Pester Lloyd, Juni 1884 (Jahrgang 31, nr. 151-179)

1884-06-18 / nr. 167

··· I .’! ,-. új b ; b­ s- -.—­­ 00 Beilage des ,dfester Lloyd“ zur Br. 167, BMittusch, 18. gant 1884 k«-c :L.=L"s—r.t·;G.-G··«tot":u.«=ub«·«"k«ts-st·;-. Ypmznmm Mme er TÉN = a en u Komitate: Xayibezirk 1881/1884 vertreten Durch Gegenwärtige Kandidaten - 116 -Mahlen­ am 18.«Fitsnii.s«si:-. = Parteilos; N. = Nationa- Amnerkung:an Vorstehenden sind die bisher bekannten Kandidaten angeführt;es steht jedoch jedem Wähler frei,spätestens eine halbe Stunde nach Eröffnung der Wahl einen Kandidaten in Vorschlag zu bringen­­­­ ;.Zur­ Æatilbest­egt tttg. Ant 18. Juni. Die Komitate: BekterczeNMakód, Nagy Külülld, Szepes; die Städte: Félegyháza, Halas, H.-M.­­Bäjarhely, Kecstemét, Nagy-Becskeret, Preßburg. Bufanımen 20 Bezixke. Das Berzeignis der Bezirke umb. der einzelnen Kandidaten findet der Leser in der im vorliegenden Blatte befindlichen Tabelle. Wir erfügen unsere Korrespondenten und Freunde in der Provinz, ums über den Ausgang der Wahlen in ihren­­ Bezirken telegraphisch in Kenntniß zu fegen, mace es sich von selber versteht, Daß wir gern bereit sind, die Kosten dankbar zu vergüten, is­t­­­­Aber im Momente die erletzten»Gottbefohlen«kann sich nichts Anderes sagen,als·was·ichthtext,besiegelt durch ihreeittd durch meine Empfindsamkeit,der·unserer Verabschiedung gesagt habe: Mitge auf der Bahn,welche die Wähler des NeusVerbåßer Wahl­­bezirkes sich ebnetem derselbe Erfolg ihr patriotisches Strebett krö­nen, und möge ein treustrer Vertreter der Interessete des Wahlbezirkes gefunden·sein.für Frelche 11·Vez,11·thralten-Freund nie aufhörci­ wird,ausopfert­de Dienstberedtwilligkeit an den Tag zu legen. Budapest,17.Juni 188x. Ludwig Kärmän. M ·Dingr·lRäth-Par·tei in Raabersncht xms mit­­zuthexlen,davne im Laufe der Abstimmung zurückgewesen ist. nung ! Der gewesene Abgeordnete des Neu-Verbriß·er«Bezirkes­­herr Ludwig Kärmünn hat an seine Wähler folgendes offene Dantschreiben gerichtet : Noch höre ich Die Abschiedsflänge, welche bei unserer Tren­­von irren Lippen fold begeisterten Ausdruch erhielten. ·· Ich befindenuch noch unter der Wirkung des düsteren Ge­­fühls,we·lches damals uns Alle umfangen hielt·· · ···Nichtwegen·der verlorenen Schlacht,sondern wegen meinten­ Vuckkrotts·geschah­ dies."da eine höhere Bü­rgerpflicht m­ir befahl,daß tch brennt musterhafter Ordnung verkaufende Wahl­ nicht etwas·durch Bis Hetzle ·i2er Erregtheit oder du­rch einen Ausbruch der Leidenschaft von laffe. zs Dies forderte von mir hr hochgefrägtes Vertrauen, dem zufolge Sie mid vier Reichstagsperioden hindurch auf meinem politischen Pfade unerschütterlich begleiteten . Ddie3_ forderte Die gegenseitige Liebe und Anhänglichkeit, welche sich zwischen uns heranbildete, damit wir­ ohne Bitterfeit von einander scheiden unnd ‚Fein Atom einer ununwiürdigen Gemwaltthat jene Bahne beflede, wuter woelcher wir während zwölf Jahren der Liberalen Partei so viele Siege gemeinsam erkämpften. · ·· Jetzt,na·chdem ich tief m mich gekehrt bin,beruhigt mcclk auch Ivollkommenn·cem·Gemissen übers die Richtigkeit meines E)Ti«1ck·tr1tte·s. ed ift. die Eventualität der politischen Laufbahn! Die freie einung, die unabhängige Mederzeugung, welche die belebende Atıno­­rer der parlamentarischen Negierung ist, bringt dies mit fid. tes freie, dies unabhängige Gefühl mit Gewalt zu unterdrücken. , Wäre eine bürgerliche, eine politische Sünde. ·· Wenn auch unsere Wege und Anschauungen bechtefer _ Belegenheit von einander abweichen, so hören wir deshalb nicht auf, das Vaterland mit eben solcher Gluth zu lieben, und für dasselbe — obgleich bei verschiedenen Altären — mit flammender Aufopferung an wirken, zu leben und zu sterben. · Dies Gefühl verknü­pfe unsere schönen Erinnerungen ems der­­Bergangenheit. Dies Gefühl heißt mich, ihnen für ir durch so lange Zeit gebauertes ehrendes Vertrauen biemit meinen offenen Dank | Eigenthümern ein Abkommen bezüglich des Ausbaues zu Stande zu sagen. · Baumwngelgelegenh­eiten (Erweiterung des Gymnasiums der Piaristen.)Kultus-und Unterrichtsminister August Trefort hat in Angelegenheit des Ausbaues des Gymnas­­iums der Piaristen tatxi Rathhausplatze ——wie die,,11ng.Post«meldet­—an­ die Hauptstadt Budapest fol­­gende Inschriftgerichte: Durch die stete Zunahme der Frequen­zixr den Mittelschulen de­rtptstadt wird die Fmge einer der Hauptbedingungen des er­­folgreichen Unterrichts,die der geeigneten und vollkom­men entsprechen­­den Lokalitäten in den Vordergrund gestellt.Bei dextStaats-Lehr­­anstalten erreichen wir nach und nach jene Stufe,welche den an die Schule geknüpften­ A 11forder1­ngen annäherungsweise entsprichtz ich halte es jedoch für wünschenswert,daß in dieser Beziehung auch die in der Mitte der Stadt befindliche Lehranstalt der Piaristen nicht zurückbleibe-Die Zahl der Zöglin­ge dieses Gmm­asiums nimmt von Jahrz:c Jahrz­.c.so zwar,daß das Gebäude zur Aufnahme der sich Meldenden vollkommen ungenügend ist-Nachdem ich jedoch die Entwicklung dieser in mkderer Beziehung den Anforderungen vollkommen entsprechenden Lehranstalt für wü­nschenswert berachte und der mit dem Internat organisirte Unterricht unter den­ hauptstädtischen Verhältnissen eine Lü­cke ausfällt,demgemäß die Aufrechterhaltung des Konviktes sich als nothfreudigergibt,finde ich mich veranlaßt,die Initiative zu ergreifen­,um der Lehranstalt die Gelegenheit zu bieten,in jeder Hinsicht auch den gesteigerten Anfor­­derungen entsprechen zu können. Shhatjache ist, daß die Thätigkeit der Anstalt doch Die ungenügende Zahl der När­nlichkeiten gehemmt wird. Es ist dem­nach nothwendig, daß das Gymmastıın der Biaristen auf dem Rathhaus-Blab entsprechend erweitert und ausgebaut werde. Meinerseits bin ich bereit, Dies auch durch­ miaterielle Mitwirkung zu fördern. Nachdem es jedoch zur Erreichung des angestrebten Zroedes vor Allen: nothwendig ist, dab binfigtlich 023 in der­ Grindergasse gelegenen Traktes, dessen Eigenthumsrecht sich zwischen der Kommune und den Orden insofern theilt, daß der Grund Eigenthumt der­­ Piaristen it, das Gebäude aber der Stadt gehört, zwischen den fomme, erjude ich im Sinteresse der Förderung des Lehrmwesens die Hauptstadt, in dieser" Angelegenheit: die Verhandlungen mit den Mit­eigenthü­mer unverzüglich "einleiten und das Ergebniß derselben behufs­veranlassung­ der weiteren Maßnahmen mir unverweist mittheilen zu wollen.­­. Trefortm.p.. (Gewehr und FZagdsteuer) Der Magistrat gibt duch Maueranschlag bekannt, daß das Steuerjahr für Schießgewehre und für die Ausübung der Yagd.am 1. August. beginnt. Alle Fene, welche im Velise von steuerpflichtigen Schießgewehren sind, wie auch Diejenigen, welche ihre fienertreuen Gewehre noch nicht angemeldet haben, werden aufgefordert, ihre Fassionen bis zum 30. Juni d. h. im Central-Steuerrechnungsamt (altes Stadthaus, II. Grad 66) ein­­zureichen. Alle­in ferner, welche überdies auch eine für das ganze Jahr Tausende Nagelarte zu erwerben wünschen, haben ihre hierauf bezüglichen Fassionen gleichfalls bis zum 30. Sun beim Budapester Ü. ungar. Steueramte (IX. Bezirk, Hauptzollamt, I. Stod 33) ein­zureichen, sie jedoch früher duch den Bize-Bürgermeiter Kada (neues Stadthaus, I. Stod 18) vidiren zu lassen. Schließlich wird das Bublitum aufmerksam gemacht, das eine Verlegung des Gewehr- und SJandsteuergefeges als Gefällsübertretung zu beurtheilen und als solche durch eine Geldbuße von 1 bis 100 fl. zu ahnden u­. .. Stipendien.) Der Magistrat verlieh je 100 fl. aus der Gisela-Stiftung an die Schülerinen Sema Stehr, Gisela Butsovkovy, Sofefa Blaschner, Marie Brandenstein und Anna Gpiró; ferner je 80 fl. aus der Szilágyi-Stiftung an die Schüler: Heinrich Buschet, Johann Gzipp, Franz Sablonkiy, Edmund Wepely, Ludwig Scho­­dics, Sofef Esupor, Johann Lindwurm, Ludwig Schröder, Sofef Schreiber, Ladislaus Dobra, Eugen Gubigza, Paul Sztuchlis, Ferdi­­nand Hinlt, August Gürtlich, Wilhelm Niemann, Jakob Bencze, sole Kukaly, Emerich Benyovkov, Alexander Grafl, Eduard Winter­­fein, Franz