Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1884. Dezember (Jahrgang 11, nr. 3336-3360)

1884-12-01 / nr. 3336

. s Reduktionundxldmknistrasion Heltauergasse23. crscheint mlizniuapmdergompundzfeiers taseiägkkch.­­­gbonnement für dermauyttadh monatli85kr.,viertel"ärli250fr.,kcb«iirig 5ss-- ggzjshkig 10 “ ne Sefeng­­u eh mit Zustellung 1 fl, 3 ff., 6 fl, 12 ft. Abonnement mit Polversendung: Für das Inland: vierteljährig 3 fl. 50 Peek T SL, ganzjährig Für das Ausland: vierteljährig 7 RM. oder 10 Fres., Halbjährig 14 RM. oder 20 Fres., ganzjährig 28 RM. oder 40 Pte­­u Briefe werden nicht , W«­«sxk...s.ks.».gs..zk.sigksmiss« N- 3336. XI. Jahrgang. ‚Hermannfadt, Montag, 1. Dezember Zik» Pränumerationg-&inlanung auf das Hiebenbürgisch- Deutsche Tageblatt. Mit dem­ Dezember 1884 beginnt ein neues Abonnnes­­ment auf das,,Siebenbürgisch-Deutsche Tageblatt«. 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Heink­eton. A Unsern Brüdern in Siebenbürgen. *) Uns ist in alten Mären Wunders viel gesagt, von Helden, fern der Heimat, im Tod nochh unverzagt. Die ob sie tausendfältig ummwogt der Hunnen Schwarm, Um feinen Zollbreit senkten den Helm, den Stolz, den Arm, Was gab den Ningsumdräuten den ungebeugten Mut ? Sie wußten si von edlem, Walhall entflammten Blut! — Heil Euch, Ihr treuen Sachen, und Eurem Heldentum : Ihr singt in unsern Tagen nach Nibelungen-Ruhm. Und stand einst den Burgunden sein Freund, sein Helfer nah’, — Hoch hebt ob Euren Häuptern das Schild Germania ! Felix Dahlen. Sikvkiiiiu­rgischd­utscheg Fränumerationennndsnserate übernehmen außerdem Hauptbureau,Helisuerisse Nr. 28; in Kronstadt Heinrich Zeidner, H. Dresz­­­nandt’s Nachfolger, Mediasch Johann Hedrich’s Erben, Schässburg Carl Herrmann, Bistritz Fr. Wachsmann Nr. 187, Sächs.­Regen Carl Fronius, Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broes Paul Batzoni, ehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein - Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, M. Dukes, Moriz Stern, Heinrich Schalek, J. Danneberg, Pest A. V. Goldberger, Frankfurt a. M. G. L. Daube . Co. Infertionspreis: Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile Fortet bein einmaligen @mnrüden 7 Er., das zweitemal je 6 k., das drittemel je 5 fr. d. W. exclusive der Stempelgebärr von je 80 Br. 1884, dieYittenfunge im deutschen Reichstage. ALS erster Renner trat Baron Stauffenberg auf. Er begründete den von der Partei der „Freisinnigen“ eingebrachten Antrag. Indem­ die Uebernahme eines Mandats durch die Diätenlosigkeit Fortspielig geworden — jagt Redner —, komme es allmälig dahin, daß nur Großgrundhesiger, Finanz Aristokraten und Sozialdemokraten im Reichstage figen, während das Bürgertum immer mehr herausgedrängt werde. Die Entziehung der­ Frei­­­farten, sei ein Glied jener Kette von Maßnahmen des Kanzler, Durch welche das Ansehen, die Würde und Bedeutung des Reichstages herabgelegt werden. Aber eine solche Politik sei gefährlich. Das Reich beruhe nicht blos auf den Verträgen der Fürsten und auf der Stärke des Heeres, sondern eben­­so auf dem Reichstage. Werde Dieser fortwährend verkleinert, so müssen die Elemente der Ordnung in der deutschen Nation in immer entschiedenere Opposition gedrängt werden. Graf Stolberg sprach gegen den Antrag; Auer (Sozialist) er­­klärte, wolle Fürst Bismarc den Reichstag herunterdrücken, so müsse die­­­Bard­e sein, dem eisernen Kanzler stählernen­­­ Widerstand.