Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1937. március (84. évfolyam, 49-71. szám)

1937-03-02 / 49. szám

PESTER LLOYD • 4 • Dienstag, 2. März 1937 Meldungen der Times-■Béri chterstatter von den Behörden 1 aufgefangtui wurden. Die Antwort John Walters II. war, daß er einen Sonderei 1 seinil'sverkehr für die Beförderung der vom Kontinente stammenden Times-Berichtv organi­sierte. Zu Begiain der fünfziger Jahre waren die Times ^bereits die föhnende Zeitung Englands. Um ihre Gunst wetteiferten Minister, und! die Ratschläge ihrer Chefredak­teure hörten Könige an. Die Amflageziffer erreichte bald! 50.000, und jahrzehntelang tahiéit das Blatt die höchste 'Auflage in England. Im 'Kampfe der Konservativen mit den Liberalen, der die zweite Hälfte des vorigen Jahr­hunderts ausfüllte, gerieten die Times häufig in eine sehr (heikle Lage. Das führende Prinzip des Blattes war immer, sieh iitar die Parteigesiehtspunkto zu erheben und immer dien allgemeinen nationalen Interessen zu dienen. Die größ­ten Staatsmänner schrieben für die Times, aber immer öihne Namen. Eie Austoiiidtarichte-des Blattes liefen häufig iWeltereignisse 'hervor, wie z. B. als dler Bericht­­jerstatfcr der Times in den achtziger Jahren meldete, daß Deutschland zum Einmarsch! in Frankreich rüste, worauf che englische und di» russische (Regierung dringende diplo­matische Schritte in (Berlin unternahmen. Zu Beginn des Jahrhunderts fanden sich die Times der rücksichtslosen Konkurrenz der aufstrebenden modernen Presse gegen­über. Wenn sie diese Presse der Auflageziffer nach auch überflügelte, so blieb ihr Ansehen doch unverändert. Die geistige Leitung des Blattes liegt heute in den Händen eines Nationalkomitees, das sieh aus Führern des engli­schem politischen, wirtschaftlichen und geistigen Lebens bildete. Die Times wurden, indem sie auch unter den ge­änderten Verhältnissen ihre Unabhängigkeit und ihre Objektivität bewahrten, zu einer wahren nationalen Insti­tution, Für dien interessanten Vortrag, der mit überaus leb­haftem Beifall aufgtnommen wurde, dankte Abg. Dr. Eckhardt. Abgeordneter Makray über „Ungarn und das i Problem des Donautales“. Abgeordneter Ludwig vitéz Makray hielt heute einen Vortrag über die 'Probleme des Donautales unter beson­derer Berücksichtigung der ungarischen Außenpolitik. Er führte u. a. aus, daß nur die Völker und Staaten 'des Donautales über ihr Schicksal entscheiden dürfen und das Verhängnis gerade darin bestehe, daß im Donau­­tal selber keine Einigkeit herrsche. Diese Einheit müsse bergesteHt werden, wenn das Donautal nicht dem Pan­­germanismus des Dritten Reiches oder dem Panslawismus der Sowjetunion zum Opfer fallen solle. Ungarn komme infolge seiner zentralen Stellung eine ta sondere Rolle in [ diesem Konsolidierungsprozeß zu. Der Redner trat dann für die Bestauration ein und betonte, daß diese das Ungartum ungemein stärken würde. Durch eine mit ihr verbundene österreichisch­ungarische Konföderation, deren Berechtigung und Rich­tigkeit auch Ludwig Kossuth anerkannt habe, könnte die Rekonstruktion des Donautales in zweckmäßiger Weise begonnen werden. Diese Rekonstruktion würde auch die Lage der ungarischen Minderheiten in den Nachfolge Staaten sichern, was wesentlicher und von entscheiden derer Bedeutung sei als die Revision. Die Revision se immer ein dynamischer Prozeß. Wenn ihr Lebenskraft innewohne, gelinge sie, sonst könnte es aber geschehen daß wir auf den zurückerstalteten Gebieten verbluten Die Restauration und Konföderation