Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1869 (Jahrgang 16, nr. 122-145)

1869-06-03 / nr. 124

,·«-—TW»-HÆ«NKM.I-»kszss«:-«-.-· .. - .­­·­­. A r Auch die übrigen im Laufe des gestrigen Tages abgehaltenen­ Versamm­lungen waren im Allgemeinen ziemlich erregt,obwohl bemerkt­­­werden mnuß,daß die Ruhe auf der Straße nirgends gestört wurde. I zweiten Bezirke dauerte der Streit .zsv«igs«chen Thiers und d’Alton Sheefort.Es ist zu bemerken,daß die Popularität dieses letzteren bedeutend gesunken ist.Wo er austritt,macht man ihm zum Vorwurf, daß er trotz seines Versprechens­ nicht zu Thiers’Gunsten auf die Wahl verzichtet habe.Der gehässige Kampf zwischen Raspail und Garnier Pagds im fünften Bezirk nimmt noch keine bestimmte Wendung.Im Ganzen scheint es,als ob Raspail an Terrain nicht ein­­­büßt,sondern eher gewonnen habe im sechsten Bezirken­dlicher seint Ferry der Sieg über den klerikalen Coch ungesichert f Belgrad­ 29.Mai.Sie wissen­ aus meiner Depesche, daß Miletits hier das gefunden,was er nicht gesucht,und das gestricht,wasz er nicht gefunden.Zuerst wird das Gerücht ausgestreut, »Mileti·isse im Pest ermordet worden«,darauf erscheint­ der freilich nur klei­ ne­—serbische Agitator in Pancsova und Belgrad,um ganz ,,natürliche«Ovationen in»aller Demuth«entgegenzunehmen.Das Rechenexempel war aber falsch.In Pancsova war ein schwaches Bild von Ovation noch zu bemerken, in Belgrad aber hatten die Dinge ihren natürlichen Lauf genommen. Miletu­s kam gegen Abend an, er erschien im serbischen Theater, verweilte drei Tage in unserer Mitte, ohne daß ein Finger sich gerührt hätte, um irgend etwas vorzubereiten, was den sehr geehrten Herrn Miletit8 aus seiner tiefen Ruhe aufge­fohredt haben könnte.­­ Diese eisige Apathie des Bublitums sollte den hochverehrten Dr. Miletits belehren, daß in Serbien wenigstens seine „Zeit“ vorüber sei, oder vielleicht noch nit angebrochen und ganz gewiß nicht anbrechen wird. Miletits ist ein Kostgänger ihrer Opposition , bemeht sich also naturgemäß auf dem Boden der reinen Negation — Serbien will von einer söldben Bolitit Nichts wien. Bis fest sagte man dies dem Herrn M., jebt kann er er fühlen. Degen Abschluß eines Handelsvertrages zwischen Ungarn und Serbien weilt seit einiger Zeit der serbische Sektionschef im Finanz­­ministerium Herr Mijatopits in Pet. Es ist Aussicht vorhan­­den, daß die ungarische Regierung die serbischen Argumente berücksch­tigen und einen Vertrag abschließen wird, der die beiderseitigen Inter­­essen auf gleichen Fuß stellen wird. Tagesneuigkeiten. Der Kultusminister Bar­ Eötvös­ hat an den gewesenen P­räsidenten des ifr. Kongresses ein Schreiben gerichtet, worin in Anbetracht defsen, daß die VBeischlüsse des Kongresses noch nicht fant­­fionirt sind, andererseits aber es wünschenswerth ist, daß die Kommis­­iionen ihre Arbeiten je eher beendigen, die vom Kongresse entsendeten Kommissionen zur Fortlegung ihrer Arbeiten ermächtigt werden. Was die Nacerstattung des aus dem Schulfonde entlehnten Betrages be­­trifft, wird die Nepartirung auf die einzelnen Gemeinden dur die Wahlpräsidenten zu besorgen sein. Die eingeflossenen Summen sind der fün. ung. Zentralstaatstaffe zu überrennen. Der ehemalige rumänische Minister und Staatsrath ANlexander Dodobe3fo hat an den vater­­ländischen Historiker Franz Szilágyi ein Schreiben gerichtet, worin er denselben um die Herausgabe seiner trefflichen Monographie über den rumänischen