­­­ Fürst Bismarc bestritt zunächst die Absicht der Verlebung der Winde des Reichstages. Die Freikarten seien nur auf Erfüllung des ur­­­sprünglichen Z­veckes, der Ausgleichung der Entfernungen vom Reichstagssige eingeschränkt worden. Wenn auc­­h ein Gebrauch vorgeschrieben, so sei es doch Mißbrauch, wenn einzelne Abgeordnete in acht Monaten zu Agitations­­­zw­echen 17.000 Kilometer zurücklegten. „Die Diätenfrage selbst anbelangen­d,“ — fährt der Reichskanzler fort — „so war ich zuerst überrascht, zu geben, daß dieser Antrag von so vielen Berlinern unterzeichnet ist: unter 51 An­­­tragstellern sind 24 Berliner oder in Berlin ständig Wohnende, aber ich sollte glauben, daß gerade die Berliner am‚ wenic Hen, hierbei ‚interessiert sind — sie haben seine Neffe zu machen, sie verlassen ihre Familien nicht, miüssen hier seine besondere Wohnung mieten, sondern sie können ununter­­­brochen ihren Geschäften nachgehen, sie brauchen nur aus ihren Redaktions­­­bureaus, oder aus ihren industriellen Werkstätten, oder vom Katheder her­­­unter von einer Straße hierher nach der Leipzigerstraße zu gehen, sie können zu Abstimmungen sich Herausrufen lassen, zu wichtigen häuslichen Geschäften künnen sie si wieder von hier klaren lassen — furzum, es ist für diese Herren sein Grund zu besonderen Ausgaben vorhanden. Also wenn überhaupt auf diesen Antrag eingegangen werden kann, so muß er doch mit der Einschränkung geschehen, daß jeder Abgeordnete, der in Berlin wohnt, seine Diäten bezieht. Was übrigens noch die Eisenbahnfreigarten anfangt, so sagte der Herr’ Abgeordnete Bamberger in seiner Schrift über den Sozialismus im Neid­e, daß diese Karten nur dazu dienen könnten, die­­­Verstärkung der sozialdemokratischen­ Agitation herbeizuführen. Der Herr Vorredner ist mit dem Abgeordneten Bamberger über diesen Punkt nicht einverstanden. Ich selbst muß sagen, daß ich die größere Zahl der sozialdemokratischen Abgeordneten nicht unangenehm empfinde. Je mehr ihre Zahl wächst, um so eher kommen die Herren in die Lage, mit selbst­­­ständigen positiven Vorschlägen vorzugehen; biß jegt waren sie bloß negativ thätig, alles, was hier geboten wurde, war in den Augen der Sozial­­­demokraten ungenügend und unvollkommen. Wenn ich doch endlich einmal sehen könnte, wie sich in den Gedanken der sozialdemokratischen Abgeordneten die Welt der Zukunft malt, und wie die Herren sich eine vollkommene Geießgebung denken. Die Herren sind jet 24 Mann stark hierher ge­­­kommen und haben somit das zweite Dußend fest erreicht. Ich gebe Ihnen auch das dritte Dubend. Wenn Sie 36 Mann start sein werden, dann hoffe ich, daß Sie uns positive Geseßes-Vorschläge machen werden. Aber Sie künnen es nicht. (Abgeordneter Bebel: Das machen wir jet schon.) Ich bin außerdem überzeugt, wenn sie dann gezwungen sind, ihre Gedanken nicht blos hier vorzutragen, sondern ihre Geseßesvorschläge auch vor ihren Wählern zu motivieren, dann werden Sie selbst dahinterkommen, daß nicht alle Ihre Wähler Sie gewählt haben, weil sie Ihr Programm unterschreiben, sondern die Leute, die jecht für Sie gesti­mmt haben, das ist die Summe aller derer, die mit allem irgendw­ie unzufrieden sind, aller derer, die das Bedü­rfnis haben, ihre Lage zu verbessern und die von der Zukunft eine Aufbesserung ihrer Lage erhoffen. Die Sozialdemokratie hier, wie sie von den Führern vertreten wird, ist immer noch der Prophet, der immer einen Schleier vor dem Gesicht hält, so daß manche Leute denken künnen, die Sozialdemokraten hätten hinter diesem Schleier irgend ein Geheimnis zu verbergen. Die Zahl der sozialdemokratisch Wählenden zeigt, wie viele nicht bloß unzufrieden sind, sondern auch wie viele eine Besserung ihrer Lage von der Gesettgebung erwarten. Aber diejenigen, die von der Zu­­­kunft eine Besseiung ihrer Lage erwarten, sind darum nicht in allen Punkten mit dem Programm der sozialdemokratischen Führer einverstanden. Zur Beruhigung aller derer, die die Sozialdemokratie als das große Schreebild der Zukunft betrachten — zu denen ich sichrigens nicht gehöre — sage ich, wenn die Sozialdemokraten positive Vorschläge machen, werden sie auch­ zahmer werden müssen in der Kritik des von