Pester Lloyd - Abendblatt, April 1869 (Jahrgang 16, nr. 73-98)

1869-04-20 / nr. 89

1869. — Nr. 89. | Dienstag, 20. April. vase sváb BO ai anschl na ET a 5 - q- —.——­­ Pi Lloyd. Agram, 20. April, Original-Telegramm.) Alte vierländigen Munizipal-Behörden und Freistädte w­erden durch Deputationen bei der Enthültung des Palatin-Mo­­numentes vertreten sein. Graf Kulmer, Oberst in der Armee, durfte Landwehrkommandant in Kroatien werden. Wien, 19. April. (Nachtflgung.) In der heutigen Situng des Ve­rfassungsausschusses stellte das Subsomite bez treffs der galizischen Resolution folgenden Antrag: Ein aus dem ganzen Hause zu wählender Ausschuß von­­ Mitgliedern habe einen Gefegentwurf auszuarbeiten, wodurch die einstige Gefeggebung für die Handelskammer und Handelsorgane der Kompetenz des galizischen Landtags überw­iefen wird. Das Subsomu­s beantragte ferner zwei Resolutionen. Critere spricht die Erwartung des Abgeordnetenhauses aus, daß die Negie­­rung bei Ausübung der Vollzugsgewalt die Eigenthümlichkeiten Galiziens berücksichtigen werde; die zweite Resolution, womit das Abgeordnetenhaus fi zu gleicher Nachichtsnahme bei der Berathung der Spezialgehege bereit erflärt. Hierauf folgte eine sehr lebhafte Debatte.­­ Abgeordneter Zieblikiewwicz meldet eine Resolution des galizisschen Landtags als Minoritätsvotum an. Bei der Abstimmung wird nach Ablehnung beider Resolu­­tionen der vom Subfomit6 gestellte Antrag mit einem Amen­­dement von Kuranda angenommen. Kaiser wurde zum Be­­richterstatter gewählt. = Bukarest, 19. April. Die Regierung ergriff energische Mairegeln zur Verhinderung der Zusammenrottung bulgari= jeder Banden in Numm­en. Den widerspänftigen Bulgaren wird der Kriminalprozeß gemacht. Mailand, 19. April. Die Behörden entdecken eine Mazzinistische Verschwörung, es wurden Orsini-Bomben und iffek­te Dokumente faisirt und sehs Verhaftungen vorgenom­­men. Die Stadt ist ruhig.­­ Madrid, 11. April. In der Vertesjigung bringt der Finanzminister den Gelegentwurf ein, vermöge dessen das Ein­­nahmsbudget auf 2141 Millionen Realen festzulegen wärd. Der Entwurf beantragt eine Erbfeuer, Die Aufhebung des Octros, die Abschaffung der gegenwärtigen Ein- und Ausfuhr­­zölle und die Eintheilung derselben in drei Kathegorien. Der Finanzminister beantragt ferner eine Löperzentige Sistalsteuer, die Aufhebung der Salz- und Tabakregie, einen operzentigen Abzug von der Staatsrente und den Beamtengehalten.­­ Die Vorlage über das Ausgabsbudget soll demnächst als Fünfter Berfaffungsartikel angenommen werden.­­ London, 19. April. Das Unterhaus verwarf mit 301 Stimmen gegen 194 den Antrag DigraelVs, die Entäußerung der irischen Kirche von ihrem Staatscharakter bis 1872 hin­­auszuschieben. Me­wien, 20. April. Barbörfe,­ Krevitastien 288.40, Tram­­way 198.—, Staatsbahn 334, Nordbahn —.—, 1864er Xoje 123.60, 1864er Lofe 101.50, Steuerfreies ——, Napoleon d’or 9.90%,, ungar. freditattien —.—, Xombarden 233.90, Fünftichner ——, Anglo: Hungarian ——, Alföld ——, Anglo-Aufrian 323.50, Sranz:Joseph3+ bahn —.—, Bant —.—, Pfandleih —.—, Lojongzer —.—, Elisabeth Rudolphsbahn —.—, böhm. Nordwestbahn —.—, ‚Nordbahn —.—, Galizier ——, ungarische Bahnanleihe —.—, Barbubiger —.—, Th­eißbahn ——, Imnerberg ——, Francobant 134 °, , Generalbant ——, Rente —.—, Gilberrente —.—, Rapierrente —.—, Handels­­bant —.—, Eifenindustrie ——, Baubant ——, Hypothetarbant 19,50. ‚Belt, lebhaft. »» , Strantfurt, 19 April. Aben­dsazietät.) Kreditaktien 290.—, Staatsbahnaktien 313.75, 1860er Lore —.