Hora- und Klosfa-Bauernaufstand in rumänis­cher Hederregung erfuhr. Szilágyi hat si bereit erklärt, diese Erlaubniß zu ertheilen. Baron Bablen­z­ Im Befinden Sr. Exzellenz ist nach dem festen Bulletin vom 1. b. täglich eine erfreuliche Besreiung zu sehen und der Verlauf des Bruches ist ein ganz normaler. Für den von der Akademie ausgeschrie­ebe­nen Nadasdpy:Preis) konkurriren zwei poetische Werke, deren eines den Titel „Rombilva” führt und das zweite die abenteuerliche Heimkehr Dem. Raskay's, des Mundschenken der Königin, von seiner Kreuzfahrt schildert. Die Pester griech bische rumänische Kirchen­gemeinde) hat zu der Wahlversammlung, welche heute in S­­t. Endree behufs der Wahl der Deputirten zur Karloviker Synode stattfinden wird, als Vertreter ihren Kurator Georg Sztupa um den Notar Alexander Haris entsendet. Die Herren haben die Weisung, an der Wahl nicht theilzunehmen, und zur Wahrung der autonomen Rechte ihrer Gemeinde einen Protest einzureichen. Den Ladenhändlern­ an der oberen Donau droht ein heftiger Krieg seitens­­ der Stadtbehörde, welche nun unter allen Umständen das massenhafte Brandmateriale von den bisherigen Lager­­plägen entfernen will. Da der Neufchloßschen Bauholzhandlung zur Räumung des Lagers ein Präklusivtermin bis Ende März d. 3. ges­­tattet wurde, hat Here Neufchloß, den Nekur3 beim Ministerium er­­griffen, in Folge dessen der Magistrat die Wahlmeinung der Wirts­­cchaftskommission in der Sache abverlangte. Lebtere hat sich nun da­­hin geäußert, daß die gedachte Bauholzhandlung noch zwei Jahre gegen eine Kaution von 2000 fl. zu belasfen wäre, in welcher Antrag jedoch von der Generalversammlung voraussichtlich niet genehmigt werden wird. Die Biereinfuhrgebühr in Agram­ ist von der Stadtrepräsentanz von 17 auf 70 Kreuzer erhöht worden, was für die dortigen Verehrer des Gambrinus voraussichtlic­hie Folge haben wird, daß sie in Zukunft entweder theureren oder schlechteren Gersten­­saft trinten werden. Brutalität von Sicherheitsorganen.­ Der „Xrader Ztg." entnehmen wir folgende Mittheilung,, die ihr, wie sie sagt, von vertrauenswerther Seite zugenommen : Sonntag Abends wollte der siebzehnjährige Sohn des Pächters Weib in Deutschh St.­Peter zu einem Majalis sid bege­­ben. Wo er am Marosufer seines Weges ging, wurde er von einem betrunfenen Persekutor, welcher eine Uhlanenpatrouille führte, ange­halten und um seinen Bab befragt. Der junge Wann sagte, daß er vom Orte sei, spazieren gehe und so keines PBalles bewürfe ; doch wüßte ihm dies wenig, denn er wurde sofort von dem Persek­tor sowohl wie von den Uhlanen geh­oben und mißhandelt, und als er dann in sei­­ner Angst die Flucht ergriff, wurde ihm nacgeregt und als er bei einem­­ bekannten Waldhüter,­ der die Identität seiner Verson bekräfti­­gen konnte, Schuß suchen wollte, wurde er von einem Ubhlanen mit der Bide in dem Momente schwer verwundet, als eben der Waldhüter die Thüre zu öffnen im Begriffe stand. Die Bide drang dem un­­glücklichen jungen Mann von der toten Schulter in die Brust. Zum Glüc it die Lunge nit verlegt und ist so noch, wenn auch nur Schwache Hoffnung vorhanden, daß der Schwerverwundete wird gerettet werden können. Außer der schweren Verwundung haben die von Arad berufenen Nerzte noch 21 Kontusionen mehr und minder schwerer Art vorgefunden , welche unwahrscheinlich von Stößen mit der umgekehrten Eide herrühren mögen. Schulrathsmwahl. Bei der am 1. Juni abgehaltenen General Kongregation