Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1876 (Jahrgang 23, nr. 225-250)

1876-10-19 / nr. 240

: s (Einzelne stamm­zen 3 ff. in allen Berichteifilof­alen.) : fiher,. b­08 bezüglich der Bankfrage nicht, und zwar wird in dieser Ra die Einmendung ‚als die erheblichte betrachtet, daß für Oesterreich die demselben im neuen Bankstatut zugedachten 70 % der Noten-Ausgabe nicht genügen, Ungarn aber die ihn zugedachten 30 % nicht thatsächlich benöt­ige. Um nun in dieser Gage dem einen Theile gerecht zu werden, ohne dem andern Theile einen Mach­teil zuzufügen, wird vorgeschlagen, das Abkom­men zu treffen, daß nach Bedarf die ungarische Bank der österreichischen den von ihr nicht­ benöthigten Theil ihrer Noten-Dotation überlasfe, jedoch nur leihwweise, und jedesmal blos ad hoc, so zwar, daß die betreffende jeweilige Transaktion zu Gunsten der ungarischen Bank gebucht und die Steuer nach den aus der Verwendung dieser Banknoten resul­­tirenden Eeträgnissen an Ungarn entrichtet werde. — Vor Kurzem meldete die „N. fr. Presse“, daß die neue Strafprostei. Ordnung die Einführung der Jury beziehe und auf Grundlage dieser Institution ausgearbeitet sei. , Ellener" er­­tärt nun auf Grund verläßlicher Information gegenüber dieser Meldung, daß die neue Strafprozeß-Ordnung nicht nur nicht auf der Defhmwomnen-Institution beruhe, sondern daß auch das Justizmini­­sterium überhaupt nicht an die Einführung der Jury für Strafe progefte dente. sz Die Seffinu des Neid­erathes Fol befannt­i durch ein Finanz-Groofe, eröffnet werden, für welches, wie man und aus Wien schreibt, Herr De Pretis ganz ungewöhnliche Vorberei­­tungen getroffen hat. Der österreichische Finanzminister soll sich diesmal nicht darauf beschränken wollen, einen ge­wöhnlichen Kosten­­überschlag zu geben. Nebenbei bemerkt, wird das Bebahrungs-Ergeb­­niß des eben ablaufenden Jahres für Oesterreich als ein recht günstiges bezeichnet. — Ueber die Geschichte des sechsmonatlichen Waffen­­stillstandes wird der , polit. Korresp.” aus Konstantinopel gesgrieben : « »»Das­ Anerbieten­ der Pforte,einen sechsmonatlichen Waffens­­tillstand zu­ gewähren,ist durch den Telegraphen bekannt geworden. Weniger bekannt dürfte es suß,wer diesen«Antrag angeregt und ihn im großen­ Pfortenrathenit starrer Majorität durchgebracht hat Ess«war Midhat Pascha,dessen Einfluß iur apodeme eigen be­­griffen ist,welcher mit einer Anzahl von Argu­menten seinem A­ c­­trage zum Siege verhalf. Der P­räsident des Staatsrathes feste der großen Beh­amd­­lung auseinander, daß man angesichts der bevorstehenden Unter­­brechung der Kriegs-Operationen durch die Jahreszeit von den wenigen noch erübrigenden Tagen Nasen ziehen und den Krieg mit größter Energie betreiben, oder aber von fest ab einen Waffen­­stillstand von genügender Bauer schließen Tolle, damit den vers­chiedenen Kabineten hinreichende Zeit erübrige, um die zu lösenden Jagen reiflich zu prüfen. Er hob hervor, daß, wenn Europa von dem aufrichtigen Stehen beseelt­st, den Frieden befestigt zu sehen, es nicht anders als freudig den Vorschlag eines länger währenden Waffenstillstandes werde aufnehmen können. Auch werde die tür­­kische Regierung während einer fünfmonatligen Frist die Durch­­fühlung der Reformen in der Verwaltung ihrer Provinzen beginnen und den Mächten zeigen können, daß sie entschlossen sei, die in dem fatserlichen Hat enthaltenen Verbindlichkeiten gemissenhaft zu er­­füllen. Saviet Bafcha und Namit Bajcha sprachen si gleichfalls zu­gunften des Vorschlages aus, welcher nur einer schwachen Oppo­­sition seitens einiger, höher gestellten Ulemas begegnete. Der Großvgzir, wiewohl er der Ligung präsidiirte, beobach­­tete während dieser ganzen Debatte das größte Stillsch­weigen. Dan feglok daraus, daß sein Rücktritt sehr nahe bevorstehe und nur mehr eine Frage von Tagen sei. Der Antrag Midhat PBalhas auf einen sechsmonatlichen Waffenstillstand ging som­it durch. er Der wesentlichste Gedanke, welcher die Pforte bei diesem Bor­ fglage leitete, ist, daß die türkischen Truppen der Operations Armee( sich) in das Innere des Reic­es, wo sie entsprengende Winter­­quartiere finden werden, zurücziehen können, und daß, welches auch immer die von der Diplomatie für die Erörterung der endgültigen Friedensbedingungen gewählte Form sei, die Verhandlungszeit, eine genügende werde, um den Frieden auf dauerhaften und festen