—, 1864er Lore —, Steuerfreie ——, Elisabethbahn —, ungar. Kredit —, Amerikaner —, Banfastien —, Nationalanlehen —, Xombarven 221.75, örancoz Austrian —, Silberrente ——. Schluß felter. Zriest, 19. April. (Getreidemarkt) Banater Weizen 116—114pfb. laufenden Monat 6.20, Banater Mais 116pfb. laufen­ den Monat 3.90 und ye pEt. Sconto, Friauler Mais 116PfD. 3.90 und Yg pet. Sconto. Spiritus unverändert. Be­lin, 19. April. (Getreidemarkt) Weizen per Frühjahr 60%,, per Mai-Juni 60"/e. Roggen per Frühjahr 51’, per Mais Juni 50 °, per Julis August 497/.. Hafer per Frühjahr 31/2, per Mai-Juni 31, per Juli-August 30 °. Gexite per Frühjahr 48—56. Del per Frühjahr 1044, per Herbst 10"... Spiritus per Frühjahr 157%, per Herbst 16/2. Paris, 19. April. Mehlmarkt) Mehl­loto 52.75, per April 53.25, per Mai-Juni 54.25. — Spiritus per April 68.—, per Mai 68.—, per Juni 64.50. Amsterdam­, 19. April. (Getreidemarkt) Noggen per Mai 196, per October 186, Neps per Mai —, per October 69" 2, Del per Mai 34", per Oktober 36 ° 1,. Zondon, 19. April. (Getreidemarkt) Weizen Baiffe, sehr ruhig, Gerste flau, Malzgerste Baiffe 6 Bence, feiner Hafer fest, ge­­ringer 6 Bence niedriger, Mais Baiffe 1 Schilling. — Im königlich ungarischen Ministerium hat, wie wir fon gemeldet haben, in Sachen der Polizeisorganisation eine Enquete ihre Berathungen am Samstag begonnen und seither täglich Fortgefeßt. Zur Berathung sind alle jene Kreise zugezogen, welche ein sachverständiges Gutachten abzugeben berufen sind. Vorerst handelt es sich um die Einrichtung der hauptstädtischen Bolizei und hat der Mi­nister des Innern Baron Wendheim einen Gelegentwurf vorge­­legt, welcher die Bolizeit­ätigkeit kopifizirt. Die Hauptaufgabe der En­­quete ist, ein Gutachten darüber abzugeben, wie das Institut der Bolizei in das gegenwärtige Munizipalsystem eingefügt werde. An Bezug dieser Frage haben sich folgende Ansichten geltend gemacht. Nach der ersten Ansicht wäre die gesammte Vollzeithätigkeit den gegenwärtigen Munic­ipien zu überlassen, die Staatspolizei daher vollständig ausgeschlossen. Nach einer anderen Ansicht soll der Staat allein die Polizeithätigkeit besorgen und zu viesem Behufe eine Staatspolizei einrichten. Endlich­ Augen hält­ die Errichtung einer eigenen Polizeibehörde durch die autos­nomen Städte Weiz, Ofen und Mirofen. Diese Polizeibehörde wäre sodann unmittelbar dem Ministerium des Innern untergeordnet. — Zum Verständnisse des in unserem heutigen Morgenblatte mitgetheilten, an den Redakteur des , Hon" gerichteten Schreibens des Herrn Sektionsrathes Nyiri bemerken wir, daß im , Hon" die Affaire Hollan-Mihalit in solcher­weise dargestellt war, als ob die Beseitigung des Herrn Mihälit einem Avancement des Herrn Sektionsrathes Nyiri zu Gute kommen künnte. Gleichzeitig fügen wir bei, daß dem Schrei­­ben Nyiri’s im , Hon" einige einleitende Worte vorangehen, worin die Redaktion des , Hon" erklärt, sich durch die eigenhändige Bestätigung des Herrn Kommunikationsministers überzeugt zu haben, daß Herr Sektionsrath Nyiri bei der ganzen Affaire Hollan-Mihähis „in gar sei­­ner Weise interessirt ist.” — Das heutige Amtsblatt veröffentlicht nachfolgendes a. b. Handschreiben : „Lieber Graf Anpräfig ! Ich verständige Sie davon, da ich den Grafen Taaffe, bisherigen Ministerpräsident,Stellvertreter, unter Berufung in seiner Stellung als Landesvert­eidigungs-Minister und Minister für die öffentliche Sicherheit zum Präsidenten des Mi­­nisteriums der im Reichsrathe vertretenen Länder ernannt habe — Wien, 17. April 1869. — Franz Sofjephm.p.