Pester Lloyd - esti kiadás, 1922. május (69. évfolyam, 98-122. szám)

1922-05-16 / 110. szám

----------- ______________________________________ â ___________________________ VlenstLA, L6. blsZ 19M kertdsrGrrnzenihresNachbarsanerkennen. Die Grenzen werden dann offene Türen für denHandelw erden und nicht nationale schranken. Der Friede ist ein Haupterfordernis. Auf dem Frieden beruht -Wohlfahrt und Erck der Welt. sUng. Tel.-Korr.-Bur.) Die russisch-deutschen Beziehungen. Kopenhagen, 16. Mai. sTelègrcnnm der Budapester Korrespondenz.) ^i cinenr Preßempfang ist — wie aus Moskau gemeldet wird — an Trotzki die Frage gerichtet worden, ob eine Militär­­konventiüpr ?/..i scheu Rußland und Deutsch­­'land tatsächlich vesteht. Darairshin antwortete Trotzki: Dementieren Sie diesen Blödsinn! Die Reparattonen. L o n d o n, 15. Mai. sWo^lff.) Nach einer Wättenme^kdung wird das Mitglied ldss «n!gliischen Parlaments John Murray heute aaend nach Deutfchtaud reifen, um dort eins Untersuchung über die^ wi r tschaft >liche Lage antzulstellen. (Ung. Tel.­­Korr.-Biir.) . . Berlin, 16. Mai. Wie das ZwÄs-Uhr-Matt der Neuen Berliner Zeitung «us Paris eüsÄhrt, wird morgen die eriste Sitzung des Prü- WnMiusschusseâ für die große internationale An­­leihe stattsân. An dicher Sitzung wird bereits auch Morgan, der in Begleitung des Bankiers Cahans in jP-aris eintrifft, tâchinen. Wie M-oryan selbst nach einer Meldung der Chicago Tribüne mitteilt, kommt er nicht als Vertreter'd er amerikanischen Regie­run g, b e s i tz t alb e r de r e n volle Z u st im m n n ig. Netv Jork Hcrald weist darauf hin, daß Wnerika nuiMehr au der Ordnung der curopäischen Angelegenheiten tcilANneh» men sich anschicke. Wie vaAsâ Blatt aus gutunierrichteten Kreisen aus t^ris erfährt, glaubt man, ollen Anlaß zu haben, mit den bisherigen Ergebnissen der VerhaNÄMgen in i Paris zufrieden fein zu können. Der Boden für die Ver­handlungen foi gut vorbereitet worden. Die Stimmung in -Frankreich sei einem für Deutschland annehmbaren Wkom­­günisti-g. sllnig. Tel.-Karr.-Bur.) London, 16. Mai. sRcuter.) Am Untcryausc ersuchte Lamberg die Regierung, die Beüingungerr und Len Zeitpunkt zur Erörte­rung einer eventuellen genreinsamen Aktion gegen Deutschland rnitzuteil,en. Er fvagte die Negierung, ob tsle die Gründe Mitteilen könne, mit denen die französische 'Regierung ihren ablchnenden Standpunkt begründe. Cham­­iberlain erwiderte, Lloyd George wollte noch in Genua die Haltung erörtern, die nach dem 31. Mai gegen­­lüber Deutschland eingenommen tverden soll, die französische Regieruirg erklärte jedoch, an keinerlei Konferenz vor dem 31. Mai tLilzunehmen. Auf eine toeiteve Anfrage iLambergs, ob Chamberlain wisse, daß viele Mit» jglieder des Parlaments mit Besorgnis der wachfen­­>den Spannung zwischen Frankreich und England entMM- fchen, erwiderte Chamberlain, er sei einer Erörterung von Erchgnisse-lr, die zu einer Entfrenrdung beitragen oder Schwierigkeit eräugen könnten nicht güifftig gesinnt. Ein <Mt«res Unterhausmitglied ersuchte um die Äersicherung, daß militärische Aktionen gegen Deutschland nicht siattfinden. toer­­den, bevor diese Frage im Unterliaus erörtert worden wäre. Ter Sprecher entgegnete. Laß eine derartige Frage früher an­gemeldet werden nrüsse. Cl-anröerlain teilte auf eine andere 'Anfrage unter lebhaftmn Beifall nnt, daß dis britisch Re­gierung nicht beabsichtige, Sowjetrußland eine Anleihe zu >ben.'lU. T.