Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1880. Mai (Jahrgang 7, nr. 1935-1958)

1880-05-01 / nr. 1935

I 13, NT | No. 1935 Hermannstadt, Samstag Siebenbürgischs Deutsches Tageslatb 1. Mai 1880. Sete 417 Veberfegt werden: der Hauptmann 1.81. Heinrich Hochenabi vom 5.9.8. Nr. 32, zum %.-3.B. Nr. 28; der Rittmeister 1. Kl. Wenzel Baterny, vom Huß.-feg. Nr. 2, zum Dragoner-Neg. Nr. 2; die Hauptleute 2. Kl. Vinzenz Benifhlo vom Inf.-Reg. Nr. 2, zum Inf.-Reg. Nr. 50 und Alexander Gaffner, vom Feld-Art.-Reg. Nr. 8, zum Feld-Art.-Reg. Nr. 11; die Oberlieutenants: Leopold Popovic vom Inf.-Reg. Nr. 2, zum Infer Reg. Nr. 28; Rudolf Schreiber, vom Iuf.-Reg. Nr. 63, zum Inf.-Reg. Nr. 19; Georg Bopoviciu jun. vom Inf Reg. Nr. 64, zum Infrieg. Nr. 77; ferner der Lieutenant Karl Arz von Straußenburg, vom F.­9.­­­B. Nr. 15, zum 5.9.8. Nr. 28; der Regimentsarzt 1. Kl. Dr. Moriz Mayer, vom Reservekommando des Inf.-Neg. Nr. 69, zum Reserve­­­kommando des Inf. Reg. Nr. 63; der Regimentsarzt 2. Kl. Dr. Jofef Koubit, vom aufgelösten Festungs-Spitale in Brood, zum Dragoner- Reg. Nr. 2; der Militär-Unter-Intendant 1. Kl. Karl Eder von der Militär-Intendanz in Hermannstadt, zur XVII. Infanterie-Truppen- Division, bei gleichzeitiger Ernennung zum Divisions-Intendanz-Chef; der Militär­­­- Rechnungsratb Josef Weinberger, von der Fach- Rechnungs-Abtheilung des Reichs-Kriegs-Ministeriums, zur Militär- Intendanz in Hermannstadt; der Militär-Rechnungs-Offizier 3. Kl. Julius Groß, von der Militär-Intendanz in Agram, zu jener in Hermannstadt. Mit Wartegebühr werden als derzeit dienstuntauglich unter Berlegung im den überzägligen Staub beurlaubt: Josef Swoboda, des Artillerie-Zeugs-Depots zu Karlsburg (auf sechs Monate; Urlaubs­­­ort: Kafchan), der Hauptmann-Rechnungsführer 1. St. Jakob Peter­­­mann, des Garnisions-Spitals Nr. 22 in Hermannstadt (auf ein Jahr; Urlaubsort: Linz). Die Beurlaubung auf ein J­ahr gegen Karenz aller Gebühren unter Beifegung in den überzähligen Stand wird bewilligt beim Lieute­­­nant Karl Freiherrn von Hußar-Kövesd des Huß.-Neg. Nr. 3 (Urlaubsort: Klausenburg.) (Auszeichnung:) Dem Et. E. Hoflieferanten Franz Johann Kwizda­­m wurde bei der legten Versammlung des Niederösterreichischen Gewerbevereins file bie von demselben anläßlich der Pferde- und ge­­­werblichen Special- Austellung exponirten Veterinär- Präparate das Anerkennungs-Diplom überreicht. Es ist dies die fehle Auszeichnung, die Herrn Rwizda für seine Verdienste im Veterinärfache zu Theil wird. (Zum Staatssek­etär im Ministerium des Innern­ wurde — wie „Eghetertes" erfährt — vom Minister-Präsidenten Tipa der Reichstags-Abgeordnete Yosef Bronov ausersehen. Beglictwünschungs-Deputation.