“ sz Die , Belter Corresp.” dementirt die Nachricht, daßs der Mi­­nister des Innern, Baron Wendheim, aus dem Ministerium scheiden und der den Grafen Pechy erregt werden solle und sagt: „Auf Grund authentischer Information können wir diese Nach­­richt als völlig grundlos bezeichnen. C3 hat im Schoße des Ministe­­riums niemals vollständigere Medereinstimmung geheurseht, als gerade jebt, und von dem Nachtritte des einen oder des andern Ministers ist entschieden Feine Medve". F. Agram­, 17. April. IH bin in der angenehmen Lage Ihnen mitzutheilen, dab es in unseren maßgebenden Streifen eine bes­­chlossene Sache ist, Ihren Majestäten unserem allverehrten Königspaare eine königliche Residenz in Agram und zwar auf der Südpromenade aus Landesmitteln erbauen zu lassen, desgleichen werden — so wird nämlich in­ maßgeben­den Streifen gesprochen — die Erelsheim:Gyulay' sche Herrschaft „Bregopica” am rechten Saveufer eine Stunde von Agram entfernt und die Herrschaft „Csicge“ knapp an der Save ge­­legen und 2 Stunden von Gorica entfernt, angetauft und zwar soll der Kaufpreis der legteren Herrschaft eine Million Gulden betragen. Die Herrschaft „Vrezovica” dürfte ihres geringen Ge­­ägnisses wegen auch einen verhältnißmäßig geringeren Kaufschilling beansprucen. Diese zwei Landgüter hätten die Bestimmung Allerhöh mit Ihren Majestäten als Lujripfeifer ähnlich Gewölke zu dienen und als ein Ge­gent der treuen kroatischen Nation in das Eigentribum des jeweiligen Trägers ver Gt. Stefanstrone zu übergeben, desgleichen die auf der Süßpromenade zu erbauende königliche Burg. 68 wird noch immer von dem Gerüchte gesprochen, Ihre Ma­­jestät die Kaiserin werde im Monate Mai oder Juni Agram mit einem längeren Besuche beehren. Die nächte Zukunft wird uns zeigen, in­­­wiefern unseren Wünschen Gewähr werden soll, ganz allerordentlichen nicht gerade sehr entfernt von Pest gelegenen, aber doch in auffallender Weise vernachläsigten Komitate, aus dem „Pester Lloyd“ erfahren, daß von dem Goldregen, welcher von Aktiengesellsschaften auf Bejt niederströmt, auch niederfallen follen. mit uns der Ansicht sein, daß wohl nicht des Unternehmen was nur halbwegs Freude Dab wir hier ins Leben stehende Fabrik­-Aktiengesellschaft , der findet , in Gestalt betriebene Glasfabrikation it und was sie sein könnte, der mit Mit einer wenn auch einige Tropfen befruchtend auf unsere Gegend von der in Bildung begriffenen Ak­­tiengesellscchaft für Glasindustrie reden, dürfen wir wohl nicht erst spez­­iell hervorheben. Wer die hiesige Gegend rennt, der weiß, was die hier Alles, muß auch leicht ein mehr Nugen verheißen, die in Frage hier der Glasfabrikation zusammenhängt, neu aufathmet und nun eine schönere Zukunft eben für die Glasfabri­­kation herandrehen sieht. Soviel wir hören,soll die neue Gesellschaft bereits im Besitze mehrerer Glashütten sein,namentlich die Werke Hringova und Stalißka käuflich an sich gebracht haben­.Es sind ganz vortreff­­liche Acquisitionen,die vermöge ihrer für die Glasfabrikation mehr als günstigen Lage mit der nöthigen Kapitalskraft zu einer Bedeutung ge­­bracht werden können,von denen­ man hier heute kaum eine Ahnung hat.Es wäise uns ein Leichtes,an dieser Stelle eine auf die genaueste 11 Daten basiche Ertragsrechnung über den möglich zu machenden Betrieb der hiesigen Glashü­tten einzuschalten, deren Ziffern eine kaum gedachte­­ Rente ergeben sun w 1rde;wir wollen aber auch den Schein einer Reklame meiden,machen übrigens darauf aufmerksam,dass,wenn die Fabrika­­tion­ auch um das Zwanzigfache gesteigert wird,der lohnende Absatz fortwähren­d ein gesicherter ist.Soviel Waare nur fertiggebracht werden kann,an Käufern für dieselbe fehlt es nicht« Wenn es uns gestattet sein sollte,werden wir recht gerne noch auf den Gegenstand zurückkommen.Für mIs ist die Glasfabriks-Gesell­­schaft eine Lebensfrage,mögen alle Hoffnungen,die sich daran knü­­pfen,in Erfüllung gehen! —h.Wien,19.April.Vorgestern hat das aus dem Plenum der Verpflegtengäste gewählte KMitö unter seinem Obmann,dem Wirthschaftsratl)Hofm­ann,seine Arbeit beendet,und tritt in acht Tagen das Letzte mal zusammen,um den inzwischen vom Redaktion­s­­ausschuss verfaßten Bericht zu prüfen.Daß das KomiteS in der verhält­­nis zmässig kurzen Zeit von 10 Tagen das massenhaft Material bewäl­­tigt h­at,ist nur begreiflich,wenn man ermägt,daß täglich eine 4— 5 stündige Sitzung