Unterzeichneten ob, ohne Zaubern bei den Regierungen Sr. Majestät des Königs von Preußen und Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich die nöthigen Schritte zu thun, um hie:­sen 3wed zu erreichen. — Indem der Unzugeichnete hiedurc diese Pflicht erfüllt, gibt er sich der Mederzeugung hin, daß der König, sein Herr, nicht vergebens in dem hocherzigen Wohl­­wollen und dem erhabenen Gerechtigkeitssi­nn Sr. Majestät des Königs von­ Preußen (Kaisers von Oesterreich) unbedingtes Ver­­trauen gefeßt hat, und glaubt daher einfach sich darauf beschrän­­ten zu künnen, die wohlwollende Vermittlung Gr. Exzellenz des Herrn v. Bismarc-Schönhausen (Nechberg) in Anspruch zu neh­­men, damit die Vorbereitungen zum Abschluß eines Waffenstill­­standes und zur Einleitung der Friedensunterhandlungen durch einen gegenseitigen , ohne Verzögerung erlassenen Befehl zur Einstellung der Feindseligkeiten, sowohl zu Lande, wie zu Mai­­fer, getroffen werden künnen. — Indem der Unterzeichnete no die Bemerkung hinzufügt, daß er ein gleichlautendes Schreiben an das kaiserlich österreichische (Königlich preußische) Kabinet gez richtet hat, und indem er die Hoffnung ausspricht, dak der An­­nahme des obigen Vorschlages seine Hindernisse in den Weg stehen mögen, erlaubt er sich u. f. wm.“ Die Herren Bismarc und Nechberg antworteten entge­­genkommend ; Lechterer schließt mit den Worten: „Die kaiserliche Negierung it sehr bereit, zum Abschluß eines Waffenstillstandes und zu direkten Friedensunterhandlun­­gen die Hand zu bieten, jedoch nur unter der ausbrüchlicen Bedingung, daß König Christian IX. zu Gunsten der verbünde­­ten Mäcte,auf alle Megte süßlich der Königsau, Die­se, Ma­­iestät besigen oder beansprucen, Verzicht leistet, und hab Däne­­mark die endgültigen Beichlüffe, welche mit Rücksicht auf die der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg gefacht werden sollten, anerkennen wird. It die königlich dänische Regierung geneigt auf diese Basis hin in Friedensunterhandlungen einzu­­treten, so erfuhrt der Unterzeichnete Se­ Crzellenz den königlich dänischen Konfeilspräsidenten unverzüglich einen Bevollmächtig­­ten nach Wien absenden zu wollen.“ Die dänischen Regierungsmänner konnten demnach, als sie zur Friedenskonferenz nach Wien gingen, über den wesent­­lichen Inhalt der Friedenspräliminarien kaum mehr in Zweifel sein; die allgemeine Stimmung in Kopenhagen war gleichwohl nicht darauf vorbereitet und ward — mie wir den neuesten Berichten entnehmen, — von den ministeriellen Mittheilungen über die Friedensbedingungen nicht wenig über­­rascht. Der Nigaras wird dem Ministerium mit jedem Tage feindseliger ; der Adregentwurf ward vom Landelding gar nicht beratben , vom Volfsthing zurückgelegt, wobei Tester erklärte : Schweigen sei vurchaus Seine Billigung. „Dagbladet“ sagte drohend : eine Waffenruhe,, wie die vom 18. Juli, ein Massenstillstand, wie der, welcher fest wahrscheinlic schon unter­zeichnet ist, und ein Friede, wie er nothwendig aus diesen Borz­bedingungen hervorgehen muß, hätte ein jedes Ministerium er­­zielen künnen und vergebens schauen wir und nach den Früchten um, welche der auf den­­ persönlichen Wunsch Gr. Maj. des Königs veranlagte Ministerwechsel in Aussicht stellte. Welche Hoffnungen und Erwartungen die dynastische Macht mög­­licherweise für die Zukunft hegt, willen wir nicht, jeden­­falls sind sie sehr ungemwisfer Natur; nur so viel it gewiß, das Net des dänischen Volkes it Ey ‚Vers nidiet.” — Und selbst die amtliche „Berling’sche 318." Ticht *) An unserem im Sonntagsblatte abgebruchten Privat­­telegram­m sol es heißen : Weizen alter Sofo Maab : 3 fl. big 35­. fl. (anstatt 3 fl. big 5 fl. 30 Tr.) ausgeboten , was wir hiermit berichtigen.

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