Heaffmann, Ferdinand Stenczl, Sosef Fischer, Yosef Minge, Milevoj Sofipovits, Sofef Beneich. "Kanalisirungen­ Bon Geite des hauptstädtischen Magistrats wurde auf den 23. b. M. eine Offertverhandlung betreffs Kanalisirung der Logodygasse im I. V Bezirk, der Opfopgasse im II. Vezirk und der Meremigafie im III. Bezirk ausgeschrieben. Alle drei Kanäle zusam­men sind auf et­wa 10.000 fl. veranschlagt. Kleine Nagridten­ Die Einrichtung des delítungst­heaters betreffend wurden mehrere Yondustriele zur Offertstellung eingeladen. — Magistratswatd Viola tritt am 21. d. einen sechswöchentlichen Urlaub an. , 8 ha - * Zol­l­inc­richten.­­ Deaf-Monument) Die Vorarbeiten zur Aufrichtung des Sodel 3 des Deak-Monumentes wurden­­ dieser Tage in Angriff genommen. Gegenwärtig wird eine 8 Meter tiefe, 6 Meter breite und 6 Mieter lange Betonschichte gelegt, die zum­ Theile und schichten­­weise mit Steinen und Riegeln gefüllt wird. Die Arbeiten werden in drei Wochen beendet sein, da­ muß die Betonschichte noch längere Zeit trocknen, damit sie härter werde­­n­­.Im Of­erköniglichen Obergymnasium fand am 15.d.Vormittags von 9 bis ihr in Anwesenheit des Königbåikathes Dr­.Ferdi 11a11d Lutter,des Chefs des reichstägigen­ stenographischen Vureaus Adolf Fen·yvessy,des Gym­tnasial­­direktors Josef Scl­ 11fidt,der ProfessoreIl und eines zahlreichen Publiku­tttg eine Prüfung aus Stenographie nach dem System Stolzes Fen1­vesfv statt.Nach der Prüfung sagte Du Lutter den­ Professor Andor Gyurman Dank für das glänzende Resultat,wo­rauf darin die Professoren-Prüfung vorgenommen wurde.Fü­nfzehnskans­didaten befremden die Prü­fung. (Eine humane Verfügung.)Das Ministerium des Innern hat­—wie wir erfahren­—verfü­gt,daß die Leichname derjenigen Personen,denen die Angehörigen kein Begräbniß ver­­anstalten,in der Zukunft nicht,1vie bisher,in Säcke einschläht,son­­dern nukin Soligen beerdigt werden dürfen. (Die Matlekovics-Partei)veranstaltet am 23.d.in den Lokalitäten­ des alten Brauhauses in Steinbruch eine gesellige Zusammenkunft Karten zu diesem Ausfluge sind vom 17. bis 20. d. (jeden Tag Nachmittags von 3 bis 6 Uhr) in den Loka­­litäten des Elisabethstädter Klubs (euere Trommelgasse Nr. 5, I. Stod) erhältlich. Die Abfahrt der Theilnehmer erfolgt am ge­nannten Tage Nachmittags 4 Uhr von der Karl-Kaserne aus. (In der PFrauen- Indusrieschule D des Franuen-Industrievereins) wird morgen die Aus­­stellung der Handarbeiten der Zöglinge eröffnet. Dieselbe bleibt bis zum 24. b. geöffnet und kann von Sedermann besichtigt werden. Stream­altar und Gefängniß. Bei dem Snier­­städter Pfarramte erschien vor einigen Wochen der angebliche Neservist des 71. Infanterie-Regiments Ignaz Esernet in Begleitung seiner Braut, um sich verkünden zu lassen, da er am 15. Juni zu heirathen beabsichtige. Das Pfarram­t forderte Esernet auf, den Tauf­schein, den Wickitärpaß und sonst­­ge Dokumente w mitzubringen, was Gsernek zu thun versprach. Am 14. b. erschien in »der‘That Esernet bei dem Pfarram­te, brachte indeß ‚nur den Militärpaß mit, Da der Taufschein aus XTrencsin, wohin Csernel zuständig it, noch nicht eingetroffen war. Der Geistliche nahm­ den Tag in Empfang, bemerkte aber sofort, daß derselbe gefälscht sei, da er mehrere Hadirungen auf­­wies und auch der Name „Csernel” nachträglich eingeschrieben erschien. Das Pfarramt verständigte von dem Vorfalle sofort das Hauptstädtische Militär-Evidenzhaltungs-Bureau, wo laut der Nummer des Buches konstativt wurde, daß dasselbe einem gewissen Valentin Babics­­ gehöre, welcher als Militärflüchtling furrentirt wird. CS stellte sic­h ferner heraus, daß der Heirathä­uftige selbst Babics sei, welcher aus Mir­in­s Zucht vor einer Strafe sich den Namen ESernel beigelegt und seinen Maß dem­entsprechend gefälscht hatte. "Anstatt zum Traualtar mußs nun Esernel-V Babics in den Kerker wandern. Air eine blutige Rauferei) Heute Mittags fand auf dem Bauplan des Zentralbahnhofes eine blutige Arbeiterschlägerei , bei welcher Gelegenheit