Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1942. január (89. évfolyam, 1-25. szám)
1942-01-16 / 12. szám
WIRTSCHAFTSZEITUNG DES PESTER IlOYD nu.lL Ti mim..........vBBBKsanmnBnsnnBB freitag, i6. ja mar 1942 Bu^apßjter Handels-und Gewerbekammer Das Konsultativkomitee der Budapester Handels- und Gewerbekammer hielt Donnerstag seine übliche Monatssitzung, in der in Abwesenheit des Ministeriallyommissars Dr. vitéz Tibor v. Gyulay der stellvertretende Generalsekretär Dr. Eugen Bányász den Vorsitz führte. Der Vorsitzende gedachte in schwungvollen Worten der Besuche des deutschen und des italienischen Außenministers und erklärte sodann, daß die Kammer an der Aktion des Honvédministers zur Unterbringung von 180 verwundeten Soldaten im Handel und Gewerbe sich bereitwilligst beteiligt. Vor der Tagesordnung brachte Johann llouszky die jüngste Verordnung über die Entlassung der jüdischen Angestellten sämtlicher Handels- und Gewerbekammem zustimmend zur Sprache. Er richtete sodann an die christliche Gesellschaft die erneute Aufforderung, sie möge ihre Kinder zur Betätigung in Handel und Gewerbe erziehen. Der erste Punkt der Tagesordnung war das Referat des Sekretärs vitéz Koloman v. Móricz über Fragen des Außenhandels. Der Referent besprach eingehend die Tätigkeit der Sektion für Außenhandel, des Exportbureaus, der von der Kammer und dem Bund Ungarischer Fabriksindustriellen gemeinsam auf rech tcrhaltenen Zollpolitischen Zentralstelle, des mit Unterstützung des Industrieministers und der Hauptstadt errichteten Exportinstituts für das Kleingewerbe. Das zweite Referat erstattete Dr. Theodor Marek über den ,'lOprozentigen Lohnzuschlag und bemerkte, daß bei Angestellten, die seit dér Durchführung der 7-, bezw. löprozentigen Lohn- und Gehaltsaufbesserung eingetreten sind, ihr ursprüngliches Gehalt als bereits 15, bezw. 8 Prozent enthaltend anzusehen und der 30prozentige Zuschlag daher nach dem ent. sprechend reduzierten Gehalt zu berechnen ist. Dr. Richard Bodnár referierte über die Aktion der Kammer zur Rationalisierung des Kleinhandels. Die Aktion bezweckl eine Erleichterung der Bürde der Warenheschaffung und der verschiedenen Administrationsarbeiten für den Einzel llandel namentlich für jene Kaufleute, die nur Familienmitglieder mit höchstens 1—2 Gehilfen und Laufburschen beschäftigen. Die "Kammer will diese Rationalisierungsarbeit mit Unterstützung des Großhandels und der Industrie durchführen, und zwar in erster Reihe in der Spezereiund Gemischtwaren-, sowie den verwandten Lebensmittelbranchen. Die Vorbereitung soll branclienweise zu bildenden Kommissionen übertragen werden, an deren Arbeit sich auch das Rationalisierungsinstitut zu beteiligen wünscht. Sekretär Franz Bangha befaßte sich in seinem Referat mit der Frage einer Modifizierung der Verordnungen, durch die die Zahl der Lehrlinge in den einzelnen Betrieben, sowie die Zeit zum Abschluß von l.ehrliugsverträgen beschränkt wurde. Zum Referat entspann sich eine eingehende Diskussion, deren Redner größtenteils für die Beibehaltung der Beschränkungen Stellung nahmen. Einzelne Redner wünschten eine getrennte Behandlung von Industrie und Handwerk in der Lehrlingsfrage und den Ausbau der Eignungsprüfungen. Ministerialkommissar vitéz Dr. Tibor v. Gyulay, der inzwischen den Vorsitz übernahm, erklärte, daß die Kammer sich mit einer umfassenden Regelung der Lehrlingsfrage befasse und darin auch mit der hauptstädtischen Sektion für soziale Fragen zusammenarbeite. Die Kammer wünsche die F-rage im Einvernehmen mit den Gewerbekorporationen zu bearbeiten, auch will sic