-K.'B.) Nom Tage. Dr. Gustav Gratz iiber das Entthronungsgesetz und die Geldmittel der königlichen Familie. Az tt-jsäg veröffentlicht die Unterredung eines seiner Witarbeirer mit Dr. Gustav Gratz über die Ausführmrgen, in Leiren Ministerpräsident Graf Bethlen in seiner Szom­­bathelyer Rede die Vorgeschichte des Entthronungsgesetzes und die pekuniären Verhältnisse der königlichen Familie erörtert Anknüpsend an die Behauptung des Ministerpräsidenten, 'Graf Andrässy selbst hätte in Tihany die Entthro- MungalS unausweichlich bezeichnet, äußerte sich Dr. Gratz wie solgt: — Als wir, Graf Aulius Andrâssy, Stefan Ra­­kovßkg und ich, als Gefangene in TihaiU) tveiltiM, tvaren wir von der Welt völlig abgeschlossen und wußten mithin von der Lage nur so viel, als die dort anwesenden Regierungs­vertreter uns initzuteilcn für gut befanden. Unter andarein wurde uns auch gesagt, daß Gras Be t hlcn sich mi t der Absicht trage, abzudanken, loeil er die Veranttvort­­liichkeit für die Einbningung des Entthroimngsgescheâ nicht zu übernshnren wünsche; auch sei es seine Absicht, l ic Regiermtg einem Manne zu übergeben, dessen Berufung atr die Spitze des .Kabinetts wir schädlich ftr das Land ebensowohl wie für den König hielterr, weil der Betreffende das Entthronungs­­gefstz nicht nrit dem äußeren Druck begründet, sondern es als Äuâfl'nß des spontanen Willens der Nation hi'ngestcllt lräitie. Aus diescnr Grunde waren wir,, tvenn ich nrich recht erinnere, alle einmütig der Ansicht, es sei bes­ser, daß Graf Bethlen Ministerpräsident bleibt. Die Sache kmn übrigens auch vor dem König zur Sprache. Der König war der Ansicht, Graf Bethlen lMte sich gegen den gekrönten König ver­gangen, indenr er seiner Wiedorkehr bewaffneten Widerstand entgegengesetzt habe. Ob hiernach Graf Bechlen das Ent­­throniilNgsgesetz einbriizge oder nicht, war nach Ansicht des Königs belanglos.. Erinnere sch inich recht — nieine ein­schlägigen Anfzeichnungeit sind nicht bei ntir —, so sagte der König, daß seine Auffassung über den .Herrn Ministerpräsidenten Grafen Bethlen durch den Umstand, daß dieser eventuell auch noch die Vertretung des Entthronungsgesetzcs übernimmt, nicht verschärft werden könnte. InnerlMb dieses Gedankenkreises und im Hinblick auf die obeiMzzierte Lage l)ates auch der König als das zweckmäßigste betrachtet, daß Graf Bethlen an der Spitze der Regierung bleibt. Indent gleichen Sinne mag auch Graf Andrässy sich vor einem i der hervorragendsten Würdenträger des Laitdes geäußert haben. — Daß auch Graf Andrässy die Einbringung -des Enithro. nuugsgesetzes als unumgänglich bezeichnet' hätte, ist mir nicht bekannt. Möglich ist es jèoch imnterhiu, denn auS den Mitteilungen der s^gierungsvertreter ging eben dies hervor. -Es fragt sich aber gar nicht, ob am 30. Oktober, â diese Dinge sich ereigneten, die Einbringung der Entthronung^ Vorlage notwendig war oder nicht, sondern ob sK notwendig war, durch Vereitelung der Attion des Königs eine Lage zu schasferr, die nachmals