Siebenbürger Bote, Februar-November 1853 (Jahrgang 63, nr. 22-180)

1853-02-09 / nr. 22

106 wie u­nternehm­ender als bei uns, Kapital und Sachenntnis sind, dort die wirklichen Gefahren geschildert, die dem siebenbürgischen und insbesondere Heltauer Wollens­webergewerbe drohen, fast fürchten wir von manchen vieler­­ Bedrohter, die, Gefahr offen Ohren finde, und als einziges Mittel, derselben vorzubeugen, weiblichen Fortschritt anerkenne, fürchten, sondern Fann nur gewinnen, Schritt als sein Rettungsmittel ansieht, Doch um­wirfen, reichen einzelne Kräfte wirfen vieler fann Großes Bor­­wurf der Einseitigkeit, „den Vorwurf Fleinli den provinziellen Egoismus zu­ vernehmen, dach .dieser Vorwurf fällt wen, wenn man bedenkt, daß ed nothwendig­ ist, um­ die’ Gleichgültigkeit zu bannen, im Interesse so geneigtere den ges zu ed den gewerblichen Forts dies nachhaltig zu bes­­ondern nur das Zusammens der ‚Vevölferung thue nicht schämten, und greife zum Aderbau, B Vortheil für die Gemeinde, die so viel Font umirt, tender, die Kinder mögen außer der M­ollenweberei­ auch noch andere Gewerbe erlernen, ed giebt deren viele, einträgliche, nägliche und­ für Heltau nothwendige, die übrigen endlich, welche der Wollenweberei treu bleiben, mögen sich zu einer einzigen großen, Gesellshaft vereinigen, und mit dem Zusammenwirfen ments­cie vereinter Kräfte gemeinschaftliche, Fortschritte fertige Rivalität wird eintreten, der Neuzeit Inland, wäre ein sehr bebens gewürdigt, es allen, ber Etabliffes und dem Gewerbe die so nothwendige Vervollommmnung gegeben wird. In solchen größern Etablissements würde weder an Ar­­beit noch an Gewinn fehlen, man würde bei besserer Erzeugung bedeu­­tende Ersparnisse einführen, und einem Möbel entgehen, das­ sonst noths­tendig entstehen wird, denn Einzelne, ob einheimische oder nicht, wer­­den sicherlich mit der Zeit eigentliche Tuchfabriken gründen, die gegens­o einige wenige größeren Gewinn ziehen, der der Menge sechwerlich gu­theil werden wird.. — Mögen diese Worte Eingang finden. Wien. Zu Folge eines in der Ministerkonferenz gefaßten­ Bes­chlusses sind in der Kategorie der außer ihrem Amtsfige an einem bes­­timmten, dauernden Amtsfige in­ Verwendung stehenden Beamten, welchen gemäß eines a. h. Handschreibens vom 2. Dez. 1852 statt der Diäten ein angemessenes Bauschale zu bestimmen ist, alle jene Beamte einbes­griffen, deren Verwendung außer ihrem eigentlichen Dienstorte an einem und demselben Orte über 6 Wochen dauert. Den weiteren Bestim­­mungen Dieses Ministerkonferenzbeschlusses zu Folge sollen die vorstehend bezeigneten Beamten nebst der Vergütung der normalmäßigen Reife­sorten für die Zeit der Atem, anstatt­ der weiteren Diäten ein Pauschale erhalten, welches in der Regel nie die Hälfte ihrer Desol­­dung, der­ Beamten aber bis einschließig einem Gehalte jährlicher. 600 fl. nie 2 Deittheile der für sie normalmäßig entfallenden Diäten übersteigen darf. Beamte, welche sich bereits in einem, wenn auch höher bemelses­ten Diätenpauschale befinden, sind dabei zu belasfen, wogegen Beamte, die in dem Bezug der vollen normalmäßigen Diäten stehen, nach den Eingangs angedeuten Grundlagen zu behandeln kommen. Diese Bes­­timmungen­­ haben mit dem­ Lage der Bekanntgebung derselben an die Behörden, längstend aber mit 1. Zebr. d. I. in Wirksamkeit zu treten. Ausnahmen hiervon könnten nur dort, Wo sie nur­ ganz besondere Nachsichten geboten sind, von Sal zu Ball Über vorausgegangene Zus­­timmung des Finanzministeriums bewirkt werden. Deft. Eorr.