Siebenbürger Wochenblatt, 1848 (Jahrgang 12, nr. 1-52)

1848-01-03 / nr. 1

»­—­­­ erreicht,noch seltener aber ist das Beispiel vollkomme­­ner Geistesfrische,die dieser menschenfreu­ndliche Greis bis ans Ende seines Lebens bewahrte,und zwar nkem temsanam incorporesannz denn so wie die Hed­elii­keit seines Geistes als Fruchthoheeristosbildung und christlicher Frömmigkeit zu betrachten ist,ebenso hatte der Verewigte durch kluge Enthaltsamkeit seinen,nichts weniger als robusten,Körper stets gesund zu erhalsten gewußt-Es war ein Vergnügen den hochgewachsenen Manniax hohen Alter ganz ungebeugt einherschreiten zu sehn,und seine ausgezeichnete Urbanität machte ihn zum angenehmsten Gesellschafter,bei dem man sogar kaum ein Zurückbleiben hinter­ dem Geister­»Zeic­e­­merkte.—Ein Nekrolog dieses ausgezeichneten Mannes, von der Feder eines mit seinen Lebensverhältnissen ge­­nauer Bekannten­,wäre interessant und wünschenswerth. Soviel weiß ich,daß er der Sohn eines nicht reichen Mediascher Bürgers w­ar,seine Stellung im Le­­ben sich selbst errungen, drei würdige Kinder, und resp. Eidame und Enfel, reichlich unterfrügt, und doch noch ein sehr ansehnliches­ Vermögen hinterlassen hat. Vor etwa­ 50­ Jahren wurde er als ordinirter Prediger in Mediafh, Gymnasialrektor, dann Pfarrer in Nimesh von wo er vor 43 Jahren nach Kleinfihelfen berufen worden Die durch den Tod des Gepriesenen erledigte Pfarre in Kleinfidelfen wurde am 22. v. M. dur­ch­ dentliche Wahl wieder belegt. Herr Samuel Renft, Dechant des Schelfer Kapitels und Pfarrer in Eibes­­dorf hatte in der überwiegenden Stimmenzahl­­ von 196 zu erfreuen, wodurch mun dessen zu verlaf­fende Stelle im Eibesdorf ein neuer­ Gegenstand bescheidener Wiünsche und Hoffnungen, für jüngere (und doch nicht junge) Kandidaten geworden­ ist. In. dem Schönen Dorfe dieses Stuhls,­ Frauendorf brach am 21. v..M. Feuer aus, wodurch 16 jährlice M­irthen, ihrer Habe beraubt wurden. Bei diesem Uns­glück konnte­ es noch ein Glaf genannt werden, daß’ es si ‚bei Tage ereignete, wo durch thätige Hilfe dem Um­­sichgreifen der Glut Schranken gefeßt werden konnten. Zum­­leichen sehlte es an Wasser, da der oft zu wasser­­reiche Weißfluß dermalen nur gefrornen Sand in seinem breiten Bette hat; um desto hanfwürdiger war die eif­­rige Hilfe der guten Nachbarn aus Arbegen, welche mit­ Wasserläffern schleunig herbeieilten. Im bedauer­­lichen Gegenzug erscheint die Theilnahmlosigkeit der eben­so: nahen Nachbarn aus Kiscapus“ — Gott beffere ee! Das Scharlachfieber würdet in hiesiger Stadt mit seltener Bösartigkeit, indem er aus manchem Hause mehrere Opfer hinnweggeruft. Besondere Theilnahme erregt das Schickal des Tischlermeisters und Communi­­tätsmitgliedes Michael Knopp , eines ausgezeichnet fleißi­­gen und ordentlichen Hausvaters, der ein wohlgezoge­­ne Mädchen von 13 Jahren und einen Knaben von +1 Jahren in 5 Tagen verlor, und heute noch zwei Knaben dem Tode nahe sieht. Ungarn. ®. P. Hirado und nach ihm die Perther Zeitung vom 23. December theilt in der Rubrik ihrer „Preß­­burger Neuigkeiten” folgenden Artikel mit: „V­ergange­­nen Donnerstag war die Stadt der Schauplan einer ungewöhnlichen Aufregung. Den Pla vor dem Oberst: Stallmeisteramte und vor dem NRathhaufe beweckte ein dichter Wolfshaufe, in Folge eines Feuers das nicht in irgend­­ einem Haufe, sondern in der Brust der Land­­tagsjugend durch einen brennenden Glimmstengel ent­­zündet worden und resp. die Einführung eines Gigar­­ren rauschenden Ganzeslitten des Zempliner Gomitatsde­­putirten herbeiführte. Der Hergang wird von dem ei­­nen Theile, von Seiten des jungen Mannes, also be­­richtet: Er sei am Donauufer vor einem Militärmaga­­zin (wo angeblich das Verbot zu rauchen in drei Spra­­chen­­ aufgeschrieben steht, was er aber nicht wahrgenom­­men) eine Gigarre schmachend vorübergegangen; die Schildwache habe ihm mit gefälltem Bajonnet befohlen, die Gigarre wegzumerfen,­ was er auch gethan, während er zugleich die Schildwache mit einem ersten Blick ge­­messen, in Folge­­ dessen sei er. sogleich von­ dem dort sta­­tionirenden Militär umgingelt und auf die Hauptwache gebracht worden. Der andere Theil, der Soldat, bringt die Sache so vor: Er habe, sagt er, den jungen Mann mit allem Anstand auf das Verbot aufmersam gemacht, wofür in dieser sofort in’d Gesicht geschlagen und an die Mauer gestoßen; hierauf sei der junge Mann in die dortige nahe Wachstube gegangen und habe sich über die von dem M­achtposten erlittene unwürdige Behand­­lung beschhwert. Der betreffende Unterofficier, ließ so­­gleich den Posten ablösen und nachdem er ihn über das Vorgefallene ausgefragt, habe füh herausgestellt,­daß,er (der Soldat) infultirt worden. In Folge dessen wurde der junge Mann unter Bewegung auf die Hauptwache escortirt, wohin während des ganzen Bergingeg viele jungen Leute und sonstige neugierige Zuschauer zusam­­menliefen­. Dazu ereignete sich noch, daß unterwegs der Hr. Graf, der ein Zempliner Abb­ant, dem jungen Mann begegnete, und da er ihn von Militär­escertirt sah, ih­m­ ein Gespräc­h mit ihm einließ und ihn, sich nahe an die Miltäresco­te haltend, begleitete. Während dem entspann sich ein Wortstreit, und einer der Solda­­ten, man weiß nicht aus welchem Grunde, fällt­ das Bajonnet nach dem Deputirten, weßhalb der Hl. Graf sich unmittelbar zu dem betreffenden Offizier begab, der gegen Bürgschaft des Grafen den jungen Mann­ frei ließ, und die Klage des Grafen gegen den Soldaten, welcher das Bajun­er, auf ihn­ gefällt, zu Protokoll nahm. Von da wurde der Fall auf der Stelle dur den Ablegaten, den jungen Mann und später dur mehre Deputirte bei St. Heidgeb, dem stellvertretenden Oberststallm­eister eingefragt und­ um Satisfaction gebes ten. Se. Hochgeboren forderte den Hrn. Commandan­­ten auf das Militär auf der Hauptwache und auf der betreffenden Wachtstube sogleich ablösen zu lassen, was auch ohne Verzug geschah. Auch Se. Noc geb. der F. Personal wurde sogleich, wegen der vielleicht nöthigen Anordnungen angegangen, und Tags Darauf von der 1. Tafel und seitens der Militärbehörde eine gemischte

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