Pester Lloyd - esti kiadás, 1930. június (77. évfolyam, 123-145. szám)

1930-06-02 / 123. szám

PESTER LLOYD • zj. • In der meist von Mohammedanern bewohnten Stadt Peshavar an der Nordwestgrenze Indiens, wo es schon vor einigen Wochen zu schweren Kämpfen gekommen war, gab ein unglücklicher Zufall Anlaß zu neuen Un­ruhen. Wie ein offizieller Bericht besagt, hatte sich das Gewehr eines Soldaten ohne dessen Absicht entladen, wodurch eine Frau mit ihren zwei Kindern getroffen wurde. Die beiden Kinder waren sofort tot, während die Mutter schwer verletzt wurde. Dieser Vorfall rief unter der Bevölkerung der Stadt große Erregung hervor, die eich schließlich in einen Angriff auf die Polizei und auf die Truppen entlud. Die Polizisten und Soldaten, die sich alsbald von einer großen Menschenmenge bedroht sahen, machten in der Notwehr von ihrer Schußwaffe Gebrauch, wobei fünf Personen getötet und neun verwundet wurden. Die bisher vorliegenden Meldungen besagen, daß die Buhe wieder hergestellt worden sei. Der Sonderkorrespondent des Daily Herald berichtet aus Simla, daß Gandhi an den Vizekönig von Indien aus dem Gefängnis einen Brief gerichtet hat, in dem er sein Bedauern über die Unruhen zum Ausdruck bringt. Außer Einer offiziellen Empfangsbestätigung sei aber dieses Schreiben Gandhis unbeachtet geblieben. Es scheint, so erklärt der Korrespondent, daß die Behörden fest ent­schlossen sind, keine Verhandlungen mit Gandhi zu führ ten, bevor die allgemeine Gehorsamsverweigerung nufgegeben ist. (Telegramm des Tester Lloyd.J London, 2. Juni. über die Ausdehnung der nationalistischen Bewe­gung in Indien veröffentlichen die indischen Zeitungen eine Aufstellung, wonach seit der Verhaftung Gandhis, vor rund vier Wochen, mehr als 5000 Nationalisten fest­genommen, und in den Kämpfen im ganzen etwa 300 Nationalisten getötet worden sind. London, 2. Juni. (U. T.-K.-B.) Der Sonderberichterstatter des Daily Herald meldet aus Simla: Gandhi richtete aus dem Ge­fängnis einen Brief an den Vizekönig, in dem er seinem Bedauern über die Gewalttätigkeiten Ausdruck verleiht, die während des Kampfes um die Verweigerung des bür­gerlichen Gehorsams begangen worden sind. Gandhi lehnt aber jede Verantwortung ab und betont nochmals, daß seine Anhänger das Prinzip des passiven Widerstandes auch in Hinkunft hoch halten werden. Wie der Bericht­erstatter des Daily Herald erfährt, wird auf diesen Brief keine formelle Antwort erteilt werden, es wird bloß der Empfang des Schreibens bestätigt. Die Behörden schei­nen nämlich fest entschlossen zu sein, solange keine schriftlichen oder mündlichen Verhandlungen mit den Leitern der nationalistischen Bewegung zu führen, bis die Bewegung, den anglo-indischen Behörden den Gehorsam zu verweigern, eingestellt wird. Der Korre­spondent bemerkt noch, die ernsteste Seite des Konfliktes sei die zunehmende Erbitterung gegen die Europäer und die Zunahme des Boykotts englischer Waren. Peshawar, 1. Juni. fU. T.-K.-B.) Nach einer amtlichen Meldung hat sich das Gewehr eines Soldaten, der vor dem Tore, von wo aus die Straße nach Kabul führt, durch einen unglück­lichen Zufall entladen; durch den Schuß sind eine Ein­geborenenfrau schwer und ihre zwei Kinder tötlich ver­wundet worden. Die Nachricht über den Unglücksfall hat in der Stadt große Aufregung verursacht. Eine große Menge rottete sich zusammen, so daß die Polizei und die Truppen wiederholt einschreiten mußten. Die Menge ver­hielt sich so aggressiv, daß die Soldaten ihre Gewehre gebrauchten. Es wurden vier Eingeborene getötet, und mehrere verwundet. Die Kaufleute sperrten ihre Ge­schäfte und jeder Verkehr ist in der Stadt eingestellt. Bombay, 1. Juni. (U. T.