Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1850 (Jahrgang 60, nr. 108-206)

1850-07-10 / nr. 108

- .-«’ · s « T - THE-» s 490 Veränderungen in der E. £. Arm­ee, Ludwig Sylanfesits, Ober von Freiherr Culoz Infanterie Nr. 31, wurde zum General- Major befördert und als Brigadier nach Wien bestimmt. Pensionirungen : Telemarsgal-Lieutenant Augus Freiherr Seger 5 die Re­miste: Joseph Sartori und Gran; Dorener dr. Dornimthal, Oberst Georg Bornovits, Kommandant des 6. Garnisone-Batailone, als General-Major. Wien, 26. Jusi.» Der „oyd“ schreibt: Am 20. d. versammelten si unter dem Borfig des Herrn Ministers des Innern: Baron Geringer, die Ministeriaträthe Lafer, Graf Altems, Koller, Sph­eny und Baron Hauer, Staatsanwalt Hegyely, um mit Zuziehung der HH: Baron Ambrosy, Graf Johann Eyrafy, Anton Forgach und Ludwig Karolyi den Entwurf eines Pror­sttoriums für Ungarn zu berathen, nach welchem, auch während des fort­­dauernden Belagerungszustandes, der militärische Einfluß in die Eisisverwal­­tung auf die Üb­erwachung der Presse und Associationen beschränkt, die "übri­­gen Zweige der öffentligen Aministration aber dargaus den Civilbeamten ohne Mitwirkung der bisherigen Deilitär- Distrikte- Commantanten Überantwortet ‚werden sollen. Die fünf­ abgesonderten Verwaltungesreife sollen beibehalten werden. Ein Statthalter mit 6 oder zehn G Statthaltereireihen würde die­­Ver­­waltung Überwachen und die fünf Kreispräsidenten in einigen Zweigen der Ver­­waltung der unmittelbaren Leitung des Ministeriums, im andern­ten Befehlen des Statthalters unterliegen. ——Se.Majestät der Kaiser haben dem Bqnuo,FZM.BakonJellawitch,alo einen muettischen Beweloscko.b.Zuf­ isvenheit mit feiner kifkigen unverfolg· teichtn Dienstleistung das Militärverdienstkreuzvernehmde ihm dasselbe uns mittelbar zuzustellen gekuhet. Wien,28.Juni.Die Verminderungter Armee beschäftigten östlich Unser Kabinet,und ungeachtet von der itnen Seite­ wie z.B.nachbttbörs­mischen Grenze,Verstärkung mu.s.w.abgehen,Intentine ich bestimmt weiß,nicht nur sämmtliche Landwehrbmillons aufgelöst,sondern auch die sämmtlichen vierten Regimentobqtqtllonstmilce Hefmakh entlassen.Hierarch kommen zugleich acht Genemlhunterten­nzwei-Felkmqtf d­as Lieutenanto,in Verfügbarkeit.Ec wäre zu wünschen daß diese Reduktion beschleunigt,und insoweit eO Die Politischen Verhältnisse nukimmek möglich machte,noch in größerem Maßstabevurchgeführt werde,was unstreittigistrischeFIthlige und Balutazustände von tief eingnifendende knacheigsmektickung wäre.Das ntue Stempels und Texgesetz solliullag am nächsten­ eingeführt undm. Wien, 30. Juni. Wir haben Briefe aus Ungarn vor uns, die uns berichten Daß das Resultat der legten Konferenz im Ministerium des Innern als nachfolgendes angegeben werde, und aWwar von Männern, die derselben so nahe Kanten, daß sie die volle Wahrheit, wien können; 1. wird behauptet, daß die ungarischen Staatsdieter in Hintunft die nationale Uniformirung erhalten werden; 2. werten zu Staatsämtern in Zulauf, nur Nationale mit Aus­­flug der Sremben verwendet werden; 3. wird die magyarische Sprae bei den Unterbehörden als Amts­sprache gebraucht werden; 4. die Komitate bleiben ungetheilt, und 5. wird eine Statthalterei mit zehn Statthaltereiräthen erb­ätet werden. Dir halten es für tringenn, über biese Gerüchte Wufklärungen zu erthei­­len, da wir nach den einsimmigen Befürchtungen, die uns aus verschiedenen Gegenden des Landes ankommen, an die Beschwichtigung der Gemüther, wilde nach der Anssage der Altkonservativen durch biete. Maßregeln