mehrere P­ersonen mehr oder minder s­ch­wer verwundet wurden. Ueber den Vorfall, welcher zu den man­nigfachsten­ Gerüchten Anlaß bot, erfahren wir die nachfolgenden Details: Die Umgebung des Bahnhofes wird gegenwärtig asphal­­tier,­­welche Arbeit unter Oberaufsicht des Poliers Ludwig $ 0­6 von deutschen, slowakischen und ungarischen Taglöhnern bewerkstelligt wird. Heute Mittags beauftragte Yo die Arbeiter, behufs Einfriedung des asphaltirten Terrains neue Holzstangen aus den Magazinen holen. Die floralischen Arbeiter kamen dem erhaltenen Auftrage nach, die deutschen und ungarischen Arbeiter brachten dagegen alte Holzstangen herbei, worauf 306 dieselben in das Magazin zurückzutragen befahl, was zu thm­ die deutschen und ungarischen NWArbeiter fic­ jedoch mei­gerten. 300 forderte nun nach den Aussagen der verhafteten Arbeiter­­ die Slowaken auf, jeden Deutschen oder Ungarn, der sich vorderspenstig zeigt, sofort A b­EE Die Folge hievan war, daß die Slowaken mit Hauen, Grabscheiten und Orangen bewaffnet ft auf die deutschen und ungarischen Arbeiter stürzten, welche sich ebenfalls mit allerlei Werkzeugen bewaffnet hatten. Ein allgemeiner Kampf entbrannte und in wenigen Minuten lage bereits mehrere Verwundete auf der blutigen Wahl statt. Auf den großen Lärm eilten zwei­ bei der Kerepefer Mauth postirte Konstabler zu Stelle, welche indeß einfahen, daß sie der großen milchenden enge gegenüber nichts ausrichten können. 68 wurde demnach ein Berittener im die Trabantenfaserne, in der Götvösgaffe um Hilfe entsendet und bald sprengten zehn reitende Konstabler ventre a terre dem Kampfplabe zu. Um die kämpfende Menge das Nahen der Polizisten bemerkte, ergriff Freund und Feind die Flucht, so daß im Ganzen nur zwei Arbeiter Namens Fort Lampel und Stefan Zäborgfy verhaftet werden konnten. Außerdem wurden zwei slowakische Arbeiter Namens Georg Spalkio und Adam Ulicesmi schwer verwundet aufgefunden. Gifterem war durch einen Hieb mit einem Grabfeite die Schädeldecke bis zum Halswirbel gespalten, Liebterer hatte zahlreiche Messerwunden im Rüden und im Gesicht.­ Beide Verwundete wu­rden mittelst Tragbahren in das Nochusspital beför­­dert; an deren Aufkommen wird gezweifelt. Da — wie erwähnt — laut Aussagen der verhafteten Arbeiter der Polier 3­0­6 den Anlaß zu der Schlägerei gegeben haben soll, so wurde auch­ dieser in Haft genommen. Vehufs Gruitung der übrigen Theilnehmer wurden seitens der Glimabethstädter Viertekshauptmannschaft, welche die Vor­­ne in dieser Angelegenheit führt, die umfassendsten Recherchen eingeleitet.­­ (P»olizeina·chrichten«)In die Parterre-Wohnung des Theodor Werzl(Rad·kalstrkiße Nr.110)·draktgheiche Nachts durch das geöffnete Fenster­ ein Dtevaelcher eine auf dem Nachtkästchen befkndlckkwgpldenellhr im Werthevoic 145 Gulden und eine Brieftajc­e,in welcher sich ein­ kleiner Geldbetrag befand,entwendete. Die Renteteer Einwohner unverwitwete Frau Franzhofer v­ersuchte die Ober-Stadthauptmannschaft·um die·Kurtentirxung ihrer lixzihrigen Tochter Sophie,welchem Begleitung einer Frauenss Person aus dem Elternhause entflohen ist und angeblich in der Hauptstadt sich aufhält.·—Geg·en den Steinmetz Rudolf Lokales erstattet tedessen ehemalige Geliebke die Anzeige,daß derselbe ihren 10jährigen Knaben mit sich nach Wien genommen habe und ohne denselben zurückgekehrt sei.Males,welcher von dem­ Verbleib des Knaben nichts wissen will und behauptet,daß derselbe freiwillig von ihm­ fo­rtgegangen sei,wurde in Haft genomme­e und wird die Wiener Polizeig­ehörde ersucht,den gegenwärtigen Aufenthaltsort des Knaben ausfindig zu machen. . Senorita Spelterini­ aus Amerika, genannt die Heldin des Niagara, wird in den nächsten Tagen aus Wien in Budapest eintreffen, um hier ein Gastspiel zu eröffnen. (Stillleben in Rákoss Palota.)Der­ Pferde­­ma·kler Frattsziptorfi­hrte gestern Abends­—wiemancem ,,Hírcsamok«·berichtet—seine·Pferde auf die Wiese des Johann Varröxveeden.Bald­ darauf kam Letzterer zufällig des Weges und bemerkte die fremden