anderer Seite Gebotenen und desto Feiner wird auch die Zahl ihrer Anhänger werden. Ich möchte den Sozialdemokraten zur praktischen Durchführung ihrer Grundlage gern eine Provinz tr Entreprise geben, dest wissengste zeigen, worin sie­ a mit ihren Plänen kommen. (Heiterkeit) Aber das Bestehen der sozialdemokratischen Partei ist eine Mene Tekel für die befibende Klasse, ein Zeichen, daß nicht alles so ist, wie es sein sollte, daß hier und da Hand angelegt werden muß, und insofern ist die Opposition jeher nüßlich. Wenn es seine Sozial­­demokratie gäbe, und wenn sich nicht so viele Leute vor ihr fürchteten, wirden die Fortschritte, die wir in unserer sozialpolitischen Geießgebung 613 fest gemacht haben, auch noch nicht gemacht sein. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Insofern ist die Sucht vor den Sozialdemokraten bei dem, der sonst sein Herz hat für die Leiden der armen Mitbürger, ein ganz gutes Mittel, ihn unseren Vorschlägen geneigt zu machen. (Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Nun, da freue ich mich, daß sie doch einmal mit mir übereinstimmen. (Heiterkeit.) Der Grund, warum ich gegen die Diäten der Abgeordneten bin, ist besonders der, daß dadurch, weit entfernt, die Ungleichheiten zu beseitigen, erst recht Ungleichheiten unter dem Schein der Gleichheit herbeigeführt wu­rden. Fü­r den Berliner wären die Diäten eine reine­ Zulage zum Taschengeld dafür, daß er die Würde eines Reichs­­­tagsabgeordneten auf sich nimmt. Für die nicht in Berlin wohnenden Ab­­­geordneten sind die Ausgaben in Berlin selbst nicht einmal der größte Teil der Ausgabe, welche ihnen aus der Uedernahme eines Mandats erwachlen. Er muß­­si außerdem noch von seiner Familie entfernen, er muß seine gewohnte Beschäftigung und sein Geschäft auf Monate Hindurch­ verlassen, der Advokat z. B. kanın seiner Praxis monatelanz nicht nachgehen, der Zabrifant und Privatmann verliert vieleicht das Zehnfache von dem, was er hier an Diäten bekommen kann. Aber wenn man Diäten erhält, So wird man durch dieselben für abgefunden gehalten. Die Kosten des Auf­­­enthalt in Berlin sind so teuer nicht. Das zeigen die Herren, welche Diäten von der Partei beziehen; — ich möchte sagen, welche die verschämten Diäten beziehen. Sit es denn so unerhört, daß auch ohne Bezahlung Pflichten gegen die Gesamtheit erfüllt werden? Nein. Ich weile Sie nur auf die Ge­­­schworenen, welche auch Wochen hindurch entfernt von ihrem Ort in einem einen unbequemen Landstädtchen wohnen müssen, immer im Gasthofe liegen müssen, ohne daß ihnen auch nur ein Pfennig darü­ber erregt wird. Und dabei ist doch sein Abgeordneter gezwungen, ein Mandat zu ü­ber­­­nehmen, trog dem ja manche sich zweimal aufstellen lassen, während ein Gesch­worener seine amtliche Berufung nicht ablehnen kann. Ich erinnere Sie auch an die unentgeltlichen Thätigkeiten, die die Provinzialverwaltungen fordern künnen und was den Geschtworenen und den Provinzialverwaltungen recht ist, das sollte er auch den Abgeordneten gewiß sein.“ Die Verfassung sei das Ergebnis eines Kompromisses, die Diätenlosigkeit sollte ein Aequi­­­valent für ein weit ausgedehntes Wahlrecht sein; es gebe Konzessionen, wofür der Kanzler die Diäten gewähren würde,­­­aber dies seße die orga­­­nische Revision des Wahlgesäßes voraus. Ich warne Sie, die Verfassung ist Das einzige Band, welches uns die deutsche Einheit giebt, die wir seit einem halben Menschenalter genießen. Man soll Wenderungen der Ver­­­fassung nicht ohne zwingende Gründe vornehmen. Wenn es an Kandi­­­daten fehlte für den Reichstag, so wäre das vielleicht ein z­wingender Grund, aber es haben sich ja in jedem Wahlkreise nicht bios ein Kandidat, sondern eine größere Anzahl sogar zur Verfü­gung gestellt, so daß sein zwingendes Motiv zur Berfaffungsänderung vorhanden ist. Ohne