Prager Volkszeitung, červenec-září 1978 (XXVIII/27-39)

1978-07-07 / No. 27

\ He XXXIL RGW-Tagung­ ­"Fortsetzung von Seite 1) Die Vorschläge legen einstwei­len nur die allgemeinen Charak­terzüge für die Lösung der Pro­bleme fest, und wir müssen noch die materiellen und finanziellen Mittel für deren Realisierung be­stimmen — sagte der Leiter der sowjetischen Delegation, der Vor­sitzende des Ministerrates der UdSSR A. Kossygin in seinen Aus­führungen. Er betonte, daß die Zielprogramme keine Deklaratio­nen über Pläne sind, sondern di­rekte Pläne für gemeinsame Ak­tionen, die Einfluß auf die For­mierung der Wirtschaftspolitik der RGW-Länder und die Struktur deren Industrieen haben werden. Der Vorsitzende der Regierung der CSSR, L. Strougal, der an der Spitze der CSSR-Delegation stand, orientierte seinen umfangreichen und konkreten Diskussionsbeitrag auf die Beziehungen der CSSR zu den Zielprogrammen, besonders auf dem Gebiet der Brennstoff­und Energieversorgung. Er beton­te, daß die CSSR an der Lösung dieser Aufgabe auch deshalb ein großes Interesse hat, weil sie auf der Basis bereits getroffener Ab­kommen bis zum Jahre 1985 23 komplette Reaktoren vom Typ WER 440 sowohl für den Export, als auch für den eigenen Bau von Kernkraftwerken erzeugen soll. Er erklärte, daß die unterbreite­ten Vorschläge für die langfristi­gen Zielprogramme eine kollektiv ausgearbeitete Rahmenstrategie der Mitgliedsländer zur Lösung d­er wichtigsten volkswirtschaftli­chen Probleme darstellen — so­wohl für die bilaterale als auch für die multilaterale Zusammen­arbeit. Ein bedeutsamer­­ Akt auf der Tagung in Bukarest war auch die Anmeldung der Sozialistischen Re­publik Vietnam als ordentliches Mitglied des RGW und deren un­mittelbare spontane und begeister­te Aufnahme. Dies läßt sich als Ausdruck des sozialistischen In­ternationalismus in der Praxis werten. In diesem Zusammenhang möchte ich an das unentschlosse­ne auf dem Fleck treten und die langandauernden Verhandlungen in der Europäischen Wirtschafts­gemeinschaft über die Aufnahme Spaniens, Portugals und Griechen­lands als Mitglieder der EW Ge­­sm­einschaft erinnern, die die Ansu­chenden in die peinliche Rolle von Bittstellern versetzte. In der Un­terschiedlichkeit dieser Handlungs­weise ist auch klar der Unter­schied zwischen beiden Integra­­tionsgruppierungen zu sehen. Der Leiter der vietnamesischen Dele­gation, der Stellvertreter des Vor­sitzenden der SRV Le Thanh Nghi betonte in seinen kurzen Dankes­worten zum Abschluß der Ver­handlungen, daß die RGW-Länder Vietnam in beträchtlichem Maße sowohl im Verlauf des Krieges ge­gen den amerikanischen Imperia­lismus, als auch in der Zeit der Nachkriegskonstruktion unter­stützten. Er erklärte, daß Viet­nam ein an Rohstoffen reiches Land, sin­ Land' i mit einem fleißi­gen Volk ist, das in kurzer Zeit ein gültiges und aktives Mitglied des RGW werden will. Der Rat des RGW hat jetzt 1Q Mitglieds­staaten, die VR Bulgarien, die USSR, Kuba, die Ungarische VR, die Mongolische VR, die DDR, die­­ VR Polen, die SR Rumänien und die UdSSR sowie die SR .Vietnam. Kehren wir nun zu den langjäh­rigen Zielprogrammen der Zusam­menarbeit zurück. Ausführlich wird von ihnen im Schlußkommu­­niqué der Tagung gesprochen und deren Bedeutung noch durch die Erklärung der Delegationsleiter der Mitgliedsländer des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe be­tont. Darin wird erklärt, daß die Programme in Übereinstimmung mit den Beschlüssen der kommu­nistischen und Arbeiterparteien der RGW-Länder ausgearbeitet wurden und dies die Abkommen, die zwischen deren führenden Re­präsentanten getroffen wurden, zum Ausdruck bringen. Sie reprä­sentieren eine koordinierte lang­fristige Strategie der Zusammen­arbeit, und stellen eine Konkre­tisierung und Entfaltung der Grunddokumente der RGW-Tätig­­keit dar, des Komplexprogramms der weiteren