des Tolnaer Komitates wurde auf P Vorschlag des Obergespans der durch seine Thätigkeit im ipr. Landesfangreffe auch in weitern Kreisen bekannte Herr Alexander Leopold zum Mitgliede des neuen Komitatsschulrathes erwählt. (Der Bureaudirektor des Abgeordneten­hauses Andr Bojithon) hat ein kleines Büchlein herausgege­­ben, welches die Namen und Adressen der Abgeordneten in alphabeti­­scher Reihenfolge und nach d­en­ Mahlbezirken geordnet enthält. Die Brodüre, die einem Vebitfniffer abhilft, testet 30 Er. Militärärztliced­,. Die „Med. Med." schreibt:. Eine , Nachricht, die nicht verfehlen wird, großes Aufsehen in allen ärztlichen Kreisen Oesterreichs,. den-,cis- und-trangleithanischen, zu machen, und die in ihren Konsequenzen eine völlige Reform des medizinischen Un­­terrichtes, wenigstens in Wien, zur Folge haben kann, geht uns soeben aus sicherster Duelle zu. Die Aufnahme in den ersten Jahrgang des hiesigen Josephinums wurde für das Schuljahr 1869/70 fiftirt. Hiemit ist das Josephinum als Lehr- und Bildungsanstalt von Militärärzten, m wenigstens „vorläufig”, auf den Aussterbe-Grat gerecht.­­Erplosion. In Winterberg erplodirte am 1. Juni Abends die dortige Halorysinfabrik. Alles wurde zerstört, acht Perso­­nen blieben todt. (Die Honospinwerbungen in­ Siebenbürgen.­ Der "M. B." hatte vor einiger Zeit die Notiz gebracht, der in Klau­­senburg weilende Oberst Samuel Inc. &dy habe vom Landesver­­theidigungsministerium die Mittheilung erhalten, daß in Siebenbürgen die projektirten Honveowerbungen definitiv unterbleiben werden. Der "Kol. Közl." bezeichnet in einem Communique diese Nachricht als durchaus unbegründet. Die Werbungen seien nur verschoben worden weil die zu Mitgliedern der Merde-Kommissionen ernannten Handed­­offiziere noch nicht in ihre Stationen eingerückt sind, vornehmlich­ aber deshalb, weil man die Rückkehr des in Dienstangelegenheiten nach Pest gereisten Obersten Inczecvy abwarten wollte. Derselbe treffe am 1. Juni zu Staufenburg ein, und schon am 3. Juni werde unfehlbar mit den Meldungen begonnen werden. Das Blindeninstitut erfreut sich so guter materieller Verhältnisse, daß er die Summe von 20.000 fl. gegen Hypothek aus­­leihen konnte. (Der Arader Kasinoverein) hat am 30. D. M. seine Generalversammlung abgehalten. Bertelve zählt gegenwärtig 409 Mitglieder ; die Einnahmen im ersten Halbjahr 1868/9 betrugen 8577 fl., die Ausgaben aber 5619 fl. Die oppositionellen Wähler inDfen­ haben am 1. b. M. einen gemeinsamen Ausflug in die Ofner Berge unter­­nommen und bei der „schönen Schäferin” ein kleines Bankett veran­­staltet. Daß es an Toasten auf Kossuth u. A. nit gefehlt hat, ist selbstverständlich. (Der finnische Gelehrte Osfar Blomstedth), hat über das älteste ungarische Sprachpentival, die bekannte „Topten­­rede”, eine Abhandlung geschrieben, welche, 215 Seiten statt, in Hel­­singfors erschienen ist. Das Buch, welches in finnischer Sprache ver­faßt, ist den Herren Raul Hunvally und Joseph Budenz gewidmet. (Unglaubliche Dingey schreibt „Ellenör”, kommen uns aus Szegedin und dem Grongrávder Komitat überhaupt zu Ohren. Mie bekannt, sind letter Zeit sehr viele (an 60) Betgären und Häu­ ber eingefangen worden und sind — mie die fama erzählt — bei der Untersuchung Dinge ans Tageslicht genommen, welche bei Jedermann das größte Befremden erregten, denn die Aussagen sollen auf Famil­lien von bekannten Namen belasten, ja, es soll aus denselben sogar hervorgehen, daß