-K.-B.) Reuter Bureau meldet aus Bombay, daß aie dem letzten Sturm gegen die Salzlager von Gvadala eine überraschend große Menge sich beteiligt hat. Trotz des starken Polizeiaufgebots 1st es einzelnen doch gelun­gen, den Polizeikordon zu durchbrechen, und diese haben das erbeutete Salz mit großem Triumphgeschrei in der Stadt herumgetragen. Der Polizei gelang es nur mit allergrößter Anstrengung, die angesammelte Menge von über 15.000 Leuten zu zerstreuen. In dem Handgemenge ■wurden 25 Eingeborene verwundet. Die Schußwunden trafen die Leute zumeist unter dem Knie. Vierzig Per­sonen wurden verhaftet, unter ihnen acht Frauen. Die Todesurteile in Jerusalem. (Telegramm des Pester Lloyd.) Jerusalem, 2. Juni. Von insgesamt 26 Todesurteilen, die im Zusammen­hang mit den letztjährigen blutigen Unruhen gegen Araber gefällt worden waren, sind vom Oberkommissär für Palästina Sir John Chancellor 22 in lebenslängliche Ge­fängnisstrafe umgewandelt worden. Die 22 Begnadigten waren des Mordes an Juden während der Unruhen über­führt worden. ITALIEN. Verurteilte Kommunisten. (Telegramm des Pester Lloyd.) Rom, 2. Juni. Vor dem außerordentlichen Staatsschutzgerichtshof ist ein Prozeß gegen zwölf Sizilianer zu Ende geführt worden. Die Angeklagten haben in Messina und Um­gebung kommunistische Zellen zur Bekämpfung des Regimes gebildet. Der Hauptbeschuldigte Marione wurde der Spionage überführt, er ist aber flüchtig. Er wurde in Abwesenheit zu 14 Jahren und 2 Monaten Zuchthaus ver­urteilt. Zwei seiner Gesinnungsgenossen wurden zu 1, be­ziehungsweise 2 Jahren verurteilt. Neun Angeklagte wur­den freigesprochen. Die Festungsbauten Frankreichs. (Telegramm des Pester Lloyd.) Rom, 1. Juni. Giornale d’Italia bringt folgende Meldung aus Nizza: Die Bewilligung von einer Milliarde für die Befestigungswerke Frankreichs an den Grenzen Deutsch­lands und Italiens hat die Frage „des verschanzten Lagers von Nizza“ wieder aufgerollt, das durch eine Beihe ge­waltiger Befestigungsanlagen errichtet werden soll. Die umfassenden Pläne Frankreichs an der italienischen Grenze, meint das Blatt, haben zweifelsohne Angriffs­charakter. Der französische Generalstab könne nicht annehmen, daß man die eindeutige Tendenz der an der Grenze vorzunehmenden Vorbereitungen in Italien ver­kenne. TSCHECH0-SL0WAKEI. Attentat auf den Bischof von Karpatheniußland. Ungvár, 1. Juni. (Tschech. Tel.-Bur.) Im Verlaufe des heute abgehal­tenen „russischen Kulturtages“ wurde der Bischof von Karpathenrußland Emeni Szabó, als er das Theater ver­ließ, durch den achtzehnjährigen Seminaristen Fedor Tattcinec angeschossen. Der Schuß hat den Bischof nicht getroffen. Das Attentat wird auf politische Motive zuriiek­­geführt. Der Kulturtag wurde sofort unterbrochen und auch der für die Abendstunden anberaumte Radiovortrag verboten. Eine Anregung zur Verständigung mit Ungarn. Prag, 2. Juni, (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Der Abgeordnete der Deut­schen Wirtschaftspartei Kafka, Dozent an der deutschen Universität in Prag, gab im Wege des Prágai Magyar Hirlap eine Äußerung über tschechisch-ungarische Annä­herung ab. Kafka hat den Eindruck, daß sich nach dem Abschluß der Haager und Pariser