Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1854 (Jahrgang 64, nr. 125-240)

1854-07-14 / nr. 125

«­­«. 555 Dmer- Bafcha. geführt wird, können die Russen 32.000 Mann entgegen­­stellen.­ Zeptere haben aber ein­­ günstigeres Terrain und viel Gefäß, weshalb man glaubt, daß die Türken einer Feldschlacht ausweichen werden. Beim Abzuge von Giurgevo haben die Kosaken die Brüden, Bas­idinen,­­ Segelschiffe und­ alles Heu verbrannt. Aus Kronstadt wird uns vom’ 9. geschrieben: Das Liprandi’sche Korps, welches zwischen­ Bloyert und Kimpind lagert, ist nicht so groß, als man bisher fhäste, es dürfte kaum 15.000 Mann zählen. Die Kosakenabtheilungen, welche an unserer Gränge streifen, haben größten­­theils­ die Aufgabe, Vorspann aufzutreiben und die Renitenten aufzus­treifen. Sie nehmen aber acch häufig den Fuhrleuten und Passanten Getreide und Geld weg. Von Fimpina bis zur Gränge sind zur schnellen Beförderung, von Offizieren Pferderelais aufgestell. Ein wuffischer Oberst besichtigte die Gränz-Mauth Ta Brutfa und die Gebirgseinsatt­ung ‚la Strunga,, und erkundigte ih­n um die Stärke der Bejagung von Kronstadt und über sämmtliche über­ den­ Burfest führer­den Zugsteige. Es scheint jedoch, daß­ diese Nesognoszirungen nur Demonstratio­­nen sind, und von jenen Truppenabtheilungen ausgehen, die von Rims nie und Pitest im Radmarsch begriffen sind. Auf der Straffe von Kimpina ,gegen Tombs, wurden an den 5 finalsten­­ Stelen Einschnitte gemagt, und mit ‘Pfosten überbrüht, um die Burlage für das Fuhrwerk nach Belieben augenblicklich hemmen zu können. . Da auf der geraden Straße von Bufurest nach Jaffi keine Weide mehr ist, so gehen die­ großartigen Proviantführen aus der Walachei nach der Moldau über Plojesti. Die M Weidegebühe für einen Ochsen besteht in. 1 fr. EM... Die russischen Soldaten­ zeigen: ‚gegen die Ungarn und Deutschen öffen ihre‘ Abneigung, gegen die Rumänen hingegen Freundschaft, wahrs­ceinlich in der Hoffnung ihre Sympathien zu gewinnen. Am Prädial wurde für sich Abends eine Kosaken-Patrouille aufger­ötelt. Am 9. Juli Mittags kam ein anscheinend betruffener Kosake bis an den Kordonposten bei Tomes, wo er nur mit vieler Mühe ohne Waffengewalt von weite­m’Vordringen durch den Korporalen abges­palten werden­ konnte. s.. Die Redaktion des „Siebenb. Boten“ muß hiermit, der Wartheit Zeugniß geben, daß die Astenda Assicuratrice in Triest auch in Siebenbürgen schon seit 22 Jahren doch ihre Hauptagentschaft in Heim von" I dem Handlungshaus 5. $. Zöhrer, die thätigste Ausbreitung und sehr all­­in Beitritt gefunden hat und daher auch viele und bedeutende Brand-Schäden ohne­ den geringst­en Anstand oder Abzug, auf das, Solihefte an die betheiligten Beschädigten auszahlte, so zwar, daß­ ihr von allen Seiten und allen Bränchen D Versicherungs-Anträge zuströmen, und alle auf möglichste und billigste Weise in der kürzesten Zeit befriedigt werden. Die natürl­iie Folge hievon ist, daß nun an das Versicherungswesen in Siebenbürgen mit mehr­r Aufmerksamkeit getheilt und immer noch mehr anerkannt werden dürfte, denn mit wenigen Kreuzen jährlicher Ausgaben können volle Hundert Gulden erhalten wer­­den. Die in der „Tr. Big.