gef­alsen wurde,da sämmtliche Mitglieder von der­­selben Absicht,der Is Armee und dem Staat zu nützen,geleitet wurden. Zu den wichtigsten Beschlüssen des Komites dürften folgen­de gehören, deren Annahme im Blenum gesichert erscheint, da sie vom Komite einstimmig gefaßt wurden­­. Alle Lieferung­ und Subarrendirungskontraste wurden be­­züglich der darin bisher enthaltenen Bestimmungen einer Revision un­­terzogen und dem gleichen Rechte beider Vertragsparteien, sowie den dermaligen Handels- und BVerkehrsverhältnissen vollständig Rechnung U Wien,18.April.Es weht wieder stark zentralistische Lu­ft in unserem Ministerium und die Gerüchte über Ausgleichsverhandlun­­­gen verstummen Angesichts der neuesten Thaten der Regierung.Das böhmische Land­gesetz über die Theilung des Prager Polytechnikthkis in eine deutsche und böhmische Anstalt,wogegen sich­ die Czechen so lange gewehrt haben,wurde vom Kaiser sanktionirt und ist heute her­­abgelangt;ebenso wurde ein zweites den Czechen mißliebiges Landes­­gesetz,welches das Wahlrecht der Ehrenbürger—mit dem bekanntlich seiner Zeit soviel Unfug getrieben worden—angemessen beschränkt, vom Kaisersanktionirt Noch charakteristischer für die Stimmung bei Hofe und in der Negierung erscheint mir folgende verbürgte Thatsache: Der Prager Stadtrath beschloß bekanntlich vor Kurzem, eine Deputa­­tion an den Hof zu entsenden, um vom Staifer die Sittirung des Landes­­gel­etes über die Schulaufsicht zu erbitten. Wie das in solchen Fällen Brauch unnd Sitte, ersuhte die Deputation friftlich um eine Audienz, erhielt jedoch den Beidheiß, daß Se. Majestät der Kaiser dieselbe nicht empfangen könne. In dieser Antwort liegt ein voll­ommen konstitutioneller Sinn und inkonstitutio­nell war in diesem Falle nur der Prager Stadtrath , der die Auf­­hebung eines verfassungsmäßig zu Stande gekommenen Gesees vom Kaiser erwartete, während er doch willen mußte, daß ein Gefeß nur von dem aufgehoben werden künne, von dem er gegeben worden, und das ist in diesem Falle der böhmische Landtag. Der polnische Klub wird heute Abend über die Frage des Aus­­trittes­ aus dem Neichsrathe definitiven Beschluß fassen ; über den wahrscheinlichen Ausfall dieser Berathung habe ich Ihnen telegraphisch berichtet. Unz­weifelhaft it es, daß si die Polen übermorgen an den Wahlen in die Delegationen betheiligen werden, weil sie überhaupt bis zur endgültigen Entscheidung über die galizische Ne­ Solution im Hause alle ihre Pflichten als Abgeordnete erfüllen wollen ; ob sie aber die Delegationen befinden werden , it freilich eine zweite Frage. Ein Theil der Abgeordneten vertritt wohl die Meinung , daß man zwar aus dem Neic­3rathe wegbleiben, an den Delegationen aber so gleichwohl betheiligen könne, weil ja die Zusammengehörigkeit mit dem Neid­e bisher von seiner Seite bestritten worden. D Aus dem Sohler Komitate, haben wir gerufen worden 18. April, in dem, hier, ist, wie es begreiflic, wenn getragen.Jede Separation­ der Militärverwaltung von den sonst gifti­­gen Gesetzen und Usancen ist vollkommen beseitigt. 2. Die bisherige Menage des Soldaten wird als vollkommen ungenügend zur Erhal­­tung eines3 jungen gesunden Menschen erklärt und als Minimum der fünfzigen Menage-Ausmaß im Sat erklärt, bei welcher unter Beibehaltung ver bisherigen Gemüse-Ausmaß die tägliche Nation öleijd. auf ein halbes Pfund erhöht wird, die aber bei einer Mobilisirung der Armee sogleich auf ein Pfund zu erhöhen kommt. 3. Die Begriffe Kommißmehl und Brod wurden eliminirt und beschlossen, daß das Militärbrod demjenigen des Zivilbrodes künftig gleichkommen solle. 4. Die Verwaltung des Menagegeldes bleibt den Truppen frei überlassen und wird denselben die Gebühr an Beleuchtungsservice und Kohlen in Geld nach den Marktpreisen ausgefolgt ; ebenso an die Holzgebühr an Orten, wo kleine Garnisonen liegen. 