Konventionen breite Reibungsflächen geglättet haben. Viele Gegensätze beste­hen zwar noch fort, doch sei ein gangbarer Wege bereits vorhanden. In ihren Exposes über die Abkommen haben die verantwortlichen Minister beider Länder freundschaft­liche Töne angeschlagen. Es sei zu wünschen, daß dieser Tenor auch in Hinkunft beibehallen werde. Bei den auf eine Revision des ungarisch-tschechischen Handelsver­trages gerichteten Verhandlungen dürfen nur die Wirt­schaftsmomente eine Rolle spielen und es sollte jede andere Frage ausgestaltet werden. Der ungarnfeindliche Ausfall des Abgeordneten Svetlik im Auswärtigen Aus­schuß wird von Kafka sehr bedauert. Er stellt fest, daß die Redner in dieser Debatte nicht immer einen korrek­ten Ton eingehalten haben. Diese Entgleisung ist geeignet, den durch die freundschaftlichen Stimmen nach außen erweckten günstigen Eindruck zu verderben. Die Sokolfeier in Eger. Eger, 1. Juni. (Tschecho-slowakische TelegraphenagenUir.) Ein großer Teil der Teilnehmer an der heutigen Sokolfeier ist unter Leitung des Präsidenten des Pilsener Sokolvereins Dr. Sip bereits gestern abend in Eger eingetroffen, wo im’ Slammhause des dortigen Schützenvereins eine sich bis in die Nachtstunden erstreckende Sitzung abgehalten wurde, in der die Redner ihrem Bedauern darüber Ausdruck ver­liehen, daß die Stadt den Sokolisten ihre Gastfreundschaft versagt habe. Die Versammlung fand mit Hochrufen auf das „tschecho-slowakische Eger“ ihr Ende. Der Sokolaufmarsch begann um 10 Uhr vormittags; es marschierten 2500 uniformierte Sokolisten (unter ihnen 1200 Frauen) mit, während die nichtuniformierten Soko­­l'sten Spalier standen. Die Turnübungen am Nachmittag verliefen pro­grammgemäß in voller Ordnung. Auch der Abtransport der Vereinigungen auf den Sonderzügen ging ohne Ruhe­störung vor sich. Eger, 1. Juni. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Der Aufmarsch der Sokolver­­einigungen hatte eine Zuschauermenge von annähernd 10.000 Personen, die jedoch größtenteils mit Sonderzügen in Eger eingetroffen waren. Die Stadtbevölkerung will­fahrte dem Aufruf der Deutschen Partei, verhängte die Fenster und verbrachte den Tag außerhalb der Stadt. Die Ausflugsorte der Umgebung erfreuten sich daher eines Rekordbesuches. w Um 7 Uhr abends begann der Abtransport der Fest­teilnehmer. Bisher ist keinerlei Ruhestörung erfolgt. RUMÄNIEN. Der Kampf um die Telephonkonsession. Bukarest, 1. Juni. (U. T.-K.-B.) In der Angelegenheit der Telephon­­kónzession hat sich im Laufe des gestrigen Tages die Lage wieder geändert. Es wurde nämlich der Regierung von seiten der Firmen Blair, Siemens und Ericson ein gemeinsames Offert übergeben, das bedeutend günstiger ist, als jenes der Morgangruppe. Das Offert lief fast in der letzten Minute ein, da die Regierung sich schon anschickte, gestern nachmittag den Vertrag mit der Morgangruppe abzuschließen. Im Aufträge der Regierung wird eine Sonderkommission die neue Offerte verhan­deln. Man glaubt, daß auf Grund der Fachreferate die Regierung bereits in der für Montag anberaumten Kabinettsitzung dieses neue Offert annehmen werde. i. ---------------­ JUGOSLAWIEN. Das Donaubanat. (Telegramm des Pester Lloyd.) Belgrad, 2. Juni. Der Banus des Donaubanates Dunjics hielt gestern in Naggbecskerek eine bemerkenswerte Rede über seinen Standpunkt zu der Nationalitätenfrage. Bekanntlich lebt der größte Teil der Ungarn und Deutschen des jugoslawi­schen Staates