Vertiefung und Ver­vollkommnung der Zusammenar­beit und Entfaltung der sozialisti­schen ökonomischen Integration der RGW-Mitgliedsländer, das im Jahre 1971 angenommen wurde. Am letzten Tag der Sitzung fand gleichfalls die 86. Tagung des Exe­kutivkomitees des RGW statt, an der für die CSSR der Stellvertre­ter des Vorsitzenden der Regie­rung der CSSR und Ständige Ver­treter der CSSR im RGW, Rudolf RohliCek, teilnahm. Kurz zusam­mengefaßt: das Exekutivkomitee genehmigte zahlreiche Maßnah­men zur Realisierung der Be­schlüsse der Bukarester Tagung. Die Sitzung leitete der Stellvertre­ter des Vorsitzenden des Minister­rates der UdSSR und Ständige Vertreter im RGW, K. F. Katu­­schew, der die Funktion des Vor­sitzenden des Exekutivkomitees für die nächste Etappe übernahm. leli möchte in diesem Zusammen­­hahj^’ahftthTeri, idäp­­fte nächsten Jahr die RGW-Ratstagung in Mos­kau stattfinden wird und gleich­zeitig das 30. Jubiläum der Exi­stenz und Tätigkeit der ersten ökonomischen internationalen Or­ganisation der sozialistischen Staaten begangen wird. Nach Abschluß der Tagung fand eine Zusammenkunft des Vorsit­zenden der Regierung der CSSR, Lubomir­ Strougal mit den Mitar­beitern von Presse, Fernsehen und Rundfunk statt. Der Delegations­leiter der CSSR betonte zwei Schlüsselprobleme als wichtig­sten Beitrag der Tagung in Buka­rest. Als erstes, die bereits ange­Im Institut für Kernphysik der­­ Akademie der Wissenschaften wur­de der neue isochronische Zyklo­tron U-1,20 M installiert, der im Vereinigten Institut für Kernfor­schung in Dubno entwickelt wor­den ist. Foto. CTK führten lant­fristigen Zielpro­gramme der Zusammenarbeit und als zweites die Genehmigung komplexer Maßnahmen für die weitere Vervollkommnung der Zusammenarbeit der RGW-Mit­gliedsländer und deren Tätigkeit. Der Vorsitzende der Regierung der CSSR betonte, daß die Tätig­keit der RGW-Organe vervoll­kommnet, modernisiert und den Anforderungen der immer kom­plizierteren Bedingungen der In­ternationalen ökonomischen Situa­tion angepaßt werden muß. Wenn es gelingt diese beiden Probleme zu lösen, wird dies eine große Hilfe für die Entfaltung der na­tionalen­­ Volkswirtschaften der RGW-Mitgliedsländer in der nächsten Zukunft und besonders in der kommenden Planungsetap­pe in den Jahren 1981—1985 sein. Im Komm­uniqué wird erneut betont, daß der RGW nicht eine isolierte in ihren Zielen autarki­­sche Integrationsgruppierung ist, die sich von der äußeren Welt abschuippen wür<^e,,, Iqi,. Qegepfeil, sie ist eine offene Organisation, ,$e bereit, isst,. mit, jedem, Staat, zu­­sammenzu­arbeiten, der daran In­teresse zeigt, ohne Rücksicht auf seine Gesellschaftsordnung. Der RGW ist bereit, sowohl mit Ent­wicklungsländern als auch mit hochentwickelten kapitalistischen Staaten zusammenzuarbeiten und betrachtet den Abschluß eines Abkommens über die Zusammen­arbeit mit der Europäischen Wirt­schaftsgemeinschaft als zweckmä­ßig. Die Tätigkeit des RGW wird von den Prinzipien und Beschlüs­sen der Schlußakte der Konferenz über europäische Sicherheit und Zusammenarbeit geleitet und dient der Sache d­es Fortschritts und des Friedens.­ ­Die Kirschenernte in der JZD Kvét in Cervené Pecky bei Kolin ist in vollem Gange. Koto: CTK »­i J. Sourek SEITE 7. VII. 1978II r Probe Gäste bei den Pionierenf Glückliches Leben der Kinder PRAG — Die Teilnehmer des gesamtstaatlichen Treffens der besten­ Pioniergruppen in Hradec n. M. im Bezirk Opava, begrüßten am ver­gangenen Samstag in ihrer Mitte eine Delegation des ZK der KPTsch, der Regierung der CSSR und des ZK der NF der CSSR, mit dem Se­kretär des ZK der KPTsch, J. Polednik, an der Spitze. Für die 1200 Pioniere war der Besuch der Delegation ein freudi­ges Ereignis. J. Polednik begrüß­te die Pioniere und überbrachte ihnen aufrichtige Grüße des ZK der KPTsch, der Regierung der CSSR und des ZK der NF und überbrachte