zur Entthronung geführt hat. Diese Fvcche läßt sich durch polemische Aussiimndersetzungen niD erledigen; sie wird erst durch die geschichtliche Analyse beleuch­tet werden, wenn einmal die geheimsten Archive unserer Naö^ barn erschlossen sein werden. — Was mich selbst betrifft, hatte ich auch heute das für richtig, was ich in Tihany für richtig gehaltsn habe: es war besser, daß Graf Bethlen die Enthronungs­­vvrlage eingebracht, vertreten und die Ver­antwortung auf sich genommen hat, statt seinen Platz evuem anderen zu übergeben. Aus â dieser Tatsache werde ich mithin, was meine Person betrifft, gegen den Grafen Bethlen niemals eine Waffe schmieden. — Was nun die Frage bstrisft, in welcher Weise und in. welchsm Maße die Regierung für den Lebensunter­halt der königlichen Familie gesorgt hat, so niuß ich den diesfölligen Behauptungen, die auf der westungarischen Propagandafahrt der Regierung lautgeworden sind, sc^rfftens entgegentreten. Nach Blättermeldungen soll der frühere Mini­sterpräsident S i monyi-Semad am gesagt haben,' die königliche Familie habe ihren Schmuck verkauft, mW aus dem Erlös von fünf Millionen Schweizer Francs, also 500 Millionen ungarischer Kronen, würde sie dis Möglichkmt ge­habt haben, durch sine Reihe von Jahren stcurde^emaß 'zu leben. .Herr Simonyi-Semadam setzte auch noch hinzu, die Getreuen dK KönigD hätten ihm jedoch geraten, dieses Geld in seinem Interesse zu Propaganda zwecken veraus­­gaben zu lajM. Diese D a rstel'lung ist vom Ansang hiL ans End >e falsch. Dem König war zwar gesagt wor­den, daß seine Juwelen einen Wert von fünf Millionen Sclkveizer Francs repräsentieren, als aber eniste Verhand­lungen über ihren Verkauf im Zuge waren, stellte es sich her­aus, daß kaum die Hälfte dieses Betrages als Kaufpreis zu er- Zielün war. DarauWn hat der König von dem Verkauf Abstand g-Lnommen Aiw den Sânuck bloß verpfändet. Das An­­tchen, das unter recht schweren Bedingungen und nur für die Dauer eimger Monate getvährt wurde, machte insgesamt 1,672.000 Schweizer Francs -aus. Von dieser Summe mirßien einige frühere Schuldsn gedeckt werden, so daß ein relativ bloß geringfügiger Betrag zur Verfügung des .Königs blieb. Den .qenaüen Betrag habe ich nie feststellen kömien. Nur eiirsn qeringen Bruchtei 1 des Erlöses der Anleihe hat Se. Majestät politischen Zwecken gewidmet. Nie jedoch hat ein ungarischer Ratgeber vom KL- nig Geld für Propcrgand-azwecke verlangt. Ganz im Gegentvil habe ich fowohl wie Meines Wissens auch andere den König immer gebeten, für politische Zwecke nichts zu verausgabei«, ehe sein LebenÄMterhalt umbsduigt. gesichert sei. Der'ânig war in GâsachM derart unbewmidert und gleichnrütig, daß er dessenungeachtet einen gewissen Betrag bei einem schweizerischen Bankhaus für politische Zwecke deponierte. Einen Teil dieses Betrages — nach meinenr Empfinden wohl die größere Hälfte — hat er rnr áptenckor -cmf Mein dring­liches Äesuchm wieder in seine Hauskasse rückverweisen lassen. — Von der politischen Zwecken gewiduieten Simmre ist bloß ein äußerst geringer — ich darf füglich sagen, unbe - deutender — Teil nach Ungarn Klangt. Niemand hat diäses Geld verlangt, der .König hat es aus durchaus spontanem Entschluß