Grundlagen zu begründen. Mittwoch Morgens erhielten die Bot­schafter der Mächte die offizielle Mitt­eilung über den im großen Borten-Nam­e gefaßten Beschluß.” OB- Ar. 0. « « Donnerstag, 19. Oktober. | 7 Budapest, 19. Oktober. — Meber die Situation äußert sich , Hon" am Kluffe eines Leitartikels unter der Ueberschrift „Die atastrophe naht" folgendermaßen : „Die Lage ist äußerst besorgnißerregend und be oblich. Heute (gestern) Abends aus Wien eingelangte be­­unruhigende Nadgrigten künnten dies illustriren, doch ent­­eten wir uns, dieselben zu veröffentlichen — weil wir geneigt sind, für einigermaßen übertrieben zu halten, und weil wir hoffen, B, in diesem Augendliche wenigstens, die Dinge doch noch nicht se­hr auf die Spiße gestellt seien. Der König wird zwei Tage in der Hauptstadt verweilen ;­ährend dieser Zeit wird er einem Ministerrathe präsidiren, an einem außer den ungarischen Ministern auch Graf Andraffy, elcher in Begleitung mehrerer seiner Beamten hier angelangt ist, einnehmen wird. ".. Es unterliegt keinem Zweifel,daß auch die auswärtige Lage nen hervorragenden Gegenstand dieser Berathungen bilden wird, ich wir wünschen nur—­was übrigens gar nicht angezweifelt wer­­n kann—,daß die Feststellungen den gegenwärtigen und künftig­e Interessen,sowie dem Ansehen unserer Monarchie entsprechen ögen." ·" In einer Nachschrift heißt es dann s:J .,Gegenüber den oben angedeuteten beunruhigenden Nach­­rchten aus Wien,erhalten wir-in später Abendstunde-die Mittheil­ag,daß die Lage wohl eine hisitische und bedrohliche sei,s daß man ic selbe aber in gut inf­ormirten Kreisen jetzt ndchs nicht als­änzlich hoffnungslos für eine Entwirrung hält.«. Unter den»aus­ Wien eingelangten beunruhigenden Nachrichten«ist offenbar das Gerücht von der De­­ission des Grafen Andrassy verstanden,­elches,wie aus einem Telegramme des heutigen Morgen­­sattes zu ersehen,gester 1t Abends an den Börsen von Asten und Paris verbreitet war.Wir halten dieses Frücht für du­rchaus unbegrün­d­et;es dürfte alle W­ahrscheinlichkeit unch nur das Echo jener Budapester­orrespondenz der Berliner»National-Zeitung«sein,welche ih­n unterm gestrigen Abendblatte am Schlusse der ’,Tagesgeschichte«reproduzirten,ohne ihr irgendwelche Be­­eutung beizulegen.Selbst wenn uns nicht von wohl informirter­eite versichert würde,daß die Politik des Grafen Andrássy ich an maßgebendster Stelle der unbedingten Zustimmung er­­reue,würden wir einen Rücktritt Andrässy’s in diesem Augenblicke für geradezu undenkbar halten­.Graf Andrässy ist auch schon bisher in gewisser Richtung so weit gegangen,daßeben nur er—durch den Nimbus seines Namens und doch das Vertrauen, welches man in seine Person feßt — gegen die Gefahr gesichert it, von der Bevölkerung, mindestens hier zu Lande, im Stiche ge­­lassen zu werden. Sein Rücktritt — von welchem, wir wie­­derholen dies, unseres Wissens seine Rede ist — wü­rde seineswegs einen bloßen Personenwechsel, son­dern eine innere Krise oder bedenklichsten Art bedeuten, und daß man eine Ak­tion nach außen damit einleiten sollte, eine solche Krise im Innern heraufzubeschwören, das wäre so widersinnig, daß man es selbst einer Partei, welche allerdings schon wahrhaft stupende Bennweife ihrer Verblendung gegeben hat, Ichlechterdings nicht zumuthen fan. Damit wollen wir die Sache abgethan sein lassen ! Im Medrigen wird und aus Wien vom gestrigen Tage Folgendes geschrieben : 2 Wien, 18. Oktober. Man wird wohl allen Grund haben — und ich höre es auch ander Zeit bestätigen — aus der Thatsache, daß der „Deutsche Reichsanzeiger“ es ist, der die russische Ablehnung des sechsmonatlichen Waffenstillstandes und die Motivirung dieser Ablehnung im Originaltext wiedergibt, den Schluß zu ziehen, daß das deutsche Kabinet gegen die betreffende Entschließung somohl, als gegen ihre Motivirung Nichts einzuwenden hat, und das ist auch­ für uns insofern von unmittelbarer Bedeutung, als, wenn neuestens das volle Aufrechtstehen des Drei-Staiter-Bundes mit fast noch ver­­stärktem Nahdrud allseitig betont wird, man sich zu der V­ernutzung gedrängt sieht, daß die Ablehnung Rußlands und was daraus mit Nothwendigkeit zu folgen scheint, aug in Wien als eine Thatsache hingenommen wird, die innerhalb des Drei-Kaiser-Bundes ihren Blut finde. Daß übrigens Rußland (nagh der Mittheilung im Reichsanzeiger) „nicht im Stande ist, auf Serbien und Monte­­negro einen