für die Lösung der Frage der Lehrlingsheime sorgen. Als letzten Punkt der Tagesordnung unterbreitete Wilhelm Frank den Bericht über die Tätigkeit der Kommission zur Verteilung der beschlagnahmten Textilvorräte nichtkonzessionierter Grpßkaufleute. Der Referent bemerkte, daß die Beschlüsse über die Freigabe der dritten Teilquote dieser gesperrten Vorräte bereits ausgehändigt wurden und daß auch die vierte Quote voraussichtlich im Monat Februar freigegeben wird. Fortbildungskurs der Viehzuehtorganisationon. Das Landeskomilee für Lcistiuigsbuch- Lihrur.g veranstaltet mit Unterstützung des Ackcrbaumiriisleriums Fortbildungskurse für die Leiter der im ganzen Landesgebiete tätigen Yiehzuchiorganisationen. Der Lehrkurs wurde durch den landwirtschaftlichen Oberinspektor Josef Köivj im Namen des "AckerbauministerfuBis eröffnet. Eine besonders zeitgemäße Aufgabe dieser Kurse besteht darin, daß die Fachleute, die mit der Lenkung der Viehzucht im Lande betraut sind, in sämtlichen Fragen <\ ,u- Lenkung orientiert werden. Die Vortragenden des Kurses sind die vorzüglichsten Fachleute des Landes-. Erleiditei ungen für den mittelfristigen Agrarkredit Die Bedingungen der für produktive Zwecke gewährten mittelfristigen landwirtschaftlichen Kredite wurden durch die Regierung unlängst in dem Sinne abgeändert, daß Anleihen bis zum zwanzigfachen Katastralreinertrag der zur Deckung dienenden Realität flüssig gemacht; der einzelne Kredit kann dabei 100.000 Pengő erreichen. Im Rahmen dieser Kreditaktion konnten bisher nur Anleihen gewährt werden, die bis zum Zehnfachen des Katastralreinertrages gingen, ferner war der Höchstbetrag einer Anleihe -mit 50.000 Pengő begrenzt. Die neue Verfügung bringt die weitere Erleichterung, daß die Hypothek, die zur Deckung der Anleihe dient, bis zum 25fachen des Katastralreinertrages statt dem bisher 20fachen reichen darf. Für Besitzungen, die an der Landesgrenze liegen, können solche Anleihen auch dann flüssig gemacht werden, wenn die Grundbücher sich noch bei einer ausländischen Grundbuchbehörde befinden. In solchen Fällen muß aber das Gesuch betreffend die Intabulierung der Hypothek zwecks Vormerkung bei der inländischen Grundbuchbehörde eingereicht werden. Diese neuen Bedingungen der Kreditgewährung werden sich zweifelsohne günstig auf die Kreditversorgung der ungarischen Landwirtschaft auswirken und liefern neue Beweise dafür, daß die gelenkte Wirtschaft auch den Kapitalmarkt erfolgreich in den Dienst der nationalen Produktion zu stellen vermag. (MTI) * Die Aktion zur Flüssigmachung mittelfristiger landwirtschaftlicher Kredite wurde bekanntlich etwa vor einem Jahr eingeleitet. Die Ungarische Nationalbank hat zu diesem Zweck einen Kreditrahmen von über 30,000.000 Pengő dem Landes-Bodenkreditinstitut und der Landes-Zentralkreditgenossenscliaft bereitgestellt, der durch die genannten Institute auf etwa 50,000.000 Pengő ergänzt wurde. Aus diesem Betrag können mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit bis zu 15 Jahren für die Investitionen der Landwirte flüssig gemacht werden. Außer den H Prozent betragenden Spesen, die von den Schuldnern bei der Flüssigmachung des Kredits zu entrichten sind, haben die Debitoren an Zinsen im ganzen 4.5 Prozent zu vergüten, was gegenüber den bisherigen Konditionen für mittelfristigen Agrarkredit eine bedeutende Erleichterung darstellt. Während aber bisher nicht mehr beansprucht werden konnte, als das Zehnfache des Katastralreinertrages, können fortab Kredite bis zum zwanzigfachen Katastralreinertrag eingeräumt werden, und zwar nicht nur auf erste Stelle. Die