hichevgssendet. Ich selbst hatte munittelibar nichts mit mssem Geldbetrag zu tun. Nach meiner Kentnis der Dinge ist von ihm kein H<^ilerzu P ropagand azw ecken verwendet worden, und ich glaübe, daß aus dicsem Gelde bloß dis Herstellung der BrMnadel mit dem Buchstaben L finanziert worden ist, doch ist ja dieses Geld aus dem Derkauif der Brilstnädeln wieder ffurückgeflvssen. S:wiel ich weiß, war der gai:ze Be­trag beisammen, als der König ini Oktober nach Ungarn zu­­rüÄehrte, und er ist dcmrals dem König zur Ver­fügung gestellt, beziehungsweise zur Hestreitung der Kosten der Oktoberâktibn verwendet worden. — Auch Graf Bethlen hat sich in Szombathely über diese Frage geäußert und gesagt, die Regierung hätte im Vor­jahr dem.König fünf Millionen Kronen zu­kommen lassen. Ich weiß nichr, wann das geschehen sein soll. In den Verliandlungen, die mit Hinzuziehung deS Gra­fen Bethlen im Septeniber und Oktober in dieser Sach« statt­­fandèn, war niemals von dergleichen die Rede. Die Regierung hat nie geleugnet, daß in dieser Sache etwas geschehen muß, und sie hat sich die Lösung ünmer in der Form der Verwertung der ungarländischen Güter des Königs vor­gestellt. Allein einen ernsten Schritt hat die Ne­gierung in dieser Richtung nie unternom­men, obzwar ich im September ihr'ein völlig klares Bild über die Vernwgenslage der königlichen Familie entworfen hatte. Zweifellos stammen auch Li-e fünf Mil­lionen Kronen, die die Regierung dem König überwiesen hat, aus den Erträgnissen des königlichen Privatvermögens, das Land selbst hat für den vertriebenen König nie irgendein Opfer gebracht. Da nun fünf Millionen Kronen ungefähr 33.000 Schtveizer Francs glcichkommen und di« Regierung wußte, daß dl« .Haushaltllngskostcn der königlichen 'Familie, iil der Schweiz monatlich 50.000 Francs betragen, so hat die Regierung nicht ernstlich glauben können, die Frage durch Anweisun'g dieser fünf Millimien Kronen gelöst oder die Ver­mögenslage des Königs auch nur erleichte'rt zu haben. Ueber die Art und Weise, wie diese fünf Millionen Kronen zuill König gelongteil, habe ich keine Kenntnis, weil ich ja von der Tatsâche selbst nicht unmittelbar unterrichtet bin. Ich weiß daher auch nicht/ ob von. diesem Betrage etwas für Prapa­­gandazwecke Vertvendet worden ist, doch glaube ich nicht, daß es der Fall war, denn ich habe keine Kenntnis von irgendeiner im Interesse des Königs ein» geleiteten Propaganda, die einen Geld­aufwand erfordert haben tvürde. Ministerpräsident Graf Bethlen in Sopron. Aik-s Sopron wird gemeldet: Zu Ehren des Mmister­­präsidenten Grafen Stesail Bethle u hat gestern, Momtag, èttd im „Hotel Pannónia" ein Bankett stattgefunden. Bei dem Festessen brachte Obergsspan Eugsn Fertsäk den erstM Trinkspvuch auf Len Rsichsverweser aus. Die Festgäste hörtm , den Tvinksprlch stehend an und bereiteten dem Reichsverweser lebhaste Ovationen. Den zweiten Trinkspruch hielt Bürger­meister Tr. Michael Thurner. Er feierte den Miüifterprä­­sidsnten Grafen Bethlen als den Mann, dessen staatspvlitische Umsicht die Stadt Sopron dem Ungavtum gerettet Hai. Diese - Stcklt — so sagte «r — werde das Tor Ungarns werden, durch da» die r^-rücht« des u-ngarrschen Fleißes nach Lsm Anslan-de gebracht tvsrden können, und durch das d!