Druck zu üben, um ihre Zustimmung zu einer so be­­trächtlichen Verlängerung ihrer ungewissen und schwierigen Lage herbeizuführen“, möchte als starr übertriebene Gerissenhaftigkeit betrachtet werden müssen, nachdem bereits vorgesorgt worden, daß Serbien und Montenegro durch ihren Friedensbruch in seinem Falle zu Schaden kommen, nachden die sämmtlichen Mächte die einfache Wiederherstellung des status quo ante al unerläßliche Grundlage des künftigen Friedens aufgestellt und nachdem die Maforte diese Grundlage bedingungslos acceptirt hat. 8 gibt jedenfalls Leute genug, die es sich nicht ausreden lassen, daß die kleinere Hälfte des Drudes, der in Konstantinopel geübt worden, mehr als genügen würde, die Herren in Belgrad und Getinje zur Raison zu bringen und ihnen alle Bedenken über ihre selbstverschuldete, ungemisse und sch­wierige Lage auszutreiben. Die Reise übrigens, welche den Grafen Andrasfy eben fett ohne Zweifel nit nach Ungarn überhaupt, sondern peziel an das Königliche Hoflager in Ungarn führt, dürfte alsbald volle Klarheit in die Situation bringen und m wenigstens die Stellung Oesterreich-Ungarns zu den brennenden Ereignissen genau und definitiv füriren. Und wenn immer bestimmter verlautet, daß die Berfaffungs-partei gleich in den ersten Situngen des morgen zusammentretenden Reichsrathes eine Interpellation­ über die politische Lage zu richten sich anfchibt (auch die „Rechtspartei”­­soll si mit derselben Absicht tragen), so werden wir aller Wahrscheinlichkeit nach fon in den nächsten Tagen einer Erklärung von der Minister­­bank gegenüberstehen, die freilich fecnerlich in sensationelle Ent­­hüllungen ausläuft, die aber doch ein Urtheil zu ermöglichen im Stande ist, inwiefern und mit welchen Mitteln Oesterreic-Ungarn gleichzeitig sein Interesse zu wahren und den Frieden zu erhalten hoffen darf. Ein anderer unserer Wiener Korrespondenten äußert sich ziemlich unmirsch über die verschiedenen Ge­­rüchte,, welche Derzeit in den Blättern zirkuliren ; er schreibt: *­­. — 7 Wien, 18. Oktober. Auf die Gefahr hin, nicht so pisant au sein, wie mancher Ihrer Korrespondenten, bedauere , ich, Ihnen mittheilen zu müssen, daß neuerdings wieder furchtbar viel geschwin­­delt wird. Da it vor Allem ein „Missionen“-Sch­windel in Sch­wang. Ein ruffischer General-Lieutenant kommt nach Wien. Er bekleidet daheim den Rang eines Generalstabs-Chefs des II. Armeekorps und Adjutanten à la suite , des­­ Großfürsten-Thronfolgers, gehört zudem dem alten Moelsgeschlechte der Fürsten Woronzoff an — Grund genug, daß er hier Zutritt in die vornehmsten Kreise findet und als passionirter Jäger sowohl vom Grafen Sidnomwsty, die vom Hofjägermeister geladen wird. Er ist nicht ‚allein, seine Ge­­­­mahlin und Kinder begleiten ihn; er konsultirt die Wiener Ärzte und wird, ihrem Rathe folgend, demnächst ein süßliches Klima auf­­suchen. Einstweilen gefällt er sich noch in Wien zu Nus und From­men des Hotelier Frohner und der hiesigen Brüchsenmacher, bei denen er Jagdfragen bestellte — da haben Sie Alles, was sich wahr­­heitsgetreu über eine Persönlichkeit melden läßt, die der Mythus zum Träger der „Mission Taschkoff“ auserkor. — Ein anderer Fall. Der russische Botschafter erhält ebenso, wie sein deutscher Kollege, Die Depeschen seiner Negierung durch Gouriere, die dem „Feldjäger- Korps“ angehören. Das geschieht monatlich zweimal, auch öfter, oder seltener. Ein solcher Feldjäger kommt auch dieser Tage aus Zivadia an und überbringt dem Botschafter zu Handen des Kaisers eine schriftliche Bestätigung des Empfanges, jenes Handschreibens, das General Samarakoff nach Livadia überbrachte. Da haben Sie die Geschichte vom Feldjäger und vom neuesten Hand hr­au­n. — Sämmtliche Konsuln in Belgrad sind ange­wiesen,­­ den sechsmonatlichen Waffenstillstand als annehmbar zu bezeichnen. Da aber Rußland seinem diplomatischen Agenten seine Anstruktion zugesendet, so verlegen sie sich auf's Abmarten, d. h. sie sagen sich, daß eine Vorstellung, der fn Rußland nicht, ante erfolglos bliebe, und halten sich reservirt. Da haben Sie die große Konsular­ation in Belgrad, über die spaltenlange Telegramme berichten. Man sollte wahrlich denken, die Situation märe auch ohne solchen Aufpuß ernst genug, um besonderer Harangue der Gemüther nicht zu bedürfen.