­ Die öster­­­reichische Militärdeputation, welche ss zur Beglidwünsgung der Kaisers Alexander nach­ Petersburg begeben hat, besteht aus dem Feldmarschall-Lieutenant Ramberg und den beiden Obersten jener Regimenter, deren Inhaber der Zar ist, dem Obersten Ernst van der Weese vom 11. Kaiser-Alexander- Uplanen-Regiment und dem Obersten Szelulics des 2. Kaiser-Alexander-Infanterie-Regimente. (Blumenausstellung.) Heute um 10 Uhr Vor­­­mittag wurde die Blumenausstellung im Glassalon des Her­­­mannsgarten eröffnet. &8 war seine günstige Jahreszeit, welche die Blumen­ zucht zu überstehen gehabt; nicht bloß die Freistandsanlagen hat der strenge Winter gerchäbigt, er hat si auch in den Glashäusern und Zimmern fühlbar gemacht. Wenn aber troß dem der Frauenverein nicht zögerte, seine Blumenaus­­­stellung — die erste in unserer Stadt — abzuhalten, so ver­­­dient er umso mehr den Dank des Publikums, weil sich all dies Unternehmen als gelungen darsteh­t. Das Arrangement ist ein sehr gefälliges. Auf langen, vielleicht zu langen Stellagen sind Gruppen weichblüender Azalen, Pelargonien, Rosen ,c­­­arrangiıt, und werden von einzelnen besonders Hübigen Palmen und Dracanien über­­­ragt. Ein größerer Raum ist hier auch den Begonien ein­­­geräumt. Man kann nichts Hübscherer sehen, al die reizende Färtung und Zeichnung der W Blätter dieser wohlgepflegten Övepflanzen. ” D­­ie Mitte des Saales auf einem Zi­h hat W. Mühle aus Temesvar eine kleine Coleftion Bouquets und Kränze aus gervchneten Blumen und Gräsern zum Verkauf ausgestell. Nicht fern davon steht die Gruppe von W. 3. Niemeg aus Temesvar. Blühende Erb­en und Azalen werden von schlank aufstrebenden Ficus und einem prachtvollen Exemplar Eurcuglio überragt. Die Breite finden wir bei beiden genannten Gärtnern sehr mäßig. Ebenso müssen wir die Yocquet’s unserer beiden Gärtner Heberlein und Stelzer lobend erwähnen. " Aber jeden zu nennen, der zum Gelingen der wirklich schönen Ausstellung beigetragen, ist Hier unmöglich, und sei denn dieser Bericht mit der Bemerkung geschlossen, daß die Ausstellung Anziehendes genug aufzumeilen Hat, um ihren Besuch Allen empfehlen zu dürfen. (predigten in den ev. Kirchen U. 3.) Sonntag den 2. Mai predigen: in der Pfarrkirche um 9%, Uhr Stadtprediger Philp, in der Spitalskirche um 11 Uhr rediger Kaperlus. a Mur Rainer.) Wie alle vorhergehenden, war auch das 9. Koncert der Tiroler-Sänger-Gesellshaft von einem­ beifalls luftigen Publicum stark­ beruht. Das 10. Koncert mit einem vertrefflich ausgesuchten Programm findet heute in der Grand-Bierhalie statt. Gerägrlige Passage) Auf der Bretterpromes­­nade sind die Bretter über den sogenannten Wechseln des Wasserkanals nicht nur loder, sondern auch theilweise gespal­­­ten, und ist dadurch die Gefahr des Em­breens sehr groß. Hoffentlig wartet man mit der dringenden Reparatur nicht auf einen bestimmten Unglüceral. Ueberhaupt erscheint diese Art der Ueberbedung als ungeeignet; eine feste und verschließ­­­bare Thüre, welche zugleich das Ausschöpfen des Wassers auch die Dienstmägde der umliegenden Wohnungen nicht mehr möglich macht, würde es vielmehr empfehlen. Auch müßte das ganze Holzwerk so tief in den Boden eingelassen werden, daß es mit dem Wege auf gleichem Niveau steht. (Theurebücher.)Ein unlängst ausgegebener Katalog von U. Kohn in Berlin führt u. a. an: Wibret Dürer: Evertpforte, gebrucht zu Wien in Oesterreich bei dem Raphael Hofhau­er (— der später Bruder in Siebenbürgen war —) ? an den Pfeis von 4000 Mark; eine deutsche Ausgabe des Vesguni, gebruct in Nürnberg 1508 um 3000 Mark; ein deutsche Bibel, gedruct in Nürnberg 1483 um 600 Mark. Die legtere ist in der