“ beigelegten statistischen Tabellen enthalten, daß­ die Azienda Assecuratrice in Triest seit dem Jahre 1823, bis Ende December 1853, also in einem­­ Zeitraum von kaum 30 Jahren die Bereicherungssumme erreichte bis auf. . an Prämien hat sie eingenommen dagegen hat sie an Schäden bezahlt . 5332,786,171 fl. 4 ff. CM. 11,897,614“, AT, 9,438,097 , 39, „ Wien, 8. Juli: In der griechischen Kirche der ruf. Gesandtschaft wurde gestern zur Feier Des­ Geburtsfestes Sr. Maj. des Kaisers vor Rußland ein solerner Gottesdienst abgehalten, dem Fürst Gortschatoff, Graf Potock, Baron v. Mayentorff, das Personale der Gesandtschaft und die hier befindlichen ruff. Untertranen beiwohnten. Kaiser Nikolaus ist geboren den 7. Juli 1796. — Der faif. ruff. außerordentliche Gesandte, Fürst v. Gortichatoff, hatte gestern Feine Audienz bei Sr. Maj. dem Kaiser. Wie es heißt, sol derselbe Heute von Sr. Majestät eine Audienz erhalten. — Borgestern Abends war zu Ehren des F­ rufsischen Geheimraths Fürsten v. Gortscharoff bei Hrn. Baron v. Mayendorff großes­ Diner, welchem aber ausschließlich nur rufl. Diplomaten und Autoritäten beis wohnten. Unter den Geladenen waren Graf­ Leon, Protodi Oberst Kos­walewoff, Staatsrat Fonton, General Stafelberg u. a. m. — Der Herr EML. von Parrot ist gestern nach Krakau abge­­gangen. — — Der festlichen Eröffnung der Semmeringer Eisenbahnstrecke wer­­den Herr Minister von Baumgartner und mehrere andere der Höh­­fen Militär, und Civilautoritäten beimohnen, die ganze Bahnstrecke, die Bahnhöfe und Maschinen werden festlich geschmüdt. Der Eröffnungs­­tag ist der 17. Juli. Wien, 9. Juli. Der t­­russische außerordentliche Gesandte, Fürst Gortschakoff, fuße gestern Mittags 12 Uhr in der großen blauen Gala Uniform in die kaiserliche Hofburg zur Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser. Gegen bald 1 Uhr wurde der Fürst von Sr. Majestät em­­pfangen und nach einer beinahe Halbstündigen Audienz wieder entlassen. — Aus Orfova, 7. Juli, wird der „Pfeffe“ telegraphirt: » Der Dampfer Arpad, welcher mit dem Gefolge des Oberstlieutenants Kalif nach Ruftshuf fahren solte, konnte nur bis Siftov kommen. Auf den zurücfahrenden Dampfer richteten die Russen, gegenüber von Nitopofi, ihr Kleingewehrfeuer. — Von der Aluta abwärts ist die Donaulinie von den Rufsen beseßt. » ... Ynland. Hermannstadt, 13. Juli. Der „Zr. Ztg.” vom 27. Mai d. 3. entnehmen wir, folgendes: Heute sind wir im Falle, die statis­­tische Tabelle der’ Hiesigen rühmlich bekannten Versicherungs-Kammer „t. “ Priv. Asienda Assicuratrice“ vorzulegen, der ältesten Versicherungs-Unterneh­mung im­ österreichischen Staate gegen Brandschäden und gegen Gefahren beim Land- und Flußs Transporte von Gütern; denn ihre Wirksamkeit begann schon im Jahre 1823. Die beifolgende Tabelle hat insofern eine weit wichtigere Bedeu­­tung für das,­­Bubliktum bloßen, Ausweisen­ von Schädensvergütungen gegenüber, bald sie die allmälige­ Ausdehnung der Bereicherungen und die Schiefale der Unternehmung im Laufe der legten 30 Jahre nach­weist.. Der Wechsel von Gewinn und Berlust­­ ist hier in Ziffern dar­­gestellt ; er ist von Bersicherungs-Unternehmungen ungertrennlich. Aber, wir’ finden zugleich, daß