­­ · » Zu den in diesem Schreiben enthaltenen Dementis haben wir nur zu bemerken,daß dieselben sich lediglich auf Aeußerlichkeite 11 beziehe 11,hinsichtlich deren im­­merhinein oder der andere Irrthum in den Journalen vorkommen mag,daß die letzteren in der Hauptsache Recht haben,dem widerspricht auch diese Korrespondenz nicht,welche die Lage gleichfalls«als«ernstgenug« bezeichnet.Dieselbe Auffassung spiegelt sich auch in dem nachfolgenden Briefe unseres Berliner­ Korrespon­­denten vom 17.d.M.: Die Lage wird immer kriegdrohender, wenn man an zur Beruhigung aufgeregter Gemüther nicht oft genug wiederholen kann, daß eine Betheiligung des Deutschen Neihes an den kommenden Wirren weder nach der einen noch nag der andern Seite hinzubesorgen: is. Von türkenfreundlicher Seite ist man hier unermüdlich im „Auf den Busch Hopfen“, um zu erfahren, wie weit denn eigentlich das Deutsche Reich gegenüber Rußland verpflichtet und gebunden sei.. Als moderner Diogenes geht dieser­ und jener Diplomat herum, um mit der Laterne zu entdecken, welche „Kompensation” sich Fürst Bismarc von Fürst Cortfhafoff ausbedungen haben möchte, um dafür den russischen Plänen „carte blanche” im Orient zuzu­­gestehen. Ich glaube in dem Grund zu der Annahme zu haben, daß man sich voll­ommen über die Natur unseres Verhältnisses zu Ruß­­land tätigt, wenn man dabei stets an ein ländersch adherndes Geset von Angebot und Nachfrage denkt. 65 fehlt, um von jedem andern Gesichtspuntte abzusehen vollkommen an jedem nunmünfchens- und begehrungsunwerthen Objekt, mit welchem irgend eine Staatskunst verlobend an den deutschen Reichskanzler heranzutreten vermöghe. Das einzige Aequivalent, das von russischer Seite dem Deutschen Reiche für etwaige Dienste angeboten werden könnte, wirde sich höchstens auf eine Milderung der Grenzsperre beziehen. Andere Kompensationen, wenn von solchen schon überhaupt die Nede sein sol, würden jedem deutschen N Real-Bolitifer Teer und gegenstandslos erscheinen. Man jagt bei uns zu Lande nicht Chimären nach, wie etwa in Italien, wo man in superfluger Schlauheit der Meinung ist, das Verhältniß zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn in eroistischer Weise ausnügen zu können, wo man aber augenschein­­lich dazu verurtheilt ist, aus der Charybdis der falschen Berechnung in die Scylla der unangenehmen Enttäuschung zu fallen. Man wird es schließlich nicht einm­al in Petersburg den Italienern Dant wissen wollen und Ritter Nigra dürfte [konjegt, obwohl er sich in Baris befindet, darüber unterrichtet sein —, daß sein Berjud, eine italienische russische Allianz herzu­­stellen — von ihm in fo eminent Oesterreich feindlich dem Sinne lancirt wurde. Rußland,­ in­­ den Fall gefeßt, zwischen der Wiener Hofburg und dem Duirinal als Verbündeten zu wählen, wird sich ShhHmwerlch für eine Allianz mit den Enteln Machiavellis begeistern; Wenigstens ist dies die Auffassung, welche in hiesigen, mit russischen Gefühlen vertrauten Krei­en darüber vorherrscht. Die Nichtigkeit der regteren Süße möchten allerdings auch wir nicht anzweifeln , ob man aber die , Allianz mit den Engeln Machiavellis" in Petersburg auch dann ver­sch nächen würde, wenn man seine Wahl hat und nur „d­e Quirinal“ und nicht eventuell auch „die Wiener Hof­­burg" zu haben wäre, möchten wir denn dog nicht, als gar so ausgemacht betrachten. — Gestern Abends wurde ein Kurzer Ministerrath abge­alten, welcher sich mit kroatischen Angelegenheiten beschäftigte. Die Mittheilungen, daß der König diesem Ministerrathe präsidtet und Graf Andräsfg an demselben theilgenommen Hätte, beruhen auf einem Serthum. — Das Amtsblatt veröffentlicht eine vom ff. ung. Landes­vertheidigungs-Minister am 28. September d. 3. an fä­mmtliche Jurisdiktionen erlassene Verordnung bezüglich der bis zum­ 20. November [­. 3. einzureichenden Ausweise über Zahl und Perzente der bei der diesjährigen Rekrutirung zeit­­weilig bereiten und der eingereichten Militärpflichtigen und die Art und Weise, in welcher die beiden abgefaßt sein müssen. Wir werden den Wortlaut der Verordnung nachtragen. =Der Finanzausschuß zog in seiner ss­eitung das Budget des Unterrichts-Minis­teriums in Verhandlung­ . Referent Ka­u­l betont, daß das Budget sich dem Wesen nach innerhalb des Nahmens des vorjährigen bewege, daß blos Die naturgemäße Entwiclung einiger Lehranstalten neue Ausgaben ver­­ursachen, daß aber trogdem im Ganzen genommen dieses Ressort für das nächte Jahr um 26.000 fl. weniger in Anspruc nimmt, als im Vorjahre. Er erklärt schließlich, daß die Ausgaben so knapp bemessen seien, daß er seine größeren Abstriche in Vorschlag bringen könne. Helfy hält es nich­t für richtig,daß man währen­d der ganzen Verhandlung immer­ fortan das Elaborat des Nei­tiexs Komitee sich berufe.