ein Individuum, das einen bekannten und geachteten Namen führt. Schon seit lange (seit 10—15 Jahren) die Hehlerei als Erwerb betrieben habe. Wir haben Ursache daran zu zwweifeln, fährt „Slener” fort, da die, wahrscheinlic in bösewilliger Absicht ausgestreu­­ten Gerüchte, in einer solchen Richtung ein gemilses Ziel verfolgen, daß wir sie gar nicht erwähnt haben würden, wenn­ wir nicht die Besorgniß hegten, sie könnten ihr Ziel vieleicht an erreichen. Und wenn diese Gerüchte ss als ein tendenziöses Mittel erweisen sollen, so werden wir dann aussprechen, was wir fest — in Ermangelung positiver Daten — verschweigen müssen. Zur fest, sollen diese Zeilen­ nur eine Vormersung sein, auf die wir eventuell ung berufen können. Für das neue Arader Stadthaus i­st auch ein Bauplan vom Belter Architekten Steindl eingelangt. Nach diesem Plane würde der Bau burgartig in mittelalterlichem Style aufgeführt und, wie , Alföld" bemerkt, ein Nathhaus hergestellt werden, das in Ungarn noch nicht feines Gleichen hat. Im Ursulinertloster zu(Baraspolin) fand am 31. v. M. eine seltene ‚Feier statt. ‘Die­ Oberin des Konvents, Ca­je­­tana, beging nämlich ihr fünfzigjähriges Jubiläum, bei welchem sie nach den klösterlichen Gebräuchen den Schwur als Nonne er­neuerte. Der­ K Kommissär,­ welchen das ungarische Kommuni­­kationsministerium zur Erhebung der am Siffeler Bahnhofe herrschen­­den Weberstände entsendet hat, ist am 1. b. in Siffel eingetroffen und hat sofort die Handelsstand-Repräsentanten zu einer Konferenz ein­­geladen. Die Sperrung der Handelslotalitäten­ an Sonn- und Feiertagen in den Nachmittag zu­ finden, um den Hand­­lungsgehilfen Erholung und den Lehrlingen den Besuch der Gremial- Handelsschule zu ihrer Bildung zu gönnen, wird nun aug in Sifr, f­et eingeführt, woselbst sich zugleich ein philanthropisches Komits ge­­bildet hat, welches die Namen der Handelleute, die ihre Lehrlinge dem Unterrichte zuführten und denen, welche gegen das humani­­stische MWesen ankämpfend renitent verbleiben, der Deffentlichkeit über­­geben wird. (Dr. Joseph Droshegyi,) der von den siebenbürgi­­gen Aerzten schon aufgegeben wurde, hat Klausenburg verlassen und ist in die Schweiz in’s Bad St. Gallen gereist, dessen Badearzt­ Dr. Hahn ihm noch einige Hoffnung gibt. Die Kosten der Reife und Badekur­ bestreitet das Landesvertheidigungs-Ministerium, und hofft „Kol. Közl.”, dem wir diese Notiz entnehmen, daß im Nothfalle auch der Schriftsteller-Unterfrügungsverein dem Unglückkichen seine Hilfe nicht versagen wird. (Mord). Wie man dem „Offero. tr." aus Buje 30. v. M. schreibt, wurde am Morgen jenes Tages der Bürgermeister von Ma­­miano, Johann Biccoli, auf dem Wege nach ersterem Orte meudlinge erschossen. (Die Honospinwerbung im Preßburger di­stritt) nimmt, wie der „Presburger Big.” von kompetenter Seite mitgetheilt wird, einen sehr erfreulichen Fortgang ; bis zum 3. b. M. waren 90 Mann, darunter 4 Feldwebel und viele ausgediente Unter­­offiziere angeworben. Ein besonders hervorragendes Kontingent stellte fn Preßburg mit 32 Mann, Komorn 10, Orlau 12 und Gyöngyös 15 Mann. Der Distrikt bedarf für die Hauptlehrabtheilung nur noch 19 Mann, die in höchstens 2—3 Tagen angemorben werden dürften. (Ciiph­änomenale 3 Gemitter) mit SHagelschlag Klag) am 1. Juni nach 6 Uhr Abends über Temespär los. Von Südwesten, kommend, ‚hatte er — soweit die Nachrichten reihen — nur Sreidorf berührt und entlud sich dann über die