Pester Lloyd, März 1911 (Jahrgang 58, nr. 64-76)
1911-03-16 / nr. 64
au nn a zén lemn — eng We ih Bi, 2 Te dl ea Te Al a éz ar .—».,-, . Vi. y; ..Abonawoznt«. Bodapest:; Ganzjährig 44 K., halbjährig , 22 K., ljähı K., monatlich Der gate rakat gegengenommen. Für Amerika, England, Frankreich, Spanien und Portugal besteht die Vermittlung der Postämter nicht und das Abonnement muss direkt in unserer Administration erfolgen. Vertretung für Deutschland, Frankreich, England und Italien bei der Zeitungsfrma Saarback, ‘ News Exchange in Mainz, 58. Jahrgang 43 MORGENBLATT Budapest, Donnerstag, 16. — Air; 1911 » drksskam saumzumot in Budaj in der Administration : „Poster Lloyd» V., Maris Velöreruteze , Nr. 12 und in den Annoncen-Bureaus :» «I.-sloolmak-Sc.isnsn’."I.-E«W. -synklä·,tsupsscs,’M.Ws. Ant. Mezei, Rud. Mosse, Jul, Tenzer, jos. Schwarz. _ In Wien : bei Book. Herzfeld, Ed. Braun, J. Danneberg, M. Dukes, Haasenstein & Vogler, Rud. Masse, J. Rafasl, K. Schalek. Im Auslande:Berlin: Rudolf Mosse, Daube & Co.; Paris : John F. Jones & Co. Einzeln : Morgenblatt in Budapest 12 Heller, in der Provinz 44 Heller, Abendblatt in Budapest 6 Heller, in der Provinz 8 Heller, Redaktion und Administration : V., ária Valéria-utcza 12. — Manuskripte werden in der Falle zurückgestellt. — Unfrankierte Briefe werden’ nicht angenommen. In Az. 64. Ludapest, 15. Alärz. "&s if. no, immer nicht ‚Klar, welche Bezeichnung man der amerikanischen Aktivität im Süden Texas’ geben soll. Die Erklärungen des merikanischen Finanzministers. Die sanfaung ,das gute Verhältnis zu der Union betonten, werden immer schwankender und der Präsident Don Borfirio Diaz und der Minister des Auswärtigen der merikanischen Föderation Don Enrique Creel. Hüllen sie in Stillschweigen. Tatsache aber ist, daß . Die Union Truppen an die merilaniische Grenze entsandte, daß sie ihre Kreuzer nach, den merilanischen Gewässern dannpfendig. Nun teilt man aus Washington mit, daß die Uniontruppen Befehl hätten, sich in Teras aufzuhalten und der ae Zimantur. Der sich in den Bereinigten Staaten befindet, ändert seine früheren fremd Ken Anschauungen merklich ab. Er beschuldigt nun die Amerikaner, die Revolution im Norden. Mexikos agestiftet hat haben und äußert in unzweideutiger Weise feje Bedenken über die Anwesenheit der Unionkreuzer in den meriiantschen Häfen. Dazu kommt ein Telegramm, das die Ausbreitung der Revolution meldet und von einem Austand in Vera Cruz berichtet. Die Situation verschlimmert si also in augenfälliger Weise und es ist nicht, ohne Interesse, zu beobachten, wie auch in der Union eine Spaltung der öffentlichen Stimmung immer Damit wäre eigentlich die Flut widersprechender Nachrichten und Versicherungen nicht erschöpft. Dieses Resume genügt aber, weil es die hervorstechendsten Stimmungsmomente widerspiegelt, die in der öffentlichen Meinung, der Union und Meritos sich Fund geben. Ein Ertrag dieser Stimmung it es wohl auch, da in Washington nun erklärt wird, daß die mobilisierten Truppen nicht an die merikanische Grenze gehen werden und dann sie blog die Aufgabe hätten, den Waffenschmuggel in Texas zu verhindern. Man wird auch diesen offiziösen Kommentar mit der gebotenen Reserve aufnehmen müssen. Allen Anscheine nac) ‚handelt es sich der Unionsregierung nicht nur um die Verhinderung des Waffenschmuggels, wozu Verfügungen genügt haben würden, die geringeren N Rüstunggeifer verraten hätten. Man wird wohl die Sache bei ihrem richtigen Namen nennen, wenn man von einer Truppenkonzentrierung spricht, welche die Bereitschaft bekundet, im gegebenen