—­L.Horváth erw­idert,daß ge­rade die Opposition die sthue,so oft bei irgendeiner Post nicht jene Ab­­strichsumme erreicht wird,welche das Neuner Komité beantragt hat­­—E.Simonyi meint,man hätte für 1877,um das Defizit verschwinden zu machen.Alles nach den Vorschlägen­ des Neuners Komithei11stelle 11»1ni­ssen.« Finanzminister Stählbeiner ich wenn jene Voraussetzungen, von welchen jenes Komitésecnerztext ausging sich verwirklicht hätte11, so wäre das gegenwärtige Ph­ilomcnare noch günstiger ausgefallen, als die dort angenommene·«Bilanz.Das vorliegende Prälimisare beweise,daß das Budget in»allen seinen Zweigen reeller geworden­ und daß die Bilanz sich in den letzten Jahren bedeutend ge­­bessert habe. . « Hierauf begann die Spezialdebatte.Vec der Zentral-Vertwal­­tung hebt Referent Kautz hervor,daß die Ausgaben­ in Folge der Reduktion­ der Rechnungsb Beamten und des geringern Präliminare für Unterstü­tzt­ngen reduzirt wurden- Wahrmann fragt, ob es mehr sei, daß im Zentrale eine systemisirte Bau-Inspektor-Stelle bestehe ? Minister fréfort berichtet, daß früher alle kleineren Re­­paraturen im Wege des Kommunikations-Ministeriums geschahen ; dadurch­ traten Verzögerungen ein, aus denen Nachtheile entstanden ; es wurde durch Beschluß des Ministerrathes ein aus den ju­dational-Novenuen bezahlter Bau-Inspektor angestellt. Diese Stel­­lung ist aber provisorisch, nicht systenifirt und sie ist besonders für die Fundationen sehr vortheilhaft. — W­ahrmann und Bullity urgiren die Vorlage des mit dem Architekten abge­­schlossenen Vertrages. — Minister Trefort wird den legten vorlegen. — Lufacz ist der Ansicht, daß die Jundationen in das Budget aufzunehmen wären mit dem Vorbehalte, daß Dies ihrem konfessionellen Charakter nicht präjudizire. «« MinisterTref»of­t glau­bt,da­ß diese Angelegenheit,die ohnehin bald vor dasyctus gelangt,hier nicht zu verhandeln sei.— Der Ausschuß läßt die Frage fallen. Helfy möchte die Zahl der ecitionsxäthe um zwec ver­­mindern-MinisterTrefort erklärt,da izn­anda nur die Ads­ministration ni­cht fortfü­hren könne­—Der Ausschuß lehnt nach einer Bemerkung des Referenten­ den Antrag ab——S«imonyi mißbilligt es,daß dem Ministery als VireIneu­tzivifcl­e:1««de11 Real-un­d Personal-Ausga­ben gestattet werde.­—Munste­r Tresort hält dies bei seinem beschränktent Budget für nb­g­­wendig. % gengery, Helly und Andere glauben, daß man es ausspreche, daß künftighin das Virement für so verschiedenartige Ausgaben nach Möglichkeit vermieden werde. Dr Minister hat nichts dagegen, wenn nur innerhalb der Real- - ud Personal- Ausgaben besondere El­emente gestattet würden. Der Ausschuß spricht den Beschluß in diesem Sinne aus. Weitere Details über die Debatte bringen wir im Mor­genblatte. «­­Zur Bankfrage wird der,­Pester Korr.­«von hochacht­­barer Seite aus Wien­ geschrieben: Angesichts­ der unmittelbar bevorstehe­­den Eröffnun­g Reichsraths fühlt man die Nothwendigkeit,womöglich Alles unbe­­­seitigen,was der Annahme des neu­en Attgs gleichs hindernd im­ Wege steht.In allen Punkten nun hält sich die Regierung des Erfolges 2 Tagesweuigkeiten. On Angelegenheit der hauptstädtischen Entrepots), begab sich gestern Nachmittags eine Deputation, bestehend aus den Herren Vize-Bürgermeister Gerlóczy, Pr. Mar Falkı und Mori, Wagrmann zum Herrn Min­ister­räsidenten, sowie zu den Ministern Trefort, Széll und BEchy, um denselben das Bauprogramm zu überreichen und die Unterstügung der Negierung behufs Realisirung des Unterneh­­mens zu erbitten. Die Deputation wurde von den Ministern in zu­vorkommend­er Weise empfangen. Der HerMinister-P­rä­sident hob ausdrücklich hervor, daß die Negierung in dieser An­gelegenheit alles Mögliche thun werde. Cr Ton verfixte längere Zeit mit den Mitgliedern der Deputation, ließ sich über­ alle Einzelhei­­ten der Sache aufklären und gab wiederholt seinem lebhaften Inter­­e ’e für diese wichtige Angelegen­heit Ausdruck. Minister Trefort erklärte, er werde somohl als Mitglied des Sabinets, solwie in seiner Eigenschaft als interimistischer Leiter des Handelsministeriums, sowie auch al Reichstags-Abgeordneter