mit Ungarn Lieger übrigens auch im Interesse Österreichs, da es sonst dem deutschen Imperialismus zum Opfer fiele und zu einei Provinz erniedrigt würde. Zum Schluß seiner Rede sagte Abg. Makray, daß [Ungarn für sich nicht dem mächtigen Deutschland wider­stehen könne, doch als Vertreter der Ordnung des Donau­tales wäre dies durch die Kraft der Gerechtigkeit möglich. „Ich sage nicht, daß wir antideutsche Politik machen sollen, wohl aber wünsche ich, daß unsere Politik un­garisch" sei und den Interessen des Donautales ent­spreche.“ Für den mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag dankte im Namen der Montagsgcsellschäft Prof. Dr. Karl Sebestgén. Professor Kenéz über das Schicksal der ungarischen i Minderheiten. Der Direktor des Instituts für Minderheitenrechte an ,3er Budapester Universität, Professor Dr. Béla Kenéz, hat heute in diesem Institut über das Schicksal der in 3en Nachfolgestaaten lebenden Ungarn einen Vortrag gehalten. Diesem wohnten auch Erzherzog Josef Franz, Rektor Dr. Patakg, zahlreiche Professoren und andere Persönlichkeiten an. Prof. Kenéz entwarf ein erschütterndes Bild von der Lehens- und Vermögenssicherheit des Ungartums in den Nachfolgestaaten. Die rumänische Polizei mache die Un­garn ohne Ursache stellig und verhänge über sie Prügel­strafen. Aus den Fenstern der ungarischen Kirchen wer­den die roten und grünen Scheiben ausgebrochen. Die Verüber der ungamfeindlichen Atrozitäten in Sinfalva blieben unbestraft, während man den Journalisten, der einen objektiven Bericht über die Gerichtsverhandlung veröffentlichte,, einsperrfe. Die Rumänen setzen sich selbstherrlich in die ungarischen Güter, und wenn durch ein Gerichtsurteil die Rückgabe der Güter verfügt werde, führe man das Urteil nicht aus. Mit unerhörtem Terror werde die Presse verfolgt. In der Tschecho-Slowakei Werde durchschnittlich jeden dritten Tag ein Blatt kon­fisziert. In Rumänien verurteile man die ungarischen 'Journalisten in geheimer Verhandlung. Das Einführen Ungarischer Bücher und Zeitungen werde verboten und (das Auftreten von Künstlern aus Ungarn verhindert. Es erscheinen rumänische Zeitungsaufsätze, in denen man iden Ungarn mit einer Bartholomäusnacht drohe. Auf politischem Gebiet herrschen die Wahlgeometrie und die Gewalt. Bei den rumänischen Wahlen im Jahre 1953 er­langten die Ungarn bloß 11 Mandate, obwohl ihnen 30 gebührt hätten. Das Staatsschutzgesetz der Tschecho­slowakei ermächtigte die Prager Regierung, nicht nur politische Parteien, sondern auch Vereine aufzulösen, eine polizeiliche Kontrolle, eine Telephonzensur durch- Eufüliren und Internierungen anzuordnen. Die Abgeord­neten und Senatoren der aufgelösten Parteien verlieren ihr Mandat. Eine schwere Entrechtung sei auch im Un­­terrichtswesen und bei der Ackerbaureform wahrzuneh­men. In der Slowakei gebe es in 88 Gemeinden, in denen mehr als 40 ungarische Schulpflichtige vorhanden seien, keine ungarische Elementarschule, An den .Universitäten gebe es keine Lehrkanzel für die ungarische Sprache und Literatur. In Rumänien finde sich unter 666 Kindergärten kein einziger mit ungarischer Sprache. Die ungarischen konfessionellen Schulen werden der Reihe nach geschlos­sen. ln der Tschecho-Slowakei wurden 2 Millionen Joch, die sich in ungarischem Besitz befanden, enteignet, wo­durch die Ungarn einen Schaden von 500 Millionen Gold­kronen erlitten. In Rumänien nahm man den Ungarn 3 Millionen Joch für Siedlungszwecke weg, zahlte aber nicht in bar, sondern mit Obligationen von