Rosephstadt, die deutschen Maierhöfe, die innere Stadt und die Fabrik. Hier vernwüstete der Has­­el aber auf Alles, was ihm, auf seinem Striche begegnete. Obst- und Gemüsegärten, sot­ie die in dem bezeichneten Rayon liegenden Wein­­gärten sind total zerschlagen, die Allen, — vorwiegend die Akazien­­bäume — zerfegt und zerrissen, um 25—30.000 Fensterscheiben zer­­trümmert und an vielen Häusern die Facaden, sowie die inneren Wohnlichkeiten gänzlich zerstört. AU dies fann nicht überraschen, sagt die „Tem. 3ta.", wenn man weiß, daß Schleifen in der Größe von Zaubereiern während länger als einer Viertelstunde fielen. Sie vers­tarben Alles, was zu verderben war. Vershhont blieb nur das Unkraut auf den Wiesen und unsere Pferdebahn. « (Ein unfreiwilliger Sprung durch’s Fen­­ster.)V.S.,Schüler der siebenten Gymnasialklasse in Agram,hatte sich gegeng Uhr Abends,bald nach eingenomm­enem Nachtmahle, sonst in ganz gesundem Zustande, zu Bette gelegt, und war kurz dar­­auf eingeschlafen. Pröglich, er war nach 107, Uhr, sprang er, wahr­­scheinlich in Folge eines sehr aufregenden Traumr3, welcher durch den auf der Straße zwischen beraushten Bauern s­tattgefundenen Heiden­­lärm veranlaßt worden sein mochte, mit einen grellen Schrei aus dem Bette zum Fenster, rip rasch die Hälfte vor Jalousien auf und stürzte sie von der ziemlich hoch gelegenen P­arterre-Mahmung auf die Straße, wo er bewußtlos Liegen blieb. Da außer einer hühnereigroßen Blut­­beule oberhalb des rechten Scheitelbeines, die sonstigen Verlegungen unbedeutend sind, it zu hoffen, hab der traurige Fall seine Lebensge­­fährlichen Folgen nach sich ziehen wird. BurAutonomie­-Bewegung­ In Szent:An­drás haben die Wähler zur vorbereitenden Katholikenversammlung jar an der Deputirtenwahl sich betheiligt, gleichzeitig jedoch einen Protest gegen die Wahlvortristen eingelegt. Börsen- und Handelsnachrichten. T. Wien, 2. Juni. Die Saison beginnt bereit, jenen schlüfs­rigen, bewegungslosen Ton anzunehmen, der sonst erst in den Mona­­ten Jub­:August an der Tagesordnung zu sein pflegt. Die allgemeine Wolitit, die auswärtigen Kurse unsere Finanzverhältnisse — alles das würde zu seiner Beunruhigung der Börse beitragen, denn es hetrstt tiefer Frieden überall und die Notigungen kommen ziemlich fest. Aber die Börse ist sich selbst überlassen, ohne Leiter, ohne Diri­­genten. Die großen Spekulanten haben abgewidelt, um in die Ferne zu ziehen — diesmal kann man's thun, denn der Feldzug war seit einigen Monaten ein sehr günstiger — die Banken und Anstalten haben ebenfalls sehr wenig zu thun und so kommt es, daß die Mor­­genbörsen immer sehr günstig beginnen, allmälig erfaltet bei der Ge­­schäftsstille der frohe Muth und die Kurse brödeln ohne Grund um 5—8 Zehntel wieder ab. « « Die Mittagsbörse war für Bahnen ungemeingünstig gestimm­t und erfuhren­ die Mehrzahl derselben bedeutende Kurserhöhungen­. Lombarden,welche noch Dienstag Abendsnn 1243.20 schlossen,stiegen heute bis 245.75,Alföld an 164«­9,·böhm.Nordbahn bis 134,Or­­dolphsbahn von 1621X 4 bis 1631,«9,Siebenbürger auf 165,ung·Nordost bis 1561 1 22c.Bankpapiere waren mit Ausnahme von Vereinsban­k, welchelfle"einbüßten,gutbehauptet,einige sogar höher bezahlt. Anglo,welche Morgens mit 331 eröffnet,stiegen Mittags bis 3321-2, Wiener Bankverein bis 140.Kreditaktien bewegten sich zwischen 291.