Regierung, behält sich auch weiterhin vor, eine Kontrolle auszuüben, daß die Kredite tatsächlich für Investitionen, wie zum Bau von Speichern^ zur Erweiterung des Viehstapels usw., verwendet werden. Aufruf zur Bewerbung um die Be ditigung zum Mehigioßhane'el Auf Grund der Verfügungen des Versorgungsministers und des Volksernährungsamtes regelte der Bürgermeister der Hauptstadt das bei den Bewerbungen um die Berechtigung zum Mehlgroßhandel zu befolgende Verfahren in der Weise, daß die GroSkaufleute, die sich mit dem Mehlhandel engros (an Wiederverkäufer) zu befassen, beziehungsweise diese Tätigkeit auch weiter auszuüben wünschen, sich um die Berechtigung in einer Eingabe an den Bürgermeister zu bewerben haben. Die Anträge sind mit einem staatlichen Stempel von 2 P zu versehen und bis zum 5. Februar bei der Registratur „K“ der hauptstädtischen Sektion VIII für Approvisionierung (Zentralstadthaus II. J95) einzureichen. Den einzelnen Anträgen sind beizulegen: ein höchstens vor sechs Monaten ausgestelltes Leumundszeugnis, eigener Matrikelauszug (Taufschein), der der Eltern, gegebenenfalls der Ehefrau, ferner Trauschein, eine Erklärung darüber, unter welchen Punkt des 'Judengesetzes der Antragstellende fällt und schließlich ein Gewerbeschein in Original oder beglaubigter Abschrift. Die Personaldokumente sind über sämtliche Mitglieder offener Handelsgesellschaften, über sämtliche öffentliche Gesellschafter von Kommanditgesellschaften, über sämtliche Mitglieder und sämtliche Geschäftsführer von Gesellschaften mit beschränkter Haftung, sämtliche Direktions- und Aufsichtsralmitglieder von Genossenschaften sowie über den tatsächlichen Leiter des Unternehmens einzureichen. In der Eingabe hat der Antragsteller anzuführen, wann er den Gewerbeschein zum Großhandel erworben, wo und mit welchen Waren er eine Großhandelstätigkeit ausgeübt hat, ferner über wie viel Betriebskapital und welche Lagerräume der Antragsteller verfügt, wo sich diese befinden und schließlich wo er die praktischen Kenntnisse im Mehlgroßhandel erworben hat. Zum Beweis der angeführten Daten sind entsprechende dokumentarische Nachweise (Tätigkeitszeugnis, Nachweis von Bankkrediten, Garantiebriefe, Mietverträge usw.) vojzulegen. Im Antrag ist unbedingt anzuführen, ob der Antragsteller eine Betrauung als Ilauptkommissionär oder Subkommissionär der Hombár besaß oder besitzt (im Falle der Berechtigung zum Großhandel muß auf diese Betrauung verzichtet werden), ob und in welchen Betrag der Antragsteller eine Unterstützung vom Existenzgründungsfönds erhielt und ob er aktiven Militärdienst geleistet hat. Auch diese Daten sind dokumentarisch nachzuweisen. Die Anträge sind sowohl durch die bereits tätigen Melilgroßhändlern (Mehlverteiler) wie auch durch jene Personen cinzureichen, die schon früher einen ähnlichen Antrag bei der Approvisionierungsseklion gestelit, jedoch bisher keinen Bescheid erhalten haben. (MOT) von der Stadt und den städtischen Betrieben getragen werden sollen. Über den Beitrag der Stadt Nagyvárad soll der Munizipalausschuß demnächst beschließen. Der geplante Straßenbau dürfte in den Frühlingsmonaten der Einwohnerschaft bedeutende Arbeitsgelegenheit bieten. — Auch das Komitat Kolozs wünscht die Instandsetzung des unter der Fremdherrschaft vernachlässigten Straßennetzes in beschleunigtem Tempo durchzuführen. Die Kosten sind mit 500.000 Pengő präliminiert, wozu auch eine bedeutende staatliche Unterstützung gewährt werden soll. Die technischen Vorarbeiten wurden bereits in Angriff genommen. (MTI) Italienische Meiierationsgesetze au! Dalmatien