und als Privatmann diese Angelegenheit mit allen ihm zu Gebote stehenden Kräften fördern. Heutzutage könne man nicht mehr jede gute Angelegenheit 30—40 Jahre lang berathen, nur durch Thaten allein tűme man zum Ziele, und auch er sei ein Miami der That. Finanzminister Kol. © 3 € Li gab seiner Freude Ausdruch, daß die Angelegenheit der Entrepots endlich ein­­mal aus dem Stadium der nuglosen, langen Berathungen heran­­­getreten und auf das Gebiet des praktischen Handelns überführt worden sei. Herr v. Szell äußerte sich insbesondere zustimmend darüber, daß die Kommission mit den bestehenden Verhältnissen rech­­nend, ‚die Lagerhäuser nur dem faktischen Bedarfe angepaßt effek­tiiren wolle. Er (der Minister) erwartet von dem regigen Wirken den besten Erfolg und äußerte sich wiederholt, es habe in dieser Beziehung auch die Negierung Pflichten zu erfüllen, Pflichten, deren wärmster Dol­metsch im Ministerrat de ex sein werde. Kommunikations-Minister Bédy wurde von der Deputation nicht angetroffen, da derselbe in den um 6 Uhr abgehaltenen Ministerrath fi) begeben mußte. Uebri­­gens hatte Herr v. Bédy dieselbe Deputation vor einigen Wochen bereits empfangen und sein lebhaftes Interesse für die Angelegenheit dadurch an den Tag gelegt, daß er seinen Staatssekretär Herrn v. Hierony­mi zur Theinahme an den Verhandlungen des Entrepote-Komites entsendete, an deren schnellen Erfolgen der Herr Staatssekretär einen hervorragenden Antheil hat. — Die Antwor­­ten der Minister machten den günstigsten Eindruck auf die Mitglie­­der der Deputation, auch nahn­en dieselben die Weberzeugung mit sich, daß die Regierung nit nur durchdrungen it von der Wichtig­­keit 023 Baues der hauptstädtischen Lagerhäuser, sondern daß die­­selbe aug entschlossen ist, auf das Feld des praktischen Handeln z­u treten. Das Budget der Hauptstadt. Die Finanzkommis­­sion authentizirte heute ihren Bericht über das Budget pro 1877. Das VBräliminare stellt ih bie nach, wie folgt: Der Magistrat ver­­anschlagte als Bededung: Ordinarium 5,810.477 f., Extra: Ordinarium 322.876 fl., Betmögensänderungen 125.000 fl., aus dem­­ Anlehensfond 250.500 fl., zusammen 6,524.853 fl., al Erfor­derniß: Ordinarium 4,731.660 fl., Ertvan-Ordinarium 1,436.495 fl., Bermögensänderungen 194.200 fl., aus dem Anlehensfond 190.000 fl., zusammen 6,552.355 fl. Die Finanzkommission reduzirte das Präli­­minare der Behebung um 128.800 fl., das Erfordernis um 89.795 fl., daher sich das vom Magistrate ausgewiesene Defi­­zit von 27.502 fl. auf 66.507 fl. erhöht. Die Erstattung von Vorschlägen über die Behebung dieses Defizits wurde dem Magi­­strate überlassen, da das einzige Mitglied der Finanzkommission, welches in der heutigen Ligung anwesend war, sich nur für ber­­echtigt erachtete, Nanıens der Kommission Besschlüsse zu fassen. Die Landes - Zentral-Kommission für Pferdezucht­ hielt vorgestern, wie uns berichtet wird , in der Wohnung und unter dem V­orfige des Barons Béla Wendheim ihre diesjährige Konferenz... Anwesend waren Graf Georg Károlyi, Graf Emerich Hunyady, First Raul Esterházy , Baron Daniel Bánffy, Graf Stefan und Ivan Szapáry, Graf Johann Sztáray, Graf Ferdinand Zichy, Graf Koloman Almasiy, Graf Raul Feitetits, Baron Ludowiig Simonyi, Ladislaus Korizmics, Alex. Baltazzi, Graf Rudolf M­endheim, Gustav Appel, die Oberste Kohamm Horváth und Soeit, Karl Lankovich, Baron Ber P Rodmanissy u. A. Seitens der Regierung waren anwefend Miniisterialrath, Franz Kozina, Chef des Pferdezucht Departem­ents, und der Ministerial-Konzipist Franz Saarem­­ Kopeller, der gleichzeitig das Brotofoll führte. D­m hauptsächlichsten Gegenstand der Veratmung bildeten die Fragen der Zucht inländischen Vollbluts, die Entwicklung desselben und den Modus, wie ans Zuchtm­aterial im Lande behalten werden könnte. — NMmnistertalvath Kozma gab eine eingehende und ernschö­­pfende Darstellung über die Situation der Pferdezucht im­­ Lande und wies in seiner interessanten Rede auf die Vollblut und Halb­­blutujdjt­ät den Staatsgestüten hin. An der hierauf folgenden Dis­­tusion betheit isten ich außer dem Borfigenden od Baron Si­monni, Franz Kozma, die Grafen Hunyady, 3. 