­ — &e Ef apost. Majestät gerußten am­ 15..Dez. 1852 folgende a. h. Entschließung zu erlassen: In Erwägung der si in Ungarn häufenden Raubanfälle und der dadurch bedrohten ‘öffentlichen Sicherheit verortne­t­, daß bis auf weitere Verfügung in jenen Theilen des Landes, in welchen das‘ Stand‘ recht Fund gemacht ist, oder noch Fund gemacht werden wird, „das Ver­­brechen des Raubmordes, des Raubes und dem Raube geleisteten Bors­­chubes (SS. 135, 141,190, 212, 214 und 217 des Strafgefegbuches am 27. Mai 1852) in­ allen Fällen, in welchen dasselbe nach der Bek­­anntmachung der gegenwärtigen Verordnung begangen wird, auch wenn sich der Beschuldigte nicht zur standrechtlichen Behandlung eignet, doch im Wege des ordentlichen Verfahrens durch Die Militärgerichte und nach den Militärgelegen zu untersuchen und zu bestrafen sei. «(Deft. Eorr.) Wien, 1. Februar. Bon Seite der Statthalterei in Triest ist “folgende nachahmungswürdige Verordnung erschienen: „Nachdem «8 seinem Zweifel unterliegt, daß Thiere, welche mit gebundenen Füßen auf Wagen liegend transportiert werden, ein minder gesundes und minder somadhaftes Fleisy liefern und da auch Rücfichten der Humazi­nität gebieten. Diese martervolle Art der Transportirung des Stechviches und insbesondere­ der Kälber abzuschaffen, findet die Statthalterei dies felbe mit Dem Bemerfen zu verbieten, Daß derjenige Fleischer, Viehhänds­ler, Landwirt oder Fuhrmann, welcher vom 1. April T. I. angefangen,­­­­ Kälber oder­ anderes Stechvieh in der erwähnten grausamen Weise werd führt, unnachsichtlich mit einer Geldstrafe von zwei Gulden für jedes derart aufgeladene Stüd zu Gunsten des Armenfondes jener Gemeinde, in welcher derselbe betreten wird, zu belegen ist.“ — Se. Majestät der Kaiser Ferdinand hat zur Unterftügung der ‚von dem­­ furchtbaren Brandunglück in Friedland Heimgesuchten, die ‚Summe von 1000 fl., und Ihre Maj. die Kaiserin Maria Anna 600 fl. EM. angewiesen. — Die Resultate, welche in neuerer Zeit die ungarische,Seide in Wien errungen Hat die in SBest bestehende Seidenkulturgesellschaft vers­anlast, diesem Zweige der Industrie ein vergrößertes Interesse zu jene­sen und für eine Erweiterung in derselben Sorge zu tragen. Es sollen demnach die­ Maulbeerpflanzungen am Rafos, in Steinbruch und sonsti­­gen Gründen vermehrt, die bestehenden aber mehr in Bewügung gezogen­ werden, so das man schon mit Nächstem einen Auffäwung im Erzeuger­niß entgegen sehen­ darf. — Die Redaktion des flusteirten Familienbuches, herausgegeben­­ vom österr. Lloyd, macht bekannt, daß die Novelle von 8. Kürnberger „Das große und Heine 2008,“ , welcher­ von­ den Preisrichtern Halm, Seidl und Bauernfeld am 30.­­Oktober der erste Preis (30 Dukaten: erch. Honorar) zuerkannt wurde, im 2. Hefte des Familienbuches (Ende Janner) erscheinen­ wird. Die mit­ dem zweiten Preis (20 Dukaten excl. Honorar) betheilte Novelle „Aus den Bergen“ von 2. Guntram wird im 3., und die von Frau Julie­ Burow „Ein Pfarrhaus zu Nathangen“ im 4. Hefte abgebracht werden. Legte der ausgezeichneten Arbeit, der geistreichen Berfafferin, konnte bekanntlich nur einigee Bormfehler wegen, die feßt gehoben sind...der­ erste Preis nicht­ zuerkannt werden. Dagegen hat­ die Direktion der liter. art. Abtheilung des­­ österr. Lloyd in Triest. Dieser Novelle einen freiwilligen Preis von 15, und jeder der beiden andern Novellen: „Ein­­ Lebensftüd“, von­ Ed. Höfer, und „Die Blinden“ von P. Heyse je 10: Dukaten: Cercl, Honorar) ,zugetheilt. „Ein Lebensftüd“ ist im 1. Heft bereits erschienen und „Die Blinden“ werden im 9.