Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1920. január (67. évfolyam, 1-27. szám)

1920-01-29 / 25. szám

WKk v24»pe»i r LSeUvd eväsirs«' Lver^llALx. Lsrvsr 5L7 <ä»a kr»»ü v»L H«»t»rrv!Ld Lsreep-LdvQLi?^«. r 6-»rnksLtu4.8>08 Lrovos« krrLd^. lov Lr'ciLSv, vr«r«^^. ktrvvev, LOVLII. W Lrous». LU>W U.)j1^vLI»rr: (^»äL LLr!. LLVbU^su, rrKrdMrLe US tzS 'LrvE:, Lsor^tNsd-U KLv«» >^d«rad!»tt r Lsn^jLkrrjed tâü L?»ua«, â»;di. 8V LrvvSL, vlsrtzeüj. 4L Lr-En-a, «»«»L»ü. 1L Lr«:«:. r'Lk rsprrsis. LLvsnâv^x iLs» Me» »vÄt a«rvd ^»rm. SvIögvkmÄr, ^78^ Lvs!»»«! Vit Ärsktsr Lrv.»L»»L­r,. / UD»?LVL?>I I I SWII L âZzIHILT L^Livâ RI »enLsL^ v'tSNv^ir^irliL^: i- ür ttèv1»ekl»»1 L, für Skt« üdnys« LtSLtsv SU L. ^bou. usTnsak» vverckâ db^ stmU!üt»va LL»» ' L»ck»so^sir psrtümten» Mrd^Stxsnxv^omwvu. AvLiALMvL^'rr X !r»ss,»rvosakn»r»ni«r L» Vaâ»-««t, Lo ü«r ^âmLs!«vLÜOu S»« ksetor Uozsâ anü Iv âvs ^mrovvo?»­­Kurs»«» r vtovkktzr, L. kv^ivi«, L^sn L kS»M, jsuius L. Vo., Svd. t.»aptcki, Ant. Ners!, kuaolk Uvtts, ^u>. Isnrsf, ^uüv^ los. Lo!»«srL üe2sr»lvsrtr«tv»r pssrvr Uv^â Kr <)«ioi'rs!Qd vLä ^sL L««vKv Xvr!snârU.V«koL>lL0kfots«rK.^., Visa, ^olksü« S. 'â ávod »lls AQ-isr-ss revowwisrtsv lLsvrLtsvdursLv« io «k^ter- LSniLix2»rvv kKr övi^ Psvtsr s^ln^L. L!t«rrvtna»na»«r fLr Svâspsst vo4 Ä« ttvviNL r ttorffBLdlLtt 80 ttsU«r', -^dtzvtidlLtt 80 HaUer. -kcorssvdlLrr Luf äso LLLs^»öks^r 80 8«Uo2', Ls0»SUvn v»0 â<1»rnktrâUoa: Utrt« H^vkèrls-ât^r» 12» — Ll»oask7tpr« ^vsräsuiiL Zn,ru«m ?rüo rkDrüLkssstvUt. — krortv Krieks ^r<Z«r oiLLL »vevrrorüvles. »»>- >>» .l . >> > —— I ^>>,»--,—>»M»».,»,>»M—»»».»»»».»> » ...............................................................................- l, m -M,».,^^— ..lâ k!.. ..................!>_ 67^. Jahrgang. / v; Kudapest» Donnerstag, 39. Januar 19A9 L0 Ur. 33 -.-------------------------------------------------------------------------------------------- --------------------------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------­ Das PraE Rätsel. - W rerl^ wird uns M° ^<^icben: In UiMmrMâi? man. sich allcn'. An.'cheine nach viele ÄLöankm jibkr^N?verschlniegmen BeiprcchunIcn zwischen üem österreichi'chen Zraatskanzler Dr. Nenner und dein tschechische» Minister des Aeußcrn Dr. Benes. Fast nmchtc man vermuten, dasi in Budapest an ein Proper Rätsel veglauvt witd< Die Oefsentiichteit in Wien bat zunäclsit 'venizcr tlieugier nach den politischen Geheimnissen Per Prager Reise gezeigt. Sie war über und über dainit die-­­P)äfligl, das höchst'magere wirtschaftliche lLrgebnis der <wsten Slusreise der Wiener Regierung in die tichechi'che Douplstadr festzustellen. Die beiden verhandelnden ?Ni­­aisttr hahgn rn den Ausschüffen ihrer Nationalversamm­lungen daL Wrien der poliri'chen Besprechungen Umrissen. Ein Lergleich.i'ücr bán Nedeir ergibt, daß der öster­­rerchische'Stâätè'kanzker ungefähr dasselbe chgte. wie der tschechische Minister des Zleuszern. Dr. Renner erzählte, er ^ei mit Dr. Benes zu dem Ergebnis gelang:, daß die 'bal­­öigste imM Aonsolidierimg smL auswärtige Sicherung Per beiden benachbarten Republiken fiir das ganze miltel­­cunopäisâie Sytbem von entscheidender Bedeutung werden ichnnle. Dr: Benes sagte, beide Staaten seien bereit, auf âund freier Gelegenhcitsverträge zur raschen Konsolidie­rung der Verhältnisse zu Hause und in den Nachbarstaaten KusaurMenzuarbcitènI Beide Dtinister fügten hinzu, daß es sich hiebei keineswegs um ein