Schul- und Kirchen-Bote, 1869 (Jahrgang 4, nr. 1-12)

1869-01-01 / nr. 1

Dieses Blatt, erscheint den 1. in jedem Monat, in 11/2—2 Bogen starken Heften. Pränumerationspreis : halbjährlich + fl..20 fr. , ganzjáhri 2 ff. 40 fr. — Mittheilungen, deren Veröffentlichung im ,Boten" gewünscht wird, sind an den Herausgeber (legte Kost Mediarch), Pränumerationsgelder ausschließlich an den Verleger zu leiten. « Schul-und Kirchen-Hote für das Sachsenland, Herausgeber: Franz Obert, ev. Pfarrer in Schaal­­­­en: SE Hermannstadt, 1. Januar 1869. IV. Jahrgang. Inhalt: Die Arbeitsschule in ihrer Anwendung­­ auf die städtische Mädchenschule. — Das Latein in Prima. — Ein todted Gefeg. — Wie die biblischen Geschichten­ zu erzählen sind. — Brief zur Seminarfrage. — Literatur. — Kleine Mittheilungen. — Lese:­­früchte. — Brieffasten. Die Arven­zschule in ih­rer Anwendung auf die stä­dtisch­e Mädchensch­ule.««) Von Eduard Michelsen. I. ME « Was ist Zwed jeder Schule? Sie sol an der Eltern Statt ihre Zöglinge erziehen, d. h. die geistigen und körperlichen Kräfte der ihr anvertrauten Kinder in der Weise und bis zu dem Grade zu entwideln sich bemühen, da­ dieselben die nöthige Vorbereitung bekommen, um fähig und gemeigt­ zu werden, künftig ihre all­­gemeine Menschenbestimmung in möglichst vollkommener Weise zu erfüllen. Ya, meine Herren, auch die körperlichen Kräfte. CS mag das manchem eine wunderliche Nede dürfen; aber gerade darin, daß diese Seite des Kindes bisher von der Schule ganz oder zum großen Theile vernachlässigt ist, sehe ich einen Hauptgrund von der That: Jade, daß die Schule lange nicht dad an dem späteren Leben der Kinder erinweift, was man nach den während der Schulzeit gemachten Anstrengungen mit Recht sollte meinen erwarten zu dürfen. Und ist das eine Thatsache, so geziemt ed und Lehreren vor allen Dingen, dieselbe in’s Auge zu rasen; denn wir sind es, von denen eine etwaige Aenderung und Bellerung erwartet wird und ausgehen muß. « *) Die Anschauungen, welche der vorliegende in dem Erziehungsverein zu Hildesheim gehaltene Vortrag entwickelt, passen im Wesentlichen haarscharf auf unsere Verhältnisse.­­ Der Gegenstand ist überdies von so eminenter Wichtigkeit, daß es mir zur Freude gereicht, den Vortrag mit des Verfassers Einwilligung abdrucken zu dürfen. Die bessere Einrichtung unserer Mädchenschufen, ihre Umgestaltung im Sinne der im vorliegenden Vortrag entwickelten Grund­­lage scheint mir ein dringendes Bedürfnis zu sein. Denjenigen, welche sich für den Gegens­tand interessiren, empfehle ich folgende Schriften: »Pädagogisches Wanderduhe« von Dr. Eduard Dürre, Gotha 1858. »Arbeitsschulbüchein, ein Wegweiser für den Unterricht in weiblichen Handarbeiten« von Kettiger, Basel 1854. »Die Arbeitsschulen der Landgemeinden« von Dr. Konrad Michelsen, Eutin. 1851, »Die Wolfssschule und die Handarbeit« von Dr. Eisenlohr, Stuttgart 1854. Die Red, 1 '

Next