Augenblick, energisch vorzugehen. Darunter ist wohl eine Intervention zu verstehen und fraglich erscheint gegenüber dieser Geweißheit nur, ob die Union die Einverleibungsabsicht, die zweifellos feststeht, gegen alle sich darbietenden Hindernisse jet zu verwirklichen sich entschliegen wird. Der Regierung der Vereinigten Staaten ist es zu wiederholten Malen gelungen, Die mezikanische Konföderation zu verkleinern. Sie hat die ihr angrenzenden Provinzen ‚Texas, Florida und Kalifornien in das Unionsterritorium ‚intorporiert, aber diese früheren Erfahrungen können im ‚den jet gegebenen alle nicht zu Hate gezogen werden. Mit Dent jest im Aufstand begriffenen nördlichen, an Texas angrenzenden Gebietstreifen wäre bei Union nicht viel gedient. Es handelt sich ide nicht Darum, das Gebiet der Vereinigten Staaten um, einige Quadratmeilen. zu vergrößern, ‚sondern um, Die Absicht, das staatliche Interesse Mexikos mit dem der Union identisch zu machen, um so die geographische Hauptschwierigkeit zu beseitigen. Die dem Anschluß der zentralamerikanischen Staaten und im weiteren Berfolge der bedingungslosen Sicherung des Panamakanals unter den heutigen Verhältnissen gegen ‚Überstehen. Wenn es nun di der ‚gelben. Breite Ameritas heißt, hab man den Panamafanal ad gegen Japan Ihnsen und darum eine Vereinbarung zwischen Diesem und Meriko vereiteln müsse, so drüht sich dan wohl die Absicht aus, den Kriegseifer zu erhöhen, nicht aber. Die Weberzeugung, daß es zwischen der Union und Japan zu einem Stiege bedingungslos kommen müsse. Es ist gewiß, unleugbar, daß man in Tokio auf die Erwerbung der Philippinen und Hawaii großen Wert legt, weil Japan Ueberbevölkerung droht und es für Ansiedlungskolonien sorgen muß. Es bessst aber diese Möglichkeit zunächst auf Korea und in der Mandschurei und wenn man Datan denkt, daß die nach dem spanisch-amerikanischen Sillege erworbenen Philippinen, für die Union nur eine Duelle Boltssteömmungen in den Vereinigten Staaten für den Verlauf dieses Ballasts eintreten, so wird man den Gedanken > eine ‚einfachere Lösung dieses Problems nicht abweisen Önwen. Nicht die Japangefahr, sondernn Die politische und wirtschaftliche Notwendigkeit, das festspielige Werk des Wanamakanals zu führn und finanziell ausnügen zu können, mußte die Union in das merikanische Abenteuer hineintreiben..Es trifft sie zunächst die Frage auf: welchen Exfulg verhelft eine eventuelle militärische Intervention der Einverleibungsabsicht? Gewiß ist, daß Die Bevölkerung der amerikanischen Staaten im ihrer Mehrheit den Anflug an die Unis ablehnt. Zunächst spielen hier Waffengegenjäge mit hinein, die wohl anch in Texas, in Florida und Kalifornien zurigeit der Einverleibung dieser Provinzen bestanden hatten. In diesen leiteren Fällen war die Anierion jedoch dur ökonomische Erwägungen begriftigt. " Auf diesen Gebieten lebte eine wirtschaftli erstarkende Bevölkerung, die in der Gemeinschaft der großen Staatenrepublik günstigere Entwiclungsmöglichkeiten erkannte. Ganz anders liegt der Hall mit Mexiko. Bei der wirtschaftlichen Yurichgebliebenheit der, ungefähr 134 Millionen betragenden "Bevölkerung dann nur ein kleiner Bruchteil besteuert.werden. Hier haben also emotionelle Ursachen, wie "Der starke empfundene Gegenjat zwischen der lateinischen und der angelsächsischen Naffe, eine größere Bedeutung. Ohne Kampf dürfte die Annerion demnach kaune. Durchgeführt werden können, eine Aussicht, die nicht sede bedenklich erscheint, wenn Meriko, das ein Faunt- nennenswertes Heer und nur sieben kleine Schiffe benit, auf seine eigene Kraft gezielt bliebe. Das