3.99, Koloman Almasig, Aer. Baltazzi u. A. An der Konferenz, die bis 11 Uhr währte, wurde beschlossen, daß die hier gezüchteten Vollblutpferde nur heimischen Züchtern verlauft werden und diese legieren sich ver­pflichten sollen, das getaufte Material, obwohl sie es bis zum Alter von fünf Jahren auf dem ausländischen Turf verwerb­en können, nachdem sie es­ vom Tur zurückgezogen haben, im Lande zu behal­­ten oder zu verlaufen. (Sámuel Gyarmathy) Ober-Staatsanwalt in Ma­­ros-Bajarhely, wird — wie „PB. N.” erfährt — demnächst­­ den Obersten Gerichtshof verlegt werden. (Todesfall.)Gestern Früh verschied einer der Veterannen der vaterländischen Literatur Stefan Jaka»b,korrespondirendes Mitglied der Akadem­ie,pensionirter Statthaltereirath,Doktor der Rechte un­d der Philosophie,im 78.Lebensjahre.Jakob wurde im Ja­hre 1798 in Mezökereit geboren,absolvirte das Gymnasium in Großwardein,kam­­ von dort an die Universität nach Pest,wurde als 1sjähriger Jüngling Doktor der Philosophie und legte im Jahre 1822 die Advokatenprüfung ab.Zwei Jahre später trat er zum erstenmal mit einem Gedichte,welches sehr beifällig aufgenomm­en wurde,vor die Oeffentlichkeit.Er war später ein fleißiger Mits­arbeiter literarischer Jahrbü­cher,schrieb zahlreiche Artikel für das­ Lexikon und wurde für eine Uebersetzun­g Voltaire’s im Jahr erst zum korrespondirenden Mitgliede der Akademie gewählt.Nicht nur als Uebersetzer von Theaterstücken­ aus dem Deutschen und Französi­­­schen hatte Jakob Erfolge aufzuweisen,er schrieb auch zwei Originalk ftüde: , Falusi lakadalom" und , Zsarnok­apa", welche beifällig aufgenommen wurden. Ueberdies verfaßte er mehrere Opernterte und war als Kompositeur mit Erfolg thätig. (Ovation) Die Mitglieder des Nationaltheater über­­reichten ihrem Kollegen Nik­laus Felefi, um ihrer Freude über seine Genesung Ausdruck zu geben, anläßlich seines gestrigen Wieder­­auftreten einen prächtigen silbernen Pokal. Wohlthätigkeits-Konzert.­ Die Mitglieder des Ungarischen Schriftsteller- und Künstlerclubs haben si, wie „Bud. Napilap“ berichtet, an den V­ereins-Ausschuß mit der Bitte gewandt, ein Konzert zum Beten der türkischen Verwundeten zu arrangiren, um die Gastfreundschaft, welche unsere Emigranten im Jahre 1849 in der Türkei fanden, einigermaßen zu vergelten. Zum Attentat auf Lieutenant­ Pinter) In Berichtigung der von uns dem „KR. N.“ entnommenen Mitthei­­lung, als sei mit Herrn Pinter am­­ Stadthause vor Allem ein Protokoll aufgenommen und ihm keinerlei ärztliche Hilfe geleistet worden, vernehmen wir von kompetenter Seite über den Hergang Folgendes: ALS Ober-Stadthauptmann Thaiß mit dem Verwunde­­ten angefahren am, fand eben der Bezirksarzt der Leopoldstadt, Dr. Kreß, im Thorwege des Stadthauses. Er fragte Herrn Pinter beim Aussteigen und beförderte ihn im Vereine mit Herrn v. Thaiß in das Vorzimm­er des Lesteren, mofeh­et er sofort die erste Unter­­suchung vornahm. Aus dem Unstande, daß der V­erwundete Hchtlich mit Athemnoth rang, schloß Dr. Kreß, daß ein P­rojektil die Lunge verlegt haben dürfte (eine Annahme, die in der Folge leider an Wahrscheinlichkeit gewann), erklärte die V­erwundung, für gefährlich und gab den Transport Pinter’s in seine Wohnung in der Festung nicht zu, sondern beförderte ihn sofort auf die chirurgische Klinik des P­rofessors Kovács und blieb an seiner Seite, bis er daselbt zu Bette gebracht war. Von einer Protofolls-Aufnahme am Stadt­­hause war seine Nede ; Ober-Stadthauptmann Thaiß behielt einfach­ eine Visitierte de­s Verwundeten zurück. In Bezug auf den Attentäter Shmweh­ hat, auf Antrag des Staatsan­waltes Dr. Tomaffer, der Unter­suchungsrichter Homann den Gerichtsarzt Dr. Ignaz Glüd angemieten, über den Geisteszustand des Angeklagten ein Gutachten abzugeben, eventuell sie dahin zu äußern, ob eine eingehendere längere Beobachtung des Genannten erforderlich sei. Im feiteren Fall würde S­he­b zur Beobachtung­ der Landes­ Iren-Heilan­­stalt übergeben werden. Der Hafts- und Untersuchungsbeschluß des Untersuchungsrichters wird dem Equisiten heute mitgetheilt werden. Die vom Professor Dr. Kovács gewünschte Schußmaffe, mit welcher die Verwundung des Lieutenant Binter geschab, ist vom Staatsanwalt bereits an Dr. Kovács gesendet worden. (Ein zwölf«ihre alter M­örder.)Heu­te Vors­­ittags hat durch den­ Gerich­t­sarzt Dr.Glu­ck die Sektion des, wie jü­ngst gem­eldet,durch seinen zwölf Jahre alten Schulkollegen­ mittelst eines Messerfisches getödteten"Knaben"stattgefun­den.Das Nichtvorhandensein einer soger­an­nten staatlich­en Besserungss Anstalt muß namentlich in dem vorliegenden Falle-schmerzlich