­­0 und 290.70.Francokamecc mit 11872 und 1171,­«2 in U1nsatz.Agrar­­bank besserten sich bis 63.Renten waren höher bezahlt;in Papier­­rente wurde 61.90,in Silberrente 69.90 gemacht,nur Lose waren vernachlässigt und einige Zehntel billiger.Voandustriepapierett hat­­ten Dampfschiff 579,Prager Eisenindustrie 318 erreicht.Sehr gefragt waren Omnibus und von 268 bis 2769ehobert,ermäßigten sich jedoch zum Schlusse bis 773 Lloydwischen von 326 bis 321.In Schlögl­­mühl’schen Papierfabriksaktien wurde so gemacht.Silberprioritäten waren sehr gesucht,fremde Wechsel und Komptanten fast unverändert. Um 2 Uhr notirte man:Kredit291.10,Staatsbahn3741-2,Lombar­­desc245.20,Analo3321-­2,Napoleonsgen Abends erfuhren Lombarden bei sehr animirtem Geschäfte eine­­ Kurserhöhung von 245.30 bi5247 u­nd Anslo von 3321X2 bis 3348,,«, auch Kreditaktien gaben sich bi5292.Tramwaystagnirten bei 209,in Franco wurden sVYm 60erLosen 102 und in 64er 123.10 gemacht. «Staatsbahnen holten sich wieder biss761­,. Ums Uhrschlossen:Kredit291.50—70,Staatsbahn 37672 bi5 376314,Lombarden 246.30—­50,Ang10334—33472,France 118 bis 11872, Bramway 209"/4—"/2, Napoleons 9.93—9.93"/2, 60er Xofe 102—102.20, 64er 123—123.20. Pest,3.Juni.(Pester Börsen-und Kohnhalle.) In Produkten wenig Geschäft.Schweinefettmatt,Stadtwaare401-,G., 41W.,Termine 406-401J-W.,Landfett371-,G.,Serbisches ge­­nießbares Z71J,G.Zs.1­ 2W.Wachs Rosenauer wurde sämmtlich zu­­geführtes zu 113%, bis 113 °­, verkauft. In Effekten war die Börse entschie­den günstiger gestimmt, auch der Verkehr gestaltete sich ziemlich belangreic). Besondere Beachtung fanden ungarische Eisenbahnanleihe, junge ungar. Bahnen, Sparlassen­ und Straßenbahnaktien. Ung. Gifenbahn u 105 —105.40, Ge­werbebanf zu 405, Francobant 71"/2, haupt: I äetische Sparfafja," 1377/2, 5"/epers. ungar Pfandbriefe zu 93, Nord­­bahn . 156, Salgö-Tarjaner zu 94, ungar. Dampfschifffahrt zu 205, lebhaft zu 66—65"/,, Securitas beliebt á 325—328 gez­schlossen. Straßenbahn dritte Em. verkehrten zwischen 220—221, Schließen fest. 220 G. Walzmühle zweite Em. zu 550 geschlossen. Baluten matter. Baris ein großer Posten zu 49.30 geschlossen. Kurse blieben wie folgt : Ung. Eisenbahnanlehen 1057, ©., 105%, W., Kommerzialbant 680 ©, 685 W., Dfner Kommerz­iale und Gewerbebant 240 ©,, 242 D., Beiter Ge­werbebant 405 ©, 415 W., ungar. Krevitbant 99 ©, 9972. W., Peiter Voltsbant 38 G. 39 W., Anglos Hung. 113 ©, 114 ®., Xrantferung Bank 71’, 6., 72 ®., Preßburger Kredit 140 G., — 98., Belter Sparkasa 1800 ©, — B., Belt: Ofner hauptstädtische Sparkasja 137%, ©., 138 W., Ofner Sparlafja 685 ^., 690 W., Altofner Spartalla 128 ^., 130 W., Neupester Sparlasla 64 6., 65 23., MWalzmühle 1350 ©, — W., Pannonia 1130 6., 1140 ®., Pannonia U. Gmission 1060 ©, 1070 ®., Erste Ofen Peiter 620 Œ., 625 W., Erste Ofen-Bejter Prioritäten 156 ©, 157 98., dabritschhof — ©, — W., Concordia 590 ©, 595 W., Ofner Königs 455 ©., 460 ®., PVistoria 275 G., 278 DW, Arpád 500 ©, 505 W., Arpád II, Emission 470 ©, 415 D., Louisen 197 G., 199 W­., Blum’she 420 ©, 430 W., Szegediner Erport — G. — W., Ungar. Aktien-Bierbrauerei 645 Œ., 648 W., Königsbierbrauerei 204 G., 206 W., Theresienstädter Spartasse 44, ©., 45 ®. Ung. Spiritusraffinerie 533 Œ., 535 W., Neuperter Spiritus 505 Œ., 510 ®., pharmaceutische 180 6., 190 W., Extre ungar. Vetroleumraffinerie — ©, — ®., Möbelmanufattur 210 Œ., 220 W., ungarische Affeturanz 605 ©, 610 W., Bannonia-Radverficherung 215 ©, 225 W., Reiter Berficherung 275 ©, 280 W., Haza 175 ©, 180 ®., Unionbanf 295 ©., 300 W., Salgö6-Tarjaner 94 6., 95 Waare, Alfölder 164", Geld, 165", Waare, Fünffichen-Barczer 1824. ©., 183", ®., Norvestbahn 155 °­, ©., 156", W., U. Ostbahn Eins zabl. 80 fl, 91. 