die Assenda nach der theueren Er­­fahrung, welche sie im zweiten Decennium, bei ralcher Zunahme von Berficherungen, gemacht, eine Systemb ausgebildet hat, wodurch die Aus­­fälle, wenn nicht für immer entfernt, „doch auf ein bald­ wieder ausges­e­henes Maß vermindert wurden. Seit den legten sieben Jahren er­­einen mehr oder weniger „bedeutenden Gewinne, ein Beweis, daß das angenommene System selbst bei dem’Anwachsen des Versicherungs- Kapitals auf 530 Milionen sich noch ald richtig bewährte, weshalb ohne­ Barteilichkeit. (die und überhaupt nie leitet) anerkannt werden muß,, daß ein so umfassender, so detaillirter. Ausweis die.& E. priv. Asienda Assicuratrice aldobewährteste, vertrauenswerthe Versicherungs-Anstalt: empfiehlt. Wir bemerken schließlich, daß die Azienda sämmtliche, von ähnlichen anderen Anstalten ausgeübte Versicherungen, ebenfalls leistet, nämlich gegen: a) Feuerschäden an Gebäuden: umd.deren ‚beweglichem Inhalt; db) Elementarschäden reifender Güter zu Lande, auf Eisenbahnen, auf Stufen, „Seen “und dem Meere. Sie leistet ferner Bereicher­egen Hagelschläge; sie versichert auf, a ee Sprechföten .­. Eu Ausland Deutschland- Aus Berlin kommen mit einem male Berichte in verschiedenen Jour­­nalen vor,die nicht ungeeignet sind,Aufsehen zu erregen,vorausgefehrt, waß sie etwas mehr als bloßeö zeitungsgerede sind.Es wird nämlich darin bemerkt,daß durch den neuesten österr.-türkischen Vertrag vom 14. Juni der österli.-preußische Vertrag vom 20.April alter irt würde.Durch den letztekeufel nämlich blos die Inkorporation der Fürstenthümer oder ein Angu­ss auf die Balkanlinie als Fall eines bewaffneten Einschrei­­tens gegen Nußland gesetzt worden wenn nun Oesterreich na­ch dem neuen Vertrage mit der Pforte schon die Räumung der Fürstenthümer als Forderung stellt,die im Nothfalle durch Waffengewalt erreicht werden soll,so müsse es der preußischen Regierung überlassen bleiben, ob sie dabei ihre im April vertragestipulirte Mitwirkung eintreten las­­sen will oder nicht. Zwischen dem Franziskanerprovinzial Joh. Lothar in Lamsdorf (bei Neisse) und dem Fürstbischof von Breslau waltet seit längerer Zeit eine Differenz, die bereits zu der heftigsten Polemik in öffentlichen Blättern Veranlassung gab. Der Bischof verbot (durch manigfache Umstände veranlagt) den Franziskanern das Predigen und Beichthören, der Pros­vinzial protestirte aber Dagegen und beruft sich Darauf, daß er der bis­chöflichen Jurisdiktion gar nicht unterstehe, sondern erimirt sei. Der Bischof erwiederte, er habe seine Kenntnis von bdieser Eremtion erhal­­ten. Darauf antwortet nun der Franziskanerprovinzial, er unterstehe dem Bischofe nicht und habe seine Verpflichtung, ihm seine Urkunden einzusenden. Er frage,‘ ob der Bischof über oder unter dem Papste stehe ? IM dad legiere der Fall, so könne unmöglich das Bestehen der Eremtion von der Gutheißung des Bischofs abhängen u.s.w. Es bes darf wohl seiner Erwähnung, daß dieser Streit viel Aufsehen macht: Bon Hamburg wird fegt versichert, daß das vom Kommercium ert Iaffene Verbot der Notizung der neuen rusischen Anleife vom Senate nicht gebilligt wurde, in „Breuß. Borr.” meldet *. uf. Gesandte am Berliner FE

Next