Pferde,welche sich den Luzernerklee auf seiner Wiese wohlschmecken ließen.Varro eilte um einen Feldhüter und wollte durch­ denselben die Pferde Päßto­r’seinführen lasen-Hiebei kam es­ zwischen Parr­ ö und Päßtor zu einem Wortwechsel in dessen Verlauf Päßtor einen Revolver zog und aus demselben au­f Barrö einen Schuß abgab.Barro,welcher lebensgefäh­rlic­­ verwun­det wurde, nutzte mittelst einer Tragbahre nachhause gebracht wieder1;gegen­ Pa­ßtor wurde die strafgerichtliche Untersuchung eingeleitet. Wencråprenjfaah Für Form und Inhalt des antekdid­et Rubrit Fox geben ist dies liedellios nicht verantwortlich. I­ohm­ann Budapest, ademierasse. u Ki­gene, uneneng­­­­­­­­­­­e: Feuilleton. Abend auf der Brninsstraße, Die Schwalben sind heimgefehrt. hr Gezwitscher bekundet, dag nun die gesammte Familie zu Haus if. Die Jungen sind satt "geworden — , ihr hungriger Schrei ist nicht mehr hörbar. An dem gelben Schnabelrande des einen Küchleins hängt noch eine magere Ziegenfeule. Offenbar war dem Jungen der Braten nicht fett genug. Da kauern sie zu fünft knapp bei­einander und nur ab und zu wird ein vereinzeltes Piepen aus dem Neste laut; das ist wohl ein Mahneuf der Frau Mutter an die junge Brut. V­ielleicht maß:­ziegelt sie eben das Hähnchen, welches sich, in dem Gefühle der einzige Sohn zu sein, auf Kosten der zwei Schwesterchen im Neste ungebühr­­­ b breit machen möchte. Dann lautlose Stille; die Sonne ist unter ; die Uhr der Vogelwelt zeigt auf Mitternacht. Auf der Radialstraße aber, welches Gefumme und Gefurre ! Ein tiefes, aus tausendfältigem Geräusche gemengtes, verdichtetes Tönen ist jener Orgelpuntt, auf welchem sich die ungeheuerliche Symphonie 0-8 brausenden geopftädtischen Lebens aufbaut ; die dunkle Folie, von welcher sich die lebhafteren Klangfarben abheben. Kreischen und Summen, Lachen und Stöhnen, Boltern und Knarren, Kirchen und Zirpen, Sang und Pfiff, Alles was da tönt und dröhnt, täufelt und klingt. — Alles schwirrt und zittert um den sinnblässig laufenden Grundton her in den wundersamsten Arabessen. Ich ziehe das Norton auf. Das gelbgetünchte Gemäuer des gegenüberliegenden Hauses mirst die Sonnenstrahlen in scharfen MWrderrcheine zurück. Fast möchte ich sagen, die da drüben haben es besser : sie schauen vom Schatten aus. Bei der großen Hite weiß sich der Mensch, möge er nun in der südlichen Zeile einer Straße oder auf der südlichen Hälfte der E­rdkugel wohnen, immer besser zu fhüsen. Willst Du den eisigen Norden in seiner angenehmen Wärme kennen lernen, so werfe im strengsten Winter dahin, jagt Aurel­­ Kecskemethy ; die beste Kühlung im heißen Sommer aber bietet das Harve Portugal. Nur der Norwege, der an der Grenze der Bolar­­region bauft, versteht es recht eigentlich, si gegen die erstarrende Kälte zu verwahren und nur der vom Klima der Tropen versengte Lufitanier weiß gegen die ermattende Hite anzukämpfen. In Kairo hatte ich selber alsbald das Geheimniß meg, Fünftlichen Luftzug zu erzeugen. Man öffnet nämlich das Fenster nur zur Hälfte; da regt die träge Luft sofort die Schwingen und rufet luftig durch den engen Spalt in die Stube herein. So möchte dem zu Neige gehenden Tage mit einem Olas Bitronade ein Valet bringen und rufe nach Wasser. — Maffer, bitte? Waffer haben wir nicht! meldet Ana, die dienende Magd. (Als sie im vorigen Jahre vom Lande hereinkann, hieß sie fehlechtsweg noch Banta.­ — Wie, fein Wafser ? Sie werden doch wohl den Hahn an der Leitung aufdrehen können ? — Das wohl, bitte Em.