problemati­schem Wert. Der Schaden, den die Ungarn in Rumänien hiedurch erlitten, .belaufe sich auf 1.5 Milliarden Pengő. In jedem Nachfolgestaat sei die Zahl der ungarischen Auswanderer höher als 'diejenige der ungarischen Be­völkerung. Professor Kenéz gelangte zu der Schlußfolgerung, da man die Verfügungen der internationalen Verträge über den Minderheitenschutz nicht eingehalten habe, seien diese Verträge in ihrer Gänze ungültig. Vom Völkerbund könne man auf Grund der bisherigen Erfahrungen keine entsprechende Verfügung erwarten. Es wäre zweckmäßi­ger. den Minderheitenschutz direkt dem Ständigen Inter­nationalen Schiedsgericht im Haag zu übertragen, der die Klagen an Ort und Stelle zu überprüfen hätte. Solange dies nicht geschehe, seien die Rechte der ungarischen Minderheit nicht gesichert; infolgedessen müsse man Europa auf die Gefahren aufmerksam machen, die der innern Konsolidierung der Staaten wegen der Ungelöst­heit der Minderheitenfrage drohe. Die Vertretung Ungarns bei der Einweihung der neuerbauten libyschen Kunststraße. Auf Einladung des Ministerpräsidenten Mussolini be­gibt sich der Chef des Kabinetts des Außenministeriums Legationsrat Graf Stefan Csákg am 9. d. mit dem Duce nach Tripolis, um den Feierlichkeiten beizuwohnen, die aus Anlaß der Einweihung der neuen, fast 2000 Kilometer langen Kunststraße in Libyen gleichzeitig mit der Eröff­nung der Warenimi« termesse in Tripolis stattfinde.i werden. 1 Erlebnisse eines Kriegsfliegers in Abessinien. Auf (Einladung dle.r Ungarischen Ausland politische Gesellschaft gab heute abend der flugtechnische Mitarbei­ter Mauer Lualdi des Turinier Blattes Stampa eine packende Schilderung seiner Erlebnisse im abessinischen -Feldzug und eine Erläuterung dies taktischen Einsatzes des Flugwaffe in diesem Feldzug. In scharfen Zügen zeich­nete er die Gestatten der italienischen Fliegerhelden, allen voran dies Führers des berühmt gewordenen Flieger­geschwaders „Disperata‘‘, des Grafen Ciano, und seiner Flughelden, von den manche ihr Leben für die Größe Italiens opferten. Eemi Vortrage, der in wirkungsvoller Weise Historie und! poetischen Schwung in wahrhaft dramatischer Weise zu verbinden verstanden hatte1, wohnte auch Gesandter Graf Vinci mit den Mitgliedern der italienischen: Gesandt­schaft bei. Wenn Sie am Ende Ihrer Weisheit sind, wenn alle Mittel versagen, dämm versuchen Sie Gleiohenberger Kon­­»Lantinqwlle und Sie werden sehen, wie rasch Ihr Ka­tarrh, Ihr Husién schwindet. Generalvertretung: Gestet­ner S., Szombathely. Außenminister Kánya über die Aufgaben der Presse im internationalen Leben. Der Verein berufsmäßiger Auslandkorrespondenter hielt heilte mittag unter dem Vorsitz Eugen Nelkys seiine ordentliche JathresgeneralversammJung ab, in der Außen­minister Koloinan Kánya zum Protektor, Ministerpräsi­dent a. D. Graf Stefan Bethlen zum Ehrenpräsidenten, Innenminister a. D. Nikolaus Kozma, Direktionspräsident der Ungarischen Telephan-Rundsprecher- und Radio- A.-fGi, Außenminister a. D. Dr. Gustav Gratz, Reichst»,gs­­nibgeo reine tér Dr. Tibor Eckhardt, ehemaliger Leiter der Presseabteilung im Außenministerium, Reichs tagsahgeard'­­neter Baron Balthasar Läng, Präsident des auswärtigen Ausschusses des Abgeordnetenhauses, der außerordent­liche Gesandte und bovofllmächtigte Minister Dr. Ladislaus Bándossy, die ehemaligen Leiter der PresseabtöMumg im Außenministerium Legationsrat Graf Stefan Csäky und Legationsrat Franz vitéz Marosy, sowie Chefredakteur Siegmund Lányi mit Stimmeneinhelligkeit