in dem Donaubanat. Dunjics forderte die Ungarn und die Deutschen auf, die Vergangenheit zu ver­gessen und loyale Bürger des jugoslawischen Staates zu werden. Er selbst werde zwischen den Bürgern weder nach Konfession noch nach Nationalität Unterschied machen. Alle sind gleichberechtigt, wenn sie ihre Loyalität gegen­über dem Staate beweisen. POLEN. Eine russische Note wegen des Attentatsversuchs auf die Warschauer Sowjetgesandtschaft. Moskau, 1. Juni. (Havas.) Nach einer Meldung des Tass-Bureaus hat der russische Gesandte in Warschau der polnischen Regie­rung eine neue Note in bezug auf das gegen die War­schauer Sowjetgesandtschaft versuchte Attentat überreicht. Montag, 2. Juni 1930 SCHWEDEN. Demission des Kabinetts. Stockholm, 2. Juni. (U. T.-K.-B.) Die Regierung Lindmann hat heutei vormittag abgedankt. .f , Tagesnculgkeitcm- Das Begräbnis des Erzherzogs Rainer Karl. Au» Wien wird uns telegraphiert: Der unter so tragischen Um­ständen verstorbene Erzherzog Rainer Karl Salvator wurde heule in der Kapuzinergruft beigesetzt. Die Leichen­feier begann um 10 Uhr im Toscana-Palais, in dessen Tor­einfahrt der Sarg aufgebahrt war. Vor dem Trauerhaus« hatte die große Menge von Trauergästen Aufstellung ge­nommen. An der Bahre standen der Vater des Verstorbe­nen, Erzherzog Leopold Salvator und die Mutter, Erzher­zogin Blanka, ferner die Fürstin Windischgraetz, Graf Khevenhüller, Graf Attems, sowie viele andere Mitglieder der früheren österreichischen und der ausländischen Ari­stokratie. Auch zahlreiche Abordnungen hatten sich ein­gefunden, um dem Verstorbenen das letzte Geleit zu geben, so auch eine Abordnung der Vereinigung österreichischer Kavalierieoffiziere. (Der Verstorbene war nämlich Ober­leutnant des 8. Feldkanonenregiments), eine Abordnung des Österreichischen Motorradfahrer-Verbandes. Auf dem prunkvollen Sarge, der den Leichnam barg, lagen die Aus­zeichnungen, die sich der Verstorbene an der Front er­worben hatte, und zwar: Signum laudis, die silberna Tapterkeitsmedaille I. Klasse, das Militärverdienstkreuz und das Eiserne Kreuz. Vor dem Palais standen sieben Wagen, beladen mit einer Menge von herrlichen Kränzen. Der Leichenzug wurde über die Ringstraße vom IV. Bezirk’ in die Kapuzinergruft geführt, doch wurde der Sarg nicht von der Straße, sondern von der Kirche aus in die Gruft gebracht. Audienz des lettländischen Gesandten Oskar Woith beim Reichsverweser. Halbamtlich , wird gemeldet; Der Reichsverweser hat heute den auch in Budapest akkredi­tierten lettländischen außerordentlichen Gesandten und be­vollmächtigten Minister in Berlin, Herrn Oskar Woith, in längerer Audienz empfangen. Der Dank des Unterrichtsministers. Der Kultus- und Unterrichtsminister hat dem Universitätsdozenten Dr. Ladislaus Szabó für dessen Opfenwilligtkeit, mit der er seine pressewissenschaftliche Sammlung der Szegeder Franz Josef-Universität geschenkweise überlassen hat, seinen warmen Dank ausgesprochen. Enthüllung eines Honvédheidcndenkmals in Nagy­kanizsa. Am gestrigen Sonntag wurde in Nagykanizsa ein Heldendenkmal für die zehntausend Kriegsgefallenen des ehemaligen 20. Honvédinfanterie-Stadtregiments enthüllt. die ganze Stadt prangte in reichem Haggenschmuck. Unter den Ehrengästen befanden sich Honvédminister a. D. Baron Alexander v. Szurmag, Re­­gimentsinhaber und Ehrenbürger von Nagykanizsa, Ober­gespan Georg Ggömöreg, Vizegespan Zoltán Body, zahl­reiche militärische und zivile