Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1929. október (76. évfolyam, 222-248. szám)
1929-10-01 / 222. szám
Dienstag, 1. Oktober 1929 • 7 Tagesneuigkeiten. Schwere Erkrankung der Schwester des Königs von England. Die Witwe nach dem Herzog von Fife, die Schwester des Königs von England, ist an Magenblutung schwer erkrankt. Ihr Zustand gibt nach dem ärztlichen Bulletin Grund zu Besorgnissen. Der Prinz von Wales gegen eine Ehe aus Staatsräson. Die Brüder Townsend, zwei Journalisten in Nordengland, haben eine Biographie des Prinzen von Wales geschrieben, die, nachdem Sie vom Privatsekretär des Prinzen vorher senzuriert worden war, veröffentlicht wurde. Neben einem reichen Material an Anekdoten, das insbesondere den Mut des Prinzen beim Sport und im Weltkrieg illustrieren soll, enthält das Buch zwei Abschnitte, in denen die Ansichten des Prinzen über die Ehe und die Aufgabe eines Königs auseinandergesetzt werden. Der Prinz, so behaupten seine Biographen, lehnt jede Ehe am Staatsräson ab. Er werde sich nur verheiraten, wenn er ohne Berücksichtigung des Standes die für ihn geeignete Lebensgefährtin finde. Gegenüber dem Hinweis, daß er als Thronerbe standesgemäß heiraten müsse, erklärte der Prinz immer wieder, er habe drei jüngere Brüder, die zu diesem Opfer nicht weniger geeignet seien als er. Die Biographen bestätigen die in der Londoner Gesellschaft verbreitete Auffassung, wonach der englische Thronfolger sich keineswegs darauf freue, König werden zu müssen. Verleihungen. Der Reichsverweser hat den Ministerialsektionsräten Michael Gombos und Koloman Noszlopy den Titel eines Ministerialrates, den Ministerialsekretären Dr. Koloman Petheö und Dr. Géza László den Titel eines Ministerialsektionsrates verliehen. Der lettische Justizininistcr in Budapest. Justizminister Tibor Zsitvag hat zu Ehren seines in Budapest weilenden lettischen Kollegen B. Bereut heute im Landeskasino ein Dejeuner gegeben, an dem auch teilnahmen: Volkswohlfahrtminister Josef Vast, der Präsident des Verwaltungsgerichtshofes Baron Julius Wlassies, der Präsident der kön. Kurie Andor Juhász, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Graf Alexander lihuen-Hédervárg, die Staatssekretäre im Justizministerium Béla Ángyán, Béla Szászt/ und Béla Séthy, der Präsident der kön. Tafel Nikolaus Degré, Oberstaatsanwalt Ludwig Halász, der Präsident des Justizausschusses des Abgeordnetenhauses Georg Platt hg, die stellvertretenden Staatssekretäre Philipp Rottenbiller, Eugen Berczelly und Franz Mikó, ferner Rolf Krause, Emil Csudnay, Nikolaus v. Kozma, Militärattache Géza Lang, der Richter an der kön. Tafel Georg Lupkovicz, Ministerialrat Ladislaus Gál und Ministerialsekretär Eugen Bózag. Deutsch-Ungarische Gclehrtenwoche in Budapest. Heute sind die einunddreißig Professoren der schlesischen Friedrich Wilhelm-Universität aus Breslau in Budapest eingetroffen, die im Rahmen der vom 1. jns 7. Oktober stattfindenden Deutsch-Ungarischen Gelehrtenwocbe- an der Budapester Universität, an der Technischen Hochschule, in der Akademie der Wissenschaften, in der St. Stefans-Akademie, sowie in verschiedenen anderen wissenschaftlichen Instituten der Hauptstadt Vorträge halten werden. Dieser Besuch iJt eine Erwiderung des vorjährigen Besuches ungarischer Professoren in Breslau, aus welchem Anlaß seinerzeit in der schlesischen Provinzhauptstadt eine Ungarisch- Deutsc'he Gelehrtenwoche abgehalten worden war. An der Deutsch-Ungarischen Gelehrtenwoche nehmen die folgenden Breslauer Professoren teil: I. Katholische Theologische Fakultät: Bertold Altaner, Félix Haase, Franz Schubert, Alfons Schulz. II. Evangelische theologische l'akultät: Anton Jirku. III. Staats- uiid rechtswissenschaftliche Fakultät: Karl Brauer, Hans Helfritz, Johannes Nagler, Eugen Rosenstock-Hüssy, Friedrich Schöndorf. IV. Medizinische Fakultät: Ludwig Fraenkel, Friedrich Henke, Ernst