­onaden , aber es nügt nichts. Drei­­mal des Tages bleibt bei uns das M Wasser aus. Wenn unten die Strafe bespiigt wird, kommt an und Fein Tropfen. Und so ist es in der That. Unten schießt das Wasser aus den weiten Miündungen der Leitungsröhren in hohen Bogen empor. Immerhin­­ zum Getränke ist es doch ohnehin gar zu unfläthig. Hätten wir auf einem der Pläge der Nachialftrage schon irgend einen großen ehernen Patrioten als M Wassermonument stehen — man brauchte das Wasser gar nicht mit Dampferud aus ihm herauszu­­pumpen ; er müßte es von felber ausspeien trotdem feine Einge­­weide aus Erz gegossen wären. Bei allem Gligern und Gleigen Bat unser Großstädterthum doch immer einen Stich in das Spiralenthum an sich; es it jo ein Großherrenthum, das der Slovake »de liberuc zu nennen pflegt. Wenn da oben in Sáros ein Gast am Gitterthor des Herrenhauses vorfährt, flü­czt sich der Hofknecht über Hals und Kopf in die silber­­verschnürte blaue Livide hinein und flülpt die weißbaummollenen Handschuhe über die schwierige Faust, um dem Besuche eine möglichst hohe Meinung von der adeligen Kurvne beizubringen. So berührt auch bei uns den Fremden, der diese stolze Zeile entlang in's Grüne hinaus­­fährt, das Besprengen recht angenehm­, zumal er auch einen maleri­­fen Anblid bietet. Kräftige, geschichte und Yuflige Gesellen kantigen mit den Schläuchen. Ueber Kutsche und Karren, über die Köpfe der Spazier­­gänger hinweg, unter den Bäuchen der Pferde hindurch wissen sie den M­afferstrahl mit solcher Sicherheit zu leiten, daß höchstens ab und zu ein leichter Sprühregen auf das glänzend gewichste, ängstlich be­­wahrte Schuhwerk eines Fußgängers niederb­aut. Nur der „Schwere Fuhrmann“ hält seine Saftsäule mitten im aufschließenden Strahle für einen Augenblick an und gönnt den erschöpften Thieren eine gele­­gentliche Schwenmte, den dichtbestäubten, vor Diür ve­rnarrenden MWngenrädern eine feine Schwellung, ft selber einen erquidenden Negenschauer in das sehweißperlende Gesicht, dem der röthlichgraue Staub der Radsteine eine förnliche Maske angeklebt hat. Hiuweilen gibt es hier auch eine kleine Wasserschlacht. Da fuhr zum Beispiel in den jüngsten, erschöpfend heißen Tagen ein Karren mit Bauland durch die Straße, der vierschrötige Bursche bes­gann von der Höhe seines Gikbrettes herab die Trias der Straßen­­spiiger zu hänseln , weshalb sie bei nicht-Fieber um Neujahr herum ihres nasfen An­tes walten? Da sei doch der Monat des „Waller­­mannes“, und dergleichen mehr. Die Antwort war natürlich­er weichlicher Schwall ins Gesicht des ungen. _ Dieser, nicht laut, fast eine Handvoll Scholligen Landes und erridert die Sendung mit seinem­ Materiale. Die Antwort ist ein Wasserstrahl, in aller Macht gegen den Angen losgelassen, so lang er it, von Wirbel bis zur Sohle. Darauf springt der von seinem Karren herab, zieht Kopf und Gesicht auf die Brust und zwischen die Schultern ein und stürmt blind, geraden Weges die Are des Strahles entlang gegen die Waffem­änner an — bis auf halbe Distanz; dort hält er plöglich ein, breitet Kopf, Gefiät und Brust dem heftigen Guffe entgegen und von den Ippen, die sich eben zu einem derben ölude aufgethan hatten, tönt er wie ein lösender Seufzer: „Wie wohl das thut.!” In die Tüm­pel, welche auf der Straße­­ zuvikebleiben, bis die Sonne sie auffaugt, tauchen die invaliden Straßenkehrer ihre Bitten­­besen, um dann prüfend die Nutben zu beugen, wie der Krieger die Klinge seines Schwertes, bevor er aushoft, sie zu Schwingen. In den zuxoidgebliebenen Gassen, die hinter den glanzvollen Straßen-Gouliffen liegen, fti­emen jauchzende Kinderschwärne hervor, mit den halbnacten Beinen glücselig in den Laden zu stam­pfen ; mit Neid fischt manch ein forglig gekleidetes Bübcen und Fräulein dem Getümmtel zu und folgt munuthig der strengen „Mademoiselle” ins Stadtwäldchen hinaus. Schwer lastet die bleierne Hibe auf den Häuptern der Fel­spänner, die ihre Fuhrwerke in Langer Zeite Hintereinander fallend, schlafen. Es schläft der „Wafferer“, seinen Kopf in die breiten Handflächen bergend, auf dem umgesü­rzten Kübel, und es schlafen auch die Pferde. Endlich steht auch die Hausfront gegenüber im Schatten und auch dort werden die Flügel der­ Fenster und der Ballontoir aufge­­schlagen. Es öffnet sich mit freier Einblic tief in die Interieurs der Wohnung hinein. ch fünnte die Streifen im Delfin des Möbel­­­­chifferiven; drüben fehlen noch neun Minuten auf sieben. Die etwas im schmalen Schatten streifen auf dem Bode ftoffen, die Blumen der