dieses zwingende Bedürfnis solle die Berfafsung als ein noli me tangere be­­­trachtet werden. Dazu rate ich Ihnen aufs dringendste nicht blos, weil ich selbst an dieser Verfassung mitgearbeitet habe. Adern weil ich voraus­­­sehen kann, daß die Aenderung dieser Berfafsung doch einst fommen­ wird — nit von Ihnen, nicht vom Neichstage, nicht vom Bundesrate, sondern von einer andern Seite her. Eine Verfassungsänderung wird nicht aus­­­bleiben. Darum bitte ich, Ih­nen Sie sei diesen Antrag ab, aus Achtung vor der Verfassung." (Beifall rechts.) v. Schorlemer erklärt, das Zentrum, werde unter Bewahrung seines Standpunktes, daß der Diätenmangel das Wahlrecht einschränke und die Zusammenlegung und DieWwürde des Reichstages schädige, Fü­r den Antrag timmen. Hänel bemerkt, der Antrag entspreche den Staatsrechte aller deutschen Staaten und ei eine sozial-politische Notwendigkeit. First Bismarc: Es hat sich bei dem Berfaffungsgedanken, der dieser Bestimmung der Diätenlosigkeit zum Grunde lag, durchaus nicht um die Mög­­­lichkeit, hier eine beliebige Zeit leben zu können oder nicht, gehandelt, sondern es hat sich um das Bestreben gehandelt, dem gewerblichen Parlamentarismus eine Schranke zu bauen; derjenigen Berufsthätigkeit, die damals anfing sich auszubilden, daß Leute, die sonst ohne andere Beschäftigung waren, als in der Presse, im öffentlichen Leben arbeiteten und sie so zum Berufe der Abgeordneten widmeten, wie er zumal bei den Sozialdemokraten geschah. Einer der Herren Vorredner Hat gesagt, daß die Politik seiner Meinung nach den Charakter nicht verbürbe. Ich glaube, er hat die Politik nicht lange genug betrieben, um darüber ein ganz sicheres Urteil zu haben. (Heiterkeit) Aber ganz abgesehen davon, haben wir gar sein Interesse daran, den Charakter des betreffenden Abgeordneten zu erhalten, wohl aber haben wir ein Interesse daran, das Landesinteresse zu heben durch solche Leute, die ihm nahe stehen und nicht durch Leute, die gesc­häftslos aus dem Proenium einer Zeitungsredaktion die Bühne beobachten, ohne mitten im Leben zu stehen. &3 ist ja die Preßthätigkeit die eigentliche Basis des Abgeordneten von Beruf. Die doppelte Thätigkeit als Journalist und Ab­­­geordneter unterstüßt sich in wunderbarer Weise. Als Abgeordneter hat der Publizist die große Annehmlichkeit, seine eigenen Neben in seiner Zeitung . Aus der Jugendzeit. Bon 2. Migula, (28. Fortlegung.) „Nun, da seid ihr ja schon, ich denke, nun fünnen wir fahren, der Wagen ist bereit.” Wir machten uns fertig und nie wohl bin ich mit früherem Herzen zu einer Bettlichkeit gefahren, als zu diesem meinem ersten Ball. In Ilnau fanden wir fast alle Befiger der umliegenden Güter ver­­­sammelt. Es war ein fröhliches buntes Durcheinander. Johanna winfte ung Ihhon von weitem von der Tribüne zu, aber, es dauerte eine geraume Weile, bis wir zu dem Pla vordrangen, den Reder’s für uns reserviert hatten. End­­­lich saßen wir neben ihnen und Johanna, die in ihrem leichten Rosa-Anzug allerliebst aussah, erzählte mir, daß das Nennen sofort beginnen wire. „Ich kann dir nicht sagen, Magdalene, wie Angst mir ist. Gieb Acht, es passiert etwas, mir ahnt es so bestimmt.“ „Aber Johanna, wer wird so abergläubisch sein und auf Ahnungen etwas geben! Sieh, ich bin froh, daß ich Taut aufjubeln künnte vor Glüc.