« westliche KAktw: ihren Einzug ins Land halten soll. - Miuifterpräsideiü Graf Stefan Bethlen erwiderte, das größte Derdlenft, dem es zuzuschreiben ist, daß Sopron der lÄrgarn verblieb, gebühre der -SM Sopron selbst 'mid chreiir wackeren Bürgernieister Michahl Thurner, der sich bis zum äußersten für die Erhaltung der Stadt eingesetzt hatte. Uns wrrd vorgeworfen, so fuhr' der MinisterpräfideM dann fort, >daß wir die Politik der Feigheit betätigen, weil wir' eme beionnLivere Politik Klachsn. Wir müssen ober eine befon­­nene Politik ^machen, damit tvir uns unter die übrigen StiMen einre,l)en können. Ich hoffe, daß Lief« Stadt unsere PolÄik bcholgelr wird. Dw Stadt Sopron kann, wenn es sein muß,' z^eMN, sie kann aber zur rechten ZÄt mich spre^n und ^ln. Dre uns eine Politik der Feigheit vorwerfen, i^.ben selbst bemahe die Früchte gefährdet, auf die wir noch rechnen können Ich bin überzeugt, daß diese Kulturstadt, die über mtspr^endes Wissen und über historische Tradition verfügt, IN dieier Politik als Pionier voran marschieren wird, wie ich auch überzeugt bir., daß diejenige«, die in der ungarischen Politik nur mit i^lagwörtern operieren, ober mff dem der Tat keine Erfolge aufweifcn können, in dieser Madt nicht Fuß fassen iverdsn. Es sprachen noch die Minister Bass und Klebclsberg u. a. Der Ministerpräsident fuhr mit dem um Halb 3 Uhr morgens von Sopron abgehenden Zug mit seiner BVleituna nach Budapest zurück, wo er heute vormittaas halb 10 Uhr eintraf. Die Wahlbewegung. Aus Sopran wird ims geschrieben: Im Csepr«« ger Wahlbezirk vechicht der ehemalige Kuttusminister Stefan Haller vergebens Anstrengungen, um ini Interesse seines Bruders Dr. Jossf Halle'r Propaganda zu machen und die ge-schlossenen Reihen der Anhänger ihres früheren Ab» geordneten, des GroßgrMidbesitzers OlivLr v. Rupprecht zu dmchbrechsn. Außer den Genannten bewerben sich auch -^r haupt'stÄdtischs Profeffor Franz Schöner, der PramonftrateNsevprofessor I. Paskal Avary und der Apolhelker Bèvärdy mit dem Progranrm der !fvsiew Königswähler um das so viel bsgchrte Csepreger Mandat. — Am Wahlbezirk Sz« n tg o t th â rd ist der Kandidat der eiicheiÄichen xPartei Johann Barthos infolge tSlligeü Aussichtslosigkeit zurückgetreten. Nun versucht gegen den Ho^ rat Gábor Vargha, dessen Wchl zweifellos, auch der ge-j wösene Obergsspan von Fagaras Josef v. SzLll sein Glück Mit dem Programm der Regierungè^rtei. — Der oppofitio-' nell-e Kandidat des Kör men der Bezivk-eZ, Graf Aittow Sigray bildet dort Gegenstand herzlicher Ovationen. Me Bereisung der Ortschaften gsstal-tet sich für ihn zu einem Trilwrphzug. In P rnr«mi irdßen t;, wo den Gvafen derx Ortspfarver begrüßte, wäre ein MnanKer, der die RÄes Dr. Jägers zu unterbrechen versuchte, bald arg verprügelt wor-; den-. Au Vasalja richtete der Ortsrichter die Änfiprachet an den Grafen. An Magyarnädalja der Feuëvtvchv^, kammandant Karl Kapuy, wo Sigroy mit Blumen ü^« schüttet wurde. DieSoproiiier-S ozia l.d e mn k rat isch «Partef HMe, wie mast uns meldet, ^für den 14. d. nachmittags'in der Dumr-­­halle die A^ltung einer Volksvsrsmnmlung angekündigt, in der deren Wgeordnetenka-noirat Dv. Eduard Hebelt, Lni-i versitätsdozent und pensionierter Professor ein« Rechlz-> akademi« und Rechtsanwalt, sein« Prvgrammrede halten sollls.