Teppiche zählen. Die Uhren büben und drüben,­­ dadurch zu Ehren gebracht hat, daß er eines Tages zum Entfegen seiner ganzen Umgebung eines derselben bestieg, hält man sie gar Hoc im zur Fülle neigende Frau des Hauses fit im weißen Peignoir, die rundlichen weißen Arme, die aus den bis zum Ellbogen aufgestreiften Hermeln hervorlugen, matt­ und Täffig in den Schoß gekreuzt. Aus dem Medienzimmer stürmen zwei Kinder zu ihr herein. Die Mama hält si sie vom Leibe; ich sehe, wie sie ihnen sagt: „Laßt mir Nude, Kinder, es ist sehredlich heiß !” Das Bübchen und das Mär­­chen verschwinden fir einen Moment, kommten mit je einem riesigen Fächer bewaffnet alsbald wieder und wehen un von beiden Seiten der Mama so emsig Kühlung in das volle glühende Gesicht, daß die rund um die Stirne geschnittenen kleinen Haarreichen luftig im Luft» zuge­flattern. Manta lehnt sich in den breiten Armstuhl zurüc und schließt die Augen. Das Dienstmädchen trägt Eis, gefühlte Erdbeeren, Schmerten und zuderbestreutes braunes Wandwerk auf. Die Kinder hoffen das Fächeln fein und tanzen um den gedechten Tisch herum. . . . Ein Stockwerk höher liegt ein große Bureau, dessen zierlich fristete Singlinge, einer hinter den anderen gedrängt, Rußhände zu mie herüber — das heißt eigentlich unter mich Herüber werfen. Offenbar hat sich auch hüben unter mir die Fensterreihe bereit auf­­gethan und die drei braunen Fräulein sind nun socben höchlich ent­­ri­ftet ü­ber die unmanierlichen D Verehrer, umso Höchlicher, als Feine von ihnen Dreien weiß, in welche von ihnen der eine oder der an­dere der drei jungen Herren da drüben eigentlich verliebt it. Im zivilisieren Westen sind derlei dreiste Huldigungen strafbar. In Deutschland z. B. sperrt man ohne viel Federlesens so unternehmende Herren ein; in England verurt­eilt man sie zu Geldbußen und in Anerifa wohl gar nach einem an ruffische Atrocitien grenzenden, in menschlic drafonischem Sittengeseche zu lebenslänglichem, mit Treue verschärften, Chebande. Unch meine jugendlichen blonden Nachbarinen fieden Die Lodenköpfe zum Senster heraus, Bisher haben sie vierhändig am Klavier gespielt ; fest spielen sie vierhändig mit dem unweichhaarigen Schooßhündchen. Das Thierchen wandert von Hand zu Hand. Die Herrinen lieb­ojen es, drüden und pfesfen es an die Fülle des schmwel­­lenden Bufens, füjsen ihm die feuchte, kalte Schnauze, Fuyzum : sie beten das kleine Ungeheuer an, als wäre es ein kleines, herziges Baby. ... Weiterhin auf jenem Ballon spielen die beiden bübschen jungen Sranen mit einen reizenden, mit rothen Märchen und Band­­werk ausstaffieten Schoopfindchen. Das Bübchen wandert von Hand zu Hand, die Damen liebrofen es, drüden und preisen es an sich, füfsen ihm das winzige rolhe Minden, die vollen runden Aermden und Beirchen, Turzun : sie beten es an, als wäre es ein nettes, herziges Schopfhindcen. Der Abendm­ind wegt sich und bringt auf seinen Fittigen einher getragen . . ja, was? Blumendüfte? Fällt ihm ein! Odeurs de Budapest. Bon den Altonier und Neupester Yaleriten ber den fünerlichen Duft der warnen Eglenype und aus Steinbruch herüber 048 »Bouquet de porce, jene berüchtigten Gerü­che, die wohl ganz besonders geeignet sein werden, seinerzeit die Patienten des großen Krankenhauses, in wel­ches dahin gebaut werden soll, zu erquiden. Das Aufblühen der Schweinemaflung mag wirtsichaftliche Zunahme be­­deuten, aber Blüthenduft bedeutet es kei­esfalls. Die Fluth der Spaziergänger und Spazierfahrer beginnt anzu­­wogen. Nag dem Stadtwäldchen hinaus, von demselben herein strömt die buntgewürfelte Menge. CS naht die Crute der Omnibuife und die schwere Stunde ihrer dämpfigen Roife. Bis zu mie herauf Inallen die unbarm­herzigen Beitschenhiebe, unter deren Wucht Die Striemen an­­schwellen auf der Haut der unglüclichen Thiere. Das sind doch mber That schmähliche Fuhrwerfer Zerlumpte Site, zerluppte Kutscher, Tunpige Bugthiere, Eine jener zahlreichen Unschönheiten, welche schreiend verfin­den, dass Hier­ bei uns Affen beginnt. Seitdem