Pester Lloyd - esti kiadás, 1937. október (84. évfolyam, 223-247. szám)

1937-10-01 / 223. szám

Freäag, T. Oktober 1937 BescKlußantrag wird verlangt, japanische Waffen, Petroleum und Rüstungsmaterial zu boykottieren. Ferner wird die Einberufung des Parlaments ge­wünscht, und an den Völkerbund appelliert, die Generalversammlung solange fortzusetzen, bis die Mitglieder des Völkerbundes ihre Pflichten China gegenüber erfüllt haben. Hitler nimmt die Einladung nach Rom an. Berlin, 30. September. (DNB)’ Während seiner Anwesenheit in Deutsch­land hat der Duce den Führer in außerordentlich liebenswürdiger Weise eingeladen, seinen Besuch zu erwidern. Wie die Nationalsozialistische Parteikorre­spondenz hier erfährt, hat der Führer freudig zu­gesagt„ Rom, 1. Oktober, (Inf.)’ Mit lebhafter Genugtuung wird in Italien die Nachricht aufgenommen, daß Hitler auf Ein­ladung des Duce An Erwiderung seines Besuches nach Italien kommen werde. Die diesbezügliche Mit­teilung wird von den Morgenblättem in Fettdruck veröffentlicht. Da sie aber erst in vorgerückter Nachtstunde eintraf, konnte sie noch nicht kommen­tiert werden. ________________________________ Bei Fettleibigkeit, Gicht and Rheumatismus schafft ein Glas natürliches „Franz-Josef“-Bitterwasser, morgens auf nüchternen Magen genommen, mühelosen, leichten Stuhlgang und reinigt das Blut sicher von Stoffwechselgiften. Fragen i Sie Ihren Arzt. Der Völkerbund. t Genf, Í. Oktober. . (MTI)' In seiner heutigen Sitzung beschloß das «Präsidium der Völkerbundversammlung, für morgen vormittag eine Ratssitzung und für nachmittag die Vollversammlung einzuberufen. Da es nicht als sicher gilt, daß die Beratungen der Session Montag abgeschlossen werden können, rechnet man mit der Möglichkeit, daß das Plenum der Versammlung auch noch Dienstag zusammen­­treten wird. Dank an die Gräfin Albert Apponyi, Genf, 1. Oktober. (MTI) Der V. Ausschuß der Völkerbundversammlung (Soziale Fragen) hat mit der Annahme (der Berichte über strafrechtliche und Strafvollzugsfragen, sowie über den Handel mit Opium seine Arbeiten abgeschlossen. • Der schwedische Delegierte Hesselgren dankte der Gräfin Albert Apponyi für die ausgezeichnete Leitung der Verbandtangen und die Übernahme des Präsidiums. DEUTSCHLAND. Unveränderte Lage im Konflikt mit dem Vatikan. Berlin, 30. September. (United Press.)1 Die Hoffnungen, die in katholi­schen Kreisen auf die Besprechungen Mussolinis mit Hitler gesetzt wurden, werden sich nach Ansicht gut­unterrichteter Kreise nicht erfüllen. Man erklärt, die Kirchenfrage sei von den beiden Staatsmännern in ihren Gesprächen nur kurz gestreift worden und Mussolini habe dabei seinem Gesprächspartner ver­sichert, daß er diese Probleme als eine imierpoliti­­sebe Frage ansehe, deren Lösung er der Reichs­regierung völlig zu überlassen wünsche. Dieses Ergebnis hat die deutschen katholischen Kreise sehr überrascht, da sie zumindest erwartet hatten, die Reichsregierung werde sich durch den vermittelnden Eingriff Mussolinis zu einer versöhn­licheren Politik der Kirche gegenüber bewegen las­sen. Jetzt muß man erwarten, daß das Reich in sei­nem Konflikt mit dem Vatikan fest auf seinem Stand­punkt beharren werde. Der Berliner Nunzius Örsenigo ist entschlossen •—■ so wird betont •—, nach seiner Rückkehr in die Reichshauptstadt baldmöglichst Besprechungen mit den Reichsstellen über einen Modus vivendi zu be­ginnen. Die deutsche Presse ist, wie verlautet, dahin instruiert worden, sich in bezug auf die Kirchen­­ifrage bis auf weiteres Zurückhaltung aufzuerlegen. TSCHECHOSLOWAKEI. Ein Reformentwurf zum Sprachengesetz. Pozsony, 30. September. (MTI)- Die Slowakische