Problemt reicht aber weiter. rob aller Bemühungen der Union, die Montoedoktrin zur beide amerikanischen Kontinente umfassenden panamerikanisen Idee auszuweiten, haben die südamerikanischen Republiten bei aller Anerkennung des Ponamerikanismus doch auf einer Differenzierung zwischen der lateinischen , und der angelsächsischen Naffe: bestanden. Dieses Solidaritätsgefühl der Naffe kann sich auch bei einen alten Vorgehen der Union gegen das spanische Deierifo zu Worte melden. Vielleicht nicht in Dem Sinne ‚einer offenen Feindseligkeit, die Telegramme,. ‚von „offenfundiger Tendenz idoniegt verkünden. Aber immerhin ist es wahlscheinisg, daß die Rassengenossen im Süden den bedrängten Merikanern materielle Hilfe gewähren sürden. Die zögernde Haltung der Union ist also begreiflich.. Die will nicht nur abwarten, in welche Lage Porfirio auch, wie es sich zeigt, weiter um sichgreifende Aufstände gerät. Im Washington sucht man zunächst auch die Wirkung zu Studieren, welche die nur fdjivadj verhüllte Einverleibungsabsicht auf das lateinische Südamerika übt. Die Paaplikratn wird bewüßt, um das für den in · er :" Maddrud verboten, Vorfrühling. Bon Stefan Barfong. " s . " Die Shiwalben sind wieder da, aber es zieht sie noch nicht zu den blauen Gefilden des Himmels empor, so sie ihre wundersamen Hymmen zu improvisieren pflegen. Wie ich über den stellenweise feuchten Mafen der Teterlener Wiesengründe dahinschritt, flog bald da, bald dort eine zwischen dem zarten Grün oder den Moorstollen auf und flatterte mit hellem Tschirr ! Tschirr! ein Stück weiter, um figg alsbald wieder an einer Stelle niederzulassen, wo sie gleiche Gesellfiegaft erblidte. . . in. Der liebliche, milde Sonnenschein, der Lenz, der alle ‚Gräser prießen, Baum und Strauch mit jüngen nofpen fi bedecen. läßt: er hatte der ganzen Welt seinen Ruß aufgebricht und im der Luft verbreitete sich der Duft der Mutter Erde. In der aroken Heide, am Rande der weit gestrebten Hutweiden wurde geadert und Der Wind trug mir den Geruch der frisch aufgeworfenen Schollen zu. Eine erhabene Ruhe, eine Ruhe, Die mir teuerer ist als alles, umfing die Heide, soweit der Blid reichte — und das war ein großes Stück. Das ungarische Tiefland in seiner Unermeßlichkeit lag vor mir und nur nach Westen hin ahnte mein Blid einen siämalen Nebelstreif in blaubraunen Tinten,den man für ein Gewöll hätte halten konnen. "Das war die Sandhügelkette im Komitat Fejer, jenseitss der „Donau. . . Sonst überall nichts als Flachland, nach allen Seiten die gottbegnadete ungarische Ebene, Die offenherzige, aufrichtige, ‚ein Geheimnis sennende Bukta. Im Osten lagen die grauen, jodenhaltigen Teiche, deren Böden im Frühjahr von der Schneeschmelze und vom den Niederschlägen gefüllt werden... Die Ebene bedeckt sich dann mit’ Zeichen und wen der steife Wind sich Dahinterlegt , und sie ordentlich durchpesticht, dann führt wohl eine rechte Gänsehaut, weithin über die vielen Wäller. Die Kleinen Seen werden von ‚solcher Beunruhigung lebendig, Eräufeln sich mit graublauen Wellen und jejieben die auf ihnen ruhen der Teterlener Bukta. Der kümmerliche Rest des Urwaldes von Röhricht, der sich einst hier weithin erstrecte. Chemals hausten dort Wölfe; seit langer Zeit it das Röhricht mit mehr mit Waffenwild bevölkert und mit zunehmender Entwässerung wird auch dieses allmählich verschmnden. Am Rande des Röhrichts finden i jebt noch sumpfige, moorige Stellen, wo die Zugvögel des Wiesengeländes sich niederlassen. Dort unterbringt die geräuschvolle Schnepfe, diese Hüterin der Stümpfe, die andachtsvolle Stille der