­­oder 6. Heft zur Veröffentlichung gelangen. — Das f. £. Handelsministerium hat den Ef. Postämtern, jene ausländischen periodischen­ Schriften bekannt gegeben, welchen­ der Posts bebit durch Hinweglassung aus den SPBreistarifen entzogen worden­ ist, und bezüglich, welcher seine „ausbrüchliche Verboteverlautbarung. “bisher nicht, stattgefunden hat. Diese sind: „Die Volksbötin“ München), „Demoscata polski“ (Brüffe), die, „Kölnische Zeitung“­­ (Köln), „Die „Deutige Allgemeine Zeitung“ (Reipzig), „Deutsche Reichszeitung“,. (Braunschweig), „Mephistopheles“ Hamburg), „Weser Ztg“ Bremenyu „Alpenbote liberale” (Chur), „Züricher Neue Zeitung“ (Zürich), „U Riforgimento* (Zurin) “und­ der „Niederrheinische Kourier“ (Straße­burg) Auf diese Journale dürfen auch fernerhin weder Pränumera­­­tionen angenommen, noch deren Beförderung, durch. die. E. E., Worten, zur gelasfen werden. — Bei der ‚hiesigen Zotonferenz if ein Trauerfall, eingetreten, der. nassauische Bevollmächtigte, Herr v. Scholz, ist zum großen Leid» wegen seiner, Herren Kollegen einer akuten Prantgeit unterlegen. 77, Dem Bernehmen, nach sind in der Organisirung der Ef. Marine einige Veränderungen ‚bevorstehend. : Es sollen, zwei, Abtheilungen ges bildet werden, die eine ‚für den adriatischen, Die andere für den, levan­­tinischen Dienst, ‚Für, jede, Abtheilung für ein besonderes Schiffsfemn,­mando, errichtet werden. — Dem, Bernehmen mach. it: die ‚Einrichtung von Z­wangsarbeit‘, häusern in allen größeren Kronlandshauptstädten im Antrage. — Sicherem ,Vernehmen nach lauten. die Instruktionen­­ des­ in außerordentlicher Mission nach Konstantinopel abgesandten F. FML. Grafen v. Leiningen im­ Wesentlichen, dahin, daß Oesterreich der Türkei in dem Konflikte mit Montenegro. seine vermittelnde Intervention aus­bietet, um den früheren Status quo­ zwischen der hohen Pforte und den Montenegrinern, wieder herzustellen, daß Oesterreich aber unter Einem an die­ fair, türkische Regierung, das Begehren, stellt, den twillfürlichen Verfolgungen ein Ende zu machen, denen die ,christlichen Bewohner, in den türkischen, Provinzen bisher ausgefegt­ waren. Hoffentlich wird­ die Pforte Diesem loyalen und in der allgemeinen Humanität begründeten Ansinnen Oesterreichs entsprechen.. Dagegen meldet der Wiener­ Korresp. des „Eras": Das Hiesige Kabinet hat den Grafen Leiningen nach Sons­­tantinopel­­ abgefick­t, um daselbst die Anzeige zu machen, daß das Eins rüden Omer Bab­a’s in Montenegro von Oesterreich als eine Vers­iegung des europäischen­ Völkerrechtes angesehen werden würde. (Pr.) — Nach Beendigung der gestrigen Börse machte der Herr Börfes Kommissär muthmaglich nicht ohne höhere Weisung mehreren um seine Person versammelten Banquiers die wichtige Mittheilung, daß bezüglich des Verhältnisses Oesterreichs zu Frankreich kein Anlag zu Kriegsbef fürchtungen geboten sei, und vielmehr­ zwischen beiden Regierungen ein wahrhaft freundliches und beruhigendes V­erhältnis obwalte. Wenn eine Stelle in der Heiratsrede jedes österreichisch-fühlende Herz unans­genehm berühren mußte, so liegt­ doch eine himmelweite Kluft zwischen diesem Ausdruck und zwischen der Sprache der hier erscheinenden „Breffe“, die dem jegt in Geltung befindlichen Systeme in Frankreich mit übers bie Hebel, "das, was bie bie bei uns gründen, wo so sehr fehlen. Wir Haben in Voranstehendem in nicht hin, leisten. Ein größten Männer des ß Kürge­ne Seiten aufzuheben, damit man Heltau Hat gar wenn Theil Alterthums zu thun ben sich nichts der feinen Mann weltlich näher, 47 . m. .­.. ' |

Next