zu Ehrenmil­­glitdern gewählt wurden. In der hierauf folgenden Wahl der Funktionäre wurden zu Vizepräsidenten wieder Dr. Dante Interlandi und Dr. Georg Ottlik gewählt. Zu Ehren des Außenministers Kánya veranstaltete '•der Verein heute abend im „Hotel (Geliert“ einen Gala­abend, zu dem außer zahlreichen Mitgliedern und E'hren­­niil,gliedern des Vereins mehrere Mitglieder des diploma­tischen Korps, viele Mitglieder des Wiener Syndikats der Ausland-Korrespondenten, sowie zahlreiche Persönlich­keiten des öffentlichen Lebens erschienen waren. Vereinspräsident Eugen Nelky erhob sein Glas vor allem auf die Gesundheit des Reichsverwesers, begrüßte sodann die Gäste des Abends, in erster Reihe Außen­minister Kánya, dem die Tischgesellschaft langanhal­tende Ovationen bereitete. Außenminister Kánya ergriff sodann das Wort und hielt die folgende Rede: — In voller Kenntnis jener Aufgabe, die die Presse im modernen internationalen Leben als Vermittler der geistigem Verbindungen zwischen' den Völkern erfüllt, freut es mich, unter den prominenten Vertretern der internationalen öffentlichen Meinung erscheinen zu kön­nen. Ich bin überzeugt, daiß Ihnen in Ilrrer schweren Auf­gabe nur ein Ziel vorschrweibt: dem Frieden zu dienen, also dasselbe Ziel, dessen Sicherung auch das Haupt­­bestreben der ungarischen Regierung isl und die Grund­lage der ganzen ungarischen Außenpolitik bildet. — Ich habe nicht die Absicht, mich aus diesem An­lässe in die Erörterung jener verwickelten internationalen Fragen eirrzulassen, die die Bevölkerung Europas heute mit so vielem Besorgnissen erfüllen und deren sich ver­zögernde Lösung zu pessimistischen Folgerungen ver­leitet'. — Es ist meine Überzeugung, daß es der europäi­schen Mächten, wenn auch vielleicht erst , nach lang­wierigen Verhandlungen, dennoch gelingen wird, die von jedermann ersehnte Einigung zu erreichen, und daß es mit der Zeit dazu kommen Wird, auch in dem Ungarn in ereter Reihe interessierenden Donaubecken einen Zustand zp schaffen, der ein sicheres Unterpfand des wirklichen und dauernden Friedens bildet. — Ich glaube, daß die Ziele der ungarscheu Außen­politik, die in amtlichen Kundgebungen wiederholt zum Ausdruck gebracht wurden, Ihnen allen bekannt sind; die treue und unbedingte Anhänglichkeit an unsere Freunde, Vermeidung aller Abenteuer und schließlich die Anbahnung eines korrekten Verhältnisses denjenigen gegenüber, von denen urir heute noch durch mehr oder wenige^ Gegensätze getrennt sind. — Wir sind und' bleiben Anhänger der friedlichen und natürlichen Entwicklung, wöbet wir uns darüber im klaren sind, daß dies ein dornenvoller Weg ist, der aber auf Grund gegenseitiger Zugeständnisse im Endergebnis doch zu einer von gegenseitigem Wohlwollen durch» Idrungenen Einigung führen wird. — Es ist niemandem ein Geheimnis, daß wir Gegner der politischen Blocksbildung und der bewaffneten Bünd­nisse sind. Beim basten Willen vermögen wir tkcht ein­zuseihen, wie man durch immer größeren Ausbau von militärischein Abkommen die Wohlfahrt der Weit sichern könnte. Dies kann nur durch Bestrebungen erzielt wer­den, df'e darauf gerichtet sind, die schwebenden Fragen in gemeinsamem Einvernehmen zu lösen. Die erste Auf­gabe auf diesem Wege ist die Wiederherstellung des Ven trauens. Nur das stufenweise wiederhergestellte gegen­seitige Vertrauen wird unsere die Verwi rklichung des wahren Friedens bezweokenden Kraftanst rengumgejj zum Erfolg verhelfen. — Bei der Förderung dieses Zieles harrt der Presse «ine