Bündnis handle, sondern bloß â gemeinsam« Arbeit und güte iltachüarschafr. Benes sagte, jeder Versuch, einer Föderation oder Zollunion werde ad- Mlehnt: Remuw stellte fest, oer Ausgangspunkt fist beide Detle sei dse Anerkennung der vollen Souveränität aller Ratiormlstaaten und dm Ablehnung jeder neuerlichen staatsrechtlichen oder ökonomischen Bindung. Das sind im Grunde recht unprâzise Allgemeinheiten. Deutlich wurden beide Minister nur in einem Punkte, der Wahrung der gegenwärtigen Sraarssorm-in'^ihrcn Ländern. Tr. Benes sprach von getroffenen „Uobcreinkommen'' über die gc­­meinsanle Verteidigung gegen jeden Versuch einer llte­­âon und einer Erneuerung des alten Regimes in politi­­,schem wie in wirtschaftlichem^ Sinne des Wortes. Bei Dr. Renner komiiit von einern llebereinkommen nichrs vor. Nach seiner Darstellung wurde von beiden Verhandlüngs­­teilen nnr sestgestellr. daß ihre Staaten auf den gleichen Grundlagen der deniokratischen Republik beruhen, woraus sich von selbst das Interesse beider Teile ergebe, bei der Abwehr jeglichen RestaurütsonsversuÄes von innen oder von außen einander behilflich zu sein. Die Vermeidung eines Bündnisses schließe jedoch nicht aus, daf^ beide Re­publiken im Falle irgendeiner Bedrohung tM außen ein­ander politisch Und diplomatisch unterstützem Für den Fall einer Friedensbedrohung würden beide das Einver­­nehinen suchen. Man sieht: Wenn Benes von einem „Nebereillkommen" spricht, Nenner dieses Wort vermeidet, so hat der österreichische Kanzler dafür Näheres übei die Art und Weise der Verteidigung der republikanischen Staatsform mitgeteilt. Seit der Auszug aus dem Artikel der Pariser „Huraanitè' hier bekannt ist. der geradeheraus von einem „Verteidigungsbündnis gegen Ungarn" spricht und sogar die Konturen einer Tripel­allianz zwischen Oester'reich, der tschechischen Republik und Jugojlaivien zeichnet, fragen sich natürlich politische Kreise auch hier, ob außer dem initgeteilten Inhalt der politischen Besprechungen nicht etwa doch n o ch geheime A bmachungen bestehen. Ten Lesterreichern, die stärkeres Empfinden für die heikle Lage ihres Staares haben, bereiten allerdings schon die der Oeffentlichkei: übermittelren Skizzen der Politik scheu. Lerhai'chlunMN wenig Vergnügen. Man spürt deutlich: Ein augenblicklich zweifellos stark im Vorteil befindlicher Partner hat von dem anderen auf leichte Weise, ohne sich mit Gegenleistungen anzustrengen, ein wertvolles Zugeständnis zu erlangen gewußt. Denn die größere und echtere Besorgnis vor einer Wiederkehr des Alten herrscht in Prag. Tie Genesis des tschechischen Sraates, seine Srellung in dem zertrünmwrten NUttel­­europa, die .Hofftmngen seiner herrschenden, lebhaft impe­rialistisch fühlenden Schichten machen diesen Staat zum unbedingten Gegner all oesien. was auch nur von fern an frichere österreichische Zustände erinnert. Bestand und Konfiguration der tschechischen Republik entstammen einem radikalen Brirche mit jeglicher historischen Ver­gangenheit: Man blickte daher von Pstag aus in den letzten Monaten aufmerksam nach Wien, ob dort nichr etwa in der Bevölkerung sicki größere Gleickgültigkeit gegen die republi­kanische Verfasiung zu regen beginne. Ohne triftigeren Anlaß: denn wem auch weire Kreise d.rs heutige, zu stark von linkssozialistischer Seite beeinflußte Regime auf die Dauer.für unhaltbar erachten, so denk: die Masse der Bevölkerung gewiß nicht an eine monarchische Nestau