Volkspartei hat angekündigt, daß sie eine Novelle zum Spraohengesetz dem Parlament unterbreiten werde. Das Sprachengesefz aus dem Jahre 1920, heißt es im Beschluß der Partei, ist unklar, unvoll­ständig und wegen seiner unmöglichen Bestimmungen für die zerrütteten sprachlichen Verhältnisse der Slowa­kei verantwortlich. Die Partei ist nicht gewillt, länger zu dulden, daß die sowaikische Sprache auf dem Gebiet des slowakischen Staates verdrängt werde. Die Partei unterbreitet die Novelle dem Parlament aus dem Grunde, weil alle bisherigen Eingaben und Klagen unerledigt ge­blieben sind. Der Begriff der „tschechoslowakischen Sprache“ ist eine Fiktion, da es eine solche Sprache nie­mals gab. ' RUSSLAND. Plötzliche Absetzung des Oberbefehlshabers der Flotte. 4! ( , London, 1. Oktober. (Inf.) Wie Daily Telegraph aus Moskau meldet, ist der Oberbefehlshaber der rassischen Flotte, Ad­ • 3 • PESTER LLOYD miral Orlow, plötzlich von seinem Posten enthoben worden. Zu seinem Nachfolger wurde der Befehls­haber der fernöstlichen Flotte, Admiral Viktorom, ernannt. Ein Grund für diese plötzliche Amtsenthebung des Admirals Orlow ist nicht bekanntgegeben wor­den. Admiral Orlow dürfte der Reinigungsaktion in­nerhalb des Militärs und der Flotte zum Opfer ge­fallen sein. * BRASILIEN. Äufgedeckte kommunistische Verschwörung. Rio de Janeiro, 1, Oktober. (Inf.) Wie hier verlautet, hat die Plolizei den Plan einer großangelegten kommunistischen Verschwörung auf­gedeckt. Die Regierung soll beabsichtigen, für zwei Mo­nate den Kriegszustand zu verhängen. Tagesneuigkeiten« Eine Tagung der Entdecker. In der großen Halle der Pariser Sorbonne wurde gestern abend in Gegenwart des Präsidenten der Republik Lebrun und des Unterrichts­ministers Zag der „Kongreß der Entdeckungen“ feierlich eröffnet. Im Laufe der Sitzung ergriffen die vornehm­sten Repräsentanten der wissenschaftlichen' Welt das Wort: der Nobelpreisträger Jean Perrin, der Präsident der Tagung, das gleichfalls mit dem Nobelpreis bedachte Ehepaar Joliot-Curie, der amerikanische Nobelpreisträ­ger Irving Langmuir, Professor der Chemie, der vor einigen Jahren auch in Budapest an der Technischen Hochschule einen Vortrag gehalten hat, der älteste Pro­fessor an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Pari­ser Universität Maurin, die Nobelpreisträger Brag (Eng­land), Siegbahn (Schweden), Warburg (Deutschland), Raman (Indien) und Rohr (Dänemark), außerdem Par­­rasano, der Delegierte der römischen und der päpstlichen .Akademie der Wissenschaften. Insgesamt beteiligen sich über 700 Gelehrte aus 30 Ländern) an dieser Tagung, die sich mit Fragen der Naturwissenschaften und der Bio­logie befaßten. Hllfitl Kim, GYENES LILI és művészzenekara vendégszerepei V—-................ .... —J Internationale Pressetagung in Wien. Am 7. d. M. beginnt in, Wien eine internationale Pressetagung. Auf Einladung der Federation Internationale des Journalistes treffen in diesen Tagen 130 Delegierte aus zahlreichen Ländern in der Bundeshauptstadt ein, um an der fünf­tägigen Konferenz, die über wichtige Fragen des Presse­wesens beraten wird, teilzunehmen. Die Pressevertreter werden von Bundeskanzler Dr. Schuschnigg und Bürger­meister Schmitz empfangen werden. Die österreichischen journalistischen Korporationen bereiten ebenfalls meh­rere feierliche Empfänge zu Ehren der ausländischen Kollegen vor. Verleihungen. Der Reichsverweser hat dem Spitals­unterbeamten Josef Wittmann für seine während dreier Jahrzehnte geleistete tadellose und treue Tätigkeit und dem pensionierten städtischen Unterbeamten Josef Ringhoff er (Újpest) in Anerkennung seiner mehr als drei