den Jungen und Mäd­chen persönliche Grüße und Wün­sche für neue Erfolge, Freude und Glück vom Generalsekretär des ZK der KPTsch und Präsidenten der Republik, G. Husák. In seinen Ausführungen sagte J. Polednik weiter, daß seit dem letzten gesamtstaatlichen Treffen der Pioniere erfolgreiche Monate verflossen sind. Millionen von ge­leisteten freiwilligen Brigadestun­den, Tonnen gesammelter Abfall­­rohstoffe und Heilkräutern, Tau­sender gepflanzter Bäume in Parks und Gärten legen davon ein­ beredtes Zeugnis ab. „Mit euren Pioniertaten“, sagte weiter J. Polednik „habt ihr zur Bereicherung eures Lebens, eurer Kollektive und damit der ganzen Gesellschaft beigetragen“. Zum Schluß seiner Ausführungen be­tonte J. Polednik, daß unsere so­zialistische Gesellschaft und die KPTsch gute und immer bessere Bedingungen für das Leben unse­rer Kinder schaffen, für deren Ge­sundheit, für die Bildung und die spätere Geltendmachung im Le­ben. Partei und Gesellschaft stre­ben die Entfaltung der kulturellen Tätigkeit, der Körpererziehung und des Sports an und besonders das Wesentliche , damit die ge­genwärtige Generation und vor allem alle Kinder der Welt in Frieden leben können. Das Vermächtnis L Nejedlgs LITOMYSL — Ein Denkmal des bedeutenden Repräsentanten der tschechoslowakischen Wissenschaft und Kultur, Z. Nejedig, seit dessen Geburt heller 100 Jahre verflossen sind, wurde am vergangenen Sams­tag in seiner Geburtsstadt Litomysl enthüllt. An dem Festakt nahmen der Sekretär des ZK der KPTsch J. Havlin, der Minister für Kultur, M. Krusák, der Vorsitzende der Akademie der Wissenschaften, J. Ko­­zesnik, Delegationen der Partei und Staatsorgane des Obstböhmischen Kreises sowie weitere Gäste teil. Zdenek Nejedig, sagte J. Hav­lin in seiner Ansprache, ist eine Persönlichkeit der tschechoslo­wakischen Kultur des 20. Jahrhun­derts. Er war eine außerordentli­che Persönlichkeit, er war Wissen­schaftler, Historiker, Pädagoge, Organisator des politischen, kul­turellen und wissenschaftlichen Lebens. In erster Linie jedoch war er Kommunist, Patriot, ein lauterer Mensch und treuer Freund der UdSSR. Es gab fast keinen Abschnitt unseres öffent­lichen Lebens, in den er nicht mit­­­ seinem schöpferischem­ Geist ein­gegriffen hätte. Nejedly war nie­­'•mals1 ein K­a­t­he­der - G­ele­h­r­t­e in,d­e­r vom Leben isoliert ist — für ihn war die Wissenschaft nie Selbst­zweck. Seine wissenschaftliche­­ Arbeit ergab sich aus den Bedürf­nissen der Zeit, er ergriff für die fortschrittlichen Kräfte Partei und beantwortete immer Fragen von ernster gesellschaftlicher Tragweite. Wenn wir­­ heute über das Le­benswerk Z. Nejedlys nachdenken, vergegenwärtigen Wir uns, welch mächtige Arbeit er für die Entfal­tung unserer Wissenschaft, Kul­tur und Kunst, für deren soziali­stische Orientierung geleistet hat , sagte J. Havlin zum Abschluß seiner­ “Ausfürchungertr­>■ Anschlie­ßend legten J. HavTih, M. Krusák und­ weitere­­ Repräsentanten am Denkmal Z. Nejedlys Kränze ro­ter Blumen nieder. Rege Feldarbeiten PRAG . Am vergangenen Samstag besuchte das Mitglied des Prä­sidiums und Sekretär des ZK der KPTsch, V. Bilak, den Westslowaki­schen Kreis. Im Bezirk Dunajská Streda besichtige er die Objekte der Veredelungsstation Solary, wo er sich über die heimatliche Weizen­sorte Solaris informierte. Am Nachmittag besuchte er den Betrieb Ga­­lanta. Fortschritte bei den Feldarbei­ten erzielten am vergangenen Wo­chenende auch die Landwirte im Bezirk Olomouc. Sie schlossen die Futtermittel- und Heuernten von Wiesen und Weiden ab. Auch der Heuaufkauf von weniger zugäng­lichen Flächen geht zügig von­statten. Über 80 t getrocknete Futtermit­tel wurden in den beiden arbeits­freien Tagen in der Trockenanla­ge der JZD Jenisovice im Bezirk Jablonec produziert. Alle Genos­senschaften im Bezirk ernten und trocknen die Futtermittel ent­sprechend festgelegtem