ausgedehnt. (Rom) Der Gouverneur von Dalmatien hat elf Meliorationsgebiete ermittelt, in denen die Bonifikationsarbeiten aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen keine Verzögerung erleiden sollen. Der Duce hat desholb die Anwendung der italienischen Bonifikationsgesetze auf diese dalmatinischen Gebiete ausgedehnt. Die Gesamtausgaben zur dalmatinischen Bodenverbesserung werden auf 70 Millionen Lire veranschlagt, die auf sechs Haushaltsjahre verteilt werden sollen. Die Summen erscheinen auf dem Ausgabeetat des Landwirtschaftsminisleriums und sollen jährlich in ganz bestimmten Grenzen gehalten werden. Ein erstes Gesetz für die Bewilligung der Ausgaben liegt gegenwärtig der Kammer vor. Straßenbauten in Siebenbürgen. Donnerstag sind in Nagyvárad Delegierte des Industrieministeriums eingetroffen, um über den Ausbau der Durchgangsstrecke der Chaussee Budapest—Kolozsvár mit dem Staatsbauamt des Komitats zu verhandeln. Die Kosten stellen sich auf 750.000 Pengő, die auf drei Jahre verteilt und vom Staat, Warennachfragen und Warenangebote aus dem Ausland Die Budapestet Handels• und Gewerbekämmet erhielt im Laufe der letzten Tage die nachstehenden geschäftlich«) Nachfragen aus dem Ausland, Ungarische Interessenten wollen sieh unter Bezugnahme auf die in Klammern angeführte. Nummer, an das Rsporthnreau der Kammer (V., Alkotmány-ucca 8, II. Stock 1) wenden Brieflichen Anfragen ist Bückporto heizuschlicßen Warennachfragen: Belgien: Injektionsnadeln (Pravaz, Record usw.) (5585); Bulgarien: Strohpressen für Motorantrieb (5619); Deutsches Reich: Alle Münzen (5712); Norwegen: Gänseleberkonserven. (5142); Türkei: Zugehör für die Erzeugung von Koffern und Ledergalanleriewaren, wie Vulkanfiber, Leinwand, Reißverschlüsse, Kofferbeschläge, Kofferecken aus Fiber, Leder usw. (45921), Perlmutterknöpfe (5541), Grubenholz ■ (5542). Warenangebote: Deutsches Reich: Herren- und Damen-Wollund Baumwollkonfektion (italienische Ware) (5716); Spanien: Synthetischer Kryolith (5707). Als Vertreter empfehlen sich: Belgien: Ungarische Arzneispezialitälen (5585), Kunstseide (5714); Deutsches Reich: Porzellan, Keramik, Tonwaren, Kristallglas, Haushaltungsgegenstände aus Holz, Holzschnitzereien, kunstgewerbliche Holzschnitzereien (5538); Schweiz: Trockengemüsc, Wein (5220); Türkei: Kofferund Galanteriewarenzubehör,. hauptsächlich Vulkanfiber, Leinwand, Verschlüsse, Beschläge, Ecken aus Fiber, Leder, Reißverschlüsse usw. (45921), Perlmutterknöpfe (5541). Vertreter wird in Ungarn gesucht: Deutsches Reich: Raucherartikel (45934); Schweiz: Haarhauben, Stirnbänder (5539). Oer Baumwollanbau In den Südostländein Die neue Nummer des Südosi-Bconomist enthält eine Abhandlung über das unter den heutigen Verhältnissen besonders interessante Thema, welche Fortschritte die südosteuropäischen Länder bisher mit dem eigenen Anbau von Baumwolle erzielten. Die größte Ausdehnung erreichte'der Baumwollanbau unter den Südosllähdern in der Türkei. Die türkische Landwirtschaft deckt nicht nur den Jahresbedarf der inländischer» Fabriken in Höhe von 25.000—30.000 t, sondern exportiert auch erhebliche Mengen. Die Anbaufläche erreichte im Jahre 1040 rund 316.000 ha, die Ernte belief sich auf rund 60.000 t. Da aber die türkische Baumwolle kurzfaserig ist, werden gewisse Mengen zur Beimischung aus Ägypten importiert. Die Türkei ist bestrebt, die Qualität zu verbessern und den Ertrag auf 100.000 t zu steigern. Auch in Griechenland tint der Baumwollanbau beträchtliche Fortschritte verzeichnet; die Anbaufläche erhöhte sich im Zeitabschnitt 1925—1940 von 15.000 ha