5. Die Normaldauer der Pachtlontraste wird auf drei Jahre festgefebt. 6. Die Stellung der Verpflegsbranche sei zu verbessern und ihr selbstständiger Wirkungspreis zu erhöhen.­­ 7.Säm­­tliche IJ Materialien—mit Ausschluß des Holzes»­— werden nach Gewicht übernommen und abgegeben. 8.JINI Kriege wird im­ Kriegsministerium aus zwei Mitgliedern desselben mit je zwei Mitgliedern der beiden Landesvertretungen eine Kommission gebildet,welche die Beischaffung der Naturalie 11 leitet.Der Kriegsminister entscheidet unbeschränkt. AWien­ 19.April.In der internationalen Politik scheint sich abermals eine bedeutsame Handlung vorzubereiten,in welcher Rich­­tung,darüber dürfte die fast begeisterte Anerkennung einen Fingerzeig geben,mit der man in Berlin­ deanhalt der Lavalette’schen»Frie­­densworte««begrüßt,namentlich wenn man damit den schleichenden Gast­ der französisch-belgischen Verhandlungen zusammenhält.Es liegt,um es gerade herauszusagen,so Etwas wie eine Annäherung zwischen Frankreich und Preußen in der Luft,und zwar auf der Grund­­lage,—dasz die belgische und die deutsche Frage in eine Wechselbe­­ziehung gebracht werden,dasz Preußen Frankreich in der«volkswirt­­­­schaftliche 11'«Herauszieh­un­g zunächst seines belgischen Nachbars,Frank­­reich Preußenxi11 der Interpretation des Prager Frieden­S und speziell in Nordschleswig und am Main gewähren­ lässt.Haut Preussen den französischen Juden nicht,so wird Frankreich den preußischen Juden nicht hauen.Es wäre ungerechtfertigt,wollte man behaupten,daß schon jetzt fertige Abmachungen darüber bestän­de11;diese Abmachungen sind kaum noch im Embryo vorhanden.Aber es wäre eben­so ungerechtfertigt,die Eventualität solcher Abmachungen nicht ins Auge zu fassen,nachdem Lavalette n nur noch das Recht und die Würde Fr.111k­­reichs,aber nicht mehr seine Interessen betont, der Minister der um die Werfen­ des Königs Graf 3­eft­er[­­tics aus Wien, Juder-Euriae v. Majláth Landeskormandirende General Fürst Liechtenstein aus Wien. Militärischer­ Mit der im Laufe der Woche zu je der Adjutantur Sr. Majestät erfolgen. Wie uns von gut unter­­richteter Seite mitgetheilt wurde, sind die Flügel-Adjutanten St. Mar­­iettät Major v. Gerlich und Major Graf Paar unter gleichzeitiger Ber­­örderung zu meister zweiter Oberstlieutenants, dagegen bes follen 12. ferners die der Ordonnanzoffizier Ritt: Vorrüdung zum Ritt: meister erster Klasse in ihrer Rangstour zum Einrüden zum Truppen: Nittmeister v. Kriegshamer des 5. Dragoner-Rregiments, Graf Urfüll des 2. Uhlanen-Regiments, und Hauptmann Groller Infanterie-Regiments Flügel-Adjutanten ernannt werden. (Der Deuttlub) wird morgen den 21. 12 Uhr in seinen 2otalitäten eine Sigung abhalten. (Der ungarische Ingenieurverein) wird, „S3.“ erfährt, ein fachkundige Invivivuum aus seiner Mitte entsen­­den, um sowohl die im Monat Mai und­­ Juni in Leipzig stattfindende sehr interessante internationale Mühlenausstellung, als auch d­ie Konstruk­­tion einiger ausländischen Fischteiche und künstlichen Fischzucht-Etablisse­­ments zu studiren. (Ein unredlicher Finder.) erstattete bei der PVester Stadthauptmannschaft Ein Kaffefiever aus Ofen Der Kellner wurde dem Kriminalgerichte übergeben. Der siebenbürgische Kommandirende­nt, die Garnison zu inspiziren.