ration. Denn'oi^xsejhieße Bürgerkrieg, und Deutichösterreich körmte einen, sgläten. .Krankheitsanfast nicht überleben.'' Gleichrvohl meinen die bürgerlichen und bäuerlichen Wähler, daß Staatskanzler Tr.. Renner eher Parte i p o l i t-i s-ch e ml K staatspolitl­sckiën Erwägungen nachgab, als rr sich ohne wLiteres zu einer B ü rgschafr f ü r den Status der tschechischen Republik entschloß. Es dürften da Rücksichten auf gc­­wisse Ängsterscheinungen ün Spiele sein, die in der letzten Zeit die Arbeiterschafi. beunruhigen. Man munkelt von geheimen Waffenverteilungen an angeblich restaura­­tionssüchnge Elemente. Die .Kommunisten schüren diese Stimmung, der auch die leitenden Sozialdemokraten Nahnrng geben. Das Mißtrauen wird von der anderen Seite erwidert. Im Bürgertum trägt man Geschichten von heimlichen Waffenlagern der" Arbeiterräte herum. Dr. Renner konnte zur Beruhigung der Aâiterkreiji: aus Prag die Mitteilung nach .Hause bringen-, das^ für den Bestand der Republik ii: Oesterreich die^ tschechische Republik eintritt. Sonst war in seinem Reifeköffer allerdings nicht viel enthal­ten. Die tschechische Negierung hat jedenfalls nichts getan, um die österreichische Republik, die ihr in: Zuge der politischen Besprechungen so wert war, wirt­schaftlich zu kräftigen. An Kohle, augenblicklich dem drin­gendsten Bedarfsartikel Oesterreichs, hat sie bedeuteiü­­weniger angeboten, als sie im Sommer der Entent-L füL Oesterreich versprochen hat. Tschechische Blätter schrieben denn auch, daß die direkten Verhandlungen mit Oester­reich über die Kohle — die iiLrigens Artikel 224 des St.­­Gennainex Vertrages vorsiehi eme Abschüttelmrg des Druckes seien, den die Entente bisher zugunsten Oester­reichs auf Prag ausgeübt: habe. Die österreichischen Unter­händler konnten das tschechische Kohlenangebor nicht akzep­tieren, so blieb diese Frage ungeregelt. Man hatte aber gerade hier ein Resultat erivaäet. Etwas besser ging es mit den: Zucker; die tschechische Republik verpflichtete sich, ein größeres Quantum zu liefern, nützte aber hiebei zu Lasten Ocsterröichè die innerlich-unberechtigte große Va-­­lutadifferenz zwischen der österreichischsn und der tschechi-­­schen Krone stark aus. Was sonst an wirtschaftlichen Er-­­leichtrrMgèn angeöahnt wurde, kommt beiden Teilen zu­gute. Den offenkundigen Mehrgewinn aus den Prager Verhandlungen haben die Tschechen. Die Ministerkonfe-­­rcnzen waren ihnen vor allem wertvoll als Befriedigung ihrer Prestigeansprüche, ihrer Träunrc von einem Mittel-' Luropa. dessen Zentrum Prag sein soll. Und die Rätsel? In Ungarn wie auch in Wien gibr es Gerüchte von weitergehenden politischen Abmachungen, die an die berühmten, zwischen Cambon und Grey gewech­selten Briefe erinnern, aus denen nach Ansich: objektiver Engländer dex britische Staatssekretär in den verhämMis­­voüeir .^agcn des 2lugust'v1614 nicht Wtzr herausfand. Tie Gerüchte wollen von militärischen Klauseln wissen. Die österreichische llkegierung bezeichnet ste als ulchcgrün - deti Tas D em e n r i d ürft e feine Nichtigkei t haben. Die Verpflichtung, auf dein reckiten Lonaunser südlich von Preßbtirg keine militärischen Werte zu crrich» teu. hat die Prager Negierung im l'lrtikel bss des Ver­trages von St.