Franz Denk diese Vehikel Ehren. Dieser refolgte Schritt Deal’3 war damals von umso grös­serer Bedeutung, als man in Deak das Haupt der Gegner der Mejos­lutions-P­artei sah. Seit Jahren zieht sich die Omnibusfrage ins Stadtmagistrate hin. Die Unternehmer klagen über Engherzigkeit seitens der Stadt, die Stadtväter ü­ber Gewinnsucht seitens der Unternehmer; die Breffe nimmt sich der Sache nicht an und das Publikum it geduldig. Sankt Niemals und Sankt Lanafang, die Batrone unserer Hauptstadt, werden mit der Zeit wohl auch diese Angelegenheit hűbid zur Ruhe bringen. Den Gefeilspartsiragen überholt der einspännige Komfortabel, diesen der schmude Fiaker und allen vorauf lauft das feihe Gig des pusigen Kavalierchens a la Monokles dahin, der gierig die Wonnen des Lebens schlürft, oder der Gandläufer des geseßten Lebentannes, der schluckreise zwar, aber weichlich genug die irdischen Freuden ver toltet. Der Hleihe entlang bewegt sich in würdigen Trabe der ges räunige Dam­ont, auf dessen damaste­ren Kissen sie das Vermögen, der A petits coups, prüfend, bedächtig genießende Neichthum wiegt. Ab und zu sprengt wohl auch ein Nester auf jhunt aufgestußten Neffe die jung ergrünende Allee dahin, oder c3 gleitet ein Velociped ist die Barriere entlang, ein großes Kind, welches mit einem eisernen Neffen spielt. Der Wellenlinie seines Geleites folgt ein mit dem absonderlichen Gefährte um die Wette laufender Schneiderjunge, der mit flotten Mindewerk das Schlag um Schlag ertönende Klingelssignal, mit seinen bis ang Anie geschürzten ausz gefransten Hosen aber das trostlose Gehwerk des aaderen Radreiters persiflert. In der That scheint si der Reit-N­ad-Neif-Nitter nach, gerade zu einer ständigen Figur amseres bunten hauptstädtischen Lebens herauswachsen zu wollen. Man könnte ihn füglich den Salon« Csitós nennen, ad norman Salon-Tyroler und Galon-Gulyas. Das einzige Stabile in dem Nierengewühl ist unser waere András, der Polizist, der vor Nude, einem mächtigen Wellenbrecher gleich, inmitten der wogenden Straße steht. Da fährt ein Komfortabel an mir vorbei, der die Nummer 10.231 trägt! Welch’ ein Verkehr! 99 kann mir gar nicht denken, wie dieses Fuhrwerk sich so rierig hätte vermehren sollen. Wenn man sie­ alle auf einen Standplas zusammenlegen könnte, wären ihrer doch kaum mehr als etwa 400 zusammenzubringen. Senin, diese fabel­­haften Nummern in die Heirutaniende hinauf sind eben auch nichts weiter als Großthuerei ; sie bedeuten nicht Die laufende Nummer des Wagens, sondern die Geschäftszahl der Kongessions Urkunde. Es gibt bescheidene Haushaltungen, in denen die verzeihliche Titelfeit der Hausfrau die Numerirung der verschiedenen Wäschesorten statt mit Eins, mit Zwanzig beginnt. Ebenso gibt es Zeitungsblättchen, bei denen auf der Adressschleife des ersten Pränumeranten, die Nummer 5000 prangt. Nur bei unserem Hordár 6400 jagt die Nummer in der That die Wahrheit. Nin Abendb­inde schmellt und bläht si das in die Straße niederhängende, trifolore Abgeordnetenfegel ebenso stolz und voll, wie am Morgen ; das heißt — jenes welches; denn manch eines ist ganz gerafft und verdreht. Das muß wohl vom Programm kommen. I­nzwischen ist es finster geworden. Interessant wäre es, die Gewinnpost zu fennen, welche in den Büchern der Gasgesellsshhaft unter dem Titel späten Aufzündens der Flam­men figurirt. Einem Gespenste gleich Hurcht der Lanpenanzünder mit dem­ bläulich flam­­­menden Grabe die Straße entlang und auf seinen Spuren glüht Schritt um Schritt der herrliche Lichterfrang auf, schimmernd und gligernd gleich einer Diamanten-Riviere. Die kleineren Leuchten der Kartoffen, die grünen Lichtchen des Omnibus blinzeln sporadisch ír dem tief unter mir strahlenden, unter bewegten Sternenheere auf und durch das Gewoge b desselben zieht der­ rötllihe Leuchtkäfer des Meitrades seine schwanke Bidradlinie. Das Ganze ist eine „Barriere de Vétoile in kleinerem Maßstabe ; jene andere größere dort am

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