­­Ein siebenbürgischer Deputirten: Veteran, Menge Kurz­ und Schnittwaaren weggeschafft. Die Shäter, denen man bisher nicht auf die Spur kommen konnte, dürften wohl dieselben sein, welche einige Tage früher in einer Nachbarortschaft einen ähnlichen Diebstahl verübt haben. (Unsere Gerichtszustände) werden dur folgende erbauliche Geschichte illustrirt, welche dei , Bétésmegyei Értefitő" erzählt. Mm Gyula wurde am 12. o. M. ein 14jähriger Bursche, welcher in der Lederhandlung der Witwe Billik als Proftisant"angestellt richter Schustermeister Bene ein, die Verhandlung ging der Angeklagte war wegen Ehrenbeleidigung zitigt. Bor einigen Tagen war nämlich der Frau, "bei welcher der Praftifant dient, ein Karren gestohlen worden; der Bursche ging nun jüngst an dem Hause eines Herrn X. vorüber und sah hier einen harren Herrn trage, allein Herr X. hinderte ihn daran , daraus in dessen Verlaufe Herr X. von dem Prastisanten be­­leidigt worden zu sein­­ vorgibt. Nach kurzem­ V­erhöre wurde nun unter Bursche Tummarish zu 12 Nuthenstreichen verurtheilt, die ihm denn auch im Hofe des Gerichtshauses von einem Banduren aus Leibeskräften appliziert werden sollten. Der Knabe st­ieht schwächlich und war schon der Nähe stehender Bürger ins Mittel, indem er dem Richter seine Ungerechtigkeit und Barbarei vorwarf. Dies energische Auftreten wirkte, der ehrsame Schustermeister erließ dem Burschen die Hälfte und die­ Schule des Lebens) Im „M. A." entwirft Pfarrer oh. garde, des Hofrathes einer Burg angekommen: Mortmechtel, tangen , dort und Armee status fand und trag fand um die werden fihle in S Kabinetspirefjord v. Rápay mehrere bei Nacht eingetroffen und hat märtigenden Publikation­dienst betimmt; nicht vor und der vorgenommenen Nevision Baron Robi) Graf Dominik Telefi Schreiben gerichtet, edle Graf wurde, und daß das Stadtgericht gerufen; schwornen vor sich, der ganz dem gestohlenen denn seine Schulfinder der dieser der Staatsrath die Frage antwortete und um hat an Ritter und zahlreicher Suite v. Braun, des im hiesigen Bahnhofe aus Presburg,­ zu Majors und d. M. Mittags um die Anzeige, mit 210 fl. Die Vrieftasche den Verdacht der ihn bedient hatte, weggeworfen seit einigen Tagen ein offenes daß vor gewählt 13 Land­­Gemischtwaaren, eingebrochen und vor 5 Ges sidh ein in Lapindky aus ver Als 2. unlängst, dem Ruf, die Schulen fleißig zu seines Pfarrortes verfügte, den Schulmeister, wo die Fahnen der Korter. In den legten Wochen sich indes der Veruntreuung. In Folge der haben till, in Klausenburg, seine Wähler Im Aranyos-Megyes (Szathr haben eine nahm " der zweite Stadt Marie feines entstand ein der Strafe der Demoralisirung, welche sind von den die Kinder hel­­fisch, gefolgt von 8 Hofequipagen , sofort nach wer Mit dem heutigen Frühtrain sind hier in der Wohnung des beanzichtigten Kellners That die Brieftasche sammt dem Geldbetrage ver­­­glich. Der Bursche wollte nun das Fuhrwerk begeben. Personalien­ des Erzbischofs an den Diözesanklerus, die Schule des auf gleichzeitig bereits einige signalifirten Avancements in der Veränderungen in dem Personal­­klasse Graf Mitrowsky Tenkte unter einem biefigen Bierhaufe seine Brieftasche einigen Briefen liegen gelassen habe, auf einen Kellner des Bierhaufes, blos die Briefe fehlten, welche der Thäter genauer betrachten, um sich zu überzeugen, nach den ersten Streichen der Ohnmacht Erlauer Erzviözese ein draftisches Bild von anwachsende junge Generation ausüben. Inspiziven, nachkommend, fih ın er dieselbe fast Teer. Auf Schule des Lebens, im Wirthshaus Mählern schon 150 Jak Wein ausgetrunken S Kaffeefiever befindet sich der Neh­ere daß Inhalt fand schon auf „praußen, aus welchem wir das Datum entnehmen, gegenwärtig lernen zum eilften Male zum Deputirten er theils als Ablegat, theils als Negalist an tagen dies, und jenseits des Királyhágó theilgenommen. (Cinbruchs:Diebstahl) kam mit einem blauen­­ Rüden davon. Die Volfserzieh­ung már­ handlung sind Wahlagitationen Diebe in das Magazin einer durch den Boden den Nichterstuhl das seien, sie Alles, ob er nahe, da Bolt und au an dieser: die legte worden­ ist, mie vor er in und stehen, in der die her: [4 ! Tagesneuigkeiten. Amtliches. (Bostwesen) In der Ortschaft E­l épa im Heverer Komi­­­tat tritt mit 1. Mai ein P­ostamt ins Leben, welches die Brief- und Fahrpost besorgen und mit dem Postamt