Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1852 (Jahrgang 62, nr. 1-103)
1852-05-05 / nr. 72
.. inssey Erscheint wöchtlich Omah Montag Mittwoch,Freitag und Samstag. Kostet für das halbe Jahr 4 fl., das Vierteljahr 2 fl., den Monat 40 Fr. Mit Postversendung halbjährig 5 fl., vierteljährig 2 fl. 40 Fr. SHermannfiodt am 5. Mai, Siebenbürger Bote. « 41852. Snserate aller Art werden in der von Hochmeister’schen Buchhandlung angenommen. Das einmalige Ginüden einer feinspaltigen Bretitzeile Fortet 3 fr. für eine zweite und dritte Wiederholung 2kr.C.M. 2 mm nehnnn wunmn uann ER eng Hermannstadt, 5. Mai. Unser Maimarkt ist, auch vom Wetter nicht begünstigt, ohne vielen Verkehr und Geschäfte abgelaufen. Allenthalben war Leere bemerkbar. — — Ge. Durchlaucht der Herr Militärs und Zivilgouverneur ist auf einer Rundreise im Lande begriffen. — — Wer das Wesen und die Einrichtung des Telegraphen anschaulich kennen zu lernen wünscht, — und wer sollte sich an diesem Triumphe menschlichen Geistes nit weiden wollen? — machen wir auf den Telegraphen-Apparat aufmerksam, welcher noch einige Tage Hindurch im Saale des römischen Kaisers aufgestellt bleibt. — Inland. Für Baumwolle und Tabak in Europa den Amerikanern Wien, 21. April. Es gibt kaum eine Gattung der landwirthcchaftlichen Produktion, welche eine größere Zukunft vor sich hätte, als der Tabakbau. Die Konsumtion dieses Krautes wähhlt in reißendem Verhältnisse tributär geworden, während Diese weder Rohstoffe noch gewerbliche Erzzeugnisse in irgend bedeutendem Maße aus unserm Welttheile beziehen. Vom national-ökonomischen Standpunkte erscheint ed Daher allen eurospäischen Ländern, welche für den Tabakbau fi eignen, dringend gekosten, si damit zu beschäftigen, oder die Kultur dieser wichtigen Pflanze thunlichst zu vervollkommnen. Im Zollverein betrug Die gesammte Einsfuhr „unbearbeiteter Tabafsblätter und Stengel” im Jahre 1841 245,901 Zentner, im 3. 1850 war sie bis auf 300,519 Zentner gestiegen. Die Summe der dort eingeführten Tabafsfabrikate aber, welche 10 Jahre früher bloß 3118 Zentner betrug, war im I. 1850 bis auf 41.201 Zentner angewachsen. Um so erfreuliche ist es für Deutschland, daß bereits an manchen Orten Namhaftes für die Kultur des Tabafs geschieht. Das Beiblatt zur „Magdeburger Zeitung“ betitelt „Blätter für das Gewerbe und sociales Leben” enthält in Ar. 8—10 über diesen Gegenstand folgende beachtenswerthe Mittheilung: „Bei gewöhnlichen, naturgemäßem Betriebe übersteigt die Einnahme vom Tasbassbaue die vom Getreide um 100 Percent. Bereits werden aus der Pfalz die günstigsten Erfolge Hinsichtlich der Kultur der Pflanze berichtet; sie hat in der Zeit von 6 — 8 Jahren bereits um 4 des früheren Ertrages zugenommen; was aber die Preise betrifft, so haben sich dieselben auf das Vierfache der früheren gehoben. Sonst bezahlte man den Zentner Pfälzer Tabak mit 12—15 Gulden, jegt geht derselbe, freisicd) sorgfältiger zubereitet, zu demS Preise von 40—60 fl. nach England, Spanien, ja — es ist fast unglaublich, aber wahr, nach dem ursprünglichen Baterlande alles Tabaks, nach Amerika selbst. Und nun frage man si, ob der Tabak in Deutschland gebaut, eine Zukunft Habe oder nit?" Bei der ausgezeichneten Fähigkeit des ungarischen Bodens Tabak, insbesondere aber trefflichen Rauchtabak hervorzubringen, liegt es nahe, die dortigen Producenten auf das ermunternde Beispiel der Pfälzer aufmerksam zu machen. Wenn sie si ernstlich bemühen, das lange, Betsäumte nachzuholen, und die Pflanze nach den Regeln einer rationaleren Methode, als bisher geschah, zu fultiviren, so steht nicht zu bezweifeln, daß der ungarische Zabaferport sich allmälig auch blühender gestalten und eine Quelle der Biosperität mehr für das Land selbst und für den Gesammtstaat bilden werde. Mögen gebildete Landiwirthe mit praktischem Beispiele vorgehen, die übrigen werden ihnen folgen. Wien, 24. April. Als Ergänzung der Nachricht, daß das französische Kaisertfum am 10. Mai nicht, proflamirt werden wird, theile ich Ihnen mit, daß der Bringpräsident der französischen Republik, die Höfe von St. Petersburg und Wien auf das Bestimmteste versichert haben sol, dieser so wichtige Schritt der Kaiserproflamation werde ohne ihre vorherige Einwilligung weder jegt, noch später vorgenommen werden. Zugleich mögen Sie überzeugt sein, daß obgleich der Präsident und noch mehr dessen Umgebung den Wunsch nach einer Widerherstellung des Kaisertitels hegen mögen, bisher weder offizielle noch officiöse Unterhandlungen über diesen Gegenstand stattgefunden haben. — Borgestern übergab Graf