Mathias, Karl Prausnitz, Otto Rießer, Wilhelm Stepp. V. Philosophische Fakultät: Peter Brieger, Paul Diels, Felix Ehrlich, Friedrich Gie.se, Otto Grünenthal, Ernst Kornemann, Ludolf Malten, Paul Merker, Julius Meyer, Fritz Neubert, Hans Rademacher, Theodor Siebs, Walter Steller. Außerdem ist noch der Syndikus der Breslauer Handels- und Gewerbekammer Hermann Freymark mit den Gelehrten nach Budapest gekommen, der im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung der Ungarischen Volkswirtschaftlichen Gesellschaft über die Ziele und Wege der mitteleuropäischen Handelspolitik am Freitag, 4. d„ nachmittags 6 Uhr, im Fesfsaale der Handelsakademie einen Vortrag halten wird. — Die feierliche Eröffnung der Gelehrtenwoche findet am 1. d., vormittags 10 Uhr, in der Aula der Peter Pázmány- Universität statt. Nach den Begrüßungsansprachen des Rektors Dr. Alfred v. Doleschall und des Generalsekretärs der Akademie der Wissenschaften, Ministers a. D. Eugen v. Balogh wird der Führer der Breslauer Professorengruppe, Professor Dr. Ernst Kronemann, einen öffentlichen Vortrag über die Stellung der deutschen Universitäten im Volksganzen halten. Vorträge ungarischer Ärzte in München. Auf dem IX. Kongresse der Gesellschaft deutscher Urologen haben auch ungarische Ärzte, und zwar Dr. Rudolf Picker, Dr. Andreas Szóld und Dr. Johann Hermann Vorträge gehalten. Die Kongreßteilnehmer folgten den Vorträgen mit großer Aufmerksamkeit. Eugenetischer Kongreß. In Rom hat heute der Unterstaatssekretär für Unterrichtswesen Di Marzi den zweiten eugenetischen Kongreß eröffnet, an dem viele hervorragende Forscher der biosoziologischen und statistischen Probleme teilnehmen. Nach den Eröffnungsansprachen des Vertreters der Regierung und des Präsidenten der italienischen statistischen Anstalt Gini drückte Professor F/sc/icr-Berlin den Dank der ausländischen Kongreßteilnehmer für den Empfang aus. Jubiläum des Leipziger Reichsgerichtes. Das Reichsgericht in Leipzig feiert morgen seinen 50jährigen Beistand. Am 1. Oktober 1879 hat das ganze deutsche Volk eine einheitliche Gerichtsverfassung und ein einheitliches Gerichtsverfahren erhalten, wobei das Reichsgericht errichtet wurde. Graphologischer Vortragsabend. Der Berliner Schriftsteller und Publizist Professor Gerd Berndt hielt heute abend im Sondersaale des „Hotel Bristol-1 einen überaus fesselnden Vortrag über das Wesen der Graphologie und ihre praktische Bedeutung für das Alltagsleben. An Hand einér Handschriftentafel erläuterte er zunächst die wichtigsten Kennzeichen der verschiedenen Schriftunregelmäßigkeiten, die gewisse hervorstechende Charaktereigenschaften verraten, und wies unter anderem darauf hin, daß die „humoristische Ader“ eines Menschen an der' Wellenförmigkeit der Schriftrichtung, die logische Veranlagung an der geschlossenen Verbundenheit der einzelnen Buchstaben, die intuitive an ihrer Losgelöstheit ersichtlich ist. An den Unterschriften verschiedener Fürsten, Heerführer und leitender Staatsmänner erläuterte er bei der Schnörkelführung die Ausprägung des starken Selbstbewustseins und der Protektionsmacht, in welchem Zusammenhänge er hervorhob, daß Reichspräsident v. Hindcnburg und Reichsverweser Nikolaus v. Horthy sowohl im Buchstaben H als im Schnörkel recht ähnliche Charakterzüge erkennen lassen. Im Schlußteil des mit feinem Humor gewürzten Vortrages betonte Professor Bernt die Wichtigkeit der graphologischen Analyse im Dienste der Kriminalistik, Sowie der Ehe- und Berufsberatung. Das Auditorium spendete dem deutschen Gasl, der ein großer Ungarnfreund ist, reichen Beifall. Professor Berndt hält übrigens Dienstag, 1. Oktober, abends 9 Uhr, in der Kaufmaimshaltc einen zweiten Palästinavortrag, mit besonderer Berücksichtigung der , jüngsten Unruhen. Zur Brandkatastrophe in Szentpcterfa. Man schreibt uns aus Sopron: In Ergänzung unseres Berichtes über das .Großfeuer, das das zumeist