Kun-Szt. Márton in Ver­­bindung stehen wird. Ernennung­ Anton Elefes und Thomas Harasthy zu­m Rechnungsbeamten II. Slaffe bei ver­rechnungs:Abtheilung der f. ungar. Finanzpirestion. en nern ns. a hmm mn nur An An en ran nn, — arra­te. Die Serie des Mannes mit dem verfliinerten Herzen. Roman in fünf Bänden von. Moriz Jókai (48. Fortlegung.) Dritter Band — II. Kapitel. Die wahrhaft lieben, Buleßt hat es ein Ende mit jenem schönen Traume. Erwachen wir­ — es ist schon Nacht. Eine abscheuliche, pechfinstere, rabenschwarze Nacht. In einer Weltstadt brennt um die Mitternachtsstunde nicht eine einzige Laterne, ist sein einziges Fenster beleuchtet. Auf den Gassen ist er frocfinster und im­ Labyrinth von thurmhohen Häusern fehlt es dem nächtlichen Wanderer eben­so an D Orientirung, als befände er st im Didikht eines Urwal­des. Der Himmel selbst ist Schwarz, sieht aus, als wäre er nur die Kuppel dieses furchtbaren Gefängnisses mit einer Unzahl von Gassen, deren Häuser vielleicht gar nicht in Häuser, son­­dern in Katakomben führen. Kein Schall ein­es Fußtrittes unterbricht die Stille. Nur manchmal,in langen,zweistündige Intervallen steigt an der höchsten Thurmspitze eine blutrothe Rakete auf,die ein feuriges Fragezeichen an den Himmel malt;wer,weiß,wem dies Frage­­zeichen gilt ? Und das ist sein Schredbild der Phantasie : das ist Wien. Wir sind in den legten Oktobertagen ; die Stadt­ wird von drei Seiten belagert, Ein Theil der Einwohner hat si geflüchtet, der ans dere Steht in der Kampflinie; was noch in der Stadt geblieben ist, hält si versteht ; die Gasleitung it zerstört,­ wozu und für was sollte auch beleuchtet werden ?: Er it dies das Bild Ninive in der Nacht vor der Zerstörung. Wir können weite Streben zurücklegen, ehe mir auf der Gasse jemanden begegnen; und es ist gut, daß­ es finster ist, so sehen mir wenigstens nicht die mit Dachziegeln und Glasscherben bewedten Txot­­toira, nicht die von Kartätschen durchlöcerten Mauern der Häuser, noch die von Bomben duchbrochenen Dächer und eingeschlagenen PBlafonos. Am Ende einer langen Gasse versperrt uns ein hoch aufge­ ‚hürmte maffines Schanzwert den Weg, Das ist die Barrifade Auf dem Gipfel flattern zwei Fahnen ; auch die erscheinen lebt in der Nacht s­chwarz, und sie hatten doch so sehöne Farben. Eine Schaar kriegerischer Gestalten umgibt die Barrifade. Kein M­achtfeuer brennt ; auch hier ist’s finster und möglichst still. Junge liegen schlafend ; am­ Schlummerkiffen dient ihnen ein Granitwürfel, den sie sie unter den Kopf geschoben. Diejenigen, welche die verhängnißvolle Nacht wach erhält, sprechen leise mit­einander. Zwei Jünglinge sitzen auf einer­ Kanonen-Laffette und vertreiben sich die Zeit mit Plaudern. Der Eine hat nur einen Arm, den andern hat er von irgend­­wo verloren. — Du Mausmann, sagte der Einhändige, mir ist, al würde es nicht mehr lange dauern, daß wir, ich und mein verlorener Arm, einander wiederfinden. Sein Kamerad konnte auch fest nur von seiner alten Gewohn­­heit­ lassen, auf jedes an ihn gerichtete Wort mit einem Knittelreim zu antworten. — Das mag wohl sein — in unterirdischen Gründen. — Mir raunt eine innere Stimme zu: mit bir it's aus, Friedrich! — Mit deiner Laufbahn wohl, sie war zu polizei­widrig. — Kamerad, mir thut es nur um meine Flamme leid. — Daß seine Flamm’ ich hab, ist meine Freud. — Höre, eins mußt du mir heilig versprech­en. —­ch pflege nie mein Wort zu brechen. — Wenn meine Ahnung sich erfüllt, und wenn ich falle... — Das könnte sein, dies Los bedroht um3-A [1 e. — Go sag’ ihr, mein lekter Seuer war: Alfonsinal. — Naja! .. —­Und wenn vonI Henkers Schwert des wilden Sereschaner sich den Gnadenstoß erwarte...­­­­—Zeigst du dem Wüther ich deine Vis­itenkarte. —Gutgereimt,Junge..,Mei1·1eVisitenkarte.