Westmoreland dem Grafen Buol Schauenstein die Antwort seiner Regierung auf das Notifikationsschreiben über das Ableben des Fürsten Schwarzenberg und b dessen Erregung durch den Grff Buol. Das englische Kabinet drüht seine Theilnahme an dem ersteren Ereignis aus und freust sich denselben Mann zu erbliden, Person kennen gelernt, und verlassen habe. Diese Antwort schließt nac D dessen Tode wurde malen, welches das ten sein sol. Keineswegs ist Har, daß dieselbe später, in dem neuen Hrn. Minister des Neufern gute BR zwischen Desterreich und England ungetrübt verbleitet werde. Zu den Eigenthümlichkeiten Wien, 27. April. Schönbrunn Ende Mai beziehen. Den des englischen Verhältniss e in eigener berg gehörte auch die, daß er fi nie portraitiven laffen weilte, sprechen, allein es gibt Wahrheiten, Fürsten Schwargens des Fürsten Bild zu einzige Portrait des verstorbenen Ministerpräsidens .Das offizielle Schreiben in Betreff des Ablebens Sr.Hoheit des Herrn Großherzog von Baden traf heute schon hier ein.Der hohe Verblichene stand nir 62 Lebensjahre und hatte durchL7 Jahre die Regierung geführt.Der Thronfolger,Erbgroßherzog 15. August 1824 geboren, somit 28 Jahre alt und noch unvermalt, Wien, 27. April. Allgemeinen und der allmäligen gänzlichen Einziehung der Staatsnoten lilhen Zustände sich steigern, oder der, Betrag eines großen Wir betrachten günstige Ergebnisse gewähren. Die Rückwirkung derselben auf die Finanzen wird und kann nicht aus= bleiben, da die Erhöhung Theiles auch hin, daß die alte Ladung, Gleich biete alles finanzielle Heil ausschließend zu erwarten. Operation als ein wesentliches, ja unentbehrliches Hilfsmittel zur geindelten Heilung der Uebel der Vergangenheit; allein wir wissen, recht wohl, daß noch ein Faktor Hinzutreten muß, um solche Heilung vollends zu bewirken. Dieser Faktor ist die fortschreitende Verminderung des Drfients, die allmalige Anbahnung eines Gleichgewichtes zwischen den Einnahmen und Ausgaben des Staat. ‚ &8 würde zu weit führen, wollten wir neuerdings wieder auf die mannigfachen Ursachen zurückkommen, welche den finanziellen Beifall Desterreichs seit der verhängnißvollen Krisis des Jahres 1848 Herbeiges führt haben. Er lag offenbar in der mangelhaften politischen Gliederung und Gestaltung des Kaiserstaates, in dem Mangel der Reichseinheit, welche nun alle gewonnene Frucht außerordentlicher Anstrengungen kommenden Generationen die Bürgschaft glückkicherer Zustände darbietet. Die Erwägung liegt jegt nahe, daß ein so herrlicher mit Schäden der Natur und allen Bedingungen industrieler und kommerzieller Gntwiclung rreich ausgestatteter Großstaat, iwie Desterreich, die vollkommen ausreichenden Mittel in fi, finden muß, seine wahrhaften Bedürfnisse zu bestreiten, „wofern nur ‚die Regierung in der günstigen Lage bleibt, Pi alle Kräfte des großen und reichen Gebietes gleichmäßig zu verügen. Die rastlosen Bemühungen den Verkehr zu fördern, ihm neue Bahnen der Entwickklung zu öffnen, neue Anknüpfungspunkte zu gerwähren, eine enggeschlossene die von Eisenbahnen und sonstigen Verbindungsmitteln über die gesammte Monarchie auszudehnen, werden im Zusammenwirken mit der beruhigenden Gestaltung der allgemeinen 20 verhältnißmäßige Erhöhung der Steuerkraft bedingt. Es ist zwar nur eine einfache und allgemein verständliche Wahrheit, die wir Hiermit aus: Die nicht oft genug wiederholt werden können, "besonders wenn Sterthum, Borurtheil oder Egoismus sich der Geltendmachung derselben entgegenstemmen. Was die Verminderung des Rapiergeldumlaufes speziell betrifft, so Finanzen insoferne zu Guten kommen muß, als mit dem Werthe der Geldzeichen auch der Werth der eingeschobenen Steuern, abgesehen von aller Vermehrung oder Erhöhung derselben, den fd) verringern wird, was zu demselben Ergebnisse führt. Der Allerhöchste Wille Sr.Maj.hat schon vor einigen Monaten umfassende Reduktionen zn sämmtlichen Zveigen der Staatsverwaltung angeordnet und die genaue Durchführung dieser Anordnung allen betreffenden Ministerien zur Pflicht gemacht.Alle seitdem von der Staatsverwaltung ausgegangenen Maßregeln tragenden Stempelweiser Sparsamkeit,diese Richtung wird aber auch bei den bevorstehenden neuen Organisationen Verwalten und alle diesfalligen Vorkehrungen werden der Die in England Die „Desterr. ‚Europa’S . jedenfalls die besten Erinnerungen mit der Hoffnung, verstorbenen ein Künstler beauftragt, » Gorresp.“ des allgemeinen Wohlstandes die · Dera.h.Hos wird die Sommerresidenziit ift am. schreibt: Mir so optimistisch, um von Der Minderung des Papiergeldes sind im der Ausgab , - . sie-«