“ „Man sieht es dir an, Lenchen, du strapfst für m­ich und siehst entziehend hübsch aus.” „Sage einmal dag deiner Nachbarin zur Linken, sie verdient eine solche Schmeichelei. It Dir nicht etwas bange um Edmund ?” „Nein, in dieser Beziehung habe ich alle Angst verloren. Ach, da kommen Eure Herren, Edmund bleibt natürlich bei feiner Kolanthe.” Osfar grüßte mich mit einem freudigen Biid. „Wie reizend Bist du, mein herziges Lieb“, flüsterte er Leise, ich zu mir herabbeugend. „Ach, Dsfar, woher haben Sie diese schönen Rosen?” vier Befette, auf die Blumen in feiner Hand deutend, „bitte, scheifen Sie sie mir. Die Damen sind alle mit frischen Blumen geschmück, nur wir nicht.” „Wirklich Sie haben Recht, Eelefte, nein das geht nicht — hier, die dunkelrote Note, die weiße Fräulein Werner.” Eelefte steckte je in ihre dunklen Locen, ich dankte erfreut und wollte die reizende, blaßgelb angehauchte Blüte am Gü­rtel befestigen. Aber sie brach­ ab und fiel zu Boden. „O wie schaden, bedauerte Johanna, indem sie sie aufhob und mit einer Nadel in meinem Haar feststeclte. Ich konnte mich eines unheimlichen Gefühls nicht erwehren, troßdem ich erst kurz vorher Johanna­ wegen ihres Aberglaubens verspottet hatte. Er kam mir vor wie ein böses Omen. Aber bald vergaß ihh­­nen keinen Zwischenfall über das sich nun entwickelnde interessante Schau­­­spiel. Drei Reiter kamen herangesprengt und jagten, nachdem sie die Barriere passiert, wind es schnell in der runden Bahn hin. Un­willkürlich nimmt man für eines der Pferde Partei und es hat etwas unbeschreiblich Aufregendes, den Wettlauf zu beobachten. Unsere Spannung wurde noch erhöht, als im zweiten Rennen Herr d. Schönhausen mit seiner Solanthe erschien. Johanna war­­­ ganz blaß geworden, sie hielt meine Hand krampfhaft fest und sah starr auf die Bahr. Beim ersten Umritt blieb Solanthe um einige Längen hinter den beiden anderen Pferden zurück und ich fürchtete schon, man hätte zuviel von ihr gesagt. Plößlich aber Schoß sie wie der Bit voran, mit ihren flüchtigen Füßen kaum den Boden berührend. Ich blickte Celeste an. Ihre sonst so bleichen Wangen glühten vor innerer Erregung, mit der größten Spannung verfolgte sie den Wettlauf. Fast war die dritte Runde vollendet, da stürzte Solanthe plöglich und mit jähem Schwunge flog der Reiter über ihren Kopf zu Boden. „D, Befus, ich wußte es ja!” schrie Johanna auf und bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen, während Herr von Random sich Hastig Bahn brach, um nach dem Gestürzten zu sehen. Odo folgte ihm. Celeste war jäh aufgesprungen, jeder Tropfen Blut war aus ihrem Gesicht gewichen und ihre dunklen Augen flammten. &3 sah aus, al wolle sie den beiden Herren nach­­­eilen, aber sie beziwwang sich und feßte sich Langsam nieder, die feine Hand fest auf ihr schlagendes Herz drühend. Nach wenigen Augenbliden kam Ddo atemlos zurück: „Lebt er? um Gottes willen, Ddo, so Sprich do!“ rief sie ihm, jede Selbstbeherrschung verlierend, entgegen. Aber Ooo s­treifte sie nur mit einem erstaunten Bier, der ihr alle Saltung zurü­kgab, und wandte si an Johanna: „Es ist Feine Gefahr, gnädiges Fräulein, beruhigen Sie sich, die Verlegung ist nur ganz leicht, möglicher­­­weise kann Edmund noch heute Abend mit Ihnen tanzen:” „Auch, Ddo, sprechen Sie nicht so, von dem Balle kann für mich doch seine Rede sein. Aber Gott sei Dank, daß er lebt und Feine Gefahr ist. Nun, Magdalene, glaubt du set an meine Ahnung?“ Bald kam auch Random zurück und versicherte, daß der Unfall merk­­­würdig glückkich abgelaufen sei und Schönhausen außer einer leichten Ver­­­stauchung des Armes nicht beschädigt wäre. Celeste hörte diese Berichte mit völlig teilnahmloser Miene an, obgleich ich an dem leifen Beben ihrer Lippen merkte, wie tief ihre innere Erregung sei. „Ab, Mama”, bat Johanna, „laß uns jebt gleich zu Edmund gehen. “) Vorstehendes Gedicht wurde vom Verfasser drei bis vier Wochen vor den Ver­­­einsversammlungen im August nach Hermannstadt gejehtet als ein Gruß zu den Sachsen­­­festen. Der Brief ist hier leider nicht eingelangt. Nur durch einen Zufall gelangt das Gedicht jetzt zu unserer Kenntnis. Doch wird es nicht verfehlen, auch seht die Herzen Aller zu elek Dem Dichter aber danken wir für sein treues Gedenken. .

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