auf 78.600 ha; die Ernte stieg im gleichen Zeitraum von rund 3000 t auf 18.000 t. Damit wurde Griechenland zum bedeutendsten Baumwollproduzenten auf europäischem Gebiet, da die—türkische Baumwollerzeugung im asiatischen Teil des Landes vor sich geht. Da der Inlandbedarf auf 15.000— 20.000 t zu schätzen ist, hat Griechenland bereits im Jahre 1940 den Zustand der Selbstversorgung erreicht. Es schwebten Pläne, die Anbaufläche weiter zu vergrößern, damit Griechenland Baumwolle auch exportieren kann. Durch den Ausgang des Balkanfeldzuges verlor aber Griechenland etwa die Hälfte seiner Baumwolle produzierenden Gebiete. Da andererseits die Spinnereien sich in der Hauptsache in den Gebieted befinden, die das Land behielt, besteht der Zustand der Selbstversorgung heute nicht mehr. In Bulgarien, wo der Baumwollanbau starke staatliche Förderung genießt, wurde im Jahre 1939 eine Anbaufläche von 47.000 ha und eine Ernte von 10.300 t .erreicht. Infolge der weiteren Ausdehnung der Anbauflächen und der Rückgliederung der Süddobrudscha ging der Anbau im Jahre 1941 bereits auf 60.000 ha vor sich Schon im Jahre 1939 konnte annähernd die Hälfte des 22.400 t betragenden Inlandbedarfes aus inländischer Produktion gedeckt werden. Nun kam aber seither der Ertrag der Süddobrudscha mit 3000 bis -1000 t, der angegliedérten vormals griechischen Gebiete mit etwa 7500 und des früher jugoslawischen Teils von Mazedonien mit mehr als 1000 t hinzu. Da man bestrebt ist, die Anbauflächen weiter zu vergrößern, kann damit gerechnet werden, daß Bulgarien hei guten Ernten sich selbst mit Baumwolle versorgen wird. Kurz vor Beginn des gegenwärtigen Krieges setzten in Rumänien Bestrebungen ein, in größerem Ausmaß Baumwolle zu produzieren. Man brachte es aber bis 1940 nur zu einer Anbaufläche von 26.900 ha mit einem Ertrag von 5375 t, und ein Drittel dieser Anbaufläche ging durch die Abtretung der Süddobrudscha verloren. Da der Ertrag in der Süddobrudscha höher war als in anderen Landesgebieten, ist der Verlust an Ertrag noch größer als an Anbaufläche. Zudem liegen die dem Lande verbliebenen Baumwollanbaugebiete im Norden, vro der Ertrag besonders stark von der Witterung abhängt. Immerhin erscheint es möglich, in der Donauniederung neue Anbaugebiete zu gewinnen. Man hat in Rumänien den ehrgeizigen Plan, die Anbaufläche auf 100.000—150.000 ha auszudehnen, wobei man mit einem Ertrag von 50.000—80.000 t rechnet. Auf Grund der bisherigen Erfahrungen erscheint die Durchführbarkeit dieses Planes zweifelhaft. Sollte er dennoch verwirklicht werden, so würde Rumänien zum Baumwollexportland , werden. Die Baumwollflächen des früheren Jugoslawiens, die nicht sehr bedeutend waren, sind zum größten Teil an Bulgarien verloren gegangen. Man unternahm auch an der dalmatinischen Küste Versuche mit dem Baumwollanbau, die nun möglicherweise von Kroatien erneuert werden sollen. Zur italienischen Getreidewirtschaft. (Rom) Der neue Präsident der italienischen Bauernkonföderation. Dr. Fratari, hat neue Direktiven über eine beschleunigte Ablieferung von Weizen und anderen Gelreidearten an die Einlagerungs- Stellen herausgegeben. Es werden alle Mittel angewandt werden, um bis zum 28. Februar, dem von Mussolini festgesetzten Schlußtermin für die Prämiengewährung bei der Getreideablieferung eine totale Ablieferung zu erreichen. Angesichts der den Getreideproduzenten für den Eigenbedarf und der für den Staatsbedarf verbleibenden Getreidemengen hat sich die Ablieferungsquote bei den Einlagerungsstellen stets knapp unter fünfzig Prozent der tatsächlichen Ernte gehalten, obwohl in-