Hermannsädter Kapellenbibliothet In „A­­­xemplaren vorhanden, Grandchroniq in der Gemeinde ColksSrts Simon fand am 19.April eine Feuerbrunst statt,wobein Kürze die Wober-und Wirthichafeegebäude von 34 Wirthen eingef­­äschert wurden,auch ein dreijähriges Mädchen kam bei dem Brande um Der Schaden wird auf 12,140fl.80kr.geschätzt. Ein Schadenfeuer in CSiks Bardotfaeva am 7. April vernichtete die Wohn-und Wirthschaftsgebäude von 14 Wtrthetr.Auchlc Stück Hornvieh undvieh­einvieh verbrannte. Der Schaden beträgt 7765 fl. (In Saden der Mezdfeger Vicinalbahn) Maros-Ludos — Biftrng ist am 29. April unter dem BVi­ee­­gespan des Kolojcher Komitats Nikolaus Gyarmathy eine Konferenz abgehalt worden, in welcher ein Aktionslimite in der Person des Obergespans Graf Koloman Esterhazy, des DVicegespans Gyarmathy, Daniel Banffy, Georg Elekes, Bogdan Korbuly, Graf Koloman Belvy und Graf Geza Telek­ bestellt wurde. (Serbische Agitation in Ungarn.) Aus Ser­­­bien werden, wie verlautet, nach allen Gegenden Ungarns, wo Serben wohnen, Zigarrettenpäcdkhen zum Verkaufe ver­­­fanbt werden. Die Hülle dieser Zigarrettenpäcdichen bildet ein schwarzes Papier, von dem die Schwärze mittelst­­rafer abgewaschen werden kann, worauf auf demselben serbische Gedichte, Proklamationen und den serbischen Nationalzugen verherrlichende Bilder zum Borscein kommen. Die Zigar­­­retten sind billig, gut und finden Abgang; weichere Serben vertheilen Kieselben auch unentgeltlich an ihre ärmeren Mits­­bürger. Der Minister fordert dieser Agitation gegenüber die Yurisdiktionen auf, ihre Organe anzuweisen, biefe Zigarret­­­ten, wo immer sie Kieselben finden, zu konfisziren. (Beschwundene Gelder.) Wie die „Banater Bost“ anläßlich des Falles Tabalovics berichtet, wurden im Toron­­­taler Komitat aus den Arbeitseinlösungsgeldern allein 30.000 fl. befraudict. Ein Mond­at, welcher der Anwalt eines Gr.-Becelereler Geldinstitutes ist, reiste dieser Tage behufs­­tedung dieser Summe aus der genannten Stadt nach Budapest. Der Vicegespan Johann Daniel hat seine Demission eingereicht, welche indessen bisher noch nicht an­­­genommen wurde. (Die magharische Sprache und das Bel­­­grader Konsulat.) Das österreichisch-ungarische Konsulat in Belgrad sandte eine Zuschrift des Budapester Königl. Ger­­iichtehofes, wmittelst welcher es ersucht wurde, in der D Ver­­­lassenschafts » Angelegenheit des weiland S Josef Winterstein zwei ungarische Staatsangehörige zu vernehmen, dem­­­ Buda­­­pester Gerichtshofe mit dem Bemerken zurück, daß dieser, wenn derselbe eine Intervention des Konsulats in Anspruch nehmen wid, die Arquisition und deren Beilagen (ein fingere bides Alten-Konvolut) ins Deutspe überlegen lassen möchte, weil es unter den beim Konsulat angestellten Beamten keinen gibt, der magyarisch verstände. Der Bester Gerichtshof hat mun beschlossen, bevor er in dieser Betroffenschafts-Angelegenheit weitere Schritte vornehmen solle, an den Justizminister eine Repräsentation zu richten, in welcher er darlegt, daß, nachdem er der Meinung war, bei dem österreichisch-ungarischen Konsulat in Belgrad sei das Prinzip des Dualismus durch­­­geführt und machbem er schon aus dem Zitel des Konsulats („Desterreicisch-Ungarisches Konsulat“) folgern durfte, daß unter dem Amtspersonal des Konsulats auch ein magyarisch verstehendes Individuum angestellt sei und folglich, indem er seine Zuschrift in der offiziellen Sprache des Landes, in der magyarischen Sprache, an das Konsulat richtete, er eine legale Handlung ausübte, müsse der Gerichtshof fragen, was er mit den Schriften anfangen sol, ob er sie ins Deutsche überlegen lassen soll wenn ja — dann wolle der Herr Justizminister jenen Fond namhaft machen, aus welchem die beträchtlichen Kosten der Ueberlegung des stattlichen Alten- Konvoluts zu bestreiten sind. (Ueber Paul v. Drdödy,) den neuen Kommunis­­­ations- M­inister, erzählt „Petti Hirl.” unter Anderem: ...., Dritoph Hörte fleißig das Yus. Es gab keinen künstlicheren und gewissenhafteren Besucher der Kollegien, als ihn. Im Kaffeehäusern, auf Vergnügungsorten und auf Bällen dagegen war er nur höchst selten zu sehen. Er war sein Freund lärmender Unterhaltung, lieber rauchte und mebitirte er den ganzen lieben Tag oder unterhielt er mit eingeladenen Freunden über die Lehrgegenstände und die auf der Tagesordnung befindlichen Fragen. Er gehörte nicht zu jenen heißblütigen, lebenslustigen Yuristen, die Ende der dreißiger und Anfangs der vierziger Jahre die berühmten Yuristenbäre arrangirten und ihr Hauptvergnügen im Um­­­gange mit schönen Damen und im Ganzen fanden. Außer den Rechtswissenschaften und dem Kollegienbesuch hatte er noch eine Leidenschaft: die Liebe für die deutschen Klassiter. Nie fand ihn Schreiber dieses in seiner Wohnung, ohne daß ein Band von Wieland, Herder, Goethe, Schiller oder Leffing auf seinem Zürich gelegen hätte An b diesen Klaffitern kräftigte sich seine Bildung, durch welche er damals schon unter seinen Kommilitonen hervorragte. (Etwas für Herrn vol. Istoczy.) Der russische Kriegsminister Graf Deilfutin ordnete den Ausflug jüdis­­­fer Konkurrenten bei Vergebung von Lieferungen für die Armee an. (Theatertrad.) Wie aus Wien berichtet wird, konstatirt die am 25. d. abgehaltene General-Versammlung des Wiener Stadttheaters, daß das Unternehmen in den fetten sechzehn Monaten ein Defizit von 77.000 Gulden erlitten habe. Direktor Zaube suchte in längerer Rede nach­­­zumeisen, daß an diesem finanziellen Mißerfolg das sensations­­­süchtige Verhalten des Wiener Theaterpublikums, sowie die si in ihren Urtheilen überstürgende Wiener Breffe schuld sei. — Er versprach schließlich, das Möglichste zu thun, um das P­rosperiren des Unternehmens zu erreichen.­­­ Hierauf ent­­­spann sich eine längere Debatte, die darauf abzielte, den bisherigen Präsidenten der Gesellschaft, Baron Schey, der den Entfehlun ausgesprochen hatte, zurüczutreten, zum Berg­­bleiben zu veranlassen. Alle diesbezüglichen Bemühungen blieben jedoch erfolglos und Baron Schet, erklärte definitiv, aus Gesundheitsrücksichten sein Amt zurücklegen zu müssen. Hiedurch ist die Krise in diesem Unternehmen ausgebrochen, welche, da Baron Scheh es in erster Linie war, mit bessen Geldmitteln bisher das Stadttheater geführt worden ist, wahrscheinlich mit der Liquidirung dieses Unternehmens enden wird.­­­ Magyarische Theatervorstellungen in Wien.