-Gerinaiu auch Oesterreich gegenüber über­­nomine'm ^ie wird ein Bestandteil des künftigen inter­­natiolialm Rechtes sein. U ndWe st u n g a r n? Da gibt es Meldungen, daß von tschechischer Seite für gewisse Fälle militärische Zusicherungen verlangt worden seien — etwa die .Besetzung dieser Grenzstriche dimch tschc- FenillrtW. Häusliches, Ächulchusliches. . Don GisclaiDbldcu-Goth (Berlin). Es braucht gan-Z^e besonders zärtliche Ech' zu sein, dami: die Frâ-iâ Rèann bei Tisch den besten Bissen zuichiebt. Er ist der. Ernährer, der Bratverdiener, das physisch und geistig am meisten angestrengte Mitglied der Fainitie. Ihm gebührt die Brust des Brathuhnes, das Mittclstück ocs Hasenrückens, die rnusperige Ecke des Weitz­­brvtes; ihm das heute ack, manckmal so einsame Stückchen Fleisch aut der ewigen Gemüse- und .Kartofselschüssel. Ist crchcipokisch,. lo fordert er diese Rücksicht, ist er liebens­­wsiirdig. so Wehn er sich dagegen. Jedenfalls ißt er Len besten Bissen auf. Und gibt sich nur in den seltensten Fällen Recheukchaft darüber, wie viel Worte. Sâiritte. Telephonaurufe. Fahr­ten aui überfüllten Straßenbahnen, widerliche Gespräche mj: Sässeichhäiihlern, verickssuckstcr 'Akrger m Küche uno Mädchenzimmer, wie viel Sorge, Mühe und Nervenkrcssr der nel'c'n ihm sstzenven Frau an diesem und seoeni ande­ren Bissen hängen, der vampfend auf einer sauberen Schüssel, sin einem bkhagiich geheizten mnd beleuchteten Raum aus den noch immer weißgedeckten Tisch kom­men soll. -So schwer, so uneichlich schwer läßt man von den vielen lieben, kleinen Aeußerlichkeiten des Lebens, die selbstverständlich erschienen zu einer Zeil, die uns schier wie eine längs: verflossene frühere Inkaruarion unseres Daseins anmuren.will! Eine^ breite, .böse Klus: gähnt zwischen dancals und jetzt; wir wissen nicht, zu welcher Stunde sie sich ausgetall,.denn mcser Gedächlnis reiht Tag m Tag dieser fünfeinhalb Jahre in lückenlos allmähliche!«! Liefersiuken und Verelknden, aneinander. 2kun bricht das chwärzeste Jahr an für jene, die von den blutroten ver­­chont geblieben./In der Mitte Europas winselt, der Sllnger von zahllosen blasselr KinderlippenHochöfen er­­ölchen, Bergwerke ersaufen. Fabriken feiern, das stexpemum mobile des Eisenbahnbetriebes droh: ftillzu­­lehen, in seinen Grundfesten wankt der wirtschaftliche Unterbau des Staates, der gierig die entkräsieten Finger nach dem letzten .Hab ulw Gut des einzelnen ausstrccki. Und'wir rnlssen noch immer die Tannenüäumchen auf dern wimerlichen Balkongesimse, stopfen vorsichtig mit feiner Nadel die fadenscheinigen Srellen unserer einst so duftigen Tüllgardinen und möchten gern unser kleines Mädchen in sauberer weißen Schürze zur Schule.schicken, mi: runden roten Backen und einem dicken Butterbrot, wie einst. Man ahnt nicht, wie diese Wünsche heute am geistigen Mark von Frauen zehren, die ihre innere Eläftizität wohlbehütet durch die schwersten Kriegsjahre getragen haben. Es gab in Berlin die berüâitigten Kohlrüben­winter; es gab Zeiten, wo alle Haushaltsinitglieder ab­wechselnd halbe Tage lang um „Butter standen". Zeiten, in denen man Schnee schairselte und den einen Strümps austiennte, um Len anderen stopfen zu können. Aber di: Not wär gemeinsain, in den trübseligen Läden mit den leeren Schaufenstern bekam keiirer mehr zu kaufen als der andere, und wenn Herr Mayer selbst keinen Zucker hatte, so trank er bei Frau Schulze ohne Murren den ungesüßten Ersatzkaffee. Eigentlich war es auch eine Art von koinmunistlscher Llera; eine gewisse Glcichheir der Lebensbedingungen hätte sich durchgesetzt.