Heide. Dort lauern in steifen Haltung die argwöhnischen Reiher, von melden so früh — in der ersten Hälfte des März — nur exit ‚der gemeine Reiher zurückgekehrt ist. Da auch diese ruhen jet noch in das Röhricht auf; sie stehen draußen, im Freien, wo ihe langgestrecter, schmächtiger Leib von dem Blau des Watsers und dem Grün des jungen Grafes fi fast weiß, abhebt. Wenn man füh ihnen nähert, reden sie fi; und regen die Flügel; mit trägem Schwunge werfen sie sich in die Luft; dabei nehmen sie eine graue Färbung an wie die fahlen, aldıfarbenen Wolken an Himmel. Im Röhricht Drinnen ist es fest noch fill. Von den Berwohnern des Röhrichts ist außer dem Wasserhuhn Sauersteinen da. Die Sänger, die kleinen Kobolde, die Grasmüden, Die Rohrdrosseln, die Graufehlchen sind noch nicht da; ( auch der schleichernde Fuchs treibt sich mod; nicht darin herum; — seine Mühe wäre, do vergeblich. Ich versenkte mich in die Betrachtung des stimmungsvollen Puttenbildes und ward aus meiner Träumerei durch einem dumpfen Knall aufgestört, der von den Teichen herübertönte. Ein Schuß war gefallen und doch war um die Teife herum weit und breit sein Mensch zu sehen. Blodh ein schmaler Streif Tuffelfeld, t wo noch die vorjährigen Stauden standen, hätte einem Menschen ein Bersted bieten können; dieses Stück Feld aber lag zu weit von den Zeichen, als dass fi dort einer hätte verbergen können, der auf Wildenten jagte, * —Reges Leben und Treiben’ gab es über den ‚Teiche. Ganze Schwärme von Schnatterenten flogen dort fcdei herum; vajch Freisten sie in der Luft; zu gleicher Zeit mochten alle ihre Schwenkung. Dann nahm der ganze Schwarm. bald eine weiße, bald eine dunkle Färbung an, je nachdem sie das seitliche helle oder das hintere dunkle Gefieder zeigten. Nebst den Enten gab es um die Teiche auch Hellstimmige Sturmvögel; ihr wohllautender Aufgang über die Heide und von jenseits des Teiches tönte die Antwort herüber. Dort, wo das Tafferant breitesten schien, zogen auch ‘einige Wildgänse mit auffälliger Halt vorüber. Die von zerflatternden Nebelschleiern vibrierende ‚Luft war vor kurzem noch leer und — Siehe! — fest erwachte rings um die Gemwäsfer da und dort das rastende. Leben. Das hatte der Schuß bewirkt. Aber wer mag geschaffen haben? Ic lenzte meine Schritte in der Richtung, aus der ich den Snall vernommen. Mein Weg führte mich über das Tuffelfeld. An den Schwarzen Stauden, rajchelten leise die Dürren, welfen Blätter. Ich schritt ‘zimar über das Feld, das wo ein Bild winterlicher Bezweiung bot, während jenseits desselben die Wiesen und: Weder fi Schen, mit jungen, zarten Grün kleideten. Ich Hatte mun den’Teich, vor mie und ringsherm die Flache Ebene, auf der ich selbst eine Ziefelmaus Hätte erbliden mühten. Von einem Menschen Feine Ehpur.. Ich wandte mich um und tat einem Blie in die Runde, mich fragend, ob ich mich nicht in der Richtung getäuscht habe. Und als mein ratlos schweifender Eid wieder den Teich traf, : sah ich am Rande des Wassers einen Mann siehen, der aus der Erde herbergestochen zu sein schien. Er lüftete den Hut zum Gruß. In der Hand hielt er ein. Gemehr. T. Erstaunt und neugierig ging ich auf ihn zu.Kaj konnte mir nicht vorstellen,wieber Manutz hier aufgetartcht sei11 konnte,ohne dass ich ihn sichon svvxher bemerkt hätte.Als ichs nurmehr.1v«einige Schritte von ihm entfernt war, fand ich mit einem Male die "Erklärung seines’ geheimnisvollen Auftauchens. «-·· —D«er,M»an,n.stand neben einer,tiefpxtGmbc,die den Bretterdeckel zur Seite geschoben war.JU-«dck; «szka»gbe koggte«ein Mexisch bequemYIanigchk "·’-B«.« Be ny | vs