Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1851 (Jahrgang 61, nr. 104-207)

1851-07-02 / nr. 104

L . « * 496 Regierung entgegen zu regenz; — aber wir besavouiren bie­ses selbstsüchtige Beginnen Weniger, wie auch Die durch moralis­­chen*­ Zwang theils, theild durch betrügerische Vorspiegelungen versuchte Mehrung der Theilnahme daran, — wir protestiren Dagegen nachbrüchlichst ald einer antinationalen regierungsfeindli­­chen Agitation, denn sie ist nicht die Trägerin des Ausbruckes des Volkstvillens,und nu­r darau­f berechnet,die Regierung irre zuleiten,und bitten ehrerbietigst,Euer Durchlaucht wollen uns Ihren hohen­ Schutz da,wo1ühr«and in Hand mit der hohen Regierung gehen,nicht entziehen, sondern diese unsere feierlichste Verwahrung der hohen Berücksichtigung würdigen. Die wir u.s.w. Bistris, 15. Juni 1851. Der Magistrat und die Kommunität der Stadt und des Distriktes Bisteig. (Folgen die Unterschriften.) Was und an diesem Gesuche unverständlich­ ist, das­ sind Die „fremden Einflüße,“ von denen darin gesprochen wird. Wir können unmöglich glauben, das darunter die aus anderen Provinzen gefon­­genen Beamten der bis zur Auffindung geeigneter Unii­ationen im Rets­teger Disteift interimistisch in Bistris untergebrachten Rette der Distrikts­­behörden zu verstehen sind; denn ihre Inttellction kann nicht dahin lauten, Spaltung in eine friedliche Bevölkerung zu bringen. Aber wir pfeifen dankbar Die hohe Gerechtigkeit, welche die Unger­­rechtigkeit bezwungen hat, welche darin gelegen hätte, wenn man den Sicfischen Nationalkörper, dafü­r, daß­ die Sachen die Städte des Landes gebaut haben, auseinander geriffen,­­ wenn man Biftung dem Retteger Distrikt angeschlossen hätte. , Hermannstadt.In der am 27.Juni abgehaltenen Stuhls­­versam­mlung wurde an die Stelle des in zeitweiliger Verwendung bei dem hohen Kultus -Ministerium stehenden Heren­­ Professord Joseph Zimmermann der Herr F­inanzrath Conrad Schmidt zum Depus­­tirten des Hermannstädter Stuhles und der Here Gouvernements-Gon­­d­pist Joseph Schneider zu seinem Eriagımann gewählt. Hermannstadt, 30. Juni. Dem Vernehmen nach wird das 1te Romanen-Regiment nach Mähren, das 2te nach Stuhlweißenburg dis­­lock­t, und dafür das fteierlsche Infanterie Regiment Piret ins Land kommen. Schäßburg den 25. Juni 1851. Die hiesige Stadtkommunität hat Der, von Seiten des Nations, gar an sie ergangenen Aufforderung zu ihrer Ergänzung und zur Neuwahl des Dorators nicht. willfahrt und in ihrer Sigung vom 21. d. M. in einer, dem H. Komitiat zu unterbreitenden Vorstellung dar­­zulegen beschloßen, wie sie es Angesichts der nahe bevorstehenden Or­­ganisation der Gemeinde und der Einlegung eines Gemeindeausschußes, dessen Mitgliederanzahl eine geringere, als die der jenigen Kommuni­­tät sein werde, für überflüssig halte­nd zu ergänzen und überdieß eine solche Ergänzung nicht ohne gleichzeitige Restauration der ambularischen Beamten vorgenommen werden könne. Die Kommunität scheint bei diesem Deichfuße mehr im eignen als im Interesse des Gemeinwohles gehan­­delt zu haben. Auch wir haben, als die erst­en Nachrichten von den Kommunitätsergänzungen in Hermannstadt und Kronstadt und zusamen, nur [chwer einen zureichenden Grund für die gegenwärtige ÜBornahme dieses Schrittes Auffinden können; aber wenn «s der Kommunität eben so ging, so hätte sie, die Vertreterin einer