em­pfsunde wiss sie alten«Thäter in Folge-s­­werden,nach dem­ gegenpen zwölf Ja« seines Alters strafgerechtlich­«nichts vorgegangen--xo,erde­ n kann.In Staaten,wo derartige BesserungssAnstalten bestehen,spfle«gender--T­ristige jugendliche Verbrecher bis zu ihrem zwanzigsten Lebensjahre in BesserungssAnstalten erzogen zu werden. »(Durch«Diumgetödtet.)Der Neupester Art Dr.d­a»dlhc«it11n«ege des Neupester Gemeindevorstandes anas Strafgerich­t die Anzeige gemzicht,daß das drei Wochen alte Kind des Neupester Einwohners Liechtenstein in Folge der durch die Amme dem Kinde eingegebenen·übermäßigen Opiumdosen gestorben sei. Der­ Herr UntersIzchrungsrichter­ Follmann läßt im Laufe des heutigen Tages die gerichtsärztliche Sektion des Kindes vornehmen und wird die Untersuchung weiterführen. (Zu­r Strafaffe­tre der Budapest ex Volks­­baxik.)Die ver­hafteten drei Oberbeam­ten hatten im Laufe des heutier Tage­s längere Perhöhe zu bestehen,wonach der Gerichts­­beschuß­sezug auf die Untersuch­ung und Haftnahme gefällt werden soll. » »(Das werde»n«Weiber zu Hyänen.)Gesteanor- Fittagsie riethen zwei junge Frauen wegen«eines Kleidungsstückes in Streit,wel«cher«zu solcher Heftigen­ ausartete,daß Eine der Andernden Mittelfingerz der rechten Hand abbiß. «(Defrandation.)D­er beim Spezereihändler Mäcs bedienstet gewesene Josef Artner ist nach Unterschlagung eines Bei­trages von­ 84 fl.fl«üchtiggeworden. «E 171 Spitalfrequentant.)Der Magistrat hat die»Spitalverhwaltungen»d­arauf aufmerksam gemacht,daß ein ge­­wisserJ Roth, Magdhnush der Reihe nach in den­ städtischen K«ranikenhä­user 11 Unterunft suche und da man seine Zuständigkeit nicht renne, fallen die Kosten der Hauptstadt zur Last. Theure Glaser-Arbeit.­ Bei einer Wohnpartei des Hauses Nr. 32 in der Oberen Donauzeile erschien am 18. 5. ein ziemlich anständig gekleideter, hochgewachsener, magerer Mann, der fign­ale Glaser introduzirte und dem man einige Reparaturen machen ließ. Bald nachdem er sich entfernt hatte, machte die Hausfrau Die Entdeckung, daß aus dem Zimmer, in dem er beschäftigt gewesen, einige Gold- und Gilber-Gegenstände — darunter ein Georgi­­en — verschwunden waren. Der Fall wurde der Polizei­­ an­gezeigt. Selbstmordversuch.­ Der Schuhmachergehilfe Josef Bartolik trank gestern in selbstmörderischer Absicht eine bedeutende Quantität Laugenefsenz, ohne jedoch hierurch seinen Tod Herbeitus Alze ab. Andauernde Arbeitslosigkeit hat ihn zu dieser That ges­triehen. (Einstellung der Courierzüge unterhalb Budapest) In Folge der Einstellung der Eilriff-Fahrten nach Stationen der untern Donau werden auch die im Anschlusse an diese Eilschiffe verkehrenden Courierzüge­ Nr. 1 und 2 unterhalb Buda­­pest aufgelassen, so zwar, daß der lette diesjährige Courierzug Nr. 1 von Budapest bis Temesvár am 30. Oktober und der lette diesjährige Courierzug Nr. 2 von Ezegled bis Budapest am 4. No­­vember verkehren wird. Unglücksfall) Wie man dem „S. ®. Tgbl.“ schreibt, hat sich am 12. b. M. in der Nähe von St.­Udvarhely ein schredlicher Unglücksfal ereignet. Oberlieutenant Ballo vom 28. Feldjäger-Bataillon stieg bei einem Spaziergang, den er mit mehreren Offizieren des Bataillons unternahm, aus Bravour eine steile Feldwand hinan und stürzte plöglic in die Tiefe hinab." Bis zur Unfeind­h­­eit entstellt und zerschlagen, wurde Oberlieutenant Ballo in die Stadt gebracht, wo man seiner Auflösung stündlich entgegensieht. Oberlieutenant DBallo wäre beim kommenden Novem­­ber-Avancement Hauptmann geworden. (Todesfall) Wie uns aus Wien berichtet wird, ist daselbst gestern Vormittags 10 Uhr der fail. Rath und Landesschul-Inspektor, Vertreter der israelitischen Kultusgemeinde und gebesene Redakteur der „Wiener Zeitung“, Herr Dr. Maximilian Engel einem mehr­­jährigen Leiden erlegen. Der Verstorbene, ein hochgebildeter und von der lebhaftesten Theilnahme für die Leidende Menschheit ev­­füllter Mann, widmete seine erfolgreiche Thätigkeit einer "großen Reihe gemeinmüsiger und humanitärer Institute , und­ griff überall ein, wo es zu helfen gab. Seine erprobte Nechtschaffenheit, sein lauterer Charakter hatten ihm anch an allen maßgebenden Stellen einen Einfluß verschafft, der stets zum Ziele führte. Die Wiener K­aeistiige Gemeinde verliert an dem Verstorbenen ein hochgeachtetes Mitglied. É Be Be - Be 2.4 IE Es Ber. Be;

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