bewirkt werden sol, nit zu­­ glauben vermögen, und nur das Triumphiren der Gegner des österreichifen­­ Einheitsstaates wahrnehmen, die eine soreitige Gier­gesbegeiterung von dem Dradhe staatsmänni­ger Klugpelz ablenzt. Vor allem werden die Verbreiter dieser Gerüchte, die ja gewiß der Regierung nahe flehen,­­wissen, daß so wichtige Mafregeln, wie die angedeuteten, nicht bies im Ministerium des Innern beraihen, sondern toß sie ver Beraihung des gesamm­­ten­ Ministerraibes und der a. d. Genehmigung Sr. Majestät unterliegen. Wir finden es dabei sehr voreilig, wenn derlei wichtige Darregeln, über welchen die Verhandlung no­chmwebt, von den dabei Berheiligten ver Pupiigität preis­­gegeben werden. Alle, die Altkonservativen mit eingerechnet, haben es an Kof­­futb­org getadelt, das er die Landtagsbesegnisse über die Roborbefreiung vor der Sanktion des Königs veröffentlicht hat, und man sah damals in diesem Vorgehen eine gewaltsame, revolutionäre Mafregel. So unterliegen alle die genannten Maßregeln no ih­r weitern und höhern Bestätigung, was den ersten Bunft anbelangt, so mag QAuafigt vorhanden sein, da in Ungern die Staatsbeamten eine der manyarischen Nationalrat ähnliche eis Staatstleid erhalten. Wenn in ganz Ungarn nur Dagyaren, oder to s­o wis in Kroatien die Kroaten vorhanden wären, so würden wir dieser Maß­­regel unsere Zusimmung nicht versagen­­; aber bei dem Hafse der Slaven und Rumänen gegen das Magp­arifisen, halten wir sie, wir geflohen­en offen, für einen Midgrif. Wenn man den Magyaren ihre Nationaltracht geflattet, was wird man den Slawen und Romänen gewähren, und in welcher Weise sollen den Dentihungarn De Symbole ver Öflert, Eraaterin weit geoffenbart werten ! Der zweite Punkt ist ganz unwahr, Es is n­t das Streben der Regierung, die nationalen Gefühle in den Vordergrund zu stellen, die Ansprüche der Nationalitäten sollen vielmehr auf ein verstänbiges, von Staat nicht beein­­trächtigendes Maß zurückgeführt werden. Beweis heffen, daß man die Slora­­ten von Ungarn nicht losgetrennt hat, wofür sn seiner Zeit ge­wichtige Stim­­men erhoben hatten. Auch it es — mir wiederholen es — eine Lädher­ Iigkeit, von einer ungarischen, die Magyaren, Slawen, Rumänen und Deutspe umfassenden Nationalität zu reden, und blos Magyaren unter den Nationalen zu verstehen, wird doch der Berichterstatter nicht die Absicht haben. Es wird auch fernerhin nothwendig sein und gesciehen, dag Fremde (). das heißt öfterr. Staatsbürger, die Nichtungarn sind, in Ungarn Staats­­ämter befleiden werden, wenn man auch ungarischen Landesfühnen, welche­ C­ha­­rakter und Befähigung dazu haben, den Weg dazu vorzugsweise bag­­net, was ja die Regierung im Anfang mit den Altkonservativen gethan hat, die sich aber grolend zurückzogen. , Also wir flellen enifhieen in Abrede, daß “eine so ekflusive Mairegel getroffen werden­ann, nach welcher in Oesterreich die Söhne eines Kronlandes immer nur in diesem Kronlande zu Staatsämtern gelangen könnten, das wäre ein Particulariemus­ter eines großen Staates gänzlic unwilr­ig wäre, und in seiner Provinz früher beliebt war, und der Altkonservativen zu Gefallen, schmwerlich beliebt werden wird. Was den dritten Punkt anbelangt, so if er in dieser Fassung ebenfalls die Voitsstämme Opferreihe, also auch Ungarns, da­­s ganz unrichtig. + ben nach der Verfassung Anspruch auf die Pflege und Wahrung ihrer Sprache. Das wäre aber eine schleäre Pflege und sonderbare Wahrung, wenn allen Stämmen des Landes Die magyarische Sprache besonders bei den Unterbehör­­den — aufgedrungen