Jahrzehnt lang geleisteten treuen und gewissenhaften Dienste das Bronzene Verdienstkreuz verliehen. Todesfall. Am 27. v. M. ist Marianne Freiin Wild­burg v. Pfannberg und Grafendorf, geb. Goriupp v. Kam­­jonka, im 85. Lebensjahre in) Szeiitmärtonkäta gestorben. Die Einsegnung erfolgte im Trauerhause Forrópuszta, die Beisetzung im Ortsfriedhofe am 29. v. M. Mit dem Diamanfenring in 90 Wagenfenster Haken­kreuze geritzt. Aus Wien meldet MTI: Der 35jährige Postbeamte Anton Kluge wurde vor einigen Tagen auf dem Meidinger Bahnhof fcstgenommen, weil er während der Fahrt mit seinem Diamantenring an neunzig Wagen­fenster Hakenkreuze eingeritzt hatte. Kluge hat sich nun in der Arrestzelle des Poilizeikommissariats Meidling mit dem Bruchstück eines Tellers, auf dem ihm das Abend­essen verabreicht worden war und den er zertrümmert hatte, eine Durchtrennung der Luft- und der Speiseröhre zugefügt. Er wurde ins Spital gebracht, wo er seinen Ver­letzungen erlag. Explosion. Aus Toulouse wird gemeldet, daß die pyrotechnische Werkstätte einer Fabrik fair Feuerwerks­artikel mit vier benachbarten Gebäuden durch eine furcht­bare Explosion vernichtet wurde. Ein Arbeiter wurde förmlich in Stücke gerissen, eine Arbeiterin sehr schwer verletzt. Die Detonation war in der ganzen Stadt hörbar. Der Schaden wird auf 250.000 Francs geschätzt. Suche nach den Inka-Kaisern. Aus Lima schreibt unser U. P.-Korrespondent: Die Überreste von vier Inka- Kaisern, die von 1379 bis 1525 die Geschicke des vor­kolonialen Reiches (Tahuantinsuyu) lenkten, werden in dem alten Teil der Stadt Lima gesucht, wo gegenwärtig unter der Leitung einer besonderen Kommission von Hi­storikern und Archäologen Ausgrabungen durchgeführt werden. Soweit aus historischen Dokumenten hervorgeht, handelt es sich bei den vier Kaisern, deren Leichen von Cuzco, der Residenz der Inka-Kaiser, hiehergebracht und beerdigt wurden, um Buira-Ccocha, der von 1379 bis 1430 regierte, Pachacutéc, 1430 bis 1478, Tupac-Yupanqui, 1478 bis 1488 und schließlich Huayna-Ccapáo, 1488 bis 1525. An der gleichen Stelle wurden Mama-Rutu, die Gat­tin H'öira-Coochas und Mama-Ocllo, die Muttes Huayna-Ccapács begraben. Der hervorragende peruanische Histo­riker Jose Toribio Polo schrieb im Jahre 1877, daß die Überreste der Herrscher ungefähr im Jahre 1559 erstmals von Licenciado Polo de Ondegardo, Corregidor von Cuzco, entdeckt wurden. Ondegardo zeigte die Leichen einer An­zahl von Adeligen, darunter Garzilaso de la Vega, der mit dem bekannten Forscher P|edro de Alvarado und einer „Goya“ — oder Prinzessin kaiserlichen Bluts der Inkas nach Peru gekommen war. Später sandte der Corregidor die Leichen angeblich nach Lima, wo er sie dem altert Marques de Gaäte, dem ehemaligen Vizekönig von Lima, übergab. Einige Jahre später wurden die Überreste der kaiserlichen Hoheiten in einem innern Gewölbe oder „So­laria“ des Hospitals von San Andres begraben. Unter den früheren Ausgrabungen, die die Entdeckung der Leichen zum Ziel hatten, verdienen die des Prinzen de Esquilache, des ehemaligen Vizekönigs von Lima, erwähnt zu werden« Obwohl zahlreiche historische Angaben zur Verfügung standen, war ihnen kein Erfolg beschieden. „Immerhin, wenn man auf strikter wissenschaftlicher Basis arbeitet,“' erklärte Doktor Guillermo Cossio, Geschichtsprofessor an der San-Marcos-Universität und einer der Leiter der ge­genwärtigen Ausgrabungen, „ist es sehr wohl möglich, die wertvollen Überreste zu finden. Eine Leiche von ganz spe­ziellem Interesse ist -die des Inka Pacabcutéc, der für! Amerika das ist, was Alexander der Große für die Alta Welt war.