«Bring ihr mit­ der Todesnachricht meine Visitenkarte-Vielleicht wird ihr­ dann noch das Glück zu Theil,benetzt zu werden von dens Thränen der hob­­en Fee. — a, wenn darauf steht ; Mamselle, je vous aimais, — Geh’ zum Teufel mit deinen schlechten Neimen ! Ich bitte dich, Sprechen wir vernünftig. —Duoderich? —Versprichst Du mir,Alfonsinenm«eine Abschiedskarte zu über­­­bringen? — Ob ich noch mal geladen werd’, frägt sich’s vor allen Dingen — Wenn es doch nicht so finster wäre, daß ich noch ein paar Worte auf die Karte schreiben könnte. Aber so... — Schau nur hinauf, dort kommt schon ein Slam­beau. Und im nächsten Augenblicke schlieg eine Granate,welche durch die Luft geflogen kam,lautkrachend in das Barrikaden-Gem­äuer ein, in welche ansteckend bleibend,sie ihren feuerspeienden Gruß weiter«fort­­setzte und einige Minuten lang die aus ihrem Schlummer aufgescheuchte Besatzung blutroth«beleuchtete. Mausmann hatte auch sie für einen Vers. —Das du getwünscht,«das Licht,ist da.Schreibschnell dabei dein letztes:»Pah!« Fritz schrieb­ bei dem­ prasselnden Feuerschein die Worte auf seine Visitenkartet»Ich habe Sie geliebt.Adieul« Schon beim letzten Wort platzte die Granate und ihre glühen­­den Splitter pfiffen an den Köpfen der beiden j1­ngen Leute vorüber, ohne ihnen Schaden zu thun. An solche Späße waren sie schon gemahnt; sie beachteten es kaum. Friß übergab Mausmann die Karte. Nach einer Weile sagte Mausmann : — Du, tig, wett du, was mir fest im Kopfe herumgeht ? — Soll ich einen Reim drauf jagen ? ’ — Das tha ich schon selber­ , Bab auf, weht!" 34 müßte mich sehr irren, Kätherinen an uns spielen. — Was bringt di auf solche ‚Gedanken ? — Die im andern Lager sind von allen unseren geheimen An­­schlägen genau unterrichtet. — Sie haben gute Spione, woher der Wind wenn jene Engel nicht die Ver. — Und ich glaube, ihre besten haben sie an den Plan fenhorst’3. — Urmndalih. Du weißt, ihr eigener Portier ist Einer von den Unfrigen, und rapportirt uns getreulich, wer zu jeder Stunde die Tag und Nacht ins Plankenhorst’sche Haus kommt. Sie verkehren seit Niemanden, als mit unseren Leuten. Fremde kommen nicht hin. Nur die Schmetter Nemigia aus dem Brigittenkloster pflegt jeden Sonntag Evith, die im Kloster erzogen wird, zu ihrer Tante zu begleiten. Die Tonnen befaffen si­cht mit der Bolitit und sind uns überdies zu Dank verpflichtet für den Sh.&, den­ wir ihnen so oft gegen den Bo­­bel gewährt haben. — Nun, i­ sage dir nur, es war Schade, die Meiber mit hin­­einzuziehen. — Sei nicht undankbar, Mausmann. Denke an den veinefra?­tischen Frauenverein, was der Alles für die gute Sache gethan hat , wie er unsere Verwundeten gepflegt, Geld für uns gesammelt, Die Männer zu Muth und Ausdauer angefeuert ! Ach Freund, ahme die Frauen gibt’s seinen Steihheitskampf! ——Sei still,ich kriege sonst den Kr­am­pf. ——Fangst du schon wieder zu reimen anZt —Ichsel­’nicht,was das schaden kann. — Unpdansbarer ! Wie viele unverdiente Küffe hast du nicht von zarten Lippen schöner Frauen auf deine groben Wangen erhal­­tun · —Jawohl,von jungen und von alten. —Und dennoch läst erst du die Frauen. —Man darf eben keiner trauen.—Bis jetzt waren­ wir die Helden des Tages,aber gib’Acht,Junge,wenn wir geschlagen werden,werden sie unsere Feinde ebenso im1armen wie uns,und wenn sie nichts Besseres zur Hand habem ihnen unsere verwelkten Krän­ze auf den Weg streuen·Ja,Freund,ich sage dir,so wird es sein.­­—Ich aber«sagen ein und wiedernein!rief Fritz,dies­­m­­al auch mit einem unwillkürlichen Reim antwortend. Das frische Wachpiquet zog auf und löste sie ab.Sie konntens jetzt schlafen gel­en.Zwischen den Mauern einer zerstörten Zuckerfabrik war für sie ein Lager aus dumpfigem Stroh gebettet.Sie mußten sich Kräfte sammeln für die Kämpfe des morgigen Tages. (Fortsehung folgt.) — « | |

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