würde. Mit dem magyarischen Bolk mag magyarisch, dem flavischen Vote flavisch, dem deutschen deutsch, und dem romäniscen romä­­nisch amtirt werden, so wird es all­f ein mit der Kirche und Schule und mit dem Rechtesprechen , was Über das Volk bedürfnig hinausgeht, ist Sache der Nothwendigkeit, der Zivedmäßtigkeit, des staatlichen Belantes. Also eine Magyarisirung, einen Sprachenzwang wird das Ministerium gewiß nicht auf­­drängen. Ed müßte denn für die neu eingeleitete Konskription veranlagt werden, alle Bewohner Ungarns, oder so die ungeheure Mehrzahl für Magy­­aren zu halten, weil in den Konskriptions-Bogen unvorsictiger Weise die Nu­­bzeit „Nationalität“ vorkommt, und die meisten, ob Deutsche oder Slawen, un­­garisch darunter freiden. Hätte man statt Nationalität „Sprace“ gefeht, so würde man der Wahrheit näher genommen sein, so wird m­an monfifizist. Das man die Komitate nicht zu geh­eißen befunden hat, und das man die Absicht habe, eine ungarische Statthalterei einzufegen, mag ganz richtig sein. Wir können aber die Herren, die sie dafür interessiren, milt voller DB e­­kimmid eds verfiern, bad sowohl der Statthalter Ungarns als auch bie Distriftspräsidenten, die Berigtspräsidenten und andere Beamte Feine Präroga­­tive vor den Beamten anderer­­ Kronländer haben werden, daß dieselben Grundlage bie in Böhmen Deferreid ac 1 geiten..auch in Ungarn in Inwendung kommen werden. Wenn die Altkon­­sersativen damit zufrieden sind, so sol es uns herzlich freuen. 3. Juli, Gestern ist der berühmte earlistische General Sabrera mit seiner jungen Frau, einer reichen englischen Erbin, hier eingetroffen. — In Zrohßdorf sind gegenwärtig viele M­itglieder des Höchsten französischen Adels versammelt, die gleichsam einen Hofstaat um den Herzog von Bordeaux bilden, den sie als König behandeln und mit „Euer Majestät ansprechen. — Kerr von Haffenpflug selt von seinem Miniferposten abges­treten sein. — Der Sektionsreth Gert son Lewinaty II von seiner Dienstreife nach Siebenbürgen hier angelommen. — In gut unter uiteten Breisen wird Bersichert, Yab in der E. %. Armee Netaktionen im großen Maffabe vorgenommen werden sollen. Die Berg­minderung trifft­ vorzüglich die Infanterie und den Train. Die überflüssigen Dierte soßen vertauft oder den Bauern für geleistete Lieferungen überladen­­werden. Die Kavallerie, das @enis- und andere Grtra- Corps bressen jedoch in ihrem gegenwärtigen Grandi. — Die Biiangwode in Siebenbürgen IR so weit organisirt, daß der Dienst für die kortige Grray - und Gefällenauffipt vorlännig versehen werden kann. — Dem „Banderes” zufolge wäre der unbekannte Tutberische Prediger und Beeif@aaren. Büprer Surban von seinem Pfarramte, das er er kürzlich erhalten hate, entfegt worden. Es sol sich nämlich erwiesen haben, taf­ Surban eine geriisse Berwegd­ung der Begriffe über mein und bein beifgte, um das Bolt gegen Jad Mogyarenıbum oder vielmehr gegen die größtentheils ehemaligen mogyarischen Grundherrsgarten aufzufegen. Gegen Husban­is aus bereits eine strenge Untersahung eingeleitet worden. — In Galizien werden viele adelige Güter ausgeboten, finten jedoc keine Käufer. Self bie Inden ziehen ich vom Kaufe zurück, and suchen bie und da Sie bereits erworbenen Lantgitter Inezufchlagen, Der norachmile Sand IN Mangel an Arbeitskräften und der verhältnismässige hohe Tagelohn. — Die Berwedelung der venischen und imperischen Münzscheine zu @ und 10 Kreuzer if bei den Berwechslungswaffen, zu­folge Ministerialauf­­trages, eingeht wertet, '

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