Harm­ono­­gramm. Die günstige Witterung nutzten auch die Landwirte und Brigadehelfer im Südmährischen Kreis zur Einbringung der Futter­mittel und somit zur Schaffung von Winterreserven. fl­er unsere Metro haben wir schon viel ge­­schrieben. Aber man kann nicht genug über dieses große Bauvorhaben unserer Hauptstadt berichten. Und jetzt, da wir vor der Eröffnung der neuen Trasse 1 A stehen, die wieder eine bedeutende Erleichterung unseres Stadtverkehrs bedeutet, sind einige Betrachtungen vielleicht an­gebracht. Bei einer Pressekonferenz für die Prager Be­richt­erstatt­er, erfuhren wir, daß auf der be­reits vier Jahre in Betrieb stehenden Trasse I C seit 9. Mai 1974 bis 9. Mai 1978 über 340 Mil­lionen Menschen befördert wurden, im Jahre 1977 allein 102 Millionen. An diesen Zahlen er­kennt man, welche Bedeutung auch die neue Trasse haben wird, die nach Verpflichtungen von 45 beteiligten Organisationen gemeinsam mit dem sowjetischen Partner 18 Tage vor der geplanten Frist, am 12. August, also in sieben Wochen, in Betrieb gegeben wird. Der Probebe­trieb begann bereits am 1. Juli. Dieser Erfolg — Metrotrasse I C und die neue Trasse I A ist die beste Visitenkarte für die äußerst nützliche tschechoslowakisch-sowjeti­sche Zusammenarbeit, die unserer Hauptstadt eines der schwersten Probleme — den Verkehr wesentlich erleichtert hat. Der Anteil der Metro an der gesamten Prager Personenbeför­derung steigt nach der Eröffnung der neuen Linie von den heutigen 9 auf cca 16,8 °/o. Das wird eine Erleichterung besonders für den Nordwestsektor unserer Hauptstadt bedeuten, wo sich dicht besiedelte Wohngebiete befinden. Die Trasse 1­A hat sieben Stationen (eine schöner als die andere): Leninova, Hradöanska (Burg), Malostranska (Kleinseitner), Miis­­rek f Brückei], Museum, näm. Miru (Friedens­platz). Die Strecke ist 4,7 km lang, die Fahrt­dauer beträgt 10 Minuten. Man rechnet mit einem Intervall der Züge mit vier Waggons von 3 bis 6 Minuten. Man wird also z. B. ab 12. August vom Hauptbahnhof in weniger als 10 Minuten bei der Prager Burg sein und dabei dem expo­niertesten Teil unseres Stadtverkehrszentrums am Brückel aus dem Wege gehen. Die Trasse I A wird auch zu einer Beruhigung im historischen Kern von Prag führen und trägt zur Lösung eines Grundproblems des Prager Stadtverkehrs bei. Sie wird vor allem die Besucher unserer Hauptstadt freuen. Vom Museum bis zur Prager Burg, liegt jede der Stationen nahe an den schönsten Straßen, Plätzen und Baudenkmälern der alten Stadt. Die Prager Metro ist ein Bau, der — wie die Bauexperten behaupten — nie beendet sein wird. In den nächsten zwei Jahren, bis 1980, wird die Länge der Metrostrecken schon 20 km betragen und bis zum­ Jahre 1985 wird die Inbetriebnahme der Trasse L B vom Bahnhof Smichov bis zur So­­kolovská, der jetzigen Endstation der Trasse I C beim f'lor.enc, eine weitere wesentliche Verbes­serung der Verkehrsverhältnisse in Prag bedeu­ten. Bereits heute wird an weiteren Strecken gearbeitet, die 1990 und früher der Öffentlich­keit dienen werden.­­dt. J Anker von Decin Am 2. und 3. 7. war die nord­böhmische Hafenstadt Dečín Schauplatz des 11. Jahrgangs des Schlagerfestivals Anker von De­­cin. Teilnehmer der populären und vom Fernsehen übertragenen Ver­anstaltung waren bekannte tsche­choslowakische und ausländische Schlagersänger. Der Goldene An­ker wurde V. Hála und Z. Borovec für „Du kannst mir über den Was­­sern schreiben“ in der Wiederga­be von J. Zelenková zuerkannt. Zwei Silberne Anker erhielten P. Finsk? und S. Mikulásová für „Auf dem Stausee Lipno“, gesun­gen von L. KoFínková und J. Hrzán, sowie das Lied „Augen“ von P. Klapka und J. Machek, dar­geboten von Z. Adamcová. Den Bronzenen Anker errang „Mein Sohn ist klein“ von M. Drobn^ nach,einem Text von Z. Borovec, interpretiert vom Komponisten.

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