Notabilitäten sowie viele ehemalige Regimentsangehörige. Um 9 Uhr vormittags traf Erzherzog Josef aus Tihany ein; er wurde an der Stadt* grenze vom Obergespan Ggömöreg, im Tor des Stadt­hauses vom Bürgermeister Dr. Stefan Krdtkg empfangen und begrüßt. Nach der Bekränzung der Gedächtnistafel fiir die jüdischen Heldentoten Nagykanizsas wurden in den Gotteshäusern der einzelnen Konfessionen Gottes­dienste abgehalten. Die Enthüllungsfeier begann um, 11 Uhr in Gegenwart von etwa zehntausend Personen, FML. Baron Alexander v. Szurmag dankte zunächst in einer schwungvollen Ansprache im Namen sämtlicher ehe­maligen 20er-Honveds dem Erzherzog für sein Erschei­nen. Nach den einweihenden Worten des Feldmarschalls Erzherzogs Josef fiel die Hülle von dem Denkmal, einer sinnreichen Schöpfung des Kispester Bildhauers Josef Hijbl. Die 20er-Honvéds, sagte dann der Erzherzg u. a., haben, wie alle anderen ungarischen Truppen, die ihnen anvertrauten Aufgaben restlos gelöst. Darum mußte so viel ungarisches Blut fließen, weil oft in der verzweifelt­sten Lage die letzte Hoffnung auf die bereits dezimierten ungarischen Trppenkörper gesetzt wurde, die das Gefecht zu unseren Gunsten entschieden. Nicht die Schuld der ungarischen Truppen ist es, daß wir den Krieg verloren haben. Wenn auch das Vaterland Not leidet, so lebt noch die Seele der 20er-Honvédsoldaten, die verkündet, daß man nicht zu bangen braucht, wenn die Ungarn zur Stelle sind. Auch nach unserem Trianoner Winter muß ein Frühling kommen; lasset uns alle ohne Klassen- und Rangunterschied Zusammenhalten, ungarische Brüder sein und für das Endziel, die ungarische Auferstehung, arbeiten! Nach den begeisterten Ovationen, dir dem Erzherzog bereitet wurden, gab Obergespap Ggömöreg im Namen des durch berufliche Inananspruch­­nähme abwesenden Ministerpräsidenten seiner Pietät Hierauf übernahm Bürgermeister Dr. Krdtkg in Be­gleitung einer kurzen patriotischen Ansprache da» Denkmal in die Obhut der Stadt. Nunmehr folgten die Kranzniederlegungen. Erzherzog Josef placierte in seinem und im Namen der Ungarischen Akademie der Wissen­schaften einen mächtigen Lorbeerkranz am Sockel mi* den Worten; „In jedem Augenblick bin ich bereit, wir Ihr, mein Leben und Blut für das heilige Vaterland zp opfern!“ Dann folgten die Kranzspenden des Bürger­meisters, des Regimentsinhabers u. v. a. Hierauf defilier­ten die Garnison unter Führung des letzten Regiments­­kommandanten, FML. a. D. Ritters Georg v. Sip­­nyewski sowie die verschiedenen Vereinigungen, Schüler und Leventegruppen vor dem Erzherzog. Mittags gaf die Stadt ein Bankett, in dessen Verlauf Obergespan Ggömöreg den Reichsverweser, Bürgermeister Krátky den Erzherzog Josef hochleben ließ. Der Erzherzog erhob sein Glas auf das Gedeihen der Stadt Nagykanizsa und das Wohl der 20er Honvéds und ihrer Nachfolger, de? gegenwärtigen Regiments der Stadt. Abends brachte da? in Nagykanizsa gastierende Ensemble des Pécser National­­theaters die Tragödie „Bánk bán“ zur Aufführung. Plötzlicher Tod des Gesandtschaftssekretärs Georg v. Ciechanowiecki. Der erste Sekretär der Budapestéi polnischen Gesandtschaft, Georg v. Ciechanowiecki, ist in seinem 37. Lebensjahre gestern einem Herzschlag erlegen* Die Nachricht vom Tode des jungen polnischen Diploma­ten wurde in allen Schichten der ungarischen Gesellschaft I mit dem Gefühl aufrichtigen Beileids aufgenommen.

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