“ I1/- Tonnen Pornographie. Aus Brünn meldet das! Prager Tagblatt: Vor dem Gebäude der Polizeidirektioit fuhren heute zwei große Schuhwagen vor, die jedoch keine Häftlinge einliefertcn, sondern Bücher abludenj eineinhalb Tonnen pornographischer Literatur, die in! den letzten Tagen in Brünn beschlagnahmt worden wa­ren. Gleichzeitig wurde der als „Schriftsteller“ gemeldete 45jährige Karl Vecera verhaftet und dem Kreisgericht Brünn eingeliefert. Vecera, ein Mann mittlerer Größe mit Spitzbart und 'Brille von geradezu professoralcm Aus­­sehen, beschäftigt die Polizei schon seit 1929. In den letzten Wochen wurden die Behörden neuerlich auf dort blühenden ,,Kunstverlag“ aufmerksam, den Vecera be­trieb. In diesem Verlag beschäftigte er eine Anzahl Ar­beitsloser, die als Photographen, Vervielfältiger und Buchbinder tätig waren. Eine Hausdurchsuchung bei einem dieser Photographen, dem 28jährigen Johann Kolar. aus Königsfeld, förderte etwa 3000 Bände Schundliteratur Zulage, eine Produktion im Gewicht von 1500 Kilogramm, Kolar war der Kommissionär des Verlagsbesitzers und Schriftstellers Vecera, von dessen Lager ausgeliefert wurde. Dabei wurde festgestellt, daß Vecera rege Ge­schäftsbeziehungen zu zwei Wiener „Verlegern“ unter­hielt und bis zum Jahr 1933 mit Deutschland einen leb­haften Verkehr hatte. In Berlin und Wien besaß der\ Kunstverlag eigene Postscheckkonti. Obzwar seine Werke! in Deutschland in zehntausenden Bänden abgingem, wur­den die Bücher 1933 verbrannt. Die beschlagnahmten Bücher stellen einen Wert von 300.000 Kronen dar' es handelt sich in der Hauptsache um drei Werke „Tolle Nächte-', zwei Bändchen, die mit je 25 'Mark verkauft wurden, ferner ein viethund.-iscitiges Buci» von James Grunert, alias Vecera, „City der Wollust'“, das mit 42 Marli! ausgepreist war, und um ein Büchlein „Memoiren einer, Sängerin“, eine Art Volksausgabe, die schon für 8 Mark zu haben war. Der Verlag sandte seinen Offerten meist ein „wissenschaftliches" Werk voraus, die ,Hochschule der Liebeskumt“, über dessen wissenschaftliche Qualitä­ten nun die Brünner Ärztekammer ein Gutachten abgeben, soll, und lieferte dann die weniger wissenschaftlichen! Werke meist auch ohne Verlangen nach. Bemerkenswert ist, daß Veceras Hauptmitarbeiter Kolar seine Lieferanten zum größten Teil auch mit pornographischer Literatur bezahlte. Bisher wurde außer Vecea und Kolar auch noch ein junges Mädchen verhaftet, das mit Vecera wohnte und nach seinen Aussagen gezwungen wurde, an seinen EdU iionen mitzuarbeiten. ___ Touristenzug nach Salgótarján. Am 17. d. M. ver­kehrt bei genügender Beteiligung ein billiger Touristen­zug Budapest-Ost ab 5.30 nach Salgótarján, und von dort wiedter ab 19 Uhr. Preis der Rückfahrkarte 3.10 P. Kartenvormcrkuhgem bis 8. Oktober beim touristischen! Landesverband VIII., Rákóczi-ut 53. Telephon: 131-470. Sie 1st zurtickgekehrt, wett sie zurückverlangt wurtle. Wer erinnert sich nicht lebendig an die vorjährigen intimen, stimmungsvollen Abende Lili Gyenes’ und ihrer Künstler­kapelle im Kiosk Hangli? Jetzt ist sie wieder da und reißt das Publikum, das sie um jeden Preis Wiedersehen wollte, durch neue, glänzende Piecen mit sich. Bei Hartleibigkeit entleert und desinfiziert ein Glas natürliches „Franz-Joscf“-Bitterwasser, des Morgens auf nüch­ternen Magen genommen, den Nahrungskanal und regelt hie­bei die Darmtätigkeit, stärkt den Magen, verbessert das Blut, beruhigt die Nerven und schafft so allgemeines Wohlbefinden und klaren Kopf. Fragen Sie Ihren Arzt, Budapests neue grosse an Überraschung das o pöifnet an 6. Oktaler seiaa Pforten V., Hollán-ucca 7. Ecke Szent istván-körut

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