von Kroaten bewohnte Dorf in Schutt und Asche legte, wird weiter mitgeteilt, daß die Regierung an Ort und Stelle eine ministerielle Kommission entsandte behufs Feststellung des verursachten immensen Schadens. Unter Führung des Obergespans Dr. v. Tarányi erschienen Ministerialrat Declava und Referent in Feuerpolizeiangelegenheiten Ladislaus Kuhärszky auf dem Orte des Brandunglücks. Es ist erfreulich, daß Burgenländer in wahrer Menschenliebe ihr Mitgefühl bekunden. In vielen Wagen werden Lebensmiltel für die in Not geratenen und Fütter für die Tiere gebracht. Die Notstandsaktion hat im Komitat Vas bereits eingesetzt. Ein Aufruf, unterfertigt- vom Bischof, Grafen Mikes, dem Abgeordneten Grafen Anton Sigray, Obergespan und Vizegespan, appelliert an die Mild« tätigkeit der Bevölkerung. Das „lebende Geschoß“ schwer verletzt. Auf der Aufstellung in Springfield (Massachusetts) ließ sich der Artist Hauptmann Wilho sehen, der sich aus einer Kanone als ,,menschliches Geschoß“ abschießen läßt. Wenn alles gut geht, landet der Artist, der diesen Nervenkitzel produziert, in eihem Netz, das in einer Entfernung von etwa zwanzig Meter atisgespannt ist. Der Vorgang spielt sich so ab, daß der Artist, der sich im Innern der Kanone befindet, durch sehr starke Federn hinausgeschleü-dert wird. Gleichzeitig wird durch eine Pulverexplosioh mit starker Rauchentwicklung der Eindruck hervorgérijfen, als sei die Kanone abgefeuert worden. Als Hauptmann Wilrio jetzt wieder vor einem zahlreichen Publikum sein Kunststück wiederholen wollte, ertönte zwar die Explosion, vor den atemlos wartenden Zuschauern spielte sich jedoch erst wenige Sekunden später ein furchtbares Schauspiel ab. Der blutüberströmte Körper Wilnos erschien langsam an der Mündung der Kánoné, hing einige Augenblicke kopfüber nach unten und stürzte dann ab. Wilno, der fast bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt war, wurde in schwerverletztem Zustande nach einem Krankenhaus gebracht. Die Ursache des Un« glücksfalles konnte nicht genau aufgeklärt werden. Wahrscheinlich hat sich der Körper des Artisten aus irgend einem Grunde im Laufe der Kanone festgeklemmt: der Stoß dér Federn traf ihn mit voller Wucht, und da der Körper nicht nachgab, traten die schweren Ver-' letzungen ein. Bildübertragung durch das Radio. Heute abend hat in London die englische Radiogesellschaft zum ersten Male öffentliche Versuche mit der Übertragung von1 Bildern angestellt. Vorläufig wurden die Bilder und das hörbare Programm auf verschiedenen Wellenlängen und zu verschiedene!- Zeit vermittelt. Jene Abonnenten, die keine Sehapparate hatten, vernahmen während der Bildübertragung ein schwaches Geräusch. Die Bilder erschienen in einem Spiegel mit einem Durchmesser von etwa acht Zoll, in welchen Spiegel zugleich vier bis fünf Personen blicken können. Auf einmal kann nur ein Gesicht oder eine Zeichnung im Spiegel erscheinen, es wird aber bereits von verbesserten Apparaten gesprochen, die bei Verwendung größerer Spiegel auch zusammengesetzte Bilder, und zwar in den Originalfarben, vermitteln können, PESTER LLOYD UjaUL sorozatos győzelmek II DUNLOP PNEUMATIKON I I a X. svábhegyi versenyen: I Motorkerékpárok: DELI LAJOS (Radco) kategörlagyőzíes, BALÁZS LÁSZLÓ (Sunbeam) abszolút es ftategőriagyőzíes, abszolút HOZMA ENDRE (Matchless) helyezett, URBAcn LÁSZLÓ (á. J. s.) helyezett, in. BÓRA NÁNDOR (Rudge) helyezett. Automobilok: FELLNER SIMON (látra) hategőriagyőztes, RÁStOSY LAJOS (látra) második, WERMIROWSZHY (látra) kategória rekorddal győztes, HETEÉS SÁNDOR (Bugattí) kategOrlagyőztes, SZÉNÁSSY ALÁN (Bugattí) kategOrlagyőztes es abszolút idő, GR. VAY LÁSZLÓ (Bugatti) helyezett, iieteEs Sándor (Bugatti) ismét hategőriagyőztes. Az ország legnagyobb versenyén a legtökéletesebb pneumatikkal aratták a legjelentékenyebb győzelmeket! Vezérképviselet: SCHWEITZER JÓZSEF« FIA BUDAPEST, V., SZABADSÁG-TÉR 18.