­ Ein Theil der Mitglieder des Klausenburger mag­­g­yarischen Nationaltheaters beabsichtigt Keuer einen CHflus von Vorstellungen im Wiener Singtheater zu geben. Hiezu hat vor drei Tagen die erste Probevorstellung mit dem Stück „Piros buggellaris“ in Schlaufenburg stattgefunden, mit welcher jedoch der Necem­ent des „Selet” wenig zufrieden zu sein s­eint. (Die deutschen Fürstinen) vermischen sich mit dem deutschen­­­ Bürgerstande, was ihnen nur Ehre macht. Der „Bote aus dem Riesengebirge“ brachte kützlich die auch von uns mitgetheilte Nachricht vom einer bevorstehenden Verbindung einer Prinzessin von Württemberg mit dem Deedizinge Doktor Willim aus Breslau. Sekt wird darüber weiter Folgendes gemeldet: Die Bekanntschaft besteht schon seit zwei Jahren. Professor Dr. Biermer aus Breslau wurde bei Erkrankung der verwitweten Prinzessin-Mutter, Herzogin von Württemberg, nach Karlsruhe (Oberschlesien) berufen und sandte später seinen Assistenzarzt dorthin. Yet nachdem Dr. Wilim sein Staatsexamen abgelegt, sol die Prinzessin mit der peremptorischen Erklärung hervorgetreten sein, Dr. Wilim zu ihrem Gemahl erwählen zu wollen. Wie ver­­lautet, sol nach gewissen Verzichterklärungen, die die Prinzeß abgeben mußte, der König von Württemberg seine Einwilli­­­gung zu dieser Ehe ertheilt haben, doch unter der Bedingung, daß die Prinzessin in dieselbe als ein Fräulein v. Kirbady einzutreten habe. Das junge Ehepaar wird in Breslau Wohnung nehmen. Die Herzogin Pauline Mathilde Spa ist dem Gothaischen Hofkalender zufolge am 11. April 1854 geboren und die jüngste Tochter des 1875 verstorbenen königlich-preußischen Generals der Kavallerie und erblichen Herrenhausmitgliedes Herzogs Eugens von Württemberg aus der Ehe mit Herzogin Mathilde, des regierenden Fürsten von Schaumburg-Lippe Schwester. Der verstorbene Bruder Herzogin Paulinens war der mit Großfürstin Vera von Rußland vermählt gewesene Herzog Eugen d. J. Großmutter Herzogin Paulinens war eine geborene walbedische Brinzefsin, die Tante des regierenden Fürsten, die noch lebende und das oben erwähnte schlesische Schloß Karlsruhe als Witwendig bewohnende Stiefgroßmutter, Herzogin Helene, ist die Tante des Fürsten von Hohenlohe-Langenburg und seiner Schwester, der verwitweten Herzogin Friedrich von Schleswig-Holstein, das heißt also die Großmutter der Braut Prinz Wilhelms von Preußen. (Wirbelstürme.)Der amerikanische Korrespondent der»Times«telegraph ist Einzelheiten über furchtbare Wirbels­­­türme,welche am 17.d.M.in Missouri,Iowa,Wisconsin und Kansas gekauft haben.Dieselben haben großen Schaden angerichtet;im ganzen Mississippithale wurde eine allgemeine atmospärische Bewegung beobachtet.Der heftigsterrbels­­sturm bewegte sich 1S0 Meilen in einer nordöstlichen Rich­­­tung dem Jamesi Flußi Thale(Missouri)entlang.Der schlimmste Schaden wurde in Marshfield,einer Stadt von 15000 Einwohnern,217 Meilen südwestlich von St.Louis, angerichtet Der Wirbelsturm erschien im Westen Marshfields und zerstörte mehrere Dörfer.Fünfzig Personen sollen süd­­­­ich von Springfield ums Leben gekommen sein.Der Sturm erreichte Marshfield gegen 6 Uhr abends und zerstörte die ganze Stadt;dann zog er sich nach