­­Das mchrere hundert Köpfe zählmi-de, zumeist cmâ Arbsitimn bestehende Auditorium hatte sich auf dem großen freien Pla^ Por der Turnhalle versammelt. Wer ober nicht kam, war der KandÄat Dr. Hebelt. Statt seiner hatten auf einer impro»­­vifierken Rednertribüne zwei Delegiere der Sozialdemokrati­­schen Partei Platz genommen, und'zwar Julius Szilágyi und Franz Kittel. Beide ^srörtertsn das Programm r^er Partei in ungarischer und deutscher Sprache und teilten vf^i?­­lich nut, daß der Mnister des Innern Graf KlebelÄerg dsN Kandidaten verboten Habs, feine Programmrede zu hal­ten, weil er wegen der Ausführmrgen, dis Dr. Hebelt jMgst iw einem Coupe erster .Klasse während der Fahrt vor «migen Passagieren über das Nationalitä tenKsjetz, bGiè-! hungswsise^ hinsichtlich der Erweiterung der Recht«, der nationalen Minderheiten- inäbssondere der. Deutschen i» Ungarn nmihte, unter polizeiliche Aufs icht g « st« lkt werden mußten Alle biHeriasn Schritte blicken erfolgli^, und selbst dis Jndrucklegung seiner Pro-, grammrsde ist vom Bürgermeister Dr. ^^churne r biSHex' iwch nicht gestattet worden. Die beÄrn Râer braten weiter dem Au-diwrium z.ur Kenntnis, daß Dr. .Hebelt an den Mni­ster des Innern eine Eingabe wegen Aufhckung der Polizei-­­lichen Aufficht, beziehimasweise folgende Frage an den Mini­ster Klebelsberg richtete: , „Erachten Sie «s eines loyalen Gegners und Kultur-' Politikers angemessen, den Wahlkampf so auszufechtM, da Ex­­zclienz vermöge Hrer cmitttchen Position allein schon mir ge­­lUnüber inl Vorteil sind, daß Sie inir das Erscheinen auf dem Schaikplatz des Kampfes, um an dis Wahlbürger das Awrt zu­­richten, unmöglich machen? Würde es Ihren guten G-äschmack' nicht verletzen, tvsmr es Ahnen nur mit solch rmmoralischen- Mitteln. gelänge, d>sn Sieg davonzutrvgen?" Di«'Richs und Ordnung wurde nicht im mindesten gsstöri, und das kolossale Polizoiaufgckot erwies sich als gänzlich ü^-­­flüssig. Das Präsidium der UnabhängigMF- und -Achtundvierziger­partei erhielt heute die Berstän-Ligung, daß der Kandidat der Partei im Dáibaier Wahlkreise Älbèrt Lombos durch dis Gsiidarnierie verhaftet und der Pöcser Staatsan­waltschaft eiugeliefert wurde. Dis BerhaMlmgen mit Oesterreich. -Aus Wien wird telegraphiert: Die vorbereitendm Poiniparlers zur Aufnahine der Verhandlungen zwi­schen Ungarn und Oesterreich, haben, wie wir aus unterrichteter Quelle erfahren, zu Leni Ergebnis gssührt, daß es offenbar ist, daß beide Staaten, bereit sind, in weitestgehender Weilse Ent­gegenkommen zu zeigen. Man hofft, daß die Der-, handlrmgen, die nächste Woche in Wien beginnen, zu -einem bsfriedigenden Ergebnis führen werden. Die ungarisch-tschechischen Wirtjchafisverhandlungea. Aus Prag wird der Bmdapestw K-orresPiM-denz teke^ graphiert: Wie hier verlautet, sind Minister des Aeußer« 'Graf Bänffy und Ministerpräsident Dr. Benes itt' Genua überemgekommen, di« wirtschaftspotitifchon Perhan-dlun-gen Ende Mai wiedel aufzunsh­­men. Di« Verhandlungen werdsn parallel in Budapests und Prag gefrM wecken.

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