ganzen Bürgerschaft, billig Bedenken tragen sollen, den ihr unentwirrbaren Pnoten mit der Waffe der Ungefehligfeit zerhauen zu wollen. Die Waffe springt immer auf den Schügen zurück. Wenn die Kommunität ihre Lüdenhaftigkeit nicht in Abrede stellen konnte, wenn ihr die Aufforderung zur Ergänzung im legalen Wege des Nationsgrafen zukam, so mußte sie nach den für sie noch in geießlicher Kraft bestehenden Regulativpunkten wählen. Hielt sie dann auch eine Restauration der Oberbeamten für wünschens­­werth, so blieb es ihr unverwehrt, ihr biesfälliges Ansuchen der zu­­ständigen Behörde einzureichen. Die Ergänzung aber kann nach dem Wortlaut der Gelege nicht von der Restauration abhängig gemacht werden. Das ist der eine wichtigste Gesichtspunkt, von dem aus der Schritt der Schäfburger Stadtkom­munität betrachtet werden muß, der andre ist Der des Gemeinwohles, und auch in­­dessen Interesse hätten wir eine Ergänzung der Kommunität sehr gewünscht. Wenn in dersel­­ben, wie sie gegenwärtig besteht, lauter Männer füßen, deren Dreiheil­ligung an den Gemeindeangelegenheiten, wie sie zunächst nun ihre Kuldigkeit wäre, eine lebhafte und unverdroffene genannt werden könnte, wenn die Kommunität die ihr obliegenden Geschäfte mit dem Ernste, der Sachkenntniß und der Energie erledigt hätte, die sie zum Theil im Höchsten Grade erforderten, würde auch von der jenigen­ Er­­gänzung eher abzusehen sein; aber Paternen- und Stadtwirt­shaus sind noch immer fromme Wünsche und die Verpachtung des Schanfrechtes ist sicher nicht der beste, nicht einmal der einzige Weg, um der Ars­muth der von allen Seiten in Ansxuch genommenen Kasse zu steuern­.­­Warum ist vor einiger Zeit wesentlich unter dem Einfluß der Kommisx­o­nität oder einiger ihrer Mitglieder der Von der Regierung erlassen«... Fiskalzehnte nicht,wie dies in einigen Stuhlsortschaften geschehen,zum­­ Besten der Allodialkasse verpachtet worden?Wäre die altgewohnte Ab­­gabe eiht drückender gewesen,als die n­eu·eschaffene,die statt der be­­­güterten Grundbesitzer die Kleinbauern Und Irmen trifft?Warum denkt,­ matt noch immer nicht ernstlich genug als die Regulirung der Ziegel­­brennereien,die Ertragsvermehrung der Waldtungen?Können wir eine Erledigung dieser Fragenion seiner Kommunität erwarten,auf deren,· Tafel sie zuktz Theil seit einem halben Jahrhundert gelegen,einer Kom­­­­munität,bei deren Versammlungen die leeren Bän­ke das Häuslein der­ Treugebliebenen(oft kaum ein Dutzend)verschwinden lassen,einer­ Kommunität,deren Vorstand bei seinem bereits vorgeschrittenen Alter wohl zur feinern Leitung derselben sich schtwerlich länger geneigt fühlen­« dürfte?Ans allett diesen Gründen würde die Durchsetzung der jetzigen­ Kommunität mit frischen,thätigen,für das Interesse der Kommune warmfühlenden,intelligenten Kräften,würde die Neuwahl des Orators sicher von heilbringendem Erfolge gewesen sein.Von dem Magistrate aber hegen wir die zuversichtliche Erwartung,daß er diese Bedürfnisse im Auge und im Hinblick auf die Vorgänge in den Schwesterstädten, Hermannstadt und Kronstadt,so würde kandidirt haben,wie es der Geist derseit un­d das Wohl des Ortes erheischt,für den er in seiner­­gegenwärtigen­ Zusammensetzung vielleicht zum letztenmale kandidirt. Selbst für diesen Fall,den Fall der baldigen Organisiru­ng der Ge­­meinde wäre,da auf die Zusammensetzung des neuen Gemeindeaus­­schusses die bestehendef­ommunität jedenfalls einflußreich sein«wird, eine möglichst tüchtige, der praktischen Auffassung der Gegenwart und der Würdigung ihrer neuen Stellung fähige, Mitgliedschaft nur wüns­chenswerth. Der neugewählte Orator aber würde gerade in dieser Ues­bergangsperiode sich den Weg zur Achtung und zum ÜBertrauen der Bürgerschaft und dadurch zur ehrenvollsten Stelle im fünftigen Ge­­meinderath am leichtesten bahnen können. (Sat) Inland. Wien, %. Juni. Die &. 