Nordoste­n dem Thale entlang und verschwand etwa 110 Meilen nordöstlich von Marshfield.Als die Hilszüge aus Springfield am Montag daselbst eintrafen,war fast Niemand zu sehen.Es standen nur noch vierzehn Häuser und auch diese waren halbdemo­­­lett.Bäume von drei Fuß im Durchmesser sind abgeknickt. Ein großer Theildearm­en ist niedergebran­­nt.Montag Abenden-armes Leichen herausgegraben mnd 100 Ver­­­wundete der Pflege übergeben worden.Viele der Schwert­­verwundeten dürften kaum mit dem Leben davonkommen. Die Arbeiten unter den Ruinen wurden während der Nacht fortgelegt. Auch nach der südlich von Springficke gelegenen Gegend, die vom Wirbelsturm fast gänzlich verwüstet, ist ilfe abgeshiet worden. Die Städte Conway, Northmiem, Sandy, Warrenburg, Grays, Breel und Cuba sind, übel zugerichtet worden. Auf den westlichen und Deiffouri-Linien wurden mehrere Eisenbahnzüge zerstört; überal sind­­­ere­­luste an Dienschenleben zu befragen. Die Zahl der Todes­­­fälle dürfte sich, Ales in Allem gerechnet, auf 150­ belaufen. Auch auf den Seen herrschte ein furchtbarer Sturm. Spätere Berichte aus Mearthfield melden, daß die Zahl der Tobten sich auf 100 belaufen dürfte; es werden noch immer Leichen aus den Ruinen gezogen. Wagenzeugen beschreiben den Wirbelsturm als entseglich. M Wetterbericht des Ef. k. meteorol, Central D Observatoriums zu Wien vom 27. April T. 9.) Die gestern in Südwest-Europa aufgetauchte Barometer Depression hat sich weiter ausgebildet und ist etwas­ örtlich vorgerückt; andererseits hat das Monimum an Intensität zugenommen; in Folge dessen sind in der Westhälfte von Europa die Druddifferenzen größer geworden, und haben si daher auch die Winde daselbst bedeutend verstärkt. Das Wetter ist größtentheils trüb mit reichlichen Regenfällen in Südfrankreich. Die Temperatur sinkt. Drehung der Winde gegen Nordost und Lühles Wetter voraussichtlic. « (Das,,fideles Gefängniß.)Ein lustiger Ges­­fangener ist der siebzigjährige frühere Richter Wright,welcher in Washington,weil er den frühern Minster deanaetn, Kolumbus Delano,furchtbar durchprügelte,zu dreißigtägiger Einsperrung im dortigen Bezirksgefängniß und zu einer Geld­­­buße von 1000 Dollars verurtheilt wurde.Als der persönlich sehr geachtete alte Herr seine Haft antrat, wurde ihm das beste Zimmer im Gefängnis eingeräumt und er bestellte dann gleich mehrere Körbe Champagner und mehrere Kisten der feinsten Cigarren. Den ganzen Sonntag über glich sein Gefangenzimmer einer feinen Weinschenke, in welchen er seine zahlreichen Besucher mit Wein und Bigarren trafüigte. Er erklärt, daß er eher bis an dem jüngsten Tag im Gefängnis bleiben, als nur einen Cent der ihm auferlegten Geldbuße bezahlen werde, und daß er es sich zur Ehre anrechne, wegen einer einem Kerl wie Delano eingebrachten Prügelsuppe im Gefängniß zu sein. Nach einer spätern Depesche aus Bashington wil der Präsident dem alten Herrn die Ge­­­fängnißstrafe erlassen, wenn er die ihm auferlegte Geldstrafe bezahlt, und bleibt somit abzuwarten, ob der Richter Wright bei seinem Vortage, Lieber bis zum jüngsten Tage im Ge « 1559 EN »­ . JFITHEM A s . « . « ...«. f'

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