überaus schwere und heikle Aufgäbe, denn in vielen Fällen hat sie einen bei nahe ebenso großen Teil der Ver­antwortung zu tragen wie die amtlichen Lenker der Außenpolitik. Die Ausführungen des Außenministers wurden mit großem Beifall aufgenommen, und die Gesellschaft blieb bis in die späten Nachtstunden in angeregter Unterhal­tung beisammen. Darmverstopfungen mit abnormaler Gasbildung und Herzbeklemmung, Atemnot und Angstgefühlen werden durch Gebrauch des natürlichen „Franz-Josef“-Bitterwassers sicher und rasch beseitigt. Es wird ärztlich bestens empfohlen. Generalstreik in Pécs. Zunächst keine Aussicht auf eine Kompromißlösung, ~ Telegramm unseres Sonderberichterstatters. — Pécs, 1. März, Seit heute früh steht der Kampf unverändert auf der ganzen Linie zwischen der überwiegenden Mehrheit der Bergarbeiterschaft und der Bergwerks­direktion der Donau-Dampfschiffahrt-A.-G. Auf dem Schacht in Pécs-Bányatelep sind nachmittags 2 Uhr nur 56, in Mecsek-Szabolcs 58 und in Vasas 6 Berg­arbeiter eingefahren. Zur Nachtschicht wurden nur so viel Arbeiter aus der Reihe der Arbeitswilligen zugelassen, wie zur Aufrechterhaltung der Siche­rungsarbeiten in den Stollen unbedingt notwendig erscheint. Seit heute früh wurde die Lage noch verschärft durch die Solidaritätserklärung der christlichsozial organisierten Gewerkschaftsangehörigen, sowie der Mitglieder der sogenannten Nationalen Arbeiterzen­trale. Der Sekretär der christlichsozialen Gewerk­schaftszentrale Ambrus erklärte, seine Gewerkschaft müsse den Streik als gerechtfertigt betrachten, weil seines Wissens sich unter den 1A6 Entlassenen auch solche befinden, deren Führung überhaupt nicht angefochten werden könne und die an den Ge­schehnissen keinerlei Schuld tragen. Zusammen mit den Familienmitgliedern seien durch die Entlassun­gen etwa 500 Seelen betroffen. Die cibristlichsozialc Gewerkschaftszentrale sei weit davon entfernt, die­ses Vorgehen des Unternehmens durch ihre Autori­tät zu unterstützen. So steht nunmehr zur Stunde der Kampf zwi­schen den beiden Parteien und die Gegensätze schei­nen gegenwärtig unüberbrückbar zu sein. Die Donau-Dampfsdhiffahrt-Gesellschaft ist allen Ver­­mittlungsvorschlägcn gegenüber, die über das Maß der zugestandenen Lohnerhöhung hinausgehen, zur­zeit völlig unzugänglich. Obergespan vitéz Horváth hat jede Vermittlungsaktion im Hinblick auf den be­reits gekennzeichneten Standpunkt der Behörde ab­­gelchnt und ist nicht geneigt, in diesem Machtkampf vom Standpunkte der staatlichen Autorität nachzu­geben. Heute sind von sozialdemokratischer Seite die Abgeordneten Malasits und Esztergályos, ferner der Sekretär des Landesverbandes der Berg- und Hüttenarbeiter Bertrand hier eingetrofien, um sich auf der Seite der Bergarbeiterschaft für deren Recht einzusetzen. Sekretär Toi nag von der sozialdemokratischen Gewerkschaftsorganisation erklärte klipp und klar, seine Leute und die Gewerkschaft vertreten bis zu­letzt den Standpunkt, daß dieser Streik nicht die Äußerung willkürlicher Selbstherrlichkeit seitens der Arbeiterschaft und ihrer Führung sei] sondern er stelle einzig und allein ein Element des Selbstschutz­­und Selbsterhaltungstriebes der Arbeitnehmer dar. Dies komme auch überzeugend in der Solidaritäts­erklärung seitens der anders organisierten Arbeit­nehmer zum Ausdruck, zumal anderenfalls die Ver­trauensleute der übrigen Parteiorganisationen auf gleicher Weise das Opfer willkürlicher Entlassungen sein können, -

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