6., 92W., Reiter Straßenbahn 488 ©., 490 W., Ofner Straßenbahn ex coup 278 G., 288 W., Mätraer Kuren 13", 6., 14 W., Kettenbrüde 696 ©., 700 ®., Zunner 106 6., 107 W., ungar. Dampfschiff 200 ©, 202 W., Exite ung. Maschinenfabrik 150 G., 154 W., Remorqueur 254 ©, 256 ®., Bodmerei 200 ©, 202 W., PVest-Fiumaner Schiffsbau 224 ©., 225 W., St. Enpreer Ziegelei 225 6., 230 ®., Deutsch’sche Buchdruderei — 6., —W., Beiter Buchdruderei — 6. —®., 3arzetíyiche Zündhölzchenfabrik — 6., — W., Briquettes Sünffichen 136 Geld, 138 W., Soda und Chemitalien 68 Geld, 70 ®., Borstenviehmaitital — ©., 205 98., Erste ung. Lederfabrik 177 6., 178 ®., Dettl’sche Kaffafabrit — ©., 190. W., Erste ung. Heilanstalt — ©, — W., Loranger Feintuchfabrit — ©, — DB, Spodium — 6., — 98., Omnibus 187%, ©, 188 98. VBfandbriefe: Ungar. zu 5. 92 Geld, 92%, Wanze Kommerzialbank-Pfandbriefe 6 °, 97 ©, 97 W., Rand-Dufaten 5.86 ©., 5.88 W., Napoleonp’or 9.91 G., 9.95 W., Silber 122 G., 123 B., Preuß. Karlasheine 1.82 ©., 1.82, 98. Deponsen. Augsburg 103 ©., 103. W., Frankfurt 103 ©., 108", W., Sams kung 91%, N 91 ° W., London 124%, ©, 124 °. W., Paris 49.40 ., 49.60­8. Jungel Unternehmungen: Bester Straßenb. III. Em. 220 Geld, 221 Waare, Temesvárer Straßenbahn — Geld, — Waarg, . Wiener Srammay » Straßenb. 209 Geld, 2097, W., Athenäum Bu­­chruderei 7 ©, 5 W. u.p., ungar. Fiumaner zweiter Emission — 6., — ®,, Faßbinderei — ©, — W., Flora Kerzen, und Seifenfabrik — ©,,Gu.P.W., Lihmwindt’scheu.p.8­6,6 W. u. p., Kammgarn — ©, — 95. Ung.belg. u. p. 12­6, 10 98. u. p., Maisstärkefabrif 15 6., 16 ®., Raftleranstalt — 6., — W., Remorquirings 2. Em­íjíton 55 ©.,56 W.,Ung. = Schweizer Industrie 18 Geld u. p., 15 Waare u. p., Waggon u. p. 20 ©., 18 35. u. p., Wollwaschfabrii— ©, — B., Zündt­hölzchenfabrit — 6., — 98. Hotel u. Pp. 1­6., parl W., Elisabeth — 6., 1098. u. p., Müller u. Bäder — 6., — WB, Union — 6., — BD. Malmühle II. Em. 540 ©, — ®., Geluritas 328 6., 330 98., Hunnia — ©, 10 u. p. 909., Draidheide Ziegelei 651, ©., 66 W., ungar. Maschinen- Ziegelei — ©., — 25., Bannonia-iegeleii — ©, W., — Gteinbrucher Ziegelei — 6., — D., Kunwal’sche — ©, — W., Sodawasserfabrik — 6. — B. ung. allg. Steinsohlen-Bergbau — Geld, — Baaıe, Spiering’sche u. p.4­6., 1 ®. u. p., Altorner Kalk und Ziegelei — 6., — W., Bergbahn — ©., — W., Landeskampfschiff u. p. 15 6., 12 98. u. p., St. Endreer Sparkasse — 6., — 98., T­heresienstädter — &, — 98. Raaber Gewerbebant — ©, — W., Gewöll der Sparkasse u.p. 3­6., pari D., Dienstefter Remorqueur — ©, — 98., Baubant — ©. — W., ung. Sppothefenbant — 6., — W., Araver Bank 75 ©., 80 B., Glasfabrik u.p. 15 ©, 12 98., Muminfel — 6. — ®., Ganzihe — G., — 39. Debregnier 30 ©, 40 W., Großwardein 50 ©, 60 W., Baumaterialien — 6. — W., Boomerei IL, Emission u. p. 1 ©., pari Waare, Glass — 6. — 98. ...