3. E. schreibt: E& ‘wird versichert, daß den schon durchgeführten Bedach­ungen des Mannschaftsstandes in der F. f. Armee eine neue Herablegung desselben mit Anwendung des Urlaubssystems zur Erleichterung der Staatswaffe bevorstehe. Auch soll ein abermaliger katserlicher Gnadenast den in die Armee eingereihten Honveds, je nach ihrer bisherigen Conduite, durch Beurlaubungen wer­dentliche Begünstigungen gewähren. — Die Sandmachung des längst ersehnten eldpolizeigefeges ist nun wirklich nahe bevorstehend, da die durch das Ministerium der Lans­­chedkkultur zur diesfälligen Berichterstattung aufgeforderten Landwirth- Ihafts-Gesellarten des Neic­es, den Gegenstand erschöpfende Entwürfe als Grundlage des künftigen Gefeges eingesendet und hiernach die Ber­­atfungen im Ministerium auch schon begonnen haben. — Im Ministerium des Innern soll dem Vernehmen nach eine Verordnung ergangen sein, wodurch allen Behörden aufgetragen wird, strenge darüber zu wachen, daß Die Geburten, Trauungen und Sterbes­fälle der herummandernden Zigeuner genau und vorschriftmäßig verzeich­­net werden. Ueberdieb soll er dabei sein Bewenden haben, daß die­selben sich in solchen Kronländern, wo sie bisher geduldet wurden, auf­halten dürfen. Wien, 27. Juni. in Leitartikel im heutigen „Wanderer“, bevor­­wortet die Freiheit des Börseverkehrs im Interesse des Stuatäfrebits, in jenem des Publikums wurde die Entfesselung des Getreidegeschäftes bereits gestern herausgestelt. — Die Handelsstufung in Ungarn wird zum großen Theil auf Rechnung der strengen Beschränkungen des Hausir­­handels und des Sonntagsverfehrs gelegt, welche legtere sich auch sehr demoralisirend auf die untern Waffen einwiesen. — Man schmeichelt fi neuen Gnadenaften entgegensehen zu dürfen. Nebst wiederholten Freilassungen ım Siebenbürgen, wird nun auch aus Ungarn berichtet, daß der zweite Adjutant des Kaisers sich nach Mans­färd begeben hat, und­ mit den daselbst bewahrten politischen Gefange­­nen ein freundliches Gesprä unterhielt. — Die galizische Reife des Kaisers wird drei Wochen dauern. Es wird in Abrede gestellt, daß Se­ Diajestät den Rückweg über Kroatien nehmen werden. — —Er verlautet,daß der Kaiser nach seiner Rückkehr aus Galizien einen längeren Aufenthalt in Sichel nehmen werde, woselbst ein sehr schönes Heines Schweizerhaus für Se. Majestät gebaut und eingerich­­tet worden ist.­­ zer — Aus vielen Theilen Ungarns laufen lagen über die nachtheis­ligen Folgen der Anordnungen über strenge Sonntagsfeier ein. Manche kurze Märkte verlieren dadurch ihre eigentliche Bedeutung um so mehr, als die ländliche Bevölkerung auf welche es zumeist Hier umkommt am diesen Tag eher als an jeden andern Faust. Noch gewichtiger zeigen sich aber jene Nachtheile in ihrer Einwirfung auf die arbeitenden AUdR. ‚ *) eigentlich unmorafiscen ne . .., l .

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