- und lver nicht in Angst oder Lccmer um einen A.nqehörigen uncherging. klagre «licht. Was überhaupt vorhanden war, tsiulnte sich jeder leisken: es war nicht viel, und die Frauen vergajzen so manche Bedürsnlsse. verle-rnten das unsruchtdarr Wün­schen, und das htilb unbewußte .Hosfcn auf eine bessere Zulllnit hielt ihre Nerven in Stand. Diesen Nerven droht heute der Zusilmruenbruch. Der gesainte Älkiitel­­stano, zu dein, mit percinzelren Ausaahinen. alle geistigen Arbeiter gehörerc, käinps: iir Berlin den Berzweiflurlgs­­kanlpf'' unl seine Existenz; man frage die Frauen der Aerzre. der Künstler, der Anwälte, der .Hachsch-ullehrer, wieviel, sie dclvon alleiil auszufechteic h«ihLn. Sparen — sparen —, die Berliner' Hcurssrau kerusi nicht anderen Zweck,-nicht anderes Ziel des Lebens mchr. Sie geht abends unzählige Vale durch die Räume, uln liach vergessenen brennenden Glühlampen zu suchen, und späht ständig ängstlich in die.Flüche, ob die Flamlne des' Gasherdes nicht eine Halos Miicute fricher unter den:' Teekessel zu lös«hen sei. Sie dreht oas gebrauchte Hgnd-I tuch auf seiils fernere Verwendbarkeit hin sechsmal in den ! Händerc heruur. sie w.äscht an Len spärli«Hen Baderageir unter dem Lrövfclnden Heißwasserhahn eilig die Strümpfe des Kleinsten, sie zwängt ihre Korrespondenz auf offen«: Postkarten uitd opfert den halben Tag. um irgendwo im .fernen .Norden Berlins ein Paar irlte Ball­­schuhe gegen Weizenmehl einzlltauschen. In ihryu Kops /herrscht ein wirres Durcheinander von Pfundpreisen, und mit dcnl Bleistift in der Harrd sitzt sie stuildenlang, um herauszukalkulieren, ob der Eiilkauf einer ganzen Kalbs keule, auf so und so viele Mahlzeiten verteilt, si«h vorteil---, hafrer stelle, als. jener von Schmorfleisch imch Gewicht. Wen«: rings uut sie die ewig rotierenden Gesprächs ihemen: Ernährung und Valuta kreisen,'deE sie mit' Schrecken an die Preise der nächsten amerikanischen Kon­­densmilchüüchsen und dänischen Fischkonscrven. Sie geht nicht mehr ohne Markttasche aus, um der mürrischen .Köcdin die Gänge abzunehlnen. sie putzt, wischt und flickt, uin eine .Hairshaliungshilfe. arbeitet und übt mit den ^ .Kindern, um ein Fräulein zu ersparen. Der Ruhe des Sonntags sieht sie seluisüchtiger-entgegen, als ihre Dienst­­luädchcn den: freien Nachinittag. Bis zum Abend tritt sie sich müve in der tagaus, tagéin klapperickien Michle, keine Lektüre venimg das Wirtschaftsbuch aus ihrem Gedärrken­­kreis zu verdrängen, und ihre abgespannten Ikervei: ver­weigern die Cnergiec-bgabe, die bei den heutigen Ver - kehrsvcrhältnissen ein Theater- oder Konzertbesuch erfor­dert. Versucht sie aber in immer wieder neiwr Zsiuflchniwg gegen die graue Verdumpfung dieser Existenz noch den letzien Schimmer früherer Geselligkeit zu rettep, so ver­l dorrt ihre« Freude a:: Gastfreundschaft bis zur Tecsrunde iu g««reizter Sorge um Zuckerinangel und S'lberputzeu, Ku!he!cha«'ken rmd Gassperrstnndc. -. Genossinnen in Budapest, wir reichen Euch in Ge­danken die geplagten Hände. Es geht Euch auch nicht Vesser! Einst freilich, vor gar - nitht-fo langer Zeit, war. dort drüben ein sagenlsaftes Eldorado, von dessen Uepvig-. - keit deursche Offiziere wunderliche Ntärchen erzähüÄr.­­Tmuals schickten uns mitleidige Seelen, die sich behaglick; in der Pracht des Donaukorsr>s sonntelk, während zu H'«iuse die dicke Iulcsa zehn Eier in den Biskuitteig schlug, die kleinen, eingeschriebenen Päckchen mit Butter und K'.rglcr-

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