(Getreidemarkt) Bei schleppendem Verkehre erhielten sich die Weiz­enpreise unverändert, Noggen, Mais ,Gerste fest, Ha­fer unverändert. — Einnahms-Ausweis Dampfschifffahrts:Gesellschaft vom­ 22. Mai. Für Personen-Transport 7124 port 8773 Einnahme vom fl. 74 der 21. Feber bis 22. Mai 143.616 ersten Frachten:Trans­­vie bisherige fl. 38 fr, Summa 159.513 fl. 98 fr. Vom 1. März bis 31. Mai 1868 betrug die Ein­­nahme 103.555 fr. Mithin gegen das Vorjahr in gleicher Bez­eiode um 55.958 fl. Kapital, in Schwebe blieben vom vorigen Monat 863.331­­ fl. Kapital, zusammen 1.608.256 fl. Hievon wurden ausgestellt 576 Stüd Anträge 621.425 blieben 919.231 fl., abgewiesen der seit Beginn der Operationen der Bank, AUffeluranz=:Gesellschaft trage von 20.212.878 fl .62 fl. und betragen 362.331 die Prämieneinnahmen dieser Branche vom Jänner 1869 fl. 16 fr. 67.600 b. fl. i. vom bei der „Ersten den neue Lebensversicherungen im Betrage von fl., ung. in Schwebe Die Z Totalsumme 1. Septbr. 1867 bis Ende Mlai 1869 bei ihr eingereichten Anträge beträgt 20.604.985 fl. — Ende Mai waren — Dresden,1.Juni.(Bericht von Deumer u.Winter). Von Auswärts,namentlich dem Banat und der Theiszgegen d eingetrof­­fenen schlechten Saatenstandsberichte 11,verursacht durch früheren Frost und jetzige Trockenheit,ferner höhere Notizungen der tonangebenden Märkte,ließen eine grössere Festigkeit an unserem Platze vermuthen. Angesichts der hiesigen brillanten Ernteaussichten­ waren Käufer jedoch ziemlich zurückhaltend und deckten nur den­ nöthigen Bedarf. Weisen in den feineren Sorten 1Thlr.höher,in den ge­­­ ringerenwenigAngebot,lokoper204()Pfd.Bruttohiesiger,Nieder- Elber63—64Thlr.bez-und Brief,ungarischer geringer55—56Thlr. mittler57—58Thlr.,weißer65—68Thlr.bez.u.Brf.Roggen 1—172Thlr.höher,lokoper1920Pfd.Bru­ttofeinsthiesiger und schlesischer 53Thlr.,ung.n.Qualität 50­—521XgThlr.,Gersteloko per1680Pfd.Brutto-geschäftslos,Braugerste43—48Brief.Futter­­gerste36—39Thlr.Brief.Haferper 1200Pfd.Brutto:­31—83Thlr. Wicken und Erbsen per 2160Pfd.Brutt054—62Thlr.Mais per 2040Pfd-Brutto größere Posten 41Thlr.bez­endetail42Thln Rühölraffinirt125­,,Brief.per September-Oktober 125X12Brief. Spiritu580000,«0,Tralles17Thlr.Geld.Mehlpreise unverändert-Kaiserauszu­g 51X4Thlr.,Grieslerauszug45,-7zThlr. BäckermundmehlsslsThlr.,Pohlmehl LZXCThlr. , | Mai. fl. 46 fr., zusammen 15,897 fl. 24 fr. mehr. — Geschäftsausweis eingereichte 654 Stüd Anträge 739.925 fl. wurden 14 fl. 60 fl., fr. für diezu Lebensversicherungen 609.783 fl. ungar. bis 31. allgem. im Be­­ver Lebensversicherungsbank Haza in Kraft. Im Laufe dieses Monats wur­ geschlossen pro fe­ ig A .-s!E­’PH::­­ M. 4765 1—2 Eingesendet. Aufforderung. In der am 1. o. M. stattgehabten Ziehung der 1864er Lose wurde das von uns in 20tel Antheilscheinen ausgegebene 03 Serie 1451, Nr. 59, mit 500 fl. gezogen; wir ersuchen demnach die p. t. Bes­fiber der Antheilfcheine,­ den entfallenden Gewinn bei uns einzufashi­­ren. Besiker, solcher Antheilfcheine, welche in eben versellten Ziehung mit dem kleinsten Treffer gezogen wurden, erhalten den ausgelegten Betrag pr. 8 fl. von uns retour, Brüder Wirniker, Bank­ und Wechselgeschäft, Dorotheagafse Nr. 107 jene Welt.“ Zak vormals große Bierhalle 4692 Heute Donnerstag, den 3. Juni Große B Produktion der Gesellschaft ‚5: Ber­kel.2& « Konzert Illumination. Anfang 7V 2 Uhr.—Entr6e40kr. « RR 2% Verantwortlicher Nevakteur; Dr. Mar Falk. ·. Ochuellpttssmd mck so schdtk Wisse-oth-Mit-Optik IsMs OWlast PIMMPSNMM· A en Dee­rn were mn nr ern nen­ne nenne im­ Zug Wiener Borenkue vpm 2. . B.okuupeuthstuuss·optigak. Un.meditbaakürsofl.... WkenerDampsmülef.sssst.. „Donau“ 1 ei Ko > »s­­. . . & .I (163. Deft. Berfih.-Ge, SünftBarcd. aiaijde eilengahn f 500. GF Böhmische Eisenindustrie 200 fl. 310 . . 1374—1374.50] " 5% ” _„ in Gilber 5010 Glognier für 105 fl.... . Casi LI ta . « s­­ --·« W ; a

Next